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Kopf rein, Füße hoch! Entspanne Dich in einer noch nie gekannten Körperhaltung. Entspannungs-Übung: „Abtauchen & Loslassen“ vor und nach jedem Kopfstand für 1-2 Minuten. FeetUp mit der Rückseite gegen die Wand stellen. Den Kopf in das Polster legen. Entspanne Dich: Augen schließen, tief einatmen, Kopf und Hals lockern Lasse Deine Gedanken los. Ziel der Übung: Relaxen. Abschalten. Den Kopf befreien. 1 1 2 Halber Kopfstand: „Der entspannte Hund“ Aus Pos. 1 die Hüfte anheben und die Knie durchdrücken. Beine dehnen, Fersen langsam auf und ab bewegen. Ziel der Übung: Vorbereitung auf den Kopfstand, Gewöhnung an die gesteigerte Kopfdurchblutung. 2 3 4 Der „schwebende“ Kopfstand mit FeetUp: Aus Pos. 2 mit Schwung in den Kopfstand. Je näher Deine Füße am FeetUp sind, desto leichter ist der Aufstieg. Langsam die Beine ausstrecken und gegen die Wand lehnen. Tief und gleichmäßig atmen, entpannen. Ziel von FeetUp: Mit Leichtigkeit eine der effektivsten Körperübungen ausführen. Jeden Tag. 3 4 kopf rein - füße hoch ®

Kopf rein, Füße hoch!

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Page 1: Kopf rein, Füße hoch!

Kopf rein, Füße hoch!Entspanne Dich in einer noch nie gekannten Körperhaltung.

Entspannungs-Übung: „Abtauchen & Loslassen“vor und nach jedem Kopfstand für 1-2 Minuten.

• FeetUp mit der Rückseite gegen die Wand stellen. • Den Kopf in das Polster legen. • Entspanne Dich: Augen schließen, tief einatmen, Kopf und Hals lockern• Lasse Deine Gedanken los.

Ziel der Übung: Relaxen. Abschalten. Den Kopf befreien.

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Halber Kopfstand: „Der entspannte Hund“

• Aus Pos. 1 die Hüfte anheben und die Knie durchdrücken.• Beine dehnen, Fersen langsam auf und ab bewegen.

Ziel der Übung: Vorbereitung auf den Kopfstand, Gewöhnung an die gesteigerte Kopfdurchblutung.

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Der „schwebende“ Kopfstand mit FeetUp:

• Aus Pos. 2 mit Schwung in den Kopfstand. Je näher Deine Füße am FeetUp sind, desto leichter ist der Aufstieg.• Langsam die Beine ausstrecken und gegen die Wand lehnen.• Tief und gleichmäßig atmen, entpannen.

Ziel von FeetUp: Mit Leichtigkeit eine der eff ektivsten Körperübungen ausführen. Jeden Tag.

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Page 2: Kopf rein, Füße hoch!

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Es ist merkwürdig: Der Satz „Die Welt steht Kopf“ bezeichnet im allgemeinen Sprachgebrauch einen chaotischen Zustand. Dabei ist es der Kopfstand, der alles ins Gleichgewicht bringt.

Tag 1: Der erste KopfstandEine extremere Haltung kann man wahrschein-lich gar nicht einnehmen. Oben ist unten und unten ist oben. Krampfhaft halte ich mich mit meinen Händen am Holz fest, während ich meine Füße mit Schwung nach oben befördere. Meine Körperspannung ist lächerlich, kaum vorhanden, also lehne ich kopfüber an der Wand. Und dann passiert es: Das gesamte Blut meines Körpers scheint nach oben, pardon, nach unten zu schie-ßen und sich in meinem Kopf zu sammeln. Mei-ne Augen müssen rot sein wie Rubine. Das soll gesund sein? Also ich weiß ja nicht. Zumindest ist mir klargeworden, dass ich keine Balance halten kann. Grund genug, es gleich morgen noch ein-mal zu probieren.

Tag 7: Gar nicht so übelMittlerweile umfassen meine Hände das Holz ganz locker. Die Arme helfen mir, das Gleich-gewicht zu halten. Meine Füße bekomme ich eher durch kontrollierte Körperspannung als mit Schwung über den Kopf. Den Fluss des Blutes nehme ich bewusst wahr. Der Druck im Kopf ist zwar nach wie vor eine kleine Sensation, aller-dings habe ich nicht mehr das Gefühl zu platzen – es wird warm, eigentlich ganz angenehm. Ich versuche, jede Faser meines Körpers zu stabili-sieren. Das spürt man besonders im Bauch und in den Beinen. Die Wand benutze ich nur hin und wieder, um mich zu vergewissern, auch wirklich senkrecht zu stehen. Ich werde ehrgeizig.

Tag 12: Routine oder so ähnlichIch muss zugeben, es macht Spass. Sich aus eigener Kraft in eine ungewohnte Lage zu brin-gen, hat was. Sollte ich im Alltag auch öfter mal wagen. Ich würde ja sagen, ich hab eine Routine entwickelt: Einmal morgens, einmal abends, aber das würde den Kern nicht treff en. Die Wahrheit ist: Der Kopfstand ist jedes Mal aufs Neue etwas Besonderes, weil er – so banal das klingen mag - alles auf den Kopf stellt. Vielleicht ist es zu früh,

das nach knapp zwei Wochen zu sagen, aber ich bin davon überzeugt: Ein Kopfstand fühlt sich nie gleich an. Meine Mitbewohner lachen mich aus, doch das ist mir egal. Wenn die wüssten...

Tag 20: Neue PerspektivenEs ist faszinierend, auf seinen Körper zu hören und festzustellen, was darin vorsichgeht. Die Mus-keln zu spüren, wenn man sich nur durch Kör-perspannung in den Kopfstand hebt. Zu merken, wie das Blut durch die Adern fl ießt und wieder zurück. Der Kreislauf macht seinem Namen end-lich alle Ehre. Einmal durchmischen bitte, wie bei einem guten Cocktail. Das belebt! Interessant: Die Couch hängt von der Decke und die Lampe steht auf dem Boden. Ein Buch lesen? Kein Prob-lem, der Kopfstand ist mittlerweile Normalzustand. Einer von zweien. Wenn ich die Zimmerdecke un-ter den Füßen hätte, würde ich jetzt in die Küche gehen und einen Espresso kochen. Und gäbe es keine Schwerkraft, könnte ich ihn auch trinken.

Tag 31: FazitIch fühle mich gut. Es ist schwer, jemandem zu be-schreiben, wie sich eine gesunde Durchblutung im persönlichen Empfi nden niederschlägt. Das muss man erlebt haben. Mein Gleichgewichts-sinn ist geschärft. Und sehe ich richtig? Sind das Bauchmuskeln? Tatsächlich. Kopfüber kann ich die Beine anziehen, wieder ausstrecken, spreizen, alles, ohne ins Wanken zu geraten. Bis vor kurzem war mein Körper eine Hülle für meinen Geist, die sich mit jedem Tag etwas mehr abnützt. Mittler-weile bilden Körper und Geist eine Einheit und ich fühle mich irgendwie „komplett“. Ganz zu schwei-gen von den meditativen Pausen, in denen ich zur Ruhe kommen und nachdenken kann. Und das geht mit einem gut durchbluteten Gehirn be-kanntlich am besten. Wenn ich heute ein Problem lösen möchte, denke ich darüber kopfüber nach.

Es ist merkwürdig: Der Satz „Mit beiden Beinen auf dem Boden stehen“ bezeichnet im allgemeinen Sprachgebrauch einen stabilen Zustand. Dabei fühle ich zu keiner Zeit mehr Kontrolle als im Kopf-stand – mit frei in der Luft schwebenden Füßen.

Kopfstand Tagebuch