10
3 3 3 2 2 2 Kulturlandesrat Helmut Bieler Juni 2012 Alte Bausubstanz bewahren und mit moderner Architektur zu verbinden ist eine große Herausforderung im Bauwesen der heutigen Zeit. Denn einerseits soll auf traditionelle Bauformen Rücksicht genommen werden, aber andererseits Neues daraus entstehen. In diesem Sinn kann der Satz aus Friedrich Schillers „Wallensteins Tod“ in Bezug auf die Verbindung alter und moderner Architektur interpretiert werden: „Es ist der Geist, der sich den Körper baut.“ Der Geist des traditionellen Bauens im Land der Dörfer wird aufgegriffen und in einer modernen Formensprache umgesetzt. Eine ganze Reihe von gelungenen Revitalisierungsmaßnahmen im Rahmen einer leben- digen Dorferneuerung zeugen davon. Aber auch vollkommen neu geplante und umgesetzte Bauprojekte orientieren sich daran sich in die Land- schaft und das architektonische Umfeld einzupassen. Der „Architekturpreis des Landes Burgenland“ legt heuer bereits zum sechsten Mal den Fokus auf modernes und innovatives Bauen und Wohnen. Der vorliegende Katalog unterstreicht eindrucksvoll, über welche Möglichkeiten und Ressourcen die Architektur in unserem Land verfügt. Dass dies möglich ist, beweisen die eingereichten Projekte für den heurigen Architekturpreis. Dass das Burgenland seinen Weg in die Moderne gefunden hat, zeigt sich nicht zuletzt in seinem äußeren Erscheinungsbild, das zunehmend von modernen Baustilen geprägt ist. Für die Abwicklung des Architekturpreises 2012 möchte ich mich besonders beim Kulturbeirat für „Baukultur“ und bei den Mitgliedern der Jury, die wieder mit großem Engagement die Bewertung der eingereichten Projekte vorgenommen haben, sehr herzlich bedanken. Auch dem „ARCHITEKTUR RAUMBURGENLAND“, der wesentlichen Anteil an der Entwicklung und erfolgreichen Umsetzung dieser Initiative hatte, möchte ich meinen Dank aussprechen. Dieser Katalog gibt spannende Einblicke in die zeitgenössische Architektur im Burgenland. Allen Architekturliebhabern wünsche ich eine anregende Lektüre. Vorwort Vorwort Vorwort Vorwort Vorwort Vorwort Vorwort Vorwort Vorwort Vorwort

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33 33322 222

Kulturlandesrat Helmut Bieler

Juni 2012

Alte Bausubstanz bewahren und mit moderner Architektur zu verbinden

ist eine große Herausforderung im Bauwesen der heutigen Zeit. Denn

einerseits soll auf traditionelle Bauformen Rücksicht genommen werden,

aber andererseits Neues daraus entstehen. In diesem Sinn kann der Satz

aus Friedrich Schillers „Wallensteins Tod“ in Bezug auf die Verbindung

alter und moderner Architektur interpretiert werden: „Es ist der

Geist, der sich den Körper baut.“

Der Geist des traditionellen Bauens im Land der Dörfer wird

aufgegriffen und in einer modernen Formensprache umgesetzt. Eine ganze

Reihe von gelungenen Revitalisierungsmaßnahmen im Rahmen einer leben-

digen Dorferneuerung zeugen davon. Aber auch vollkommen neu geplante

und umgesetzte Bauprojekte orientieren sich daran sich in die Land-

schaft und das architektonische Umfeld einzupassen.

Der „Architekturpreis des Landes Burgenland“ legt heuer bereits zum

sechsten Mal den Fokus auf modernes und innovatives Bauen und Wohnen.

Der vorliegende Katalog unterstreicht eindrucksvoll, über welche

Möglichkeiten und Ressourcen die Architektur in unserem Land verfügt.

Dass dies möglich ist, beweisen die eingereichten Projekte für den

heurigen Architekturpreis. Dass das Burgenland seinen Weg in die

Moderne gefunden hat, zeigt sich nicht zuletzt in seinem äußeren

Erscheinungsbild, das zunehmend von modernen Baustilen geprägt ist.

Für die Abwicklung des Architekturpreises 2012 möchte ich mich

besonders beim Kulturbeirat für „Baukultur“ und bei den Mitgliedern

der Jury, die wieder mit großem Engagement die Bewertung der

eingereichten Projekte vorgenommen haben, sehr herzlich bedanken.

Auch dem „ARCHITEKTUR RAUMBURGENLAND“, der wesentlichen Anteil an der

Entwicklung und erfolgreichen Umsetzung dieser Initiative hatte,

möchte ich meinen Dank aussprechen.

Dieser Katalog gibt spannende Einblicke in die zeitgenössische

Architektur im Burgenland. Allen Architekturliebhabern wünsche ich

eine anregende Lektüre.

Vorwort

Vorwort

Vorwort

Vorwort

Vorwort

Vorwort

Vorwort

Vorwort

Vorwort

Vorwort

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55 55544 444

Inhalt

Inhalt

Inhalt

Inhalt

Inhalt

Vorwort Landesrat Bieler

3

Karte mit Projektnummern

4/5

Protokoll

6

Jury, Statut

7

Weingut Heinrich

8/9

Museum Limbach

10/11

My Cousin’s House

12

Atelierhaus

13

EFH „pöt“

14

BRG Neusiedl/See

15

Thema Wohnbau Pro/Contra

16/17

Wohnothek Ratschen

18

Seerestaurant Katamaran

18

Club 119

18

Wohnbau Landbalkon

18

Wohnbau Am Kirchberg

18

Wohnbau Haugärten BT D

18

Wohnbau Generationen wohnen 18

Raiffeisen Landesbank

19

Bürogebäude Bewag

19

Bau-& Betriebszentrum Süd

19

Öko-Volksschule

19

Kindergarten Neufeld

19

Kindergarten Mönchhof

19

Umbau Stallgebäude

19

Gesundheitszentrum Weiden

20

Interspar Eisenstadt

20

EFH Winkler

20

EFH Lanner

20

EFH Benzer

20

EFH Hoffmann

20

EFH Kestler

20

EFH S

21

EFH Lang

21

Museumsshop

21

Gestaltung Altarraum

21

Platzgestaltung Purbach

21

Impressum

22

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77 77766 666

Friedrich ACHLEITNER . em Univ.-Prof. Mag arch Dr techn

Gerhard STEIXNER . Univ.-Prof. Arch. Mag.arch

Margot FÜRTSCH-LOOS . Architekt Dipl.-Ing.

Otmar HASLER . Architekt Dipl.-Ing.

Hannes KLEIN . Dipl.-Ing

11 111 Das Land Bgld verleiht den Architekturpreis für hervorragende zeitgenössische Architektur im Burgenland. Dieser

Preis wird jedes zweite Jahr vergeben.

22 222 Die erbrachten Leistungen müssen eine Auseinandersetzung mit den Problemen der heutigen Zeit darstellen und sollen

eine verstärkte Bewusstseinsbildung für zeitgemäßes, qualitätsvolles Bauen in der Öffentlichkeit, bei den Bauherren,

bei den Architekten bewirken.

33 333 Die Auszeichnung wird an im Burgenland errichtete Bauten verliehen, deren Fertigstellungstermin nicht länger als 4

Jahre zurückliegt.

44 444 Die Auswahl der Projekte nimmt eine Jury vor, deren Mitglieder der Beirat für Baukultur und Ortsbildpflege nomi-

niert. Die Jury besteht aus max. 5 Mitgliedern, wobei 1 Mitglied aus dem Beirat für Baukultur und Ortsbildpflege ge-

wählt wird. Für jedes Auszeichnungsverfahren wechselt die Zusammensetzung der Jury.

55 555 Spätestens 3 Monate vor Zusammentritt der Jury wird der Architekturpreis öffentlich ausgeschrieben. Diesbezüglich

wird vom Amt der Bgld Landesregierung Abt.7/Kultur ein diesbezügliches Einladungsblatt versandt und in geeigneten Medi-

en bekannt gemacht. Der Beirat für Baukultur und Ortsbildpflege, sowie die Jury haben ein Vorschlagsrecht für nicht

eingereichte Projekte.

66 666 Die Jury ermittelt den Preisträger, sowie eine Anzahl weiterer beispielhafte Projekte. Die Beurteilungskriterien

werden grundsätzlich von der Jury selbst aufgestellt, wobei jedoch verstärkt auf die Auseinandersetzung mit den Struk-

turen des Burgenlandes eingegangen werden soll. Dazu soll ein Juryprotokoll verfasst werden. Die Entscheidung der Jury

ist endgültig und unanfechtbar. Die Juryentscheidung erfolgt mehrheitlich.

77 777 Die Bekanntgabe des Ergebnisses und die Auszeichnung erfolgen durch den Kulturreferenten des Landes Burgenland in

Form einer Urkunde, die im Rahmen einer Festveranstaltung mit Pressekonferenz den UrheberInnen der ausgezeichneten

Projekte überreicht wird. Am ausgezeichneten Bauwerk wird eine Tafel mit dem Vermerk „Architekturpreis des Landes Bur-

genland 200.“ angebracht. Das Ergebnis wird in einer einheitlich gestalteten Broschüre mit je einer Abbildung und Kurz-

beschreibung der ausgezeichneten, sowie von der Jury ausgewählte erwähnenswerte Bauten publiziert.

88 888 Die Jurymitglieder erhalten ein angemessenes Honorar und eine Spesenvergütung. Die jeweilige Höhe wird vom Land

Burgenland festgelegt.

99 999 Alle notwendigen organisatorischen Arbeiten übernimmt das Landeskulturreferat.

Statut des Architekturpreises des Landes Burgenland .

Beirat für Baukultur und Ortsbildpflege

Jury

Jury

Jury

Jury

Jury

* 1973 in Güssing

Studium Landschaftsplanung und Landschaftspflege, Boku

1999-2000 Mitarbeiter Landschaftsplanungsbüro A. Cejka (Schlaining/Wien)

ab 2000 freischaffender Landschaftsplaner und Regionalentwickler im Südburgenland

2006-2009 Mitarbeiter Werbebüro in Oberpullendorf

seit 2009 beim Regionalmanagement Burgenland, Projekt „Information, Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung

in der Dorferneuerung“ (u.a. Zeitschrift „Zukunft.Burgenland-Magazin“)

Mitglied des Dorferneuerungsbeirat und des Beirat für Ortsbildpflege und Baukultur

* 1955 in Lackendorf / Bgld.

Studium der Architektur an der TU Wien, 1974 – 1981

1981 – 1988 Praxistätigkeit in verschiedenen Architekturbüros, daneben erste eigene Arbeiten

seit 1988 selbständiger Architekt, Bürositz in Wien

1995-2009 Lehrtätigkeit am Institut für Gebäudelehre, TU Wien, Prof.Schweighofer, Prof. Wolff-Plottegg,

(Instruktor für Entwerfen)

* 1953 in Innsbruck

1973-81 Architekturstudium an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Roland Rainer,

1984-96 Atelier für Architektur, Film, Städtebau zusammen mit Georg Driendl,

seit 1996 eigenes Büro in Wien, tätig als Architekt, Autor und Filmemacher.

Diverse Preise, darunter drei Bauherrenpreise der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs,

Staatspreis für Experimentelle Tendenzen in der Architektur,

der Österreichische ÖKO Preis für Architektur, Nominierung für den Mies van der Rohe Award,

2002-03 Vorsitzender der Architekten in der Kammer der Architekten und

Ingenieurkonsulenten für Wien, Niederösterreich und Burgenland

1997 Gastprofessor an der TU Wien, Institut für Raumgestaltung

2004 Univ.-Lektor an der TU Wien, Institut für Gestaltungslehre

2005 Lehrtätigkeit an der Universität Yaszd, IRAN

seit 2009 Professor für Hochbau und Entwerfen an der TU Wien

* 1968, Wien

Architekturstudium an der TU Wien, Zeichensaal,

1991-1992 Praxisjahr bei Prof. Roland Rainer, Wien

1992-1993 Auslandssemester an der University of Michigan, Collage of Architecture and Urban Planning, Ann

Arbor, USA

1993-1999 Studienassistentin am Institut für Hochbau 2, prof. Helmut Richter, TU Wien

seit 2002 Architekturbüro polar÷ mit Siegfried Loos

seit 2011 Lehrbeauftragte am Institut für Architektur und Entwerfen, Abteilung Wohnbau, TU Wien

* 1930 in Schalchen / OÖ

Studium der Architektur an der Akademie der Bildenden Künste in Wien

em. Prof. für Geschichte und Theorie der Architektur, Hochschule für Angewandte Kunst in Wien

seit 1958 freier Schriftsteller, Mitglied der „Wiener Gruppe“

Jury

Jury

Jury

Jury

Jury

32 Bauten wurden beim 6. Architekturpreis des Landes Burgenland ein-

gereicht. Elf Einreichungen sind der Kategorie Einfamilienhaus

zugeordnet (Nr. 19,20,21,22,23,24,25,26,27,28,29), vier Objekte dem

geförderten Wohnbau (Nr. 4,5,6,7). Die Sparte Tourismus war mit drei

Bauten vertreten (Nr. 1,2,3). Vier Bildungseinrichtungen (Nr.

11,12,13,14), zwei Bürogebäude (Nr. 8,9) und 3 Bauten mit gemischter

Nutzung (Nr. 10,15,16) wurden eingereicht, des weiteren ein Einkaufs-

markt (Nr. 18), ein Weingut (Nr. 17), zwei Innenraumgestaltungen (Nr.

30,31) und eine Platzgestaltung (Nr. 32).

In einer 1. Auswahlrunde wurden 19 Objekte für die Besichtigung vor

Ort ausgewählt: Projektnummer 1,7,8,13,15,19,20,22,23,24,25 am

ersten Tag, Projektnummer 2,4,6,11,16,26,32 am zweiten Jurytag.

In der abschließenden Beurteilungsrunde einigte man sich einstimmig

auf die Vergabe von zwei Preisen an die Objekte Nr. 17 und 23, sowie

vier weitere Auszeichnungen für Nr.11,19,20 und 26.

Die Bauten wurden von den Juroren im Sinne der kulturellen und ökolo-

gischen Herausforderung, die sich heute für das Bauschaffen - den

Landverbrauch bzw. die Substanzerneuerung - im Lande stellt, disku-

tiert und nach grundsätzlichen Kriterien im Hinblick

- auf einen zukunftsweisenden Beitrag zur spezifischen Baukultur des

Landes,

- auf den Beitrag zu einer substanzielle Dorferneuerung,

- auf den Beitrag zur Nachverdichtungen von bestehenden Siedlungs-

gefügen oder von bestehenden Ensembles,

- auf den Umgang mit Ressourcen in der Wahl von Material, Konstruktion

und Raumkonzeption

- auf neue typologische Ansätze für neue, aber auch tradierte Aufgaben

und Funktionen.

Die Jurytexte erläutern in der nachfolgenden Dokumentation die Ent-

scheidungsfindung.

Der geförderte Wohnbau veranlasste die Juroren zu einer verstärkten

Auseinandersetzung. Die Stellungnahmen sind im Kapitel Pro und Contra

festgehalten, um den Diskurs über verdichtete Wohnformen weiter anzu-

regen. Thema ist nach wie vor, den wirtschaftlichen Erwägungen, der

räumlichen Konzeption von Gebäuden und der landschaftlichen Einbindung

eine gleichberechtigte Chance einzuräumen. Folgeprojekte können durch-

aus davon profitieren. Die intensive Annäherung an die Materie hilft

Qualitäten zu filtern und Schwächen zu erkennen – im Sinne aller

Beteiligten und für eine Baukultur im Land.

JURYSITZUNG

Protokoll

Protokoll

Protokoll

Protokoll

Protokoll

28. und 29. April 2012

Archivsaal . Bgld Landesreg . Eisenstadt

anwesend

Friedrich Achleitner

Gerhard Steixner

Margot Fürtsch - Loos

Otmar Hasler

Hannes Klein

Protokoll

Susanne Schmall.ARCHITEKTUR RAUMBURGENLAND

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99 99988 888

reduzierten Material- und Formensprache ein autonomes, unverwechselbares Ensemble zu

generieren, das sich in der Landschaft behauptet ohne sie jedoch zu überfordern Mit der

optimierten, materialgerechten Konstruktion der, unterschiedliche Nutzungen weit über-

spannenden Dachschale, und der transparenten und progressiven Detaillierung ist ein in

allen Teilen nachvollziehbarer Gebäudekomplex entstanden, dessen temporärer Charakter

die Möglichkeit seines zukünftigen Rückbaus mit einschließt.

Insgesamt ein gelungenes Zusammenspiel von Auftraggebern, Architektenteam und

Tragwerksplanern, das zeigt, dass sich der hohe Einsatz selbst bei einer an sich bana-

len Bauaufgabe wie dieser, lohnt und auch rechnet. Gerhard Steixner

Preis

Preis

Preis

Preis

Preis

PROJEKT

BAUHERR

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ARCHITEKTUR

TEHTRAGWERKSPLANUNG

FOTOS

propeller z, Architektur

1060 Wien, Mariahilferstraße 101/3/55

01/595 27 27

[email protected]

www.propellerz.at

werkraum wien ingenieure zt gmbh

Herta Hurnaus

Weingut Gernot & Heike Heinrich

7122 Gols, Baumgarten 60

Heinrich Privatstiftung

„Weniger ist mehr“. Diese Parole Mies van der Rohes aus den späten zwanziger Jahren des

vorigen Jahrhunderts erfährt nun, im Kontext der Ressourcenfrage, eine Bedeutungs-

verlagerung.

Wurde sie bis in die späten achtziger Jahre primär als ästhetisches Postulat gelesen, so

muss sie heute als Maxime für nachhaltiges Handeln gewertet werden. Dass das Ergebnis nicht

zwangsläufig langweilig sein muss, wie manche immer noch meinen, beweist einmal mehr dieser

landwirtschaftliche Nutzbau von propeller z für Gernot und Heike Heinrich in Gols.

Die Planung von Bauwerken in einem derartigen Umfeld und in dieser Dimension ist in erster

Linie eine Einfügungsaufgabe. propeller z haben den Spagat geschafft, mit einer sehr

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liegen dem ästhetischen Selbstverständnis des Bauherrn - abseits jeglicher geschmäckler-

ischer Konvention - zu Grunde. So wird im Privatbereich auf jede Zwischenwand zu Gunsten

eines freien Blickes verzichtet. Bad, Wc und Bett finden sich in einem Großraum wieder.

Das Unfertige und Provisorische wird zum Programm, begegnet im Sinne einer spröden Ästhetik

dem Bestand auf Aughöhe, bietet Kontrast und Kommunikation. Mit Feingefühl und Witz wird

eine Spannung erzeugt, die dem alten Hof zu neuer Lebendigkeit verhilft.

Dem Charakter des Bauherrn entsprechend und adäquat zur Funktion präsentiert sich der Wohn-

raum, innerhalb des als Museum und Ausstellungszentrum konzipierten Ensembles, als ein für

Alle offenes Forum, ohne zu repräsentieren, und lädt glaubwürdig zum Besuch ein.

Margot Fürtsch-Loos, polar÷

Preis

Preis

Preis

Preis

Preis

PROJEKT

BAUHERR

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23

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23

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ARCHITEKTUR

TEHMITARBEITER

BAULEITUNG

TRAGWERKSPLANUNG

FOTOS

Museum Limbach - Wohnhaus

7543 Limbach, Am Wiesengrund 18

Isabelle und Andreas Stalzer

LOOPING Architecture

1060 Wien, Gumpendorferstraße 46

01/58 11 381

[email protected]

www.looping.co.at

DI. Eva Becker-DI Christa Stürzlinger-

DI Klaus Schober-DI Ludwig Starz

LOOPING Architecture

DI Johann Zehetgruber ZT GmbH

LOOPING Architecture

Scheinbar sich ausschließende Gleichzeitigkeiten bestimmen den Ort.

So wird das auf Bauherrenwunsch nach allen Seiten offen zu haltende neue Wohnhaus von den

Architektinnen nicht wie naheliegend auf die grüne Wiese gesetzt, sondern in die historisch

gewachsene Hofstruktur eingepasst.

Das neue Wohnhaus schließt an der Stelle des ehemaligen Schweinestalls den Vierkanthof wieder.

Gleichzeitig öffnet sich dadurch der Hof der Landschaft.

In eine topographische Senke geduckt, wird gleichzeitig das Panorama auf die Umgebung

freigegeben.

Der nonchalante Umgang in der Umsetzung, sowie der unprätentiöse Umgang in der Materialwahl

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Auszeichnung

Auszeichnung

Auszeichnung

Auszeichnung

Auszeichnung

ARCHITEKTUR

TEHMITARBEITER

BAULEITUNG

TRAGWERKSPLANUNG

FOTOS

PROJEKT

BAUHERR

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26

26

26

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Wirtschaftsgeäude Sperl

2424 Zurndorf, Friedrichshof

Dr. Ingeborg und Dr. Gerfried Sperl

Arch. DI. Adolf Krischanitz ZT GmbH

1060 Wien, Getreidemarkt 1/11

01/58 61 406-10

[email protected]

www.krischanitz.at

Dirk Haid, Maria Klug

Holzbau Kast GmbH

Holzbau Kast GmbH

Lukas Roth

Die Architektur des multifunktionalen Hauses im strengen Minimalismus mit präziser (linearer)

Raumentwicklung und -verschränkung ist ohne Frage eine singuläre, vorbildliche architektoni-

sche Leistung.

Für eine allgemeine Signalwirkung (im Sinne einer baukulturellen Rolle), stellen sich je-

doch einige Fragen im Kontext der Bedeutung eines freistehenden Einfamilienhauses für die

burgenländische Landschaft. Das Haus ist noch der „Nachklang“ eines zukunftsweisenden

Siedlungskonzepts mit extrem schmalen Parzellen, aber in der realen baulichen Situation

(ohne Chancen auf eine weitere Verfolgung der ursprünglichen Planung) eben ein freistehen-

des Einfamilienhaus, das nur durch die Koppelung an das danebenliegende Wohnhaus

argumentierbar ist. Das heißt, seine Beispielhaftigkeit fordert von Fall zu Fall eine

gründliche Diskussion.

Friedrich Achleitner

Auszeichnung

Auszeichnung

Auszeichnung

Auszeichnung

Auszeichnung

ARCHITEKTUR

T F

EHMITARBEITER

BAULEITUNG

TRAGWERKSPLANUNG

FOTOS

PROJEKT

BAUHERR

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„My Cousin’s House“

7350 Oberpullendorf, Bahngasse 7

Sonja und Sepp Melchart

Arch.DI. Martin Mostböck

1010 Wien Schönlaterngasse 5/4/3

0676/51 57 317

[email protected]

www.martin-mostboeck.com

Martin Breitenfenner

Josef Melchart

Ste.p/ZT GmbH - Ingenieursbüro Wien

DI Franz Kopints

Udo Titz

Markant gesetzte Oberlichtverglasungen im Dach geben diesem Haus Identität. Sie erlauben

den Sonneneinfall auch am Nachmittag in den offen konzipierten Wohn- und Erschließungs-

bereich im Erdgeschoss und in das gartenseitige Zimmer im Obergeschoss. Damit werden die

durch das kleine Grundstück entstandenen Belichtungsnachteile kompensiert und interessante

Lichtstimmungen im Haus erreicht. Durch seine Schmalheit und die Situierung an der seit-

lichen Grundgrenze verbleibt neben dem Haus ein nutzbarer Außenraum, der – gemeinsam mit

dem kleinen Garten dahinter – den Wohnraum ergänzt.

In seiner einfachen Umsetzbarkeit reagiert dieses Gebäude auf die im Einfamilienhausbau

des Burgenlandes verbreitete Selbstbaurealität. Es zeigt auf dem kleinen Grundstück den

möglichen Mehrwert durch dichteres Bauen auf und ist als Haustyp ein Beispiel für den

ressourcenschonenden Umgang mit Bauland.

Otmar Hasler

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ARCHITEKTUR

TEHTEHMITARBEITER

BAULEITUNG

TRAGWERKSPLANUNG

FOTOS

KUNST AM BAU

PROJEKT

BAUHERR 11

11

11

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11

SOLID architectue ZT GmbH

Arch. DI. Christine Horner

1050 Wien, Wiedner Hauptstraße 108/5

01/547 11 00

[email protected]

www.solidarchitecture.at

k2architektur.at _ Arch. DI. Erich Kugler

1090 Wien, Fechtergasse 19/3

01/208 12 18

[email protected]

www.k2architektur.at

Arch.DI.Christoph Hinterreithner,

Arch.DI.Tibor Tarcsay, Alfred Pettersdorfer,

DI Christine Zaunschirm, DI. Daniel Glaser

raster ziviltechniker gmbh

RWT PLUS ZT GmbH

Kurt Kuball

Herwig Kempinger

BRG Neusiedl/See

7100 Neusiedl/See, Bundesschulstraße 3

BIG Bundesimmobilienges.m.b.H.

Die Besichtigung der Schule in Neusiedl vor Ort machte klar, dass auch vermeintlich

unspektakuläre Lösungen gute Lösungen sind. Die bunte Fassade ist zwar verspielt und

vielleicht auch einfach nur modisch, bei einem Schulbau mag man das gerne nachsehen. Aber

wenn man in die Schule tritt und alles selbstverständlich wirkt, dann kann es wohl insge-

samt nicht ganz falsch sein. Der Eingangsbereich wurde erweitert und geöffnet und wirkt

einladend, hell und heutig. Es sind Kleinigkeiten, die diesen Umbau auszeichnen, keine

pompösen Gesten. Die fühlbare Enge des ursprünglichen Baus aus dem Jahr 1972 wurde auf-

geweitet und gelöst. Der Zubau ermöglicht sogar einen intimen Innenhof – eine lockere

Atmosphäre für die Stunden der Nachmittagsbetreuung.

Der Umbau stellt eine entspannte Reduktion auf das Wesentliche in einer zeitgemäßen

Formensprache dar, Funktionalität steht im Vordergrund.

Hannes Klein

Auszeichnung

Auszeichnung

Auszeichnung

Auszeichnung

Auszeichnung

ARCHITEKTUR

T F

EHMITARBEITER

BAULEITUNG

TRAGWERKSPLANUNG

FOTOS

PROJEKT

BAUHERR

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„pöt“ - Einfamilienhaus Zubau

7023 Pöttelsdorf, Hauptstraße 77

Manfred Böhm

gerner°gerner plus

Arch. DI. Andreas Gerner ZT GmbH

1060 Wien, Mariahilfer Straße 101/3/49

01/59 62 204-14

[email protected]

www.gernergernerplus.com

Matthias Raiger

gerner°gerner plus

GU: Bmst. Manfred Sperhansl

gerner°gerner plus, Matthias Raiger

Was tun mit zwei gleichen, giebelständigen Wohnobjekten, die ein wesendtliches Element des

Straßenraumes bilden, allein, für sich aber den heutigen Wohnansprüchen kaum mehr genügen?

Im gegebenen Fall wurden zwei solcher Häuser straßenseitig mit einem großen, zum Hof hin

gewendeten Wohnraum verbunden, so dass insgesamt ein Raumangebot entstand, das einem klei-

nen Atriumhaus entspricht. Die alten Hausteile konnten unterschiedliche

Wohnfunktionen aufnehmen, so dass insgesamt ein sich ergänzendes Raumgefüge entstand. Aus

dem rückwärts liegenden Stallgebäude wurde ein Teil, dem Hof zugewendetes Gewölbe geöffnet,

so dass eine intime, im burgenländischen Klima gut nutzbare Hoferweiterung entstand. Ein

einfacher und schlüssiger Beweis, dass mit Fantasie und Logik alte Bausubstanz gut nutzbar

wird, und auch eine unverwechselbare Privatshäre erzeugen kann.

Friedrich Achleitner

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Die Hälfte der eingereichten Projekte zum Architekturpreis des Landes Burgenland 2012 widmen sich dem

Grundbedürfnis Wohnen.

Diese quantitative Stärke ist aber vor allem der Fülle an eingereichten Einfamilienhäusern zuzuschreiben.

Hier finden sich gut gestylte Häuser auf der grünen Wiese, aber auch Projekte mit Antworten auf die

wirklichen - stets die selben - Fragen der Baukultur.

Der qualitative Umgang mit Bestehendem, Ensembles oder Strukturen, spiegelt sich auch in dem Ergebnis des

Landespreises wider. So sind vier von sechs Preisträgern Einfamilienhäuser, die sich jeder für sich und

anders, dem Thema der adäquaten Verdichtung unserer Umwelt angenommen haben.

der gemeinnützige Wohnbau, gerade einmal mit vier Projekten vertreten, kann und will hier offenbar auch

nicht mithalten.

„Hausgärten“, ein Wohnbauprojekt von Halbritter & Hillerbrand wartet zwar innerhalb des vorgegebenen

Rahmens mit hochwertiger Architektur auf, die allein schon im Umgang mit der Beziehung zum Außenraum

ablesbar ist, um nur einen Aspekt zu nennen. Ein gelungenes Architetkurbeispiel für einen Wohnbau keine

Frage. Zeitgenössischer Wohnbau muß allerdings darüberhinaus in der Lage sein, gesellschaftliche

Entwicklungen, sozio-kulturelle Besserstellung sozial konfliktfreie Einbindung und Fortschreibung von

historischen Siedlungsstrukturen aufzunehmen. Das vermag oben genanntes Beispiel nicht zu stemmen.

Der Ball liegt nicht bei den ArchitketInnen. Wer auf eine Veränderung zum Besseren hofft, müsste sich von

der Politik so etwas wie eine Haltung erwarten.

Und so liegt die Baukultur in Händen einiger weniger privaten Initiativen und wird nicht durch kommunale

Entwicklungen ständig angereichert. Gibt es im Umgang mit ländlichen Siedlungsstrukturen wirklich keine

Alternative zum Einfamilienhaus?

Margot Fürtsch-Loos, polar÷

Der Wohnbau für die große Zahl ist ein wichtiger Indikator für die soziale Verfasstheit einer Gesellschaft.

Die große Mehrheit der Bevölkerung wünscht im Einfamilienhaus zu wohnen. Diesem Wunsch wird etwa in Hol-

land, England oder Japan weitgehend Rechnung getragen.

Anders als in den genannten Ländern konnten sich in Österreich das einfache Reihenhaus oder der verdichtete

Flachbau als kostengünstige, Landschaft schonende Bauweisen bisher nicht etablieren. Der Anteil der

Geschoßwohnungen beträgt in Österreich 60%. Entsprechend höher sind daher auch die Baukosten im Vergleich

zu den vorgenannten Ländern. Ein hoher Anteil der Bevölkerung muss also nicht nur mit einer unliebsamen

Wohnform vorlieb nehmen, sondern durch einen geringen Eigentümeranteil auch noch höhere Kosten in Form von

steigenden Mieten tragen. Die Folgen sind eine, absolut gesehen und im europäischen Vergleich, geringe

Wohn- und Lebenszufriedenheit.

Sinkende Geburtenraten und steigende Gesundheits- und Sozialkosten sind deutliche Signale für die Notwen-

digkeit eines Paradigmenwechsels in der Behausungsfrage.

Immer wiederkehrende Bemühungen seit dem ersten Weltkrieg um Kosten sparendes, ökologisches und sozial

nachhaltiges Bauen und deren Demonstrativobjekte zeigen, dass es nicht an Wissen fehlt, sondern an

Wettbewerbsmechanismen und am Willen aufgrund anderer Interessen, dieses Wissen umzusetzen.

Beim Stadterweiterungsgebiet „Hausgärten“ handelt es sich um eine zusammenhängende Baufläche, die eine

großzügige Lösung ermöglicht hätte. Die vorgenommene Parzellierung jedoch generiert, zusammen mit der für

den Ort und die Region außerordentlich hohen Dichte, eine Rasterstruktur mit Blockrandbebauungen, wie sie

im 19.Jhdt. in europäischen Städten üblich waren, wo kurzfristige Kapital- und Wirtschaftsinteressen meist

Vorrang vor Bürgerinteressen erhalten hatten.

Halbritter Hillerbrand haben mit Ihrem Bauteil D wahrscheinlich das Beste aus dieser Situation herausge-

holt. Helle, übersichtliche Erschließungsbereiche, großzügig belichtete Wohnräume, gut nutzbare Dachterras-

sen und eine ansprechende Freiraumgestaltung sind Qualitäten, die im geförderten Burgenländischen Wohnbau

nicht selbstverständlich sind. Die Orientierung der Wohnräume und deren vor gelagerten Freiräume zur Straße

hin jedoch, sowie das offensichtliche Problem, auf diesem Bauplatz einen Kleinkinderspielplatz unter zu

bringen, sind Folgen dieses hohen Überbauungsgrades in Kombination mit der eher rückwärts gewandten städte-

baulichen Konzeption.

Architekten alleine sind nicht im Stande, die Schere zwischen gebauter Realität und den Nutzerwünschen zu

verringern.

Wohnbau ist Städtebau und daher eine Kategorie des Politischen.

Raumplanung und Wohnbauförderung wären Steuerungsinstrumente dafür. Beide gilt es weiter zu entwickeln, im

Sinne einer sozial gerechteren und auch lebenswerteren Zukunft.

Gerhard Steixner

Pro / Contra

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WOHNBAU

Zielsetzungen für dichtere Bauformen in den Gemeinden

Diskutiertes Beispiel: „Hausgärten“ Neusiedl am See

Baulandeffiziente, mehrgeschossige (dichte) Bauformen sind als Antwort auf eine erhöhte Nachfrage nach Wohnraum

in infrastrukturell gut versorgten Orten wie in Neusiedl/See grundsätzlich zu befürworten, da sie – weil sie zur

Alternative des Einfamilienhauses werden – ergänzend zu allen energetischen Vorteilen dem ausufernden Flächen-

verbrauch entgegenwirken. Durch ihre Dichte können die für die Gemeinschaft wichtigen, öffentlichen, kommunika-

tiven Raumsituationen geschaffen werden, die angebunden an das angrenzende Wegenetz, das Entstehen eines

sozialen Gefüges fördern.

Dies soll sich in einer –auch vertikalen –Überformung und in einem Weiterbauen der Ortsstruktur artikulieren.

Die Nähe zu bestehenden Einfamilienhausbebauungen sollte dabei, sowohl räumlich als auch sozial, als Bereiche-

rung und Chance zur Durchmischung begriffen werden, auf die der soziale Wohnbau mit einem Angebot an unter-

schiedlichen Wohnformen reagiert und so zur selbstverständlichen Ergänzung seiner gebauten Umgebung wird.

Das diskutierte –in Teilbereichen engagiert umgesetzte– Beispiel steht dagegen als ein auf sich selbst bezogenes

Objekte am Ortsrand und wird mit den angrenzenden Wohnbauten zu einer vom Ort unabhängigen Parallelstruktur, die

weder eine funktionelle noch eine soziale Durchmischung und Anbindung an den Ort sucht. Die entscheidenden –

durch das einzelne Wohnbauprojekt nicht mehr zu reparierenden – Festlegungen dafür erfolgen jedoch bereits im

Masterplan (Bebauungsplan) und liegen damit im Entscheidungsbereich der Gemeinden. Von diesen wären die Rahmen-

bedingungen zu initiieren, in denen der soziale Wohnbau die oben formulierten Anforderungen erfüllen kann.

Otmar Hasler

Zunächst muß man feststellen, dass die Wohnanlage „Hausgärten“ im burgenländischen Wohnbau eine positive Sonderstel-

lung einnimmt, die auch die Diskussion um dieses Thema weiterbringen müsste. Es ist zu erwarten, dass der ”Hofraum”

neben seinen Hausgärten ein urbaneres Leben der Bewohner zulässt, und so eine neue Qualität in die Wohnanlagen bringt.

Ein Problem des erweiterten Bau- und Planungsgebietes entsteht durch die verschiedenen Grundstückseigentümer und

Genossenschaften (Bauträger), die ihre Parzellen „inselartig“ bebauen, so daß kein, oder nur ein schlecht zusammen-

hängendes urbanes Quartier entsteht. Damit ist auch die Frage verbunden, ob die aus der Großstadt übernommen

Bebauungsmuster für Orte wie Neusiedl die richtige Antwort auf die immerhin noch mit einer spezifischen Landschaft

verbundenen Lagen sind.

Anders gefragt: Könnte man nicht die für das Burgenland so charakteristischen Bebauungsstrukturen heutigen Ansprüchen

entsprechend neu interpretieren, und damit zu überraschend lebendigen Lebensräumen kommen?

Friedrich Achleitner

Das Burgenland ist ein Land der Dörfer. Diese Ansicht muss mittlerweile mitunter revidiert werden, vor allem na-

türlich, was die prosperierenden Landstriche des Nordburgenlandes betrifft. In vielen Gegenden gibt es aufgrund

der bevorzugten Lage und der hervorragenden verkehrsmäßigen Erschließung massive Zuzugstendenzen. Zudem geht die

vorzugsweise gewählte Wohnform der jüngeren Mittglieder der Gesellschaft tendenziell in Richtung Flexibilität und

also weg vom Einfamilienhaus: flexibel am Ort und im Job, flexibler auch in Beziehungen und im sozialen Gefüge.

Dass die Nachfrage an schnell verfügbaren, zeitgemäßen und leistbaren Wohnungen im Steigen begriffen ist, liegt

daher auf der Hand. Dass es im Kontext der burgenländischen Bautradition keine allgemeingültige Lösung geben

kann, wie man mit den großen Baukörpern und der geforderten Dichte umzugehen hat, ebenso. Im Rahmen des

Architekturpreises des Landes Burgenland 2012 wurden nun drei Projekte eingereicht, die versuchen,

beispielgebend hierfür zu sein. Gescheitert sind sie wohl alle.

Den interessantesten Ansatz bietet der Wohnpark „Hausgärten“ in Neusiedl am See. Nicht nur, weil er in Sichtweite

zum Neusiedler See liegt und auch das Stadtzentrum bequem fußläufig erreichbar ist, auch weil es in der Innen-

struktur durchaus hochwertige und wohnliche Behausungen schafft. Die Wohnqualität ist nachvollziehbar eine gute.

Trotzdem bleibt der Baukörper in seiner vermeintlich urbanen Attitüde ein Fremdkörper im Stadtgefüge. Wie eine

Burg neben anderen Burgen in sich ruhend wirkt der Bau abgeschirmt und sagt einfach: „Ich bin da!“ Es geht dabei

weniger um die architektonische Qualität dieses konkreten Beispiels, als um die Tatsache, dass diese Wohnblöcke

geschlossen wirken, verschlossen gar und mit dem umgebenden Raum zwangsläufig nicht korrespondieren. Als Behau-

sung mögen die Wohnungen gut sein, aber wenn man den Blick weiter fasst, dann fehlt doch etwas Wesentliches: die

Identität, der Bezug zum Ort, zur Stadt, zur Region.

Abgekoppelte Einfamilienhaussiedlungen auf der grünen Wiese, wie es sie im Burgenland in jeder Ortschaft gibt,

sind städtebaulich-raumplanerisch auch keine Lösungen, aber gestrandete Kreuzfahrtschiffe greifen auch zu kurz –

man wird den Eindruck nicht los: da fehlt doch etwas Wesentliches!

Hannes Klein

Page 9: Kopie 1 von AP 12 katalog layout verkn.pft lp (2) · 2012. 8. 27. · Dieser Katalog gibt spannende Einblicke in die zeitgenössische Architektur im Burgenland. Allen Architekturliebhabern

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BAUHERR

88 888Raiffeisen Finanz Center

7000 Eisenstadt, Raiffeisenstraße 1

Propria Raiffeisen- Immobilien - Leasing GmbH Wien

Bürogebäude- Bewag Netz Ges.m.b.H.

7000 Eisenstadt, Kasernenstraße 9

Bewag Netz Ges.m.b.H.

Bau- Betriebsdienstleistungszentrum Süd

7400 Oberwart, Wienerstraße 53

Belig Beteiligungs- & LiegenschaftsgmbH

Öko Volksschule Neutal

7343 Neutal, Kirchengasse 13

Neutal Infrastruktur KG

Arch.DI.Taschner-Kinger+Partner ZT GmbH

7350 Oberpullendorf, Mühlbachgasse 13

02612/42113

[email protected]

Kindergarten

2491 Neufeld/L., Dr. Ludwig Leser Straße

Stadtgemeinde Neufeld

Passivhaus Kindergarten

7123 Mönchhof, Klostergasse 1

Gemeinde Mönchhof

SOLID architectue ZT GmbH

Arch. DI. Christine Horner

1050 Wien, Wiedner Hauptstr 108/5

01/547 11 00

[email protected]

www.solidarchitecture.at

Architekturbüro Andi Lang

7100 Neusiedl/See, Ludwig Boltzmannstraße 2

05/90 10 35 60

[email protected]

www.archlang.at

Umbau ehem.Stallgebäudedes/Franziskanerkloster

7540 Güssing, Franziskanerplatz 1

Franziskanerkloster Güssing/Pfarre

Diözese Eisenstadt,Stadtgemeinde Güssing

PICHLER & TRAUPMANN Architekten ZT GmbH

1030 Wien, Weyrgasse 6/4

01/71 33 203

[email protected]

www.pxt.at

Arch. Mag.arch. Johann Schandl ZT GmbH

7000 Eisenstadt, Hyrtlpatz 2

02682 / 66 785

[email protected]

www.arch-schandl.at

Arch. Mag.arch. Johann Schandl ZT GmbH

7000 Eisenstadt, Hyrtlpatz 2

02682 / 66 785

[email protected]

www.arch-schandl.at

Viktoria Schandl

Paul Ott

Viktoria Schandl

Arch. ZT. DI. Michael Lingenhöle

8044 Graz, Steingrabenweg 28G

03316/33 80 34, 0676/39 25 434

[email protected]

www.lingenhoele-architektur.at

ARCHITEKTUR

TEHFOTOS

Michael Lingenhöle

Kurt Kuball

Andreas Bitesnich

ARCHITEKTUR

TEHFOTOS

ARCHITEKTUR

TEHFOTOSARCHITEKTUR

TEHFOTOSARCHITEKTUR

TEHFOTOS

ARCHITEKTUR

TEHFOTOS

ARCHITEKTUR

TEHFOTOS

PROJEKT

BAUHERR

99 999

PROJEKT

BAUHERR 44 444

Club 119

7121 Weiden/See, Seepark

Seepark Weiden

PROJEKT

BAUHERR 66 666

PROJEKT

BAUHERR 22 222

PROJEKT

BAUHERR 55 555

PROJEKT

BAUHERR

77 777 11 111PROJEKT

BAUHERR

Wohnen am Ratschen

7474 Deutsch Schützen

Ratschens Wohnothek GmbH & Co KG

C DANIELE ANSIDEI

PROJEKT

BAUHERR 33 333

„Landbalkon“

7041 Wulkaprodersdorf,Wienerstr.4

Neue Eisenstädter Gem. Bau-& SiedlungsGmbH

Seerestaurant „Katamaran“

7071 Rust, Ruster Bucht 1

Ruster Seebadbetriebsges.m.b.H.

„Am Kirchberg“

7210 Mattersburg, Kirchberggasse

Erste Bgld. Gemeinnützige Siedlungsgen.

„Hausgärten BT D“

7100 Neusiedl/See,Johann Lex-Straße

BWS Gemeinn.Bau,Wohn-& Siedlungsgen.

Architekten

Halbritter und Hillerbrand ZT GmbH

1040 Wien, Rechte Wienzeile 29/7

01/52 68 537

[email protected]

www.h2arch.at

„Generationen Wohnen“

7023 Zemendorf-Stöttera, Hauptstrasse 24

Neue Eisenstädter Gem.Bau-& SiedlungsGmbH

Architekten

Halbritter und Hillerbrand ZT GmbH

1040 Wien, Rechte Wienzeile 29/7

01/52 68 537

[email protected]

www.h2arch.at

Architekturbüro Tomm Fichtener

7461 Stadtschlaining, Baumkirchergasse 12

03355 / 2213

[email protected]

www.fichtner-architekt.com

ARCHITEKTUR

TEHFOTOS

PICHLER & TRAUPMANN Architekten ZT GmbH

1030 Wien, Weyrgasse 6/4

01/71 33 203

[email protected]

www.pxt.at

Lisa Rast

Arch.DI.Dr.Klaus-Jürgen Bauer

Pfarrgasse 16, 7000 Eisenstadt

02682/75734

[email protected]

www.bauer-arch.at

Arch. DI. Peter Marosevic

2371 Hinterbrühl, Gaadnerstraße 51

02236 / 43 105

[email protected]

Gisela Erlacher

Jürgen Pezzi

Norbert Hacker

Daniele Ansidei

Manfred Horvath

Paul Szimak

Daniele Ansidei

ARCHITEKTUR

TEHFOTOS

ARCHITEKTUR

TEHFOTOS

ARCHITEKTUR

TEHFOTOS

ARCHITEKTUR

TEFOTOS

ARCHITEKTUR

TEHFOTOS

Architekten

Halbritter und Hillerbrand ZT GmbH

1040 Wien, Rechte Wienzeile 29/7

01/52 68 537

[email protected]

www.h2arch.at

ARCHITEKTUR

TEHFOTOS

Page 10: Kopie 1 von AP 12 katalog layout verkn.pft lp (2) · 2012. 8. 27. · Dieser Katalog gibt spannende Einblicke in die zeitgenössische Architektur im Burgenland. Allen Architekturliebhabern

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Museumsshop

7000 Eisenstadt, Schloss Esterhazy

F.E. Familien-Privatstiftung

Gestaltung Altarraum und Kirchensanierung

7461 Stadtschlaining, Neumarkt im Tauchental 77

Pfarre Neumarkt im Tauchental

Tomas Hoke

1050 Wien, Embelgasse 60

0676/515 45 08

[email protected]

www.hoke.at

Platzgestaltung

7083 Purbach, Kirchengasse

Stadtgemeinde Purbach

Knoll.Planung & Beratung

DI. Thomas Knoll Ziviltechniker

1020 Wien, Schifffahrtsgasse 18/6

01/216 60 91

[email protected]

www.knollconsult.at

Architekturbüro Andi Lang

7100 Neusiedl/See,Ludwig Boltzmannstr 2

05/90 10 35 60

[email protected]

www.archlang.at

Architekturbüro Andi Lang

7100 Neusiedl/See, Ludwig Boltzmannstraße 2

05/90 10 35 60

[email protected]

www.archlang.at

Passivhaus-Einfamilienhaus S

7100 Neusiedl/See, Feldgasse 11

Fam. S.

Passivhaus Lang

7100 Neusiedl/see, Segelhafen West 15

Lang Andreas

Arch.DI.Dr.Klaus-Jürgen Bauer

Pfarrgasse 16, 7000 Eisenstadt

02682/75734

[email protected]

www.bauer-arch.at

Tomas Hoke

Andreas Lang

Andreas Lang

Manfred Horvath

Steve Haider

ARCHITEKTUR

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ARCHITEKTUR

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ARCHITEKTUR

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ARCHITEKTUR

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Gesundheits Koordinationszentrum

7121 Weiden / See, Obere Hauptstraße 22

Ingrid Cerny

DI. Stefan Kotzenmacher + DI Iris Cerny

1030 Wien, Erne - Seder Gasse 4/2/30

0699/ 11 36 39 17, 0699/ 19 46 92 91

[email protected],

[email protected]

www.drcerny.at

Sommerhaus Südburgenland

7535 Deutsch Tschantschendorf 130, Oberbergen

Marianne und Werner Benzer

Judith Benzer Architektur

1060 Wien, Hofmühlgasse 7a/16

0699/14 33 64 48

[email protected]

www.judithbenzer.com

Einfamilienhaus Fam. L.

7411 Loipersdorf 108

Dr. Richard und Dr. Helene Lanner

garakhanzadeh sandbichler Architekten ZT GmbH

1070 Wien, Westbahnstraße 26/4

01/52 37 999

[email protected]

www.gs-arch.at

Einfamilienhaus Oberschützen

7432 Oberschützen

Christoph und Birgit Winkler

Triendl und Fessler Architekten

1050 Wien, Schönbrunner Straße 55/6

01/92 03 675

[email protected]

www.triendlundfessler.at

Einfamilienhaus Umbau

7540 Güssing, Teichgasse 25

Fam. Hoffmann

ATMOS Architekten

DI Michael Ivancsics

7551 Stegersbach, Gassl 20

0699/11 84 85 73

[email protected]

www.atmos-arch.at

Interspar

7000 Eisenstadt, Haidäcker Park 4

Porr Solutions Immobilien und Infrastrukturprojekte GmbH

Passivhaus - Einfamilienhaus K.

7093 Jois, Obere HAuptstraße 22

Fam. Kestler

Architektur Consult ZT GmbH

8010 Graz, Körblergasse 100

0316/32 31 00

[email protected]

Architekturbüro Andi Lang

7100 Neusiedl/See, Ludwig Boltzmannstr 2

05/90 10 35 60

[email protected]

www.archlang.at

ARCHITEKTUR

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Stefan Kotzenmacher

Martin Weiß

Paul Ott

Karoline Mayer

Rupert Steiner

Andreas Lang

Helmut K Lackner