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KRISE & UNTERGANG DER RÖMISCHEN REPUBLIK 1. URSACHEN

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KRISE & UNTERGANG

DER

RÖMISCHEN REPUBLIK

1. URSACHEN

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Blickpunkt Verfassung:

1. Verfassung der Römischen Republik resultiert aus Kompromiss rivalisierender Stände (Patrizier & Plebejer)

2. Verfassung wurde während Ständekämpfe & Aufstieg Roms zur Hegemonialmacht in Italien & westlich. Mittelmeer stets an neue Gegebenheiten angepasst.

AUSGANGSLAGE:

Mit ca. 400 Jahren lange Lebensdauer der Römischen Verfassung

Hohe Stabilität der staatlichen und sozialen Ordnung, da Verfassung von den beherrschenden gesellschaftlichen Großgruppen getragen wird.

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Faktor: Eroberungen

Seit 196 v. Chr. weitere Expansion Roms in den östlichen Mittelmeerraum und neue Außenpolitik (Unterwerfung statt Bündnisse seit 146 v. Chr.)

Bildquelle: Microsoft Encarta 2002, s.v. Die Römischen Provinzen

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Rückwirkungen der Expansion auf ROM:Rückwirkungen der Expansion auf ROM:

•Bedrohung durch äußere Feinde nimmt ab

•Bereitschaft, sich für den Staat zu opfern, nimmt ab

•Tendenz, Sklaven für sich arbeiten zu lassen, nimmt zu

•Provinzen werden zur Vorratskammer (Billiges Getreide)

•Kleinbauern ruiniert; Tendenz zum Großgrundbesitz (Strukturwandel in der italienischen Landwirtschaft)

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Polarisierung der Bevölkerung nach Arm und Reich

Zusammenhalt der Bevölkerung schwindet

(begünstigt durch römischen Humanismus)

Folgen

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Wachsende Gefahr für den inneren Frieden durch

•zunehmende Radikalisierung unterer Bevölkerungsschichten

•zunehmenden Widerstand der Oberschicht gegen notwendige Reformen (Festhalten an Vorrechten der Oberschicht)

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Zusätzlich: Polarisierung der römischen Nobilität

OPTIMATENOPTIMATEN: (lat. optimus = der Beste) Vertreter konservativer Anschauungen; wollen an alten Vorrechten festhalten

POPULARESPOPULARES: (lat. = Volksmänner) Aristokraten, die die Interessen des Volkes vertraten. Populäre Forderungen nach Bodenreform und Schuldentilgung

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Weitere Krisenfaktoren

Sklaven: Sklaven: Rücksichtlose Ausbeutung führt zu Aufständen (Spartacus 73-71 v. Chr.)

Bundesgenossen: Bundesgenossen: Spannungen zwischen Römern, Latinern und Bundesgenossen wegen fehlender politischer Gleichberechtigung

Militär: Militär: Feldherren mit zunehmender Macht (u.a. Bindung der Veteranen durch Versorgung mit Bauernstellen; Gefahr der Militärdiktatur

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Zurückweisung der Bürgerrechtsansprüche

Instrumentalisierung des Volkes für eigenen Machtzuwachs

Gemeinsamkeiten

Optimates & Populares

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Folge: KRISE DER REPUBLIK

Verrohung der Politik (Proskriptionen, Morde)

Friedlosigkeit & Rechtsunsicherheit

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KRISE & UNTERGANG

DER

RÖMISCHEN REPUBLIK

2. Unruhen & Bürgerkriege

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Situation vor Bürgerkriegen (1)

Agrargesetz durch

Volkstribun Tiberius Gracchus 133. v. Chr.

Ziel: Schaffung neuer Bauernstellen

Bestimmung: Kein Römer darf mehr als 125 ha, bzw. bei Familien mit mehreren Söhnen 250 ha Land besitzen

Rückgabe von Boden an Staat und Neuverteilung

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1. Tiberius Gracchus lässt Volkstribun, der sein Veto einlegt, durch Volksversammlung absetzen

2. Wiederwahl des Tiberius Gracchus zum Volkstribun

Während Aufstand (ausgelöst wohl durch Senatspartei) wird Tiberius Gracchus erschlagen

Revolutionäre Mittel

Bildquelle: http://classics.furman.edu/~rprior/imgs/RCU1/1-052.htm

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Bruder Gaius Gracchus unternimmt zweiten Versuch zur Durchsetzung der Ackergesetze (123 v. Chr.)

KALKÜL: Macht des Senats stärker zurückdrängen

Besetzung der Geschworenengerichte durch „Ritter“

Billiges Getreide für Bevölkerung

Bürgerrecht für Latiner & Italiker

Ergebnis:

Senat löst Volksaufstand gegen den Tribunen Gracchus aus, der mit zahlreichen Anhängern den Tod findet.

Bodenreform wird ausgesetzt; weitere Verteilung von Staatsland verboten

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Situation vor Bürgerkriegen (2)

Krise der inneren Führung:

Zunehmender Machtverlust des Senats (Getreidegesetze & Rittergesetze der Gracchen werden nicht zurückgenommen)

Unfähigkeit sozialpolitische Probleme zu lösen

Ziele werden mehr und mehr gegen Verfassung & Senat durchgesetzt

Nach Bundesgenossenkrieg (91-89 v. Chr.) ist Italien einheitliches Gebiet römischer Bürger => Rom reagiert nicht mit neuer Verwaltungsorganisation, sondern Senat schließt sich ab

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Situation vor Bürgerkriegen (2)

Allgemeine Herrschaftskrise:

Sklavenaufstände (seit 136 v. Chr.) Sizilien

Jugurthinischer Krieg (111-105 v. Chr.) in Nordafrika

Einfälle der Germanen im Nordosten Italiens

• „peinliche“ diplomatische & militärische Unzulänglichkeiten

• Charakterliche Schwächen der römischen Führung (Grausamkeiten, Bestechungen)

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Bildquelle: Encarta 2002, s.v. Gaius Marius

Heeresreform durch Popularen Gaius Marius

(107 v. Chr.)

•Milizheer wird zum Söldnerheer (auch besitzlose Römer leisten nun Militärdienst)

•Notwendig geworden durch zunehmende Schwäche des römischen Heerwesens

•Marius gegen Verfassung sechsmal in Folge zum Konsul gewählt

Armee schlagkräftiger, aber ohne Kontakt zum zivilen Leben

Krieg attraktiver als Frieden; Bereitschaft, Konflikte friedlich zu lösen, sinkt

Folge: Armee wird Staat im Staat und Instrument im römischen Bürgerkrieg

Problem der bäuerlichen Verarmung gemildert; Landzuweisungen für Veteranen nach Militärdienst (von Marius gegen Widerstand des Senats durchgesetzt)

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Erster Bürgerkrieg ab 88 v. Chr.

Ziele Sullas: Machteinbußen, die der Senat seit gracchischen Reformen erlitten hatte, rückgängig machen

„Römische Schwäche“ (Krise der inneren Führung & Herrschaftskrise) führt zu Einfall des Mithradates in Provinzen (Asien, Griechenland)

Senat überträgt Sulla (Optimaten) das militärische Kommando

Die Popularen lassen Sulla, der in Süditalien Truppen sammelt, das Kommando entziehen und es an Marius übertragen

Sullas Marsch auf ROM

Vertreibung & Ächtung der popularen Widersacher mit Hilfe römischer Truppen

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Erster Bürgerkrieg ab 88 v. Chr.

Erfolgreicher Feldzug Sullas im Osten (87-84 v. Chr.)

Währenddessen: Popularen restaurieren ihre Herrschaft in ROM (Marius Konsul)

Feldschlacht zwischen Popularen und Optimaten (Sulla) vor den Toren Roms (82 v. Chr.)

•Diktator auf unbefristete Zeit

•Erhält Vollmacht, Gesetze zu erlassen

•Nimmt Volkstribunen Einfluss

•Stützt Herrschaft auf 10.000 Freigelassenen

•Nach Neuordnung zugunsten Senat freiwilliges Ausscheiden aus dem Amt

Sieg SULLA

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Zweiter Bürgerkrieg ab 49 v. Chr.

1. Triumvirat von 60–53 v. Chr. (etwa: Dreierbund oder Dreimännerkollegium) zwischen Caesar, Pompeius und Crassus

Machtpolitisches Arrangement hoher militärischer Befehlshaber in gemeinsamer Opposition zum Senat

Präludium

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Gnaeus Pompeius Marcus Licinius Crassus

Bildquelle: http://www.livius.org/caa-can/caesar/caesar03.html

Bildquelle: Microsoft Encarta, s.v. Pompeius

Bildquelle: Microsoft Encarta, s.v. Caesar

Gaeus Julius Caesar

1. Triumvirat von 60–53 v. Chr.

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Zweiter Bürgerkrieg ab 49 v. Chr.

• Nach dem Tode Crassus (53 v. Chr.) geraten Cäsar und Pompeius in Interessengegensätze

• Pompeius nähert sich – als ehemaliger Schützling Sullas – dem Senat (Optimaten) an

• Cäsar durch Eroberung & Verwaltung Galliens mit kaum noch kontrollierbarer Macht

Präludium Ende 1. Triumvirat

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Zweiter Bürgerkrieg ab 49 v. Chr.

• Senat fordert Caesar auf, Prokonsulat niederzulegen, und sich in Rom zu verantworten

• 49 v. Chr. Trotz ausdrücklicher Warnung durch den Senat, mit Armee nach Italien zu ziehen, überschreitet Cäsar den Rubikon

• Senat erklärt Ausnahmezustand und betraut Pompeius mit der Verteidigung der Republik

• Kriege in Italien, Spanien und Griechenland bis 45 v. Chr.

Page 24: KRISE & UNTERGANG DER RÖMISCHEN REPUBLIK 1. URSACHEN

Diktatur & Ermordung Caesars44 v. Chr. wird Caesar die Diktatur auf Lebenszeit

übertragen; er vermeidet es jedoch, den Königstitel anzunehmen

Clementia Caesaris (Milde Caesars) als Versuch, die Bürgerkriege abzuschließen

Kompromisse:

•Wirbt bei Senat um Vertrauen (Einladung zur politischen Mitarbeit)

•Keine Schuldenaufhebung; Zahl der Getreideempfänger werden reduziert

•Großzügig bei individuellen Bürgerrechtsverleihungen

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Anlass für Ermordung: Erweiterung des Senats um ehemalige Bundesgenossen

Ursache: Unverhüllte Alleinherrschaft Caesars

Rechtfertigung: Tyrannenmord

Bildquelle: www.dolacek.de/casar.htm

Ermordung Caesars

an den Iden des März 44. Chr.

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2. Triumvirat von 43–32 v. Chr.

Octavian (Adoptivsohn Caesars), Marcus Antonius und Marcus Aemilius Lepidus erhalten außerordentliche Regierungsbefugnisse zur Wiederherstellung des Staates

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Bildquelle: http://hal.lamar.edu/~LOKENSGALU/slides/octavian.JPG

Gaius Octavius Marcus Antonius

Bildquelle: Microsoft Encarta, s.v. Antonius

2. Triumvirat von 43–32 v. Chr.

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Bildquelle: http://www.sas.upenn.edu/~ekondrat/Triumviral_Period_L.jpeg

Das Römische Weltreich während des 2. Triumvirates

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Octavian

Selbstverständnis: Nachfolge Caesars unter Vermeidung der Fehler Caesars

Isoliert Widersacher – unbestrittener Machthaber im Westen

Lepidus

Ehemaliger Parteigänger Caesars

Marcus Antonius

Ehemaliger Parteigänger Caesars

Nach Aufstand gegen Octavian Rückzug ins Privatleben (36 v. Chr.)

Neuordnung der östlichen Provinzen (Hochzeit mit Kleopatra)

Seeschlacht bei Aktium (griech. Westküste, 31. v. Chr.) mit Niederlage Antonius führt zur alleinigen Vorherrschaft Octavians

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Bildquelle: Microsoft Encarta, s.v. Augustus

Beginn der PAX AUGUSTA

27 v. Chr.:

Octavian gibt alle außerordentlichen Befugnisse an den Senat zurück

Senat verleiht Octavian das Imperium proconsulare für alle Provinzen und den Titel Augustus (der Erhabene)

23 v. Chr.

Augustus erhält die tribunizische Gewalt auf Lebenszeit

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Dr. Georg Mondwurf

für

psm-data

http://www.zum.de/psm

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Verwendete Literatur:

Politische Weltkunde 1. Die Griechische Polis. Der Römische Staat. Von Joachim Rohlfes & Horst Rumpf. Stuttgart 1970

Karl Christ, Krise und Untergang der Römischen Republik. Darmstadt 1993

Jochen Bleicken. Geschichte der Römischen Republik. München 1988

Res Romanae. Begleitbuch für die lateinische Lektüre. Berlin 1997

Microsoft Encarta 2001