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KSB-Update Fachmagazin für Zuweisende Ausgabe 1 2012 Hüftschmerzen bei jungen Menschen Hallux valgus – Behandlungskonzept im KSB Entzündliche rheumatische Erkrankungen ORTHOPäDIE www.ksb.ch/orthopädie RHEUMATOLOGIE FOKUS BEWEGUNG

KSB-Update · CEO 3. hüFt-impingement ... an der Schulthess Klinik – erarbeitet. ... diagnostische Intraartiküläre Infiltration in unklaren Fällen bei grenzwertiger Klinik

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KSB-UpdateFachmagazin für Zuweisende Ausgabe 1 2012

Hüftschmerzen bei jungen MenschenHallux valgus – Behandlungskonzept im KSB

Entzündliche rheumatische Erkrankungen

OrthOpädie www.ksb.ch/orthopädie

rheUmAtOlOgie

FOKUS BewegUng

Gesellschaft und Politik fordern zunehmend mehr Effizienz im Gesundheitswesen. Damit Wirtschaftlichkeit, Qualität, Sicherheit und Patientennähe rund um die Uhr keine leeren Worthülsen bleiben, lancieren regional verankerte Institutionen auf der Basis freiwilliger Kooperationen das «Gesundheits-Netz Aargau Ost».

Ihre Gesundheit. Unser gemeinsamesAnliegen.

gesundheits-netz Aargau Ost

die Kooperationspartner auf einen Blick

Spital LeuggernSpital Leuggern

Ärzte des bezirks baden

Sehr geehrte Damen und Herren,

geschätzte Ärztinnen und Ärzte

Sie halten eine neue KSB-Publikation in Händen. Und zwar eine,

die für Sie bestimmt ist. Nur für Sie und niemanden anders.

Der direkte Kontakt mit Ihnen – unseren Partnern – ist uns wichtig.

KSB-Update wird helfen, die Kommunikation weiter zu verbessern

und den Austausch zu intensivieren.

Fachwissen aus erster Hand

Es sind ausgewählte Themen, denen sich KSB-Update widmet.

In dieser ersten Ausgabe ist es schwergewichtig die Orthopädie

mit der Möglichkeit des minimalinvasiven Eingriffs bei einem Hüft-

Impingement. Begleitet wird das Hauptthema von vielen weiteren

Fachartikeln, aussagekräftigen Bildern und einem Fallbeispiel, zu

dem Ihre Meinung gefragt ist.

KSB-Update erscheint voerst zweimal jährlich und behandelt

ausführlich und wissenschaftlich, was im kurz danach erscheinen-

den KSB-Magazin populär aufbereitet wird. Wir wissen, dass das

Magazin immer viele Fragen bei den Patientinnen und Patienten

aufwirft. Fragen, die Sie dann sehr oft im Praxisalltag beantwor-

ten müssen. Dieser kleine Wissensvorsprung soll Ihnen helfen,

noch besser auf Ihre Patienten eingehen zu können. Kooperation,

vernetztes Denken und interdisziplinäres Handeln sind wichtige

Eckpfeiler unserer täglichen Arbeit. Diese grundsätzlichen Werte

weiter zu festigen und ständig aufs Neue zu überprüfen und zu

verbessern, dazu kann KSB-Update Substanzielles beitragen.

KSB-Update ersetzt nicht den persönlichen Kontakt. Dafür ist das

Heft nicht konzipiert. Die Möglichkeit der direkten Kommunikation

mit all‘ unseren Spezialistinnen und Spezialisten besteht weiterhin,

wird gefördert und ausgebaut. Nein, „Update“ ist das Heft zum

Nachlesen, gedrucktes Fachwissen aus erster Hand, die verbin-

dende Publikation zwischen Ihnen als unseren Zuweiserinnen und

Zuweiser einerseits und unseren KSB-Fachärzten andererseits.

Ein hoher Anspruch, den wir dank Ihren Rückmeldungen auch

einlösen möchten.

Ich danke Ihnen für die angenehme Zusammenarbeit.

Ihr

Dieter Keusch

CEO

3

hüFt-impingement

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen

Die Orthopädie entwickelt sich in rasan-

tem Tempo. Minimal invasive Opera-

tionen und neue Techniken erlauben

eine noch effizientere Verbesserung

der Lebensqualität, sowohl für jüngere

wie auch ältere Patienten. Im neuen

KSB-Update darf ich Sie periodisch

über Neuerungen in der Orthopädie

des Kantonsspitals Baden informieren.

Es ist mir ein besonderes Anliegen, im

ersten «Update» Dr. Urs Neurauter als

Leitenden Arzt mit dem Schwerpunkt

Fusschirurgie und Traumatologie will-

kommen zu heissen. Sein fundiertes

Fachwissen hat er sich an den verschie-

denen Kliniken – unter anderem auch

an der Schulthess Klinik – erarbeitet.

Mit seinem Beitrag zum Thema Hallux-

operationen stellt er sich Ihnen auf

eindrückliche Art und Weise gleich

selber vor.

Ein weiteres Thema sind die Hüft-

schmerzen. Oberarzt Dr. Tobias Bühler

und ich bieten seit über zwei Jahren

Weiter auf Seite 9

PD Dr. med. Karim Eid

Chefarzt Orthopädie, Kantonsspital Baden

Privatdozent für Orthopädische Chirurgie,

Universität Zürich

Klinische Tätigkeit als Oberarzt

Uniklinik Balgrist

Universitätsspital Zürich

Wissenschaft

Research Fellow Harvard Medical School

Gebiete: Knorpel-Regeneration und

Stammzellen

Facharzt Orthopädie und Traumatologie des

Bewegungsapparats

Facharzt Allgemeine Chirurgie

Das Hüft-Impingement: Hüftschmerzen bei jungen Menschen

Symptome inguinal lokalisierte Schmerzen nach langem Sitzen unter Belastung bei kombinierten Flexions- / Innenrotationsbewegungen

Klinische Befunde inguinale Druckdolenz verminderte Innenrotation im Seitenvergleich positiver vorderer Impingement-Test inguinale Schmerzlokalisation

Abklärungen konventionelle Röntgenbilder tiefzentrierte Beckenübersicht axiale Aufnahme (tischparalleler Strahlengang) Artho-MRI mit radiärer Rekonstruktion des proximalen Femurs diagnostische Intraartiküläre Infiltration in unklaren Fällen bei grenzwertiger Klinik und Bildgebung

OrthOpädie

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Das Hüft-Impingement: Hüftschmerzen bei jungen Menschen

Symptome inguinal lokalisierte Schmerzen nach langem Sitzen unter Belastung bei kombinierten Flexions- / Innenrotationsbewegungen

Klinische Befunde inguinale Druckdolenz verminderte Innenrotation im Seitenvergleich positiver vorderer Impingement-Test inguinale Schmerzlokalisation

Abklärungen konventionelle Röntgenbilder tiefzentrierte Beckenübersicht axiale Aufnahme (tischparalleler Strahlengang) Artho-MRI mit radiärer Rekonstruktion des proximalen Femurs diagnostische Intraartiküläre Infiltration in unklaren Fällen bei grenzwertiger Klinik und Bildgebung

www.ksb.ch/ortho

Test reproduziert werden. Hierbei wird

durch den Untersucher eine forcierte,

kombinierte Flexions- und Innenrotations-

bewegung ausgeführt.

welche Zusatzuntersuchungen sind

sinnvoll?

Die Formstörung als Ursache des Impinge-

ment kann konventionell-radiologisch

und MR-tomografisch objektiviert werden.

1. Bei der konventionellen Röntgenunter-

suchung dient die axiale Aufnahme

zur Darstellung der femoralen Taillierungs-

störung, während in der tiefzentrierten

Beckenübersichtsaufnahme die Pfannen-

morphologie beurteilt werden kann.

2. Die MRI-Untersuchung soll immer mit

intraartikulärem Kontrastmittel (Arthro-

MRI) durchgeführt werden – nur so kann

eine allfällige Pathologie des Labrums

und des acetabulären Knorpels (grosser

Pfeil) ausreichend beurteilt werden.

Ausserdem ist die radiäre Rekonstruktion

des Schenkelhalses zur exakten Lokali-

sation der Taillierungsstörung notwendig

(Pfeilköpfe). Diese Rekonstruktion muss

auf dem Röntgen-auftrag separat ange-

fordert werden.

welche patienten sind betroffen?

Das Hüft-Impingement betrifft vorwiegend

junge, sportlich aktive Menschen und wird

häufiger bei männlichen Patienten ange-

troffen. Typischerweise sind es Patienten,

bei denen zunächst eine Leistenhernie

vermutet und gelegentlich sogar erfolglos

behandelt wurde.

die Symptome

Das Impingement äussert sich in inguinal

lokalisierten Schmerzen, die insbeson-

dere bei körperlicher Belastung – beispiels-

weise im Rahmen von Sportarten mit

häufigen Innenrotations- und Flexions-

bewegungen – oder bei längerem Sitzen

auftreten.

die klinischen Befunde?

Man findet häufig eine umschriebene

inguinale Druckdolenz, verbunden mit einer

verminderten und schmerzhaften Innen-

rotation. Stechende inguinale Schmerzen

können durch den vorderen Impingement-

5

Beim femoro-acetabulären

impingement handelt sich um

einen mechanischen Konflikt

zwischen den knöchernen Struk-

turen des Kopf-Schenkelhals-

übergangs und des pfannenrands

(Bild A). die Ursache liegt in einer

Formstörung dieser regionen,

wobei eine ossäre prominenz im

Bereich des antero-superioren

Kopf-Schenkelhals-übergangs

bei kombinierten Flexions- und

innenrotationsbewegungen

unter das labrum und den

knöchernen pfannenrand

gepresst wird (Bild B).

die resultierende Knorpel-

degeneration löst die

typischen Beschwerden

aus und führt im Verlauf zur

Coxarthrose.

postoperative CT-Rekonstruktion

präoperative CT-Rekonstruktion

intraoperatives Bild nach der Korrektur

arthroskopisches Bild der Formstörung

wie wird das impingement behandelt?

Die konservative Behandlung des Krankheits-

bildes beschränkt sich auf physiothera-

peutische Massnahmen und die Modifikation

des Aktivitätsgrades, was jedoch in vielen

Fällen erfolglos bleibt. Die chirurgische

Behandlung hat das Ziel, die Formstörung

zu korrigieren, und führt so zur Verbesse-

rung von Beweglichkeit und Beschwerden.

Ausserdem soll die Progredienz der

Knorpeldegeneration und damit eine früh

auftretende Arthrose des Hüftgelenkes

verhindert werden.

die operativen Behandlungen

Die chirurgische Korrektur erfolgt offen oder

arthroskopisch, wobei die zugrundeliegende

Morphologiestörung bei beiden Methoden

in gleicher Qualität korrigiert werden kann.

Dabei wird die ossäre Prominenz am Kopf-

Schenkelhalsübergang abgetragen (sog.

Re-Taillierung) und eine überdimensionierte,

kraniale Vorderwand der Pfanne reduziert

(sog. Pfannenrandtrimmung). Ausserdem

kann das häufig pathologisch veränderte

Labrum refixiert oder debridiert werden.

welche methoden kommen zur

Anwendung?

Wir am KSB wenden hauptsächlich die

arthroskopische Methode an. Dies

aufgrund der kürzeren Rehabilitationszeit

und der geringeren Komplikationsrate.

Zudem können praktisch alle Pathologien

arthroskopisch wie offen behandelt wer-

den. Vor allem haben wir damit äusserst

zufriedene Patienten.

Arthroskopische Korrektur des CAm-impingement

FOKUS BewegUngZUweiSerpOrtAl

Kantonsspital Baden AGKlinik für Orthopädie und TraumatologieChefarzt PD Dr. med. Karim EidCH-5404 BadenTelefon 056 486 36 62Fax 056 486 35 [email protected]

hüFt-impingement

OrthOpädie

Klinik: Anamnese: inguinale Schmerzen, aggraviert bei Sport, v. a. IR / Flexion Untersuchung: Beckenübersicht, Hüfte axial oder Lauenstein, verminderte IR der Hüfte, pos. Impingement-Zeichen

Abklärung:

Arthro-MRI

pos. Infiltrationstest

Behandlung im KSB

Hüftarthroskopie (Pfannenrand- trimmung, Schenkelhalstaillierung)

nachbehandlung

ambulante Physiotherapie

externe partner

Hausärzte

informationen für patientenwww.ksb.ch/hueftimpingement

Verdachtsdiagnose hüft-impingement

weitere informationen für Zuweisende:

www.ksb.ch/portal 001

6

FOKUS BewegUng

ZUweiSerpOrtAl

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Vertrauen Sie auf eine lückenlose Behandlungskette

Akutnahe Neurorehabilitation im Kantonsspital BadenKlinische Station für eine frühestmögliche intensive Rehabilitation,

insbesondere für Hirnschlagpatienten

RehaClinic (Bad Zurzach, Baden)Stationäre Neurorehabilitation mit umfassendem Leistungsangebot

RehaA (Lenzburg, Zug, Winterthur, Wil, Zürich Airport) und RehaCity BaselModerne Zentren für ambulante Rehabilitation in optimaler Verkehrslage

Neurologisches Interdisziplinäres Ambulatorium BadenUmfassende und individuelle Betreuung in ambulanten Einzeltherapien,

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Tel. 056 269 51 [email protected]

www.rehaa.ch

RehaClinic_Behandlungskette_190x133mm 05.04.12 KW14 15:49 Seite 1

Röntgenbild eines 49-jährigen Mannes, seit Wochen zunehmende inguinale Schmerzen rechts. Unter Belastung ver-stärkt, zusätzlich Nachtschmerzen. NSAR und Physiotherapie haben keinen anhaltenden Effekt gezeigt.

OnlineFOrUm

www.ksb.ch/onlineforum001

OrthOpädie

Ò Was für eine Verdachtsdiagnose würden Sie stellen?

Ò Was würden Sie als nächsten diagnostischen Schritt veranlassen?

Ò Wie würden Sie diese Pathologie behandeln?

Diskussion und Auflösung in unserem Onlineforum

Lösen Sie einen Fall aus der Orthopädie

Hallux valgus – Behandlungskonzept im KSB

wenn Operation: warum und wann?

Grundsätzlich kann man sagen, dass

man einen Hallux valgus zuverlässig

korrigieren kann, und zwar mit recht

guten Aussichten auf dauerhaften Erfolg!

Dies, wenn man das eigentliche Problem,

nämlich die Varusstellung des Metatar-

sale 1 korrigiert und damit die Achse des

1. Strahls wieder herstellt. (Der Name ist

also eigentlich etwas irreführend!)

hAllUX VAlgUS

indikationen zur operativen Korrektur

des hallux valgus:

– Druckschmerz über dem MP-1-Gelenk

– Metatarsalgie 2. und 3. Strahl

– Hammerzehe 2 oder 3

– Unmöglichkeit Schuhe zu finden,

die passen

– Rasche Zunahme der Fehlstellung

– In Ausnahmefällen Kosmetik

was gibt es für methoden?

Operativ kommt eine proximale oder distale

Korrektur in Frage, sie findet aber immer auf

Höhe des Metatarsale 1 statt. Welches Ver-

fahren man wählt, hängt hauptsächlich vom

Intermetatarsalwinkel ½ ab. Bis zu 10° gelten

als normal, von 10° – 20° ist meist eine dis-

tale Korrektur möglich. Ab 20° kommt dann

meist eine proximale Korrektur zum Zug. Wir

Der Intermetatarsalwinkel ½ ist beim Hallux valgus vergrössert

Man muss sich auch bewusst sein, dass es

sich absolut nicht um ein kosmetisches

Problem handelt, sondern tatsächlich die

Statik des Fusses gestört ist, was zu einer

Metatarsalgie am 2. Strahl und letztend-

lich zur Hammerzehenbildung führt. Grund-

sätzlich soll man den Hallux valgus also

korrigieren, wenn er in irgendeiner Form

Beschwerden macht.

der hallux valgus ist sehr häufig. es stellt sich dabei immer

wieder die Frage, was man den patienten nun raten soll:

muss oder kann man einen hallux valgus operieren, wenn ja,

wie und wie sind die erfolgschancen? Oder ist das ganze

nur ein kosmetisches problem?

r Stehendr r

8

Stehend r

Röntgenbild nach Scarfosteotomie mit korrigiertem Winkel

Hallux valgus – Behandlungskonzept im KSB

OrthOpädie

führen die distale Korrekture mittels einer

Scarf-Osteotomie durch, was einer z-förmi-

gen Osteotomie mit einer Lateralisierung des

Gelenkanteils entspricht. Bei Fehlstellungen

über 20 ° kann das Problem am besten mit

einer Arthrodese im Tarsometatarsalgelenk 1

behoben werden.

wie lange bleiben die patienten im

Spital, wie lange dauert die nachbehand-

lung, sind die patienten arbeitsunfähig?

In den allermeisten Fällen kann eine Scarf-

Osteotomie gemacht werden, was in der

Regel eine Hospitalisation von zwei Nächten

nach der Operation bedingt.

Die Nachbehandlung erfolgt im Vorfuss-

entlastungsschuh unter Vollbelastung für

sechs Wochen. Eine Metallentfernung

ist in der Regel nicht nötig. Eine Arbeits-

Die arthroskopische Therapie des

Hüftimpingement an. Die arthroskopi-

sche Therapie bietet gegenüber der of-

fenen Therapie eindeutige Vorteile, ohne

dass man dabei Kompromisse bezüg-

lich der Therapieziele eingehen muss.

Sehr erfreulich ist, dass es sich um ein

junges Patientenkollektiv handelt, das

einerseits seine Sportfähigkeit zurück-

gewinnt und andererseits eine nach-

haltig, anatomische Verbesserung des

Hüftgelenks erhält. Ich darf an dieser

Stelle erwähnen, dass das Kantons-

spital Baden zu den ganz wenigen

Kliniken gehört, die diese Behandlungs-

methode erfolgreich durchführen.

Ich danke Ihnen für die stets sehr ange-

nehme und konstruktive Zusammenar-

beit und stehe Ihnen gern jederzeit per

E-Mail ([email protected]) für Fragen

und Anregungen zur Verfügung.

Profitieren Sie auch von unserem

Angebot im Internet. Es ist wie diese

neue Publikation immer up to date:

www.ksb.ch/ortho

Ich freue mich, wenn Sie von unseren

Angeboten regen Gebrauch machen.

Mit kollegialen Grüssen

PD Dr. med. Karim Eid

Chefarzt

9

www.ksb.ch/ortho

Dr. Urs Neurauter Dr. Tobias Bühler

Röntgenbild nach Scarfosteotomie mit korrigiertem Winkel

unfähigkeit besteht in einer sitzenden

Tätigkeit für ca. drei Wochen, bei stehender

und gehender Tätigkeit ca. für acht Wochen.

wie häufig sind rezidive?

Bei einer guten Korrektur und problemloser

ossärer Heilung sind Rezidive selten, das

heisst unter 10 Prozent. Gelegentlich kann es

zu einer Transfermetatarsalgie kommen,

welche mit Einlagen aber gut behandelbar

ist.

diagnostik der rheumatoiden Arthritis

Während früher zur Diagnosestellung

vorwiegend Spätmanifestationen (Morgen-

steifigkeit, Rheumaknoten, radiologische

Veränderungen… ) berücksichtigt wurden,

gibt es heute neue diagnostische Kriterien

(siehe Tabelle).

CAVE: Die neuen Kriterien sind geeignet

zur Frühdiagnose, aber sie sind wenig

spezifisch. Die Diagnose muss im Verlauf

hinterfragt und allenfalls revidiert werden.

in der rheumatologie haben

sich in den letzten Jahren die

therapeutischen möglichkeiten

sehr erweitert. Beispielsweise

hat der routinemässige einsatz

von biologischen Basisthera-

peutika die Behandlung vieler

entzündlich rheumatischer

erkrankungen vollständig refor-

miert. diese neuen und effizien-

ten Behandlungsmöglichkeiten

haben nun auch entscheidenden

einfluss auf diagnosestellung

und Behandlungsplanung.

Vom Badearzt zum «Biotechnologen»

einige diagnostische Fallgruben

Nicht alles, was klinisch und radiologisch

auf den ersten Blick wie eine Arthrose

aussieht, ist auch eine. Klinisch fanden sich

«hypermobile» und nicht steife Gelenke.

Radiologisch findet sich eine gelenknahe

Osteoporose und keine Sklerose.

Es handelt sich um eine Psoriasis-Arthritis.

Die Nackenschmerzen bis zur Nacken-

steife sind nicht durch die Degenerationen

bedingt. Ursache ist die Chondrokalzinose

(Verkalkungen um den Dens axis).

rheUmAtOlOgie

r

10

rheumatoide Arthritisdiagnosekriterien von ACr und eUlAr

Ann Rheum Dis 2010; 69; 1580-1588

gelenkbefall

1 mittleres oder grosses Gelenk 0

> 1 mittleres oder grosses Gelenk, nicht symmetrisch 1

> 1 mittleres oder grosses Gelenk, symmetrisch 1

1 bis 3 kleinere Gelenke 2

4 bis 10 kleinere Gelenke 3

> 10 Gelenke (einschliesslich kleinere Gelenke) 5

Serologie (rheumafaktoren und Anti-CCp-Antikörper)

Weder Rheumafaktoren und Anti-CCP-Antikörper positiv 0

Mindestens 1 Test schwach positiv 2

Mindestens 1 Test stark positiv 3

dauer der Synovitis

< 6 Wochen 0

> = 6 Wochen 1

Akut-phasen-proteine (Crp, Blutsenkungsgeschwindigkeit)

Weder CRP noch BSG erhöht 0

CRP und / oder BSG erhöht 1

Ab 6 Punkten gilt eine rheumatoide Arthritis als wahrscheinlich unter Beachtung

folgender Vorbedingungen:

– Die Synovitis muss gesichert sein.

– Mögliche Differenzialdiagnosen sind ausgeschlossen.

– Radiologische Veränderungen fehlen (deren Vorhandensein beweist ohnehin

die rheumatoide Arthritis)

Vom Badearzt zum «Biotechnologen»

www.ksb.ch/rheumatologie

einige (provokative) Sätze zur

Behandlung:

Ziel ist heute die Remission.

Die Therapie soll raschestmöglich beginnen.

Nach drei Monaten soll eine deutliche

Besserung erreicht sein, ansonsten soll die

Behandlung geändert werden.

Steroide wirken gut und schnell, sind aber

keine Basistherapeutika.

Steroide bewirken eine (erhebliche) Immu-

nosuppression.

Die «alten» synsthetischen Basistherapeu-

tika sind noch immer indiziert – auch in

Kombinationstherapien.

Methotrexat parenteral wirkt in der Regel

effizienter als per oral.

Auch unter jahrelanger Therapie sind bei

den meisten synthetischen Basisthera-

peutika regelmässige Laborkontrollen

notwendig.

Bei den meisten Basistherapeutika muss

eine strenge Kontrazeption durchgeführt

werden – bei Methotrexat sogar beim Mann!

Biologische Basistherapeutika können

die klinischen Symptome verschleiern bei

(schweren) Infektionen. Es fehlen typische

Zeichen wie Fieber, reduzierter Allgemein-

zustand, Rötung, Husten, Bauchschmerz …

Nach zwei Jahren Behandlung mit biolo-

gischen Basistherapeutika und mindestens

sechs Monaten klinischer Remission kann

versucht werden, die Intensität der Behand-

lung mit biologischen Basistherapeutika zu

reduzieren.

Entzündlich rheumatische Krankheiten

haben per se ein erhöhtes Risiko für eine

Osteoporose.

Die Behandlungsrichtlinien der Schweize-

rischen Gesellschaft für Rheumatologie

finden sich unter: www.rheuma-net.ch.

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diagnostik seronegativer Spondyl-

arthropathien

Kurz gesagt, es ist noch immer schwierig,

seronegative Spondylarthropathien zu

diagnostizieren.

Dies kann vielleicht helfen:

– Schmerzen vor allem nachts in den

frühen Morgenstunden

– Besserung der Schmerzen unter

Bewegung

– Positive Familienanamnese für

entzündlich rheumatische Krankheiten,

chronische Darmkrankheiten, Psoriasis

– In den letzten Wochen durchgemachte

gastrointestinale oder urogenitale Infektion

– Episoden von chronischen Durchfällen

– Entzündliche Veränderungen an den

Augen

– Chronisch entzündliche Hautverände-

rungen

– Veränderungen in Röntgenbildern:

Bild 1: Randleistenhernien

Bild 2: Enthesopathien

Bild 3: ISG-Arthritis

Das Schema in der Grafik kann in der

Diagnostik ebenfalls weiter helfen.

Abklärung bei Verdacht auf Spondylarthropathie

Bild 3: ISG-ArthritisBild 2: EnthesopathienBild 1: Randleistenhernien

rheUmAtOlOgie

Chronischer rückenschmerz > 3 monate

erste Symptome vor dem 45. lebensjahr

weitere Abkärung, falls mindestens ein parameter positiv ist.

www.ksb.ch / rheumatologie

Anamnese

Nachtschmerzen mit

Besserung

nach Aufstehen

oder

Schmerzbesserung

nach Bewegung,

aber nicht in Ruhe

oder

positive persönliche

oder Familienanamnese

für Spondylarthritis

Bildgebung

Verdacht auf

Sakroiliitis

Labor

HLA-B27-

Positivität

oderoder

12

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Ausbildungen mit Zukunft

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Aktualisierte Programmübersicht:

www.ksb.ch/hausarztfortbildung

datum Klinik Zeit thema referenten

Montag, 21. 05. 2012 Anästhesie , Intensivstation

18.30 bis 20 Uhr Rationale kardiologische Abklärung vor nicht kardiochirurgischen Eingriffen

PD Dr. med. M. SiegemundDr. med. U. Rüttimann

Montag, 18. 06. 2012 18 bis 19.30 Uhr HPV-Assoziierte Dysplasie im Genital- bereich, nichtoperative Therapieoptionen / Imiquimod: Wirkweise und praktische Erfahrung in diversen Einsatzgebieten

PD Dr. med. Andreas Clad Universität Freiburg, Deutschland

Montag, 25. 06. 2012 Orthopädie 18.30 bis 20 Uhr Hüft-Impingement PD Dr. med. K. Eid, Dr. med. T. Bühler

Montag, 27. 08. 2012 Notfallstation 18.30 bis 20 Uhr Notfälle Details werden online publiziert,sobald verfügbar

Dr. med. M. Schwendinger

Donnerstag, 20. 09. 2012 Medizin 16 bis 19 Uhr Symposium: «Fahr- und Flugtauglichkeit»

Dr. med. O. Seiler (Schweizerische Rettungsflugwacht, Zürich), Dr. med. U. Hufschmid, Dr. med. A. Gross, Dr. med. O. Meyer

Montag, 29. 10. 2012 Orthopädie 18.30 bis 20 Uhr Schulterpathologien PD Dr. med. K. Eid

Montag, 26. 11. 2012 Gynäkologie 18.30 bis 20 Uhr Details werden online publiziert,sobald verfügbar

Prof. Dr. med. M. K. Hohl

montags-hausarztfortbildung 2012 am KSB

Grosser Hörsaal, jeweils am letzten Montag des Monats (mit Ausnahme von Symposien sowie dem 21. Mai 2012 vor Ostern). Ab 18.30 Uhr Apéro mit Präsenz von Referenten und Klinikleitern zwecks informeller Fallbesprechung. Von 19 bis ca. 20 Uhr Fortbildung. Pro Stunde Fortbildung gibt es einen Credit.

Hausarztfortbildung am KSB

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interdisziplinäres Uroboard

Jeweils am letzten Dienstag des Monats bis 27. 11. 2012

Blasen- und Beckenboden-zentrum

18 bis 19 Uhr Interdisziplinäres Uroboard Prof. Dr. med. M. K. Hohl,Dr. med. R. Mascus

interdisziplinäres Beckenbodenzentrum

Herbst 2012 Blasen- und Beckenboden-zentrum

Wo ist das nächste WC? Details werden online publiziert,sobald verfügbar

interdisziplinäres Brustzentrum

Mittwoch, 11. 06. 2012 Brustzentrum 18.30 Uhr Innovation in der Brustkrebstherapie – eine neue Therapieoption, die am Brustzentrum des Kantonsspital Baden angeboten wird

Details werden online publiziert,sobald verfügbar

interdisziplinäres darmzentrum

Samstag, 14. 07. 2012 Darmzentrum 10 bis18 Uhr Tag der offenen TürPublikumsveranstaltung

KooperationspartnerDarmzentrum

CA / CÄ = Chefarzt / -ärztin LA / LÄ = Leitende(r) Arzt / Ärztin LA / LÄ Stv. = Leitende(r) Arzt / Ärztin Stellvertreter(in) OA / OÄ = Oberarzt / -ärztin

ChirUrgie

FrAUen Und Kinder

prof. dr. michael K. hohl Departementsleiter, Tel. 056 486 35 02

Klinik für Kinder und Jugendliche Dr. med. Markus Wopmann, CA, Tel. 056 486 37 02gynäkologie Dr. med. Rüdiger Mascus, LA, Tel. 056 486 35 50geburtshilfe Dr. med. Jacqueline Stutz, LÄ, Tel. 056 486 36 50Kinderwunschzentrum Dr. med. Cornelia Urech-Ruh, LÄ, Tel. 056 486 36 50interdisziplinäres mammazentrum / Senologie Brustzentrum Dr. Niklaus Hauser, LA, Tel. 056 486 36 36interdisziplinäres Blasen- und Beckenbodenzentrum Dr. med. Rüdiger Mascus, LA, Tel. 056 486 35 55

mediZin

interdiSZiplinäreSnOtFAllZentrUm

dr. med. markus Schwendinger Departementsleiter, Tel. 056 486 33 02

notfallpraxis Tel. 056 486 34 40gipszimmer Tel. 056 486 33 44

mediZiniSChe dienSte

prof. dr. med. rahel Kubik Departementsleiterin, Tel. 056 486 38 02

institut für radiologie Prof. Dr. med. Rahel Kubik, CÄ, Tel. 056 486 38 02 Standort Brugg Dr. med. Martin Unterweger, LA, Tel. 056 486 38 10 neuroradiologie Dr. med. Roland Löw, LA, Tel. 056 486 38 15 interventionelle radiologie Prof. Dr. med. Christoph Zollikofer, Konsiliararzt, Tel. 056 486 38 04institut für pathologie Prof. Dr. med. Gad Singer, CA, Tel. 056 486 39 02rehabilitation & rheumatologie Dr. med. Andreas Thueler, Chef der Abteilung, Tel. 056 486 39 62gesundheit & Bewegung mOVe Michael Phieler, Leiter Physiotherapie, Tel. 056 486 39 70 nuklearmedizin Prof. Dr. med. Egbert U. Nitzsche, CA, Tel. 056 486 38 80

AnäStheSie UndintenSiVmediZin

diVerSe

prof. dr. med. thomas Kocher Departementsleiter, Tel. 056 486 30 02

Klinik für Allgemein-, Viszeral- und gefässchirurgie Prof. Dr. med. Th. Kocher, CA, Tel. 056 486 30 02Allgemein- und Viszeralchirurgie Prof. Dr. med. Th. Kocher, CA, Tel. 056 486 30 02Kolo-proktologie, inkl. Stomaberatung Dr. med. A. Keerl, LA, Tel. 056 486 30 02; Prof. Dr. med. R. Rosenberg, LA Stv.gefässzentrum, inkl. wundberatung Dr. med. Th. Huber, LA; Dr. med. A. Engwicht, LA; Dr. med. U. Schneider, LA; Dr. med. M. Birrer, LÄ; Prof. Dr. med. Ch. L. Zollikofer, Konsiliararzt; Frau D. von Siebenthal, Pflegeexpertin, Tel. 056 486 30 12Klinik für Orthopädie und traumatologie PD Dr. med. Karim Eid, CA, Tel. 056 486 30 62; Dr. med. Urs Neurauter, LA, Tel. 056 486 28 88Urologie Dr. med. Kurt Lehmann, LA, Tel. 056 486 30 83Kinderchirurgie Dr. med. Valérie Oesch-Hofmann, CÄ; Dr. med. Andreas Dietl, LA, Tel. 056 486 37 04

prof. dr. med. Jürg h. Beer Departementsleiter, Tel. 056 486 25 02

Allgemeine innere medizin Prof. Dr. med. Jürg H. Beer, CA, Tel. 056 486 25 02diabetologie / endokrinologie Dr. med. Michael Egloff, OA, Tel. 056 486 25 23externer psychiatrischer dienst Dr. med. Andreas Mohl, Konsiliararzt EPD, Tel. 056 486 34 81gastroenterologie Dr. med. Franz Eigenmann, LA, Tel. 056 486 25 83imC (intermediate Care) Dr. med. Jolanda Contartese, LÄ, Tel. 056 486 25 48infektiologie Dr. med. Andrée Friedl, LÄ, Tel. 056 486 25 84Kardiologie Dr. med. Urs Hufschmid, LA, Tel. 056 486 26 36nephrologie / dialyse Dr. med. Hans-Rudolf Räz, LA, Tel. 056 486 25 84 Standort Brugg pract. med. Isabel Spozio Züst, OÄ, Tel. 056 486 25 84 Standort muri Dr. med. Rahel Pfammatter, LÄ Stv., Tel. 056 486 25 84neurologie PD Dr. med. Peter Sandor, Tel. 056 486 34 36 Onkologie / hämatologie Dr. med. Clemens B. Caspar, LA, Tel. 056 486 27 62 Standort Brugg Dr. med. Stefanie Pederiva, LÄ, Tel. 056 486 34 11pneumologie Dr. med. Andreas Gross, LA Stv., Tel. 056 486 25 86thrombose / hämostase Prof. Dr. med. Jürg H. Beer, CA, Tel. 056 486 25 02; Dr. med. Christoph Aegerter, OA, Tel. 056 486 25 73

pd dr. med. martin Siegemund Departementsleiter, Tel. 056 486 31 01

Anästhesie PD Dr. med. Martin Siegemund, CA, Tel. 056 486 31 01; Dr. med. Peter Wiprächtiger, CA Stv., Tel. 056 486 31 03; Dr. med. Katharina Rakita, LÄ, Tel. 056 486 31 06Op-Koordination Dr. med. Urban Rüttimann, LA, Tel. 056 486 31 08Schmerztherapie Dr. med. Lorenzo Cerletti, LA, Tel. 056 486 31 05intensivmedizin Dr. med. Regula Erb, LÄ, Tel. 056 486 31 04; PD Dr. med. Martin Siegemund, CA, Tel. 056 486 31 01; Dr. med. Urban Rüttimann, LA, Tel. 056 486 31 08rettungsdienst Dr. med. Regula Erb, LÄ, Tel. 056 486 31 04

patientenbeschwerdestelle Tel. 056 486 29 40patientenadministration Tel. 056 486 22 30Case management Tel. 056 486 19 20patientenberatung Tel. 056 486 21 03Ökumenische Seelsorge reformiert: Tel. 056 486 21 45 / katholisch: Tel. 056 486 21 46Freie Stellen www.ksb.ch/jobs

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