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Gemengthoile d. fliissigen Btyrax. - Eunstl. Tolu -Balsam. 871 Gemengtheile des fliissigen Styrax. W. von Miller verarbeitete den Styrax in der Weise, dass der Balsam, in ein Tuch gehiillt, mit Wasserdampf der Destillation unterworfen wurde. yon etsa 20 Kilo Styrax wurden nur 20 g. Styrol erhalten. Bus der nebenbei ge- wonnenen Zimmteaure wurde dae sogenannte Cinnamol dar- gestellt und mit dem Styrol in seinem Verhalten gegen saures, schwefligeaures Natron verglichen. W ahrend Cinnamol mit demselben eine Verbindung einging von der Formel C8Hg SO3 Na, konnte vom Styrol keine solche erhalten werden. Fast die ganze Masse wurde polymerisirt. Bei obiger Destil- lation des Styrax wurde eine hollgelbe, schleimige Masse als Filtrat erhalten, wahrend auf dem Tuch eine braune, Kautschuck- ahnliche Masse zuriickblieb. Die gelbe Masse, mit verdiinnter Natronlauge behandelt , gab eine Losung, aus der Kohlen- eaure einen harzartigen Korper fallte. Das Filtrat von diesem Xorper schied auf Zusatz von HCl Zimmtsaure ab. Der Ruckstand von der Behandlung rnit Natronlauge wurde mit Ha 0 nachgewaschen ; er musste zum grossten Theil ,Styracin sein und war rnit einem Oel durchtrankt, welches isolirt sich als der bis jetzt im Styrax noch nicht beobachtete Zimmtuaure- phenylpropylester erwies. C6H5 €6H6 I I CH CH2 [I 1 CH CHx I I COO - CH' Durch Behandlung desselben rnit Brom erhielt Verfasser in erster Linie das Additionsproduct C18H'80* Bra, in zwei- ter Linie das Tetrtibromiir CI8Hl6 0' Br'. (Ber. d. deutsch. chem. Ges. IX, 274.). C. J. KUnstlicher Tolu - Balsam. M a t t i 6 o n erhielt einen Tolu -Balsam, der von diinne- rer Consistenz war als gewohnlich. Er gab an warmen Alkohol nur 26 Procent losliche Substanz ab. Terpenthinol und heisses Wasser hatten keine wahrnehrnbare Wirkung. Erwarmter Aether nahm 63 Procent eines Balsams auf, der aue der Rinde von Liquidambar orientale dargestellt war, und mit heissem Petroleumbenzin reichlich S tyracinkrystalle 24 *

Künstlicher Tolu – Balsam

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Gemengthoile d. fliissigen Btyrax. - Eunstl. Tolu -Balsam. 871

Gemengtheile des fliissigen Styrax. W. von M i l l e r verarbeitete den Styrax in der Weise,

dass der Balsam, in ein Tuch gehiillt, mit Wasserdampf der Destillation unterworfen wurde. yon e t s a 20 Kilo Styrax wurden nur 20 g. Styrol erhalten. Bus der nebenbei ge- wonnenen Zimmteaure wurde dae sogenannte Cinnamol dar- gestellt und mit dem Styrol in seinem Verhalten gegen saures, schwefligeaures Natron verglichen. W ahrend Cinnamol mit demselben eine Verbindung einging von der Formel C 8 H g SO3 Na, konnte vom Styrol keine solche erhalten werden. Fast die ganze Masse wurde polymerisirt. Bei obiger Destil- lation des Styrax wurde eine hollgelbe, schleimige Masse als Filtrat erhalten, wahrend auf dem Tuch eine braune, Kautschuck- ahnliche Masse zuriickblieb. Die gelbe Masse, mit verdiinnter Natronlauge behandelt , gab eine Losung, aus der Kohlen- eaure einen harzartigen Korper fallte. Das Filtrat von diesem Xorper schied auf Zusatz von HCl Zimmtsaure ab. Der Ruckstand von der Behandlung rnit Natronlauge wurde mit Ha 0 nachgewaschen ; er musste zum grossten Theil ,Styracin sein und war rnit einem Oel durchtrankt, welches isolirt sich als der bis jetzt im Styrax noch nicht beobachtete Zimmtuaure- phenylpropylester erwies.

C6H5 € 6 H 6 I I CH CH2 [I 1 CH CHx

I I COO - CH'

Durch Behandlung desselben rnit Brom erhielt Verfasser in erster Linie das Additionsproduct C 1 8 H ' 8 0 * Bra, in zwei- ter Linie das Tetrtibromiir CI8Hl6 0' Br'. (Ber. d. deutsch. chem. Ges. IX, 274.). C. J.

KUnstlicher Tolu - Balsam. M a t t i 6 o n erhielt einen Tolu -Balsam, der von diinne-

rer Consistenz war als gewohnlich. Er gab an warmen Alkohol nur 26 Procent losliche Substanz ab. Terpenthinol und heisses Wasser hatten keine wahrnehrnbare Wirkung. Erwarmter Aether nahm 63 Procent eines Balsams auf, der aue der Rinde von Liquidambar orientale dargestellt war, und mit heissem Petroleumbenzin reichlich S tyracinkrystalle

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372 F l h Storax. -Anwend. d. Ergotins. -Phoaphorzink u. mine Anwend.

ergab. Der Ruckstand, nahe 11 Procent der Drogue, bestand aus Rinde und verkohltem Holz. Dieser Balsam bat etwa zu einem Zehntel den Werth von Tolu - Balsam, sodass man bei Einkauf desselben voraichtig eein muss. (American Jourwd of Pharmacy. Vol. XLVlIl. 4 . Ser. Vol. VI. 1876. p . 51.).

R.

Fliissiger Storax empfiehlt sich nach € t o t h e r ganz besonders als Zueatz zu Schmalz und Salben, urn sie vor dem Ranzigwerden und Verderben zu bewahren. Rothe Qncckeilberoxydsalbe , die sonst nach kurzer Zeit missfarbig und ranzig wird, hatte sich, mit solchem Fett bereitet, ein halbes Jahr lang gut gehalten. (The Pharm. Journ. and Transact. Third Ser. No. 291. Jan. 76. p . 583.). WP.

Subcutane Anwendung des Ergotins. Da seit einiger Zeit die hppodermatische Application des

Ergotins eine ziemlich haufige geworden ist, so mag es inter- essiren, zu erfahren , dase auch die amerikanischen Aerzte von vorzuglichen, mit diesem Mittcl erzielten Heilerfolgen zu berichten wissen. So beschreibt Dr. J. H. M i l l e r die Hei- lung eines ausserordentlich grossen Nilztumors durch acht- malige Injection von Ergotin. (The Medical Record, New York. No. 284. April 2876.). Dr. G. V.

Phosphoreiiik und schc Anwendung in der Therapie. n'ach P. V i g i e r wird P am besten als PZnS innerlich

gegeben. Derselbe geht von dem Grundsatz aus, dass Y im Magen in PH3 ubergehe und in diesem Zustande absorbirt werde. PZnS entwickelt unter gleichen Bedingungen v i e 1 r a a ch e r PH3 und die Absorption ist schneller.

8 Millig. PZn3 entsprechen 1 Millig. Y. Das PZn* sol1 durch die HCl des Magens zur Halfte in unterphosphorig- aaures Zink, welches in dieser Gabe ganz indifferent ist und zur anderen Ilalfte in Chlorzink und PHD zersetzt werden. Eine wesentliche Bedingung ist sber, dass das PZnS r e i n sei und besondem kein Phosphorblei enthalt, indem diese Ver-