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A-1030 WIEN, RADETZKYSTRASSE 2 / 4. STOCK Wozu Kunstgeschichte? Innerhalb des künstlerischen Studiums vermittelt die Kunstgeschichte nicht nur Rückblicke über das, „was bisher geschah“. So wie Kunst, Architektur, Design und audiovisuelle Mediengestaltung alle Sphären des gesellschaſtlich-kulturellen Handelns berühren, kreuzen sich auch in der Kunstgeschichte als Disziplin verschiedene Diskurse und Praktiken. Die wissenschaſtliche Ausbildung stärkt kritische Kompetenzen im Umgang mit Informationen, sie schult visuelle Analysekompetenz, theoretisches Reflexionsvermögen und die Fähigkeit zur sprachlichen Vermittlung. Dazu stehen unterschiedliche Lehrveranstaltungsformate zur Auswahl: Vorlesungen bestehen primär aus der Wissensvermittlung durch Vortragende. Am Ende des Semesters werden schriſtliche oder mündliche Prüfungen abgehalten. Die Bildpräsentationen zu den meisten Vorlesungen befinden sich in der Bilddatenbank easyDB (Zugang über www. angewandtekunstgeschichte.net -> Für Studierende -> Bildrecherche -> http://easydb.uni-ak. ac.at/). Für den Besuch von Vorlesungen ist keine Anmeldung erforderlich. Proseminare / Seminare / BA-Seminare Im Unterschied zu Vorlesungen dienen Proseminare und Seminare primär nicht der Wissensvermittlung, sondern fungieren als Übungen zum selbstständigen wissenschaſtlichen Arbeiten, meist anhand eines konkreten emas. Erprobt werden Recherche und Auswahl von Literatur und Material, kritische Textlektüre und eigenständiges Schreiben. Als ein wichtiges Hilfsmittel steht dafür die Bibliothek zur Verfügung. Richtlinien zum wissenschaſtlichen Arbeiten finden Sie außerdem auf unserer Website. Es besteht Anwesenheitspflicht, die Anmeldung erfolgt in der Regel in der ersten Unterrichtseinheit, in der die Teilnahmemodalitäten besprochen und Referatsthemen vergeben werden. Falls jemand zu dieser Sitzung verhindert ist, wird eine vorherige Anmeldung bei dem/der Lehrveranstaltungsleiter_in empfohlen. Meistens erfolgt die Benotung auf der Basis eines Referats, dessen Fragestellungen in einer schriſtlichen Arbeit erweitert und vertieſt werden, sowie der Mitarbeit während des Semesters. Studienanfänger_innen beginnen mit Proseminaren. In Seminaren wird eigenständiges wissenschaſtliches Arbeiten vorausgesetzt. Die Teilnahme ist Fortgeschrittenen empfohlen, die bereits eine Vorlesung und zwei Proseminare in Kunstgeschichte oder anderen wissenschaſtlichen Fächern absolviert haben. In BA-Seminaren kann auch eine Bachelorarbeit geschrieben werden (gilt nur für Lehramtstudien). Anmeldung ist nur für entsprechend gekennzeichnete Lehrveranstaltungen erforderlich. Mehr Informationen gibt es im Lehrveranstaltungsverzeichnis der Angewandten (https://base.uni-ak.ac.at/) sowie auf www.angewandtekunstgeschichte.net. Dort gibt es einen eigenen Studierendenbereich mit Tipps zum wissenschaſtlichen Arbeiten, Prüfungsterminen, Informationen zu Veranstaltungen und mehr. Und die Mitarbeiter_innen der Abteilung Kunstgeschichte helfen auch gerne weiter! VORLESUNGEN KUNST DER FRÜHEN NEUZEIT 1400-1800 (ZYKLUS II) Sen. Sc. Mag. Dr. Edith Futscher Termin: Montag, 16:00-17:30 Ort: Hörsaal 1 Beginn: 13. 3. 2017 Prüfung: Schriſtliche Prüfungen in deutscher oder englischer Sprache am 26. 6. und 2. 10. 2017, jeweils 16:00-17:30, Hörsaal 1 (mündliche Prüfungen in Englisch nach Vereinbarung per e-mail). Die Vorlesung gibt Einblicke in die europäische Kunst der frühen Neuzeit und die Schreibweisen ihrer Geschichte – vom Übergang zur Renaissance bis hin zu den Transformationen der Kunst und ihrer gesellschaſtlichen Rahmungen im späteren 18. Jahrhundert. Der Schwerpunkt liegt auf dem Dispositiv der Repräsentation, auf Begriffen vom Bild und der Problematisierung seiner Vorrangstellung in dieser Etappe der Geschichte der Künste. Es werden Verhältnisbestimmungen zwischen den einzelnen Künsten, zwischen Werk und Wirklichkeit, Perspektivkonstruktion und kunsttheoretische Überlegungen sowie Modifikationen des religiösen Bildes beschäſtigen, die Etablierung neuer Gattungen, nicht zuletzt die sich verändernde soziale Positionierung von Kunst und Künstler_innen und die Etablierung von Akademien und musealen Präsentationsformen. Regelmäßige Anwesenheit wird empfohlen. Die Vorlesung wird von einem Tutorium unter der Leitung von Alisa Beck begleitet. Das Semesterprogramm und eine Literaturliste zur Vorlesung finden sich unter www.angewandtekunstgeschichte.net, im Lesesaal der Bibliothek steht ein Handapparat bereit. Vollständige Bildskripten unter http://easydb.uni-ak.ac.at. DIE KUNST DER GEGENWART (ZYKLUS IV) Univ.-Prof. Mag. Dr. Eva Kernbauer Termin: Montag, 13:30-15:00 (beginnt pünktlich!) Ort: Hörsaal 1 Beginn: 6. 3. 2017 Prüfung: Zu Ende des Semesters wird eine schriſtliche Prüfung (wahlweise in englischer und deutscher Sprache) abgehalten. Der vierte Teil der Überblicksvorlesung bespricht, in thematische Kapitel gegliedert, künstlerische Arbeiten seit den 1950er Jahren. Die Grundfrage, welche Aspekte sich zur Charakterisierung und Periodisierung von „Gegenwartskunst“ anbieten, begleitet die gesamte Vorlesung. Die Kapitel sind jeweils um die Besprechung einzelner Werke bzw. Werkkomplexe gegliedert und behandeln emen, die für die aktuelle Situation von Bedeutung sind: Konzeptualität und Medialität, die Frage nach der Gültigkeit künstlerischer Gattungen, die Verschränkung von Dokumentation und Präsentation künstlerischer Arbeiten, Migration und Globalisierung, Gesellschaſtsbezug und künstlerische Autonomie. Regelmäßige Anwesenheit wird empfohlen. Die Vorlesung wird von einem Tutorium unter der Leitung von Sophia Mairer begleitet. Semesterprogramm und Literaturliste zur Vorlesung finden sich unter www.angewandtekunstgeschichte.net, im Lesesaal der Bibliothek steht ein Handapparat bereit.Vollständige Bildskripten unter http://easydb.uni-ak.ac.at. VOILÀ: VORHANG! (KUNST – FORSCHUNG – GESCHLECHT) Sen. Sc. Mag. Dr. Edith Futscher Termine: Mittwoch, 18:00-20:00, 15. 3./ 29. 3./ 26. 4./ 10. 5. 2017 Ort: 15. 3., Lichthof, alle anderen Termine Seminarraum 8 Beginn: 15. 3. 2017 Prüfung: Mündliche Prüfung am 24. 5. 2017, 18:00, Seminarraum 8 Gülsün Karamustafa, Sylvia Sadzinski, Nilbar Güreş und Katrin Köppert werden in ihren Beiträgen zur diesjährigen Vorlesungsreihe Kunst-Forschung-Geschlecht den Bedeutungsgeflechten um Vorhänge, um Schleier, Tücher und Segel nachgehen. Die Gesten des Lüſtens und Verbergens, die Relationen im Zeigen und Verhüllen werden beschäſtigen, auch Trübungen und Dünste am Übergang von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit. Denn „Voilà“ als „vois-là“ fordert auf, hinzuschauen und weist klanglich auf „voile“ in sowohl männlicher als auch weiblicher Form hin, auf das Tuch im Wind, den Schleier, seinerseits dem „vol“ verpflichtet, dem Vogelflug und Fliegen, dem Raub. Das „velum“ – Vorhang, Segel, verhüllendes Tuch oder auch schleierförmige begleitende Wolke – erlaubt diese Bewegungen, die hier in Hinblick auf ihr Vermögen interessieren, auch Geschlechterverhältnisse produktiv zu trüben. PROSEMINARE ÜBUNG VOR ORIGINALEN Sen. Sc. Mag. Dr. Edith Futscher Termine: Donnerstag, 14:00-16:00 - 23. 3./ 30. 3./ 6. 4./ 27. 4. (ausnahmsweise 14:00-18:00) / 11. 5./ 18. 5./ 1. 6. 2017 Ort: Das Proseminar findet vor Originalen in Wiener Museen und Ausstellungshäusern statt. Vorbesprechung: Donnerstag, 9. 3. 2017, 14:00-16:00 Uhr, Seminarraum 2 Anmeldung: unter Angabe von Name, Matrikelnummer und Studienrichtung via Mail an [email protected] bis 1. 3. 2017. Aufgenommene Studierende werden vor dem 9. 3. 2017 benachrichtigt. Anforderung: Es besteht Anwesenheitspflicht, beurteilt wird die Beteiligung an Diskussionen und eine schriſtliche Arbeit auf Basis eines vorhergehenden Referates zu einer einzelnen künstlerischen Arbeit. Abgabetermin ist der 1. 9. 2017. Das Proseminar findet vorwiegend in Museen und Ausstellungen statt, einzelne Werke und deren Präsentationsweisen werden ausführlich besprochen werden. Es soll Wahrnehmung geschärſt und es soll vor allem geübt werden, künstlerische Arbeiten präzise zu beschreiben, historisch einzubetten, relevante Fragestellungen zu entwickeln und mögliche Antworten mit Hilfe von Vergleichen vor Ort in Erwägung zu ziehen. Es werden im Rahmen der einzelnen Werkbesprechungen unterschiedliche Strategien der Analyse erarbeitet werden, um schließlich – unterstützt durch eigenständige Recherche und Lektüre – zu Interpretationsansätzen vorstoßen zu können. Kunstgeschichte Lehre Sommersemester 2017 www.angewandtekunstgeschichte.net

Kunstgeschichte Lehre Sommersemester 2017€¦ · A-1030 WIEN, RADETZKYSTRASSE 2 / 4. STOCK Wozu Kunstgeschichte? Innerhalb des künstlerischen Studiums vermittelt die Kunstgeschichte

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Page 1: Kunstgeschichte Lehre Sommersemester 2017€¦ · A-1030 WIEN, RADETZKYSTRASSE 2 / 4. STOCK Wozu Kunstgeschichte? Innerhalb des künstlerischen Studiums vermittelt die Kunstgeschichte

A-1030 WIEN, RADETZKYSTRASSE 2 / 4. STOCK

Wozu Kunstgeschichte?

Innerhalb des künstlerischen Studiums vermittelt die Kunstgeschichte nicht nur Rückblicke über das, „was bisher geschah“. So wie Kunst, Architektur, Design und audiovisuelle Mediengestaltung alle Sphären des gesellschaftlich-kulturellen Handelns berühren, kreuzen sich auch in der Kunstgeschichte als Disziplin verschiedene Diskurse und Praktiken. Die wissenschaftliche Ausbildung stärkt kritische Kompetenzen im Umgang mit Informationen, sie schult visuelle Analysekompetenz, theoretisches Reflexionsvermögen und die Fähigkeit zur sprachlichen Vermittlung. Dazu stehen unterschiedliche Lehrveranstaltungsformate zur Auswahl:

Vorlesungen bestehen primär aus der Wissensvermittlung durch Vortragende. Am Ende des Semesters werden schriftliche oder mündliche Prüfungen abgehalten. Die Bildpräsentationen zu den meisten Vorlesungen befinden sich in der Bilddatenbank easyDB (Zugang über www.angewandtekunstgeschichte.net -> Für Studierende -> Bildrecherche -> http://easydb.uni-ak.ac.at/). Für den Besuch von Vorlesungen ist keine Anmeldung erforderlich.

Proseminare / Seminare / BA-SeminareIm Unterschied zu Vorlesungen dienen Proseminare und Seminare primär nicht der Wissensvermittlung, sondern fungieren als Übungen zum selbstständigen wissenschaftlichen Arbeiten, meist anhand eines konkreten Themas. Erprobt werden Recherche und Auswahl von Literatur und Material, kritische Textlektüre und eigenständiges Schreiben. Als ein wichtiges Hilfsmittel steht dafür die Bibliothek zur Verfügung. Richtlinien zum wissenschaftlichen Arbeiten finden Sie außerdem auf unserer Website. Es besteht Anwesenheitspflicht, die Anmeldung erfolgt in der Regel in der ersten Unterrichtseinheit, in der die Teilnahmemodalitäten besprochen und Referatsthemen vergeben werden. Falls jemand zu dieser Sitzung verhindert ist, wird eine vorherige Anmeldung bei dem/der Lehrveranstaltungsleiter_in empfohlen. Meistens erfolgt die Benotung auf der Basis eines Referats, dessen Fragestellungen in einer schriftlichen Arbeit erweitert und vertieft werden, sowie der Mitarbeit während des Semesters. Studienanfänger_innen beginnen mit Proseminaren. In Seminaren wird eigenständiges wissenschaftliches Arbeiten vorausgesetzt. Die Teilnahme ist Fortgeschrittenen empfohlen, die bereits eine Vorlesung und zwei Proseminare in Kunstgeschichte oder anderen wissenschaftlichen Fächern absolviert haben. In BA-Seminaren kann auch eine Bachelorarbeit geschrieben werden (gilt nur für Lehramtstudien).

Anmeldung ist nur für entsprechend gekennzeichnete Lehrveranstaltungen erforderlich.

Mehr Informationen gibt es im Lehrveranstaltungsverzeichnis der Angewandten (https://base.uni-ak.ac.at/) sowie auf www.angewandtekunstgeschichte.net. Dort gibt es einen eigenen Studierendenbereich mit Tipps zum wissenschaftlichen Arbeiten, Prüfungsterminen, Informationen zu Veranstaltungen und mehr. Und die Mitarbeiter_innen der Abteilung Kunstgeschichte helfen auch gerne weiter!

VORLESUNGEN

KUNST DER FRÜHEN NEUZEIT 1400-1800 (ZYKLUS II)Sen. Sc. Mag. Dr. Edith FutscherTermin: Montag, 16:00-17:30Ort: Hörsaal 1Beginn: 13. 3. 2017Prüfung: Schriftliche Prüfungen in deutscher oder englischer Sprache am 26. 6. und 2. 10. 2017, jeweils 16:00-17:30, Hörsaal 1 (mündliche Prüfungen in Englisch nach Vereinbarung per e-mail).

Die Vorlesung gibt Einblicke in die europäische Kunst der frühen Neuzeit und die Schreibweisen ihrer Geschichte – vom Übergang zur Renaissance bis hin zu den Transformationen der Kunst und ihrer gesellschaftlichen Rahmungen im späteren 18. Jahrhundert. Der Schwerpunkt liegt auf dem Dispositiv der Repräsentation, auf Begriffen vom Bild und der Problematisierung seiner Vorrangstellung in dieser Etappe der Geschichte der Künste. Es werden Verhältnisbestimmungen zwischen den einzelnen Künsten, zwischen Werk und Wirklichkeit, Perspektivkonstruktion und kunsttheoretische Überlegungen sowie Modifikationen des religiösen Bildes beschäftigen, die Etablierung neuer Gattungen, nicht zuletzt die sich verändernde soziale Positionierung von Kunst und Künstler_innen und die Etablierung von Akademien und musealen Präsentationsformen.Regelmäßige Anwesenheit wird empfohlen. Die Vorlesung wird von einem Tutorium unter der Leitung von Alisa Beck begleitet. Das Semesterprogramm und eine Literaturliste zur Vorlesung finden sich unter www.angewandtekunstgeschichte.net, im Lesesaal der Bibliothek steht ein Handapparat bereit. Vollständige Bildskripten unter http://easydb.uni-ak.ac.at.

DIE KUNST DER GEGENWART (ZYKLUS IV)Univ.-Prof. Mag. Dr. Eva KernbauerTermin: Montag, 13:30-15:00 (beginnt pünktlich!)Ort: Hörsaal 1Beginn: 6. 3. 2017Prüfung: Zu Ende des Semesters wird eine schriftliche Prüfung (wahlweise in englischer und deutscher Sprache) abgehalten.

Der vierte Teil der Überblicksvorlesung bespricht, in thematische Kapitel gegliedert, künstlerische Arbeiten seit den 1950er Jahren. Die Grundfrage, welche Aspekte sich zur Charakterisierung und Periodisierung von „Gegenwartskunst“ anbieten, begleitet die gesamte Vorlesung. Die Kapitel sind jeweils um die Besprechung einzelner Werke bzw. Werkkomplexe gegliedert und behandeln Themen, die für die aktuelle Situation von Bedeutung sind: Konzeptualität und Medialität, die Frage nach der Gültigkeit künstlerischer Gattungen, die Verschränkung von Dokumentation und Präsentation künstlerischer Arbeiten, Migration und Globalisierung, Gesellschaftsbezug und künstlerische Autonomie.Regelmäßige Anwesenheit wird empfohlen. Die Vorlesung wird von einem Tutorium unter der Leitung von Sophia Mairer begleitet. Semesterprogramm und Literaturliste zur Vorlesung finden sich unter www.angewandtekunstgeschichte.net, im Lesesaal der Bibliothek steht ein Handapparat bereit.Vollständige Bildskripten unter http://easydb.uni-ak.ac.at.

VOILÀ: VORHANG! (KUNST – FORSCHUNG – GESCHLECHT)Sen. Sc. Mag. Dr. Edith FutscherTermine: Mittwoch, 18:00-20:00, 15. 3./ 29. 3./ 26. 4./ 10. 5. 2017Ort: 15. 3., Lichthof, alle anderen Termine Seminarraum 8Beginn: 15. 3. 2017Prüfung: Mündliche Prüfung am 24. 5. 2017, 18:00, Seminarraum 8

Gülsün Karamustafa, Sylvia Sadzinski, Nilbar Güreş und Katrin Köppert werden in ihren Beiträgen zur diesjährigen Vorlesungsreihe Kunst-Forschung-Geschlecht den Bedeutungsgeflechten um Vorhänge, um Schleier, Tücher und Segel nachgehen. Die Gesten des Lüftens und Verbergens, die Relationen im Zeigen und Verhüllen werden beschäftigen, auch Trübungen und Dünste am Übergang von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit. Denn „Voilà“ als „vois-là“ fordert auf, hinzuschauen und weist klanglich auf „voile“ in sowohl männlicher als auch weiblicher Form hin, auf das Tuch im Wind, den Schleier, seinerseits dem „vol“ verpflichtet, dem Vogelflug und Fliegen, dem Raub. Das „velum“ – Vorhang, Segel, verhüllendes Tuch oder auch schleierförmige begleitende Wolke – erlaubt diese Bewegungen, die hier in Hinblick auf ihr Vermögen interessieren, auch Geschlechterverhältnisse produktiv zu trüben.

PROSEMINARE

ÜBUNG VOR ORIGINALENSen. Sc. Mag. Dr. Edith FutscherTermine: Donnerstag, 14:00-16:00 - 23. 3./ 30. 3./ 6. 4./ 27. 4. (ausnahmsweise 14:00-18:00) / 11. 5./ 18. 5./ 1. 6. 2017Ort: Das Proseminar findet vor Originalen in Wiener Museen und Ausstellungshäusern statt.Vorbesprechung: Donnerstag, 9. 3. 2017, 14:00-16:00 Uhr, Seminarraum 2Anmeldung: unter Angabe von Name, Matrikelnummer und Studienrichtung via Mail an [email protected] bis 1. 3. 2017. Aufgenommene Studierende werden vor dem 9. 3. 2017 benachrichtigt.Anforderung: Es besteht Anwesenheitspflicht, beurteilt wird die Beteiligung an Diskussionen und eine schriftliche Arbeit auf Basis eines vorhergehenden Referates zu einer einzelnen künstlerischen Arbeit. Abgabetermin ist der 1. 9. 2017.

Das Proseminar findet vorwiegend in Museen und Ausstellungen statt, einzelne Werke und deren Präsentationsweisen werden ausführlich besprochen werden. Es soll Wahrnehmung geschärft und es soll vor allem geübt werden, künstlerische Arbeiten präzise zu beschreiben, historisch einzubetten, relevante Fragestellungen zu entwickeln und mögliche Antworten mit Hilfe von Vergleichen vor Ort in Erwägung zu ziehen. Es werden im Rahmen der einzelnen Werkbesprechungen unterschiedliche Strategien der Analyse erarbeitet werden, um schließlich – unterstützt durch eigenständige Recherche und Lektüre – zu Interpretationsansätzen vorstoßen zu können.

Kunstgeschichte Lehre Sommersemester2017www.angewandtekunstgeschichte.net

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EINFÜHRUNG IN DAS WISSENSCHAFTLICHE ARBEITENUniv.-Ass. M.A. Katharina JesbergerTermin: Donnerstag, 13:30-15:00Ort: Seminarraum 11Beginn: 9. 3. 2017Anmeldung: in der ersten Einheit.Anforderung: Teilnahme an der ersten Einheit verpflichtend. Regelmäßige Anwesenheit (max. 2 Fehlstunden), Mitarbeit, Referat und schriftliche Abschlussarbeit sind die Bedingungen zur erfolgreichen Teilnahme an dem Proseminar.

Bei der Bildinterpretation nehmen wir eine Übersetzung von visueller Repräsentation in verbale Beschreibung vor. Wie wir ein Bild interpretieren, ist abhängig von den Fragen, die wir an das Bild stellen (oder auch nicht stellen).Diese Fragen ergeben sich aus der Methode, die wir anwenden, oder auch einfach aus unserem persönlichen, individuellen Hintergrund, der uns zu bestimmten Fragen führt.Im Laufe der Kunstgeschichte wurden verschiedene Methoden der Bildinterpretation und Ansätze zur Bildanalyse entwickelt, die versuchen, den verschiedenen Aspekten eines Kunstwerks gerecht zu werden.In diesem Proseminar werden wir allgemeine Techniken wissenschaftlichen Arbeitens kennenlernen, während wir inhaltlich Fragen der Bildinterpretation diskutieren:Recherche, Textlektüre, Paper-Erstellen, mündliche Präsentation, Schreiben einer Hausarbeit werden eingeübt, während wir uns mit verschiedenen (kunstgeschichtlichen) Methoden der Bildinterpretation auseinandersetzen und sie am Bild überprüfen, u.a. Stilgeschichte, Ikonologie, Semiotik, Hermeneutik, sozialgeschichtlicher oder feministischer Ansatz.

FRÜHJAHR/SOMMER 2017. ZEITGENÖSSISCHE KUNST (ANALYSE KÜNSTLERISCHER PRODUKTION)AProf. Mag. phil. Dr. phil. Martin ZeillerTermin: Mittwoch, 12:45-14:15 Ort: Seminarraum 8 und ExkursionenBeginn: 15. 3. 2017Anmeldung: in der ersten Einheit.Anforderung: Teilnahme an der ersten Einheit verpflichtend. Regelmäßige Anwesenheit (max. 2 Fehlstunden), Mitarbeit, Referat und schriftliche Abschlussarbeit (bis 1. 9. 2017) sind die Bedingungen zur erfolgreichen Teilnahme an dem Proseminar.

An exemplarischen Beispielen diskutieren wir in diesem Proseminar zeitgenössische Kunst im Ausstellungskontext. Gegenstand ist sowohl die aktuelle Ausstellungspraxis, als auch der in den begleitenden Katalogtexten geführte Diskurs. Der Schwerpunkt liegt auf Anschauung: wir besuchen vorbereitet/nicht vorbereitet Ausstellungen.Ein laufend erweiterter Seminarapparat mit aktuellen Ausstellungskatalogen steht im Lesesaal der Universitätsbibliothek zur Verfügung.

‚OPEN SOURCE’ AProf. Mag. phil. Sophie GeretseggerTermin: Mittwoch, 16:15-17:45 Ort: Seminarraum 14Beginn: 15. 3. 2017Anmeldung: in der ersten Einheit.Anforderung: Teilnahme an der ersten Einheit verpflichtend. Regelmäßige Anwesenheit (max. 2 Fehlstunden), Mitarbeit, Referat und schriftliche Abschlussarbeit (bis 1. 9. 2017) sind die Bedingungen zur erfolgreichen Teilnahme an dem Proseminar.

‚Open Source’, die Idee Alles für Alle, ein Turmbau zu Babel, an dessen Errichtung Alle teilnehmen könnten: Nicht wir passen uns dem Programm an, das Programm passt sich uns an.Was die tatsächliche Bedeutung des Begriffs und die umgangssprachliche, die eher dem ‚Open Content’ entspricht, verbindet, ist die scheinbare Entkoppelung vom System der Marktwirtschaft. Jeder kann sich alles aneignen? Wie arbeiten Künstler_innen damit? Wie nutzbar ist das Netz in der Kunstproduktion? Ist die Quellenlage wirklich offen? Verschiebt sich der Zugang zu geistigen Ressourcen durch die neuen Medien? Sind die sozialen Medien sozial? Gibt es kreatives Eigentum? Gibt es Wissen für Alle? Oder ist alles nur ein großes Missverständnis? In Form von Referaten sollen punktuelle Problemstellungen aus verschiedenen Blickwinkeln erarbeitet werden, immer auf der Spurensuche im Kunstwerk.

SEMINARE / BA-SEMINARE

GESCHICHTSBILDERUniv.-Prof. Mag. Dr. Eva KernbauerTermin: Donnerstag, 13:00-16:00 (Teilblock)Ort: Seminarraum 16Beginn: 9. 3. 2017Anmeldung: in der ersten Einheit.Anforderung: Teilnahme an der ersten Einheit verpflichtend. Regelmäßige Anwesenheit, Mitarbeit, Referat und schriftliche Abschlussarbeit sind die Bedingungen zur erfolgreichen Teilnahme an dem Seminar. Das Seminar kann auch als BA-Seminar belegt werden.

Der Doppelbegriff „Geschichte“ bezeichnet Ereignisse der Vergangenheit ebenso wie deren Erzählung bzw. Darstellung. Und so umfasst auch künstlerische Geschichtsdarstellung nicht nur die Präsentation vergangener Ereignisse, sondern die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen historiographischen Formaten: etwa dem Historienbild, Oral History, Re-enactment und kontrafaktischer Geschichtsschreibung.Neben zeichnerischen, fotografischen, malerischen oder audiovisuellen „Geschichtsbildern“, der spannungsreichen Praxis des Dokumentarismus und der Diskussion um die ethischen und ästhetischen Grenzen des Darstellbaren wird das Seminar auch die Entwicklung von Geschichtsmodellen thematisieren und damit der Frage nachgehen, wie Zeiterfahrung künstlerisch strukturiert werden kann. Dabei werden theoretische Texte ebenso wie künstlerische Arbeiten diskutiert.

KIND. KUNST. KONZEPTAProf. Mag. phil. Dr. phil. Martin ZeillerTermin: Dienstag, 12:45-14:15Ort: Seminarraum 8Beginn: 14. 3. 2017Anmeldung: in der ersten Einheit.Anforderung: Teilnahme an der ersten Einheit verpflichtend. Regelmäßige Anwesenheit (max. 2 Fehlstunden), Mitarbeit, Referat und schriftliche Abschlussarbeit (bis 1. 9. 2017) sind die Bedingungen zur erfolgreichen Teilnahme an dem Seminar. Das Seminar kann auch als BA-Seminar belegt werden.

„… so entsteht in der Welt etwas, was allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war: Heimat.“ Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung (1959)

Sehnsucht Kindheit. Ausgangspunkt unserer Untersuchungen könnten sein: Christian Boltanskis fiktiv/dokumentarisches Werk Reconstitution, Carsten Höller’s Spiele-Buch, Rosemarie Trockels Künstlerbuch Löffel + Mirabelle, William Wegmans Pop-up Buch dressup Batty, das Ausmalbuch 3rd place von Richard Prince, Peter Friedls Spielplatzdokumenation Four or five roses. Das Untersuchungsfeld ist vielfältig und vielschichtig: Claes Oldenburgs Mouse Museum, Martin Kippenbergers Der Eiermann und seine Ausleger, Larry Clarks Die perfekte Kindheit, Martin Honerts Kinderkreuzzug, das Video Heidi von Paul McCarthy und Mike Kelley sowie auch historische Beispiele des 20. Jahrhunderts wie die Kinderbildnisse Picassos, Meret Oppenheims Schulheft etc. Das genüge hier als Vorschau und Ausschnitt. Das offene Seminarprogramm richtet sich nach den Interessen der Teilnehmer_innen und wird im Seminar erstellt. Primärquellen stellen u. a. Künstlerbücher (von Andy Warhol bis Yoshitomo Nara) dar, wobei auf den großen Fundus der Künstlerbuchsammlung in unserer Universitätsbibliothek zurückgegriffen werden kann. Im Lesesaal der Universität ist ein Seminarapparat mit kunst- und kulturwissenschaftlicher Literatur zum Thema aufgebaut. Anschauung und Reflexion bestimmen die Grundposition des Seminars.

Ausstellungskataloge (mit weiterführenden Literaturangaben): Johannes Bilstein (Hrsg.), Mutter Kind Vater. Bilder aus Kunst und Wissenschaft (Kat. Ausst. Trinitatiskirche, Köln 1999; Kunsthalle, Nürnberg 1999/2000; Haus am Waldsee, Berlin 2000), Köln 2000. Michael Buhrs (Hrsg.) Kindheit, Emanzipation und Kritik. Geh und spiel mit dem Riesen! (Kat. Ausst. Museum Villa Stuck, München 2016), Bielefeld 2015.Max Hollein (Hrsg.), Kunst ein Kinderspiel (Kat. Ausst. Schirn Kunsthalle Frankfurt, Frankfurt am Main 2004), Frankfurt am Main 2004. Monique Pauzat (Hrsg.) Livres d’enfances (Kat. Ausst. École nationale d‘art décoratif d’Aubusson, Aubusson 1998), Aubusson 1998.Hans Peter Wipplinger (Hrsg.) Von Engeln und Bengeln. 400 Jahre Kinder im Porträt (Kat. Ausst. Kunsthalle Krems, Krems 2011), Krems 2011.

CROSSING MEDIA. KUNST, MUSIK UND LITERATUR DER WIENER MODERNESen.Sc. Mag.phil. Bernadette ReinholdTermin: Montag, 13:45-15:15Ort: Seminarraum Postgasse 6, 2. Stock sowie in Wiener MuseenBeginn: 6. 3. 2017, 13:45-15:15, SR Postgasse 6Anmeldung: via Mail an [email protected] unter Angabe von Name, Matrikelnummer und Studienrichtung bis 1. 3. 2017; max. 15 Teilnehmer_innenAnforderung: Erscheinen in der ersten Stunde, Anwesenheitspflicht (max. zwei Fehltermine), aktive Mitarbeit, mündliches Referat und schriftliche Ausarbeitung. Das Seminar kann auch als BA-Seminar belegt werden.

Die Wiener Moderne ist durch radikale Kunstäußerungen und einen intensiven Austausch über die Grenzen der Kunstgattungen hinweg gekennzeichnet. Mit oft skandalreicher Resonanz gingen u.a. Schönberg, Webern, Loos, Altenberg, Kraus, Trakl, Klimt, Gerstl, Kokoschka daran, in Musik, Literatur, Kunst/Architektur die überkommene Ästhetik bzw. Moral zu brechen. Ob in Freundschaft oder gepflegter Feindschaft verbunden, empfanden sie sich in einer eingeschworenen, doch gut vernetzten, über Wien hinausgehenden Avantgarde-Community. Im Seminar werden ausgehend von der bildenden Kunst Fragen des Gesamtkunstwerks behandelt, performative Gattungen (Oper, Theater, Tanz) spielen ebenso eine Rolle wie das Format der Ausstellung, das in der Wiener Secession zum multimedialen Ereignis werden konnte. Mehrfachbegabung, intermediales Experimentieren sowie die Artikulation einer künstlerischen Idee in verschiedenen Medien waren und sind bis heute virulent.