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Staatliche Museen zu Berlin -- Preußischer Kulturbesitz Zur Frage vermißter Gemälde der Nationalgalerie Author(s): Hans Ebert Source: Forschungen und Berichte, Bd. 25, Kunsthistorische, numismatische und restauratorische Beiträge (1985), pp. 119-124+T27-T30 Published by: Staatliche Museen zu Berlin -- Preußischer Kulturbesitz Stable URL: http://www.jstor.org/stable/3880964 . Accessed: 11/06/2014 01:16 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Staatliche Museen zu Berlin -- Preußischer Kulturbesitz is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Forschungen und Berichte. http://www.jstor.org This content downloaded from 62.122.79.37 on Wed, 11 Jun 2014 01:16:48 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Kunsthistorische, numismatische und restauratorische Beiträge || Zur Frage vermißter Gemälde der Nationalgalerie

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Staatliche Museen zu Berlin -- Preußischer Kulturbesitz

Zur Frage vermißter Gemälde der NationalgalerieAuthor(s): Hans EbertSource: Forschungen und Berichte, Bd. 25, Kunsthistorische, numismatische undrestauratorische Beiträge (1985), pp. 119-124+T27-T30Published by: Staatliche Museen zu Berlin -- Preußischer KulturbesitzStable URL: http://www.jstor.org/stable/3880964 .

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ZUR FRAGE VERMISSTER GEMALDE DER NATIONALGALERIE

(Mit Tafel 27 -30)

Hans Ebert

Vierzig Jahre nach der totalen Kapitulation der Hitler-Wehrniacht vor den alliierten Streitkraiften und der Befreiung des deutschen Volkes vom Fa- schismus gedenken wir erneut der iiber fiinfzig Mil- lionen Menschenleben, die der Nazi-Terror und Raub- krieg vor allem in Europa, aber auch in Afrika und Asien sowie auf den Weltmeeren gefordert hat. Zu- gleich erinnern wir uns an die unbeschreiblichen Zer- storungen, Verwiistungen und schweren Verluste an kulturellen Giitern, die den betroffenen Landern zu- gefiigt worden sind. Als der Krieg in der Endphase ganz Deutschland, von dem er ausgegangen war, machtig heimsuchte, sind auch viele deutsche Mu- seumsgebiiude unter den Bomben und Granaten, wenn sie nicht schon vorher durch Fliegerangriffe getroffen worden waren, in Schutt und Asche ge- sunken. In Berlin blieb kein Museum verschont.1

In dieser Situation, da die verwiisteten Stadte keine sicheren Orte der Aufbewahrung und konservatori- schen Betreuung fur die erhalten gebliebenen Kunst- werke der Museen bieten konnten, die provisorisch in Burgen, Schl6ssern, Bergwerken etc. ausgelagert worden waren, sind die Bergungsaktionen der Armeen der Anti-Hitlerkoalition dringend notwendige Schutz- maBnahmen gewesen. Hdchstwahrscheinlich waren die verlagerten Kunstschatze ohne Bewachung im allgemeinen Chaos des Zusammenbruchs des ,,Dritten Reiches" noch weit mehr Pliinderungen und Ver- schleppungen ausgesetzt gewesen, als dies ohnehin der Fall war2. So aber konnten beispielsweise die weltberiihmten Dresdner Kunstschatze, darunter 1240 Meisterwerke der hervorragendsten Maler Europas, und noch in Berliner Depots befindliche Kunstwerke der Staatlichen Museen von Soldaten der Roten Armee

und sowjetischen Kunstexperten in Sicherheit ge- bracht werden3.

Bekanntlich kehrten die Dresdener Genmalde 1955 und im Jahr 1958 alle die anderen 1945 geborgenen Schatze aus der Sowjetunion in ihre Heimatstiidte Berlin, Dresden, Leipzig, Dessau, Weinmar und Gotha wohlbehalten zuruck4. Seitdeni sind sie von vielen Millionen kunstinteressierter Menschen aus demn In- und Ausland bewundert worden. Allerdings bleibt die schmerzliche Tatsache bestehen, daB betrachtliche Bestandegruppen der Museen kriegerischer Vernich- tung anheimgefallen oder irgendwie in private Hande gelangt sind.

Als ini Jahre 1965 der von Wissenschaftlern aller staatlichen und stidtischen Galerien beider deutscher Staaten gemeinsam erarbeitete Band ,,Verlorene Werke der Malerei"5 in Miinchen und Berlin/DDR gleichzeitig ersehien, wurde erstmalig umfassend doku- mentiert, daB die deutschen Kunstmuseen durch den Wahnsinn des faschistischen Krieges uiber 8100 Gemalde eingebiiBt haben. Viele Werke, die Flieger- angriffen, ArtilleriebeschuB oder anderen Kampf- einwirkungen ausgesetzt waren, muBten als Total- verluste gekennzeichnet, die nicht mehr auffindbaren Gemalde als verniiSt registriert werden. Zum Gliek iiberwiegt dabei die Zahl der seit 1945 versehollenen Bilder, so daB immerhin die Hoffnung besteht, solche zeitweilig vermiBte Werke wieder auffinden zu kon- nen. Ermutigende Beweise erbrachten in dieser Hin-

I Vgl. Erik Hiihns, Dokumentation zum Wiederaufbau der Staatlichen Museen zu Berlin nach der Befreiung vom Faschismus, in: Forschungen und Berichte. 150 Jahre Staat- liche Museen zu Berlin, Doppelband 20/21, Berlin 1980, S. 27-42. AuB3erdem ebenda: Han8 Ebert, Daten zur Vor- geschichte und Geschichte des Alten Museums, S. 9-25.

2 Vgl. Hana Ebert, tYber faschistische Kultur- und Kriegs- politik und einige ihrer Auswirkungen auf Kunstmuseen, in: Neue Museumskunde, Berlin 1983, Heft 4 u. Anm. 36.

Vgl. Ruth und Max Seydewitz, Das Dresdener Galerie- buch, 3. verb. Aufl., Dresden, 1961 S. 119-179, und die- selben: Die Dresdener Kunstschatze, Dresden 1960, S. 138 bis 219. Vgl. hierzu auch E. Hiihn (wie Anm. 1), S. 27-30.

4 Vgl. Otto Grotewohl, Geleitwort im Katalog: Gemalde- galerie Dresden. Ausstellung der von der Regierung der UdSSR an die Deutsche Demokratische Republik uiber- gebenen Meisterwerke, Dresden 1956, S. 7-9; ferner im Kata- log: Schaitze der Weltkultur - von der Sowjetunion gerettet, Beitrag von Otto Grotewohl, Schopferische Freundschaft, Berlin 1958, S. 3-5 (o. SZ).

5 Vgl. Marianne Bernhard, Verlorene Werke der Malerei. In Deutschland in der Zeit von 1939 bis 1945 zerst6rte und verschollene Gemalde aus Museen und Galerien. Beratende Mitarbeit Kurt Martin. Hrsg. von Klaus P. Rogner, Miinchen und Berlin 1965.

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120 Hans Ebert

sicht die Ruckgewinnung von bisher 26 Gemalden der Dresdener Galerie6 seit Erscheinen ihres Verlustkata- loges7 im Jahre 1963 und die Heimkehr der zwei hervorragenden Tucher-Bildnisse von Albrecht Durer aus den USA nach Weimar im Jahre 1982, die in ,,Ver- lorene Werke der Malerei" ganzseitig abgebildet waren8. Auch zwei seit Kriegsende verschollen gewe- sene Gemalde der Berliner Nationalgalerie sind wieder aufgetaucht, namlich Arnold Bocklins bekanntes Werk ,,Meeresbrandung" und Oskar Kokoschkas Bildnis ,,Frau Bessie Loos". Sie befinden sich seitdem in der Nationalgalerie zu Westberlin9.

Von der Nationalgalerie Berlin sind in dem Doku- nientarband ,,Verlorene Werke der Malerei" 866 Gemalde'l des 19. und 20. Jahrhunderts aufgefiihrt worden, von der Berliner Gemaldegalerie 487 Werke"l alter Meister bis Ende des 18. Jahrhunderts. Diese vergleichsweise hohen Zahlen erklaren sich, alhnlich wie bei der Dresdener Gemaldegalerie, aus der mini- steriell angeordneten, weit verzweigten Ausleihtatig- keit der Museen. Viele Gemalde befanden sich bei Kriegsausbruch im September 1939 als Leihgaben in Dienststellen der damaligen Reichsregierung, des Landes PreuBen, der Wehrmacht, Polizei, Nazipartei sowie anderer Organisationen12 und sind dort zumeist

in den chaotischen Tagen des Zusammenbruchs ab- handen gekommen. Tragisch war und ist der Verlust von 410 kostbaren Gemalden alter Meister (u. a. von Bellini, Signorelli, Tintoretto, Veronese, Caravaggio, van Dyck und zehn Bilder von Rubens)13, die seit 1942 im Flakbunker am Friedrichshain in Berlin deponiert waren14. Sie sind dort, nach der am 2. Mai erfolgten Kapitulation Berlins vor der Sowjetarmee 5, zum Teil im ersten Stock am 5. und 6. Mai 1945 und

6 Vgl. Hans Ebert, tUber das Schicksal vermiBter Werke der Dresdener Galerie, in: Saichsische Heimatblatter, Dresden 1980, Heft 3, S. 97-123 sowie 1. u. 2. Umschlagseite; ferner derselbe zum gleichen Thema in: Neue Museumskunde, Berlin 1982, Heft 4, S. 232-249.

7Vgl. Hans Ebert, Kriegsverluste der Dresdener Gemalde- galerie. Vernichtete und vermilBte Werke. Staatliche Kunst- sammlungen Dresden, Dresden 1963.

8 Vgl. M. Bernhard (wie Anm. 5), Bildtafeln 12 und 13, Katalogteil Weimar, S. 176.

9 Vgl. Autorengruppe, Katalog der Nationalgalerie, Staat- liche Museen Preul3ischer Kulturbesitz, Berlin (West, d. V.) 1968, S. 41 zu Arnold Bocklins Gemailde ,,Meeresbrandung" (Der Schall): 01 auf Holz, 121 x 82 cm. Bez. links unten: A B. Erworben 1897 ..., wiihrend des Krieges eingelagert im Flakturm Zoo, seit 1945 verschollen, Riickkauf 1967. Ganzs. farb. Abb. Nr. 19, S. 115. - Das Bildnis ,,Frau Bessie Loos" von Oskar Kokoschka war aus dem Flak- bunker im Friedrichshain 1945 verschwunden und wurde 1972 aus New York fur die Nationalgalerie in Westberlin zuriickgekauft.

10 Vgl. M. Bernhard (wie Anm. 5), Katalogteil Berlin, Nationalgalerie, S. 27-54, und SchluBbemerkung S. 185.

11 Ebenda, Katalogteil Berlin, Gemiildegalerie, S. 13-27, mit der Vorbemerkung: ,,Die im folgenden aufgefiihrten Gemailde befanden sich wiihrend des zweiten Weltkrieges im Flakturm Friedrichshain in Berlin, wo nach Beendigung der Kampfhandlungen Brande ausbrachen, denen vermut- lich der weitaus grBf3te Teil der Gemiilde (alter Meister his 1800, d. V). zum Opfer fielen." Siehe auch Anm. 36.

12 Diese Leihgaben an Dienststellen, hohe Beamte und Nazi-Funktionare waren ulber das gesamte Gebiet des damaligen Preul3en verstreut, also etwa in der Ausdehnung von Koblenz bis Konigsberg und von Flensburg bis Gleiwitz.

Zahlreiche Bilder befanden sich, wie auch aus der Dresdener Galerie, in deutschen Botschaften im Ausland.

13 Vgl. M. Bernhard (wie Anm. 5), Bildtafeln 1, 5, 18, 19, 24, 26-30, 32-37, 82, 84, 85, 87, 89, 90, 94, 95, 98-101, 103, 106-111, 115-123, 125, 126, 129-134, 136-141, 143, 146, 150, 151, 153, 155-161, 163-165, 168-172, 174-184, 186-190, 193-197, 199-209, 211-216, 218. Diese Abbil- dungen zeigen nur in einer Auswahl die allerschwersten Ver- luste der Gemialdegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin mit Meisterwerken altdeutscher, altniederliindischer, fli- mischer, holliindischer, italieniseher, spanischer und fran- zosischer Malerei vom Ende des 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts.

14 Paul Ortwin Rave (1893-1962), seit 1922 als Assistent und seit 1934 als Kustos der Nationalgalerie tiitig, nach der Kapitulation Hitlerdeutschlands 1945 auch deren Leiter, jedoch ab 1952 in Berlin-Dahlem, berichtet in seinem Buch ,,Die Geschichte der Nationalgalerie Berlin", Berlin o. J., (West, d. V.), S. 114-127 fiber ,,Zustande seit 1933" in der Nationalgalerie und ,,BergungsmaBnahmen" von 1939 bis 1945. Die Flaktuirme wurden 1941 fertiggestellt, galten als absolut sicher gegeniuber schwersten Bomben- oder Granattreffern und wurden deshalb ab Sommer 1941 teil- weise zur Einlagerung von Kunstwerken freigegeben. Von der Nationalgalerie gelangten nach und nach viele Gemialde in die groBen Flaktuirme am Zoo und am Friedrichshain sowie in den dort gelegenen zweiten Turm. Nach Rave soll noch vor Kriegsende ein Teil der Gemialde vom Zoo- zum Friedrichshain-Bunker gebracht worden sein. Im Marz 1945 wurden ca. 400 Gemiilde vom Friedrichshain in ein Salzbergwerk bei Merkers an der Werra, 25 km suid- westlich von Eisenach, und am 17. April (! d. V.) 226 in das Bergwerk Grasleben, 15 km nordlich von Helmstedt am Harz, verlagert, wo sie von amerikanischen bzw. engli- schen Truppen iibernommen worden sind.

15 Die groBe Offensive der 1. Belorussisehen und 1. Ukrai- nischen Front der Sowjetarmee in Richtung Berlin hatte am 16. April 1945 friuh 3 Uhr an der Oder-NeiBe-Front be- gonnen und fiihrte bereits am 25. April zur volligen Ein- sehlieBung von GroB-Berlin und Potsdam. Am 30. April beging Hitler Selbstmord. Die Kiimpfe um die gepanzerten Flakbunker am Friedrichshain, Humboldthain und Zoo gingen noch bis zum Tage der Kapitulation der in Berlin eingekesselten Wehrmachtverbiande weiter, die am 2. Mai 1945, um 15 Uhr, erfolgte. - Vgl. hierzu: Klaus Scheel, Die Befreiung Berlins 1945, Berlin 1975; ferner J. S. Konew, Das Jahr 1945, Berlin 1969; F. J. Bokow, Friihjahr des Sieges und der Befreiung, Berlin 1979 und Olaf Groehler, Das Ende der Reichskanzlei, Berlin 1976 sowie Gerhard Forster und Richard Lakowski, 1945. Das Jahr der endgiilti- gen Niederlage der faschistischen Wehrmacht. Dokumente. Berlin 1975. Siehe auch Amn. 36.

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Vermilte Gemalde der Nationalgalerie 121

Mitte Mai der Rest im zweiten Stock groBen Branden zum Opfer gefallen, die von faschistischen Attentatern entfacht worden sind16. Auch von der Nationalgalerie gingen in diesem Bunker wahrscheinlich etwa 60 Gemal- de zugrunde17. Einigesind aberdoch erhalten geblieben, wovon die Auffindung des obengenannten Gemaldes ,,Frau Bessie LoQs" von Kokoschka eindeutig Zeug- nis ablegt18.

Im Flakbunker amn Zoo in Berlin waren, entspre- chend den Angaben der dafur zustiindigen Wissen- schaftler, bei Kriegsende 195 Gemalde vorwiegend deutscher Kiinstler des 19. und 20. Jahrhunderts aus der Nationalgalerie eingelagert19. Es ist bisher nicht zu ergriinden gewesen, ob diese Bildergruppe voll- standig oder teilweise noch im April 1945 in den Friedrichshain-Bunker umgelagert wurde, dort dann

ebenfalls den Branden ausgesetzt war oder anderweit abhanden kaM20. Jedenfalls sind mehrere Gemialde dieser Gruppe in den Nachkriegsjahren im Kunsthan- del aufgetaucht: das schon erwahnte Werk ,,Meeres- brandung" von Bocklin bereits 1946, das Gemdlde ,,Kinderfest" von Ludwig Knaus 1964 in Stuttgart, von Heinrich Kolbe das ,,Bildnis Goethe" in West- berlin 1947, ebenda auch 1946 die Olskizzen ,,Fried- rich der GroBe vor der Schlacht bei Leuthen" und ,,Friedrich der GroBe auf Reisen" von Adolph von Menzel sowie in Dusseldorf im Jahre 1963 das Ge- malde ,,Rheinisches Wirtshaus" von Adolph Schr6dter. Von diesen Beispielen her kann durchaus in einem AnalogieschluB die Vermutung abgeleitet werden, daB andere Bilder der Gruppe ebenso in den privaten Handel gelangt sind21.

Es sei deshalb gestattet, jene Werke in knappester Zitierweise (MaBe, Hohe vor Breite) nachfolgend in- formatorisch aufzufiihren, die sich im Flakbunker am Zoo, zumindest noch im April 1945, befunden haben und hochstwahrscheinlich keiner Zerstorung anheim- gefallen sind:

Andreas Achenbach, Herbstliche Waldlandschaft, 88 x 126 cm;

Oswald Achenbach, Villa Torlonia bei Frascati, 131 x 185cm; Albrecht Adam, Der Pferdestall, 44 x 55 cm; Rudolf von Alt, Die Teynkirche in Prag, 37 x 31 cm;

16 Zu den Brianden im Flakbunker am Friedrichshain und den dort entstandenen Verlusten der Museen vgl.: Gesamtfiihrer. Staatliche Museen zu Berlin. Text Sabine Schultz. Berlin 1966, Seiten 22, 26, 27, 53, 66, 71, 72, 78, 88, 96 und 132. - Dem Einsatz sowjetischer Soldaten einer Pioniereinheit ist es zu verdanken, daB einige kostbare Bestiindegruppen und Einzelkunstwerke der Antiken- sammlung und Skulpturensammlung aus dem brennenden Flakbunker im Friedrichshain gerettet werden konnten. Doch sind die meisten antiken Gliiser und weitere Kleinkunst- werke aus dem Besitz des Antiquariums buchstiiblich in der Feuerglut dahingeschmolzen. Auch seltene Elfenbein- und Metallarbeiten der Friuhchristlich-Byzantinischen Samm- lung sowie Skulpturen von Riemenschneider, Leinberger, Egell, G. Erhart und Donatella, ferner Kleinbronzen und Plaketten aus der Skulpturensammlung gingen zugrunde. Ein Sammlungsteil des Kupferstichkabinettes mit wert- vollen niederlandischen Bilddrucken verbrannte ebenfalls im Friedrichshain-Bunker. Vgl. hierzu auch die Verzeichnisse der im Flakturm Friedrichshain verlorengegangenen Bilder der Gemiildegalerie bzw. Bildwerke der Skulpturen-Ab- teilung in: Berliner Museen, II. Jg., Neue Folge, 1952, Heft 1 u. 2 sowie III. Jg., 1953, Heft 1 u. 2, ferner IX. Jg., 1961, Heft 1. Siehe auch Anm. 36.

17 Nach den Angaben der Nationalgalerie bei M. Bernhard, vgl. Anm. 5, Katalogteil S. 27-54, miuBte es sich u. a. um Gemiilde von folgenden Kiinstlern handeln: A. Achenbach, K. Albrecht, J. Bachta, K. Begas, K. Groth, F. Bossuet, A. Brendel, A. Conrad, L. Corinth, L. Douzette, F. Dreber, T. K. P. Eckenbrecher, R. Eichstadt, F. Eicke, Ph. Franck, K. Hagemeister, H. v. Hanstein, H. v. Herkomer, H. Her- manns, A. Hertel, 0. Heyden, F. Hildebrandt, L. v. Hof- mann, Ch. Hoguet, A. Hopfgarten, R. Jordan, L. v. Kalck- reuth, St. v. Kalckreuth, A. Kampf, P. Klee, E. K6rner, 0. Kokoschka, J. Lehnen, P. L. Luitke, E. Magnus, G. v. Max, F. Meyerheim, G. Migliari, P. Mila, C. Millner, M. Muller, J. Philipp, D. Quaglio, F. Rehberg, W. Riefstahl, C. B. Rode, J. Rollmann, H. v. Rustige, L. Samberger, G. Schonleber, H. Sorensen, F. Stahl, J. H. Tischbein, C. Troyon, F. G. Weitsch, C. Werner und C. Wilberg.

18 Vgl. Anm. 9, zweiter Absatz. 19 Vgl. M. Bernhard (wie Anm. 5), Katalogteil S. 27-54.

20 Bei M. Bernhard (wie Anm. 5) wird auf S. 185 in einer Nachbemerkung der Nationalgalerie zu den Verlustumstiin- den u. a. folgendes ausgefiihrt: ,,Die Verluste ergaben sich durch Zerstorungen infolge von Kampfhandlungen, durch Brande an den Auslagerungsorten (der Flakturm Zoo bei- spielsweise sollte in den letzten Kriegstagen geriiumt werden; es ist nicht zu ermitteln, ob ein groBerer Gemiildetransport noch im Flakturm Friedriehshain angekommen ist) oder durch Diebstahl in den Tagen des Zusammenbruchs." - Von Lothar Brauner, Kustos der Nationalgalerie und Mitbearbeiter des Katalogteiles der Nationalgalerie in ,,Verlorene Werke der Malerei", S. 27-54, stammt auch die o. a. Nachbemerkung. Siehe auch Anm. 36.

21 Vermutlich sind noch mehr vermiBte Bilder der Natio- nalgalerie nach Erscheinen des Buches ,,Verlorene Werke der Malerei" irgendwo aufgetaucht, wovon die Wissen- schaftler des Museums aber keine Kenntnis erhielten. Vgl. hierzu die Nachbemerkung (wie Anm. 5), S. 185. Auch wird bei M. Bernhard (wie Anm. 5) im Verzeiehnis der verseholle- nen Gemiilde aus vielen Orten Deutschlands berichtet, daB Depots gepliindert worden sind. Auf der Suche nach Nah- rungsmitteln und Kleidungsstiueken wurden hiufig audh Kunstwerke als verlockende Tauschobjekte mit fortge- tragen. Dies geschah oft unmittelbar nach der Flucht der deutschen Wachposten und vor dem Eintreffen stiindiger Wachmannschaften der jeweils heranriuekenden alliierten Streitkrafte. -In den am Ende von Anm. 15 angefiihrten Publikationen uiber die Befreiung Berlins 1945 wird mehr- fach auf Pliinderungen hingewiesen, auch auf beginnende Schiebergeschaifte etc. Vgl. hierzu Klaus Scheel bei Anm. 15, S. 121/122. Ebenda fiber die Zustiinde im Flakbunker Fried- richshain bis 2. Mai 1945, vgl. S. 101/102 und Anm. 36.

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122 Hans Ebert

Hendrik Bakhuysen van de Sande, Kampfende Stiere, 10,7 X 14,7 cm;

Karl Bennewitz von Loefen d. J., Der Vater des Kiinstlers, 94 x81 cm;

Johann Jakob Biedermann, Gebirgslandschaft mit Wasser- fall, ohne MaBangaben;

Eduard Biermann, Assisi von Nordosten gesehen, ohne MaBangaben;

Karl Blechen, Blick auf die Campagna und den Monte Soracte, 104 x 139 Cm22; und weitere neun Gemalde, vor- wiegend Landschaften, von Blechen, kleineren, mittleren und auch groBeren Formates bis zu 2 M23;

Arnold Bicklin, Gefilde der Seligen, 170 x 250 cm (Tafel 29, 7);

derselbe, Piet'a, 166 x 208 cm; derselbe, Triton und Nereide, 165 X 205 cm (Tafel 29, 6)24;

derselbe, Die Gotter Griechenlands, 269 x 184 cm; derselbe, Mariensage, 89 x 229 cm; derselbe, Felshang an der mittleren Via Appia, 43 x 62 cm; derselbe, Santa Scolastica bei Subiaco, 28 x 41 cm;

derselbe, Doppelbildnis Frau M. Meyer und Dr. E. Grosse ohne MaBangaben;

Gustav Adolph Boeni8ch, Eiche bei Bleichwitz, 50 X 61 cm; Richard Parkes Bonington, Fischerboote, 58 X 89 cin;

Heinrich Biirkel, Schiffszug bei Rattenberg in Tirol, 41 x 54 cm;

derselbe, Landschaft bei Velletri, 35 x 47 cm; Wilhelm Camphausen, Cromwellsche Reiter, 61 x 82 cm; Karl Gustav Carus, Fischer mit Netz am Lagerfeuer,

100 x 72 cm; Franz Catel, Schiffbruch an der Kuste von Bergen, 63 x 85 cm; Jean Charles Cazin, Abendlandschaft mit Maria Magdalena,

105 x 134 cm; Lovis Corinth, Bauernreigen, 180 x 121 cm; Gustave Courbet, Uhu, ein Reh anschneidend, 91 x 122 cm

(Tafel 28, 5)25;

Johann Christian Dahl, Kuste am Posilipo, 60 x 96 cm; derselbe, Seesturm, 63 x 98 cm; Franz von Defregger, Almlandschaft, 68 X 130 cm; J. B. J. Dehau8sy, Das Atelier des Kiinstlers, 80 x 64 cm; Eug?ene Delacroix, Medea, 129 X 98 cm; V. N. Diaz de la Pefia, Waldinneres, 23 x 34 cm; J. F. Dielmann, Rheinisches Bauerngehoft, 45 x 38 cm; Karl von Enhuber, Miinchener Biurgergardist, 57 x 48 cm;

|~~~~~~~~~~~~~~4 4

-~~4 1

- - ~~~~~~~

Abb. 1 Caspar David Friedrich, Klosterfriedhof im Schnee, 1810. 01 auf Lwd.

22 Vgl. M. Bernhard (wie Anm. 5), Bildtafel 40. 23 Ebenda, Bildtafel 41 (Semonenlager in den Muggel-

bergen). 24 Ebenda, Bildtafel 43. 25 Ebenda, Bildtafel 221.

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VermiBte Gemalde der Nationalgalerie 123

Louis Ey8en, Wiesengrund im Taunus, 70 x 50 cm; Johann Joachim Faber, Kapuzinerkloster bei Neapel,

31 x 45 cm; Anselm Feuerbach, Medea zur Flucht geriustet, 120 x 265 Cm26;

derselbe, Amazonenschlacht (unvollendet), 120 x 277 cm; derselbe, Konzert, 284 x 175 cm (Tafel 30, 8)27;

derselbe, In den Bergen von Castell Toblino, 87 x 1t55cm;28 derselbe, Mannlicher Riickenakt, ohne Maf3angaben; Caspar David Friedrich, Klosterfriedhof im Schnee,

121 x 170 cm (Abb. 1)29;

derselbe, Nordlicht (unvollendet), 141 x 109 cm; Ernst Frie8, Ansicht von Heidelberg, 58 x 76 cm; derselbe, Watzmann im Herbst, 27 x 38 cm; Heinrich Funk, Burgruine, 94 x 76 cm; Wilhelm Gail, Das Kloster St. Martino bei Ivrea, 63 x 73 cm; Gustav Graef, Knabenbildnis, 135 x 102 cm; Louis Girlitt, Blick auf Rom, 86 x 135 cm; R. E. B. von Haber, Waffenstilleben I und II, beide ohne

MaBangaben; Philipp Hackert, Ruinen des Amphitheaters von Capua,

64 x 96 cm; Karl Hagemeister, Der Backofen, 61 x 80 cm; C. G. A. Hasenpflug, Am Dom zu Halberstadt, 63 x 51 cm; Friedrich Helmsdorf, Das Colosseum in Rom, 71 x 98 cm; Adolf Henning, Schlesischer Gutshof, 30 x 44 cm; Albert Hertel, Gesellschaft im Freien, 82 x 129 cm; Eduard Hildebrandt, Tropische FluBlandschaft bei Voll-

mond, ohne MaBangaben; Johann Heinrich Hintze, Der unvollendete Colner Dom um

1828, 94 x 146 cm; derselbe, Blick auf die Mendel (Bergstock bei Bozen),

63 x 93 cm; Ludwig von Hofmann, Riesengebirgslandschaft, 94 x 143 cm; Charles Hoguet, Stilleben mit Gefliigel und Friichten,

129 X 96 cm; Theodor Hosemann, Sandfuhrmann in der Mark, 60 X 84 cm; Julius Hiibner, Das Goldene Zeitalter, 116 x 198 cm; derselbe, Ruth und Naemi, 118 x 99 cm; Johann E' dmann Hummel, Selbstbildnis, ohne Malanga-

ben; derselbe, Bildnis Frau Luise Mila, 86 x 73 cm; Albert von Keller, Der Bildnismaler, 27 x 37 cm; derselbe, Damenbildnis, 26 x 19 cm; Johann Adam Klein, Sieben Pferde vor hochbeladenem Karren, 27 x 36 cm; Max Klinger, Tritonen und Meeresrosse, 50 x 173 cm; derselbe, Najade auf einer Welle, 51 x 134 cm; derselbe, Kentaurenspiele, 51 x 137 cm; derselbe, Landschaft mit Sumpf, 195 x 97 cm; derselbe, Landschaft mit Kentaur, 193 x 96 cm; August von Kloeber, Amor und Psyche, 138 x 110 cm; derselbe, Pferdeschwemme, 68 x 134 cm; Simon Klotz, Jupiter und Merkur bei Philemon und Baucis,

113 x 138 cm; Josef Anton Koch, Tiberlandschaft, 102 X 135 cm; B. C. Koekkoek, Sommerlandschaft, 51 x 64 cm; Leo von Konig, Bildnis Gerhart Hauptmann, ohne MaB3-

angaben;

Louis Kolitz, Gefecht bei Vendome 1871, 100 x 156 cm; Friedrich Krau.s, Fahrt zum Ball, 90 x 73- cm; Franz Kruiger, Kaiser Nikolaus I. von RuBland (Studie),

24 x 20 cm; derselbe, Generalletitnant von Brese-Winiary, 119 x 90 cm; derselbe, Der Siinger Eunicke, 30 x 25 cm; Albert Lang, Zwei Madehen in Schwarz, 155 x 64 cm; Wilhelm Leibl, Dachauerinnen, 140 x 113 cm (Tafel 28, 4)3?;

derselbe, Der Jager (Freiherr von Perfall), 132 X 106 cm (Tafel 28, 3);

Franz von Lenbach, Otto Fuirst von Bismarck, 138 x 100cm; derselbe, Bildnis Reinhold Begas, 112 x 85 cm; derselbe, Bildnis Anselm Feuerbach, 87 x 67 cm; derselbe, Bismarck in Kiirassieruniform, 148 x 105 cm; Reinhold Lepsius, Bildnis Carl Justi, 100 x 80 cm; derselbe, Bildnis Marie von Bunsen, ohne MaBangaben; derselbe, Bildnis Wilhelm Dilthey, ohne MaBangaben; Hendrick Leys, Diirer zeichnet Erasmus von Rotterdam,

87 x 79 cm; Adol Lier, Sommertag in den Weiden, 34 x 66 cm; Basile de Loose, Gesellschaft im Wirtshaus, 87 x 105 cm; Hans Makart, Venedig huldigt der Katharina Cornaro,

72 x 184 cm; Hans von Mare's, Netzetriiger (Studie zu Fresko),

198 x 155 cm; derselbe, Drei ruhende Kinder (Studie zu Fresko),

100 X 147 cm; derselbe, Dreiteiliges Werk ,,Das Urteil des Paris" - Fliugel:

Paris und Hermes, 178 x 102 cm; Mittelstiuck: Die drei Gottinnen, 178 x 102 cm; Fliugel: Die Entfiihrung der Helena, 178 x 102 cm;

derselbe, Die drei Gottinnen (zweite Fassung), 158 x 116cm; derselbe, Abendliche Waldszene, 183 x 149 cm; Anton Raphael Mengs, Selbstbildnis, 82 x 70 cm; Adolph von Menzel, Konig Friedrichs II. Tafelrunde,

204 X 174 cm (Tafel 27, 1)31; derselbe, Bildnis eines jungen Miidchens, 41 x 17 cm; derselbe, Friedrich II. und die Seinen bei Hochkirch,

295 x 378 cm (Tafel 27, 2)32;

derselbe, Der Maler und Stecher Fritz Werner (unvollendet), 94 x 68 cm;.

derselbe, Der Bruder des Kiinstlers am Friihstiuckstisch, 24 x 29 cm;

Klaus Meyer, Die Wiurfler, 122 X 94 cm; Eduard Meyerheim, Der Schuitzenk6nig, 30 x 39 cm; Paul Meyerheim, Tierbude, 86 X 127 cm; Jean Fran9ois Millet, Novemberabend, 97 x 144 cm; Edvard Munch, Die Schneeschipper, 151 x 128 cm (Tafel 30,

9); Wilhelm Nerenz, Beim Waffenschmied, 63 x 70 cm; Ferdinand Olivier, Elias in der Ein6de, 76 x 58 cm; Friedrich Olivier, Die Arche Noah, 94 x 122 cm; Eduard Karl PistoriUs, Atelier des Kiinstlers, 60 x 122 cm; Bernhard Plockhorst, Kreuzigung, 40 x 56 cm; Johann Wilhelm Preyer, FeldblumenstrauB, 43 X 38 cm; Franz Quaglio, Kosaken beim Durchreiten einer Furt,

21,5 x 32 cm; Edmund Rabe, Gefangenentransport 1813, 46 x 59 cm;

26 Ebenda, Bildtafel 47. 27 Ebenda, Bildtafel 46. 28 Ebenda, Bildtafel 45. 29 Ebenda, Bildtafel 49 (in Farbe).

30 Ebenda, Bildtafel 60. 31 Ebenda, Bildtafel 69. 32 Ebenda, Bildtafel 68.

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124 Hans Ebert

Karl Rahl, Bildnis Christine Hebbel, 139 x 101 cm; Johann Anton Ramboux, Verkiindigung, 49 x 41 cm; Ferdinand von Rayski, SchloB Bieberstein, 209 x 167 cm; derselbe, Kavallerieangriff (Skizze), 100 x 133 cm; Johann Christian Reinhart, Reiter in einer Landschaft,

190 x 70 cm; derselbe, Landschaft mit ruhendem Jiiger, 187 x 48 cm; derselbe, Landschaft mit Tempel, 190 x 290 cm; derselbe, tYberfall, 48 x 112 cm; derselbe, Landschaft mit Wasserfall, 191 x 171 cm; derselbe, Felsentor, 191 x 62 cm; derselbe, Hochebene, 191 x 67 cm; Alfred Rethel, Kaiser Karl V. tritt ins Kloster ein,

122 x 151 cm; August Heinrich Riedel, Badende Madchen, 100 x 75 cm; Matthias Scheits, Bildnis G. W. Leibniz, 74 x 49 cm; Emil Jakob Schindler, Siigewerk im Eckerntal, ohne MaB-

angaben; Karl Friedrich Schinkel, Abend, 247 x 82 cm; derselbe, Abenddiimmerung, 243 x 100 cm; derselbe, Mittag (sumpfiger Buchenwald), 254 x 180 cm; derselbe, Nachmittag (Tiroler Schenke), 254 x 67 cm; derselbe, Morgen (italienische Seelandschaft), 255 x 540 cm; derselbe, Nacht (nordliches Seegestade), 263 x 350 cm; derselbe, Landschaft (Abend), 76 x 102 cm; derselbe, Blick in Griechenlands Bliute, ohne MaBangaben; derselbe, Aussicht auf das Stettiner Haff, ohne MaBangaben; derselbe, Blick auf Stettin, ohne Maf3angaben; derselbe, Italienische Landschaft, ohne MaBangaben; derselbe, Knabe und Miidchen, ohne MaBangaben; Teuwart Schmitson, Marmortransport in Carrara, 64 x 98 cm; derselbe, Pferde auf der Weide (Entwurf), 30 x 51 cm; Johann Christianus Schotel, Hollindische Kiuste, 66 x 85 cm; Adolph Schrodter, Szene aus Shakespeares ,,Heinrich V.",

55 x 48 cm; Carl Schuch, Landschaft (Hiiuser am FluB), 60 x 80 cm; Moritz von Schwind, Die Herzogin von Orleans und Schwind,

36 x 23 cm33;

Lothar von Seebach, Morgenstimmung, ohne MaBangaben; C. L. Seehas, Bildnis Joseph Haydn, 61 x 47 cm; Carl Sohn, Raub des Hylas, rund, 153 cm Durchmesser; derselbe, Lautenspielerin, 90 x 64 cm; J. B. Sonderlandt, Hans und Grete, 41 X 48 cm; G. F. Steinkopf, Griechische Landschaft, 96 x 137 cm; Eduard von Steinle, Madonna unter Bliuten, 135 x 185 cm; Edmund Steppes, Friihling im Pfiilzer Wald, 64 x 69 cm; Hans Thoma, Schwarzwaldlandschaft mit Ziegenherde,

115 x 155 cm; derselbe, Gewitterlandschaft, 85 x 115cm; derselbe, Brandung (Tanz in den Wellen), 53 x 73 cm; derselbe, Charon, 113 X 152 cm; Benjamin Vautier, Erste Tanzstunde, 79 x 116 cm; Gottfried Wilhelm Vblcker, Blumenst-ick, 100 x 70 cm; derselbe, Buschrosen, 65 x 107 cm; Hugo Vogel, Mutter und Kind in der Laube, 86 x 68 cm; Ferdinand Waldmiiller, Praterlandschaft, 71 x 91 cm;

derselbe, Die Tante des Kiinstlers, 50 x 41 cm; derselbe, Des Kiinstlers Tochter Aloisia, 166 x 122 cm; derselbe, Bildnis Frau von Spindler, 26,5 X 21 cm; Josef Wenglein, Winter am Isarufer, 138 x 200 cm.

Es ist offensichtlich, daB sich in dieser Depot- Gruppe viele Gemalde weniger bekannter Kiinstler befunden haben, womit aber kein Urteil uber die Qualitait dieser Bilder abgegeben werden soll. Doch ist auch eine beachtliche Zahl an Werken von Meistern hohen Ranges unter den versehollenen Bildern zu finden, wie von Karl Blechen, Arnold Bocklin, Gustave Courbet, Eugene Delacroix, Anselm Feuerbach, Caspar David Friedrich, Philipp Hackert, Ludwig von Hof- mann, Max Klinger, Josef Anton Koch, Franz Kruger, Wilhelm Leibl, Franz von Lenbach, Hans von Marees, Adolph von Menzel, Jean Frangois Millet, Edvard Munch, Johann Christian Reinhart, Alfred Rethel, Karl Friedrich Schinkel, Hans Thoma und Ferdinand Waldmuller.

Nach Karl-Marx-Stadt sind 20 Jahre nach Kriegsende 60 wertvolle Gemalde, Zeichnungen und Aquarelle, die im Mai 1945 in Auslagerungsorten des Erzgebirges verschwunden waren, durch offentliche Aufklarung in die Stadtische Kunstsammlung zuriickgekehrt34. Der Dresdener Verlustkatalog bewirkte bisher, wie eingangs erwahnt, die Auffindung von 26 Gemalden der Galerie. Spektakular war 1974 die Riickkehr von sechs kostbaren Gemalden aus dem Haushalt eines verstorbenen Dresdener Altwarenhandlers. Bekannte Werke von Bocklin, van Goyen, Reni, Rijsbrack, Ring und Stuck, die viele fur unwiederbringlich verloren gehalten hatten, kamen innerhalb eines Tages in die Galerie zuruck35. So konnen auch vermiBte Gemalde der Nationalgalerie in Zukunft durchaus noch aufge- funden werden.36

Fotonachwei8: Staatliche Museen zu Berlin

33 Ebenda, Bildtafel 73. 34 Vgl. H. Ebert (wie Anm. 6), Bilderfunde im Erzgebirge

1965 betreffend. 35 Vgl. H. Ebert (wie Anm. 6), Bilderfunde vom 16. Okto-

ber 1974 in Dresden betreffend. 36 Nach Drucklegung dieses Jahrbuches erschien der Aus-

stellungskatalog ,,Weltschiitze der Kunst - der Menschheit bewahrt" (vgl. Hinweis S. 8) mit einem umfassenden Doku- mentarbericht von Giinter Schade ,,Zur Geschichte der Ber- liner Museumsinsel von Mai 1945 bis Oktober 1959", der auch besonders das Attentat auf die Kunstwerke im Flakturm Friedrichshain sowie Verluste durch Pliinderungen im Zoo- bunker und anderswo mit behandelt.

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Hans Ebert: VermiBte Gemalde der Nationalgalerie Tafel 27

1. Adolph von Menzel, Konig Friedrichs II. Tafeirunde in Sanssouci, 1850. 01 auf Lwd.

2.E AdlhvnMnzlrerchI.udde SmnbiHckrh 86

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Page 9: Kunsthistorische, numismatische und restauratorische Beiträge || Zur Frage vermißter Gemälde der Nationalgalerie

Tafel 28 Hans Ebert

3. Wilhelm Leibl, Der Jager (Freiherr von Perfall), 4. Wilhelm Leibl, Dachauerinnen, 1873/74. 1876. 01 auf Lwd. 01 auf Lwd.

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Page 10: Kunsthistorische, numismatische und restauratorische Beiträge || Zur Frage vermißter Gemälde der Nationalgalerie

Vermifte Gemalde der Nationalgalerie Tafel 29

6. Arnold Bocklin, Triton und Nereide, 1872. 01 auf Lwd.

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Page 11: Kunsthistorische, numismatische und restauratorische Beiträge || Zur Frage vermißter Gemälde der Nationalgalerie

Tafel 30 Hans Ebert: VermiBte Gemiilde der Nationalgalerie

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8AnemFeuerbach, Konzert,_ 1878. 01 auf Lwd. ;

9. Edvard Munch, Schneeschipper, 1913/20. 01 auf Lwd.

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