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INHALT Jahrgang 6, Ausgabe 3 | 2010 Zeitschrift von und für Studenten/innen des Geographischen Instituts der Universität Heidelberg themen 02 Nordamerika- Professur Neue Professur für das Geographische Institut 06 Bedeutung der neuen Professur 07 Kurt- Hiehle- Stiftung Förderung begabter Geographiestu- denten“ 08 EGEA „Germany Weekend“ im Spreewald 13 Exkursion Kenia 16 Exkursion Kolumbien 20 Semesterbooks.de Ein Online-Tauschmarkt für Studienbü- cher aus Heidelberg 21 Praktikum Gesellschaft für Erdkunde in Berlin ausland 23 Humanitäre Arbeit auf Sri Lanka Zwischen Paradies und Katastrophe 27 Singapur Die etwas andere Entwicklungszusam- menarbeit rubriken 30 Neuigkeiten 31 Impressum 13 Exkursion Kenia Zwischen Bedrückung und Beeindruckung 08 „Möchte jemand Gurken?Ein Wochenende mit der Europäischen Geographenvereinigung 07 Kurt- Hiehle- Stiftung Unterstützung von Auslandsauf- nethalten und Untersuchungen im Rahmen entstehender Dip- lomarbeiten und co.

Kurt- Hiehle- Stiftung Bedeutung der neuen Professur Kurt ... · 07 Kurt- Hiehle- Stiftung ... Reaktion auf das erhöhte Studen tenaufkommen im Jahr 2012, hat das Ministerium finanzielle

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I N H A L T Jahrgang 6, Ausgabe 3 | 2010

Z e i t s c h r i f t v o n u n d f ü r S t u d e n t e n / i n n e n d e sG e o g r a p h i s c h e n I n s t i t u t s d e r U n i v e r s i t ä t H e i d e l b e r g

t h e m e n

02 Nordamerika- Professur

Neue Professur für das Geographische Institut

06 Bedeutung der neuen Professur

07 Kurt- Hiehle- Stiftung „Förderung begabter Geographiestu- denten“

08 EGEA

„Germany Weekend“ im Spreewald

13 Exkursion Kenia

16 Exkursion Kolumbien

20 Semesterbooks.de Ein Online-Tauschmarkt für Studienbü- cher aus Heidelberg

21 Praktikum

Gesellschaft für Erdkunde in Berlin

a u s l a n d

23 Humanitäre Arbeit auf Sri Lanka

Zwischen Paradies und Katastrophe

27 Singapur

Die etwas andere Entwicklungszusam- menarbeit

r u b r i k e n

30 Neuigkeiten31 Impressum

13

Exkursion KeniaZwischen Bedrückungund Beeindruckung

08 „Möchte jemand Gurken?“Ein Wochenende mit der Europäischen Geographenvereinigung

07Kurt- Hiehle- StiftungUnterstützung von Auslandsauf-nethalten und Untersuchungen im Rahmen entstehender Dip-lomarbeiten und co.

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Neue Professur Neue Professur2 >> << 3

Es kommt viel Bewegung in die Struktur des Geo-graphischen Instituts. Im

WS 2008/09 wurde die Professur für Wirtschafts- und Sozialgeo-graphie mit Prof. Dr. Glückler neu besetzt und stärkt die wirtschaft-liche Komponente der Geogra-phie in Heidelberg. Kurz darauf im März 2009 erlangte Prof. Dr. Zipf den Ruf nach Heidelberg auf die neu-geschaffene Professur für Geoinformatik. Diese Neuerun-gen allein genommen haben das Geographische Institut umstruk-turiert. Ein knappes Jahr nach der Berufung von Herrn Zipf wurde die Nordamerika-Professur im Geographischen Institut ausge-schrieben. Ein neuer regionaler Schwerpunkt für das Geographi-sche Institut, das bereits einen Südasien-Schwerpunkt mit der Professur von Herr Nüsser am SAI hat.

Wie kommt es zu dem plötzli-chen Professuren-Segen am Insti-tut? Die zukünftige Nordamerika-Professur ist eine Kooperation

schichte, Literatur- und Kultur-wissenschaft, Politikwissenschaft, Rechtswissenschaften, Theologie und Geographie zusammen. Da die Professur dem Bereich der Humangeographie zuzuordnen ist, soll er nach Wunsch beider Einrichtungen bei den Human-geographen in der Berliner Straße angesiedelt sein. Dies wird wohl eine logistische Herausforderung für die begrenzten Räumlichkei-ten der BST48. Schon jetzt ist das Gebäude von akutem Platzmangel betroffen und Überlegungen stehen im Raum, dass die Zipf-Professur weitere Räume im Neuenheimer Feld erhält. Diese Entwicklung würde leider zu einer weiteren räumlichen Versprengung unseres Instituts beitragen. Ein konkretes Datum der Wiedervereinigung der Heidelberger Geographen steht noch nicht fest, doch es wird wohl einige Jahre dauern.

Die NorDamerika-Professur

ist als W3-Professur ausgeschrie-ben, kann aber auch je nach Be-werberlage zunächst als Junior-

des Geographischen Instituts und des Center for American Studies (HCA). Durch die schon damals enge Zusammenarbeit zwischen Herrn Meusburger und dem HCA, wurden früh Bande zwischen bei-den Einrichtungen geknüpft. In Reaktion auf das erhöhte Studen-tenaufkommen im Jahr 2012, hat das Ministerium finanzielle Mittel zu Verfügung gestellt um neue Lehrstühle zu schaffen. Das HCA hat sich auf die sogenannten 2012-Professuren beworben und ihm wurde eine geographische und theologische Professur genehmigt. Die Absicht des HCA besteht dar-in, seine fachliche Bandbreite des BA und MA Studiums auszubau-en.

Die aufteiluNg Der Professur setzt sich zu jeweils zwei Drittel aus Studenten der Geographie und einem Drittel der BA „American Studies“ zusammen. Der neue BA befindet sich noch im Aufbau und soll im WS 2010/11 am HCA starten, seine Inhalte setzten sich aus den Fachbereichen der Ge-

. Text: Claudia Kämper

Geography in Heidelberggoes (North-)American

Neue Professur für das Geographische Institut

Professur (W1) besetzt werden. Die Anzahl der Mitarbeiter wird Ergebnis der Verhandlungen zwi-schen Kandidat und Universität sein. Die Lehre der neuen Profes-sur wird, wie vorgeschrieben, ei-nen Umfang von neun Semester-wochenstunden haben. Da es sich um eine Kooperation der Lehre mit dem HCA handelt, kann es sein, dass ausgewählte Veranstal-tungen auf Englisch angeboten werden. Dies wäre ein wichtiger Schritt in Richtung internationaler Ausrichtung der Lehre.

Verfahren zur Besetzung der Professur

Das Verfahren zur Besetzung der Professur lässt sich ungefähr in zehn Schritte aufteilen.

01) Die Ausschreibung der Professur02) Auswahl der Kandidaten durch die Berufungskommission03) Probevortrag der Kandidaten (öffentlich)04) Kommission tritt nochmals mit Kandidaten zur Befragung zusammen05) Auswahl der Favoriten06) Externe Experten erstellen unabhängiges Gutachten über die Ausgewählten07) Auf Grundlage der Gutachten wird durch die Kommission eine Berufungsliste erstellt08) Absegnung durch Fakultät der Chemie und Geowissenschaf- ten, Rektorat und Ministerium09) Rektor spricht Berufung an den Erstplatzierten aus10) Beginn der Verhandlungen

Die Kandidaten

Die Kommission gab Mitte Juni fünf Kandidaten bekannt und die Pro-bevorträge fanden am 24. und 25.06 statt. Vier Kandidaten haben auf zwei Tage verteilt folgende Vorträge gehalten:

PD. Dr. Ulrike Gerhard (Uni Würzburg): Who is the „real“ creati-ve class? America‘s black ghetto between downtown renewal and increasing marginalization

Prof. Dr. Werner Gamerith (Uni Passau): Still a Card to Play? Ethno-Spatial Stereotyping in American Popular Culture

Prof. Dr. Matthew Hannah (University of Aberystwyth): Kalku-lierbares Territorium in den Vereinigten Staaten: Eine historische Geographie der Regierungsvoraussetzungen

Prof. Dr. Ludger Basten (Uni Dortmund): Re-thinking City and Suburb – North American New Urbanism

Die BerufuNgskommissioN

setzt sich aus Vertretern des Geographischen Institutes, dem HCA und der Neuphilologie zu-sammen. Zudem gibt es innerhalb der Kommission zwei weibliche Fachkundige, einen Fachkun-digen außerhalb der Universität und einen studentischen Vertre-ter. Aufgrund der stark männlich geprägten Professurenbesetzung, werden weiblichen Bewerbern bei gleicher Qualifikation Vorzug gegeben. Falls das Besetzungsver-fahren nach Plan läuft und es zu einer schnellen Einigung kommt, soll die Professur zum nächsten SS 2011 besetzt sein.

Der Vortrag Der fünften Kan-didatin, Katrin B. Anacker (PhD), wird per Videokonferenz am 22. Juli im Hörsaal der Berliner Stra-

Professurenvertretung für jeweils Herrn Meusburger und Herrn Gebhardt. Auch Herr Gamerith war lange Zeit an unserer Univer-

ße nachgeholt. Zwei der Kandi-daten haben bereits einen Bezug zu Heidelberg. Frau Gerhard war im SS 2008 und WS 2008/09 die

COLUMBUS | 07-2010 07-2010 | COLUMBUS

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Es kommt viel Bewegung in die Struktur des Geo-graphischen Instituts. Im

WS 2008/09 wurde die Professur für Wirtschafts- und Sozialgeo-graphie mit Prof. Dr. Glückler neu besetzt und stärkt die wirtschaft-liche Komponente der Geogra-phie in Heidelberg. Kurz darauf im März 2009 erlangte Prof. Dr. Zipf den Ruf nach Heidelberg auf die neu-geschaffene Professur für Geoinformatik. Diese Neuerun-gen allein genommen haben das Geographische Institut umstruk-turiert. Ein knappes Jahr nach der Berufung von Herrn Zipf wurde die Nordamerika-Professur im Geographischen Institut ausge-schrieben. Ein neuer regionaler Schwerpunkt für das Geographi-sche Institut, das bereits einen Südasien-Schwerpunkt mit der Professur von Herr Nüsser am SAI hat.

Wie kommt es zu dem plötzli-chen Professuren-Segen am Insti-tut? Die zukünftige Nordamerika-Professur ist eine Kooperation

schichte, Literatur- und Kultur-wissenschaft, Politikwissenschaft, Rechtswissenschaften, Theologie und Geographie zusammen. Da die Professur dem Bereich der Humangeographie zuzuordnen ist, soll er nach Wunsch beider Einrichtungen bei den Human-geographen in der Berliner Straße angesiedelt sein. Dies wird wohl eine logistische Herausforderung für die begrenzten Räumlichkei-ten der BST48. Schon jetzt ist das Gebäude von akutem Platzmangel betroffen und Überlegungen stehen im Raum, dass die Zipf-Professur weitere Räume im Neuenheimer Feld erhält. Diese Entwicklung würde leider zu einer weiteren räumlichen Versprengung unseres Instituts beitragen. Ein konkretes Datum der Wiedervereinigung der Heidelberger Geographen steht noch nicht fest, doch es wird wohl einige Jahre dauern.

Die NorDamerika-Professur

ist als W3-Professur ausgeschrie-ben, kann aber auch je nach Be-werberlage zunächst als Junior-

des Geographischen Instituts und des Center for American Studies (HCA). Durch die schon damals enge Zusammenarbeit zwischen Herrn Meusburger und dem HCA, wurden früh Bande zwischen bei-den Einrichtungen geknüpft. In Reaktion auf das erhöhte Studen-tenaufkommen im Jahr 2012, hat das Ministerium finanzielle Mittel zu Verfügung gestellt um neue Lehrstühle zu schaffen. Das HCA hat sich auf die sogenannten 2012-Professuren beworben und ihm wurde eine geographische und theologische Professur genehmigt. Die Absicht des HCA besteht dar-in, seine fachliche Bandbreite des BA und MA Studiums auszubau-en.

Die aufteiluNg Der Professur setzt sich zu jeweils zwei Drittel aus Studenten der Geographie und einem Drittel der BA „American Studies“ zusammen. Der neue BA befindet sich noch im Aufbau und soll im WS 2010/11 am HCA starten, seine Inhalte setzten sich aus den Fachbereichen der Ge-

. Text: Claudia Kämper

Geography in Heidelberggoes (North-)American

Neue Professur für das Geographische Institut

Professur (W1) besetzt werden. Die Anzahl der Mitarbeiter wird Ergebnis der Verhandlungen zwi-schen Kandidat und Universität sein. Die Lehre der neuen Profes-sur wird, wie vorgeschrieben, ei-nen Umfang von neun Semester-wochenstunden haben. Da es sich um eine Kooperation der Lehre mit dem HCA handelt, kann es sein, dass ausgewählte Veranstal-tungen auf Englisch angeboten werden. Dies wäre ein wichtiger Schritt in Richtung internationaler Ausrichtung der Lehre.

Verfahren zur Besetzung der Professur

Das Verfahren zur Besetzung der Professur lässt sich ungefähr in zehn Schritte aufteilen.

01) Die Ausschreibung der Professur02) Auswahl der Kandidaten durch die Berufungskommission03) Probevortrag der Kandidaten (öffentlich)04) Kommission tritt nochmals mit Kandidaten zur Befragung zusammen05) Auswahl der Favoriten06) Externe Experten erstellen unabhängiges Gutachten über die Ausgewählten07) Auf Grundlage der Gutachten wird durch die Kommission eine Berufungsliste erstellt08) Absegnung durch Fakultät der Chemie und Geowissenschaf- ten, Rektorat und Ministerium09) Rektor spricht Berufung an den Erstplatzierten aus10) Beginn der Verhandlungen

Die Kandidaten

Die Kommission gab Mitte Juni fünf Kandidaten bekannt und die Pro-bevorträge fanden am 24. und 25.06 statt. Vier Kandidaten haben auf zwei Tage verteilt folgende Vorträge gehalten:

PD. Dr. Ulrike Gerhard (Uni Würzburg): Who is the „real“ creati-ve class? America‘s black ghetto between downtown renewal and increasing marginalization

Prof. Dr. Werner Gamerith (Uni Passau): Still a Card to Play? Ethno-Spatial Stereotyping in American Popular Culture

Prof. Dr. Matthew Hannah (University of Aberystwyth): Kalku-lierbares Territorium in den Vereinigten Staaten: Eine historische Geographie der Regierungsvoraussetzungen

Prof. Dr. Ludger Basten (Uni Dortmund): Re-thinking City and Suburb – North American New Urbanism

Die BerufuNgskommissioN

setzt sich aus Vertretern des Geographischen Institutes, dem HCA und der Neuphilologie zu-sammen. Zudem gibt es innerhalb der Kommission zwei weibliche Fachkundige, einen Fachkun-digen außerhalb der Universität und einen studentischen Vertre-ter. Aufgrund der stark männlich geprägten Professurenbesetzung, werden weiblichen Bewerbern bei gleicher Qualifikation Vorzug gegeben. Falls das Besetzungsver-fahren nach Plan läuft und es zu einer schnellen Einigung kommt, soll die Professur zum nächsten SS 2011 besetzt sein.

Der Vortrag Der fünften Kan-didatin, Katrin B. Anacker (PhD), wird per Videokonferenz am 22. Juli im Hörsaal der Berliner Stra-

Professurenvertretung für jeweils Herrn Meusburger und Herrn Gebhardt. Auch Herr Gamerith war lange Zeit an unserer Univer-

ße nachgeholt. Zwei der Kandi-daten haben bereits einen Bezug zu Heidelberg. Frau Gerhard war im SS 2008 und WS 2008/09 die

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Neue Professur Neue Professur4 >> << 5

COLUMBUS | 07-2010 07-2010 | COLUMBUS

PD. Dr. Ulrike Gerhard (Uni Würzburg)Schwerpunkte:• Geographische Handelsforschung, Erlebnisshopping• Stadtgeographie, Global Cities• Neue Medien• Regionales Interesse: Nordamerika, Deutschland

Hat in Deutschland und Kanada studiert und sich in Würzburg mit dem The-ma „Global Cities als Mikrostandorte transnationaler politischer Akteure - das Beispiel Washington, D.C.“ habilitiert.Ihr Vortrag, Who is the „real“ creative class? America‘s black ghetto between downtown renewal and increasing marginalization, hatte die noch heute aktu-elle Marginalisierung der schwarzen Bevölkerung im Fokus. Sie stellte mehrere Faktoren vor, die hauptverantwortlich für diesen anhaltenden Prozess sind und konstatierte polemisch dass „the poor“ die eigentliche creative class sind, weil

sie Wege finden müssen unter den gegeben Bedingungen zu leben.

http://www.human.geo-graphie.uni-wuerzburg.de

sität als wissenschaftlicher Mitar-beiter von Herrn Meusburger tätig und hat sich an der Universität Heidelberg habilitiert.

Die VeraNstaltuNg War öf-fentlich für Interessierte und Stu-denten, die so die Möglichkeit hatten ihre zukünftige Professorin oder ihren zukünftigen Profes-sor zu sehen und sich eine eigene Meinung zu bilden. Die studenti-sche Vertreterin hat Meinungsbö-

der Geographie und Studenten kritisch nachfragen konnten. Da-mit endete der öffentliche Teil des Besetzungsverfahrens der neuen Nordamerika-Professur. Es wird noch zu intensiven Gesprächen auf den Kommissions-Sitzungen kommen, insbesondere nachdem die Experten-Gutachten vorliegen, auf deren Basis dann die tatsächli-che Berufungsliste erstellt wird.

gen ausgeteilt, deren Ergebnisse in den Sitzungen der Kommission angehört wurden. Die studentische Präsenz war allerdings mittel-mäßig, die Anwesenheit variierte zwischen 8 und 15 Studenten am Donnerstag und lediglich 3 Stu-denten am Freitag.

Nach Dem eigeNtlicheN Vor-trag schloss sich eine Diskussi-onsrunde an, in der die fachfrem-den Vertreter des HCA, Vertreter

Prof. Dr. Werner Gamerith (Uni Passau)Schwerpunkte:• Sozialgeographie: Bildungsgeographie• Kulturgeographie Ethnizität und kulturwissenschaftlich-semiotische Ansätze• Stadtgeographie: Erlebniswelten, [post]moderne Freizeit- und Konsumräume• Mittel- und Südeuropa: Alpenraum und Italien• Nordamerika:USA, New York, Los Angeles und Las Vegas

Ist seit 2006 Professor an der Universität Passau. Seine Habilitation erlangte er in Heidelberg mit dem Thema: „Ausbildungs- und Qualifikationsstrukturen ethni-scher Minderheiten in den USA“.Sein Vortrag, Still a Card to Play? Ethno-Spatial Stereotyping in American Popular Culture, setzte sich kritisch mit dem stark verwurzelten Stereotypen in der amerikanischen Gesellschaft auseinander. Er formuliert die These, dass Unity in Diversity ein amerikanischer Mythos ist.

http://studip.uni-passau.de/studip/user/0919348d0ca9d8cd8b44067e94ec46da.jpg

Prof. Dr. Matthew Hannah Schwerpunkte:• Kritische Sozialgeographie: politische Ökonomie, Feminismus, gesellschaftli- che Machtverhältnisse• Politische Geographie, Geopolitics• Kulturgeographie mit Schwerpunkt USA und Deutschland

Ist seit 2007 Professor an der Aberystwyth University. Er hat einen langjährigen Bezug zu Deutschland, über die Zusammenarbiet in einigen deutschen Assozia-tionen, wie der Humbold-Stiftung.Sein Vortrag, Kalkulierbares Territorium in den Vereinigten Staaten, gab uns Ein-blicke in seine Forschung. Er ging der Frage nach, wie sich mobile Gesellschaften für die Verwaltungseinheit – der Staat im engeren Sinne – erfassen lassen. Seine Antwort ist das kalkulierbare Territorium, welches aus politischer Perspektive zu Kontrolle und Macht führt.

Prof. Dr. Ludger Basten Schwerpunkte:• Stadtgeographie: Postmoderner Urbanismus, Stadtplanung• Raumwirksame Politik• Nordamerika: Kanada

Ist seit 2009 Professor an der Universität Dortmund. Sein Vortrag, Re-thinking City and Suburb - North American New Urbanism, beschäftigt sich mit dem Konzept des New Urbanism als Reaktion auf die Zersiedelung der amerikani-schen Städte (Urban Sprawl). Das Konzept will Dichte und Urbanität schaffen, mit einer guten öffentlichen Infrastruktur und der Schaffung einer räumlichen Identität. Der Referent sieht Teilerfolge des Konzeptes, bewertet seine Umset-zungen aber auch kritisch.

Die gutachteN WerDeN in den Semesterferien angefertigt, so dass die Kommission zu Be-ginn des nächsten Semesters die Berufungsliste erstellen kann. Besondere Präferenzen können noch nicht erkannt werden, da die Feststellung der Qualifikation erst über die externen Gutachten

sich eine deutliche Sympathie für Frau Gerhard wahrnehmen, da ei-nige Studenten bei ihr schon Kur-se oder Vorlesungen belegt haben. Es bleibt also abzuwarten, an wen der Ruf im Herbst ausgesprochen wird. Wir werden euch auf jeden Fall zu dem Thema auf dem Lau-fenden halten.

erfolgt. Dem HCA ist eine klare regionale Ausrichtung auf Nord-amerika wichtig und eine exzel-lente englische Sprachfähigkeit. Die Geographen würden es be-grüßen, wenn sich die neue Be-setzung in ihrer Ausrichtung gut mit der bereits angebotenen Lehre ergänzt. Bei den Studierenden ließ

http://www.aber.ac.uk/en/iges/staff/academic-staff/professor-matt-hannah/professor-matt-hannah.jpg

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PD. Dr. Ulrike Gerhard (Uni Würzburg)Schwerpunkte:• Geographische Handelsforschung, Erlebnisshopping• Stadtgeographie, Global Cities• Neue Medien• Regionales Interesse: Nordamerika, Deutschland

Hat in Deutschland und Kanada studiert und sich in Würzburg mit dem The-ma „Global Cities als Mikrostandorte transnationaler politischer Akteure - das Beispiel Washington, D.C.“ habilitiert.Ihr Vortrag, Who is the „real“ creative class? America‘s black ghetto between downtown renewal and increasing marginalization, hatte die noch heute aktu-elle Marginalisierung der schwarzen Bevölkerung im Fokus. Sie stellte mehrere Faktoren vor, die hauptverantwortlich für diesen anhaltenden Prozess sind und konstatierte polemisch dass „the poor“ die eigentliche creative class sind, weil

sie Wege finden müssen unter den gegeben Bedingungen zu leben.

http://www.human.geo-graphie.uni-wuerzburg.de

sität als wissenschaftlicher Mitar-beiter von Herrn Meusburger tätig und hat sich an der Universität Heidelberg habilitiert.

Die VeraNstaltuNg War öf-fentlich für Interessierte und Stu-denten, die so die Möglichkeit hatten ihre zukünftige Professorin oder ihren zukünftigen Profes-sor zu sehen und sich eine eigene Meinung zu bilden. Die studenti-sche Vertreterin hat Meinungsbö-

der Geographie und Studenten kritisch nachfragen konnten. Da-mit endete der öffentliche Teil des Besetzungsverfahrens der neuen Nordamerika-Professur. Es wird noch zu intensiven Gesprächen auf den Kommissions-Sitzungen kommen, insbesondere nachdem die Experten-Gutachten vorliegen, auf deren Basis dann die tatsächli-che Berufungsliste erstellt wird.

gen ausgeteilt, deren Ergebnisse in den Sitzungen der Kommission angehört wurden. Die studentische Präsenz war allerdings mittel-mäßig, die Anwesenheit variierte zwischen 8 und 15 Studenten am Donnerstag und lediglich 3 Stu-denten am Freitag.

Nach Dem eigeNtlicheN Vor-trag schloss sich eine Diskussi-onsrunde an, in der die fachfrem-den Vertreter des HCA, Vertreter

Prof. Dr. Werner Gamerith (Uni Passau)Schwerpunkte:• Sozialgeographie: Bildungsgeographie• Kulturgeographie Ethnizität und kulturwissenschaftlich-semiotische Ansätze• Stadtgeographie: Erlebniswelten, [post]moderne Freizeit- und Konsumräume• Mittel- und Südeuropa: Alpenraum und Italien• Nordamerika:USA, New York, Los Angeles und Las Vegas

Ist seit 2006 Professor an der Universität Passau. Seine Habilitation erlangte er in Heidelberg mit dem Thema: „Ausbildungs- und Qualifikationsstrukturen ethni-scher Minderheiten in den USA“.Sein Vortrag, Still a Card to Play? Ethno-Spatial Stereotyping in American Popular Culture, setzte sich kritisch mit dem stark verwurzelten Stereotypen in der amerikanischen Gesellschaft auseinander. Er formuliert die These, dass Unity in Diversity ein amerikanischer Mythos ist.

http://studip.uni-passau.de/studip/user/0919348d0ca9d8cd8b44067e94ec46da.jpg

Prof. Dr. Matthew Hannah Schwerpunkte:• Kritische Sozialgeographie: politische Ökonomie, Feminismus, gesellschaftli- che Machtverhältnisse• Politische Geographie, Geopolitics• Kulturgeographie mit Schwerpunkt USA und Deutschland

Ist seit 2007 Professor an der Aberystwyth University. Er hat einen langjährigen Bezug zu Deutschland, über die Zusammenarbiet in einigen deutschen Assozia-tionen, wie der Humbold-Stiftung.Sein Vortrag, Kalkulierbares Territorium in den Vereinigten Staaten, gab uns Ein-blicke in seine Forschung. Er ging der Frage nach, wie sich mobile Gesellschaften für die Verwaltungseinheit – der Staat im engeren Sinne – erfassen lassen. Seine Antwort ist das kalkulierbare Territorium, welches aus politischer Perspektive zu Kontrolle und Macht führt.

Prof. Dr. Ludger Basten Schwerpunkte:• Stadtgeographie: Postmoderner Urbanismus, Stadtplanung• Raumwirksame Politik• Nordamerika: Kanada

Ist seit 2009 Professor an der Universität Dortmund. Sein Vortrag, Re-thinking City and Suburb - North American New Urbanism, beschäftigt sich mit dem Konzept des New Urbanism als Reaktion auf die Zersiedelung der amerikani-schen Städte (Urban Sprawl). Das Konzept will Dichte und Urbanität schaffen, mit einer guten öffentlichen Infrastruktur und der Schaffung einer räumlichen Identität. Der Referent sieht Teilerfolge des Konzeptes, bewertet seine Umset-zungen aber auch kritisch.

Die gutachteN WerDeN in den Semesterferien angefertigt, so dass die Kommission zu Be-ginn des nächsten Semesters die Berufungsliste erstellen kann. Besondere Präferenzen können noch nicht erkannt werden, da die Feststellung der Qualifikation erst über die externen Gutachten

sich eine deutliche Sympathie für Frau Gerhard wahrnehmen, da ei-nige Studenten bei ihr schon Kur-se oder Vorlesungen belegt haben. Es bleibt also abzuwarten, an wen der Ruf im Herbst ausgesprochen wird. Wir werden euch auf jeden Fall zu dem Thema auf dem Lau-fenden halten.

erfolgt. Dem HCA ist eine klare regionale Ausrichtung auf Nord-amerika wichtig und eine exzel-lente englische Sprachfähigkeit. Die Geographen würden es be-grüßen, wenn sich die neue Be-setzung in ihrer Ausrichtung gut mit der bereits angebotenen Lehre ergänzt. Bei den Studierenden ließ

http://www.aber.ac.uk/en/iges/staff/academic-staff/professor-matt-hannah/professor-matt-hannah.jpg

http://lks.geographie.ruhr-uni-bochum.de/ima-ges/stories/basten.jpg

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Bedeutung der neuen Professur Kurt-Hiehler-Stif tung6 >> << 7

Das Geographische Insti-tut in Heidelberg ist seit 1999 von einer räum-

lichen Trennung betroffen. Be-gegnungen zwischen Physio und Anthropo sind eingeschränkt und erschwert. Dieses Bild ist eigent-lich nicht im Sinne der ursprüngli-chen Philosophie der Heidelberger Geographen, die den Studenten zu Beginn des Studiums vermitteln, dass ihre Ausbildung in Heidel-berg beide Komponenten (Physio und Anthropo) zu gleichen An-teilen beinhaltet. Eine inhaltliche Schwerpunktsetzung kann dann nur über die Abschlussarbeit erfol-gen. Dies trifft zumindest auf die aktuellen Studiengänge Diplom, Bachelor (100%), Lehramt und Magister zu. Mit dem Bachelor (25%) und dem zukünftigen Mas-ter kann eine konkrete Schwer-punktsetzung erfolgen.

stelle zu beiden Teilbereichen der Geographie. Mit der humangeo-graphischen Nordamerika-Profes-sur kippt die Tendenz wieder in Richtung Humangeographie. Um diesem Ungleichgewicht weiter entgegenwirken zu können, wird es wohl notwendig sein, dass die Professur von Herrn Zipf vermehrt Veranstaltungen der Physiogeo-graphie anbietet. Eine weitere Option wäre die Schaffung von Lehraufträgen aus den Studienge-bühren. Ein anderer Aspekt ist das Ungleichgewicht in der Betreuung der Abschlussarbeiten und der Forschung. Es stellt sich die Frage ob der Druck auf die Kapazitäten der Physiogeographie in Zukunft noch höher sein wird.

uNgeachtet Des ursPrüNgli-

cheN Ideals der dualen Ausbildung zeigen die letzten Entwicklungen, dass sich das Geographische Ins-titut insgesamt mehr in Richtung Humangeographie verschiebt. Es kommt zu einer Schieflage, die durch die Lehre kompensiert wer-den muss. Die Humangeographie, sowie die Physiogeographie verfü-gen über zwei Lehrstühle. In der Physio ist jedoch nur die Professur von Herrn Eitel, die derzeit von Herrn Bubenzer vertreten ist, mit etatmäßigen Mitarbeiterstellen ausgestattet. Daraus resultiert ein Unterschied in der Lehrkapazität zwischen Human- und Physiogeo-graphie. Ein Ausgleich in der Leh-re muss über die externen Profes-suren von Herrn Nüsser (SAI) und Herrn Sigmund (PH) geschaffen werden. Die Professur von Herrn Zipf befindet sich an der Schnitt-

Geographie Heidelberg Quo Vadis?Bedeutung der neuen Professur für das Geographische Inst itut

. Text: Claudia Kämper

COLUMBUS | 07-2010 07-2010 | COLUMBUS

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Bedeutung der neuen Professur Kurt-Hiehler-Stif tung6 >> << 7

haBt ihr schoN gewusst, dass ihr für Ausgaben im Rahmen eurer Abschlussarbeiten Kosten (zumindest anteilig) erstattet be-kommen könnt? So hat sich die Kurt-Hiehle-Stiftung zum Ziel gesetzt, „begabte Geographiestu-

Drucklegung sehr guter Disserta-tionsergebnisse, wie auch auf der neu gestalteten Homepage-Seite zu lesen ist (www.geog.uni-heidel-berg.de/institut/kurthiehle.html). Die wichtigsten Facts haben wir hier für euch zusammengestellt:

denten“ zu fördern. Insbesondere unterstützt werden die Durch-führung von Auslandreisen und Untersuchungen im Rahmen ent-stehender Qualifikationsarbeiten (Magister, Staatsexamen, Diplom, Master, Promotion) sowie die

Voraussetzungen für die Antragsstellung:. Anträge können erst nach Abschluss der

Arbeit gestellt werden.. Gefördert werden nur bereits entstandene

Kosten.. Gefördert werden kann nur eine Arbeit,

die mit mindestens 2,0 bewertet wurde. . Nur vollständige Anträge werden berück-

sichtigt.

Kurt-Hiehle-Stiftung: „Förderung begabter Geographiestudenten“

. Text: Martina Ries

Antragsformalitäten:

Ein vollständiger Antrag umfasst: (a) eine knappe Darstellung der zu fördernden Aktivitäten(b) eine kurze Begründung der Ausgaben im Hinblick auf die Qualifikationsarbeit(c) einen Nachweis der entstandenen Kosten durch entspre chende Belege(d) Angaben über eine gültige Bankverbindung. Studierende richten ihre Anträge an den Geschäftsfüh renden Direktor des Geographischen Instituts.

Wer war eigentlich Kurth Hiehle?

kurt hiehle (1882-1960) war ein diplomierter Maschinenbauer deutsch-russischer Herkunft. Nach dem Zweiten Weltkrieg verschlug es ihn dann aufgrund seiner Tätig-keit als Mitglied des Aufsichtsrats der heutigen Druckmaschinen AG nach Heidelberg. Aufgrund seiner Affinität zur Geographie – er war beruflich viel auf Auslandsreisen und zeigte großes Interesse an

länderkundlichen Fragestellungen – wurde er auch Mitglied im „Ver-ein der Studenten und Förderer der Geographie an der Universität Heidelberg“, dem Ursprung der heutigen „Heidelberger Geogra-phischen Gesellschaft“. Mit sei-ner Stiftung wollte Kurt Hiehle seine Wertschätzung für das Fach Geographie und freundschaftliche Verbindung mit jungen Geogra-phen bleibenden Ausdruck geben.

Quelle: http://www.geog.uni-heidel-berg.de/institut/kurthiehle.html

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European Geography Association European Geography Association8 >> << 9

COLUMBUS | 07-2010 07-2010 | COLUMBUS

„oh ja!“, erhielt Lina Polom am ersten Veranstaltungstag uni-sono die Antwort auf die Frage, ob jemand eine Gurke haben möchte. Was es mit Gurken auf sich hat? Ganz einfach! Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Das Gur-ken-Wochenende“ – und so manch einer würde die Gurke am Ende lieben oder hassen lernen.

Die lokalgruPPeN egea Ber-lin und EGEA Hannover hatten für drei Tage ein buntes Programm aus Seminaren und Exkursionen zusammengestellt, dass für Lern-begierige etwas zu bieten hatte, aber auch Raum für Entspannung und Freizeit ließ. Cindy Bruhn, die für das Spreewald-Wochenende extra aus Frankreich anreiste, sag-te: „Für einen Geographen ist es nicht nur interessant schöne Dör-fer und Landschaften zu sehen, sie möchten auch etwas lernen, wollen wissen, welche Probleme

Das Programm BestaND aus mehreren Exkursionen unter drei Themenblöcken: Städtischer Frei-tag, Aktiver Samstag und Traditi-oneller Sonntag: In Cottbus zum Beispiel bot sich den Geographen die erste Möglichkeit sich näher kennenzulernen und über die Ge-schichte der Stadt einiges in Er-fahrung zu bringen. „Die deutsche Wiedervereinigung hatte Cottbus eine komplexe Transformation durchlaufen lassen und spiegelte sich nach der Wende in einer De-Industrialisierung, hoher Arbeits-losigkeit und in einer Stadtflucht wider“, erklärte Raik Berger der Exkursionsgruppe.

am aBeND VersammelteN sich die Studenten aus mehr als fünf Ländern Europas am Lagerfeu-er, teilten Erfahrungen, erzählten Geschichten und tranken auf die kommenden Tage und Erlebnis-se. Dazu gesellte sich alsbald ein Chor aus Zossen, der ebenfalls in der Jugendherberge sein Quartier aufgeschlagen hatte und sich auf

existieren und welche Lösungsal-ternativen sich dafür anbieten.“

Das „germaNy WeekeND 2010“ wurde im brandenburgischen Spreewald veranstaltet, einem his-torischen Siedlungsgebiet der Sor-ben. Seit 1991 steht der Spreewald als UNESCO-Biosphärenreservat, d.h. als 475 Quadratkilometer großes repräsentatives Natur- und Landschaftsschutzgebiet, auf der-selben Stufe mit dem Serengeti-Nationalpark (Tansania), dem Donaudelta (Rumänien/Ukraine), der Niagara-Schichtstufe (Kana-da/USA) oder dem berühmten Yellowstone-Park in den Verei-nigten Staaten. Das Biospähren-reservat Spreewald dient der Flora und Fauna als geschützter Rück-zugs- und Stabilisierungsraum, in dem 150 Rote-Listen-Arten leben. Insgesamt sind mehr als 18 000 Pflanzen- und Tierarten im Spree-wald-Reservat verbreitet.

„Möchte jemand Gurken?“

. Text und Fotos: Sebastian Buciak

D i e e u r o p ä i s c h e G e o g r a p h e n v e r e i n i g u n g E G E A ( E u r o p e a n G e o g r a p h y A s -s o c i a t i o n ) l u d v o m 2 8 . b i s z u m 3 0 . M a i 2 0 1 0 4 5 i n t e r n a t i o n a l e Te i l n e h m e r n a c h D e u t s c h l a n d i n d e n S p r e e w a l d z u m „ G e r m a n y W e e k e n d “ e i n – e i n e r a l l j ä h r l i c h e n Ve r a n s t a l t u n g , b e i d e r S t u d i e r e n d e u n d j u n g e G e o g r a p h e n z u -s a m m e n k o m m e n , u m g e m e i n s a m e i n e b e s o n d e r e d e u t s c h e R e g i o n z u e r k u n -d e n .

einen Wettbewerb vorbereitete. Sie trugen mit vielen bekannten Liedern zur heiteren Stimmung bei.

Die VeraNstalter haBeN viel Wert darauf gelegt, dass das Wochenende aktiv erlebt wurde. Dazu erforschten die Studieren-den am nächsten Tag den Unter-spreewald auf Paddelbooten und Tobias Kuttler informierte die Gruppe über die Morphogenese (Formungsprozesse) der Spree-Landschaft, über ihre Vegetation und die hydrologischen Charak-teristika. Der Spreewald verdankt seine Entstehung dem äußerst geringen Gefälle der Spree. Das Relief wurde primär während der Weichsel-Eiszeit geprägt und als der Eisrand zurückschmolz,

Besonderheiten des Biosphären-reservats Spreewald, insbesondere die der zahlreichen Ströme und Kanäle. Markus Belz, Organisator von EGEA Berlin, bemerkte dazu begeistert: „Mit einem perfekten Mix aus Wissen und Humor war Herr Jakubik in der Lage viele in-teressante Dinge zum Wasserma-nagement und dem Umweltschutz in der Spreewaldregion zu vermit-teln. Er weiß, dass die Karte für den Geographen dasselbe ist, wie

bahnten sich die Schmelzwässer des Baruther Urstromtales aus der Gegend des heutigen Lübben ei-nen Weg nach Norden in ein altes Gletscherzungenbecken, das heute den Unterspreewald bildet.

Die rückkehr WurDe auf dem Fahrrad angetreten, die von Edelbert Jakubik, einem Mitar-beiter des Landesumweltamtes Brandenburg, angeführt wurde. Er erklärte den Teilnehmern die

Das Ziel der Veranstaltung war ein Zusammenkommen von jungen Geographen aus Europa im Rahmen eines vielfälti-gen Programms, um sich über die Grenzen hinweg besser kennenzulernen und für zukünftige, gemeinsame Projekte zu vernetzen. Die Geographen waren mit der Veranstaltung sichtlich zufrieden, wie Jan Grade beteuerte: „Ich fand die Atmosphäre sehr angenehm. Es war ein sehr entspanntes Wochenende mit viel Bewegung und viel frischer Luft.“

Lagerfeuer mit Teilnehmern und Chor

Teilnehmer im Boot

Page 9: Kurt- Hiehle- Stiftung Bedeutung der neuen Professur Kurt ... · 07 Kurt- Hiehle- Stiftung ... Reaktion auf das erhöhte Studen tenaufkommen im Jahr 2012, hat das Ministerium finanzielle

European Geography Association European Geography Association8 >> << 9

COLUMBUS | 07-2010 07-2010 | COLUMBUS

„oh ja!“, erhielt Lina Polom am ersten Veranstaltungstag uni-sono die Antwort auf die Frage, ob jemand eine Gurke haben möchte. Was es mit Gurken auf sich hat? Ganz einfach! Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Das Gur-ken-Wochenende“ – und so manch einer würde die Gurke am Ende lieben oder hassen lernen.

Die lokalgruPPeN egea Ber-lin und EGEA Hannover hatten für drei Tage ein buntes Programm aus Seminaren und Exkursionen zusammengestellt, dass für Lern-begierige etwas zu bieten hatte, aber auch Raum für Entspannung und Freizeit ließ. Cindy Bruhn, die für das Spreewald-Wochenende extra aus Frankreich anreiste, sag-te: „Für einen Geographen ist es nicht nur interessant schöne Dör-fer und Landschaften zu sehen, sie möchten auch etwas lernen, wollen wissen, welche Probleme

Das Programm BestaND aus mehreren Exkursionen unter drei Themenblöcken: Städtischer Frei-tag, Aktiver Samstag und Traditi-oneller Sonntag: In Cottbus zum Beispiel bot sich den Geographen die erste Möglichkeit sich näher kennenzulernen und über die Ge-schichte der Stadt einiges in Er-fahrung zu bringen. „Die deutsche Wiedervereinigung hatte Cottbus eine komplexe Transformation durchlaufen lassen und spiegelte sich nach der Wende in einer De-Industrialisierung, hoher Arbeits-losigkeit und in einer Stadtflucht wider“, erklärte Raik Berger der Exkursionsgruppe.

am aBeND VersammelteN sich die Studenten aus mehr als fünf Ländern Europas am Lagerfeu-er, teilten Erfahrungen, erzählten Geschichten und tranken auf die kommenden Tage und Erlebnis-se. Dazu gesellte sich alsbald ein Chor aus Zossen, der ebenfalls in der Jugendherberge sein Quartier aufgeschlagen hatte und sich auf

existieren und welche Lösungsal-ternativen sich dafür anbieten.“

Das „germaNy WeekeND 2010“ wurde im brandenburgischen Spreewald veranstaltet, einem his-torischen Siedlungsgebiet der Sor-ben. Seit 1991 steht der Spreewald als UNESCO-Biosphärenreservat, d.h. als 475 Quadratkilometer großes repräsentatives Natur- und Landschaftsschutzgebiet, auf der-selben Stufe mit dem Serengeti-Nationalpark (Tansania), dem Donaudelta (Rumänien/Ukraine), der Niagara-Schichtstufe (Kana-da/USA) oder dem berühmten Yellowstone-Park in den Verei-nigten Staaten. Das Biospähren-reservat Spreewald dient der Flora und Fauna als geschützter Rück-zugs- und Stabilisierungsraum, in dem 150 Rote-Listen-Arten leben. Insgesamt sind mehr als 18 000 Pflanzen- und Tierarten im Spree-wald-Reservat verbreitet.

„Möchte jemand Gurken?“

. Text und Fotos: Sebastian Buciak

D i e e u r o p ä i s c h e G e o g r a p h e n v e r e i n i g u n g E G E A ( E u r o p e a n G e o g r a p h y A s -s o c i a t i o n ) l u d v o m 2 8 . b i s z u m 3 0 . M a i 2 0 1 0 4 5 i n t e r n a t i o n a l e Te i l n e h m e r n a c h D e u t s c h l a n d i n d e n S p r e e w a l d z u m „ G e r m a n y W e e k e n d “ e i n – e i n e r a l l j ä h r l i c h e n Ve r a n s t a l t u n g , b e i d e r S t u d i e r e n d e u n d j u n g e G e o g r a p h e n z u -s a m m e n k o m m e n , u m g e m e i n s a m e i n e b e s o n d e r e d e u t s c h e R e g i o n z u e r k u n -d e n .

einen Wettbewerb vorbereitete. Sie trugen mit vielen bekannten Liedern zur heiteren Stimmung bei.

Die VeraNstalter haBeN viel Wert darauf gelegt, dass das Wochenende aktiv erlebt wurde. Dazu erforschten die Studieren-den am nächsten Tag den Unter-spreewald auf Paddelbooten und Tobias Kuttler informierte die Gruppe über die Morphogenese (Formungsprozesse) der Spree-Landschaft, über ihre Vegetation und die hydrologischen Charak-teristika. Der Spreewald verdankt seine Entstehung dem äußerst geringen Gefälle der Spree. Das Relief wurde primär während der Weichsel-Eiszeit geprägt und als der Eisrand zurückschmolz,

Besonderheiten des Biosphären-reservats Spreewald, insbesondere die der zahlreichen Ströme und Kanäle. Markus Belz, Organisator von EGEA Berlin, bemerkte dazu begeistert: „Mit einem perfekten Mix aus Wissen und Humor war Herr Jakubik in der Lage viele in-teressante Dinge zum Wasserma-nagement und dem Umweltschutz in der Spreewaldregion zu vermit-teln. Er weiß, dass die Karte für den Geographen dasselbe ist, wie

bahnten sich die Schmelzwässer des Baruther Urstromtales aus der Gegend des heutigen Lübben ei-nen Weg nach Norden in ein altes Gletscherzungenbecken, das heute den Unterspreewald bildet.

Die rückkehr WurDe auf dem Fahrrad angetreten, die von Edelbert Jakubik, einem Mitar-beiter des Landesumweltamtes Brandenburg, angeführt wurde. Er erklärte den Teilnehmern die

Das Ziel der Veranstaltung war ein Zusammenkommen von jungen Geographen aus Europa im Rahmen eines vielfälti-gen Programms, um sich über die Grenzen hinweg besser kennenzulernen und für zukünftige, gemeinsame Projekte zu vernetzen. Die Geographen waren mit der Veranstaltung sichtlich zufrieden, wie Jan Grade beteuerte: „Ich fand die Atmosphäre sehr angenehm. Es war ein sehr entspanntes Wochenende mit viel Bewegung und viel frischer Luft.“

Lagerfeuer mit Teilnehmern und Chor

Teilnehmer im Boot

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European Geography Association Literaturverwaltungsprogramme10 >> << 11

COLUMBUS | 07-2010 07-2010 | COLUMBUS

für den Priester die Bibel.“

iN DeN aBeNDlicheN Stunden wartete auf die Teilnehmer in der Umgebung der Jugendherberge eine „Schnitzeljagd“, wobei sich „Gurkenjagd“ viel eher als Na-menspatron hätte eignen können. An fast jeder Station waren Gur-ken die lukullische Köstlichkeit, die verzehrt werden musste – vie-le Gurken!

am soNNtag machteN sich die Teilnehmer zur letzten Exkursion auf. Schwerpunkt dieses Ausflugs lag auf der Siedlungsgeschich-te und in den kulturhistorischen Aspekten des Spreewaldes. Eine traditionelle Kahnfahrt führte die Geographen in das typische und denkmalgeschützte Spreewald-dorf Lehde. Durch die naturräum-lichen Gegebenheiten bedingt, waren viele Spreewalddörfer lan-ge Zeit nur über den Wasserweg erreichbar. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts ist der Ortskern von Lehde durch einen Weg über Land zugänglich gemacht worden. Den-noch können einige Häuser nach wie vor nur per Kahn erreicht wer-den, sodass dieser noch heute ein wichtiges Verkehrsmittel darstellt. Selbst die Postzustellung erfolgt noch über den Wasserweg. Wäh-rend eines kurzen Aufenthaltes in Lehde konnten die Teilnehmer das Freilichtmuseum besichtigen, in dem im Laufe von zwei Jahrzehn-

mitnehmen möchte – räuspernd wandten sich einige ab oder sag-ten entschuldigend: „Ah, nee, heu-te nicht mehr.“

ten drei komplette Spreewaldgehöfte aufgebaut wurden. Sie dokumentieren die unterschiedli-chen Hausformen und Bauweisen des inneren Spreewal-des (Lehde), des Siedlungsspreewal-des (Burg) und des Randgebietes (Suschow).

als es schliesslich zur Ver-abschiedung und Abreise der jungen Teilnehmer kam, warf Lina noch einmal die Frage auf, ob denn noch jemand Gurken

Weitere Informationen finden sich unter: http://www.egea.eu/congresses/gw10/index.php

Columbus: Wieso habt ihr die Region Spreewald für das Ger-many Weekend ausgesucht?Maike: Der Spreewald ist eine faszinierende Region und ein per-fekter Ort für ein geographisches Seminar. Es hat nicht nur eine beeindruckende Landschaft zu bieten, sondern besitzt auch eine interessante Siedlungsgeschichte in Verbindung mit einer beein-druckenden ökonomischen Entwicklung.

Columbus: Was hat Dir am besten gefallen?Lina: Das gesamte Wochenende war eine perfekte Kombination aus Informationen, Exkursionen und dem Zusammensein mit Freunden. Es hatte sehr viel Spaß gemacht.

Columbus: Was war für euch eine Herausforderung beim Ger-many Weekend?Maike: Die Finanzierung des Projektes war eine Herausforde-rung. Es war nicht gerade leicht Sponsoren und Unterstützer zu finden, aber letztendlich konnten wir die Finanzierung mit meh-reren Partnern sicherstellen.

Maike Metzkow und Lina Polom gehörten zum Organisationsteam des „Germany Weekend 2010“.

Teilnehmer auf dem Weg zur Bootsfahrt

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European Geography Association Literaturverwaltungsprogramme10 >> << 11

Zu einer der wichtigsten Fertigkeiten des wis-senschaftlichen Arbeitens gehört das richtige Zitieren und eine saubere Bibliographie. Des-

halb wird im Studium von Beginn an darauf Wert gelegt, dass die Studenten sich diese Fähigkeiten schnell aneignen. In der Geographie geschieht das mit der Veranstaltung General Studies I gleich zu Beginn des ersten Semesters. Penibel genau wird da-rauf geachtet, dass jeder Punkt und jedes Kapitälchen sich an der richtigen Stelle befinden. Vermeintliche Kleinigkeiten können zu Punktabzügen in der Haus-arbeit führen oder fehlende Quellenangaben können den Verdacht auf Plagiat aufwerfen. Ein richtiges Zitieren und Bibliographieren ist demnach essentiell für die wissenschaftliche Ausbildung und muss von Beginn an schon im Studium umgesetzt werden.

NuN ist zumiNDest jedem Student, der schon ein paar Hausarbeiten geschrieben hat bekannt, dass ein genaues Zitieren und Bibliographieren zeitaufwendig sein kann. Wer zu Beginn der Arbeit seine Quellen unzureichend recherchiert und abspeichert, kann sich am Ende mit einer zeitaufwendigen Nachrecherche konfrontiert sehen. Keine klare Linie in der Biblio-graphie führt zu einer ermüdenden Syntaxanpassung und Verzeichnisaktualisierung.

zumiNDest aN Dieser Stelle des wissenschaftli-chen Arbeitens gibt es kleine Helfer die das Haus-arbeitschreiben erträglich machen können. Mit soge-nannten Literaturverwaltungsprogrammen kann man seine eigene Literaturdatenbank anlegen und in ihr alle recherchierten Arbeiten sammeln. Die Artikel, Bücher, Serien etc. werden in ein Variablenblatt einge-geben, woraus das Programm dann die Bibliographie erstellen kann. Die Datenbank kann leicht gefiltert und durchsucht werden, Titel kann man auf bestimm-

te Themen oder die eigene Arbeit gruppieren, so dass die Datenbank mit jeder Hausarbeit weiter wächst und bestimmte Titel, die häufiger in verschiedenen Arbeiten gebraucht werden, können einfach wieder aufgerufen werden, so dass man sie nicht erneut ein-geben muss. Gerade für große Arbeiten wie die Ab-schlussarbeit eignet sich dieses Tool und es lohnt sich so früh wie möglich seine Datenbank anzulegen, um so später von ihr mehr profitieren zu können. Beson-ders hilfreich ist die Einbindung des Programmes in die gängigen Textverarbeitungsprogramme (MS-Of-fice, OpenOffice), was ein direktes Zitieren erlaubt. Im Textverarbeitungsprogramm erscheint dann eine neue Symbolleiste, mit der ein bestimmter Titel in der Datenbank ausgewählt wird und dann nur noch eine Seite eingegeben werden muss. Press Enter, Zi-tat eingefügt! Die Datenbank merkt sich die zitierten Quellen und generiert am Schluss eine Bibliographie aus den zitierten Quellen. Eine weitere Erleichterung bieten viele online-Plattformen der Bibliotheken. Über HEIDI kann man beispielsweise ein Buch di-rekt in seine Datenbank importieren, so dass man die einzelnen Felder nicht eingeben muss. Jedoch ist an dieser Stelle Vorsicht geboten, da die Eingabe der Universitätsbibliothek häufig nicht vollständig oder unsauber ist. Die Variablen sollten zumindest noch-mals überprüft werden.

Da es uNmeNgeN von Zitierweisen gibt, bietet das Programm viele internationale Zitierstile an, die man jederzeit umstellen kann. Das Geographische Institut besteht auf seine eigene Zitierweise, weshalb man eine ähnliche Zitierweise anpassen sollte. Das bedeutet, ein bisschen programmieren... aber keine Angst, einige Programme bieten eine übersichtliche Oberfläche, damit auch die Laieninformatiker weiter-kommen. Ist einmal eine solche Schablone (Output-

. Text: Claudia Kämper

Die Bibliographie nur ein Mausklick entfernt?Arbeiten mit Literaturverwaltungsprogrammen

COLUMBUS | 07-2010 07-2010 | COLUMBUS

für den Priester die Bibel.“

iN DeN aBeNDlicheN Stunden wartete auf die Teilnehmer in der Umgebung der Jugendherberge eine „Schnitzeljagd“, wobei sich „Gurkenjagd“ viel eher als Na-menspatron hätte eignen können. An fast jeder Station waren Gur-ken die lukullische Köstlichkeit, die verzehrt werden musste – vie-le Gurken!

am soNNtag machteN sich die Teilnehmer zur letzten Exkursion auf. Schwerpunkt dieses Ausflugs lag auf der Siedlungsgeschich-te und in den kulturhistorischen Aspekten des Spreewaldes. Eine traditionelle Kahnfahrt führte die Geographen in das typische und denkmalgeschützte Spreewald-dorf Lehde. Durch die naturräum-lichen Gegebenheiten bedingt, waren viele Spreewalddörfer lan-ge Zeit nur über den Wasserweg erreichbar. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts ist der Ortskern von Lehde durch einen Weg über Land zugänglich gemacht worden. Den-noch können einige Häuser nach wie vor nur per Kahn erreicht wer-den, sodass dieser noch heute ein wichtiges Verkehrsmittel darstellt. Selbst die Postzustellung erfolgt noch über den Wasserweg. Wäh-rend eines kurzen Aufenthaltes in Lehde konnten die Teilnehmer das Freilichtmuseum besichtigen, in dem im Laufe von zwei Jahrzehn-

mitnehmen möchte – räuspernd wandten sich einige ab oder sag-ten entschuldigend: „Ah, nee, heu-te nicht mehr.“

ten drei komplette Spreewaldgehöfte aufgebaut wurden. Sie dokumentieren die unterschiedli-chen Hausformen und Bauweisen des inneren Spreewal-des (Lehde), des Siedlungsspreewal-des (Burg) und des Randgebietes (Suschow).

als es schliesslich zur Ver-abschiedung und Abreise der jungen Teilnehmer kam, warf Lina noch einmal die Frage auf, ob denn noch jemand Gurken

Weitere Informationen finden sich unter: http://www.egea.eu/congresses/gw10/index.php

Columbus: Wieso habt ihr die Region Spreewald für das Ger-many Weekend ausgesucht?Maike: Der Spreewald ist eine faszinierende Region und ein per-fekter Ort für ein geographisches Seminar. Es hat nicht nur eine beeindruckende Landschaft zu bieten, sondern besitzt auch eine interessante Siedlungsgeschichte in Verbindung mit einer beein-druckenden ökonomischen Entwicklung.

Columbus: Was hat Dir am besten gefallen?Lina: Das gesamte Wochenende war eine perfekte Kombination aus Informationen, Exkursionen und dem Zusammensein mit Freunden. Es hatte sehr viel Spaß gemacht.

Columbus: Was war für euch eine Herausforderung beim Ger-many Weekend?Maike: Die Finanzierung des Projektes war eine Herausforde-rung. Es war nicht gerade leicht Sponsoren und Unterstützer zu finden, aber letztendlich konnten wir die Finanzierung mit meh-reren Partnern sicherstellen.

Maike Metzkow und Lina Polom gehörten zum Organisationsteam des „Germany Weekend 2010“.

Teilnehmer auf dem Weg zur Bootsfahrt

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Literaturverwaltungsprogramme Exkursion - Kenia12 >> << 13

Style) erstellt, werden alle Titel nach ihr einheitlich ausgerichtet.

Welche siND NuN die gängigsten Programme, die uns diese Vorzüge liefern? Das wohl bekanntes-te Programm ist EndNote, die aktuelle Version ist X3.0.1. Die Veranstaltung General Studies I hat ei-nen Einstieg in Endnote mittlerweile im Lehrplan in-tegriert. Das Programm bietet einen übersichtlichen Aufbau der Datenbank und ist leicht zu handhaben. Alle oben genannten Vorzüge sind in der Software verfügbar. Das Produkt ist Marktführer unter den Literaturmanagement-Programmen und deshalb mit den meisten Importfunktionen von Online-Plattfor-men kompatibel. Das Programm benötigt allerdings eine kostenpflichtige Lizenz, die für den Studenten nicht ganz billig ist (ca. 180€).

eiNige iNstitute Der Universität Heidelberg, darunter auch das Geographische Institut haben für ihre Studenten jedoch Lizenzen erworben. Das heißt, dass eine Installations-CD mit Lizenz für alle Stu-denten der Geographie verfügbar ist.

es WerDeN VoN der UB Kurse für den Umgang mit EndNote angeboten und auf der Homepage der UB finden sich Online-Tutorials zur Nutzung. Ei-nige Institut habe auch schon eigene Output-Styles erstellt.

eiNe alterNatiVe zu EndNote bietet ein Open-Source Add-on für den Firefox. Voraussetzung ist die Installation des Mozilla Firefox. Man kann in dem Browser das Programm Zotero einbinden. Es arbei-tet als Literaturmanagement-System innerhalb des Browsers. Der Vorteil ist, dass man seine Datenbank direkt während der Internet-Recherche integriert hat und auch z.B. aus Amazon direkt importieren kann. Man kann Internetquellen archivieren, Bilder abspeichern und Internetseiten Kommentare hinzu-fügen. Zotero hat auch ein Tool für die Textverarbei-tungsprogramme, wofür der Firefox geöffnet bleiben muss. Sowohl EndNote als auch Zotero können mit einer persönlichen Online-Datenbank kommunizie-ren, was das Arbeiten mit der Literaturdatenbank auf verschiedenen Rechnern ermöglicht.

Der richtige umgaNg mit den Programmen kann beim wissenschaftlichen Arbeiten ein nützli-cher Helfer sein. Tatsächlich langt der Knopfdruck um die Bibliographie einzufügen, wenn alle Einstel-lungen stimmen. Über das Korrekturlesen kommt man jedoch nicht herum, da bei der Dateneingabe Tippfehler unterlaufen können oder eine bestimmte Quelle eine exotische Zitierweise erfordert. Zu sehr verlassen darf man sich natürlich nicht, denn die Ver-antwortung für die Richtigkeit trägt immer noch der Verfasser der Arbeit.

Schulung Endnote in der UB:http://www.ub.uni-heidelberg.de/schulung/index.php?expand=35#there

Schulung Endnote im URZ:http://www.urz.uni-heidelberg.de/ausbildung/kursangebote.html

Tutorials auf der UB-Homepage:http://www.ub.uni-heidelberg.de/helios/fachinfo/www/schulung/endnote/index.html

Zusammenfassung Programme:• EndNoteWeb • Bibliographix • Citavi • RefWorks • Zotero• BibTeX (nur für die Textverarbei- tungsprogramme TeX oder LaTeX)

Vergleich der Programme:http://www.ub.uni-heidelberg.de/helios/fachinfo/www/schulung/endnote/Material/LV-Programme-Vergleich.htm

COLUMBUS | 07-2010 07-2010 | COLUMBUS

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Literaturverwaltungsprogramme Exkursion - Kenia12 >> << 13

Am 4. Februar trafen in Frankfurt 17 schwer be-packte Geographiestu-

denten zusammen, um die Reise nach Nairobi anzutreten. Wenige Wochen zuvor hatten wir uns am bislang kältesten Wochenende des Jahres im unbeheizten SAI zum Vorbereitungsseminar ein-gefunden und trotz eisiger Kälte aufmerksam abwechslungsreichen Vorträgen gelauscht. Nun waren wir froh dem lausigen Winter ent-kommen zu können. Drei Wochen Kenia standen uns bevor. Doch was war da los? Fragen wie – Wie warm ist dein Schlafsack, wie dick deine Handschuhe und wie viele Innenschlafsäcke hast du dabei? – machten die Runde. Die Sorgen in Kenia zu frieren, waren keine Fol-gen eines winterlichen Kältetrau-mas, sondern rührten daher, dass der Höhepunkt der Exkursion die Besteigung des Mount Kenyas (5199m) sein sollte.

am jomo keNyatta Flughafen empfingen uns Prof. Dr. Marcus Nüsser und Dr. Susanne Schmidt und die Angst vor der Kälte war

bedingten Herausforderungen der Slumbewohner stellt. Hin und her gerissen zwischen Faszination und Beklemmung, Romantisierung von Armut und dem gleichzeiti-gen Wunsch nicht respektlos zu sein, bedrückte und beeindruckte uns der Slum zugleich.

erst ein Mal vergessen. Die nächs-ten zehn Tage sollten wir bei durchschnittlich 35°C verbringen.

sam, eiN staDtgeograPh der University of Nairobi, zeigte uns die Hauptstadt Kenias aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Neben dem CBD, der durch hohe Regie-rungs- und Büroge-bäude gekennzeich-net ist, sahen wir Gated Communities, in denen vor allem Botschaften und UN-Organisationen (UNEP, UN HABI-TAT) lagen, Wohn-gebiete der keniani-schen Mittelschicht sowie Kibera, den wohl zweitgrößten Slum Afrikas. Dort begleiteten uns Mit-glieder der Soweto Youth Group, einer lokalen Organisati-on, die sich vor allem durch Aufklärungs-arbeiten den armuts-

Kenia – mehr als eine Safari. Text: Philipp Fehrenbach und Janka Rokob

kleine Kinder in KiberaFoto: Janka Rokob

COLUMBUS | 07-2010 07-2010 | COLUMBUS

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Exkursion - Kenia Exkursion - Kenia14 >> << 15

tags Darauf Verlie-

sseN wir Nairobi und fuhren gen Norden nach Nanyuki. Auf der Fahrt ließ sich nicht nur die vegetative Verände-rung von den fruchtbaren Central Highlands bis hin zu dem semiariden Lai-kipia-Plateau beobachten, sondern auch der Genuss der köstlich saftigen, keni-anischen Mangos erfahren. Die Distrikthauptstadt Na-nyuki, die für die nächste Woche unsere Basisstati-on sein sollte, liegt nord-westlich vom Stratovulkan Mount Kenya, in dessen Re-genschatten. Mit der lokalen NGO CETRAD unternahmen wir mehrere Ausflüge, die einerseits die geomorphologischen Beson-derheiten des Lavaplateaus und andererseits die dortigen Mensch-Umwelt-Beziehungen aufzeigen sollten. Zu den Höhepunkten zählte unter anderem der Besuch von einem fairtrade Rosengar-ten, in dem wunderschöne, wohl duftende und teure Rosen für die High Society der Welt gezüchtet werden. Doch das facettenreiche Plateau bot weitaus mehr Ein-drücke: Neben dem Naturraum, der durch Baum- und Strauchsa-vannen gekennzeichnet ist, lassen sich auf Grund unterschiedlicher Nutzungsformen verschiedene Degradationsgrade verzeichnen.

sollte, wurde es zunächst noch mal trocken, heiß und staubig. Zwei Tage lang befragten wir Kleinbauern in einem erst seit zehn Jahren besiedelten, landwirt-schaftlich genutzten Gebiet. Den Fragebogen zu „livelihoods“ und „coping strategies“ hatten wir in den Tagen zuvor mit der Hilfe von CETRAD entworfen. Vor Ort be-kam jede Kleingruppe einen Ver-waltungsbeauftragten zugeteilt, der auch als Übersetzter aushelfen konnte. Wir waren alle überwäl-tigt von der Gastfreundschaft der Bauern, die manch einem nicht nur eine Tasse Tee spendierten, sondern auch Zwiebeln, Kartof-

So führt unter anderem die exten-sive Weidewirtschaft der Massai, die während der Kolonialzeit in die nördlichen, landwirtschaftlich ungünstigeren Gebiete des Pla-teaus zwangsumgesiedelt wurden, zu großflächiger Degradation. Im Gegensatz dazu verfügen die vor Weidewirtschaft geschützten Ge-biete, über ein atemberaubendes Tierreich. Mit viel Geschrei und Ellenbogeneinsatz bekamen doch die meisten von uns Elefanten, Giraffen, Antilopen, Zebras oder Paviane vor die Linse.

BeVor es eNDlich auf den eisigen, „misty Mountain“ gehen

feln und mehr mit auf den Weg gaben. Dieser geländepraktische Teil verdeutlichte vor allem die Bedeutung von Landbesitz, denn trotz der gegebenen Schwierig-keiten, wie Wassermangel oder der begrenzte Zugang zu Gesund-heits- und Bildungseinrichtungen, siedeln sich mehr und mehr Bau-ern in dieser Gegend an.

Die aBeNDe VerBrachteN wir meist gemeinsam in der „Simbas Lodge“ und ließen die ereignis-reichen Tage bei einem malaria-prophylakitschen Gintonic noch einmal Revue passieren. An Ausgehen war ohnehin nicht zu denken, da wir uns aus Sicher-heitsgründen nach Anbruch der Dunkelheit nicht mehr auf den Straßen aufhalten sollten.

mit Der 9-tägigieN Besteigung des Mount Kenyas begann der vorwiegend physiogeographische Teil der Exkursion. Mit einer 30 Mann starken Crew von Trägern, Köchen und Führern starteten wir unseren Aufstieg durch die verne-belten Bergregenwälder mit ihren charakteristischen Bartflechten. Die nächsten Tage sollten in zwei-erlei Hinsicht spektakulär sein. Einerseits waren die deutlich er-kennbaren Unterschiede der Hö-henstufen und Vegetationszonen beeindruckend: Wir durchwan-derten die klare Grenze von der

Baum- zur Erikazeen-stufe, die afro-alpine Zone mit ihren en-demischen Senezien und Lobelien, bis wir schließlich neben dem Lewis-Gletscher auf 4800 Metern unser Lager aufschlugen. Spätestens bei dem Sonnenaufgang nach der Gipfelbesteigung fiel auch bei den Letz-ten ein riesiger Stein vom Herzen. Der Berg war bezwungen.

aNDererseits

erleBteN Wir ein Abenteuer, das so noch niemand erfah-ren hatte: Zeltnäch-te bei Minusgraden im Schnee, Schwindel erregende Gratwanderungen, improvisierter Forellenfang mit Wanderstöcken und Moskitonetz, Uno Spielen im Schneesturm, Latrinen unter-schiedlichster Art, Körperpflege in eisigen Gebirgsbächen um nur einige Eindrücke zu nennen. Auch das afroalpine Nachtleben hatte einiges zu bieten. Das Lager der Träger war eine beliebte Anlauf-stelle, wo Gelegenheit zu enthu-siastischem Kirchengesang und Tanz am Lagerfeuer bestand. Wer keine Lust auf das Clubleben hat-te, konnte sich bei einer wärmen-

den Tasse Tee mit den Trägern austauschen oder einen Kisuaheli-Crashkurs belegen.

alles iN allem erlebten wir drei in vielerlei Hinsicht unglaub-lich abwechslungsreiche Wochen. Was aber wohl in uns allen noch lange nachhallen wird, ist die uns überall entgegen gebrachte herz-liche, kenianische Begrüßung „Jambo“, sowie die Lebensphilo-sophie „Hakuna Matata“.

Gullies im Laikipia-PlateauFoto: Janka Rokob

saftige Mangos in den Central HighlandsFoto: Janka Rokob

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Exkursion - Kenia Exkursion - Kenia14 >> << 15

tags Darauf Verlie-

sseN wir Nairobi und fuhren gen Norden nach Nanyuki. Auf der Fahrt ließ sich nicht nur die vegetative Verände-rung von den fruchtbaren Central Highlands bis hin zu dem semiariden Lai-kipia-Plateau beobachten, sondern auch der Genuss der köstlich saftigen, keni-anischen Mangos erfahren. Die Distrikthauptstadt Na-nyuki, die für die nächste Woche unsere Basisstati-on sein sollte, liegt nord-westlich vom Stratovulkan Mount Kenya, in dessen Re-genschatten. Mit der lokalen NGO CETRAD unternahmen wir mehrere Ausflüge, die einerseits die geomorphologischen Beson-derheiten des Lavaplateaus und andererseits die dortigen Mensch-Umwelt-Beziehungen aufzeigen sollten. Zu den Höhepunkten zählte unter anderem der Besuch von einem fairtrade Rosengar-ten, in dem wunderschöne, wohl duftende und teure Rosen für die High Society der Welt gezüchtet werden. Doch das facettenreiche Plateau bot weitaus mehr Ein-drücke: Neben dem Naturraum, der durch Baum- und Strauchsa-vannen gekennzeichnet ist, lassen sich auf Grund unterschiedlicher Nutzungsformen verschiedene Degradationsgrade verzeichnen.

sollte, wurde es zunächst noch mal trocken, heiß und staubig. Zwei Tage lang befragten wir Kleinbauern in einem erst seit zehn Jahren besiedelten, landwirt-schaftlich genutzten Gebiet. Den Fragebogen zu „livelihoods“ und „coping strategies“ hatten wir in den Tagen zuvor mit der Hilfe von CETRAD entworfen. Vor Ort be-kam jede Kleingruppe einen Ver-waltungsbeauftragten zugeteilt, der auch als Übersetzter aushelfen konnte. Wir waren alle überwäl-tigt von der Gastfreundschaft der Bauern, die manch einem nicht nur eine Tasse Tee spendierten, sondern auch Zwiebeln, Kartof-

So führt unter anderem die exten-sive Weidewirtschaft der Massai, die während der Kolonialzeit in die nördlichen, landwirtschaftlich ungünstigeren Gebiete des Pla-teaus zwangsumgesiedelt wurden, zu großflächiger Degradation. Im Gegensatz dazu verfügen die vor Weidewirtschaft geschützten Ge-biete, über ein atemberaubendes Tierreich. Mit viel Geschrei und Ellenbogeneinsatz bekamen doch die meisten von uns Elefanten, Giraffen, Antilopen, Zebras oder Paviane vor die Linse.

BeVor es eNDlich auf den eisigen, „misty Mountain“ gehen

feln und mehr mit auf den Weg gaben. Dieser geländepraktische Teil verdeutlichte vor allem die Bedeutung von Landbesitz, denn trotz der gegebenen Schwierig-keiten, wie Wassermangel oder der begrenzte Zugang zu Gesund-heits- und Bildungseinrichtungen, siedeln sich mehr und mehr Bau-ern in dieser Gegend an.

Die aBeNDe VerBrachteN wir meist gemeinsam in der „Simbas Lodge“ und ließen die ereignis-reichen Tage bei einem malaria-prophylakitschen Gintonic noch einmal Revue passieren. An Ausgehen war ohnehin nicht zu denken, da wir uns aus Sicher-heitsgründen nach Anbruch der Dunkelheit nicht mehr auf den Straßen aufhalten sollten.

mit Der 9-tägigieN Besteigung des Mount Kenyas begann der vorwiegend physiogeographische Teil der Exkursion. Mit einer 30 Mann starken Crew von Trägern, Köchen und Führern starteten wir unseren Aufstieg durch die verne-belten Bergregenwälder mit ihren charakteristischen Bartflechten. Die nächsten Tage sollten in zwei-erlei Hinsicht spektakulär sein. Einerseits waren die deutlich er-kennbaren Unterschiede der Hö-henstufen und Vegetationszonen beeindruckend: Wir durchwan-derten die klare Grenze von der

Baum- zur Erikazeen-stufe, die afro-alpine Zone mit ihren en-demischen Senezien und Lobelien, bis wir schließlich neben dem Lewis-Gletscher auf 4800 Metern unser Lager aufschlugen. Spätestens bei dem Sonnenaufgang nach der Gipfelbesteigung fiel auch bei den Letz-ten ein riesiger Stein vom Herzen. Der Berg war bezwungen.

aNDererseits

erleBteN Wir ein Abenteuer, das so noch niemand erfah-ren hatte: Zeltnäch-te bei Minusgraden im Schnee, Schwindel erregende Gratwanderungen, improvisierter Forellenfang mit Wanderstöcken und Moskitonetz, Uno Spielen im Schneesturm, Latrinen unter-schiedlichster Art, Körperpflege in eisigen Gebirgsbächen um nur einige Eindrücke zu nennen. Auch das afroalpine Nachtleben hatte einiges zu bieten. Das Lager der Träger war eine beliebte Anlauf-stelle, wo Gelegenheit zu enthu-siastischem Kirchengesang und Tanz am Lagerfeuer bestand. Wer keine Lust auf das Clubleben hat-te, konnte sich bei einer wärmen-

den Tasse Tee mit den Trägern austauschen oder einen Kisuaheli-Crashkurs belegen.

alles iN allem erlebten wir drei in vielerlei Hinsicht unglaub-lich abwechslungsreiche Wochen. Was aber wohl in uns allen noch lange nachhallen wird, ist die uns überall entgegen gebrachte herz-liche, kenianische Begrüßung „Jambo“, sowie die Lebensphilo-sophie „Hakuna Matata“.

Gullies im Laikipia-PlateauFoto: Janka Rokob

saftige Mangos in den Central HighlandsFoto: Janka Rokob

COLUMBUS | 07-2010 07-2010 | COLUMBUS

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Exkursion - Kolumbien Exkursion - Kolumbien16 >> << 17

COLUMBUS | 07-2010 07-2010 | COLUMBUS

Paramós siND tyPische Land-schaftsformen der Anden. Sie lie-gen auf einer Höhe von 3200 bis 3600m. Wir genossen die Wande-rung durch diese Landschaft und schlossen Freundschaft mit einem zotteligen Hund des Militärs. Wir sahen das tägliche Spektakel des Nebels, wie dieser vom Rio Magdalena Tal hinauf steigt und über den Kamm in den Nebelwald “fließt“ und ihn auf unheimliche Weise einhüllt.

im iNDustrieDistrikt restre-

Po fielen wir – wie so oft – als Gruppe auf. Schon bevor wir zu unserem Expertengespräch im Rathaus ankamen, wussten die Angestellten, dass eine „große Gruppe mit Kameras“ in dem Viertel herumlaufe, auf die man aufpassen sollte. Wir hatten inter-essante Gespräche mit Schuh- und Textilhändlern. Sie schilderten uns die Wertschöpfungsketten und wie sich ihre Unternehmen in dem Industrieviertel entwickelt haben, welches auf Textilien und v.a. Schuhe und Lederwaren aus-gelegt ist.

Halbinsel „Boca Grande“ herunter schauen. Außen herum allerdings befinden sich Armenviertel und dreckige, vermüllte Straßen.

Das ProBlem ist, dass ein Großteil der Bevölkerung nicht vom Tourismus profitieren kann. Vor allem der hohe Anteil der schwarzen Bevölkerung ist da-von betroffen. Es besteht zwar die Möglichkeit durch Hilfe bei der Vermarktung Cartagenas als Karibikstandort beizutragen (es laufen in der Altstadt tatsächlich jede Menge mollige Frauen in traditionellen Kostümen und mit einer Obstschale auf dem Kopf herum, die man für etwas Geld fotografieren kann), wirklich hohe Gewinne können dabei aber nicht erzielt werden. Immer noch ist der informelle Wirtschaftssektor die wichtigste Einnahmequelle für die schwarze Bevölkerung in Car-tagena.

DeN NächsteN tag verbrach-ten wir mit einer sehr interessan-ten und kurzweiligen Feldarbeit. Wir durften heimlich Straßen-

iN Der zWeiteN Woche flogen wir von Bogotá aus in die an der Karibikküste liegende ehemalige Kolonialstadt Cartagena de las In-dias. War diese Stadt früher ein-mal eine bedeutende Hafen- und Handelsstadt der Spanier, so verlor sie nach der Unabhängigkeit Ko-lumbiens erheblich an Bedeutung. Heute ist ihre Wirtschaft stark auf den Tourismussektor ausgelegt. Vor allem seit Cartagenas Altstadt 1984 zum UNESCO Weltkultur-erbe erklärt wurde, entwickelte sich die Stadt zu einem beliebten Anlegepunkt für Karibikkreuz-fahrtschiffe.

Die schatteNseiteN Der stark einseitigen Wirtschaftsstrukturen Cartagenas wurden für uns direkt am ersten Tag ersichtlich. Der Blick über die ganze Stadt von der alten Festung „Castillo de San Felipe“ ließ bereits eine räumliche und soziale Segregation erahnen. Von dort aus konnte man auf die wunderschöne ummauerte Alt-stadt, den Hafen mit anlegendem Kreuzfahrtschiff sowie auf die von Hotelhochhäusern bebaute

Der Nebel im Paramó, Foto: C. Dietz und J. Debrouwere Cartagenas Altstadt, Foto: N.Schenck

Am späten Abend des 7. Februars 2010 trafen endlich auch die letzten

Exkursionsteilnehmer in unserem Hostal in Bogotá ein. Etwas müde jedoch sehr gespannt machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg in die historische Innenstadt Bogotás. Bogotá ist die Hauptstadt Kolumbiens und liegt entlang der östlichen Andenkordilliere auf 2600m. Der TransMilenio, ein oberirdischer Metroersatz verbin-det schon weite Teile der 8,6 Mio. Metropole, jedoch sind noch weite Teile der Stadt nicht erschlossen, vorwiegend der arme Süden.

Das staDtBilD ist geprägt von den Nord-Süd verlaufenden Längsstraßen, den Carreras, und den Querstraßen, den Calles. Süd-lich des Zentrums liegen die Ar-menviertel der Großstadt auf den Hügeln verstreut, während nach Norden hin die Stadt teurer und schicker wird. Wir haben diese Stadtentwicklung sehr gut mit eigenen Augen erleben können, als wir unseren Heimweg mit ei-ner empirischen Aufgabe zu Fuß

Wir konnten den Prozess einer Schnittblume von der Pflanzung bis zum Transport nachvollziehen. Nicht jede Schnittblumenplantage lässt Gäste hinter ihre Kulissen schauen, was ihre Glaubwürdig-keit in Sachen Arbeitsbedingungen nicht gerade erhöht. Der Besuch bei Siemens in der Freihandelszo-ne in Tenjo war ein wenig trocken ausgefallen. In einer Präsentation wurde von Forschung und Ent-wicklung im hiesigen Siemens Werk gesprochen, was jedoch bei unserem späteren Rundgang nicht ersichtlich wurde.

entlang der Carrera Septima bis zu unserem Hostal zurückgelegt haben.

im ceNtro historico konnten wir die Bestrebungen nachvoll-ziehen, öffentliche Plätze in der Innenstadt zurück zu erobern und allen sozialen Schichten zugäng-lich zu machen. Der Placa des „dritten Jahrtausends“ ist ein gu-tes Beispiel dafür. Hier lag noch vor sechs Jahren das Viertel Car-tucho, welches durch Drogenbaro-ne, Prostitution und hohe Krimi-nalität geprägt war. Die Regierung machte dem über Nacht ein Ende, die 20.000 Einwohner mussten im Zuge der Stadterneuerung wei-chen.

am zWeiteN tag ging es ein Stück die Stadt heraus in die Sa-bana de Bogotá. Wir besuchten eine der un-endlich vielen Schnitt-blumenplantagen Bo-gotás. Hier arbeiten vorwiegend Frauen.

. Text: Christina Dietz und Jana Debrouwere

Große Exkursion

Kolumbien

Arbeitsatmosphäre auf der SchnittblumenplantageFoto: C. Dietz und J. Debrouwere

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Exkursion - Kolumbien Exkursion - Kolumbien16 >> << 17

COLUMBUS | 07-2010 07-2010 | COLUMBUS

Paramós siND tyPische Land-schaftsformen der Anden. Sie lie-gen auf einer Höhe von 3200 bis 3600m. Wir genossen die Wande-rung durch diese Landschaft und schlossen Freundschaft mit einem zotteligen Hund des Militärs. Wir sahen das tägliche Spektakel des Nebels, wie dieser vom Rio Magdalena Tal hinauf steigt und über den Kamm in den Nebelwald “fließt“ und ihn auf unheimliche Weise einhüllt.

im iNDustrieDistrikt restre-

Po fielen wir – wie so oft – als Gruppe auf. Schon bevor wir zu unserem Expertengespräch im Rathaus ankamen, wussten die Angestellten, dass eine „große Gruppe mit Kameras“ in dem Viertel herumlaufe, auf die man aufpassen sollte. Wir hatten inter-essante Gespräche mit Schuh- und Textilhändlern. Sie schilderten uns die Wertschöpfungsketten und wie sich ihre Unternehmen in dem Industrieviertel entwickelt haben, welches auf Textilien und v.a. Schuhe und Lederwaren aus-gelegt ist.

Halbinsel „Boca Grande“ herunter schauen. Außen herum allerdings befinden sich Armenviertel und dreckige, vermüllte Straßen.

Das ProBlem ist, dass ein Großteil der Bevölkerung nicht vom Tourismus profitieren kann. Vor allem der hohe Anteil der schwarzen Bevölkerung ist da-von betroffen. Es besteht zwar die Möglichkeit durch Hilfe bei der Vermarktung Cartagenas als Karibikstandort beizutragen (es laufen in der Altstadt tatsächlich jede Menge mollige Frauen in traditionellen Kostümen und mit einer Obstschale auf dem Kopf herum, die man für etwas Geld fotografieren kann), wirklich hohe Gewinne können dabei aber nicht erzielt werden. Immer noch ist der informelle Wirtschaftssektor die wichtigste Einnahmequelle für die schwarze Bevölkerung in Car-tagena.

DeN NächsteN tag verbrach-ten wir mit einer sehr interessan-ten und kurzweiligen Feldarbeit. Wir durften heimlich Straßen-

iN Der zWeiteN Woche flogen wir von Bogotá aus in die an der Karibikküste liegende ehemalige Kolonialstadt Cartagena de las In-dias. War diese Stadt früher ein-mal eine bedeutende Hafen- und Handelsstadt der Spanier, so verlor sie nach der Unabhängigkeit Ko-lumbiens erheblich an Bedeutung. Heute ist ihre Wirtschaft stark auf den Tourismussektor ausgelegt. Vor allem seit Cartagenas Altstadt 1984 zum UNESCO Weltkultur-erbe erklärt wurde, entwickelte sich die Stadt zu einem beliebten Anlegepunkt für Karibikkreuz-fahrtschiffe.

Die schatteNseiteN Der stark einseitigen Wirtschaftsstrukturen Cartagenas wurden für uns direkt am ersten Tag ersichtlich. Der Blick über die ganze Stadt von der alten Festung „Castillo de San Felipe“ ließ bereits eine räumliche und soziale Segregation erahnen. Von dort aus konnte man auf die wunderschöne ummauerte Alt-stadt, den Hafen mit anlegendem Kreuzfahrtschiff sowie auf die von Hotelhochhäusern bebaute

Der Nebel im Paramó, Foto: C. Dietz und J. Debrouwere Cartagenas Altstadt, Foto: N.Schenck

Am späten Abend des 7. Februars 2010 trafen endlich auch die letzten

Exkursionsteilnehmer in unserem Hostal in Bogotá ein. Etwas müde jedoch sehr gespannt machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg in die historische Innenstadt Bogotás. Bogotá ist die Hauptstadt Kolumbiens und liegt entlang der östlichen Andenkordilliere auf 2600m. Der TransMilenio, ein oberirdischer Metroersatz verbin-det schon weite Teile der 8,6 Mio. Metropole, jedoch sind noch weite Teile der Stadt nicht erschlossen, vorwiegend der arme Süden.

Das staDtBilD ist geprägt von den Nord-Süd verlaufenden Längsstraßen, den Carreras, und den Querstraßen, den Calles. Süd-lich des Zentrums liegen die Ar-menviertel der Großstadt auf den Hügeln verstreut, während nach Norden hin die Stadt teurer und schicker wird. Wir haben diese Stadtentwicklung sehr gut mit eigenen Augen erleben können, als wir unseren Heimweg mit ei-ner empirischen Aufgabe zu Fuß

Wir konnten den Prozess einer Schnittblume von der Pflanzung bis zum Transport nachvollziehen. Nicht jede Schnittblumenplantage lässt Gäste hinter ihre Kulissen schauen, was ihre Glaubwürdig-keit in Sachen Arbeitsbedingungen nicht gerade erhöht. Der Besuch bei Siemens in der Freihandelszo-ne in Tenjo war ein wenig trocken ausgefallen. In einer Präsentation wurde von Forschung und Ent-wicklung im hiesigen Siemens Werk gesprochen, was jedoch bei unserem späteren Rundgang nicht ersichtlich wurde.

entlang der Carrera Septima bis zu unserem Hostal zurückgelegt haben.

im ceNtro historico konnten wir die Bestrebungen nachvoll-ziehen, öffentliche Plätze in der Innenstadt zurück zu erobern und allen sozialen Schichten zugäng-lich zu machen. Der Placa des „dritten Jahrtausends“ ist ein gu-tes Beispiel dafür. Hier lag noch vor sechs Jahren das Viertel Car-tucho, welches durch Drogenbaro-ne, Prostitution und hohe Krimi-nalität geprägt war. Die Regierung machte dem über Nacht ein Ende, die 20.000 Einwohner mussten im Zuge der Stadterneuerung wei-chen.

am zWeiteN tag ging es ein Stück die Stadt heraus in die Sa-bana de Bogotá. Wir besuchten eine der un-endlich vielen Schnitt-blumenplantagen Bo-gotás. Hier arbeiten vorwiegend Frauen.

. Text: Christina Dietz und Jana Debrouwere

Große Exkursion

Kolumbien

Arbeitsatmosphäre auf der SchnittblumenplantageFoto: C. Dietz und J. Debrouwere

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Exkursion - Kolumbien Exkursion - Kolumbien18 >> << 19

händler beobachten, sie verfolgen und Auffälligkeiten notieren. Die Feldstudie galt der Untersuchung des Wettbewerbs unter Straßen-händlern in Cartagena.

Nach zWei NächteN in Car-tagena fuhren wir mit einem Bus entlang der wunderschönen Kari-bikküste nach Santa Marta. Dabei überquerten wir den Río Magda-lena, dem größten und wichtigsten Fluss Kolumbiens, der bei Bar-ranquilla in den Atlantik mündet. Er stellte vor allem früher einen wichtigen Zugang zum Landesin-neren dar. Dies erklärt auch, wa-rum Barranquilla (zusammen mit Cartagena und Santa Marta) eine der ältesten Stadt Kolumbiens ist.

eNtlaNg Der küste erstreckt sich die Ciénaga Grande de San-ta Marta, ein bedeutungsvolles Feuchtgebiet mit Mangroven, Auen und Lagunen. Wie wir bei einem Vortrag an der Privatuni-versität Universidad Sergio Ar-boledo in Santa Marta erfuhren, beherbergt dieses Gebiet eine sehr große Biodiversität und steht unter nationalem und interna-tionalem Schutz. Wie wir auch unterwegs beobachten konnten, gibt es dort trotzdem zahlreiche Umweltprobleme, die vorwiegend auf Mensch-Umwelt-Beziehungen zurückzuführen sind. Durch Ka-nal- und Straßenbau wurde das Gleichgewicht zwischen Meer und

zum anderen ist er seit seiner Pri-vatisierung Anfang der 90er Jahre sehr effizient geworden. Hinzu kommen noch Standortfaktoren wie das trockene Klima Santa Martas mit einer sehr kurzen Re-genzeit, einen direkten Zugang zum Río Magdalena und eine um rund 200 km kürzere Verbindung ins Landesinnere gegenüber Bar-ranquilla und Cartagena.

mit eiNem ca. 20 km/h schnel-len und ca. 30 Jahre alten Minibus

Flüssen gestört. Die Folge: Ver-salzung, erkenn-bar an zahlrei-chen Salzpfannen und -seen. Hinzu kommen Konta-mination durch Landwirtschaft und Industrie, sowie Überfi-schung, Holzraub, Waldbrände und unsachgemäße Müllentsorgung durch die ansäs-sige Bevölkerung. Es handelt sich hierbei vorwie-gend um margi-nalisierte Bevöl-kerungsgruppen, die auf ungüns-tiges Bauland verdrängt wurden und nun Armen-siedlungen entlang der Küsten-straße bilden.

am Vormittag Des nächsten Tags besuchten wir den Hafen von Santa Marta wo wir als erste aus-ländische Studentengruppe einen Termin mit dem Sicherheitsdirek-tor hatten. Der Hafen steht in di-rekter Konkurrenz zu den Häfen von Cartagena und Barranquil-la, hat aber trotz seiner geringen Größe einige Vorteile. Zum einen hat er ein sehr tiefes Hafenbecken,

Blick auf Hafen in Santa Marta, Foto: M.Albrecht

Tayrona Nationalpark, Foto: C.Dietz

COLUMBUS | 07-2010 07-2010 | COLUMBUS

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Exkursion - Kolumbien Exkursion - Kolumbien18 >> << 19

ging es nachmittags, mit unserem Gepäck auf dem Dach, weiter zum Tayrona-Nationalpark, unserer letzten Station. Er liegt zu Füßen des höchsten Küstengebirges der Welt, der Sierra de Santa Marta. Um zu einer der Übernachtungs-möglichkeiten direkt am Meer zu gelangen, mussten wir eine Stunde durch den Urwald wandern - zum Glück mit der freundlichen Un-terstützung einiger Packesel. Der Tourismus im Tayrona-National-park ist (noch!) auf Ökotourismus ausgelegt, sogar die Besucherzahl ist begrenzt. Die Unterkünfte bie-ten Campingmöglichkeiten oder stellen überdachte Hängematten-plätze zur Verfügung. Glücklicher-weise hatten wir alle für Moskito-netze gesorgt, die uns dann nachts mehr oder weniger vor der Masse an äußerst aggressiven Moskitos schützten.

zum NatioNalPark selBst: Alle Moskitos sind sofort verges-sen, wenn man durch die Palmen auf den Strand hinaustritt. Der Blick ist einfach atemberaubend. Es gibt zahlreiche große und klei-ne Buchten mit klarem Wasser, hellem Sand und aus dem Meer herausragende Felsen. Dreht man sich um, schaut man auf unzäh-lige Palmen - ja, man kann sogar direkt Kokosnüsse pflücken und essen - und dahinter erheben sich die grün bewachsenen Berge der Sierra.

Abschluss der Exkursion verbrin-gen, bei dem wir alle Themen und Ereignisse noch einmal Revue passieren lassen und das Zusam-mensein der Gruppe genießen konnten.

Nicht zu VergesseN sind na-türlich auch unsere vielfältigen Feierabend-Aktivitäten. Wir hat-ten das Glück, bei einer kolumbia-nischen Familie ein traditionelles Abendessen mit traditionellem Tanz und ganz vielen leckeren „Ju-gos“ zu genießen und so noch eine andere Seite des Landes kennen zu lernen. Bestimmt nicht vergessen werden wir ein schönes Wochen-ende in Carmen de Apicala mit Grillen und nächtlichem Wasser-ballturnier, einen lustigen Abend im einzigartigen Cafe del Mar in Cartagena mit Meerblick und sehr guten Long Island Iceteas, sowie die Übernachtungen (mit wenig Schlaf) in Hängematten mit vielen Moskitos, Gänsen und Aguila im Tayrona-Nationalpark.

jeDes ParaDies hat auch sei-ne Kehrseite. Die Sierra de Santa Marta und auch der Nationalpark sind ursprünglich von Indianern besiedelte Gebiete. Der Park ist zwar Teil eines sogenannten Res-quados, dies bedeutet aber, dass die dort lebenden Indianer Besit-zer des Landes sind, nicht jedoch wie bei Reservaten üblich auch die Eigentümer. Die kleine Anzahl an übrig gebliebenen Ureinwohnern lebt zurückgezogen auf einer An-höhe, die auch als Touristenattrak-tion gilt. Sie leben nicht mehr von landwirtschaftlichen Aktivitäten, sondern vom Tourismus.

Der NatioNalPark WirD von einem französischen Tourismus-konzern verwaltet, was zwar für eine effiziente Verwaltung sorgt, aber die Gefahr beinhaltet, dass durch geplante Hotelbauten die unberührte Natur des Parks zer-stört werden könnte.

Wir jeDeNfalls koNNteN im Tayrona-Park einen entspannten

Wir möchten uns im Na-men der ganzen Exkur-sionsgruppe bei Herrn Prof. Dr. Glückler, Herrn Dr. Handke und all den anderen Men-schen die uns während der Exkursion begleitet haben für eine wirklich sehr lehrreiche, gelun-gene, interessante und schöne Exkursion be-danken! Gruppenbild in Tayrona, Foto: D.Mössner

COLUMBUS | 07-2010 07-2010 | COLUMBUS

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Semesterbooks.de Gesellschaft für Erdkunde20 >> << 21

Kennt ihr schon… …SEMESTERBOOKS.de? - Ein Online-Tauschmarkt für Studienbücher aus Heidelberg -

. Text: Martina Ries

Die Zeit der Aushänge am Schwarzen Brett mit „Verkaufe ‚Einführung in die Humangeographie‘ – fast wie neu, für nur 20 €“ gehören mehr und mehr der Vergangenheit an - dank einer Grup-pe Heidelberger Studierender gibt es das Gan-ze nun Online: SEMESTERBOOKS.de ist eine studentische Bücherbörse, die Buch-Suchende und Buch-Anbieter direkt und bequem an der eigenen Hochschule zusammenbringt. Jede Uni hat dabei ihren eigenen Marktplatz zum Büchertausch. So kannst du über die Plattform gebrauchte und neue Bücher kaufen bzw. selbst verkaufen. Direkt von Studi zu Studi. Ihr müsst also nicht mehr per Zufall auf einen Zettel in der Mensa stoßen, um günstiger an Bücher fürs Studium zu kommen. Hinter dem Ganzen stehen Alex (23), Tung (22) und Kreshnik (24), die in Heidelberg VWL bzw. Politik studieren. Die Idee hatten sie vor eini-gen Jahren an der Uni Siegen, als sie selbst einmal wieder vor der Herausforderung stan-den, schnell und kostengünstig an Bücher für ihre Lehrveranstaltung zu kommen. Nach dem

Umzug nach Heidelberg sind sie seit 2007 nun dabei ihre Plattform zu entwickeln, seit letztem Jahr steht die Seite mit neuem Design online. Ob für Studienbücher der Geographie oder ei-nem anderen Fach, mit SEMESTERBOOKS.de habt ihr den Online-Tauschmarkt für Bücher selbst in der Hand. Schaut doch einfach mal auf der Seite vorbei und seht euch an, was eure Kommilitonen da auf die Beine gestellt haben: http://semesterbooks.de/

Foto: Logo

Foto: Das SEMESTERBOOKS.de-Team

COLUMBUS | 07-2010 07-2010 | COLUMBUS

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Semesterbooks.de Gesellschaft für Erdkunde20 >> << 21

COLUMBUS | 07-2010 07-2010 | COLUMBUS

Pünktlich am 3. Oktober reiste ich in Berlin an um ein achtwöchiges Prakti-

kum bei der Gesellschaft für Erd-kunde zu Berlin zu absolvieren. Nachdem die gesamtdeutschen Feierlichkeiten vorbei waren und erste Eindrücke von Berlin ge-sammelt waren, begann mein ers-ter Arbeitstag im Alexander-von-Humboldt-Haus in Berlin Steglitz. Hier hat die Gesellschaft für Erd-kunde ihren Sitz.

Die gesellschaft für Erd-kunde (GfE) wurde 1828 von Heinrich Berghaus und Carl Ritter unter der Mitwirkung von Alex-ander von Humboldt und weiteren Geo- und Naturwissenschaftlern der damaligen Zeit gegründet. Sie ist damit die zweitälteste geogra-phische Gesellschaft der Welt.

sie förDert DeN Austausch und die Verbreitung geowissen-schaftlicher und raumbezogener Forschung aus dem In- und Aus-land sowie der Aufbereitung der Geographie und ihrer Nachbar-disziplinen für die Öffentlich-keit. Diesen Aufgaben wird die Gesellschaft durch regelmäßige Vortrags- und Diskussionsveran-

staltungen, Symposien, Arbeits-kreissitzungen und Exkursionen in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wie zum Beispiel den Universitäten Berlins gerecht. Des Weiteren ist die Gesellschaft für Erdkunde Herausgeber der Zeitschrift „DIE ERDE“, die For-schungsberichte aus der ganzen Welt publiziert. Seit 2001 wird sie hauptsächlich in englischer Spra-che aufgelegt und im dreimona-tigen Rhythmus an Bibliotheken weltweit versendet.

Die mitarBeit aN der „ERDE“ deckte auch den Großteil meiner Tätigkeit bei der GfE während meines Praktikums ab. Zur redak-tionellen Arbeit an den Beiträgen für die wissen-schaftliche Zeit-schrift gehörte die Durchsicht von eingegange-nen Manuskrip-ten und die Zu-sammenstellung der Monita, die zusammen mit einem Überar-beitungshinweis des Manuskripts

. Text: Irina Rabenseifner

Carl Ritter,Zeichnung: Rudolf Hoffmann (1871)

Alexander-von Humboldt-Haus in Berlin Steglitz ist Sitz der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin, Quelle: GfE

Praktikum bei der Gesellschaft für Erdkunde in Berlin

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Gesellschaft für Erdkunde Sri Lanka - Humanitäre Arbeit22 >> << 23

an die Autoren gesendet werden. Diese Monita werden von Gutach-tern erstellt, die zuvor ausgesucht wurden. Die Korrespondenz ge-hörte ebenfalls in den Aufgaben-bereich der drei Praktikanten in der GfE. Auch die Korrespondenz mit den Autoren konnte von uns Praktikanten vorbereitet und – in Absprache mit dem Schriftführer Herrn Dr. Ellger – durchgeführt werden. Des Weiteren war die Durchsicht und Korrektur von Literaturverzeichnissen und die sprachliche Korrektur von Texten sowohl in Deutsch als auch in Eng-lisch ein weiterer Beitrag zum er-folgreichen Verlegen der „ERDE“. Zudem war die Arbeit mit diver-sen Grafikprogrammen gefragt, da Tabellen und Grafiken erstellt und bearbeitet werden mussten und der fertige Text in „Adobe Pagemaker“, einem Vorgänger-programm von „Adobe InDesign“, gesetzt werden musste, bevor man ihn an die Druckerei schicken konnte. Neben den wissenschaftli-chen Artikeln konnte ich das Re-

staltung von Ausstellungstexten und -tafeln mitwirken und eine Pressemitteilung für die Berli-ner Zeitungen verfassen. Es war schön, dass durch die Mitarbeit an der Ausstellung auch ein bisschen Kreativität zwischen den sonst ja eher trockenen wissenschaftlichen Arbeiten gefragt war.

Durch Das Praktikum konnte ich meinen sprachlichen und ge-stalterischen Umgang mit Texten und Literatur verbessern, was mir mit Sicherheit eine Hilfe im weite-ren Studium sein wird. Insgesamt war die Arbeit bei der GfE meist interessant und abwechslungs-reich. Natürlich wird beispiels-weise der Schriftsatz in „Adobe Pagemaker“ nach einiger Zeit zur Routine und man ist froh, wenn man zwischendurch wieder ein neues Manuskript auf seine in-haltliche Qualität prüfen darf. Vor allem die Auseinandersetzung mit Manuskripten und Gutachten, aber auch die Teilnahme an Vorträge und Symposien, ermöglichten mir eine oft neue Sicht auf verschie-dene Sachverhalte und schulten einen kritischen Blick, den ich als unerlässliche Kompetenz für die wissenschaftliche Arbeit insbe-sondere im Bereich der Geogra-phie sehe.

Wer eiN Praktikum bei der Gesellschaft für Erdkunde absol-vieren möchte, sollte sich früh-zeitig bewerben. Zudem ist zu erwähnen, dass das Praktikum unvergütet ist.

zensionswesen betreuen, was die Korrespondenz mit den Rezen-senten, die Kor-rektur und den Satz der Rezen-sion, sowie die Verwaltung ei-ner Literaturliste der vorhandenen Neuerscheinun-gen beinhaltete.

all Diese arBeitsschrit-

te erforderten ein hohes Maß an Eigenverantwortlichkeit und Konzentration. Da ich in den acht Wochen in allen Arbeitsschritten für verschiedene Artikel mitgear-beitet habe, ermöglichte mir das Praktikum einen guten Einblick in die Praxis wissenschaftlicher Publikation und redaktioneller Arbeit.

Doch auch Bei den sonstigen Aufgaben denen die Gesellschaft für Erdkunde nachgeht, war eine Mitarbeit möglich. So betreuten wir Praktikanten das Symposium „Dhaka Megacity“ im Rahmen der Asien-Pazifik-Wochen Berlin 2009 im Berliner Rathaus. In den Räumen des Alexander-von-Hum-boldt-Hauses finden immer wieder Ausstellungen und Vorträge statt. Bei der Umsetzung der aktuellen Ausstellung über Carl Ritter, dem Mitbegründer der Gesellschaft für Erdkunde und engen Freunds Alexander von Humboldts, konn-te ich bei der Erstellung und Ge-

Der Arbeitsplatz der PraktikantenQuelle: Toni Klemm

COLUMBUS | 07-2010 07-2010 | COLUMBUS

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Gesellschaft für Erdkunde Sri Lanka - Humanitäre Arbeit22 >> << 23

Der kleine Inselstaat Sri Lanka, der 1948 seine Unabhängigkeit erlang-

te und bis 1972 unter dem Na-men Ceylon bekannt war, wird in Anbetracht seines gigantischen Nachbarn Indien, gerne vergessen. Mit einer Fläche von 65.610 km² ist die Insel gerade mal so groß wie der Bundesstaat Bayern, kann aber auf eine lange europäische Kolonialzeit zurückblicken.

NachDem Die PortugieseN ihre Zelte hier aufschlugen, wel-che später von den Holländern übernommen wurden, waren es zuletzt die Engländer, die sich entschlossen, den kleinen Schritt von Indien nach Sri Lanka zu wa-gen. Doch schon vor der Zeit der europäischen Kolonialherren, die sich zuerst das Kaffee- später das Teevorkommen der Insel zu Nutze machten, nahm Sri Lanka wirt-schaftlich eine bedeutende Rolle ein. Einerseits wurden zwischen arabischen Staaten und Sri Lanka Güter wie Zimt, Edelsteine und Juwelen ausgetauscht, andererseits diente die Insel mit ihren gut aus-

Und noch in diesem Jahr ist man hier mit einer Reihe militärischer Sicherheitschecks konfrontiert, die vor allem den Verkehr in und aus der Hauptstadt Colombo heraus kritisch unter die Lupe nehmen und einen ständig an eine Situation erinnern, in die man sich hier vor Ort angesichts der paradiesischen Idylle, die sich vor allem im Süden bietet, und dem wahnsinnig herzli-chen Lächeln der Menschen so gar nicht mehr hineinversetzen kann. Reisende sind sicher, doch wer-den ihnen noch immer zahlreiche Warnungen und Verhaltensregeln mit auf den Weg gegeben, so etwa den Norden der Insel und gewisse Teile der Ostküste, sozusagen den Hauptschauplatz der militanten Konfrontationen, in jedem Fall zu meiden. Das Gebiet ist noch im-mer nicht hundertprozentig gesi-chert und wer das als übertrieben eingestuft haben möchte, den wird sicher interessieren, dass es nicht mal ein halbes Jahr her ist, dass zwei Kinder beim Spielen eine Handgranate fanden, ein Spiel das für die beiden tödlich endete.

gebauten Häfen als perfektes Zwi-schenlager für den Handel zwi-schen den asiatischen, arabischen und europäischen Staaten.

heute zählt sri Lanka zur Dritten Welt und ist besonders unter Europäern ein beliebtes Ur-laubsziel, welches durch militante Auseinandersetzungen allerdings einige touristische Zahlen einbüß-te.

WeNN Die armut auch nicht ganz so dramatisch ins Auge springt wie in Indien, so hat Sri Lanka in den letzten Jahren eine Reihe verheerender Katastrophen und Unruhen miterleben müssen, von denen einige erst im letzten Jahr ein Ende gefunden zu haben scheinen.

Der im jahr 1983 ausgebro-chene Bürgerkrieg zwischen den tamilischen Rebellen, der LTTE (Liberation Tigers of Tamil Ee-lam) und der Regierung hat so-wohl wirtschaftlich seine Spuren hinterlassen, als auch tausende Menschen das Leben gekostet.

zwischen Paradies und katastrophe humanitäre arbeit auf sri lanka

. Text und Fotos: Vanessa Didion

COLUMBUS | 07-2010 07-2010 | COLUMBUS

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Sri Lanka - Humanitäre Arbeit Sri Lanka - Humanitäre Arbeit24 >> << 25

Die touristischeN ziele sind 2010 jedoch allesamt ein sicheres Unterfangen.

am 26. DezemBer 2004 wur-de die Insel zu allem Übel auch Schauplatz natürlicher Gewalt. Das vor Sumatra ausgelöste Erd-beben mit einem Wert von etwa 9 auf der Richterskala verursachte in weiten Teilen Südasiens einen Tsunami, der tausende Menschen das Leben kostete. Ein noch nicht vorhandenes Frühwarnsystem hat-te schwerwiegende Folgen auch für Sri Lanka, wo weite Teile der Ost und auch der Westküste den verheerenden Wassermassen scho-nungslos zum Opfer fielen. Das kleine Fischerdorf Unawatuna, ein beliebtes Ziel für Rucksacktouris-ten und Individualreisende, wurde fast vollkommen zerstört.

sri laNka ist somit auch immer wieder Ziel vieler inter-

in den Augen, dass es Zeit für eine Veränderung in der sri-lankischen Gesellschaft war und er eine Or-ganisation gründen wollte, die frei und unabhängig die vom Staat aufgestellten Maßnahmen zur Verbesserung der sri-lankischen Lebensbedingungen unterstützen konnte. Heute wird er hoch ge-schätzt und ist Leitfigur der größ-ten sozialen Bewegung des Lan-des, mit Außenzentren verteilt auf der gesamten Insel und Projekten in rund 15.000 Dörfern.

auf Dem geläNDe des Haupt-quartiers in Moratuwa, finden sich neben Cafeteria, Wohnheimen und Bibliotheken auch Büros zu allen Einheiten, die momentan in der NGO zugange sind. So haben vor allem die freiwilligen Helfer in ihren ersten Tagen in Moratu-wa die Möglichkeit sich erst mal umzuschauen und die verschie-denen Bereiche der NGO-Arbeit

nationaler Organisationen oder Freiwilliger, die vor allem 2005 ihre Präsenz auf der Insel zeig-ten. Auch heute noch wimmelt es gerade zu von der Roten-Kreuz-Fraktion. Doch auch einheimische Organisationen tun ihr Bestes und sind in Sri Lanka stark vertreten.

Die grösste Der sri- lankischen sozialen Bewegungen ist Sarvoda-ya, mit Hauptsitz in Moratuwa, etwas mehr als 10 km südlich von Sri Lankas Hauptstadt Colombo entfernt. Im Gespräch mit Dr. A. T. Ariyaratne wird schnell klar, dass er die von ihm gegründete Organisation keinesfalls als eine NGO betrachtet, sondern als eine Alternative zu den staatlichen Hilfsorganisationen, als eine Art mittleren Weg, ganz im Sinne des Buddhismus. “In the 1950s no one spoke of the term NGO“ erklärt er und erzählt mit einem noch nicht erloschenen revolutionären Feuer

Unawatuna wurde im Tsunami verheerend zerstört Stück eines beim Tsunami zerstörten Hauses

COLUMBUS | 07-2010 07-2010 | COLUMBUS

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Sri Lanka - Humanitäre Arbeit Sri Lanka - Humanitäre Arbeit24 >> << 25

Logo: Sarvodaya

kennen zu lernen. Von techni-schen Hilftrupps, über die me-dizinische Einheit bis hin zum Waisenhaus bekommt man einen guten Überblick darüber, wie Sar-vodaya arbeitet und wie vielfältig diese Arbeit ist. Und dabei ist es keinesfalls so, dass es die Organi-sation nicht schaffen würde alles unter einen Hut zu bekommen. Von der Chef Etage bis in die kleinste Einheit ist hier alles gut strukturiert und auch die freiwil-ligen Studenten aus dem Ausland haben ihr eigenes Büro und ihre eignen Ansprechpartner, die sie jederzeit konsultieren können und die sich herzlich um einen sorgen und kümmern.

und Selbstbestimmung: das wohl bedeutendste Ziel für Sarvodaya.

Das koNzePt Des Sharama-dana präsentiert vorbildlich ein „Village“ im Süden der Insel, nahe Matara, welches sich relativ weit ab vom Schuss ansiedelte. Die un-mögliche Lage der Gemeinschaft und die schwer überwindbaren in-frastrukturellen Probleme stellen ein Hindernis im Alltag dar und vor allem sind es die Kinder, die dadurch um die schulische Aus-bildung gebracht werden. Sarvo-daya wurde beauftragt, dem Dorf zu helfen eine Schule zu grün-den, welches von einem Mönch aus dem Dorf bereits gespendet wurde. Gebaut wird die Schule von Freiwilligen aus dem Dorf in Kooperation mit einheimischen Bauunternehmen. Management und Koordination des gesamten Vorhabens unterliegt Sarvodaya.

NeBeN Dem BilDuNgssek-

tor ist die NGO auch in anderen Bereichen zugange. Vor allem im Landesinnern, im Hochland im Norden, wo Wasser oft eine Knappheit darstellt, mobilisiert Sarvodaya Brunnen, um die Ge-meinschaften mit sauberem Trink-wasser zu versorgen.

WähreND Des tsuNamis fand man die komplette Küste entlang freiwillige Helfer aus dem In- und

Der Begriff sarVoDaya wur-de unter Mohandas Karamchand Gandhi bekannt und wird auch heute noch vor allem in diesem Sinne genutzt. Er verband den Be-griff mit seinem Streben nach all-gemeinem Fortschritt, vor allem in den ländlichen Gegenden Indiens. Sarvodaya in Sri Lanka hat sich unter anderem auch der Philoso-phie Gandhis angeschlossen und arbeitet nach diesen Leitgedanken und Prinzipien. In der Praxis be-deutet das Sharamadana: die Or-ganisation verteilt weder einfach Geld, noch heuert sie ausländische Spezialisten für Bauarbeiten oder ähnliches an. Den Dörfern einfach fertige Objekte vorzusetzen würde der Philosophie der Organisation verheerend entgegengehen. Viel-mehr versucht man hier die lokale Bevölkerung zu mobilisieren sich selbst zu helfen. Man greift ih-nen unter die Arme ihre eignen Möglichkeiten auszuschöpfen und steuert nur bei, was dringend nötig und nicht vorhanden ist. Dabei ist es meist die Gemeinschaft selbst, die mit Sarvodaya in Verbindung tritt und um deren Unterstützung bittet und gemeinsam mit ihnen einen Plan ins Leben ruft. Ein vom Dorf berufener Präsident fungiert als Vermittler und garantiert der Gemeinschaft auf diese Weise ein hohes Maß an Mitspracherecht

Was verbirgt sich hinter sarvodaya?

COLUMBUS | 07-2010 07-2010 | COLUMBUS

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Sri Lanka - Humanitäre Arbeit Singapur - Entwicklungszusammenarbeit26 >> << 27

eNtWickluNgszusammeNarBeit, klar Da denkt man sofort an die großen Organisationen wie das UNDP oder das UNEP, die GTZ oder diverse NGOs. Vergessen werden häufig die politischen Stiftungen, welche jedoch einen wichtigen Beitrag zur Entwick-lungszusammenarbeit leisten. Sei es bei der Förde-rung von Menschenrechten, Demokratie, der fried-lichen Konfliktlösung, Etablierung von Parteien, Dezentralisierung, Nutzung alternativer Energien, Stärkung der Zivilgesellschaft oder der politischen Bildung.

Die DeutscheN PolitischeN Stiftungen sind weltweit einzigartige Akteure, die einen etwas ande-ren Weg der Entwicklungszusammenarbeit suchen. Ihnen geht es weniger um große Projekte auf der operationalen Ebene; natürlich werden diese auch durchgeführt, doch der Fokus liegt eindeutig auf der Ebene der Ausbildung. Die politischen Stiftungen versuchen genau bei den Kritikpunkten an der tra-ditionellen Entwicklungshilfe anzusetzen und beab-sichtigen eher die Zivilgesellschaft, das Parteienwe-sen, die Verfassung, den Rechtsstaat, die Demokratie und das Wirtschaftssystem zu stärken, denn für eine erfolgreiche Transition und Entwicklung bedarf es immer einer mündigen Zivilgesellschaft sowie poli-tischen Rechten und Pflichten.

Die PolitischeN stiftuNgeN stehen zwar jeweils politischen Parteien nahe, dürfen aber nicht als deren ausführenden Organe betrachtet werden, die nur ver-

suchen, die Interessen der deutschen Parteien zu ver-breiten. Es geht Ihnen vielmehr um die oben erwähn-ten Ziele; natürlich hat aber jede der Stiftungen einen etwas anderen Fokus. Die vier großen etablierten po-litischen Stiftungen sind dabei die Konrad-Adenau-er-Stiftung (CDU-nahe), die Friedrich-Ebert-Stiftung (SPD-nahe), die Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit (FDP-nahe) und die Heinrich-Böll-Stiftung (Grünen-nahe).

Die etwas andere Entwicklungszusammenarbeit

. Text und Fotos: Patrick Rüppel

Merlion: Wahrzeichen der Stadt

Ausland, die die Organisation bei ihren Hilfsarbeiten unterstützen. Vom Dorfaufbau, über psycholo-gische Hilfe bis hin zu Notküchen hat Sarvodaya versucht das Aus-maß der Katastrophe zu dämmen.

hierfür rückte Die Katas-trophenabteilung, der NGO aus. Der erste Schritt war dabei, den Menschen in Not erste Hilfe zu leisten, Essen bereitzustellen, La-ger zu errichten und die Trümmer zu beseitigen. Im weiteren Verlauf hat Sarvodaya einen langfristigen Plan aufgestellt, um die Dörfer wieder aufzubauen und die Men-schen auch zukünftig psycholo-gisch zu betreuen.

auch Die gesellschaft unter-stützenden Maßnahmen, wie die Aufarbeitung des Bürgerkrieges, fallen in diesen Aufgabenbereich. Sarvodaya sorgt sich stets um ihre politische Neutralität, um in der-artigen heiklen Fragen Entschei-dungen unbeeinflusst treffen zu können.

„this couNtry caN’t be a Singhalese Buddhist Nation, no matter how small the minorities are!“, “People in the South were brainwashed to support the war. If you said something you were treated as a national traitor and ended up dead.” ertönen bei einer Konferenz zur Friedenssicherung

um Zivilisten in Sicherheit und aus der Gefahrenzone zu bringen.

Die zukuNft WirD zeigen, wie sich die Spannungen zwischen LTTE und Regierungstruppen weiter entwickeln. Sarvodaya zu-mindest beäugt den momentanen Ausgang des Konflikts eher kri-tisch und hält an den Projekten zur Sicherung eines friedlichen Zusammenlebens fest.

siND Die mittel einer nationa-len NGO während eines bewaff-neten Konflikts auch begrenzt, so kann doch der Versuch unternom-men werden durch Präsenz im Bewusstsein der Menschen etwas zu ändern. Dies wäre ein sehr wichtiger Schritt, um zukünftige Zahlen von blinden Mitläufern zu verringern.

immer wieder aufgebrachte und entschlossene Stimmen. „There was no chance for a non-violent resolution of the conflict“, erzählt der Gründer der Organisation in einem persönlichen Gespräch und die noch immer vorhandene Ent-täuschung in seinen Augen, ba-siert die Philosophie Sarvodayas‘ doch auf buddhistischen Grund-lagen, ist noch immer erkennbar. In dem bewaffneten Konflikt, der 23 Jahre lang andauerte und mehr als 60,000 Menschen das Leben kostete, sowie eine Million Men-schen obdachlos machte, waren Lösungsansätze, die auf pazifis-tischen Methoden und Ideologien aufbauten, hoffnungslose Unter-fangen; dennoch versuchte Sarvo-daya über die Jahre das Bewusst-sein der Menschen zu ändern und rief regelmäßig zu Friedenmedita-tionen, Märschen und Workshops auf. Auch in den Flüchtlingslagern wurde angepackt: Wo immer Hilfe nötig war, in akuten Krisengebie-ten wurden Maßnahmen ergriffen,

http://www.frohe-kinder-sri-lanka.de/pictures/sri-lanka.jpg

Verändert von Moritz Beneke

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eNtWickluNgszusammeNarBeit, klar Da denkt man sofort an die großen Organisationen wie das UNDP oder das UNEP, die GTZ oder diverse NGOs. Vergessen werden häufig die politischen Stiftungen, welche jedoch einen wichtigen Beitrag zur Entwick-lungszusammenarbeit leisten. Sei es bei der Förde-rung von Menschenrechten, Demokratie, der fried-lichen Konfliktlösung, Etablierung von Parteien, Dezentralisierung, Nutzung alternativer Energien, Stärkung der Zivilgesellschaft oder der politischen Bildung.

Die DeutscheN PolitischeN Stiftungen sind weltweit einzigartige Akteure, die einen etwas ande-ren Weg der Entwicklungszusammenarbeit suchen. Ihnen geht es weniger um große Projekte auf der operationalen Ebene; natürlich werden diese auch durchgeführt, doch der Fokus liegt eindeutig auf der Ebene der Ausbildung. Die politischen Stiftungen versuchen genau bei den Kritikpunkten an der tra-ditionellen Entwicklungshilfe anzusetzen und beab-sichtigen eher die Zivilgesellschaft, das Parteienwe-sen, die Verfassung, den Rechtsstaat, die Demokratie und das Wirtschaftssystem zu stärken, denn für eine erfolgreiche Transition und Entwicklung bedarf es immer einer mündigen Zivilgesellschaft sowie poli-tischen Rechten und Pflichten.

Die PolitischeN stiftuNgeN stehen zwar jeweils politischen Parteien nahe, dürfen aber nicht als deren ausführenden Organe betrachtet werden, die nur ver-

suchen, die Interessen der deutschen Parteien zu ver-breiten. Es geht Ihnen vielmehr um die oben erwähn-ten Ziele; natürlich hat aber jede der Stiftungen einen etwas anderen Fokus. Die vier großen etablierten po-litischen Stiftungen sind dabei die Konrad-Adenau-er-Stiftung (CDU-nahe), die Friedrich-Ebert-Stiftung (SPD-nahe), die Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit (FDP-nahe) und die Heinrich-Böll-Stiftung (Grünen-nahe).

Die etwas andere Entwicklungszusammenarbeit

. Text und Fotos: Patrick Rüppel

Merlion: Wahrzeichen der Stadt

Ausland, die die Organisation bei ihren Hilfsarbeiten unterstützen. Vom Dorfaufbau, über psycholo-gische Hilfe bis hin zu Notküchen hat Sarvodaya versucht das Aus-maß der Katastrophe zu dämmen.

hierfür rückte Die Katas-trophenabteilung, der NGO aus. Der erste Schritt war dabei, den Menschen in Not erste Hilfe zu leisten, Essen bereitzustellen, La-ger zu errichten und die Trümmer zu beseitigen. Im weiteren Verlauf hat Sarvodaya einen langfristigen Plan aufgestellt, um die Dörfer wieder aufzubauen und die Men-schen auch zukünftig psycholo-gisch zu betreuen.

auch Die gesellschaft unter-stützenden Maßnahmen, wie die Aufarbeitung des Bürgerkrieges, fallen in diesen Aufgabenbereich. Sarvodaya sorgt sich stets um ihre politische Neutralität, um in der-artigen heiklen Fragen Entschei-dungen unbeeinflusst treffen zu können.

„this couNtry caN’t be a Singhalese Buddhist Nation, no matter how small the minorities are!“, “People in the South were brainwashed to support the war. If you said something you were treated as a national traitor and ended up dead.” ertönen bei einer Konferenz zur Friedenssicherung

um Zivilisten in Sicherheit und aus der Gefahrenzone zu bringen.

Die zukuNft WirD zeigen, wie sich die Spannungen zwischen LTTE und Regierungstruppen weiter entwickeln. Sarvodaya zu-mindest beäugt den momentanen Ausgang des Konflikts eher kri-tisch und hält an den Projekten zur Sicherung eines friedlichen Zusammenlebens fest.

siND Die mittel einer nationa-len NGO während eines bewaff-neten Konflikts auch begrenzt, so kann doch der Versuch unternom-men werden durch Präsenz im Bewusstsein der Menschen etwas zu ändern. Dies wäre ein sehr wichtiger Schritt, um zukünftige Zahlen von blinden Mitläufern zu verringern.

immer wieder aufgebrachte und entschlossene Stimmen. „There was no chance for a non-violent resolution of the conflict“, erzählt der Gründer der Organisation in einem persönlichen Gespräch und die noch immer vorhandene Ent-täuschung in seinen Augen, ba-siert die Philosophie Sarvodayas‘ doch auf buddhistischen Grund-lagen, ist noch immer erkennbar. In dem bewaffneten Konflikt, der 23 Jahre lang andauerte und mehr als 60,000 Menschen das Leben kostete, sowie eine Million Men-schen obdachlos machte, waren Lösungsansätze, die auf pazifis-tischen Methoden und Ideologien aufbauten, hoffnungslose Unter-fangen; dennoch versuchte Sarvo-daya über die Jahre das Bewusst-sein der Menschen zu ändern und rief regelmäßig zu Friedenmedita-tionen, Märschen und Workshops auf. Auch in den Flüchtlingslagern wurde angepackt: Wo immer Hilfe nötig war, in akuten Krisengebie-ten wurden Maßnahmen ergriffen,

http://www.frohe-kinder-sri-lanka.de/pictures/sri-lanka.jpg

Verändert von Moritz Beneke

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Singapur - Entwicklungszusammenarbeit Singapur - Entwicklungszusammenarbeit28 >> << 29

Diese akteure agiereN in den jeweiligen Län-dern als Verbindungsorganisationen, Netzwerker zwischen verschiedenen Gruppen, NGOs und Par-teien (auch über Ländergrenzen hinweg), als Poli-tikberater und nicht zuletzt als Think Tanks, welche Funktion sie auch in Deutschland übernehmen.

im mai uND Juni 2010 hatte ich, während eines dreimonatigen Forschungsaufenthaltes für meine Diplomarbeit zum Thema ethnische Integration und Identitätsbildung als Mittel der Konfliktprävention in Singapur, die Möglichkeit ein sechswöchiges Prak-tikum bei der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in Singapur zu absolvieren. Die KAS hat in Singapur drei Verbindungsbüros, die jeweils als Regionalko-

ordinatoren für Asien fungieren. Diese gliedern sich in das Medienprogramm, das Rechtsstaatsprogramm und das Regionalprogramm „Politikdialog Asien“, in welchem ich mein Praktikum absolviert habe. „Politikdialog Asien“ hört sich nun natürlich sehr breit und allgemein gehalten an. Dies liegt jedoch an den vielfältigen Aufgaben, die die KAS in die-sem Arbeitsgebiet übernimmt. Zu diesen zählen bei-spielsweise Workshops zu ausgewählten Themen wie Konfliktprävention, Menschenrechte oder Parteiene-tablierung. Des Weiteren werden diverse NGOs ge-fördert und unterstützt, sei dies nun im operationalen oder im organisatorischen Bereich. Es werden Ge-sprächsrunden mit Vertretern aus betroffenen Län-dern durchgeführt und eine Vielzahl an Publikatio-nen veröffentlicht. Dabei handelt es sich sowohl um Monographien der Stiftungsmitarbeiter als auch An-thologien, wo die KAS als Herausgeber und Initiator auftritt. Die Themen dieser Publikationen sind sehr variierend und umfassen zum Beispiel Themen zum Dialog zwischen Europa und Asien, Sicherheitspoli-tik, sozial- und bevölkerungspolitische Aspekte wie demographische Entwicklung oder Urbanisierung, aber auch Umweltthemen wie den Klimawandel.

geNerell uNterschieD sich meine Tätigkeit ein wenig von einem Praktikum in einem der Länder-büros. Letztere agieren sehr landesbezogen und auf der operationalen Ebene, während das Büro in Sin-gapur als Bindeglied zwischen den Länderbüros und als Regionalverwalter für alle Länder zuständig ist, weshalb man einen sehr umfassenden Eindruck die-ser vielfältigen Region bekommt. Dies war für mich, mit meinen Schwerpunkten Politische Geographie, Internationale Beziehungen und Südostasien, äußerst interessant und reizvoll.

zu meiNeN aufgaBeN zählte die Planung, Organi-sation sowie Durchführung von zwei Workshops zu

Office der KAS

den Themen „Conflict Resolution“ und „Human Rights“, an welchen NGOs aus Kambodscha, Myanmar, Thailand, Ma-laysia, den Philippinen, Singapur sowie Indonesien teilnahmen. Ebenso war ich an der Durchführung einer Veranstal-tung mit verschiedenen Botschaftern in Singapur zu den Beziehungen zwischen Brasilien und Asien beteiligt. Ein beson-deres Highlight neben diesen Workshops war meine Teilnahme am 24. Asia-Pa-cific-Roundtable in Kuala Lumpur, was eines der größten asiatischen Politikfo-ren ist. Zusätzlich war ich an Publika-tionen zum Thema „Ageing in Europe and Asia“ sowie „Democratization in South-East-Asia“ beteiligt. Ebenso ge-hörte es zu meinen Aufgaben, Recher-chearbeiten für Publikationen, die Erstellung einer Homepage und die Redaktion für Artikel für andere Zeitschriften durchzuführen. Außerdem musste ich dabei helfen Artikel vom Deutschen ins Englische zu übersetzten – generell sind sehr gute Englischkennt-nisse eine Voraussetzung für ein solches Praktikum, weil die Kommunikation sowohl im Büro als auch mit den Organisationen sowie die Publikationen stets auf Englisch stattfinden. Mir wurden also durchaus anspruchsvolle Aufgaben und viel Verantwortung übertragen.

alles iN allem kann ich mein Praktikum bei der KAS und meinen gesamten Aufenthalt in Singapur nur positiv bewerten. Ich denke, dass die Stiftungen durchaus interessante Arbeitgeber für Geographen

sind, welche wiederum mit ihrem umfangreichen Wissen in entwicklungspolitisch relevanten Themen-feldern einen wertvollen Beitrag leisten können. Na-türlich wird für die Mitarbeit neben den sprachlichen Voraussetzungen, eine gewisses Maß an politischem Verständnis, Flexibilität, Teamfähigkeit und kulturel-lem Interesse erwartet. Jedoch sind Themen aus allen Bereichen der Geographie vertreten, ob nun der Kli-ma-, Stadt-, Bevölkerungs-, Sozial- oder Politischen Geographie. Ein Stipendium oder die Mitgliedschaft in einer der jeweils nahe stehenden Partei ist keine Voraussetzung für das Praktikum. Vielmehr geht es um ein ausgeprägtes Interesse und vertiefte Kenntnis im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit und den relevanten politischen Themen.

Teilnehmer von einem Workshop

COLUMBUS | 07-2010 07-2010 | COLUMBUS

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Diese akteure agiereN in den jeweiligen Län-dern als Verbindungsorganisationen, Netzwerker zwischen verschiedenen Gruppen, NGOs und Par-teien (auch über Ländergrenzen hinweg), als Poli-tikberater und nicht zuletzt als Think Tanks, welche Funktion sie auch in Deutschland übernehmen.

im mai uND Juni 2010 hatte ich, während eines dreimonatigen Forschungsaufenthaltes für meine Diplomarbeit zum Thema ethnische Integration und Identitätsbildung als Mittel der Konfliktprävention in Singapur, die Möglichkeit ein sechswöchiges Prak-tikum bei der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in Singapur zu absolvieren. Die KAS hat in Singapur drei Verbindungsbüros, die jeweils als Regionalko-

ordinatoren für Asien fungieren. Diese gliedern sich in das Medienprogramm, das Rechtsstaatsprogramm und das Regionalprogramm „Politikdialog Asien“, in welchem ich mein Praktikum absolviert habe. „Politikdialog Asien“ hört sich nun natürlich sehr breit und allgemein gehalten an. Dies liegt jedoch an den vielfältigen Aufgaben, die die KAS in die-sem Arbeitsgebiet übernimmt. Zu diesen zählen bei-spielsweise Workshops zu ausgewählten Themen wie Konfliktprävention, Menschenrechte oder Parteiene-tablierung. Des Weiteren werden diverse NGOs ge-fördert und unterstützt, sei dies nun im operationalen oder im organisatorischen Bereich. Es werden Ge-sprächsrunden mit Vertretern aus betroffenen Län-dern durchgeführt und eine Vielzahl an Publikatio-nen veröffentlicht. Dabei handelt es sich sowohl um Monographien der Stiftungsmitarbeiter als auch An-thologien, wo die KAS als Herausgeber und Initiator auftritt. Die Themen dieser Publikationen sind sehr variierend und umfassen zum Beispiel Themen zum Dialog zwischen Europa und Asien, Sicherheitspoli-tik, sozial- und bevölkerungspolitische Aspekte wie demographische Entwicklung oder Urbanisierung, aber auch Umweltthemen wie den Klimawandel.

geNerell uNterschieD sich meine Tätigkeit ein wenig von einem Praktikum in einem der Länder-büros. Letztere agieren sehr landesbezogen und auf der operationalen Ebene, während das Büro in Sin-gapur als Bindeglied zwischen den Länderbüros und als Regionalverwalter für alle Länder zuständig ist, weshalb man einen sehr umfassenden Eindruck die-ser vielfältigen Region bekommt. Dies war für mich, mit meinen Schwerpunkten Politische Geographie, Internationale Beziehungen und Südostasien, äußerst interessant und reizvoll.

zu meiNeN aufgaBeN zählte die Planung, Organi-sation sowie Durchführung von zwei Workshops zu

Office der KAS

den Themen „Conflict Resolution“ und „Human Rights“, an welchen NGOs aus Kambodscha, Myanmar, Thailand, Ma-laysia, den Philippinen, Singapur sowie Indonesien teilnahmen. Ebenso war ich an der Durchführung einer Veranstal-tung mit verschiedenen Botschaftern in Singapur zu den Beziehungen zwischen Brasilien und Asien beteiligt. Ein beson-deres Highlight neben diesen Workshops war meine Teilnahme am 24. Asia-Pa-cific-Roundtable in Kuala Lumpur, was eines der größten asiatischen Politikfo-ren ist. Zusätzlich war ich an Publika-tionen zum Thema „Ageing in Europe and Asia“ sowie „Democratization in South-East-Asia“ beteiligt. Ebenso ge-hörte es zu meinen Aufgaben, Recher-chearbeiten für Publikationen, die Erstellung einer Homepage und die Redaktion für Artikel für andere Zeitschriften durchzuführen. Außerdem musste ich dabei helfen Artikel vom Deutschen ins Englische zu übersetzten – generell sind sehr gute Englischkennt-nisse eine Voraussetzung für ein solches Praktikum, weil die Kommunikation sowohl im Büro als auch mit den Organisationen sowie die Publikationen stets auf Englisch stattfinden. Mir wurden also durchaus anspruchsvolle Aufgaben und viel Verantwortung übertragen.

alles iN allem kann ich mein Praktikum bei der KAS und meinen gesamten Aufenthalt in Singapur nur positiv bewerten. Ich denke, dass die Stiftungen durchaus interessante Arbeitgeber für Geographen

sind, welche wiederum mit ihrem umfangreichen Wissen in entwicklungspolitisch relevanten Themen-feldern einen wertvollen Beitrag leisten können. Na-türlich wird für die Mitarbeit neben den sprachlichen Voraussetzungen, eine gewisses Maß an politischem Verständnis, Flexibilität, Teamfähigkeit und kulturel-lem Interesse erwartet. Jedoch sind Themen aus allen Bereichen der Geographie vertreten, ob nun der Kli-ma-, Stadt-, Bevölkerungs-, Sozial- oder Politischen Geographie. Ein Stipendium oder die Mitgliedschaft in einer der jeweils nahe stehenden Partei ist keine Voraussetzung für das Praktikum. Vielmehr geht es um ein ausgeprägtes Interesse und vertiefte Kenntnis im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit und den relevanten politischen Themen.

Teilnehmer von einem Workshop

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Mitarbeiter gesuchtWer beim COLUMBUS mitarbei-ten will, ist jederzeit willkom-men. Kommt doch einfach mal bei uns vorbei oder schreibt uns eine e-mail.

N E U I G K E I T E N !

Alles was wichtig ist, wer neu

ist im Institut und was sonst so

läuft erfahrt ihr hier

@ Fragen, Anregungen, Kritik? Schreibt uns ein e-mail

[email protected]

SoziolabWenn ihr für eure Abschlussarbeit oder eine Lehrveran-

staltung ein Aufnahmegerät, eine Video- bzw. Fotokam-

era oder vielleicht einen Laptop braucht, könnt ihr diese

vom aus Studiengebühren finanzierten Soziolab - einer

Gerätesammlung zur Datenerfassung- und auswer-

tung – ausleihen. Nähere Details können innerhalb des

Institutsnetztes unter \lehre\allgemeine_infos\soziolab

abgefragt werden.

Neuigkeiten Neuigkeiten30 >> << 31

IMPRESSUM

HerausgeberColumbus - RedaktionsteamRuprecht-Karls-Universität

Geographisches InstitutBerliner Str. 48

69120 Heidelberg

[email protected]

Internetwww.geog.uni-heidelberg.de/institut/

columbus.html(Hier können auch die alten Ausga-

ben gelesen werden)

ChefredaktionClaudia Kämper

RedaktionsteamVanessa Didion, Verena Flörchinger,

Jacob Hörisch, Constanze Lucht, Stephanie Pedlow, Martina Ries,

Natascha Schneider

Für den Inhalt der Beiträge sind die Autoren/innen verantwortlich.

Layout und GestaltungVerena Flörchinger

Freie MitarbeiterDr. Erich Streitenberger

Redaktionsschluss12. Oktober 2010

Zentrum für Lehrerbildung

Alle wichtigen Termine und Fristen für Lehramtsstudierende

sind im Online-Kalender zu finden:

http://zlb.uni-hd.de/aktuelles/termine.html

Homepage des Zentrums für Lehrerbildung: http://zlb.uni-hd.de

Sommerpause des Zentrums für Lehrerbildung:

13.09.-01.10.2010 (jeweils einschließlich)

Lehramtsberatung im Zentrum für Lehrerbildung während der

vorlesungsfreien Zeit nur nach Terminvereinbarung unter Tel.

(06221) 545454

ZLB-Besucheranschrift: Sandgasse 9, 2. OG (Zimmer 2.220

und 2.221)

Triplex-Mensa

Plöck

Zur Hauptstraße

Zum Bismarckplatz

Triplex-Mensa

Plöck

Zur Hauptstraße

Zum Bismarckplatz

AuszeichnungUnser ehemaliges Redaktionsmitglied, Niklas Schenk, hat den „Axel Springer Preis für Junge Journalisten“ verliehen bekommen. Wir möchten ihm ganz herzlich gratulieren. Mit dem Preis werden jährlich von der Axel Springer AG journal-istisch herausragende Arbeiten ausgezeichnet. Niklas erhielt den 2. Preis im Bereich „Prämierte Arbeiten Internet“ mit seiner Audio-Slide-Show über Andreas Krieger.

StellenausschreibungZum nächstmöglichen Zeitpunkt (Bewerbungsschluss: 10. Juli 2010) sind zwei Stellen als Akademische/r Mitar-beiter/in (halbtags) im Rahmen des Forschungsprojek-tes “Integriertes Wasserressourcen-Management in Zentralasien: Modellregion Mongolei (MoMo)” zu be-setzen.Im neuen Projekt sollen in den nächsten mindestens drei Jahren die Erkenntnisse aus der Vorstudie in konkrete Taten und Arbeitsschritte umgesetzt werden, d.h. vor allem sind Feldarbeiten in der Mongolei durch-zuführen, um u.a. intakte oder gestörte Ökosysteme im Übergangsbereich zwischen Trockengrassteppe und borealen Wäldern im NO der Mongolei zu untersuchen.Näheres zu den Aufgaben und den Voraussetzungen der Stellenausschreibungen am Lehrstuhl von Prof. Menzel findet Ihr auf der Homepage in der Rubrik “Stel-lenangebote”.

Neu gestaltete HomepageSeit kurzem sind einzelne Seiten un-sere Instituts-Homepage in neu ge-staltetem Design zu sehen. Die über-arbeitete Veranstaltungsseite zeigt nun übersichtlich welche regelmäßigen Ver-anstaltungsreihen es am Institut gibt. Außerdem könnt ihr nun auch direkt online mehr über Fördermöglichkeiten durch die Hiehle-Stiftung erfahren. Ein Blick auf die neuen Seiten lohnt sich also!

Neue MitgliedschaftenDas Geographische Institut ist über die Abteilung Geoin-

formatik nun Mitglied im OpenGeospatial Consortium

(OGC), einem weltweiten Zusammenschluss von meh-

reren hundert Firmen Institutionen und Firmen, die das

Ziel verfolgen die Interoperabilität von GIS-Systemen

zu erleichtern. Außerdem ist das Institut auch Mitglied

in der Association of Geographic Information Laborato-

ries in Europe (AGILE), dem europäischen Verbund von

Forschungseinrichtungen zum Schwerpunkt Geogra-

phischer Information.

Neue Mitarbeiterin in der Physio

Martina Strakova arbeitet seit 1. Mai 2010 als Wissen-

schaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Prof. Menzel im

Projekt “GLOWA Jordan River”. Dabei geht es vor allem

um modellbasierte (TRAIN) hydrologische Untersuchun-

gen in Bereich des oberen Jordanbeckens unter besonder-

er Berücksichtigung des zukünftigen Klimaszenarios.

COLUMBUS | 07-2010 07-2010 | COLUMBUS

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Mitarbeiter gesuchtWer beim COLUMBUS mitarbei-ten will, ist jederzeit willkom-men. Kommt doch einfach mal bei uns vorbei oder schreibt uns eine e-mail.

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SoziolabWenn ihr für eure Abschlussarbeit oder eine Lehrveran-

staltung ein Aufnahmegerät, eine Video- bzw. Fotokam-

era oder vielleicht einen Laptop braucht, könnt ihr diese

vom aus Studiengebühren finanzierten Soziolab - einer

Gerätesammlung zur Datenerfassung- und auswer-

tung – ausleihen. Nähere Details können innerhalb des

Institutsnetztes unter \lehre\allgemeine_infos\soziolab

abgefragt werden.

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HerausgeberColumbus - RedaktionsteamRuprecht-Karls-Universität

Geographisches InstitutBerliner Str. 48

69120 Heidelberg

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Internetwww.geog.uni-heidelberg.de/institut/

columbus.html(Hier können auch die alten Ausga-

ben gelesen werden)

ChefredaktionClaudia Kämper

RedaktionsteamVanessa Didion, Verena Flörchinger,

Jacob Hörisch, Constanze Lucht, Stephanie Pedlow, Martina Ries,

Natascha Schneider

Für den Inhalt der Beiträge sind die Autoren/innen verantwortlich.

Layout und GestaltungVerena Flörchinger

Freie MitarbeiterDr. Erich Streitenberger

Redaktionsschluss12. Oktober 2010

Zentrum für Lehrerbildung

Alle wichtigen Termine und Fristen für Lehramtsstudierende

sind im Online-Kalender zu finden:

http://zlb.uni-hd.de/aktuelles/termine.html

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13.09.-01.10.2010 (jeweils einschließlich)

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ZLB-Besucheranschrift: Sandgasse 9, 2. OG (Zimmer 2.220

und 2.221)

Triplex-Mensa

Plöck

Zur Hauptstraße

Zum Bismarckplatz

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AuszeichnungUnser ehemaliges Redaktionsmitglied, Niklas Schenk, hat den „Axel Springer Preis für Junge Journalisten“ verliehen bekommen. Wir möchten ihm ganz herzlich gratulieren. Mit dem Preis werden jährlich von der Axel Springer AG journal-istisch herausragende Arbeiten ausgezeichnet. Niklas erhielt den 2. Preis im Bereich „Prämierte Arbeiten Internet“ mit seiner Audio-Slide-Show über Andreas Krieger.

StellenausschreibungZum nächstmöglichen Zeitpunkt (Bewerbungsschluss: 10. Juli 2010) sind zwei Stellen als Akademische/r Mitar-beiter/in (halbtags) im Rahmen des Forschungsprojek-tes “Integriertes Wasserressourcen-Management in Zentralasien: Modellregion Mongolei (MoMo)” zu be-setzen.Im neuen Projekt sollen in den nächsten mindestens drei Jahren die Erkenntnisse aus der Vorstudie in konkrete Taten und Arbeitsschritte umgesetzt werden, d.h. vor allem sind Feldarbeiten in der Mongolei durch-zuführen, um u.a. intakte oder gestörte Ökosysteme im Übergangsbereich zwischen Trockengrassteppe und borealen Wäldern im NO der Mongolei zu untersuchen.Näheres zu den Aufgaben und den Voraussetzungen der Stellenausschreibungen am Lehrstuhl von Prof. Menzel findet Ihr auf der Homepage in der Rubrik “Stel-lenangebote”.

Neu gestaltete HomepageSeit kurzem sind einzelne Seiten un-sere Instituts-Homepage in neu ge-staltetem Design zu sehen. Die über-arbeitete Veranstaltungsseite zeigt nun übersichtlich welche regelmäßigen Ver-anstaltungsreihen es am Institut gibt. Außerdem könnt ihr nun auch direkt online mehr über Fördermöglichkeiten durch die Hiehle-Stiftung erfahren. Ein Blick auf die neuen Seiten lohnt sich also!

Neue MitgliedschaftenDas Geographische Institut ist über die Abteilung Geoin-

formatik nun Mitglied im OpenGeospatial Consortium

(OGC), einem weltweiten Zusammenschluss von meh-

reren hundert Firmen Institutionen und Firmen, die das

Ziel verfolgen die Interoperabilität von GIS-Systemen

zu erleichtern. Außerdem ist das Institut auch Mitglied

in der Association of Geographic Information Laborato-

ries in Europe (AGILE), dem europäischen Verbund von

Forschungseinrichtungen zum Schwerpunkt Geogra-

phischer Information.

Neue Mitarbeiterin in der Physio

Martina Strakova arbeitet seit 1. Mai 2010 als Wissen-

schaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Prof. Menzel im

Projekt “GLOWA Jordan River”. Dabei geht es vor allem

um modellbasierte (TRAIN) hydrologische Untersuchun-

gen in Bereich des oberen Jordanbeckens unter besonder-

er Berücksichtigung des zukünftigen Klimaszenarios.

COLUMBUS | 07-2010 07-2010 | COLUMBUS