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Kurz erklärt: Social-Media-Nutzung in der Wissenschaft wie die digitalisierung die wissenschaft verändert

Kurz erklärt: Social-Media-Nutzung in der Wissenschaft · Nutzung von Social-Media-Diensten in der Wissenschaft 30,9% Vertiefung Quellenangabe Immersion Sources Sharing-Tools Wikipedia

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Page 1: Kurz erklärt: Social-Media-Nutzung in der Wissenschaft · Nutzung von Social-Media-Diensten in der Wissenschaft 30,9% Vertiefung Quellenangabe Immersion Sources Sharing-Tools Wikipedia

Kurz erklärt: Social-Media-Nutzung in der Wissenschaft

wie die digitalisierung die wissenschaft verändert

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Wie verändern soziale Medien die Wissenschaft?Eine bundesweit angelegte fächerübergreifende Gemeinschaftsstudie hat untersucht, wie Forscher*innen soziale Medien in ihrem Arbeits-alltag nutzen.

Nutzung von Social-Media-Diensten in der Wissenschaft

30,9%

Vertiefu

ng

Quellen

an

gabe

Imm

ersio

n

Sources

Sharing-Tools

Wikipedia

Literatur-verwaltungs-systeme

Lernmanagement-systeme

Fachwikis

Netzwerke

84,7%

63,4%

49,7%

55,6%

Nutzungsintensitätintensity of Use

0

38,7%

networks

Technical wikis

Reference management software

Learning management systems

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1. Wikipedia – das am meisten genutzte WerkzeugAnwendungen:

ȹ Beiträge lesen (83,7%) ȹ recherchieren/ nachschlagen (81,5%) ȹ Sichtung von Quellenangaben und Querverweisen (43,14%) ȹ Mehrheit der Befragten nutzt Wikipedia mehrfach wöchentlich (31%)

2. Sharing-ToolsAnwendungen:

ȹ Zum Austausch größerer Datenmengen in Form von Text, Tabellen, Bild, Daten (77,5%) ȹ Dezentraler Zugriff auf Daten und Dokumente (73,7%) ȹ Kollaboratives Bearbeiten von Dokumenten (66,4 %)

Dokumentarten: ȹ Präsentationen und Vorträge (72,9 %) ȹ Forschungsdaten (62,0 %) ȹ Working und Discussion Paper (55,1%) ȹ Zeitschriftenartikel (41,9 %) ȹ Lehrmaterialien (49,1 %)

Anbieter ȹ v.a. Dropbox (55%)

3. NetzwerkeAnwendungen:

ȹ Pflegen bestehender Kontakte (67,9%) ȹ Knüpfen und Beobachten neuer Kontakte (60,8%) ȹ Präsenz zeigen (57,2%) ȹ Informieren über neue Publikationen / Themen (50,5%)

Anbieter ȹ ResearchGate (60,5%) ȹ XING (56.6%) ȹ LinkedIn (48%)

4. FachwikisAnwendungen (v.a. passiv):

ȹ Beiträge lesen (79,7 %) ȹ Recherchieren / nachschlagen (76,2 %) ȹ Eigene fachunabhängige Weiterbildung (34,9 %)

5. LiteraturverwaltungssystemeAnwendungen:

ȹ Literatur sortieren (83%) ȹ Erstellen von Literaturverzeichnissen (82,8%)

Anbieter: ȹ v.a. Citavi (45,3%) ȹ Mendeley (24,8%) ȹ Endnote (21,6%)

6. LernmanagementsystemeAnwendungen:

ȹ Dokumentenverwaltung, Dokumentenbereitstellung (86 %) ȹ Kursverwaltung und Organisation (84,1%) ȹ Kommunikation (65,7 %)

Anbieter ȹ v.a. Moodle (64,3 %) ȹ ILIAS (21,4 %) ȹ OLAT / OPAL (12,5 %)

Ergebnis

Recherche Recherchequellen für Forschende sind nicht länger allein Datenbanken, sondern auch so-ziale Netzwerke. Hinzu kommen Wikipedia, Twitter, Blogs und zahlreiche illegale Schat-tenbibliotheken wie SciHub.

VeröffentlichungForschungsergebnisse werden vielfältig veröffentlicht, sei es als Fragestellung, als The-menvorstellung oder als Diskussionsanstoß. Plattformen sind wissenschaftsspezifische soziale Netzwerke.

AustauschSoziale Medien ergänzen die klassischen Kontakt- und Austauschmöglichkeiten in der Wissenschaft, sie verändern die Modi und sie verändern vor allem die akademische Geo-grafie: Da sich die eigene Forschungscommunity oft nicht vor Ort befindet, sondern ver-streut in aller Welt, gelingt es über die sozialen Medien trotzdem, sich als Gemeinschaft zu empfinden.

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Die drei Zentralen Fachbibliotheken ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, Technische Informationsbibliothek Hannover TIB und ZB MED Informationszentrum Lebenswissenschaften haben in zwei aufeinander aufbauenden Studien untersucht, welche Sozialen Medien von Wissenschaftler*innen genutzt und wofür sie eingesetzt werden. In der ersten Be-fragung kristallisierten sich sechs Arten von intensiv genutzten Sozialen Medien heraus. Diese sechs „Werkzeuge“ wurden in einer zweiten Studie näher untersucht.Auch wurde erforscht, ob sich Forschertypen herausbilden lassen, die sich in ihrer Social-Media-Nutzung unterscheiden. Es wurde nach Alters- und Geschlechtsspezifika sowie nach der Nutzungsintensität und Nutzungsmotivation geschaut.

Zugrunde liegende Studien: Dzeyk, W. (2013). Explorative Datenauswertung und Identifizierung von Science 2.0-Nutzungstypen: Im Auftrag von Goportis – Leibniz-Bibliotheksverbund Forschungsinformation. Link zum PDF: http://zbw.to/Nutzung-Social-Media

Dzeyk, W. (2015). Die Nutzung von Social-Media-Diensten in der Wissenschaft – Merkmale und Typologie : Online-Studie 2015 im Auftrag von Goportis – Leibniz-Bibliotheksverbund Forschungsinformation. Link zum PDF: http://zbw.to/social-media-typologie

In beiden Fällen wurde eine Online-Befragung durchgeführt, 2013 unter 2.006 Wissenschaftler*innen, 2015 unter 1.354 Per-sonen. Befragt wurden Wissenschaftler*innen der Disziplinen Wirtschaftswissenschaften, Medizin und Lebenswissenschaf-ten sowie Naturwissenschaft und Technik.

Kontakt:Prof. Dr. Isabella PetersProfessorin für Web ScienceZBW – Leibniz-Informationszentrum WirtschaftT: +49-431-8814-623E: [email protected]

Dr. Athanasios MazarakisWissenschaftlicher Mitarbeiter Web Science und PostDocZBW – Leibniz-Informationszentrum WirtschaftT: +49-431-8814-214E: [email protected]

ImpressumZBW – Leibniz-Informationszentrum WirtschaftDüsternbrooker Weg 12024105 KielFotos: ZBW / Sven WiedGrafiken: ZBW