1
Kurzbeschreibung Veda-Kurs 2010 von Werner Knobl Die beiden Teilkurse "Vedische Prosa" und "Vedische Poesie" sind als allgemeine Einführung in die vedische Sprache gedacht: in Laut- und Formenlehre, Intonation, Metrik, Rhetorik, Syntax und Stilistik der ältesten Sprachstufen des Altindischen, und zwar immer anhand von Texten. Diese Texte, die ein halbes Jahrtausend umspannen --- von den Gedichten des gveda und den Zaubersprüchen des Atharvaveda bis zu den Lehrreden der Upaniaden --- reflektieren die Geistesgeschichte des alten Indien vor der Entstehung des Buddhismus. Als Spiegel dieser Geschichte betrachtet, werfen sie auch ihr Licht auf die Betrachter. Vom Unterricht sollen sowohl jene profitieren, die an den Kursen des Vorjahres teilnahmen, indem wir andere Texte lesen, als auch alle, die in diesem Jahr zum erstenmal teilnehmen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme sind gute Kenntnisse im jüngeren (epischen und klassischen) Sanskrit. Eine gewisse Vertrautheit mit der älteren Sprache ist erwünscht, aber nicht notwendig. Alles typisch Vedische soll sehr genau erklärt werden. Von den am Veda-Kurs Teilnehmenden wird vor allem erwartet, daß sie lebhaftes Interesse zeigen und viele Fragen stellen. All denen, die fließend Englisch lesen und sich gut vorbereiten möchten, seien einstweilen die beiden leicht zugänglichen Bücher von Arthur A. Macdonell empfohlen: "A Vedic Grammar for Students" und "A Vedic Reader for Students", in der „Grammar“ besonders das ausführliche Chapter VII: "Outlines of Syntax" (pp. 283-368) und der kleine Appendix III: "The Vedic Accent" (pp. 448-469). Als freilich nur sehr kurze Einführung eignet sich vorläufig auch das Kapitel "Besonderheiten des Vedischen" in Wolfgang Morgenroths "Lehrbuch des Sanskrit" (pp. 219-259). Allen, die möglichst gründlich über den vedischen Sprachgebrauch unterrichtet sein möchten, sei die (desultorische) Lektüre von Berthold Delbrücks "Altindischer Syntax" wärmstens ans Herz gelegt.

Kurzbeschreibung Veda-Kurs 2010 von Werner Knobl fileKurzbeschreibung Veda-Kurs 2010 von Werner Knobl Die beiden Teilkurse "Vedische Prosa" und "Vedische Poesie" sind als allgemeine

  • Upload
    others

  • View
    2

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Kurzbeschreibung Veda-Kurs 2010 von Werner Knobl fileKurzbeschreibung Veda-Kurs 2010 von Werner Knobl Die beiden Teilkurse "Vedische Prosa" und "Vedische Poesie" sind als allgemeine

Kurzbeschreibung Veda-Kurs 2010 von Werner Knobl

Die beiden Teilkurse "Vedische Prosa" und "Vedische Poesie" sind als allgemeine Einführung in die vedische Sprache gedacht: in Laut- und Formenlehre, Intonation, Metrik, Rhetorik, Syntax und Stilistik der ältesten Sprachstufen des Altindischen, und zwar immer anhand von Texten. Diese Texte, die ein halbes Jahrtausend umspannen --- von den Gedichten des Ṛgveda und den Zaubersprüchen des Atharvaveda bis zu den Lehrreden der Upaniṣaden --- reflektieren die Geistesgeschichte des alten Indien vor der Entstehung des Buddhismus. Als Spiegel dieser Geschichte betrachtet, werfen sie auch ihr Licht auf die Betrachter. Vom Unterricht sollen sowohl jene profitieren, die an den Kursen des Vorjahres teilnahmen, indem wir andere Texte lesen, als auch alle, die in diesem Jahr zum erstenmal teilnehmen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme sind gute Kenntnisse im jüngeren (epischen und klassischen) Sanskrit. Eine gewisse Vertrautheit mit der älteren Sprache ist erwünscht, aber nicht notwendig. Alles typisch Vedische soll sehr genau erklärt werden. Von den am Veda-Kurs Teilnehmenden wird vor allem erwartet, daß sie lebhaftes Interesse zeigen und viele Fragen stellen. All denen, die fließend Englisch lesen und sich gut vorbereiten möchten, seien einstweilen die beiden leicht zugänglichen Bücher von Arthur A. Macdonell empfohlen: "A Vedic Grammar for Students" und "A Vedic Reader for Students", in der „Grammar“ besonders das ausführliche Chapter VII: "Outlines of Syntax" (pp. 283-368) und der kleine Appendix III: "The Vedic Accent" (pp. 448-469). Als freilich nur sehr kurze Einführung eignet sich vorläufig auch das Kapitel "Besonderheiten des Vedischen" in Wolfgang Morgenroths "Lehrbuch des Sanskrit" (pp. 219-259). Allen, die möglichst gründlich über den vedischen Sprachgebrauch unterrichtet sein möchten, sei die (desultorische) Lektüre von Berthold Delbrücks "Altindischer Syntax" wärmstens ans Herz gelegt.