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550 Biicherschau Herstellung der Stoffe nur kurz beriicksichtigt uiid da8 die Medizin und Physiologie nur in groBen Ziigen wiedergegeben wird, hingegen der Haupt- nachdruck auf die Chemie der Substanzen gelegt worden ist. Dement- sprechend konnte wegen der ins unermeBliche angewachsenen Literatur auch nur vorwiegend die chemische und diese auch nur insoweit berucksichtigt werden, als sie zur Einarbeitung in das Gebiet edeichternd wirkt. In der allgemeinen Einleitung iiber die Vitamine spricht der Verfasser kurz iiber die Entdeckung derselben als Folge der Mangelkrankbeiten, aus- gehend vom Skorbut und der Beriberikrankheit, so daB es sich bei ihnen um akzessorische Nahrstoffe handelt, die im Widerspruch zu der Namen- bildung keineswegs alle zu den Aminen gehoren, und daf3 sich bei einigen in chemischer Hinsicht nahe Beziehungen zu den Hormonen gezeigt haben, z. B. bei dem Vitamin D und den Sexualhormonen. Die allgemeinen einleiten- den Ausfiihrungen des Verfassers zum Teile Hormone gipfeln in der Unter- scheidung derselben als Produkte von Driisen mit innerer Sekretion von den Produkten derjenigen Driisen, welche ihre Sekrete (Enzyme, Fermente) durch einen besonderen Ausfuhrungsgang ausscheiden. Im iibrigen werden nach diesen Einleitungen die Vitamine und die Hormone nacheinander in kurzer, ubersichtlicher Form behandelt. Ein Verzeichnis von 341 verschiede- nen Angaben von Autoren und Schrifttumsstellen und ein eingehendes Sach- verzeichnis beschlieBen dieses iibersichtliche, hochst ansprechende Werk. W. Vitamine und Mangelkrankheiten. Ein Kapitel aus der menschlichen Ernahrungslehre. Von Dr. Hermann R u d y , Heidelberg. 1. bis 5. Tausend. Mit 37 Abbildungen. Berlin. Verlag von Julius Springer. 1936. 159 Seiten. Preis geb. 4,80 Mark. Das Buch stellt den 27. Band der vom genannten Verlag herausgegebenen Sammlung ,,Verstandliche Wissenschaft" dar. Es enthalt eine meisterliche Zusammenfassung der genannten lawinenartig angewachsenen neuesten Wissenschaft auf medizinischem und chemischem Gebiet in gedrangter Form mit dem Bemiihen, durch Verdeutschung wissenschaftlicher Namen, durch kurze Erlauterungen der wissenschaftlichen Grundbegriffe, durch vorzug- Iiche Abbildungen aus bekannten einschlagigen Biichern und durch schema- tische Darstellungen und eingehende tabellarische Ubersichten das Verstand- nis fur die meist sehr komplizierte Materie jedem Leser, auch dem Laien, verstandlich zu machen. Der allgemeine Teil beschaftigt sich damit, wie die Vitamine entdeckt wurden, mit der Anzahl und mit Wesen und Wirkungsweise derselben. Der spezielle Teil bringt die Mangelkrankheiten im Teil A und im Teil B: Die Vitamine als Stolfe, d. h. wie der Ernahrungsphysiologe uiid der Che- miker die Vitamine sehen. Es ist unbedingt ein sehr beachtliches Buch und wohl geeignet, auch dem rernstehenden als ein zuverlassiger Wegweiser und Anreger zu dienen. W. Kurze praktische Systematik der Pflanzenwelt. Mit besonderer Beriick- sichtigung der Pharmakobotanik des Deutschen Arzneibuches und des Homao- pathischen Arzneibuches. Von Alfred M o s i g , Apotheker und Studien- assessor in Dresden. Sonderausgabe aus ,,Pharmazeutische Zentralhalle" 1935136. Verlag von Theodor Steinkopff. Dresden und Leipzig 1936. 72 Seiten. Preis kart. 3 RM. Diese nach dem natiirlichen Pflanzensystem geordnete Zusammenfassung der Stammpflanzen der offizinellen und nichtoffizinellen Drogen sol1 eine praktische Anleitung zur Kenntnis der wichtigsten Heilpflanzen und ihrer therapeutisch wirksamen Inhaltsstoffe geben. Die Rubriken dieser systema- tischen Zusammenstellung, die natiirlich erst bei den Phanerogamen in Er-

Kurze praktische Systematik der Pflanzenwelt. Mit besonderer Berücksichtigung der Pharmakobotanik des Deutschen Arzneibuches und des Homöopathischen Arzneibuches. Von Alfred Mosig,

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Page 1: Kurze praktische Systematik der Pflanzenwelt. Mit besonderer Berücksichtigung der Pharmakobotanik des Deutschen Arzneibuches und des Homöopathischen Arzneibuches. Von Alfred Mosig,

550 B i i c h e r s c h a u

Herstellung der Stoffe nur kurz beriicksichtigt uiid da8 die Medizin und Physiologie nur in groBen Ziigen wiedergegeben wird, hingegen der Haupt- nachdruck auf die Chemie der Substanzen gelegt worden ist. Dement- sprechend konnte wegen der ins unermeBliche angewachsenen Literatur auch nur vorwiegend die chemische und diese auch nur insoweit berucksichtigt werden, als sie zur Einarbeitung in das Gebiet edeichternd wirkt.

In der allgemeinen Einleitung iiber die Vitamine spricht der Verfasser kurz iiber die Entdeckung derselben als Folge der Mangelkrankbeiten, aus- gehend vom Skorbut und der Beriberikrankheit, so daB es sich bei ihnen um akzessorische Nahrstoffe handelt, die im Widerspruch zu der Namen- bildung keineswegs alle zu den Aminen gehoren, und daf3 sich bei einigen in chemischer Hinsicht nahe Beziehungen zu den Hormonen gezeigt haben, z. B. bei dem Vitamin D und den Sexualhormonen. Die allgemeinen einleiten- den Ausfiihrungen des Verfassers zum Teile Hormone gipfeln in der Unter- scheidung derselben als Produkte von Driisen mit innerer Sekretion von den Produkten derjenigen Driisen, welche ihre Sekrete (Enzyme, Fermente) durch einen besonderen Ausfuhrungsgang ausscheiden. Im iibrigen werden nach diesen Einleitungen die Vitamine und die Hormone nacheinander in kurzer, ubersichtlicher Form behandelt. Ein Verzeichnis von 341 verschiede- nen Angaben von Autoren und Schrifttumsstellen und ein eingehendes Sach- verzeichnis beschlieBen dieses iibersichtliche, hochst ansprechende Werk. W.

Vitamine und Mangelkrankheiten. Ein Kapitel aus der menschlichen Ernahrungslehre. Von Dr. Hermann R u d y , Heidelberg. 1. bis 5. Tausend. Mit 37 Abbildungen. Berlin. Verlag von Julius Springer. 1936. 159 Seiten. Preis geb. 4,80 Mark.

Das Buch stellt den 27. Band der vom genannten Verlag herausgegebenen Sammlung ,,Verstandliche Wissenschaft" dar. Es enthalt eine meisterliche Zusammenfassung der genannten lawinenartig angewachsenen neuesten Wissenschaft auf medizinischem und chemischem Gebiet in gedrangter Form mit dem Bemiihen, durch Verdeutschung wissenschaftlicher Namen, durch kurze Erlauterungen der wissenschaftlichen Grundbegriffe, durch vorzug- Iiche Abbildungen aus bekannten einschlagigen Biichern und durch schema- tische Darstellungen und eingehende tabellarische Ubersichten das Verstand- nis fur die meist sehr komplizierte Materie jedem Leser, auch dem Laien, verstandlich zu machen.

Der allgemeine Teil beschaftigt sich damit, wie die Vitamine entdeckt wurden, mit der Anzahl und mit Wesen und Wirkungsweise derselben. Der spezielle Teil bringt die Mangelkrankheiten im Teil A und im Teil B: Die Vitamine als Stolfe, d. h. wie der Ernahrungsphysiologe uiid der Che- miker die Vitamine sehen.

Es ist unbedingt ein sehr beachtliches Buch und wohl geeignet, auch dem rernstehenden als ein zuverlassiger Wegweiser und Anreger zu dienen. W.

Kurze praktische Systematik der Pflanzenwelt. Mit besonderer Beriick- sichtigung der Pharmakobotanik des Deutschen Arzneibuches und des Homao- pathischen Arzneibuches. Von Alfred M o s i g , Apotheker und Studien- assessor in Dresden. Sonderausgabe aus ,,Pharmazeutische Zentralhalle" 1935136. Verlag von Theodor Steinkopff. Dresden und Leipzig 1936. 72 Seiten. Preis kart. 3 RM.

Diese nach dem natiirlichen Pflanzensystem geordnete Zusammenfassung der Stammpflanzen der offizinellen und nichtoffizinellen Drogen sol1 eine praktische Anleitung zur Kenntnis der wichtigsten Heilpflanzen und ihrer therapeutisch wirksamen Inhaltsstoffe geben. Die Rubriken dieser systema- tischen Zusammenstellung, die natiirlich erst bei den Phanerogamen in Er-

Page 2: Kurze praktische Systematik der Pflanzenwelt. Mit besonderer Berücksichtigung der Pharmakobotanik des Deutschen Arzneibuches und des Homöopathischen Arzneibuches. Von Alfred Mosig,

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scheinung tritt, sind: Ordnung; Familie; Gattung und Art; Droge; Gesamt- habitus, Stamm und Stengel; Blatter; Bluten, Kelchblatter, Blumenblatter; Staubblatter, Fruchtblatter, Frucht.

Die im Rahmen dieser Systematik wichtigen Pflanzen der Kryptogamen werden in den Abteilungen der Thallophytae, Bryophytae und Pteridophytae in deren K1,assen uDd Unterklassen aufgefiihrt, ohne daD sie, wie bei den Pflanzen der Phanero,gamen, in tabellarbsche Ubersicht hatten gebracht werden konnen.

Das Buch sol1 seine Dienste leisten auf botanischen Exkursionen, beirn Sam,meln von Heilpflanzen, beim Anlegen von Herbarien und Drogensamm- lungen. Es sei Anfangern als ein Hilfsmittel bei system,atischen und phar-

Uber das Wesen der Chemie und ihre Bedeutung fur Volk und Volks- wirtschaft. Von Professor Dr. phil. Dr. med. Robert F r i c k e , Direktor des Laboratoriums fur anorganische Chemie und anorganisch-chemische Techno- logie der Technischen Hochschule Stuttgart, 1936. Verlag von Konrad Wittwer, Stuttgart, 16 Seiten. Preis br. 0,W RM.

Es handelt sich urn eine am 18. Juni 1936 in Stuttgart gehaltene Antritts- rede, in welcher der Verfasser darlegt, daD der ursprungliche Begriff der Chemie im Altertum vom Arabischen al-Kimija = die ,,schwarze Kunst", sich bis ins Mittelalter gehalten hat und speziell auch Goldmacherkunst genannt wurde, daI3 aber dime Kunst sich, nach allmahlichem Ablegen des Mystischen, immer mehr von der Empirie zur exakten Wissenschaft durchgesetzt hat, welche das Stoffliche zum Gegenstand hat, im Gegensatz zur Physik, der Lehre von den Energieformen. Ism weiteren Fortschreiten haben sich dime beiden Wissenschaften genahert und sind durch die physikalische Chemie verbunden worden, wodurch es gelungen ist, die anfangs meist nur auf Erfahrungen be- ruhende chemische Industrie 'durch Hineintragen ,der auf den Schulen und Hochschulen gewonnenen exakten Grundsatze und Lehren zu dem gewaltigen Aufschwung zu bringen, der heutzutage die Gewinnung .des Stickstodfs aus der Luft, die Verfliissigung der Kohle, die Herstellung des kunstlichen Gummis un,d die Losung anderer wissenschaftlicher Probleme ermoglicht hat und f u r die Volkswirtschaft von #so ungeheurer Bedeutung geworden ist. Durch eine Reihe von Tabellen werden die interessanten Auduhrungen in lehrreicher Weise

Fuhner-Wieland, Sammlung von Vergiftungsfallen. Unter Mitwirkung der Deutschen Phar.mazeutischen Gesellschaft, sowie von E. W. B a a d e r , Berlin,. A. B r ii n i n g , 'Berlin, F. F 1 u r y , Wurzburg, F. K o e 1 s c h , M!nchen, P. M o r a w i t z , Leipzig, V. MU 11 e r - H e 13, Berlin, E. R o s t , Berlin, E. S t a r k e n ,s t e i n , Prag, herausgegeben von B. Behrens, Pharmakologisches Institut der Universitat Kiel. Verlag von F. C. W. Vogel in Berlin, Manuskript- sendungen an Herrn Professor Dr. B. Behrens, E e l , Ho,spitalstraDe 20.

Es iiegen vor: Lieferung 1935, B,d. VI, Lfg. 12, 1936, Bd. VII, L'fg. 1-43, in der bereits in den zahlreichen fruheren Besprechungen im Arch. Pharmaz. Ber. Dtsch Pharmz. Ges. .(1935, S. 261, 365 und druher) geschilderten Form von Einzelberichten, die voneinander getrennt in Lieferungsumschlagen lose enthalten sind.

Die Liaferung 12 des Jahrganp 1935 bringt die Zahl der im Band VI unter A. erschienenen Vergiftungsfalle auf 243, diejenigen der unter B. er- schienenen Gutachten auf 75. Die 8 Lieferungen des Jahrganges 1936 enthalten unter A. 149 Vergiftungsfalle, unter B. 39 Gutachten und unter C. 41 Sammel- berichte. Man sieht wieder, wie friiher, dal3 eine Fulle von fur den Mediziner, Pharmakologen und Pharmazeuten wichtipten Tatsachenmaterials vorliegt,.

makognostischen Studien warm empfohlen. W.

gef ordert. w .

das fur forensische Zwecke von sehr groBer Bedeutung ist. W.