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29. August 2015 · Nummer 08/2015 · 9. Jahrgang Merseburg Königspfalz und Bischofssitz Merseburg war seit dem frühesten Mittelalter Pfalz- und Re- sidenzstadt ei- nes Bistums und des Her- zogtums Sachsen-Mer- seburg wie auch Regierungsstadt der preußischen Provinz Sachsen. Das Domviertel mit dem architektonisch einma- ligen Ensemble aus Dom, Kapitelhaus, Schloss, Schloss- garten und dem Ständehaus ist in Mitteldeutschland ohnegleichen. Der Dom St. Johannes und St. Laurentius verwahrt die berühmten Merseburger Zaubersprüche, das älteste bekannte Sprachzeugnis germanischen Heiden- tums. Die Schiffsanlegestelle unterhalb des Schlosses bietet den Merseburgern und ihren Gästen die Möglichkeit, die Schönheiten der geprägten Saalelandschaft zu Wasser zu erkunden. Aktiv Erholungssuchende können die gut aus- gebauten Radwege erkunden. Höhepunkte sind das all- jährlich Merseburger Schlossfest mit seinem historischen Festumzug und Mitte September das größte Kirchenmu- sikfest Sachsen-Anhalts, die Merseburger Orgeltage. Es können nicht alle bleiben... Liebe Leserinnen und Leser, es ist die Zeit des helfen Wollens, aber auch der wirklichen Hilfe. Es ist aber auch die Zeit der Glücksritter und Geschäftema- cher, der Demagogen und schlimmer noch, der Volksver- hetzer. Es ist aber vor allem die Zeit, wo uns menschliche Schicksale zu tausenden nicht kalt lassen. Menschen, die ihre Heimat verlassen, um Sicher- heit in Europa zu finden. Die Rede ist natürlich von dem nicht enden wollenden Flücht- lingsstrom. Auf der jüngsten Pressekonferenz hat der Bun- desinnenminister die neuesten Zahlen bekanntgegeben. Da- nach werden voraussichtlich 800 000 Asylanträge in diesem Jahr gestellt, so viele wie noch nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Die Kosten, die der Steuerzahler zu tragen hat, werden mehr als 10 Milliarden Euro betragen. Auch unser Landkreis ist, in ei- nem bisher nicht vorstellbaren Maß, betroffen. Monatlich wer- den uns über zweihundert Asyl- suchende zugewiesen - mit stei- gender Tendenz. Damit wir denen auch zukünftig helfen können, die auf unsere Hilfe dringend angewiesen sind, müs- sen all jene, deren Antrag auf Asyl negativ beschieden wurde, Deutschland verlassen. Freiwil- lig, aber auch durch Abschie- bung. Lesen Sie dazu auf Seite 3 und machen Sie sich ein Bild davon, dass rechtsstaatliches Handeln nichts mit Willkür zu tun hat und Asylpolitik nur er- folgreich sein kann, wenn sie konsequent ist. Sonntagsreden taugen nun einmal nicht dafür, die Probleme der Woche zu lö- sen. In diesem Sinne Ihr Frank Bannert Auch nach der Ferienzeit bietet das schöne Wetter im Spätsommer die Gelegenheit für einen Kurzurlaub. Aber muss es eine Reise quer durch das Land sein, wenn man vor der eigenen Haustür Spannendes erleben kann? Der Landkreis Saalekreis ist eine der geschichtsträchtigs- ten Regionen Deutschlands und ein landschaftliches Gebiet voller Gegensätze. Es lohnt sich, den Landkreis zu erkunden, denn er ist reizvoll und betört mit seiner Schönheit. Zwischen dem 250 Meter hohen Petersberg im Norden und den Seenlandschaften im Süden, der Querfurter Platte im Westen und den zauberhaften Saale-Elster-Auen im Osten, liegen Welten. Der Saale- kreis, der sich wie ein Ring um die Stadt Halle (Saale) schließt, bietet rund 770 Kilometer Rad- und Wander- wege, die zu vielfältigen Aktivitäten einladen. Neben den landschaftlichen Reizen, bietet er unzählige Möglichkei- ten an touristischen Highlights. Nicht nur das Schloss und der Dom der Kreisstadt Merseburg, sondern mäch- tige Burgen, Kirchen und Herrenhäuser in wunderschö- nen Parkanlagen zeugen von der vielfältigen historischen Vergangenheit. Bad Dürrenberg Die Stadt mit dem Salz in der Luft Touristische High- lights sind der Kur- park mit dem Pal- men- und Vogelhaus und dem längsten zusammenhängen- den Gradierwerk Europas mit Aus- sichtsplattform, der Borlachturm mit Sa- linemuseum sowie die im Bauhausstil errichtete Alexander- Klein-Siedlung. Radfahrer können die Stadt über den Saale- Radwanderweg erreichen. Durch die frühere europaweit bedeutende Salzgewinnung ist Bad Dürrenberg Standort in der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH-Route). Wettin Burg und Templergeschichte Auch Wettin hat viele touristische Attraktionen zu bieten. Ein Prachtstück ist beispielsweise die Wettiner Burg, die unter den Wettiner Grafen zu einer der größten Burgen Deutschlands ausgebaut wurde. Das nächste bauliche Vor- zeigewerk ist die Nikolaikirche, welche als Stadtkirche schon im 12. Jahrhundert errichtet und vom Kultusminis- terium als Standort für den preisgekrönten Taufengel aus- gewählt wurde. Auch der Bismarckturm grüßt seit nun- mehr 100 Jahren seine Gäste. Kon- zerte und Führungen la- den in der Tempelkapelle Wettin Orts- teil Mücheln zu einem Be- such ein. Goethestadt Bad Lauchstädt Goethes Wirkungsstätte Die Geschichte der Kuranlagen begann um 1700, als durch Zufall eine Mineralquelle entdeckt wurde. Die Herzogin Erdmuth Dorothea ließ die Quelle einfassen und die ersten Kuranlagen errichten. Die als Badeort bekannte Stadt ge- wann weiter an Bedeutung, als Johann Wolfgang von Goe- the im Jahr 1802 über vier Wochen in Lauchstädt wohnte und das eater einweihte. Heute bietet das auch bühnen- technisch original erhaltene eater zwischen Mai und Ok- tober eateraufführungen an. Es gibt vor Ort mehrere, neu gestaltete Ausstellungen zur eater- und Kurgeschichte des traditionsreichen Badeortes. Geiseltalsee Wasser, Wein, Genuss Besuchen Sie den größten künstlichen See Deutschlands – den Geiseltalsee. Erleben Sie die Marina Mücheln, der Hafenplatz lädt mit Kontor, Piergebäude und Pier 5 zum Genießen und Entschleunigen ein. Hier können Sie mit dem Fahrgastschiff MS Felix, mit geliehenen Motor-, Ruder-, Angel- und Tretbooten oder sogar dem Floß den Geiseltalsee vom Wasser aus entdecken. Über den kom- plett asphaltierten Radweg erreichen Sie das Geiseltalsee- Camp mit dem Strandbad Stöbnitz, dem Tauchzentrum Geiseltal, Wassersportzentrum und dem Beach Club. Wei- ter geht es vorbei an der Europäischen Begegnungsstätte der Kulturen zum Weinberg Goldener Steiger auf der Hal- de Klobikau. Bei einem kurzen Abstecher vom Radweg können Sie die Pfännerhall entdecken, in der majestätisch der Waldelefant thront. Weiter auf Ihrer Runde kommen Sie an der im Bau befindlichen Marina Braunsbedra vor- bei. Schauen Sie doch mal bei den Bauarbeiten zu und entdecken Sie das Besucherzentrum Neumark. Hier startet auch der Geiseltalsee-Express seine Rundfahrt. Foto: W. Kubak Foto: KV Foto: A. Marggraf Foto: I. Sterz Foto: Stadt Bad Dürrenberg Querfurt Festungsanlage wird zur Filmburg Weithin sichtbar erhebt sich am Rande der Stadt die mäch- tige Burg Querfurt. Mit ihren drei Türmen, zwei Ringmau- ern und den starken Befestigungsanlagen ist die Burg eine der ältesten, größten und besterhaltenen Burgen Deutsch- lands. Ihren neuen Titel Filmburg hat sie sich redlich erar- beitet. Zahlreiche nationale und internationale Produktio- nen wurden inzwischen in Querfurt gedreht. Kurzurlaub vor der Tür Anzeige Metropolregion Mitteldeutschland Der Saalekreis im wirtschaftlichen und politischen Ballungsraum. Seite 5 Abschiebung - aber warum? Die Abschiebung von Asyl- bewerbern als letztes Mittel der Verwaltung. Seite 3 Interkulturelle Woche 2015 In diesem Jahr unter dem Motto „Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt.“ Seite 7

Kurzurlaub vor der Tür - Landkreis Saalekreis · 29. August 2015 · Nummer 08/2015 · 9. Jahrgang Merseburg Königspfalz und Bischofssitz Merseburg war seit dem frühesten Mittelalter

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Page 1: Kurzurlaub vor der Tür - Landkreis Saalekreis · 29. August 2015 · Nummer 08/2015 · 9. Jahrgang Merseburg Königspfalz und Bischofssitz Merseburg war seit dem frühesten Mittelalter

29. August 2015 · Nummer 08/2015 · 9. Jahrgang

MerseburgKönigspfalz und Bischofssitz

Merseburg war seit dem frühesten Mittelalter Pfalz- und Re-sidenzstadt ei-nes Bistums und des Her-zogtums Sachsen-Mer-seburg wie auch Regierungsstadt der preußischen Provinz Sachsen. Das Domviertel mit dem architektonisch einma-ligen Ensemble aus Dom, Kapitelhaus, Schloss, Schloss-garten und dem Ständehaus ist in Mitteldeutschland ohnegleichen. Der Dom St. Johannes und St. Laurentius verwahrt die berühmten Merseburger Zaubersprüche, das älteste bekannte Sprachzeugnis germanischen Heiden-tums. Die Schiffsanlegestelle unterhalb des Schlosses bietet den Merseburgern und ihren Gästen die Möglichkeit, die Schönheiten der geprägten Saalelandschaft zu Wasser zu erkunden. Aktiv Erholungssuchende können die gut aus-gebauten Radwege erkunden. Höhepunkte sind das all-jährlich Merseburger Schlossfest mit seinem historischen Festumzug und Mitte September das größte Kirchenmu-sikfest Sachsen-Anhalts, die Merseburger Orgeltage.

Es können nicht alle bleiben...

Liebe Leserinnen und Leser,es ist die Zeit des helfen Wollens, aber auch der wirklichen Hilfe. Es ist aber auch die Zeit der Glücksritter und Geschäftema-

cher, der Demagogen und schlimmer noch, der Volksver-hetzer. Es ist aber vor allem die Zeit, wo uns menschliche Schicksale zu tausenden nicht kalt lassen. Menschen, die ihre Heimat verlassen, um Sicher-heit in Europa zu finden. Die Rede ist natürlich von dem nicht enden wollenden Flücht-lingsstrom. Auf der jüngsten Pressekonferenz hat der Bun-desinnenminister die neuesten Zahlen bekanntgegeben. Da-nach werden voraussichtlich 800 000 Asylanträge in diesem Jahr gestellt, so viele wie noch nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Die Kosten, die der Steuerzahler zu tragen hat, werden mehr als 10 Milliarden Euro betragen. Auch unser Landkreis ist, in ei-nem bisher nicht vorstellbaren Maß, betroffen. Monatlich wer-den uns über zweihundert Asyl-suchende zugewiesen - mit stei-gender Tendenz. Damit wir denen auch zukünftig helfen können, die auf unsere Hilfe dringend angewiesen sind, müs-sen all jene, deren Antrag auf Asyl negativ beschieden wurde, Deutschland verlassen. Freiwil-lig, aber auch durch Abschie-bung. Lesen Sie dazu auf Seite 3 und machen Sie sich ein Bild davon, dass rechtsstaatliches Handeln nichts mit Willkür zu tun hat und Asylpolitik nur er-folgreich sein kann, wenn sie konsequent ist. Sonntagsreden taugen nun einmal nicht dafür, die Probleme der Woche zu lö-sen. In diesem SinneIhr Frank Bannert

Auch nach der Ferienzeit bietet das schöne Wetter im Spätsommer die Gelegenheit für einen Kurzurlaub. Aber muss es eine Reise quer durch das Land sein, wenn man vor der eigenen Haustür Spannendes erleben kann? Der Landkreis Saalekreis ist eine der geschichtsträchtigs-ten Regionen Deutschlands und ein landschaftliches Gebiet voller Gegensätze. Es lohnt sich, den Landkreis zu erkunden, denn er ist reizvoll und betört mit seiner Schönheit. Zwischen dem 250 Meter hohen Petersberg im Norden und den Seenlandschaften im Süden, der Querfurter Platte im Westen und den zauberhaften Saale-Elster-Auen im Osten, liegen Welten. Der Saale-kreis, der sich wie ein Ring um die Stadt Halle (Saale) schließt, bietet rund 770 Kilometer Rad- und Wander-wege, die zu vielfältigen Aktivitäten einladen. Neben den landschaftlichen Reizen, bietet er unzählige Möglichkei-ten an touristischen Highlights. Nicht nur das Schloss und der Dom der Kreisstadt Merseburg, sondern mäch-tige Burgen, Kirchen und Herrenhäuser in wunderschö-nen Parkanlagen zeugen von der vielfältigen historischen Vergangenheit.

Bad DürrenbergDie Stadt mit dem Salz in der Luft

Touristische High-lights sind der Kur-park mit dem Pal-men- und Vogelhaus und dem längsten zusammenhängen-den Gradierwerk Europas mit Aus-sichtsplattform, der Borlachturm mit Sa-

linemuseum sowie die im Bauhausstil errichtete Alexander-Klein-Siedlung. Radfahrer können die Stadt über den Saale-Radwanderweg erreichen. Durch die frühere europaweit bedeutende Salzgewinnung ist Bad Dürrenberg Standort in der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH-Route).

WettinBurg und Templergeschichte

Auch Wettin hat viele touristische Attraktionen zu bieten. Ein Prachtstück ist beispielsweise die Wettiner Burg, die unter den Wettiner Grafen zu einer der größten Burgen Deutschlands ausgebaut wurde. Das nächste bauliche Vor-zeigewerk ist die Nikolaikirche, welche als Stadtkirche schon im 12. Jahrhundert errichtet und vom Kultusminis-terium als Standort für den preisgekrönten Taufengel aus-gewählt wurde. Auch der Bismarckturm grüßt seit nun-

mehr 100 Jahren seine Gäste. Kon-zerte und Führungen la-den in der Tempelkapelle Wettin Orts-teil Mücheln zu einem Be-such ein.

Goethestadt Bad LauchstädtGoethes Wirkungsstätte

Die Geschichte der Kuranlagen begann um 1700, als durch Zufall eine Mineralquelle entdeckt wurde. Die Herzogin Erdmuth Dorothea ließ die Quelle einfassen und die ersten Kuranlagen errichten. Die als Badeort bekannte Stadt ge-wann weiter an Bedeutung, als Johann Wolfgang von Goe-the im Jahr 1802 über vier Wochen in Lauchstädt wohnte und das Theater einweihte. Heute bietet das auch bühnen-technisch original erhaltene Theater zwischen Mai und Ok-tober Theateraufführungen an. Es gibt vor Ort mehrere, neu gestaltete Ausstellungen zur Theater- und Kurgeschichte des traditionsreichen Badeortes.

GeiseltalseeWasser, Wein, Genuss

Besuchen Sie den größten künstlichen See Deutschlands – den Geiseltalsee. Erleben Sie die Marina Mücheln, der Hafenplatz lädt mit Kontor, Piergebäude und Pier 5 zum Genießen und Entschleunigen ein. Hier können Sie mit dem Fahrgastschiff MS Felix, mit geliehenen Motor-, Ruder-, Angel- und Tretbooten oder sogar dem Floß den Geiseltalsee vom Wasser aus entdecken. Über den kom-plett asphaltierten Radweg erreichen Sie das Geiseltalsee-Camp mit dem Strandbad Stöbnitz, dem Tauchzentrum Geiseltal, Wassersportzentrum und dem Beach Club. Wei-ter geht es vorbei an der Europäischen Begegnungsstätte der Kulturen zum Weinberg Goldener Steiger auf der Hal-de Klobikau. Bei einem kurzen Abstecher vom Radweg können Sie die Pfännerhall entdecken, in der majestätisch der Waldelefant thront. Weiter auf Ihrer Runde kommen Sie an der im Bau befindlichen Marina Braunsbedra vor-bei. Schauen Sie doch mal bei den Bauarbeiten zu und entdecken Sie das Besucherzentrum Neumark. Hier startet auch der Geiseltalsee-Express seine Rundfahrt.

Foto: W. Kubak

Foto: KV

Foto: A. Marggraf

Foto: I. Sterz

Foto: Stadt Bad Dürrenberg

QuerfurtFestungsanlage wird zur Filmburg

Weithin sichtbar erhebt sich am Rande der Stadt die mäch-tige Burg Querfurt. Mit ihren drei Türmen, zwei Ringmau-ern und den starken Befestigungsanlagen ist die Burg eine der ältesten, größten und besterhaltenen Burgen Deutsch-lands. Ihren neuen Titel Filmburg hat sie sich redlich erar-beitet. Zahlreiche nationale und internationale Produktio-nen wurden inzwischen in Querfurt gedreht.

Kurzurlaub vor der Tür

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Metropolregion MitteldeutschlandDer Saalekreis im wirtschaftlichen und politischen Ballungsraum. Seite 5

Abschiebung - aber warum?Die Abschiebung von Asyl-bewerbern als letztes Mittel der Verwaltung. Seite 3

Interkulturelle Woche 2015In diesem Jahr unter dem Motto „Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt.“ Seite 7

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Saalekreis-Kurier 29. August 2015 Seite 2

Saalekreis-KurierHerausgeber: Landkreis Saalekreis, Der Landrat, Domplatz 9, 06217 Merseburg, Postanschrift: PF 1454, 06204 MerseburgV.i.S.d.P.: Büroleiterin des LandratesSatz: Bettina Hötzel, E-Mail: [email protected]: 14. August 2015

Verlag: Mediengruppe Mitteldeut-sche Zeitung GmbH & Co. KG, Delitzscher Str. 65, 06112 Halle (Saale), Tel. 0345/565-0; Fax 0345/565-2360, Geschäftsführer: Tilo Schelsky

Anzeigenleitung: Heinz Alt; Tel. 0345/565-2116Vertrieb: MZZ Mitteldeutsche Zeitungszustell-Gesellschaft mbH, Delitzscher Straße 65, 06112 Halle (Saale); Tel.: 0345/565-2021Druck: AROPRINT Druck- und Verlags-haus GmbH, Hallesche Landstraße 111, 06406 BernburgAnzeigen: per E-Mail an [email protected] Tel. 0345/565-2116; Fax 0345/565-2129

E-Mail: [email protected] Tel. 0345/5601838

Erscheinungsweise:

Der Saalekreis-Kurier erscheint vierwöchentlich.

Auflage: 100.000 Exemplare Privathaushalte erhalten eine kostenlose Briefkastenwurfsendung, soweit technisch möglich. Den Saalekreis-Kurier finden Sie auch auf unserer Homepage www.saalekreis.de.

Gemeinsamer Infotag für Menschen mit Handicap am 23. September mit vielfältigen AngebotenEine anhaltend hohe Arbeitskräf-tenachfrage kennzeichnet seit län-gerem den heimischen Arbeits-markt. Jüngere, Ältere und inzwischen auch Langzeitarbeits-lose profitieren davon. Es gibt eine Gruppe, die diesen Aufschwung kaum spürt - Menschen mit ge-sundheitlichen Einschränkungen. Sie bieten Ressourcen, die es in Zeiten immer knapper werdenden Personals zu erschließen gilt. Diese Frauen und Männer sind in der Regel hochmotiviert und verfügen meist über eine abgeschlossene Be-rufsausbildung. Dies nehmen der Eigenbetrieb für Arbeit – Jobcenter Saalekreis und das Jobcenter Burgenlandkreis zum Anlass, um gemeinsam einen Infotag für Menschen mit Handi-cap zu organisieren. Dieser findet am 23. September im Merseburger Innovations- und Technologiezent-rum (MITZ), Fritz- Haber- Str. 9 in der Zeit von 9:00 bis 12:30 Uhr statt.

Dort können sich Menschen mit gesundheitlichen Einschränkun-gen zu Angeboten im Rahmen der sozialen und beruflichen Teilhabe umfassend informieren.Die Jobcenter beider Landkreise gestalten zusammen mit Institutio-nen, Vereinen und anderen Part-nern einen Markt der Möglichkei-ten. Die Arbeitgeberservices der Jobcenter sind ebenfalls vor Ort und warten mit Stellenangeboten der Region auf, die auch für Men-schen mit gesundheitlichen Ein-schränkungen geeignet sind. Für die Anbahnung eines möglichen Arbeitsverhältnisses sollten voll-ständige Lebensläufe durch interes-sierte Arbeitssuchende, gern auch in mehrfacher Ausführung, mitge-bracht werden.Darüber hinaus geben Workshops Impulse und Tipps für das eigene Bewerbungsverhalten. Fragen zum aktuellen Arbeitsmarktgeschehen und Eingliederungschancen wer-den von Experten beantwortet.

„Wir wollen mit unserem Angebot zeigen, dass es durchaus auch in der Region Beschäftigungschancen für diesen Personenkreis gibt und Netzwerke vorstellen, die den Weg zurück ins Arbeitsleben begleiten“, da sind sich die Betriebsleiter des Eigenbetriebes für Arbeit, Dr. Gert Kuhnert, und des Jobcenters Bur-genlandkreis, Hellwig Fischer, ei-nig. Barrierefreiheit ist gegeben, eine Gebärdendolmetscherin ist vor Ort. Alle Interessierten aus dem Saalekreis und dem Burgen-landkreis sind herzlich eingeladen. Fragen im Vorfeld beantworten gern die Beauftragten für Chan-cengleichheit am Arbeitsmarkt Frau Stöbe (Jobcenter Saalekreis)unter 03461 244304 oder per E-Mail [email protected] so-wie Frau Gloede (Jobcenter Burgenlandkreis) unter 03441/2290231 oder per E-Mail [email protected].

Eigenbetrieb für Arbeit - Jobcenter Saalekreis informiert

Betriebskosten-abrechnung ist umgehend ein-zureichen

In diesen Wochen erhalten Mie-ter zumeist erfreuliche Nach-richten von ihren Vermietern. Die Betriebskostenabrechnung fällt auf Grund des milden Winters oftmals positiv aus. Zuviel gezahlte Kosten werden zurückerstattet.„Guthaben, die auf diesem Weg entstehen, müssen uns umge-hend mitgeteilt werden“, infor-miert Anja Vögele, Fachabtei-lungsleiterin Leistung im Eigenbetrieb für Arbeit – Job-center Saalekreis. „Dies kann im Rahmen einer persönlichen Vorsprache in unserem Kun-dencenter erfolgen oder durch Übermittlung einer Kopie der Betriebskostenabrechnung per Post“, ergänzt Vögele noch.

Der Landrat gratuliertAm 12. August konnten Hildegard und Herbert Kölbel aus der Goethestadt Bad Lauchstädt auf 65 gemeinsame Ehejahre zurückbli-cken. Ebenso begingen Gerda und Heinz Pfeiffer am 18. August und Anny und Werner Apitzsch am 19. August ihren 65. Hochzeitstag. Am 26. August konnten gleich zwei Ehepaare aus dem Landkreis Ei-serne Hochzeit feiern – Ruth und Reiner Reckziegel aus dem Lands-

berger Ortsteil Gollma und Sigrid und Werner Lasota aus Zöschen. Ihren 102. Geburts-

tag konnte Alice Böhme aus Merseburg am 17. August feiern. Auf 104 bewegen-

de Lebensjahre durfte Meta Behrends aus Bennstedt zurückschauen. Der

Landrat wünscht allen Jubilaren alles Gute für die Zukunft und vor allem Ge-

sundheit, Glück und Zufriedenheit.

Das Ordnungsamt informiert

Gefahr durch entlaufene HaustiereWas tun, wenn die Gefahr nicht von Wildtieren, sondern von wild gewordenen Haustieren ausgeht? Diese unterliegen nicht dem Jagd-recht. Der Jäger macht sich straf-bar, wenn er das Tier ohne entspre-chende Voraussetzungen und Ge-nehmigungen erlegt. Er riskiert seinen Jagdschein. Geht von dem Haus- oder Weide-tier eine konkrete oder latente Ge-fahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung aus, dann kann je-dermann im Rahmen der Notwehr oder Nothilfe mit verhältnismäßi-gen Mitteln die Gefahr abwehren. Die Polizei sollte aber immer zur Unterstützung gerufen werden. Das Tier wird notfalls getötet und fachgerecht entsorgt. Das kann auch durch einen Jäger erfolgen.

Dabei spielt es keine Rolle, ob es im Jagdrevier oder im befriedeten Bezirk zur Gefahrenlage gekom-men ist. Einer Genehmigung be-darf es im Notfall nicht.Geht keinerlei Gefahr aus, bedarf es dem Vorliegen eines vernünfti-gen Grundes und der Zustimmung des Veterinäramtes der Kreisver-waltung zur Tötung des Tieres. Wenn dann ein Jäger zur Vollstre-ckung gerufen wird und es sich um dessen Revier handelt, genügt die Genehmigung des Veterinäramtes. Befindet sich das Tier jedoch im fremden Revier oder in einem be-friedeten Bezirk, dann ist zusätz-lich eine Genehmigung nach Waf-fengesetz der Unteren Waffen- behörde zwingend erforderlich.Auf der sicheren Seite ist man in

dem Fall, wenn man sich bei der Jagdbehörde unter 03461 401237 oder bei der Unteren Waffenbehörde unter 03461 401204 erkundigt, wie im konkreten Sachverhalt zu ver-fahren ist. Weiterhin kann man sich aber auch an die Po-lizei und die Ordnungsämter der Städte und Gemeinden wenden.

Kindergelderhöhung wirkt sich erst 2016 auf Grundsicherungsleistun-gen ausDie Bundesregierung hat zur Förderung von Familien rückwirkend das Kindergeld ab Januar 2015 um vier Euro aufgestockt. Die Bundesagen-tur für Arbeit teilte kürzlich in einer Pressemitteilung mit, dass die Familienkasse den neuen Kindergeldbetrag ab September 2015 automa-tisch erhöht. Die Nachzahlung für die seit Januar 2015 abgelaufenen Monate erfolgt spätestens ab Oktober 2015 in einem Betrag. Eine erneute Anhebung erfolgt im Januar 2016 um zwei Euro. 2015 2016erstes und zweites Kind 188 Euro 190 Eurodrittes Kind 194 Euro 196 Eurojedes weitere Kind 219 Euro 221 Euro

„Die Erhöhung des Kindergeldes wirkt sich aufgrund einer Übergangsre-gelung erst ab 2016 auf die Grundsicherungsleistungen aus“, informiert Anja Vögele, Fachabteilungsleiterin Leistung im Eigenbetrieb für Arbeit – Jobcenter Saalekreis. „Ändern wird sich auch die Höhe des vom Jugendamt ausgezahlten Un-terhaltsvorschusses. Diese Erhöhung müssen wir sofort berücksichtigen. Unser erklärtes Ziel ist, dass ab dem Monat der Auszahlung der neuen Betragshöhe diese in unsere Berechnungen bereits einfließt. So wollen wir Überzahlungen vermeiden“, erläutert Vögele das mit dem Jugendamt des Landkreises abgestimmte Vorgehen. „Die betroffenen Leistungsempfänger erhalten den geänderten Leis-tungsbescheid spätestens mit der nächsten Folgebewilligung bzw. im Fal-le erforderlicher weiterer Änderungen mit dem nächsten Änderungsbe-scheid“, ergänzt sie noch.

GründerkontaktloungeDas Gründernetzwerk Halle-Saalekreis lädt am 2. September um 18:00 Uhr Startups, also junge Unternehmen, die sich erst kürzlich gegründet haben und mit inno-vativen Ideen den Weg in die Selbständigkeit suchen sowie Interessenten, die eine Selbständigkeit planen, recht herzlich zur zweiten „Gründerkontaktlounge“ in das Merseburger Innovations- und Technologiezentrum (MITZ), Fritz-Haber-Str. 9, ein. In ungezwungener Atmosphä-re besteht die Möglichkeit, mit Vertretern gründerre-

levanter Einrichtungen wie Kammern und regionalen Wirtschaftsförderungen, mit Netzwerkpartnern sowie mit Gründern untereinander ins Gespräch zu kom-

men und Erfahrun-gen auszutauschen. Das Gründernetz-werk will durch die-se regelmäßig statt-findenden Treffen

Gründer und Gründungsinteressierte auf ihrem Weg unterstützen. Des Weiteren stellt die Kontaktlounge eine Möglichkeit dar, weitere unternehmerische Ideen zu entwickeln und erste Netzwerke untereinander zu gründen.

Fischerprüfung

Am 10. Oktober 2015 führt der Landkreis die nächste Fischerprü-fung im Domgymnasium in Mer-seburg durch. Anträge auf Zulas-sung zur Fischerprüfung können bis spätestens zum 10. September 2015 gestellt werden. Antragsfor-mulare sind bei der Fischereibe-hörde, Domplatz 2 in Merseburg (Zimmer 104, 03461/401215) erhältlich. Die Gebühr beträgt für Jugendliche ab vierzehn Jahre 28,00 Euro und für Erwachsene 56,00 Euro.

Erfassung gesetzlich geschützter Biotope

Ab August 2015 bis voraussicht-lich 31.12.2018 werden die ge-setzlich geschützten Biotope des Landkreises Saalekreis erfasst. Die Kartierung erfolgt durch Mitar-beiter der unteren Naturschutzbe-hörde und durch berufene ehren-amtliche Naturschutzbeauftragte der Kreisverwaltung. Gemäß § 65 Bundesnaturschutzgesetz i. V. m. § 30 Naturschutzgesetz des Lan-des Sachsen-Anhalt dürfen die Be-schäftigten der Naturschutzbehör-den und die Naturschutz- beauftragten, soweit dies zur Er-füllung ihrer Aufgaben erforder-lich ist, Grundstücke außerhalb von Wohngebäuden und Betriebs-räumen sowie des unmittel- bar angrenzenden befriedeten Be-sitzes jederzeit betreten.

Fotos zu Natura 2000Aus Deutschland kennt man sie schon, doch auch viele andere eu-ropäische Länder besitzen sie – die Natura 2000-Schutzgebiete. Wer innerhalb von Europa verreist, sollte die Augen offen halten, denn auf der Facebookseite des Landesverwaltungsamtes zu „Na-tura 2000“ werden noch bis zum 13. September die schönsten Ur-laubsfotos zum Thema gesucht. Inzwischen spannt sich das Netz der europäischen Schutzgebiete über ganz Europa und besteht aus rund 25.000 Gebieten. Sie sind unter anderem Heimat für zahlrei-che seltene Tier- und Pflanzenar-ten. Viele der Lebensräume, die Sie beispielsweise in Spanien, Schweden oder Ungarn entdecken können, werden Sie in Deutsch-land niemals antreffen. Daher nutzen Sie die Gelegenheit und halten Sie die Natur in Ihrem Ur-laubsland fotografisch fest.

Welt-AlzheimertagAnlässlich des Welt-Alzheimertages 2015 lädt der Landkreis Saalekreis und das Mehrgenerationenhaus (MGH) Merseburg zu einer Filmvorführung ein. Am 21. September, 16:00 Uhr wird im DomStadtKino in Merseburg der Film „Honig im Kopf“ zu sehen sein. Im Anschluss findet eine Diskussionsrunde mit • Dr. med. Janett Piro, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Leiterin des Sozialpsychiatrischen

Dienstes Saalekreis• Kathrin Damm, ASB Pflegeheim Bad Dürrenberg, Heimleiterin und• Torsten Klimpel, Stadtinsel e.V. Projektleiter „Chance pro Alter“statt. Der Eintritt ist kostenlos. Bei Fragen können Sie sich an die Psychiatriekoordinatorin, Frau Simone Küchler unter der Telefonnummer 03461 40-1711 oder Email [email protected] wenden.

Kunstkalender von Kindern mit Behinderung

Für 13 Kinder mit Körperbehinderung ging jetzt ein Traum in Erfüllung. Ihre Gemälde wurden aus über 200 Bildern für den Jahreskalender „Kleine Galerie 2016“ ausgewählt. „Mein Lieblingsberuf“ lautet der Titel, zu dem die kleinen Künstler farbenfrohe Bilder malten. Der Kalender wird ab September kostenlos verschickt und ist nicht im Handel erhältlich. Reservierungen nimmt der Bundes-verband Selbsthilfe Körperbehinderter e. V. jetzt online im Shop unter www.bsk-ev.org/shop entgegen. Alternativ können Sie auch telefonisch unter 06294 4281-70, per E-Mail: [email protected] oder Fax: 06294 4281-79 einen Kalender reservieren. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite des Bundes-verbandes Selbsthilfe Körperbehinderter e. V. unter www.bsk-ev.org.

Am Rabenkäfig auf dem Gelände des Merseburger Schlosses hat der Altstadtverein Merseburg eine Informationstafel zur Erinnerung an den Merseburger Kommunalpoliti-ker und Schriftstel-ler Dr. Siegfried Berger enthüllt. Zudem stiftete der Verein zwei neue Bänke, die am Ra-benkäfig zum Ver-weilen einladen.

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Seite 3 29. August 2015 Saalekreis-Kurier

Die Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern ist kein angenehmer Job. Zuständig dafür sind die Mitarbeiter der Ausländerbehörde. Täg-lich haben sie mit Menschen zu tun, denen, aus welchem Grund auch immer, ein weiterer Aufenthalt in Deutschland verweigert wird. Die Folgen sind tiefgreifend und für Außenstehende oft unverständlich. Grund genug, einmal eine Abschiebung aus Sicht der Behörde darzu-stellen, denn sie handelt nach Recht und Gesetz, steht jedoch stets in der Kritik, wenn sie es durchsetzt.

Trifft ein Asylbewerber im Saalekreis ein, beginnt damit die Arbeit der Ausländerbehörde. Sie begleitet den Weg der Asylsuchenden, egal ob das entsprechende Verfahren durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) positiv oder negativ ausfällt.

Was ein positiver Bescheid bedeutet

Ist ein Asylantrag positiv beschieden, hat die Ausländerbehörde den Asylsuchenden einen dauerhaften Aufenthaltstitel auszustellen. Die Betroffenen haben nun Anspruch auf Integrationskurse und können einer legalen Beschäftigung nachgehen. Auch ein Nachzug von Famili-enangehörigen ist möglich.

Wenn das Ergebnis des Asylantrages negativ ist

Wird ein Antrag durch das BAMF jedoch abgelehnt, in Deutschland immerhin derzeit rund 2/3 aller Gesuche, kommt der Ausländerbehör-de die Aufgabe zu, die bevorstehende Abschiebung vorzubereiten und durchzuführen. Sie ist dabei an die Entscheidungen des BAMF gebun-den und kann diese nicht ändern. Jedoch lassen Betroffene negative Entscheidungen des Bundesamtes in der Regel erst gerichtlich prüfen. Während dieser Zeit ist eine Abschiebung unzulässig. Nach einem ne-gativen Ausgang der Gerichtsverfahren sind die abgelehnten Asylbe-werber verpflichtet, das Bundesgebiet zu verlassen. Sie werden sowohl durch das BAMF als auch von der Ausländerbehörde des Landkreises auf diese Pflicht hingewiesen. Ebenso erfolgen Verweise auf den damit verbundenen Anspruch auf verschiedene finanzielle Hilfen, die von der Kostenübernahme für die Rückfahrt bis hin zu Starthilfen im Heimat-staat reichen können. Den Saalekreis verlassen allerdings weniger als 10 % der abgelehnten Asylbewerber freiwillig.

Doch wie geht es dann weiter?

Wenn eine Abschiebung stattfindet, werden die betroffenen Personen, nachdem sie nochmals ergebnislos auf ihre Ausreisepflicht hingewiesen wurden, auf dem Land- oder Luftweg in den Zielstaat überstellt. Die Abschiebung wird von Polizeikräften begleitet und durchgeführt. Ins-besondere bei Familien ist der Landkreis sich seiner sozialen Verantwor-tung bewusst und lässt die Maßnahmen von Ärzten, Sanitätern, Dol-metschern oder Sozialarbeitern begleiten, wenn dies im Einzelfall erforderlich ist. Bei Personen, die im Vorfeld Erkrankungen angezeigt haben, wird die Reisefähigkeit von Fachärzten geprüft und festgestellt. Die Abschiebung wird dann zusätzlich von einem Arzt begleitet. Bei Schwangeren wird auf die Einhaltung von Schutzfristen geachtet, bei Kindern auf das Kindeswohl.

Die Realität im Saalekreis

Unter 20 % der abgelehnten Asylbewerber werden im Landkreis tat-sächlich abgeschoben. In Zahlen ausgedrückt konnten 2014 63 Perso-nen in ihre Heimatländer zurück geschickt werden, während bei 107 die Abschiebung fehlschlug. 2015 stehen bisher 57 abgeschobenen Per-sonen 95 gegenüber. Insgesamt reist die Mehrzahl der abgelehnten Asylbewerber weder freiwillig aus noch werden die Betroffenen abge-schoben. Die Gründe dafür sind vielfältig und heißen im Behörden-deutsch „Abschiebungshindernisse“.

Schon wieder eine Abschiebung, aber warum?

Forsetzung auf Seite 4

Die Wahrscheinlichkeit einer Abschiebung sinkt mit der Dauer des Aufenthaltes im Bundesgebiet. Nach dem Gesetz zur Neubestimmung des Bleiberechts und der Aufenthalts-beendigung erhalten die abgelehnten Asylbewerber nach 6 bzw. 8 Jahren gedul-deten Aufenthalt im Bundesgebiet ein dauerhaftes Bleibe-recht, wenn sie sich erfolgreich integriert haben. Auch für freiwillig ausgereiste oder abgeschobene Ausländer, die erneut nach Deutschland kommen, beginnt das Asylverfahren von vorn. Insgesamt gesehen, wird Deutschland Flüchtlinge und Asylsuchende aufnehmen müssen, solange es auf der Welt Kriege oder Armut gibt. „Ich habe von da-her großen Respekt vor der Arbeit meiner Mitarbei-ter, da mit zunehmender Zahl der Asylbe-werber auch der Druck auf sie steigt“, sagt Landrat Frank Bannert (CDU).Die Berichte aus der überlasteten Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber in Halber-stadt scheinen dabei auf den ersten Blick weit weg, aber immerhin kommen rund 10 Prozent der täglich dort eintreffenden 130 Personen nach wenigen Tagen in den Saalekreis. Und die Zahl der Neuzuweisungen steigt monatlich. Kamen 2012 insgesamt 172 Asylbewerber in den Landkreis, erhöhte sich die Zahl 2013 schon auf 282, 2014 waren es sogar 603 Personen und von Januar

bis August dieses Jahres 877. Entsprechend der dra-matischen Situation ist die Zahl der Unterbringungs-plätze im Saalekreis um ein Vielfaches gestiegen und

weitere Quartiere werden ge-sucht, die Zahl der Mitarbeiter in den Ämtern wurde erhöht und das Budget für Leistungen an die Asylbewerber entsprechend an-gepasst. „Damit können wir in der Ausländerbehörde personell und fachlich auch in Zukunft ei-

nen reibungslosen Ablauf bei der Bearbeitung garan-tieren“, ergänzt der zuständige Dezernent Hartmut Handschak. Schließlich ist sich der Landkreis seiner Verantwortung bewusst, Asylbewerber menschen-würdig und vor allem sicher unterzubringen. „Wir alle müssen denjenigen, die Hilfe benötigen, Toleranz und Menschlichkeit entgegenbringen. Im Gegenzug kann die Bevölkerung jedoch von der

Politik und Verwaltung Offenheit und Klarheit in dieser Fra-ge erwarten. Dazu gehört ein solidari-

sches Verhalten mit der Flüchtlingsfrage, eine offene Asyldebatte, aber auch eine Akzeptanz der Tatsache, dass eine Abschiebung als letztes Mittel des Verwal-tungszwangs in einigen Fällen unumgänglich ist“, so der Landrat.

Die häufigsten Abschiebungshindernisse im Saalekreis• Die Betroffenen sind nach eigenen Angaben nicht im Besitz

eines Passes, die Passbeschaffung durch die Ausländerbehörde scheitert daran, dass die Personen falsche Angaben über ihren Namen, ihr Geburtsdatum und -ort und ihre Staatsangehörig-keit machen.

• Werdende Mütter und ihre Familien werden innerhalb der Mutterschutzfrist nicht abgeschoben.

• Einige Betroffene heiraten im Laufe des Aufenthaltes oder werden Eltern eines Kindes mit einem/einer deutschen Staats-angehörigen. Diese Personen genießen Abschiebungsschutz.

• Ärztliche Atteste, wonach Personen nicht reisefähig seien. Sollten sich Inhalt und Echtheit des Attestes bestätigen, ver-bleiben die Betroffenen (mit ihren Familien) im Bundesgebiet.

• Haftstrafen oder Strafverfahren gegen die Betroffenen verhin-dern die Abschiebung aus dem Bundesgebiet. In diesen Fällen müssen die Staatsanwaltschaften der Abschiebung zustimmen, was nicht immer der Fall ist.

„Wir können personell und fachlich auch in Zukunft einen reibungslosen Ablauf garantieren.“

Dezernent Hartmut Handschak.

Anzahl der zugewiesenen Asylbewerber im Saalekreis 2008-2015

„Ich habe großen Respekt vor der Arbeit meiner Mitarbeiter.“

Landrat Frank Bannert (CDU)

Herkunftsländer der Asyl-antragsteller in Deutschland Zeitraum 01.01.2015 bis

30.06.2015 (Quelle: BAMF)

Pakistan

Nigeria

Eritrea

Mazedonien

Afghanistan

Irak

Serbien

Albanien

Kosovo

Syrien

5.000 10.0000 15.000 20.000 25.000 30.000

bis August 2015

2014201320122010 2011200920080

800

600

400

200

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Saalekreis-Kurier 29. August 2015 Seite 4

Forsetzung von Seite 3

1000 Jahre KaiserdomSonderschau lässt Pracht des Mittelalters lebendig werden

Der Merseburger Dom blickt in diesem Jahr auf eine ereignisreiche 1000-jährige Geschichte zurück. Kein geringerer als Bischof Thietmar von Merseburg, einer der berühmtesten Chronisten des Mittelalters, legte am 18. Mai 1015 den Grundstein zum Bau des Mer-seburger Doms. Seit 10. August 2015 lädt nun die Sonderausstellung „1000 Jahre Kaiserdom Merse-burg“ zu einer hochkarätigen Kulturschau ein und erfreut sich großer Resonanz. „Die Ausstellung zeigt einmal mehr, wie reich das Land Sachsen-Anhalt an kulturellem Erbe ist“, betonte Kultusminister und Schirmherr der Ausstellung Stephan Dorgerloh (SPD) zur Eröffnung. Das Projekt wurde dabei unterstützt vom Land Sachsen-Anhalt, der Ostdeutschen Spar-kassenstiftung, der Saalesparkasse, dem Landkreis Saalekreis und der Stadt Merseburg.Der Merseburger Dom gilt heute als einer der bedeu-tendsten Kathedralbauten Deutschlands und war Lieblingsort des einzigen heiliggesprochenen Kaiser-paars des Deutschen Reiches, Heinrich II. und Kuni-gunde. Für vier Monate kehrt der Glanz des 11. Jahr-hunderts mit der Präsentation wertvoller Handschriften und kostbarer Kunstwerke aus ganz Europa nach Merseburg zurück. Die Ausstellung im

Dom St. Johannes und St. Laurentius und im Kultur-historischen Museum Schloss Merseburg gibt einen Einblick in die prachtvolle Gründungsausstattung ei-ner Kathedrale. Dank hochrangiger Leihgaben, die zum Teil noch nie außerhalb ihrer Aufbewahrungsor-te gezeigt wurden, bietet sich dem Besucher ein Ein-blick in die Zeit, als die Bestrebungen des Reiches von Merseburg aus gesteuert wurden. Prachtvolle Königs-urkunden berichten von Schenkungen Heinrichs II. und illustrieren die Herrschaft des Königtums mittels der Schrift in einem Reich, das keine Hauptstadt kannte. Der historische Bogen spannt sich weiter zu den Auseinandersetzungen zwischen König Heinrich IV. und Rudolph von Rheinfelden bis hin zu den Sa-liern. Ein abwechslungsreiches Begleitprogramm, Thematische Sonderführungen, Vorträge und vor al-lem hochkarätige Konzerte bereichern die Ausstellung und wer will, hat sogar die Möglichkeit, im Kulturhis-torischen Museum sich in die karolingische Minus-kelschrift einführen zu lassen. Und damit kann man selbst Chroniken wie einst der berühmte Bischof Thietmar schreiben. www.merseburg2015.de.

Fotos: R. Penske

Spaß und Wettkampf zum HafenfestDas 8. Hafen- und Geiseltalseefest hatte wieder viel zu bieten. Gestar-tet wurde am 17. Juli mit dem Sommerkino. Bei gutem Wetter war der Hafenplatz rappelvoll und das Lachen beim Film „Fack ju Göhte“ schallte über den Geiseltal-see. Der Sonnabend stand im Zei-chen der Akteure rund um den Geiseltalsee und des Sports für ei-nen guten Zweck. Die Akteure zeigten an Ständen oder mit Aktio-nen was rund um Deutschlands größten künstlichen See so gebo-ten wird. Am Stand des Tauchzent-rums Geiseltalsee konnte man sich informieren und wurde auch gleich zum Schnuppertauchen eingela-den. Unüberhörbar war der Hub-schrauber der Firma HELIKO, der immer wieder Schaulustige über den See flog. Sportlich ging es beim enviaM Städtewettbewerb zu, hier radelten die Müchelner für den guten Zweck auf den derzeiti-gen ersten Platz.Bei seinem ersten offiziellen Be-such an der Marina Mücheln hatte der neue Bürgermeister der Goe-

thestadt Bad Lauchstädt Christian Runkel eine angenehme Aufgabe. Er begrüßt die Geiseltalseenixe Lisa und die Geiseltaler Weinprin-zessin Sophia am Steg. Welche standesgemäß mit der Segelschule Skippertreff über das Wasser zum Hafenfest kamen. In seiner Rede dankte er allen Akteuren, für das gelungene Fest. Und der Secco, aus der Lauchstädter Flur, kam bei der Sonne gerade recht. Um 19.00 Uhr schallte das Horn der MS Felix als Startsignal für die große Hafen-ausfahrt übers Wasser und ca. 30 Boote jeglicher Art setzten sich in Bewegung Richtung Braunsbedra. Nach einem kleinen Re-genschauer stimmten dann die wie-derkehrende

Sonne und das DJ-Team aus Groß-korbetha die Besucher wieder ver-söhnlich. Das Feuerwerk breitete sich ebenfalls in allen Farben über den dann ruhigen Nachthimmel aus. Regen und Unwetterwarnung vermiesten dann doch den Sonn-tagvormittag und nach besorgten Anfragen wurde der Ur-Krostitzer-Hafenpokal abgesagt. Mit See-mannsmusik des AHOI-AHOI Orchesters klang das Hafen- und Geiseltalseefest aus. Text: Andreas Förtsch

Blick aus der Kanzel beim Hubschrauber-Rundflug Foto: Celine Grochol

Finanzielle UnterstützungDie Asylantragsteller haben Anspruch auf Leistun-gen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.Dieser entsteht mit der Asylantragstellung und endet mit dem Verlassen des Bundesgebietes bzw. wandelt sich in einen Anspruch nach dem SGB II (Hartz 4) um, wenn die Betroffenen ein dauerhaf-tes Bleiberecht erhalten.Die Höhe der Leistungen nach dem Asylbewerber-leistungsgesetz nach 15 Monaten Aufenthalt ent-spricht ungefähr der Höhe der Leistungen nach dem SGB XII (Sozialhilfe) und ist an die Bedürf-nisse der Asylbewerber angepasst. Ebenso werden Kosten für eine angemessene Wohnung und Kos-ten im Krankheitsfall übernommen. Für die Aus-zahlung dieser Leistungen ist im Saalekreis das Sozialamt zuständig.

Der Weg eines Asylbewerbers in eutschland• Eine legale Einreisemöglichkeit zur Asylantragstellung nach Deutschland gibt es nicht. Die Betroffenen reisen illegal in das Bundesgebiet ein.• Betroffene aus den Balkanländern haben die Möglichkeit, für touristische Zwecke legal ohne Visum nach Deutschland zu kommen. Dieser Aufenthalt wird

häufig zur Antragstellung genutzt.• Der Asylantrag muss beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge persönlich gestellt werden. Bei der Antragstellung werden die Ausländer in ihrer Mut-

tersprache angehört. Sie können die Gründe für ihre Flucht erläutern. Meist dauert eine solche Befragung mehrere Stunden.• Schutz wird Personen gewährt, die politisch verfolgt werden oder denen wegen ihrer Hautfarbe, Religion, Nationalität, politischen Überzeugung oder Zuge-

hörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe in ihrem Heimatland Schaden droht.• Keinen Schutz erhalten Ausländer, die aus wirtschaftlichen Gründen nach Deutschland kommen.• Die Bearbeitung des Asylantrags kann zwischen 1 Tag und mehreren Jahren dauern. Im Jahresdurchschnitt 2014 dauerte ein Asylverfahren 7,1 Monate,

derzeit sind es 5,3 Monate. Die Bundesregierung hat das Ziel ausgegeben, die durchschnittliche Verfahrensdauer auf drei Monate zu verkürzen.• Wenige Wochen nach Ankunft in Deutschland und Asylantragstellung werden die Betroffenen auf die Landkreise und kreisfreien Städte verteilt. Sie haben

damit (unabhängig vom Ausgang des Asylverfahrens) einen Anspruch auf die Unterbringung in einer Wohnung oder einem Wohnheim und erhalten Sozi-alleistungen.

• Im Saalekreis gibt es die Gemeinschaftsunterkunft Krumpa und für Familien sowie alleinstehende Frauen Wohnungen und Wohngemeinschaften im gesam-ten Landkreis. Jede Kommune leistet hierbei einen solidarischen Beitrag zur Unterbringung.

Bei Anruf TaxiRufbushaltestelle am Carl-von-Basedow-Klinikum in QuerfurtAls Service für alle, die vom Busbahnhof Querfurt zum Klinikum und zurück gelangen wollen, gibt es seit dem 20. Juli wieder eine Verbindung mit öffentli-chen Verkehrsmitteln. „Auf vielfachen Wunsch unse-rer Patienten und ihrer Angehörigen wurde zum Mo-natsbeginn eine Rufbus-Verbindung in Querfurt eingerichtet“, erklärt der Geschäftsführer des Base-dow-Klinikums, Lothar Peruth, und verweist insbe-sondere auf die steigende Zahl ambulanter Patienten. „Wir haben am Standort nicht nur das Notfallzent-rum und die psychiatrische Institutsambulanz, son-dern auch Praxen niedergelassener Fachärzte, wie die Radiologie Saalekreis, die auch das Mamascreening durchführt, und seit Kurzem die Kardiologische Pra-xis Dr. Schaefer.“ Die Zusammenarbeit in Vorberei-tung der neuen Stadtlinie war unkompliziert. „Dank gilt PNVG-Geschäftsführer Lothar Riese und seinen Mitarbeitern für die schnelle Umsetzung“, betont Pe-ruth.Die Stadtlinie „C – RUFBUS – Busbahnhof – Klinikum (Querfurt)“ verkehrt zwischen dem Bus-bahnhof Querfurt Bussteig 5 und dem Klinikum.

Extra dafür wurde auf dem Gelände Vor dem Nebraer Tor 11 wieder eine Haltestelle eingerichtet. Das Fahr-planangebot ist auf alle regionalen Linien, die am Busbahnhof Querfurt ankommen bzw. abfahren, ab-gestimmt.Und wie auf allen anderen Linien gilt der Tarif des MDV. Fahrgäste ohne gültigen Fahrausweis benötigen einen Fahrschein des Stadtverkehrs. Fahr-gäste, die bereits mit öffentlichen Verkehrsmitteln an-gekommen sind, können ihren Fahrausweis zur Wei-terfahrt nutzen, soweit die zeitliche Gültigkeit nicht überschritten wird. Die Abfahrtszeiten sind im Aus-kunftssystem der INSA und des MDV unter www.insa.de und www.mdv.de, sowie an den Haltestellen Querfurt Klinikum und Querfurt Busbahnhof Bahn-steig 5 zu finden. Aber Achtung! Es handelt sich um Rufbusse. Wer diese Fahrten nutzen möchte, muss sie vorher telefo-nisch anmelden. Die Anmeldung muss bis eine Stun-de vor Fahrtbeginn unter 034771 22263 erfolgen.

Text und Foto: C.-v.-B.-Klinikum

v. l. n. r. Lothar Riese, Geschäftsführer der PNVG, Lothar Peruth, Geschäftsführer des CvB-Klinikums und Taxiunternehmer René Elix mit einem Kleinbus an der neuen Haltestelle.

WM-Feeling in Merseburg

Der WM-Pokal machte im August Station in Merseburg. Einen ganzen Tag lang hatten Fußball-Begeis-terte die Möglichkeit die „Originale Kopie“ des begehrten Pokals live zu sehen. Ein schwarzer Truck auf dem Gelände an der Rischmühlenhalle zog die Aufmerksamkeit auf sich. Darin befand sich die , hinter Glas gut gesicherte, vergoldete Kopie des originalen Weltmeisterschafts-Pokals. Auf der Tour des Deut-schen Fußballbundes war Merseburg eine von nur zwei Stationen in Sachsen-Anhalt. So nutzen auch viele Besucher aus dem Umland des Landkreises die Gelegenheit den Pokal zu bestaunen. Fotos: KV

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Seite 5 29. August 2015 Saalekreis-KurierWachstumsmotor für die ganze Region

Der Saalekreis engagiert sich in der Europäischen Metropolregion MitteldeutschlandDer Begriff Metropolregion beschreibt ein wirtschaftliches und politi-sches Ballungszentrum, in dem eine oder mehrere Großstädte eng mit den sie umgebenden, ländlichen Regionen verbunden sind. Metropolre-gionen fungieren als „Motoren der sozialen, gesellschaftlichen und wirt-schaftlichen Entwicklung“. In Deutschland wurden Metropolregionen erstmals 1995 durch die Mi-nisterkonferenz für Raumordnung definiert. Die heutige Europäische Metropolregion Mitteldeutschland besteht seit März 2014. Aktuell ge-hören ihr bereits über 60 große und mittelständische Unternehmen, Städte und Landkreise, Kammern und Verbände sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thürin-gen an. Auch der Saalekreis trat Ende 2014 dem Netzwerk bei, zu dessen Mit-gliedern auch im Landkreis ansässige Unternehmen, darunter die großen Chemieunternehmen TOTAL, Dow und Linde sowie mehrere Mittel-ständler, gehören. Für die erfolgreiche Entwicklung des Landkreises sei es

wichtig, dass man länderübergreifend mit einer Stimme spre-che, zum Beispiel bei der Planung von großen Infrastruktur-vorhaben und der Vermarktung von Industrie- und Gewerbe-flächen. Um das zu erreichen, will die Metropolregion Mitteldeutsch-land als Plattform für Vertreter aus öffentlicher Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur dienen, die in Arbeits-gruppen gemeinsame Projekte zu den Themen Wirtschaft, Demografie, Bildung, Tourismus sowie Verkehr und Mobili-tät entwickeln. Darüber hinaus soll die weltweite Bekanntheit der Region bei Investoren, Fachkräften und Touristen erhöht werden. Während eine einzelne Stadt oder ein Landkreis kaum Chancen hat, im internationalen Standortwettbewerb wahrgenommen zu werden, soll dies mit dem gemeinsamen Auftritt als „Metropolregion Mitteldeutschland“ gelingen. Be-reits 19 Kommunen, Landkreise und Wirtschaftsförderer nut-zen die digitale Gewerbeimmobilien-Datenbank der Metro-polregion Mitteldeutschland, um ihre Flächen und Standorte im Internet zu präsentieren, darunter auch der Saalekreis. Welche Potenziale in den gemeinsamen Projekten mitteldeut-scher Akteure stecken können, zeigt auch das Wasserstoff-Projekt „HYPOS“. Das von der Metropolregion Mittel-deutschland initiierte Vorhaben will bis 2020 wirtschaftliche Lösungen für die Nutzung von Wind- und Solarstrom sowie Biomasse durch Erzeugung von „grünem“ Wasserstoff entwi-ckeln. An dem Projekt arbeiten mittlerweile über 130 Unter-nehmen und Forschungseinrichtungen aus ganz Deutschland mit, darunter am Chemiestandort Leuna die Linde AG und das Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP. Solche Vorhaben wären für die einzelnen Partner allein finan-ziell und logistisch kaum zu meistern. Genau hier sieht die Metropolregion Mitteldeutschland ihre Kernaufgabe: Über die Grenzen von Landkreisen und Bundesländern hinweg In-teressen zu bündeln und durch konkrete Projekte einen Mehr-wert für die gesamte Region zu schaffen. So entstanden eben-falls bereits ein „Wissenschaftsatlas“ mit Informationen zu den neun Universitäten, mehr als 25 Hochschulen und über 100 Forschungseinrichtungen in Mitteldeutschland sowie ein „Kulturwegweiser“, der Touristen als Broschüre und Webseite über die vielfältigen Sehenswürdigkeiten und Kulturangebote in Mittel-deutschland informiert. Zu den aktuell laufenden Vorhaben gehört unter anderem die Einführung eines einheitlichen „Metropolregion-Tickets“

und eines abgestimmten Angebots- und Fahrplankonzepts für den ge-samten öffentlichen Nahverkehr in Mitteldeutschland. www.mitteldeutschland.com

Der Vorstand der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland: v.l.: Oliver Fern (Vorstand LBBW Sachsen Bank und Schatzmeister im Vorstand), Markus Kopp (Vorstand Mitteldeutsche Airport Holding und Schriftführer im Vorstand), Frank Bannert (Landrat Landkreis Saalekreis und Vorstandsmitglied), Burkhard Jung (Oberbürgermeister der Stadt Leipzig und 1. Vorsitzender des Vorstandes), Michaele Sojka (Landrätin Landkreis Altenburger Land und Vorstandsmitglied), Reinhard Kroll (Geschäftsführer TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland GmbH und 2. Vorsitzender des Vorstandes), Klaus Papenburg (Geschäftsführer GP Günter Papenburg AG und Vorstandsmitglied) Dr. Bernd Wiegand (Oberbürger-meister der Stadt Halle/Saale und Vorstandsmitglied) Foto: Tom Schulze

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Saalekreis-Kurier 29. August 2015 Seite 6

AUSSTELLUNGEN

Ganzjährig: „Merseburger Herzogszeit“, Kulturhistorisches Museum Merseburg

Bis 6. September: „Spielzeug-Kaufläden der 50er und 60er Jahre aus Deutschland-Ost und Deutschland-West“, Museum Petersberg

5. September – 1. November: „Mischwesen“ Malerei und Grafik von Undine J. E. Hannemann und Friedel, Gartencafé „Picknick am Wegesrand“ in Mücheln

12. September – 1. November: „Im Mittelalterlichen Skriptori-um“ und „Frauenleben im Mittelalter“, Museum Petersberg

Bis 25. September: „Kunst und Stoff“ von Irene Semelka, Kunsthaus Tiefer Keller in Merseburg

Bis 27. September: „Schönes an Saale und Unstrut“, von Melitta und Helmut Klettke, Palmenhaus in Bad Dürrenberg

Bis 1. Oktober: „Zum Gedenken an Horst Brühmann“ – Zeich-nung und Plastik, Willi-Sitte-Galerie Merseburg

Bis 11. Oktober: Fotoausstellung „Wunder der Schöpfung – Gesich-ter der Bäume“ von Birgit Barthels, Geiseltalseekirche in Mücheln

Bis 18. Oktober: „Aus Schwer-tern sollen Sensen werden“ – Zwi-schen Völkerschlacht und Wiener Kongress, Museum „Bernhard Brühl“ in Landsberg

Bis 25. Oktober: „ÆNIGMA. 100 Jahre Anthroposophische Kunst“ , Schloss Ostrau

Bis 1. November: „FilmBurg Querfurt: Ganz großes Kino!“, Burg Querfurt

Bis 9. November: „Grundstein des Reiches. 1000 Jahre Kaiser-dom Merseburg“, Dom zu Merseburg

Bis 15. Januar 2016: Ausstellung „Christliche und Mythologische Bildsprache im Werk von Willi Sitte“ in der Willi-Sitte-Galerie in Merseburg

MUSIK/ TANZ/ THEATER

30. August, 14:30 Uhr: Quer-schnitt von der Klassik bis zur Gegenwart mit dem Städtischen Musikverein Merseburg, Kurpark-bühne Bad Dürrenberg

30. August, 14:30 Uhr: Oper „Der Impresario von Smyra“, Goethe-Theater Bad Lauchstädt

30. August, 15:30 Uhr: Templer-sommer – Akademisches Streich-quartett der Martin-Luther-Uni-versität, Templerkapelle Wettin-Löbejün OT Mücheln

30. August, 16:00 Uhr: Irish Folk Konzert mit der Seldom Sober Company, Kirche in Mösthinsdorf

30. August, 16:00 Uhr: Jazzkon-zert mit „Sprachlos“, St. Anna Kirche in Dieskau

30. August, 17:00 Uhr: Meister-werke der Klassik: Streichquartette von E. W. Wolf und J. Haydn, Kirche in Burgliebenau

5. September, 12:00 Uhr: Orgelklang 12, an der Ladegastor-gel: Henry Fairs – Birmingham, Dom zu Merseburg

6. September, 14:00 Uhr: 10. Langenbogener Orgelfest, Kirche St. Magdalenen in Langenbogen

6. September, 15:30 Uhr: Templersommer – Hot Strings, Templerkapelle Wettin-Löbejün OT Mücheln

12. - 20. September: 45. Merse- burger Orgeltage „Heilige Zahlen in der Musik - von der Schöpfung bis zur Apokalypse“ mehr unter www.merseburger-orgeltage.de

12. September, 14:30 Uhr: Oper „Der Freischütz“, Goethe-Theater Bad Lauchstädt

12. September, 17:00 Uhr: Musiksommer Gollma – „Wohl denen, die da wandeln“, Chorkon-zert mit sieben Chören, Kirche Gollma

13. / 19. September, 14:30 Uhr: Oper „Martha oder Der Markt zu Richmond“, Goethe-Theater Bad Lauchstädt

13. September, 15:00 Uhr: Jazzkonzert mit der „Old Time Memory Jazzband“ aus Jena, Hoppenhauptkirche in Beuna

13. September, 15:30 Uhr: Abschlusskonzert des Templer-sommers - Akki Schulz proudly presents „best of Templersommer“ mit Gästen aus den letzten 9 Jahren, Templerkapelle Wettin-Löbejün OT Mücheln

13. September, 19:00 Uhr: „IN TERRA PAX“ Oratorium von Frank Martin für Soli, Chor und Orchester, Dom zu Merseburg

17. September, 19:30 Uhr: Der besondere Donnerstag - „Folk-Blues mit Josa“, Museum Petersberg

18. September, 19:00 Uhr: Benefizkonzert der Saalesparkasse „Der Tag ist schon versunken…“ mit dem Kammerchor ‚Cantamus‘ aus Halle, Burg Querfurt

19. September: 11. Lauchstädter Theaterball, Goethe-Theater in Bad Lauchstädt

20. September, 15:30 Uhr: Die große Johann Strauß-Gala, Goethe-Theater Bad Lauchstädt

20. September, 17:00 Uhr: Musiksommer Gollma – Konzert für Violine und Orgel mit Maria Gvozdetskaja und Ekaterina Leontjewa, Kirche Gollma

25. September, 19:00 Uhr / 26. September, 14:30 Uhr: Oper „Partenope“, Goethe-Theater Bad Lauchstädt

25. September, 19:00 Uhr: UNICEF-Konzert mit dem Herder-Gymnasium, Dom zu Merseburg

25. September, 19:00 Uhr: 7. Herbstklänge mit hausgemachter Musik auf der Burg Querfurt

26. September, 12:00 Uhr: Motette im Dom mit dem Stadtsingechor Halle, Dom zu Merseburg

26. September, 14:30 Uhr: Herbstkonzert mit dem gemisch-ten Chor Karsdorf, Geiseltalseekir-che in Mücheln

26. September, 16:00 Uhr: Kabarett in der Kirche mit der „TheaterKompanieLeipzig“, Kirche in Mösthinsdorf

26. September, 19:00 Uhr: DomMusik IX „1000 Jahre Merseburger Dom“ - Musik und Geschichten aus der Zeit berühm-ter Mittelalter-Handschriften, Dom zu Merseburg

SONSTIGES

28. – 30. August: 29. Braunsdor-fer Heimatfest, Festplatz Braunsdorf in Braunsbedra

29. / 30. August, jeden Samstag 15:00 Uhr / jeden Sonntag 11:00 und 15:00 Uhr: Öffentli-che Führungen durch die Doppelkapelle „Sanctae Crucis“ Landsberg

30. August, 14:00 / 14:30 / 15:00 / 15:30 Uhr: Sonderfüh-rung – Besichtigung der Fürsten-gruft, Dom zu Merseburg

30. August / 6. / 13. / 20. September, 14:00 Uhr: Führung „Das Merseburger Schloss und die Schätze des Kulturhistorischen Museums“, Kulturhistorisches Museum Merseburg

30. August, 17:00 Uhr: Familien-führung zur Sonderausstellung „1000 Jahre Kaiserdom Merse-burg“, Dom zu Merseburg

2. September, 10:00 Uhr: Hochschulinformationstag auf dem Campus der Hochschule Merseburg

4. -5. September: Hofschoppen-fest auf dem Weingut Born in Höhnstedt

4. September, 18:30 Uhr: Große festliche Weinpro-be mit Weinprinzessin Josephine Franke, Kultursaal Höhnstedt

4. – 6. September: Sport- und Heimatfest auf dem Sportplatz in Großkayna

5. -6. September: Winzerfest, Festplatz in Höhnstedt

5. September: Spielfest, Bauern-markt und Gesundheitstag, Südpark in Merseburg

5. September: Gosefest, Festwiese an der Mühle in Döllnitz

5. September: „Wildpflanzen am Geiseltalsee“ Vortrag mit Fotoshow, Geiseltalseekirche

5. September: Sommerfest der Freiwilligen Feuerwehr Schkopau in Knapendorf

5. September, 10:00 – 18:00 Uhr: 15. Bauernmarkt vom Borlachplatz bis zum Kurpark in Bad Dürrenberg

5. / 19. September jeweils 10:00 / 12:00 / 14:00 / 16:00 Uhr: „Schreiben wie Thietmar - scripto-rium merseburgense für Erwach-sene“, Einführung und Kurs in karolingischer Minuskelschrift, Kulturhistorisches Museum Schloss Merseburg

5. September, 14:00 Uhr: Erlebnisführung „Barock in Merseburg“, Treffpunkt Kinder- und Jugendpsychiatrie Merseburg

6. September, 09:00 Uhr: 14. Mitteldeutscher Marathon von Spergau über Merseburg nach Halle, Startpunkt ist die Jahrhun-derthalle in Spergau, mehr Informationen auf www. mittel-deutscher-marathon.de

7. September, 17:30 Uhr: Lesen in Lieskau – „Die souveräne Leserin“ von Alan Bennett, Gemeindehaus Salzatal

9. September, 14:00 Uhr: Seniorennachmittag im Heimat-museum in Zappendorf

10. September, 14:00 Uhr: Seniorensommerfest, Haus der Vereine/Sportplatz in Raßnitz

12. – 20. September: 45. Merseburger Orgeltage „Heilige Zahlen in der Musik - von der Schöpfung bis zur Apokalypse“

12. – 13. September: SA-Moto-cross-Meisterschaft, Motocrossge-lände in Dieskau

12. September, 11:00 – 17:00 Uhr: Orgelspektakel und „Kleiner Markt“, Domplatz Merseburg

12. September, 11:00 – 17:00 Uhr: Tag der offenen Tür auf dem Flugplatz Halle/Oppin

12. / 26. September, 14:00 Uhr: Führung „Die Merseburger

Residenz im Zeichen der ottonischen Bistumspatrone Johannes und Laurentius“, Kulturhistorisches Museum

Merseburg

12. September: Lichter-Nacht mit stimmungsvollen Darbietun-

gen und tausenden Lichtern, Schlosspark in Ostrau

13. September: bundesweiter Tag des offenen Denkmals mit vielen Teilnehmern im Saalekreis – ge-naue Informationen unter www. tag-des-offenen-denkmals.de

13. September: 7. Geiseltalcup im Ringen und Bambini Sport-fest, Stadion des Friedens/St. Barbarahalle in Braunsbedra

13. September, 10:00 - 16:00 Uhr: „Kleiner Markt“ - Gour-met-, Nasch- & Kunsthandwer-kermarkt, Domplatz Merseburg

13. September, 15:00 Uhr: „Wein und Landschaft“ – Wein-fest mit dem Salonorchester der Kreismusikschule „Carl Loewe“, Heimatmuseum Zappendorf

16. September, 18:00 Uhr: „Arche Nebra - die Himmelsschei-be erleben“, Themenabend mit Manuela Werner, Bürger- und Vereinshaus Bad Dürrenberg

19. September: Tag der offenen Tür bei der „Alte(n) Zweiradtech-nik Zwintschöna“

19. September, 15:00 Uhr: Tempelritterführung, Templerka-pelle in Mücheln (Wettin)

19. September, 15:00 Uhr: Straßenfest, Karl-Marx-Straße in Holleben

19. – 20. September, 10:00 – 18:00 Uhr: Tag des offenen Ateliers in Wettin-Löbejün, Gartencafé und Galerie „Picknick am Wegesrand“ im OT Mücheln, Bildhauerwerkstatt im OT Dobis, Papier-Richter im OT Dobis

20. September: Trödelmarkt im Luftfahrt- und Technik-Museum in Merseburg

20. September: „Lieder und Wein“, Besucherzentrum Geiseltalsee in Braunsbedra OT Neumark

21. September, 09:30 – 15:00 Uhr: Frauensportaktionstag – Workshops in Theorie und Praxis für Jung und Alt in der Albrecht-Dürer-Sporthalle Merseburg

25. September, 14:00 Uhr: Traditionelles Erntefest, Festwiese in Merbitz

26. September: Herbstfest auf dem Festplatz in Hohenweiden (Schkopau)

26. September, 09:00 Uhr: 1. Familien-Sportfest der Feuer-wehr, Strand in Burgliebenau

26. September, 16:30 Uhr: „Von der Idee zum Historiengemälde“ mit dem Maler Volker Pohlenz, Museum „Bernhard Brühl“ in Landsberg

26. September, 15:00 Uhr: Federweißerfest mit Live-Musik, Straße der Genossenschaft in Höhnstedt

26. September – 4. Oktober: Interkulturelle Woche im Saalekreis, mehr Informationen unter www.saalekreis.de

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Beruf

Wirkungsvoll Präsentieren in Alltag und BerufSie trainieren Spezialthemen innerhalb des großen Gebietes Kommuni-kation. Als soziale Wesen müssen wir unsere eigenen Vorstellungen den anderen präsentieren, Konflikte gut und konstruktiv lösen und im Team arbeiten. Diese sogenannten „soft skills“ sollen in den Veranstal-tungen in Theorie und Praxis näher beleuchtet werden. Schwerpunkte: Basic Communication, Nonverbale Kommunikation, Gesprächsführung, Schritte zur Konfliktlösung, Präsentation ohne Powerpoint, Übungen zu Gesprächs- und Argumentationsaufbau.

22.09.-13.10.2015, 4x Dienstag, 18.00 - 21.00 Uhr, Stefan Meurer, Merseburg, Geschäftsstelle der KVHS, Am Saalehang 1, Raum 022, 40,00 Euro

Gesellschaft

Seminar - Das Recht am BildRecht am eigenen Bild - Urheberrecht - Copyrights - freie Lizenzen - Kunstfreiheit -Anhand konkreter Alltagssituationen und beispielhafter Gerichtsurteile werden die Begriffe und deren Hintergründe erklärt und der oft verschwommene Alltagssprachgebrauch entwirrt. Recherche nach Material unter freien Lizenzen und das Lizenzieren von eigenen Werken wird geübt. Schwerpunkte sind rechtliche und ethische Fragestellungen beim Erstellen von eigenem und Arbeiten mit fremdem Bildmaterial.

10.09.2015, 1x Donnerstag, 17.30 - 20.30 Uhr, Matthias Baran, Merseburg, Geschäftsstelle der KVHS, Am Saalehang 1, Raum 228, 10,00 Euro

Kursleiter gesuchtDie Kreisvolkshochschule Saalekreis sucht für die Standorte Merseburg, Landsberg und Querfurt Kursleiter/-innen mit Qualifikati-onen in folgenden Fachbereichen

- Gesundheit (Bewegung, Wassergymnastik, Rückenschule, Entspannung u.a.)- Fremdsprachen (Englisch, Spanisch, Italienisch, Russisch u.a.)

im Rahmen einer nebenberuflichen Tätigkeit. Anfragen werden erbeten unter Tel. 03461 259088-4 oder 259088-0 oder an [email protected] (www.kvhs-saalekreis.de unter der Rubrik ‚Arbeiten an der VHS‘).

Mehr Informationen zu allen Angeboten mit Inhalt und Terminen finden Sie unter unter www.vhs-halle-saalekreis.de.

Es wird um rechtzeitige Anmeldung zu den Veranstaltungen gebeten.

Kreisvolkshochschule Aktuell

Festspiel der Deutschen Sprache

im Goethe-Theater Bad Lauchstädt

03.09.2015 – 19:00 Uhr:Eröffnung des Festspiels mit dem Sinfonieorchester des Mitteldeut-schen RundfunksEinlass ab 18:30 Uhr | ab 35 €04.09.2015 – 10:00 Uhr:Öffentliche Generalprobe „Die Räuber“Eintritt Frei04.09.2015 – 19:00 Uhr:„Die Räuber“ von Friedrich Schiller (Szenische Lesung)Einlass ab 18:30 Uhr | ab 52 €, Hörplätze 42 €05.09.2015 – 11:00 Uhr:„Die Kunst der Rede“ Litera-risch-Philosophisches GesprächEinlass ab 10:30 Uhr | 5 €05.09.2015 – 16:00 Uhr:„Der zerbrochene Krug“ Lust-spiel von Heinrich von KleistEs liest: Burghart KlaußnerEinlass ab 15:30 | 15 €06.09.2015 – 14:30 Uhr:„Die Räuber“ von Friedrich Schiller (Szenische Lesung)Einlass ab 14:00 Uhr | 25 €

„Rock an der Halde“Bereits seit 1996 findet das Konzert „Rock an der Halde“ im beschau-lichen Kloschwitzer Ortsteil Johannashall, in der Gemeinde Salzatal, statt. Einst diente Johannashall den Arbeitern des ehemaligen Kali-schachtes als Wohnsiedlung. Nach der Schließung des Schachtes 1922 wurden die meisten Gebäude abgerissen und die Fabrik ge-sprengt. Bereits fünf Jahre später 1927 nahm die Evangelische Stadt-mission Halle in dem kleinen Ort ihre Tätigkeit in der sozialen Arbeit auf. Heute wohnen in der modernen Einrichtung der Stadtmission rund 100 Menschen mit Behinderung. In der angegliederten Werk-statt für behinderte Menschen arbeiten etwa 140 Beschäftigte. Das Konzert hat nun schon Tradition. Jährlich organisieren die Be-wohner/innen gemeinsam mit den Beschäftigten und Mitarbeiter/innen der Stadtmission das OpenAir-Fest. Das Anliegen, Begeg-nungsmöglichkeiten von Menschen mit und ohne Behinderung zu schaffen steht hierbei im Vordergrund. So sollen eventuell bestehende Hemmungen oder Scheu gegenüber Menschen mit Behinderung ab-gebaut werden. Natürlich spielt dabei auch der Spaß eine große Rolle. Musik ist bekanntlich eine gute Möglichkeit sich einander anzunä-hern und miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Evangelische Stadtmission Halle und die Bewohner/innen der Einrichtung in Johannashall laden alle Interessierten herzlich zum „Rock an der Halde“ ein. Die Besucherinnen und Besucher erwartet Live-Musik mit der Band „Meilenstein“, Show-Tanz, ein Lagerfeuer und vielleicht ergibt sich daraus auch ein nettes Gespräch. Für die Versorgung mit Essen und Getränken ist ebenfalls gesorgt.Der Eintritt ist kostenlos.4. September | 18:00 Uhr | Promenade 18 | 06198 Johannashall

Entdeckertage für zukünftige IngenieureDie Möglichkeiten eines Ingenieurstudiums entdecken können Studi-eninteressierte bei den Entdeckertagen der Hochschule Merseburg vom 14. bis 24. September. In verschiedenen Vorträgen und bei der Laborarbeit lernen die Teilnehmer/innen das gesamte Angebot der technischen Studiengänge der Hochschule kennen, frischen ihr Vor-wissen auf und erkunden den Campus. Information und Anmeldung: www.hs-merseburg.de/entdeckertage

Templerkapelle Mücheln Foto: KV

Page 7: Kurzurlaub vor der Tür - Landkreis Saalekreis · 29. August 2015 · Nummer 08/2015 · 9. Jahrgang Merseburg Königspfalz und Bischofssitz Merseburg war seit dem frühesten Mittelalter

Seite 7 29. August 2015 Saalekreis-Kurier

Tag der offenen Tür Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Flugplatzgesellschaft mbH Halle/Oppin laden die am Flugplatz ansässigen Unternehmen und Vereine zu einem Tag der offenen Tür ein. Am 12. September von 11:00 bis 17:00 Uhr wird es auf dem Flugplatz allerhand zu sehen geben. Neben einem Einblick in die Arbeit der einzelnen Firmen und Vereine werden eine Rettungsübung, Formations- und Kunstflug der Jak-52 sowie Hubschraubervorführungen das Programm bereichern. Auch verschie-

denste Modellflugzeuge können nicht nur am Boden son-dern auch in der Luft bestaunt werden. Die Bundespolizei wird mit einem Informationsstand ebenfalls Einblick in ihre vielfältigen Betätigungsfelder geben. Selbstverständ-lich wurde bei der Planung auch an die kleinen Gäste ge-dacht. Das „Sportmobil“ aus Halle bietet viele Möglich-keiten des Zeitvertreibs vor Ort. Die Gaststätte „Schnitzel-Tower“ sorgt mit Speisen und Getränken für das leibliche Wohl. Und das alles ohne Eintrittsgeld und Parkgebühren.Ein Besuch lohnt sich also und wer selbst Lust auf einen Rundflug hat – dies ist ebenfalls möglich.

Interkulturelle Woche 2015 startet am 26. SeptemberUnter dem Motto „Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt“ laden vom 26. September bis 4. Oktober wieder bun-te Veranstaltungen, Diskussionsrunden sowie Aus-stellungen dazu ein, mehr über unsere MitbürgerInnen mit Migrationshin-tergrund im Saalekreis zu erfahren und mit ihnen direkt ins Gespräch zu kommen. Höhepunkte sind zum Beispiel das Sportfest „Frauenpower im Saalekreis“, der 5. Motorradherbst, eine Tagung zur Arbeitssituation von Migranten, die Fei-er zum Islamischen Opferfest oder zum Tag der Deutschen Einheit ein integratives Familien- und Kindersportfest. Bereits ab 7. September stimmen Aus-stellungen auf die Interkulturelle Woche (IKW) ein.

„Wir von nebenan“ im Sozialamt in der Domstraße 4 in Merseburg zeigt Fotografien von Siegried Platzer, die

tiefe Einblicke in das alltägliche Leben und die Ge-fühlswelt der Bewohner im Intensiv Betreu-

ten Wohnen in Landsberg gewähren. In der Fotoausstellung „Zwischen den

Stühlen“, zu sehen im Galerieca-fé des Mehrgenerationenhauses

Merseburg, stehen Porträts von Teilnehmern eines Projektes zur Ge-

schichte von Russlanddeutschen im Mit-telpunkt. Im Carl-von-Basedow-Klinikum ist

eine Collagen-Ausstellung zum Motto der IKW zu sehen, die im Rahmen eines unterrichtsbegleiten-

den Projektes entstanden ist. Das ausführliche Pro-gramm finden Sie unter www.saalekreis.de.

v. l. n. r.: Leiter der Agentur für Arbeit - Jobcenter Saalekreis, Gert Kuhnert, Geschäftsführer Stefan Palme, Landrat Frank Bannert, Geschäftsführer Bernd Seifert

Die Geschäftsführer Birgit Zimmermann (links) und Reiner Ramonat (rechts) stellten dem Landrat Frank Bannert ihr Unternehmen vor.

Dr. Gerd-Gunther Madry mit seiner Gemäldesammlung in der merseburger Teich-Apotheke

3 Jak-52 im Formationsflug Foto: Flugplatzgesellschaft Halle/Oppin

Unterwegs in MerseburgMit der Wende 1989 reifte in den Köpfen von Bernd Seifert und Stefan Palme der Entschluss sich selbstständig zu machen. Am 25. April 1990 wurde die Palme und Seifert Bau- und Bauelemente GmbH gegründet. Grund genug für Landrat Frank Bannert, innerhalb seiner Kreisberei-sung das Unternehmen zu besuchen und persönlich zum 25-jährigen Bestehen zu gratulieren. Seit der Gründung hat sich die Firma stark entwickelt. Diese widmete sich anfangs vorrangig dem Vertrieb und der Montage von Bauelementen. Im Lauf der Jahre qualifizierte sich die Palme und Seifert Bau- und Bauelemente GmbH zum Generalauftrag-nehmer von denkmalgeschützten Gebäuden und spezialisierte sich auf die Bereiche Industrie- und Neubau. Heute sind nunmehr fünfzig Mit-

arbeiter im Unter-nehmen tätig und setzen erfolgreich zahlreiche regionale Projekte um. Frank Bannert un-terstrich, dass ne-ben der chemischen Industrie im Land-kreis, die mittel-ständischen Unter-nehmen eine tragende Säule in-nerhalb der Wirt-schaft sind. Ein nächstes wichtiges Ziel steht nunmehr für beide Geschäfts-

führer an, einen geeigneten Nachfol-ger für das Unternehmen zu finden. Der Sohn von Stefan Palme scheint dafür bestens geeignet zu sein.Zweite Station der Kreisbereisung war die ANALYTIKUM Umweltlabor GmbH. Die Geschäftsführer Birgit Zimmermann und Reiner Ramonat informierten, dass sie „Kinder der MITZ GmbH“ (Merseburger Inno-vations- und Technologiezentrum) sind und den Standort im Saalekreis bewusst, aufgrund der beiden großen Industriestandorte und der optimalen Infrastruktur, gewählt haben. Von Anfang an erfuhren sie Unterstüt-zung, sowohl von der Stadt Merse-burg, als auch von der Wirtschafts- förderung des Landkreises und des Arbeitsamtes. Mit vier Mitarbeitern begann die Arbeit des Merseburger Umweltlabors, in dem heute, 20 Jahre später, 23 Beschäftigte arbeiten. Besichtigt man das Unternehmen wird man an den Chemieunterricht zu Schulzeiten erinnert. Überall stehen Reagenzgläser, aber vor allem sieht man hochmoderne Technik. Für diese investieren die Geschäftsführer jedes Jahr ca. 200 000 Euro, denn in die-ser Branche ist es erforderlich, technisch immer auf dem neuesten Stand zu sein. Was machen aber die Mitarbeiter ganz genau in ihren Labors? Sie nehmen zum Beispiel Proben aus dem Grundwasser, aus Bodenabfällen,

Abwasser und Trinkwasser, analysieren diese und liefern, meist gewerbli-chen Kunden, die Daten. Was sich einfach anhört, wird von den Mitar-beitern tagtäglich professionell und akribisch umgesetzt. Birgit Zimmer-mann und Reiner Ramonat sind stolz auf ihr Team und auf 20 Jahre Erfolgsgeschichte.Beim dritten Termin der Kreisbereisung in der Stadt Merseburg besuchte Landrat Frank Bannert die einzige Apotheke Deutschlands, die eine ei-gene Kunstgalerie aufweist. Dr. Gerd-Gunther Madry ist Eigen-tümer und Künstler in seiner Apotheke. Jedes seiner rund 3000 Öl-Bilder erzählt eine Ge-schichte und weil er diese Ge-schichten selbst erlebt hat, wird er auch kein Bild verkaufen, wo-bei er viele Kaufinteressenten hätte. Einzigartig bei Madry ist auch, dass er nur Freitagabend malt und an keinem anderen Wochentag. Dies ist sein Aus-gleich zur Arbeitswoche. Seine Familie weiß Bescheid, wenn er sich mit einer starken Tasse Kaf-fee in sein Atelier verabschiedet, dann wird Gerd-Gunther Mad-ry wieder ein Erlebnis mit dem Pinsel auf eine Leinwand proji-zieren. Fotos: KV

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