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REINIGEN & VORBEHANDELN
KW-Reinigungsanlagemit Warme- und Ol-RuckgewinnungMit einer neuen Kohlenwasserstoff-Reinigungsanlage erfUlIt eine
Dreherei die hohen Anforderungen der Kunden in puncto Fettfreiheit
und Sauberkeit der Teile. Das Unternehmen hat aber nicht nur das
Reinigungsergebnis verbessert, sondern den gesamten Prozess
optimiert.
n Verbindung mit Sauerstoff konnen
Ole und Fette zu Explosionenfuhrcn. Einer der Grtinde, warum dieGas- und Pneumatikindustrie in punc
to Fettfreiheit hochste Ansprtiche anihre Drehteile-Lieferanten stellt. Um
die hohen Sauberkeitsanforderungenzu erfullen, investierte die im westfali
schen Plettenberg ansassige Fasson
dreherei Ferdinand Huss jun. GmbH& Co. KG in eine moderne Kohlenwas
serstoff-Reinigungsanlage mit inte
griertem Destillationsmodul. Durch
die N utzung der Abwarme zur Hei
zung und die RtickfUhrung des einge
setzten Ols in den Produktionsprozess
konnte dartiber hinaus die Okobilanz
verbessert werden.Ftir Ulrich Brockhaus, Geschafts
fuhrer der Fassondreherei Ferdinand
Huss jun., war klar, mit einem neuen
Die neue KW-Reinigungsanlage
muss den Austrag von bis zu
50 Liter 0 / und etwa 30 Kilo
gramm Spene pro Scnicm ermi::ig
licll en. Realisiert wurde der umer
brecllungsfreie Mellrsclliclltbetrieb
durcll deutlicll gri::i6ere Filtersyste
me und di e Inregra li on des Auf
bereitungsmodu/s Solvac 92 C.
Es bereitet den eingesetzten
Koll ienwasserstoff unabllang ig von
der Desfillation der Reinigungs
an/a ge auf.
Reinigungssystem sollten nicht nur die
gestiegenen Sauberkeitsanforderungen der Kunden aus der Gas- undPneumatikindustrie sowie der Sanitar-,
Elektro- und Automobilbranche crfullt
werden. Die neue Anlage sollte den
gesamten Reinigungsprozess optimie-
ren und umweltfreundlicher arbeiten.
"U nsere anspruchsvollen Dreh- und
Frastcile aus Messing haben wir tiber
drei Jahrzehnte im Zweikammerver
fahren in einem Tauchspritzbad gerei
nigt. Das Ergebnis dieser kostengtin
stigen Losung war aber nicht mehr in
jedem Fall optimal. Hinzu kam, dass
der Betrieb der Anlage durch den ein
gesetzten, feuergefahrlichen Al-Reini
ger mit gesundheitlichen Risiken fur
das Personal und hohen Auflagen
durch den Gesetzgeber verbundenwar", so der Geschaftsftlhrer.
Nach langer Auswahlphase
die optimale Losung
Auf Basis emer Prozessanalyse
erstellte Ulrich Brockhaus ein Pflich
tenheft. Es beinhaltete sehr hohe und
weitreichende Forderungen. So muss
te das Reinigungsergebnis nicht nur
deutlich verbessert, sondern auch imBereich von Kleinst- und Sacklochboh
rungen, Gewindesackliichern, sehr
komplexen Ausdrehungen und Hinter
stichen gcwahrlcistct werden. Und das,
ohne die Oberflachenqualitat der emp
findlichen Messingteile zu beeintrachtigen.
Dartiber hinaus musste die Anlageeinen hohen Durchsatz sowie den Aus
trag von bis zu 50 Litern mineralischem ai, das als Schneid- und Ktihl
mittel verwendet wird, und etwa 30Kilogramm Spanen pro Schicht errnoglichen. AuBerdem sollten die bisherzahlreichen zeit- und personalintensi
yen Tatigkeiten wie beispielsweise das
UmfUlien oder Sortieren der Drehteile,
bei denen haufij; Schlagstellen entste
hen, automatisiert werden.
Last but not least forderte Huss,dass die neue Anlage einen Beitrag zueinem verbesserten Umwelt- und
Arbeitsschutz leistet. "Mit diesemPflichtenheft haben wir uns an mehre
re Hersteller gewandt. Einige sahen
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REINIGEN & VORBEHANDELN
jedoch schon von weiteren Gesprachen
ab, als sie die zu verarbeitende 01- und
Spanerncngc horten ", erinnert sich der
Geschaftsftlhrer.
Rund eineinhalb Jahre dauerte die
Informations- und Auswahlphase.Wahrend dieser Zeit hat das Unterneh
men Reinigungsversuche mit verschie
denen Herstellern durchgefUhrt.
"Anfangs hatten wir die Idee, unsere
Reinigungsaufgaben mit einer Anlage
fur wassrige Medien zu losen, und es
fiel schwer, uns von diesem Gedanken
Die ObersclJOssige
Warme der Anlage
wird durclJ Luftkana/e
in die NaclJbarlJalle
ge /eitet una dort a ls
Heizwarme genutzt
Das im Jahr 1896 von Ferd inand Huss in Plellenberg . Westfalen. gegrOndete
Unternehmen ferlig te und verarbe itete zunachst Drahte. Mit dem ersten
Generationswechsel verlagerte sich die Prod uktion hin zu Schuhnaqeln, die
unter der Bezeichnung ..Huss Tack" vertr ieben wu rden . Der erste kurven
gesteuer te Drehautomat w urde 19 5 3 angeschafft. Damit bega nn die Herstel
lung von Fassondrehteilen aus Messing fUr di e Gas- und Pneumatikindustrie.
d ie heute noch einen Schwerpunkt des nach DIN EN ISO 900112000zerli fizierten Unternehmens bi ldet.
zu losen. Bei der Entscheidung fur
erne Reinigungsanlage von Dtirr
Ecoclean hat deshalb sicher auch eine
Rolle gespielt, dass dieses Unterneh
men viel Erfahrung mit allen Reini
gungsverfahren besitzt. Durch eine
sachliche und kompetente Beratung
sind wir dann zu der Erkenntnis
gelangt, dass fur unsere Anforderungen
eine Kohlenwasserstoffanlage optimalist", so Ulrich Brockhaus.
Nachdem die verfahrenstechnische
Seite geklart war, erarbeitete das Fil
derstadter Unternehmen ein maBge
schneidertes Reinigungskonzept basierend auf der vielseitig einsetzbaren
KW-Anlage SIC. Um die Reinigungs-
Die ZufOlJrung der
Teile erfolgt Ober
eine dreispurige
Bescnickunqseln
riclltung. fine ClJarge
bestellt aus drei
Koroen mitjeweils
bis zu 40 Kilogramm
InlJalt.
anlage an die unternehmensspezifi
schen Aufgabenstellungen anzupassen, wurde sie mit einem zweiten Flut
behalter fur die Feinreinigung und
acht verschiedenen Reinigungspro
grammen ausgestattet. Den unterbre
chungsfreien Mehrschichtbetrieb stellte der Anlagenbauer durch deutlichgraBere Filtersysteme sowie das integrierte Aufbereitungsmodul Solvac92C sicher. Es bereitet den eingesetzten Kohlenwasserstoff (VbF A3) unab
hangig von der Destillation durch dieReinigungsanlage auf und tragt dasabdestillierte 01 aus.
ZugefUhrt werden die Teile tiber
eine dreispurige Beschickungseinrich-
tung mit automatischer Korbver
deckelung. Dabei besteht jede Charge
aus drei Korben mit einem Maximalge
wicht von jeweils bis zu 40 Kilogramm.
[e nach Verschmutzungsgrad liegt der
Durchsatz bei vier bis sechs Chargen
pro Stunde. Das Waschprogramm kann
fur jede Charge separat am anwenderfreundlichen Bedien-Terminal einge
geben werden. Die Verfahrensschritte
"Waschen", " Dampfentfetten " und.Vakuurntrocknen" erfolgen in einer
geschlossenen Arbeitskammer. Nach
dem Reinigungs- und Trocknungspro
zess gelangen die Teile tiber ein Rollband direkt zum Versand. Eine Puffer
funktion von einer Stunde bei der Zu
und Abfuhr der Teile ermoglicht den
Betrieb der neuen Reinigungsanlage
ohne Personal.
Olrecycling statt Entsorgung
Bereits im Vorfeld der Investitionbeschaftigte Brockhaus der Gedanke,
ob das ausgetragene 01 wieder dem
Produktionsprozess zugefUhrt werden
kann. Eine wichtige technische Vor
aussetzung dafur bietet die neue Anlage durch die integrierte Destillation. In
umfangreichen Tests hat das Unter
nehmen festgestellt, dass die Viskositatdes ausdestillierten Ols zwar etwas ver
ringert ist, die Additive aber nahezu
unvermindert enthalten sind. Zwei
voneinander unabhangigc Laborunter
suchungen bcstatigcn das Ergebnis.
"Das ausgetragene 01 kann in einem
bestimmten Verhaltnis zu Frischo! der
Produktion wieder zugefUhrt werden.Unsere Erfahrungen sind dabei jedoch
nicht unbedingt auf andere Anwen-
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dungsgebiete beziehungsweise Werkstoffe iibertragbar", berichtet Brock
haus. Durch das Ol-Recycling spart
sich das Unternehmen die Kosten fur
Entsorgung und Aufbereitung des
Altols, reduziert den Aufwand furBetriebsmittel und leistet einen Bei
trag zum Umweltschutz.
Mit Abwarme der Anlage
die Fertigungshalle beheizen
Durch ein Projekt zur Senkung der
Heizkosten wurde festgestellt, dass in
der Halle, in der die Reinigungsanlage
aufgestellt ist, ein Wiirmeiiberschuss
besteht. Die daneben liegende Ferti
gungshalle musste dagegen beheizt
werden. Dies fuhrtc zu der Idee, dieWarrne weiterzuleiten, wofur die Luft
kiihlung der Anlage gute Voraussetzun
gen bot. "Der wesentliche Punkt dabei
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ist die effektive Weiterleitung der
Abwarme unter Beriicksichtigung der
Temperaturverhiiltnisse der Anlage.
Wird zu viel Warme entzogen, produ
ziert sie zwangsliiufig neue Warmenach, was zu erhohten Kosten fuhrt",
erklart der Geschaftsfuhrer.
Gemeinsam mit Diirr Ecoclean und
Heizungsbaufirmen hat das Unterneh
men ein Konzept zur Wiirmeweiterlei
tung erarbeitet und geeignete Querschnitte fur die Warmluftkaniile ermit
telt. Ein Ergebnis dabei war, dass die
Luftcr der Destillationseinheit und der
Solvac 92C am besten fur die Warrne
ableitung geeignet sind. Die Kiihlven
tilatoren wurden gekapselt und die
daran angeschlossenen Heizungsrohre
so verlegt, dass durch den von den Ven
tilatoren erzeugten Luftstrom ein Sog
entsteht. Dieser saugt auch die iiber
schiissige Warme aus dem Anlagengehiiuse abo Der rund 32°C warme
Heizluftstrom wird in die 1200 Qua
dratmeter groBe Nachbarhalle geleitet
und sorgt dort fur eine angenehme
Temperatur. Wird in der Halle keine
Warrne beniitigt, kann sie nach
drauBen abgeleitet werden. Das Unter
nehmen spart durch die Wiirmeriickge
winnung wahrend der kalten Jahreszeit
durchschnittlich 350 Euro pro Monat
ein. "Mit der neuen KW-Anlage erzie
len wir bei hohem Durchsatz nicht nur
eine Reinigungsqualitiit, mit der wir
wettbewerbsfiihig bleiben, sondern
konnten auch die Arbeitsbedingungenund unsere Okobilanz deutlich verbes
sern ", resiimiert Brockhaus.
Doris Schulz
Konlakt: Durr Ecoclean GmbH,
Fildersladl, Telefon 07 11 / 7006 - 1 90
e-mail:[email protected]