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Lebensart, Kultur, Hintergründe. Für Bremen und umzu 06 2016 Bremer Gesichter Margarita Escribano Röber über den Alltag als Inspiration und die Suche nach Identität Guter Start in Bremen Der 14-jährige Eyad aus Syrien lebt seit Januar bei einer Pflegefamilie in Bremen 60 Jahre Parkhotel Feierlichkeiten zum runden Jubiläum in Bremens einzigem 5-Sterne-Hotel Festival der Straßenkünste in Bremen

La Strada - pib-bremen.de · Bremen Lokal 11 Nach Abendessen und Hausaufgaben hat Eyad Zeit fürs Internet. Er hält Kontakt zu seinen Eltern und Geschwistern in Syrien und auch

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Lebensart, Kultur, Hintergründe. Für Bremen und umzu

062 016

Lebensart, Kultur, Hintergründe. Für Bremen und umzuLebensart, Kultur, Hintergründe. Für Bremen und umzuLebensart, Kultur, Hintergründe. Für Bremen und umzu

Bremer GesichterMargarita Escribano Röber über den Alltag als Inspiration und die Suche nach Identität

Guter Start in BremenDer 14-jährige Eyad aus Syrien lebt seit Januar bei einer Pfl egefamilie in Bremen

60 Jahre ParkhotelFeierlichkeiten zum runden Jubiläum in Bremens einzigem 5-Sterne-Hotel

La StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaLa StradaFestival der Straßenkünste in Bremen

Bremen Lokal10

Guter Start in BremenDer 14-jährige Eyad aus Syrien lebt seit Januar bei einer Pfl egefamilie in Bremen

Größer könnte der Kontrast kaum sein: Noch vor einem Jahr lebte der 14-jähri-ge Eyad mit seiner Familie in der syrischen Hafenstadt Latakia. Jetzt sitzt er bei seinen Pfl egeeltern May und Holger Reimann am Esstisch und erzählt mit Blick in den blühenden Garten und auf die grünen Pferdeweiden von seinem neuen Leben in Oberneuland. Im Oktober kam er in Bremen an, als so genannter MuF, minderjähri-ger unbegleiteter Flüchtling. Eyad hatte in mehrfacher Hinsicht Glück im Unglück. Er überlebte die Überfahrt mit einem Schlauchboot dem kurz vor der Insel Samos die Luft ausging, weil er schwimmen kann, und er schaffte es über Serbien und Österreich mit dem Zug bis nach Bremen, wo er durch PIB (Pflegekinder in Bremen) schnell in eine Familie vermittelt wurde.

Das Ehepaar May und Holger Reimann lebt im besonders grünen Teil von Oberneuland, direkt am Deich, zusammen mit 50 Pferden, einem Hund, Katzen und Hühnern auf einem Hof, zu dem 16 Hektar Weiden gehören. Sie sind erfahrene Pflegeeltern, die bereits mehrere Kinder aus Bremen durch Pubertät und Schule gebracht und auch bereits einem Pflegekind aus Westafrika ein Heim gegeben haben. Seit Ende Januar wohnt Eyad bei ihnen und erstaunt seine Pflegeeltern mit seiner schnellen Auffassungsgabe. „Eyad spricht schon richtig gut Deutsch“, berichtet May Reimann und erzählt, dass sie und ihr Mann von Anfang an nur Deutsch mit Eyad gesprochen haben. „Wenn er etwas nicht versteht, dann umschreiben wir es irgendwie“, schmunzelt sie. Ein arabisches Wörterbuch kommt nur ganz selten zum Einsatz.

Dass Eyad so schnell lernt, habe er auch den engagierten Lehrern an der Wilhelm Focke Oberschule in Horn-Lehe zu verdanken, die er seit Februar besucht, erzählt Pflegevater Holger Reimann. Der Junge aus Syrien nimmt hier an einem so genannten Vorkurs teil, der die Schüler sprachlich auf den normalen Unterricht in einer Regelklasse vorbereiten soll. Im Idealfall gibt es einen gleitenden Übergang, so wie in Eyads Fall, der bereits in den meisten Fächern in einer 7. Klasse teilnimmt und nur noch ein bis zwei Stunden am Tag den Vorkurs besucht. Nach den Sommerferien steht die Versetzung in die nächste Klasse an. Doch nicht nur die neue Sprache ist eine Hürde, auch in den anderen Fächern muss Eyad viel Lernstoff nachholen, weil in seinem Heimatort zuletzt nur noch unregelmäßig für wenige Stunden Unterricht stattfand.

Der Tagesablauf in der Pflegefamilie ist schon gut eingespielt: Nach dem gemeinsamen Frühstück fährt Eyad die etwa sechs Kilometer mit dem Fahrrad zur Schule. Vater Holger fährt ins Büro und Mutter May kümmert sich um Haus und Hof. Nach dem Unterricht spielt Eyad meist noch Fußball mit Freunden auf dem Bolzplatz oder im Verein. Abends wird gekocht und zusammen gegessen. „Zum Glück ist das Essen kein Problem. Eyad isst so gut wie alles – außer Spargel“, sagt May Reimann. „Und Schweinefleisch gibt es bei uns ohnehin sehr selten“, ergänzt ihr Mann. Auf gemeinsame Mahlzeiten legen die Pflegeeltern großen Wert, denn dabei können sie den Tag bespre-chen, wichtige Dinge klären und Eyad lernt die Sprache noch besser kennen.

Der 14-jährige Eyad hat bei der Pfl egefamilie Reimann ein idyllisches Zuhause gefunden. Fotos: Bremen-Magazin

Bremen Lokal 11

Nach Abendessen und Hausaufgaben hat Eyad Zeit fürs Internet. Er hält Kontakt zu seinen Eltern und Geschwistern in Syrien und auch zu anderen Flüchtlingskindern, die er aus der Wohngruppe kennt, in der er zunächst in Bremen untergebracht war. Das Ehepaar Reimann hatte auch schon Kontakt zu Eyads Familie, die sehr froh ist, dass Eyad eine sichere Unterkunft gefunden hat und in der Schule fleißig ist. „Es ist sehr wichtig, dass die leiblichen Eltern die Unterbringung in einer Pflegefamilie unterstützen“, erklärt Holger Reimann. Sei das nicht der Fall könne es leicht passieren, dass die Kinder das Gefühl haben, ihre Herkunft und Familie zu verraten und förmlich zerrissen sind zwischen den Erwartungen, die die Herkunftsfamilie einerseits und die Pflege-familie und das Leben in einem fremden Land andererseits, an sie stellen. „Solche Probleme haben wir mit Eyad nicht.“ Das versteht Eyad und lächelt, denn bei allem Lerneifer, kann er nach wenigen Monaten in Deutschland noch keinem Gespräch über komplexere Themen folgen, aber wenn weiterhin alles so gut läuft, wie im Augen-blick, wird das wohl nicht mehr lange dauern, da sind sich Lehrer und Pflegeeltern einig.Voraussetzung für die Unterbringung in einer Pflegefamilie ist, dass die Kinder das überhaupt wollen. Viele, meist bereits ältere Jugendlich haben ganz andere Vorstellungen von ihrem Leben in Deutschland. Dass es nicht nur in Bremen gravierende Probleme mit einer kleinen Anzahl minderjähriger unbegleiteter Ausländer gibt, ist den Reimanns wohl bewusst. Doch sie haben eine sehr differenzierte Sicht darauf. „Wenn Kinder sich über Monate und in manchen Fällen Jahre allein durchschlagen und auf der Straße gelebt haben, dann fällt es ihnen natürlich schwer, sich in eine Gemeinschaft oder Familie zu integrie-ren und sich plötzlich an Regeln zu halten“, sagt May Reimann. „Da kann man keinen Schalter umlegen!“ Aber Eyad sei da ganz anders, sie wüssten immer, wo er gerade ist und können sich darauf verlas-sen, dass er zum verabredeten Zeitpunkt nach Hause kommt.

Die Geschichten der Flüchtlingskinder, ihre individuellen Erfahrungen und ihre Herkunft sind so unterschiedlich, dass es unsinnig wäre, sie in ein einheitliches Hilfesystem zu stecken. Bei PIB (Pflegekinder in Bremen), der gemeinnützigen GmbH, die in Bremen sowohl ein-heimische als auch geflüchtete Pflegekinder vermittelt, wird deshalb sehr darauf geachtet, dass die Voraussetzungen, die die Kinder und Jugendlichen mitbringen und die Möglichkeiten der Pflegeeltern zu-sammenpassen. Wer ein Pflegekind im Rahmen des Programms „Kin-der im Exil" aufnehmen möchte, durchläuft eine gesetzlich geregelte Qualifizierung in der Pflegeelternschule. Das umfasst einen Grundkurs, ein Einzelgespräch, einen Aufbaukurs und verschiedene Wahlpflicht-module. Während des Pflegeverhältnisses gibt es konkrete Unterstüt-zung bei auftauchenden Problemen oder Fragen. Anders als bei Säug-lingen oder Kleinkindern sind bei den meist schon älteren Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten auch ältere Paare oder Einzelpersonen mit einem stabilen sozialen Umfeld als Pflegeltern hochwillkommen.

Eyad hat auch einen amtlichen Vormund, der sich zum Beispiel darum kümmert, einen Asylantrag zu stellen. Wenn der Junge aus Syrien voll-jährig wird, kann er selbst entscheiden, wie es weitergeht. „Es besteht natürlich die Möglichkeit, dass er dann weiter in der Familie bleibt, bis er einen Schulabschluss und ein Studium oder eine Ausbildung abgeschlossen hat, das kann er wenn es soweit ist beantragen“, sagt Vater Reimann, die deutschen Pflegekinder seien auch bis zum Ende der Ausbildung geblieben.

Aber daran denkt Eyad jetzt noch nicht. Für ihn stehen Deutschlernen, Schule und Fußballspielen im Moment im Vordergrund, genau wie bei fast allen anderen 14-jährigen Jungen in Bremen.

Eyad hilft gerne im Garten mit.

Gerne spielt der junge Syrer Fußball. Häufi g kickt er mit seinen Klassenkameraden nach der Schule.

Gesundheit 17

Nicht alleine bleiben.Jugendliche auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung brauchen hier in Bremen die Unterstützung erfahre-ner Menschen – und eine Familie, die sie aufnimmt. Global denken, lokal handeln!

PiB. Bremens Adresse fürP�egefamilien und Patenschaften.Tel. 0421 9588200www.pib-bremen.de

Info-Termine:

14. Juni und 17. August

um 19 Uhr bei PiB

Bahnhofstraße

28-31

Am 21. Mai hat in Bremen das erste FitX-Studio feierlich eröffnet. 1,5 Millionen Euro investierte das Essener Unternehmen in sein neustes Fitness-studio. Unter dem Motto „FitX for all of us“ werden von nun an Gesundheit und Vitalität großgeschrieben.

Auf einer Fläche von mehr als 2.300 Quadratmetern in Bre-men-Mitte finden sowohl Fitness-anfänger, als auch Fitnessprofis

das richtige Trainingsangebot. Neben klassischem Fitnesstrai-ning sollen auch die umfangrei-chen Kursprogramme eine breite Zielgruppe ansprechen. Daher spielt das Alter der Mitglieder im FitX-Studio keine Rolle. 35 Kurse pro Woche bieten Training mit ausgebildeten Fitnesstrainern für jeden Geschmack. Frauen haben außerdem die Möglichkeit sich im separaten Lady Gym auszu-

powern. Dazu hat jedes Mitglied die Möglichkeit sich individuelle Trainingspläne, die nach Errei-chen der Ziele angepasst werden, anfertigen zu lassen. Bei allem Ehrgeiz soll immer der Spaß im Vordergrund stehen, denn Sport ohne Lust wird schnell zur Last.

Das Studio stellt seinen Mitglie-dern kostenlose Duschräume, Freigetränke und gratis Parkplätze

zur Verfügung. Außerdem kann auch in den 43 weiteren Studios in Deutschland rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr trainiert werden. Bereits im Sommer wird außerdem ein zweiter Standort in Bremen eröffnet. Langfristig sollen es sogar vier Studios in Bremen werden.

FitX Studio, Eduard-Grunow-Straße 24, 28203 Bremen

Fit für den SommerSpaß beim Sport, statt stumpfer Quälerei

Hände aus den Taschen und ran an die Hantelbank Foto: FitX

Aufgrund der sommerlichen Temperaturen sind die Freibäder in Bremen und umzu schon seit Mitte Mai geöffnet. Im Schlossparkbad soll die Freibadsaison am 04. und 05. Juni nochmal besonders eingeläutet wer-den. Denn das Traditionsbad feiert seinen 60. Geburtstag. Kultcharakter verleihen dem Schwimmbad seit jeher die Zeltnächte, welche sich bei Jugendlichen und Familien größter beliebt erfreuen.

Am ersten Juniwochenende wird es Führungen durch das Bad, Schnuppertauchen für Interessierte und ein großes Wettrutschen geben. Ein nord-deutscher Shantychor, sowie eine Sambagruppe werden für die musikalische Begleitung sorgen. Außerdem wird am 11. bzw. 18. Juni – je nach Wetterlage – eine Feier im Freibad Blumenthal stattfinden. Von Kinderschminken über Torwandschießen bis zu einem Wasser-Wunderrad und Surfsimulator, den auch Anfänger benutzen können.

4.6., 13 – 18 Uhr 5.6., 11 – 16.30 UhrDas genaue Datum im Freibad Blumenthal wird rechtzeitig auf www.bremer-baeder.de bekannt gegeben.

Highlights zur neuen Freibadsaison60 Jahre Schlossparkbad wird gebührend gefeiert

Foto: Marcus Meyer Photography