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46 L L 19. J 2015B R A N C H E N F O R UM
Es sind oft die kleinen Dinge, die neu-en Konzepten das Leben schwer ma-chen. Beispielsweise eine Treppe, wiesie im Knauber-Baumarkt in Pulheimsteht. Denn dieses Bauteil verhindert,dass sich mehr Verbraucher für den aufder Galerie im ersten Stock installier-ten Innovation-Store interessieren.„Deutsche mögen keine Treppen“,klagte Knauber-Geschäftsführer Nek-tarios Bakakis vor den rund 200 Teil-nehmern des Nonfood-Kongresses,der am 11. und 12. Juni im BerlinerHotel Interconti stattfand. Auf der als„Test-Labor“ konzipierten Flächenkommen digitale Techniken wie etwaOculus-Brillen zum Einsatz, mit de-nen sich Verbraucher in virtuellen Ein-kaufswelten bewegen können.
Vor allem Cross-Channel-Konzeptebestimmen dasNonfood-Ge-schäft, so KarinSchmid, SeniorDirector Consu-mer Panels beider GfK. Denn 53Prozent der Käu-fer, die sowohlonline als auchoffline kaufen,stehen für 70 Pro-zent der Ausga-ben. Insgesamthat sich der Non-food-Markt imJahr 2014 mit ei-nem Plus von 1,1Prozent auf 165Mio. Euro leichtnach oben entwi-ckelt. Treiber waren weiterhin die E-Commerce-Umsätze, allerdings „mitabgeschwächtem Wachstum“, soSchmid. Verwöhnt von bislang zwei-stelligen Zuwachsraten, legte der On-line-Handel 2014 nur noch um 6,5Prozent auf 31 Mrd. Euro zu. Aberauch im Lebensmittelhandel stiegendie Nonfood-Erlöse und zwar ummehr als 6 Prozent. Innerhalb derLEH-Vertriebslinien legten die SB-Wa-renhäuser um 6 Prozent, die Discountersogar um 9 Prozent zu. Der Trend, wo-nach sich relevante Einkäufe ins mobileInternet verlagern, hält allerdings un-vermindert an. Der Handel müsse sichdeshalb immer schneller den veränder-ten Konsumgewohnheiten anpassen.
Bei solchen Prozessen sei „Qualitätaber wichtiger als Geschwindigkeit“,betonten die Kodi-GeschäftsführerFrank Tepaß und Reinhold Kuch. Siebeschrieben die Entwicklung des Filia-listen Kodi vom Nonfood-Discounterin Richtung Haushaltswarenfachge-schäft. Dass im Online-Geschäft Ge-schwindigkeit gleichwohl Trumpf ist,zeigte Torsten Waack van Wasen amBeispiel zahlreicher Start-ups. Zumbreiten Themenspektrum des Kon-gresses gehörten aber auch Vorträge et-wa über Produktsicherheit oder Füh-rungsqualitäten des Managements.
Intensiv nutzten die Top-Manageraus Handel und Industrie den Non-food-Kongress aber auch zum Mei-nungsaustausch. Die von LebensmittelZeitung und der SchwestergesellschaftConference Group gemeinsam organi-sierte Veranstaltung fand bereits zumsiebten Mal statt. Erneut waren vieleTop-Entscheider aus dem Handel nachBerlin gekommen, etwa von Kaufland,Lidl, Real, Rewe, Edeka, Bünting oderGlobus. zim/lz 25-15
Nonfood-Kongress der LZ: Ladengeschäfte mit Zuwachsraten – Online-Handel verliert an Dynamik – Gleichwohl bleibt mobiles Internet der Einkaufstrend
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Stationärer Handel behauptet sich
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FIRMEN
Die Stimmung unter den mehr als 300Verkaufsprofis aus Handel und Indus-trie, darunter viele selbstständigeKaufleute, war locker, die Branchen-Talks erfrischend, aber auch intensiv(lz 24-15). Nicht weniger unspektaku-lär gestaltete sich der Kongress rundum die Themen Teammanagement,Mitarbeiter- und Kundenakquise. VonTop-Händlern, vom Konzertmeisterbis hin zum Hotelchef – die Referen-tenpalette war bunt gemischt. Ingo deHaas von der Oper Frankfurt etwasprach über das effiziente Zusammen-spiel im Museumsorchester. Er erklär-te anschaulich, wie Solisten zum Teamwerden. „War die Struktur früher aufder künstlerischen Ebene eher hierar-chisch, ist die Orchesterarbeit heutzu-tage eine gemeinsame Arbeit auf Au-genhöhe“, so de Haas.
Von der Or-chesterbühne aufdie Verkaufsflä-che – MartenFreund vomgleichnamigenSchlemmermarktin Kiel hielt einenVortrag zum The-ma Teamver-ständnis, undzwar hemdsär-melig „in Dienst-kleidung“. Seitmehr als 20 Jah-ren führt der 47-Jährige bereitsden elterlichenBetrieb und setztsich auch schonmal an die Kasse,wenn die Schlangen lang sind. „DerChef packt mit an“, lautet seine Devi-se. Und: „Wer Erfolg haben will, mussauch Führen lernen“, gab der Vatervon zwei Töchtern mit auf den Weg.
In Führung und Qualifikation ste-cken auch der selbstständige Edeka-Händler Matthias Stenger und seine
Familie (Preisträger Goldener Zucker-hut 2014) viel Zeit und Geld, machteStenger in Frankfurt deutlich. Jährlichorganisieren sie 3000 Schulungsstun-den und vier Teamtage, dazu E-Lear-ning-Kurse und Förderprogramme fürden Nachwuchs. Es gibt verbindlicheJahresgespräche, alle drei Monate hal-
ten die Chefs Sprechstunde in jedemMarkt. Hinzu kommen Wochenend-Aktionen wie Wandern, Grillen oderOktoberfest. „Solche Events geben al-len das Gefühl, eine Familie zu sein“,sagte Stenger.
„Mitarbeiter sind das A&O, wenndie nicht mitziehen, geht gar nichts“,
wusste Top-Händler Jörg Hieber zuberichten. Für ihn ist ein Supermarkt,ein „super geführter Markt“, und sosollten alle an einem Strang ziehen.„Menschen sind vergesslich, Kundennie“, erklärte er. Botschaften oder Ver-sprechen müssten täglich eingehaltenwerden, auch Sortimentsleistungen
seien Versprechen. „Der Vogel singtund nicht der Käfig“, mahnte Hieberan. Seit Kurzem prangt im Übrigenauf allen zwölf Häusern ein neues Lo-go „Hieber – Mein Leben. Mein La-den“. Ein grafisch gestaltetes „H“ mar-kiere den Beginn einer neuen Ära.Man verstehe sich als „der Laden, derzu jedem Leben passt“. Spots mit un-terschiedlichen deutschen oderSchweizer Konsumenten weisen da-rauf hin. Darin tritt auch erstmalsSohn Dieter in Erscheinung, wobei erdie Unternehmensleitung bereits seit2009 innehat.
Verdient gemacht um seine Aus-und Weiterbildung hat sich des Weite-ren das Unternehmen Georg Jos. Kaes(V-Märkte) aus dem Ostallgäuer Mau-erstetten. „Bei uns ist spürbar, dass ei-ne Familie Verantwortung trägt, die ei-ne starke Werteorientierung hat unddiese auch im Unternehmen verwirk-licht sehen will“, sagte Kaes-Personal-leiter Johannes Moser coram publico.Das Unternehmen betreibt zahlreicheV-Märkte, Bau- und Modemärkte,Tankstellen und Waschstraßen in derRegion. Er plädiert vor allem für über-schaubare Strukturen. „Der Verzichtauf Komplexität lässt Mitarbeiter freier
entscheiden“,klärte Moser auf.
Auf humor-volle Art undWeise mit musi-kalischen Einla-gen am Klavierriss abschließendder Deutschland-Chef von BestWestern, MarcusSmola, das Publi-kum zum Thema„Vom Kampf umdie Kunden“ mit.
„ZufriedeneGäste sind nichtgenug, Verblüf-fung kann dieLösung sein“,machte er deut-
lich. So hatte der Hotelexperte schondie ein oder andere witzige Idee, wieetwa, dass sich der Gast einen Gold-fisch aus dem Aquarium an der Re-zeption angeln darf, um ihn anschlie-ßend mit aufs Zimmer zu nehmen.Das bleibt im Gedächtnis haften, ist erüberzeugt. dr/lz 25-15
Branche diskutiert beim Supermarkt-Kongress von „LZ-Direkt“, wie aus Solisten Teams werden – In Führung Zeit und Geld zu stecken, zahlt sich aus
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„Mitarbeiterführung muss man lernen“
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