21
LAMPE 120,5 Spezielle Ausgabe 120,5

LAMPE 120,5 120... · 2020. 4. 11. · im Internet auskennen. Man darf nicht vergessen, warum wir überhaupt solche Maßnahmen ergreifen. Ziel des Ganzen ist und bleibt: die Infektionswelle

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: LAMPE 120,5 120... · 2020. 4. 11. · im Internet auskennen. Man darf nicht vergessen, warum wir überhaupt solche Maßnahmen ergreifen. Ziel des Ganzen ist und bleibt: die Infektionswelle

LAMPE 120,5

Spezielle Ausgabe 120,5

Page 2: LAMPE 120,5 120... · 2020. 4. 11. · im Internet auskennen. Man darf nicht vergessen, warum wir überhaupt solche Maßnahmen ergreifen. Ziel des Ganzen ist und bleibt: die Infektionswelle

2 LAMPE 120,5

Die Lampe wünschtFrohe Ostern

FFotom

ontage: G

reta

Page 3: LAMPE 120,5 120... · 2020. 4. 11. · im Internet auskennen. Man darf nicht vergessen, warum wir überhaupt solche Maßnahmen ergreifen. Ziel des Ganzen ist und bleibt: die Infektionswelle

3

Impressum April 2020

LAMPE 120,5

SCHULLEBENImpressum S.3Schulleitungsseite S.4

CORONA SPEZIALLeben in der Pandemie S.5Leben in den Zeiten von Corona S.6Trauriger Abschied S.7Social Distancing, photographed by 11e S.9Choose Your Own Adventure S.10

JLS REGIONALWer ist dieser Lehrer? S.12Emotions, Dystopian Short Story S.12Schulbuch AG S.13Bilbao Austausch S.14Lampe vor 20 Jahren S.15Bericht aus Sibirien S.16

HOCHKULTURKraut und Rätsel S.17Der Schlüssel S.18Freundschaft zum selber backen S.19Wortsuchrätsel Corona S.20Das pfellahlossäh Lamperedtsäl S.21

RedaktionNujan Amin 13KJan Havemann 12EFahim Shirdel 9BLaura Stange 12MJonathan Solomon 6ECan Yavuz 13KAnna Schlotfeld 11PGreta Zucholt 11PSari Marienberg 11PHjördis Greve 10GRosaFlügel 10GBeiträge:Maja Thulke 11MRojan Amin 10GMarie Fenner 13KDanilo Musso 14M

Die Lampe 120,5 ist die erste Lampe-Ausgabe, die aus-schließlich Online veröffentlicht wurde. Sie hat nureinen Teil der gewöhnlichen Seitenanzahl einerLampe. Wegen dem Coronavirus (Covid-19) musstendie Schüler zuhause bleiben. Wir dachten uns: Wenndie Schüler nicht zur Lampe kommen können, dannkommt die Lampe halt zu den Schülern! Diese Lampedreht sich in erster Linie um Corona und die Situatio-nen in denen die Schüler der Julius-Leber-Schule ste-hen. Das Cover zeigt Personen, die sich vor demCoronavirus sozial distanzieren.

FFotom

ontage: G

reta

Page 4: LAMPE 120,5 120... · 2020. 4. 11. · im Internet auskennen. Man darf nicht vergessen, warum wir überhaupt solche Maßnahmen ergreifen. Ziel des Ganzen ist und bleibt: die Infektionswelle

Liebe Schülerinnen und Schüler,

Ganz ehrlich: ohne euch ist dieSchule nicht einmal halb so schön.Ihr fehlt hier wirklich.

Wer hätte gedacht, dass wir uns sechsWochen lang nicht sehen würden?Alle hätten gelacht und abgewunken.Nun ist es so und auch ich kann euchnicht sagen, wie lange das noch sosein wird.

Klar ist, dass wir am 17.4. mit denmündlichen ESA- und MSA-Prüfun-gen und kurz danach mit demschriftlichen Abitur starten werden.Aber normaler Schulbeginn? Da binich nicht schlauer als ihr. Keiner weißnix.

Aber es liegt ja an uns allen, wanndieser Shutdown aufgehoben wird:

Und deshalb möchte ich euch wirk-lich bitten: #stayathome und #halte-Abstand. Ihr seid fit und gesund. Aber ihr seidauch ein Überträger des Virus. Wenn ihr undizipliniert seid, dann könntedas den Tod von Großeltern oder an-deren lieben Menschen bedeuten.Und das will keiner. Das will wirklichkeiner.

Daher bleibt bitte konsequent, bleibtauf Abstand. Wenn ihr alle irgend-wann gesund und glücklich wieder in

die Schule kommt, dann sind auchwir glücklich: die Lehrerinnen undLehrer der Julius-Leber-Schule. Dannstelle ich mich auch gerne ans Schul-tor und begrüße fröhlich jeden voneuch. Und der Tag wird irgendwannkommen.

Bis dahin bitte den Kopf nicht in denSand stecken. Das knirscht zwischen den Zähnen. Und wenn es im Lebenknirscht und ihr weder ein noch auswisst, so wendet euch an eure Lehrer,die den Kontakt zur Beratung herstel-len können. Die helfen gerne. Und esist auch nicht ungewöhnlich, wennes in einer solchen Krisenzeiten malknirscht.

Bis zu unserem Wiedersehen: machtes gut. Bleibt optimistisch, fröhlichund gesund. Ich wünsche euch imNamen des Schulleitungsteams, allerLehrerinnen und Lehrern und allerMitarbeiterinnen und Mitarbeiternschöne Ostertage.

Liebe GrüßePeter Bulicke

4

Schulleitungsseite

SCHULLEBEN

Page 5: LAMPE 120,5 120... · 2020. 4. 11. · im Internet auskennen. Man darf nicht vergessen, warum wir überhaupt solche Maßnahmen ergreifen. Ziel des Ganzen ist und bleibt: die Infektionswelle

DAS LEBEN IN DER PANDEMIE

5

Viele Menschen leben momentan inIsolation, es gibt wenig Unterhaltungs-möglichkeiten, die Menschheit lebt ineiner Pandemie. Dies passiert alles auf-grund des Coronavirus, oder auch ge-nannt Covid-19. Das Coronavirus wirddurch eine Tröpfcheninfektion übertra-gen. Das heißt, dass der Virus sichdurch Körperflüssigkeiten weiterbe-wegt. Würde dir also jemand in denMund spucken, ist die Gefahr groß, dassdu angesteckt wirst. Die beste und leich-teste Möglichkeit nicht angesteckt zuwerden, ist Abstand zu halten und sowenig Menschenkontakt wie möglichzu behalten. Man würde meinen, intro-vertierte Menschen hätten es im Ver-gleich leichter als der Rest, da siesowieso Einzelgänger sind. Ich, als rela-tiv extrovertierter Mensch, habeSchwierigkeiten Zuhause zu bleiben.Selten kommt es vor, dass ich so langekeine meiner Freunde sehe. Um die Langeweile zu vertreiben, gibtes wenige Möglichkeiten für mich. Wo-rauf ich mich immer verlassen kann,sind Hausaufgaben. Sehr viele Hausauf-gaben. Es gibt viele Schüler, die der Mei-nung sind, dass die Aufgaben zu vieleseien. Ich persönlich finde, dass manmit den Hausaufgaben klarkommt. Ich

habe eher mit den MSA-Prüfungen, dieverschoben wurden, Probleme, weilwenig Zeit für das Lernen bleibt. An-dere Jahrgänge sollten damit also keineSchwierigkeiten haben. Auch wenn dieLage schlecht aussieht, haben wir trotz-dem den Luxus, die Bildung zu erhalten,die wir verdienen. Man sollte nicht nur das negative be-trachten, sondern auch die Vorteile.Schüler, die sich ungern melden im Un-terricht, haben mit den Hausaufgabendie Möglichkeit zu zeigen, welches Po-tenzial in ihnen steckt. Außerdem ler-nen die Lehrer, wie man effizienter inder Schule mittels neuer Medien unter-richtet, da sie sich jetzt zunehmend

etwas besser mit den Lernplattformenim Internet auskennen. Man darf nichtvergessen, warum wir überhaupt solcheMaßnahmen ergreifen. Ziel des Ganzenist und bleibt: die Infektionswelle zubremsen. All das geschieht für DeineGesundheit und die deiner Mitmen-schen. Auch wenn manche Situationenschlecht aussehen, muss man immerdran denken, wofür dies getan wird. Also, steckt etwas für das Team ein undbleibt so lange wie möglich zuhause.Immerhin sind diese Maßnahmen zeit-lich begrenzt und somit nicht ewig an-haltend.

-Rojan 10G

SCHULLEBEN

Fotomon

tage: G

reta

FZeich

nung

: Marie

Page 6: LAMPE 120,5 120... · 2020. 4. 11. · im Internet auskennen. Man darf nicht vergessen, warum wir überhaupt solche Maßnahmen ergreifen. Ziel des Ganzen ist und bleibt: die Infektionswelle

6 CORONA SPECIAL

06.04.2020Ich befinde mich nun seit 22 Tagen, 8Stunden und 53 Minuten in Quaran-täne, bis jetzt keine Anzeichen vonVerstandsverlust oder ähnlichem.8.30 Uhr: aufgestanden, Marten dieFliege regiert nicht auf mein “GutenMorgen“ 8.35 Uhr: immer noch sauer auf Mar-ten8.41 Uhr: (im Bett) mein Handy fälltmir nun schon zum zweiten Malheute in Gesicht 9.03 Uhr: angezogen, die Jogging-hose die zweite Woche in Folge an9.22 Uhr: Hunger, frage mich obman Toilettenpapier essen kann,warum ist es sonst im Supermarktimmer leer?9.25 Uhr: NEIN, kann man nicht,

und wenn…?9.28 Uhr: …auch mit Nudeln nicht!!!10.16 Uhr: Hausaufgaben, Hälftefalsch gemacht, andere Hälfte nichtverstanden10.59 Uhr: Pause, Schule ist anstren-gend12.43 Uhr: 20ºC, habe das Gefühl,dass die Sonne mich auslacht13.18 Uhr: Mutter spricht mich an,kann nicht antworten, wie es scheintVerlust der eigenen Muttersprache14.10 Uhr: seit 6 Tagen keinen Kon-takt mehr mit meiner besten Freun-din, höre trotzdem ihre Stimme,Mangel an sozialen Kontakten führtwohl zu Paranoia16.06 Uhr: frage mich ob ein Ei eineFrucht oder Gemüse ist…16.11 Uhr: …Gemüse!

19.33 Uhr: 20 Minuten ohne Grundaus dem Fenster gestarrt… ja, mirgeht es gut19.34 Uhr: mir geht es wirklichgut…20.23 Uhr: …Toilettenpapier…NEIN immer noch nicht21.46 Uhr: hatte ein sehr anregendesGespräch mit Marten (er findet un-sere Lage auch sehr verzwickt)22.17 Uhr: komische Kopfschmer-zen, mag daran liegen das ich seit 9Tagen nicht mehr draußen war23.78 Uhr: gibt es diese Uhrzeitüberhaupt und welcher Tag ist heute?Naja, gehe jetzt ins Bett, gute NachtMarten

Anna Schlotfeldt

Leben in Zeiten von Corona

FZeich

nung

: Marie

Telefonnummer: 559 25 31Online Bestellungen: www.schnelsener-buechereck.deJETZT AUCH MIT LIEFERSERVICE

Page 7: LAMPE 120,5 120... · 2020. 4. 11. · im Internet auskennen. Man darf nicht vergessen, warum wir überhaupt solche Maßnahmen ergreifen. Ziel des Ganzen ist und bleibt: die Infektionswelle

Trauriger Abschluss

7CORONA SPECIAL

37

Seit ich in der fünften Klasse war, pas-siert jedes Jahr dasselbe. Die großenDreizehntklässler verkleiden sich füreine Woche, um ihren Abgang von derSchule zu feiern. An einem Tag ist dieSchule voller Klopapier, Klebeband undKonfetti und in der Pausenhalle wirdMusik gespielt. Die Dreizehntklässlernehmen sich die Freiheit, an diesem Tagalle anderen Klassen unter ihnen unddie Lehrer mit Lippenstift zu begrüßen.Es ist die Mottowoche, die ihren Höhe-punkt im Abistreich hat. Seit der fünf-ten Klasse sieht man zu und sehnt sichdanach, endlich mal selber die Chancedazu zu bekommen.Dieses Jahr haben die Dreizehntklässlereher einen traurigen Abschluss. Wir be-sorgten uns schon ein paar Kostümeund freuten uns, nach den Ferien nurnoch zwei Wochen Schule und dann dieMottowoche zu haben. Dann erfuhrenwir, dass der Schulanfang wegen derSorge um den Coronavirus, aufgescho-ben wurde und die Mottowoche wohlunsere einzige und letzte Woche seinwürde. Zur selben Zeit wurden alleschulischen Versammlungen, worunterauch der Abistreich zählt, abgesagt.Aus einem unnachvollziehbaren Grundhieß es auch, dass die Mottowoche ab-gesagt sein würde. Dies wollten vieleDreizehntklässler nicht glauben, daman alleine durch das Anziehen vonKostümen sich eher nicht mit einemVirus anstecken würde. Manche Schü-ler wollten protestieren und trotz desMottowochen-Verbotes mit Kostümenzur Schule kommen.

Die Sorgen um die Mottowoche undauch die gekauften Kostüme warenallen Anschein nach vergebens, da derSchulanfang erneut verschoben wurde.Somit hatten die Dreizehntklässler garkeine Schule mehr und ihr letzter Tagwar schon, ohne dass sie es überhauptwussten, vor den Ferien gewesen. Es istseit Jahren der erste Jahrgang, der keineMottowoche und keinen Abistreichhatte. Das ist nicht das einzige, was wir nicht

erleben durften. Die allerletzten Kunst-ausstellungen, Konzerte und Theater-stücke wurden alle abgesagt; DieZeugnisvergabe auch. Und die Frageum die Abschlussfeier und den Abiballist noch nicht geklärt. Selbst unser Abi-buch konnte nicht mehr gedruckt wer-den, weswegen es jetzt nur eine digitaleVersion gibt. Aber ich glaube nicht, dass all diese

Umstände uns davon abhalten werden,einen tollen Abschluss zu machen! Wirwerden vielleicht nicht mit allen in derSchule sitzen und zuschauen, wie wirZeugnisse bekommen. Aber werbraucht das schon? Wir kennen dieselangweilige Veranstaltung schon vomMSA! Keinen Abistreich zu machen be-deutet auch, dass wir keinen Abistreichaufräumen müssen! Der Abiball ist so-wieso nur viel Geld, das aus dem Fens-ter geworfen wird! Das wichtigste zudieser Zeit ist doch, dass man gesundbleibt und spätestens, wenn jeder seinAbschlusszeugnis in der Hand hat, manausatmen kann. Wir haben eine unrea-listische Vorstellung von Schulab-schlüssen, durch das was wir glauben inder fünften Klasse wahrgenommen zuhaben und durch amerikanische HighSchool Filme, was sowieso nicht erfülltwerden kann. Statt dem hinterherzujagen, was nichtmehr passieren kann soll jeder dafürsorgen, dass man sich selber einen schö-nen Abschluss macht. Wenn die Gefahrdurch die Corona Krise erst mal wiedergesunken ist, hat jede Klasse dann auchdie Möglichkeit etwas Persönliches zumachen. Letzten Endes kann man alles,was einem wirklich wichtig ist, mit sei-nen engsten Freunden nachholen undsich einen schönen Abend machen unddas ist doch das Wesentliche. Es wirdkein trauriger, sondern ein fröhlicherAbschluss, den ich mir in der fünftenKlasse auch nicht hätte besser wün-schen können.

-Nujan

Bild: M

arie Fen

ner

Page 8: LAMPE 120,5 120... · 2020. 4. 11. · im Internet auskennen. Man darf nicht vergessen, warum wir überhaupt solche Maßnahmen ergreifen. Ziel des Ganzen ist und bleibt: die Infektionswelle

Art Exhibition mal andersDie letzte Kunstausstellung des 13kKunstprofils hatte sich bestimmt nie-mand so vorgestellt. Der Plan wäre: Wirgeben unsere Kunstwerke direkt nachden Ferien ab und haben dann eineAusstellung in der Schule. Wir habeneine schöne gemeinsame Zeit und laden

alle unsere Verwandte und Freunde ein.Leider hat uns Corona einen Strichdurch die Rechnung gemacht und wirdurften unsere letzte Ausstellung nichtso gestalten. Erfreulicherweise sindviele unserer letzten Klausuren einfachausgefallen und die Deadline für unserKunstprojekt wurde verschoben. Manwürde meinen, das hieße wenigerStress, aber ganz so einfach war es auchnicht. Wir hatten viele Hausaufgabenund diese waren die letzte Möglichkeitunsere Noten für das letzte Zeugnis vordem Abi zu verbessern. Für unser Kunstprojekt hatten unsereartworks viele Kriterien zur Benotung.Zu allererst war die Aufgabe: „Portray afeeling“, also sollten unsere Kunstwerkeein Gefühl darstellen. Das zweite Krite-rium sagte, dass wir irgendwie einenalten Atlas mit in unser Kunstwerkschmeißen sollten. Der Atlas sollte Teilunseres Kunstwerkes sein, wie groß derTeil und wie wichtig der aber sei, wärejedem selbst überlassen. Als die Deadline zu unserem Kunstpro-jekt immer näher kam, durften wir auchnicht gemeinsam in die Schule kom-men. Um die Ansteckungsgefahr derSchüler gegenseitig zu verringern, hattejeder einzelne einen eigenen Zeitraumvon fünf Minuten, um sein Kunstpro-jekt und alles andere in der Schule ab-zugeben. Also gab es keine Möglichkeitsich, geschweige denn unsere Kunst-projekte, zu sehen. Da alle geplantenschulischen Veranstaltungen, sowieTheaterstücke, Konzerte, aber auchKunstausstellungen bis Ende April ab-gesagt sind, war meine Klasse traurigdarüber, nicht die Möglichkeit für un-

sere letzte Exhibition zu haben. Als letz-ten Trost hat unsere Lehrerin Fotos vonunseren artworks gemacht und sie unsalle geschickt. Wir hatten sozusageneine „Online-Exhibition“.Manche Leuten nahmen das Thema derUmwelt, wegen der Welt, die auf demAtlas abgebildet ist und Gefühle wieWut, Trauer und Freude. Der Atlaswurde wie Pappmasche benutzt, ge-klebt, verbrannt, übermalt und vernäht.Es entstanden Gemälde, Skulpturen,Planeten, ein Teppich und sogar einKleid. Inspiriert wurden die Schüler vonallem möglichen Kunstrichtungen undEpochen. Wie conceptual, surrealisti-sche, zeitgenössische oder auch Spon-gebob. Am Ende konnte man sehen, wiesich jeder Schüler Mühe gegeben hatund wie sie verschiedene Ansatzweisenfür die Kunstwerke hatten. Das Beste ist,dass jeder die Exhibition von zuhausebetrachten konnte und sich die jeder aufdas Handy herunterladen konnte. Es isteine Exhibition, die für die ewig haltenwird.Alle Fotos und Videos zu unserenKunstprojekten findet ihr übrigens biszum 28.04.2020 mithilfe dieses QR-Codes: Nujan

8 CORONA SPECIAL

Page 9: LAMPE 120,5 120... · 2020. 4. 11. · im Internet auskennen. Man darf nicht vergessen, warum wir überhaupt solche Maßnahmen ergreifen. Ziel des Ganzen ist und bleibt: die Infektionswelle

Social Distancing Photographed by 11eDie Schülerinnen und Schüler aus der11e haben im bilingualen Kunstkursden Auftrag bekommen, vier Fotos vonihrer neuen Corona-beeinflussten Lagezu machen. Nach gegebenen Tipps &Tricks und selbständiger Recherche zuverschiedene Fototechniken, wie Licht-effekte, Bildkomposition, Bildbearbei-tung, usw. haben sie losgelegt! DieSchülerinnen und Schüler haben zu-sätzlich ihre Lieblingsfotos beschrie-ben. Was entstanden ist faszinierend!Der Betrachter kann entdecken, wiejeder unterschiedlich mit dem neuenTagesablauf umgeht, ihn versteht undlebt…

Ws

9CORONA SPECIAL

“We might not recognize this but thiswhole situation could actually be ahorror movie.” Mariza Holtz

““We are all stuck at home.”Daria Grinvald

„You can no longer look into the fu-ture. Not even through crystal-clearwindows.” Lorenz Hense

“There’s always somebody that dis-tracts me with corona related news.”

Umut Albayrak : “One in a group begins with the dis-tribution of the Corona-virus andafter a few days, all of them will getCorona.” Batuhan Can

Marisa Holtz

Marisa Holtz

Marisa Holtz

Umut Albayrak

Batuha

n Can

Ba

tuha

n Can

Lo

renz

Hen

seAylia Liena

uMau

rice Boh

m

Umut Albayrak

Daria Grinv

ald

Daria Grinv

ald

Page 10: LAMPE 120,5 120... · 2020. 4. 11. · im Internet auskennen. Man darf nicht vergessen, warum wir überhaupt solche Maßnahmen ergreifen. Ziel des Ganzen ist und bleibt: die Infektionswelle

10

choose your own adventure I,5Ein „Choose Your Own Adventure“ isteine Art von schriftlichem Rollenspiel,in dem Deine Fantasie beanspruchtwird. In diesem Choose your own Ad-venture hast du vier Leben. Nach jedemAbschnitt musst du dich für einen wei-teren Abschnitt entscheiden. Falls dudich falsch entscheidest, verlierst du einLeben, gehst zurück und spielst mit deranderen Entscheidung weiter. Falls du alldeine Leben verlierst, hast du das Spielverloren! Folge einfach den Buchstabenund es erklärt sich von selbst. Diese Edi-tion handelt von Corona, aber bittenimm es nicht zu ernst! Am besten, dulässt dir das Spiel von einem Familien-mitglied vorlesen:

Du liegst in deinem Bett. Die Sonnen-strahlen, die durch dein Fenster aufDein Gesicht scheinen, wecken Dichauf. Du guckst auf deine Wanduhr undfür einen kurzen Moment glaubst Du,dass Du verschlafen hast und zurSchule musst, dann fällt Dir aber ein,dass Du in der Corona Pandemie bistund in Isolation lebst. Du hast nochmalGlück gehabt! Was machst Du?>A: Ich bleibe liegen und schlafe wieder ein.Ich habe noch nicht genug geschlafen!>B: Ich stehe auf, öffne mein Fenster und atmetief ein.

A: Es ist komisch, dass Du müdeb ist,da Du schon zwölf Stunden geschlafenhast. Müdigkeit ist ein häufig auftreten-des Symptom von Covid-19. Du bist zuschwach um aufzustehen und Dustirbst in der Isolation, ohne dass es je-mand bemerkt oder aufhalten kann. Ver-liere ein Leben!

B:Du stehst auf und öffnest dein Fenster.Die Sonne blendet dich, aber die war-men Strahlen fühlen sich auf deinem Ge-sicht gut an. Durch die Sonnenstrahlenbildest du Vitamin D, was ein zentralesHormon und Vitamin ist, das sowohlden Stoffwechsel als auch den Knochen-stoffwechsel und das Immunsystem re-guliert. Außerdem steigert es dieDurchblutung und senkt den Blutdruck.Du fühlst Dich glücklich. Nach Deinemkurzen Sonnenbad gehst Du aus Dei-nem Zimmer und bemerkst, dass deineEltern nicht zuhause sind. Allen An-schein nach sind sie rausgegangen, daihre Schuhe weg sind. Was machst Du?>C: Ich gehe raus und suche sie. Was soll

schon passieren? Noch gibt es keine Aus-gangssperre für mich.>D: Das Risiko zum Anstecken ist zu hoch.Ich bleibe zuhause.

C: Du schnappst dir einen gelben Mund-schutz mit pinken Sternen, den DeineMutter selber gemacht hat und legst ihnan bevor du nach draußen gehst. Auf denStraßen fahren wenige Autos. KeineSpur von deiner Familie. Wo könnten sienur sein? Auf den Fußgängerweg siehstdu einen Menschen mit Krücken. Wasmachst Du?>E: Ich frage die Person, ob sie meine Eltern ge-sehen hat.>F: Ich gehe weiter und suche selber nach mei-nen Eltern.

D:Du bleibst zuhause und setzt Dich aufdie Couch. Es ist der beste Moment, umjetzt im Wohnzimmer die vierte Staffelvon „Haus des Geldes“ zu gucken. Bewe-gung ist wichtig für Deine physische, alsauch psychische, Gesundheit, aber Duignorierst das. Nach 46 Stunden Netflixschauen fällt Dir ein, dass deine Familieimmer noch nicht zurückgekommen ist.Du fällst in eine tiefe Depression, die DirDein ganzes Leben folgen wird und dieauch nach mehreren Jahren von Thera-pie nicht geheilt werden kann. Verliere

ein Leben!

E: Du gehst über die Straßenseite, ummit dem alten Mann zu sprechen. DerMann geht sehr langsam und als er Dichsieht, erschreckt er sich und lässt seineKrücken fallen. Du entschuldigst Dich,hebst sie auf und gibst sie ihm zurück indie Hand. Er kann Dir leider auch nichtweiterhelfen und Dir sagen wo Deine El-tern sind. Drei Wochen nach Eurer Be-gegnung hörst Du durch einenZeitungsbericht, dass der alte Mann lei-der an dem Coronavirus erkrankt undgestorben ist. Eine Infektion mit Corona-viren kann für alte Menschen lebensbe-drohlich sein, da sie eine Risikogruppesind. Verliere ein Leben!

F: Du überlegst wo Deine Eltern nur hin-gegangen sein könnten? Sie reagierennicht auf deine Telefonanrufe und Nach-richten. Du folgst dem Fußgängerwegund schaust dich um. Plötzlich hörst Duein Husten und deine Freundin Nadjataucht, hinter einer grünen Hecke, auf.Sie schreit lauthals, kommt auf Dich zuund macht eine Bewegung mit ausge-spreizten Armen, um Dich zu umar-men. Was machst Du?>G: Ich weiche aus und gehe zurück!>H: Ich umarme sie zurück.

10 CORONA SPECIAL

Page 11: LAMPE 120,5 120... · 2020. 4. 11. · im Internet auskennen. Man darf nicht vergessen, warum wir überhaupt solche Maßnahmen ergreifen. Ziel des Ganzen ist und bleibt: die Infektionswelle

11

G: Um den Abstand von zwei Meterneinzuhalten weichst Du zurück. Duwillst ja nicht das Risiko eingehen, Dichmit Corona anzustecken. Nadja scheintirritiert, aber nach einem kurzen Ge-spräch stimmt sie Dir zu, dass sie viel-leicht zu aufdringlich war. Gerade zudieser Zeit ist es gut mit ihr zu reden.Soziale Kontakte können das Immun-system stärken und vor Depressionenund anderen psychischen Erkrankun-gen, inklusive ihren körperlichen Fol-gen, schützen. Sie sagt Dir auch, dass sieDeine Eltern im Park spazieren gehengesehen hat. Was machst Du?

>I: Ich bin lange genug gelaufen. Jetzt, daIch weiß, dass sie munter sind, gehe Ich wie-der zurück nachhause. Mir ist warm und Ichbin erschöpft.>J: Ich gehe zu ihnen, obwohl Ich weiß, dassman sich eigentlich nicht zu dritt draußenblicken lassen darf.

H: Du rufst „Heeeeyyy Giiirrrl“ undziehst die Wörter unglaublich lang ineiner sehr hohen Stimme. Deine Freun-din zu sehen und sie wieder zu umar-men fühlt sich gut an. Nachdem ihreuch fragt was ihr so in der Isolation ge-macht habt, hustet sie noch einmal.Trockener Husten ist ein häufig auftre-tendes Symptom von Covid-19. DeinMundschutz wird Dich auch nicht voreiner Tröpfcheninfektion beschützenkönnen. Das Tragen eines Mundschut-zes verringert nicht die Ansteckungsge-fahr für eine gesunde Person, die ihnträgt. Sie hilft nur zur Prävention, umandere Personen nicht anzustecken.Durch Deine schwere Erkrankung undDeine starken Atembeschwerden,stirbst Du mehrere Wochen danach imKrankenhaus, weil Du keine Luft mehrbekommst. Verliere ein Leben!

I:Du gehst den Fußweg wieder zurück,um eine wohlverdiente Pause einzule-gen. Du schwitzt und Dir wird schwin-delig. Es ist komisch, dass Dir so warmund müde ist. Nicht nur Müdigkeit, son-dern auch Fieber ist ein häufig auftre-tendes Symptom von Covid-19. Dubrichst auf den Weg zusammen. Dirwird schwarz vor Augen. Durch denkraftvollen Zusammenstoß von Dei-nem Kopf und den Boden stirbst aneinem Hirntrauma. Das Gehirn ist einesder empfindlichsten Organe desmenschlichen Körpers. Verliere einLeben!

J: Im Park spazieren zu gehen ist einguter Weg, um sowohl frische Luft undSonne zu tanken, als auch ein wenig Be-wegung zu bekommen. Dort angekom-men findest du deine Eltern, die geradeden gepflasterten Fußweg entlangjog-gen und auf dich zukommen. DeinVater sieht mit seinem Stirnband undseinem Mundschutz albern aus und hateinen riesigen Schweißfleck auf seinemT-Shirt. Es ist gut, dass Deine Eltern jog-gen. Sport ist wichtig für Herz, Kreis-lauf, Stoffwechsel und mentaleGesundheit. Was machst Du? (Deineletzte Wahl)

>K: Ich lasse meine Eltern zu mir kommen.>L: Ich gehe zu meinen Eltern.

K:Du bleibst stehen und schaust zu dei-nen Eltern. Sie bemerken, dass Du dabist und gehen auf Dich zu. In einemBus, der gerade auf euch zufährt, ist eingroßer Streit ausgebrochen. Ein Ob-dachloser, der klar Symptome des Co-ronavirus zeigen würde, wäre in denBus gestiegen und hätte so die Gesund-heit der anderen Insassen gefährdet. Einanderer Mann ist eingeschritten und hatdie Leute über ihre „Dummheit“ be-lehrt, aber dann und mit Verschwö-rungstheorien behauptet, Corona wäredas Werk der Pharmaindustrie, die vonachtarmigen Zwischenmenschen, diehinter der Venus leben, kontrolliertwird. Die resultierende Diskussion hatden Busfahrer abgelenkt. Als Deine El-tern bei dir ankommen, schaut der Bus-fahrer nach hinten, überfährt einenZebrastreifen und rammt Dich undDeine Eltern und fährt in einen Later-nenmast. Ihr seid alle sofort tot. Verliereein Leben!

L: Du stellst Dich vor sie und bringstDeine Eltern dadurch zum Stoppen. Dufragst sie, wieso sie nicht auf deineNachrichten geantwortet haben unddeine Mutter entschuldigt sich kurzat-

mig. Sie hatten keine Möglichkeit einePause einzulegen, da die Bänke mit denSandkästen und Schaukeln abgesperrtwurden. Das Betreten von Sport- undSpielplätzen ist ja verboten, um weitereAnsteckungen mit dem Coronavirus zuvermeiden. Als Du mit Deinen Elternschimpfst hörst Du auf einmal ein lau-tes Geräusch hinter Dir. Irgendein Idiotist mit seinem Bus gegen einen Later-nenmast gefahren. Anscheinend, weildie Insassen einen Aufruhr gemachthaben und paranoid waren, wegen demCoronavirus. Es wurde Niemand ver-letzt. Zum Glück waren Deine Elternnicht gerade auf der Straße! Sie wären indiese Richtung gegangen, hättest du sienicht aufgehalten. Bevor ihr nach Hausegeht, macht ihr einen kleinen Abstecherzum Supermarkt, um eure Toilettenpa-pierreserven aufzustocken. Zuhauseangekommen kannst Du endlich Deinewohlverdiente Pause einlegen. Das ersteaber was Du tust, ist deine Hände zuwaschen!

Glückwunsch! Wenn Du bis hierhingekommen bist, ohne all deine vierLeben zu verlieren, dann hast Dudas Spiel gewonnen! Hoffentlichwar das Spiel lehrreich oder zumin-dest ein wenig unterhaltsam.

Nujan

11CORONA SPECIAL

Page 12: LAMPE 120,5 120... · 2020. 4. 11. · im Internet auskennen. Man darf nicht vergessen, warum wir überhaupt solche Maßnahmen ergreifen. Ziel des Ganzen ist und bleibt: die Infektionswelle

12 JLS REGIONAL

Wer ist dieser Lehrer?Im Laufe dieses Textes wirst du immermehr Hinweise zu einem Lehrer lesen.Über die Jahre habe ich viele Informa-tionen sammeln können. Mal schauen,ob du und ab wann du es erratenkannst! Wie gut kennst du deine Leh-rer?

1) Der besagte Lehrer ist männlich.2) Er unterrichtet auf der Julius-Leber-Schule.3) Man sagt, er sei 29!4) Sein Vorname beginnt mit „N“.5) 1970 ist er in Hamburg geboren.6) Er ist freundlich, lustig, kann aberauch sehr streng sein.7) Er ist Klassenlehrer.8) Seine Tochter ruft ihn oft im späten

Unterricht an.9) Studiert hat er Kunst auf Lehramt.10) Am besten für Dich, Du bist leise,wenn er gerade redet!11) Er kann ausdrucksstark und lautsein.12) Sein Sohn hat einen kurzen Vorna-men, so wie er selbst!13) Er ist ein ausgebildeter Coach fürPersönlichkeitsentwicklung und Kon-fliktmanagement.14) Manchmal schreit er Namen.15) Er trägt eine Brille.16) Er ist im Landesinstitut für Lehrer-bildung und Schulentwicklung inHamburg tätig.17) Sein Bruder ist sehr langsam, nichtso wie er!18) Er hat die schönste Frisur, dochwirst Du seinen Kopf kaum zu sehenbekommen.19) Innerhalb von Sekunden wechselter zwischen Ekel, Freude, Angst undWut, wenn er das nur will.20) Sein Geburtstag ist am Valentins-tag.

21) Ihm sind nonverbale Zeichenwichtig!22) Sein Name klingt so wie der einesSuperheldens und sein Cape ist seineMütze.23) Es könnte auch ein Wort für Si-cherheitsprersonal sein.24) Er ist ein Meister der Historie, alterSprachen und der Künsten - inklusiveder Kampfkünste.25) Er ist als Lehrer für Wing ChunKung Fu in Europa und Honkong re-gistriert.26) Er könnte dir den Arsch versohlen,während er Shakespeare zitiert.27) Es gibt wirklich einen Marvel Su-perhelden, der fast so heißt.28) Und das wichtigste von allem, erist ein cooler Typ, der eine freund-schaftliche Bindung mit allen seinenSchülern hat!29) Außerdem schulde ich ihm nocheinen Bericht.

Nujan

12

Herr Doormann

Emotions, A Dystopian Short StoryThe door opens and Pia`s boyfriend of 3years enters the room. As soon as sherealizes that she finally can see him afterone year of absence because of his yearabroad, she is bursting with feelings. Pia isoverwhelmed with happiness. She can`tstop smiling. Her ESP is blinking and nowshe knows those emotions are safe. ESP:Emotion Safe Pen, everyone has one ofthem. It is basically just a pen which savesall of your best emotions, so that you canretrieve them when you are not feelingwell.Pia`s honey is finally back with her. She isdoing great. After his coming-back-partyMike writes her a message that he needsto see her ASAP. Pia is confused but opti-mistic, maybe he has a surprise for her.They make a date for tomorrow at hisplace. She is still a little bit insecure be-cause he writes with her differently thanusual. His answers are shorter than usualbut she doesn`t lose hope. On her way tohis place she gets into some thinking.Maybe Mike has changed. Maybe he is notpleased with her anymore. She is rackingher head to find out what he wants fromher. She can`t think of something thatmaybe bothers him. At his place Mike tells her that he hascheated on her and that he wants to break

up with her because he doesn`t love heranymore. Pia is completely destroyed. Shecan`t live without him. She even told himthat she would forgive him but he is overher. He doesn`t want her anymore. Onher way home she takes her ESP and pus-hes the button to feel the emotions fromwhen he came back, so she doesn`t haveto feel sad.

Since then she has started to push the but-ton every time she is feeling just a little bitsad. When she is alone in her room.

When she sees him on the other side ofthe street. Whenever something remindsher of him. One time as she is walking down thestreet, she sees Mike kissing another a girl.Pia is taking her ESP out of her pocket asit drops down and breaks. She is overw-helmed. She doesn`t know what to do be-cause she has never felt sad. She starts tocry and can’t stop it because she doesn`tknow how. Pia goes to the repair place tolook if they can fix the ESP, so she couldstop crying and not feel sad anymore. Inthe store the man tells her that he is notable to fix her ESP. He makes her an offerto get a free new one but of course therewouldn`t be her old emotions on it. Shedoesn`t take it and goes home.At home Pia is feeling lost. She is startingto cry again and to feel really angry aboutherself, Mike and like about the wholeworld. Pia is starting to live her emotionsto the fullest; crying in the shower, eatinglot of ice cream, screaming whenever shefeels like it and a lot of more stuff you dowhen you are angry or sad. Since that shenow kinda knows how to handle emoti-ons, is starting to get better.

Maja Thulke 11m

Page 13: LAMPE 120,5 120... · 2020. 4. 11. · im Internet auskennen. Man darf nicht vergessen, warum wir überhaupt solche Maßnahmen ergreifen. Ziel des Ganzen ist und bleibt: die Infektionswelle

13

Schulbuch AG

Analyse „Kinder Kinder“In Zusammenarbeit mit der AG “Schuleohne Rassismus. Schule mit Courage “hat die Arbeitsgruppe „Schulbuch“ einexemplarisches Lernmaterial des 5.Jahrgangs genauer betrachtet und aufverstecktem Rassismus geprüft. Das„Heft der Kindernothilfe / Kenia“ wirdan der Julius-Leber-Schule als Arbeits-mittel im Gesellschaftsunterricht des 5.Jahrgangs, im Rahmen der Unterrichts-einheit „Kinder aller Welt“, eingesetzt.Es stehen im Netz weitere Exemplaredieser Machart zur Verfügung.-à https://robinson-im-netz.de/

InhaltDer Inhalt verläuft nach einem einheit-lichen Muster. Ein Junge aus Deutsch-land namens Robinsons landet in einemfremden Land und trifft dort auf Kinder,mit denen er Abenteuer erlebt und überdie „ärmlichen“ Verhältnisse dortspricht. Dieses Heft einhaltet des Wei-teren ein detailliertes Glossar mit Defi-nitionen, die Beschreibung einesalltäglichen Ablaufes sowie Bastelanlei-tungen.

Das DeckblattAuf dem Deckblatt werden zwei Jungendargestellt, die augenscheinlichaus verschiedenen Kulturen stammen.Während der eine Junge mit derBrille und der modernen Kleidungeinen Europäer darstellen soll, wird einkenianischer Junge arm dargestellt. Dieärmlichen Verhältnisse werdendurch seine Besitzlosigkeit verstärkt. Erträgt ein Leinentuch, besitzt augen-scheinlich keine Schuhe und trägt einenStock bei sich. Sein Stab lässt daraufschließen, dass er der Tätigkeit eines

Hirten nachgeht. Darüber hinaus wirder primitiv dargestellt, im Gegensatzzum deutschen Jungen Robinson dereine Brille, Sportschuhe und eine indi-viduell gestaltete Latzhose trägt, wel-ches stereotypisch den Gedanken einesentwickelten und gebildeten Kindessuggeriert.Im Hintergrund ist eine Savanne miteinem Geparden und einem Affenbrot-baum zu erkennen. Der Kenianer zeigt mit offenem Munderstaunt auf den Europäer, als hätteer kein Benehmen. Die Gestiken desJungen leiten auf verschiedene)Interpretationsansätze. Einerseits hatder kenianische Junge wohlmöglichnoch nie einen hellhäutigen Menschengesehen. Oder er ist lediglich über-rascht über Robinsons plötzlichenAuftritt.Im Verhältnis zu der Gestik des Kenia-ners wirkt der deutsche Junge gelassengebildet, da er eine „nachdenkliche“Pose eingeht. Dies veranschaulicht dieUnterschiede des „Fortschritts“. Derkenianische Junge wird hier bewusstins Bild eines zurückgebliebenen Jun-gen gerückt.Die willkürliche Pauschalisierung diehier hervorgeht, verallgemeinert ganzKenia und stellt dessen Bewohner alsungebildet da.

Textkritik - Konstruktionvon Ihr vs. WirNeben einer Geschichte enthält diesesMaterial ebenfalls weitere Informatio-nen über Kenia.-Auf Seite 10 in der vorletzten Zeilewird die Zeitrechnung des 24- Stunden-Systems, das wir verwenden (welchesum Mitternacht mit 0 Uhr beginnt) mitdem aus den Dörfern Ostafrikas vergli-chen, die keine Uhren besitzen (welchesessentiell mit den Zahlen um 6 Stundenverschoben ist und mit dem Sonnenauf-gang beginnt).- Bei der Formulierung „offizielle Uhr-zeit“ wird unsere Zeitrechnungnicht als Alternative, sondern als daseinzige Richtige dargestellt.- Auf Seite 14 wird ein traditionelles Ge-wand der Maasai (eine ostafrikanischeVolksgruppe) als „Maasai Tuch“ be-nannt. „Shuka“ wäre hier der richtigeBegriff. Hiermit wird ein kultureller As-pekt dieser Kultur vereinfacht.Fazit – Kindergerechte Geschichten mit

verstecktem Rassismus?!Die für Kinder ausgelegte Kurzge-schichte über einen Europäer, der einenKenianer in seinem Dorf besucht, weißtbei näherer Betrachtung einige fragwür-dige Textstellen auf. So vermittelt derText das Bild, dass alleKenianer arm seien, und dass nur we-nige lesen und schreiben können.Der Fokus liegt lediglich auf dem Dorfdes Jungen, wobei außer Achtgelassen wird, dass andere Menschen inKenia „fortgeschrittener“ lebenund die Alphabetisierungsrate der Ju-gendlichen (nach knoema.de) beiüber 85% liegt.Willkürlich platzierte Pauschalisierun-gen verzerren den Gesamteindruck,den Schülerinnen und Schüler letztend-lich aufnehmen. Es ist essentiellwichtig, dass sie richtige Inhalte lernenund über Falschaussagen in Materialienaufgeklärt werden.Daran arbeitet die AG „Schulbuch“ alsTeil der AG „Schule ohne Rassismus.Schule mit Courage“ intensiv!

Madeleine 12K, Anoukund Julius 12P, Jenny 11P

JLS REGIONAL

Page 14: LAMPE 120,5 120... · 2020. 4. 11. · im Internet auskennen. Man darf nicht vergessen, warum wir überhaupt solche Maßnahmen ergreifen. Ziel des Ganzen ist und bleibt: die Infektionswelle

14

Vom 30.05.2019 bis zum 07.06.2019waren wir in Bilbao und vom11.06.2019 bis zum 19.06.2019 warendie Spanier in Hamburg.Am ersten Tag haben wir eine Rallyedurch Bilbao gemacht, um die Stadtbesser kennenzulernen. Zudem habenwir sehr viele Ausflüge gemacht, zumBeispiel sind wir nach San Sebastian ge-fahren - dort waren wir im Aquariumund am Strand.Außerdem sind wir an einem Tag spon-tan ins Stadion von Bilbao gefahren undhaben dort an einer Führung teilge-nommen, da an dem Tag sehr schlech-tes Wetter war und die ursprünglichegeplante Schiffsfahrt im wahrsten Sinnedes Wortes ins Wasser fiel. Am letztenTag haben wir noch eine kleine Ab-schlussfeier gehabt, wo wir zusammenmit allen gegrillt haben.Die spanischen Familien waren alle sehroffen, hilfsbereit und haben sich gut umuns gekümmert.Dadurch das die Austauschpartner re-lativ gut deutsch gesprochen haben, gabes keine großen Verständigungspro-bleme, falls man mal ein Wort nicht

wusste. Ungewohnt war, dass die Spa-nier viel später essen als wir hier inDeutschland - zudem essen sie bis aufdas Frühstück immer warm.An den Wochenenden sowie nach denAusflügen hatten wir immer Freizeit, inder wir entweder Shoppen, am Strandoder Fußball spielen waren.Bis auf einen Tag war das Wetter sehrwarm - auch wenn Bilbao im Nordenvon Spanien liegt.Als die Austauschpartner in Hamburg

waren, haben sie ebenfalls eine Rallyedurch Hamburg gemacht. Außerdemhaben wir uns zusammen noch ver-schiedene Sehenswürdigkeiten ange-guckt, wie zum Beispiel den Micheloder die Elbphilharmonie. Zudemwaren wir noch in Bremen und Lübeck.Die Abschlussfeier in Hamburg hat amStrand von Övelgönne stattgefunden.Im Großen und Ganzen hat der Aus-tausch sehr viel Spaß gemacht - es wareine sehr schöne Zeit.

JLS REGIONAL

Der Bilbao-Austausch 2019

Warum Spanischaustausch

Zeich

nung

: Can

Letztes Jahr waren wir beim Spanisch-austausch, wir haben 5 Gründe zusam-mengefasst, warum du denSpanischaustausch machen solltest!

Der erste Grund ist, dass du durch denAustausch selbstständiger wirst und dudir mehr zutrauen wirst. Nicht zu ver-gessen: Du machst Urlaub ohne deineEltern, sondern mit deinen Freunden!Außerdem wirst du viel Freizeit haben,in der du viel mit deinem Austausch-partner und deinen Freunden machenkannst.Der vierte Grund ist, dass du durch denAustausch viele neue Leute kennenler-nen wirst. Nicht nur Spanier, sondernauch Deutsche, denn der Austauschwird mit einer anderen Schule veran-staltet. Der fünfte und letzte Grund ist, dass dueine neue Kultur kennenlernen undeine neue Sprache vertiefen wirst. ZurKultur zählt z.B. das Essen, welches dujeden Tag essen wirst. Die Sprache wirstdu allein dadurch lernen, da du hin und

wieder gezwungen bist sie zu sprechen,wenn du z.B. alleine ohne deinen Aus-tauschpartner einkaufen gehst. Und falls du jetzt noch bedenken hast,dass 500 Euro zu teuer sind, können wirdich beruhigen. Denn ihr bezahlt aus-schließlich die Flüge und die Ausflügeund am Ende bekommt ihr sogar noch

etwas zurück!Du musst dir im Übrigen auch keineSorgen machen, dass du in einem Landsein wirst, dessen Sprache du nicht rich-tig beherrscht, denn dein Austausch-partner wird dir immer unter die Armegreifen. Also traut euch! Es lohnt sich!

Page 15: LAMPE 120,5 120... · 2020. 4. 11. · im Internet auskennen. Man darf nicht vergessen, warum wir überhaupt solche Maßnahmen ergreifen. Ziel des Ganzen ist und bleibt: die Infektionswelle

15

Vor 20 Jahren in der Lampe

JLS REGIONAL

Die Lampe existiert ja schon seit fast 40 Jahren. Es ist interessant zu sehen, wie wir uns verändert haben und über was wirfrüher berichtet haben. In verschiedenen Ausgaben aus dem Jahr 2000 haben wir gefunden:

Page 16: LAMPE 120,5 120... · 2020. 4. 11. · im Internet auskennen. Man darf nicht vergessen, warum wir überhaupt solche Maßnahmen ergreifen. Ziel des Ganzen ist und bleibt: die Infektionswelle

16

Ich bin nun einen Monat lang durchRussland gereist, Zweck der Sache war,mir ein Bild von diesem Land zu ma-chen, über das jeder, ob gewollt odernicht, eine Meinung hat. Viel von demwas ich erlebte, passt nicht in das Bild,was Mensch in Deutschland so vonRussland hat. Wie in jedem Fall, wenn eszur Meinungsmache über ein Landkommt, verwechselt man hier Politik desLandes mit Menschen des Landes. Wiesich also herausstellte (und was nichtverwunderlich ist), hat dieses Land umeiniges mehr Farben als man sich vor-

stellt. Bis vor ein paar Tagen war mir z.B.nicht bewusst, dass es in Russlandbuddhistische Regionen gibt, dass es inRussland asiatisch aussehende ethnischeGruppen gibt. Russland, ein Land, wel-ches fast die doppelte Menge an Waldge-bieten besitzt wie Brasilien. Ein Land, indem pro Kopf weniger Alkohol getrun-ken wird als in Deutschland.Dieser Bericht soll sich nicht mit der Po-litik des Landes befassen. Ich möchteetwas über die Mentalität und das Lebender Menschen schreiben. Und vondenen, wie in jedem Land, identifizierensich nur die wenigsten mit den men-schenfernen Machtspielchen zwischenStaaten.So besteige ich in Moskau den erstenZug, die erste Etappe auf einer Fahrtdurch 7 Zeitzonen. Die Tage in derTranssibirischen Eisenbahn sind lang.Doch ich werde hier bestens mitSchnaps, Salami aus der Heimat undguter Laune versorgt. Die Stimmung ist

gesprächig, der Wagon eng, stickig undvoll mit Leuten und ich hatte seit langemmal wieder ordentlich einen sitzen.Russland ist bombastisch. Man kann denAfterglow der Sowjetunion noch spü-ren. Er zeig sich in den monumentalenGebäuden, in deren Schatten man sichwie eine kleine Ameise fühlt, in derSchwere der sowjetischen Bürokratie, dienoch immer auf den Schultern der Men-schen lastet, in dem Misstrauen der altenGenerationen der Außenwelt gegenüberund in dem rebellischen Geist der jungenGeneration, welche nach den Regeln der

westlichen Welt groß geworden ist undschon längst keinen Bezug mehr zu denharten Zeiten des Sowjetunion-Sozialis-mus hat. Davon sind nur noch die Altengeblieben. Und die verkümmern hier inRussland mit einer vergleichsweise un-sichtbaren Rente. Wenigstens das Inter-net und Grundnahrungsmittel sind hierbillig. 60 Rubel für Sim inclusive 1 Monatunlimited Internet = 90 Cent. Ja, sogar imkleinsten Kaff in Sibirien gibt es 4G. Aufmeinem Speiseplan stand in den erstenTagen ein Weißbrot für 5 Rubel, umge-rechnet 0,8 Cent. Die Meinungen zu Putin gibt es in dreiAusführungen. Entweder er wird verach-tet oder hart gefeiert. Die meisten jedochhaben es aufgegeben und beschäftigensich mit anderen Dingen. Und doch, dieMenschen welche ich getroffen habe,sind verdammt reflektiert über die glo-bale Lage. Sie sind sich bewusst der Pro-paganda der Medien. Des Imperialismusder USA, doch genauso jenem Russ-

lands. Sie fühlen sich nicht besser. Sieverdammen nicht die USA oder andereLänder. Und das macht die russischeMentalität angenehm. Sie ist in keinerWeise überheblich, ja es mangelt ihrschon ehr an Selbstbewusstsein. Wie ge-sagt, Politik ist ein Feld, dass viele aufge-geben haben. Sie erwarten keineÄnderungen. Ja, es herrscht eine Artgrundlegendes Misstrauen allem gegen-über was mit Politik zu tun hat. Ein klei-nes Beispiel: Die grade eingeführtenMülltrennungsmaßnahmen kommennicht so recht in der Bevölkerung an,

viele Menschen halten sich nicht dran.Warum? Nun, sie glauben, dass der müh-sam getrennte Mull im Endeffekt so-wieso wieder zusammengeworfen wird.Und ja, solange wir nicht von den großenStädten sprechen, ist diese Annahmeauch begründet. Und trotz der doch imVergleich zu Deutschland teils ärmlichenBedingungen und des Fakts, dass vieleLeute 2 Jobs annehmen müssen, um sichetwas leisten zu können, strahlen dieLeute eine beeindruckende Lebensfreudeund Gastfreundschaft aus. Hierfür ist esjedoch zuvor nötig, das russische Eis zubrechen. Das ist keine leichte Aufgabeund auch der Grund, warum viele Rei-sende, die ich unterwegs traf, die Russenals kalt und verschlossen einstufen. Kon-trovers.

JLS REGIONAL

Bericht aus Sibirien

Illustration: Jo

nathan

Page 17: LAMPE 120,5 120... · 2020. 4. 11. · im Internet auskennen. Man darf nicht vergessen, warum wir überhaupt solche Maßnahmen ergreifen. Ziel des Ganzen ist und bleibt: die Infektionswelle

17

Ich erreiche nach 53 Stunden Zugfahrteine kleine Stadt inmitten Sibiriens. DerZug durchfuhr die Sibirische Tundra.Unberührte Waldgebiete, durch welchesich kilometerweit monströse Brändefraßen. Die erschreckten Gesichter derKinder, welche ihre Nasen gegen dieZugfenster pressten und die besorgtenWorte der Alten ließen mich spüren,dass das Feuer dieses Jahr wilder ist alsin den Jahren zuvor.So erreiche ich Krasnayarsk und verab-schiede mich vom gesamten Wagon.Das erste, was ich nach der Ankunftunter Einsatz von Sprungkraft feststel-len muss: im selben Moment, wo dieFußgängerampel auf rot schaltet, wirddie Ampel für Autos grün. So steht manalso nichtsahnend inmitten der Straße,wenn die Ampel für die Autos grünwird und ist der Idiot, der mit den los-fahrenden Autos fertig werden muss.

Ganz nach Geschmack hat manch einersein Steuer links, manch einer rechts.

Straßenmarkierungen und Verkehrsre-geln sind Verhaltensvorschläge. Rauch-verbotsschilder sind Wanddekoration.Misstrauen ist Interesse.Was man in Sibirien Herbst nennt, sindTemperaturen von -15 Grad Celsius.Winter sind dann -35 Grad. Die Tagesind kurz, die Nächte kalt und um daszu kompensieren, wird auch ordentlichmit Wodka eingeheizt. Oder mit Samo-gon. Wodka ohne Wasser, wie es hiergerne in Russland genannt wird. Die si-birische Sauna, Banya genannt, weckt inden dunklen und kalten Monaten dieLebensgeister. Glühende Steine in einerkleinen Hütte, welche mit Wasser über-gossen werden. Die Schmerzen derHitze treibt man sich aus, indem mansich gegenseitig mit Tannenzweigenoder Blätterbündeln auf den Körperschlägt. Das Blut strömt frei durch denKörper und in den Kopf, es wird Bier ge-trunken, gemeinsam gesungen, lauteGeräusche werden gemacht und dasLeben wird zelebriert.

Auch hier ist der Kapitalismus leiderschon längst in die Köpfe der Menschenvorgedrungen. Bombastische Einkaufs-paradiese mit Eislaufhalle und allemwas man an Marken braucht, um gesell-schaftlich etwas zu bedeuten, dominie-ren die Außenbezirke der russischenGroßstädte. Und es ist nicht unnormal,dass Eltern ihre Kinder ins Einkaufzen-trum zum Spielen zwischen H&M undChanel bringen. Denn die Alternative -Spielplätze - sind Mangelware in denAußenbezirken. So wachsen die Klei-nen in einer Welt des Konsums, der Fa-shion, des Glanzes, des Luxus und derin-Szene-Setzung auf, während dieAlten von den Sowjetzeiten schwär-men, in denen es noch wahren Zusam-menhalt, kostenlose Bildung undKrankenhäuser und aufrichtige Arbeitfür den Sozialismus gab. Kontrovers.

Danilo Musso

JLS REGIONAL

Kraut und RätselOstersperreaufhebungVom Virus befreit sind Strom und Bächedurch des Serums holden, belebenden Blick.Draußen grünet Hoffnungsglück.Das alte Virus in seiner Schwächezog sich in rauhe Berge zurück.Von dorther sendet er, fliehend, nurohnmächtige Schauer körnigen Hustensin Streifen über die grünende Flur.Aber die Sonne duldet kein Virus.Überall regt sich Bildung und Streben,alles will sie mit Farbe beleben.Doch an Masken fehlts im Revier.Sie nimmt geheilte Menschen dafür.

Kehre dich um, von diesen Höhennach der Stadt zurückzusehen!Aus dem hohlen, finstern Tordringt ein buntes Gewimmel hervor.Jeder sonnt sich heute so gern.Sie feiern die Aufhebung der Sperren,denn sie sind selber aufgestanden.Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,aus dem Druck von Giebeln und Dächern,aus der Hochhäuser quetschender Enge,aus der Isolation ehrwürdiger Nachtsind sie alle ans Licht gebracht.

Johann Wolfgang von Goethe (coronert)

Finde die richtige Lösung:1 + 4 = 52 + 8 = 133 + 9 = 224 + 10 =

Page 18: LAMPE 120,5 120... · 2020. 4. 11. · im Internet auskennen. Man darf nicht vergessen, warum wir überhaupt solche Maßnahmen ergreifen. Ziel des Ganzen ist und bleibt: die Infektionswelle

18 HOCHKULTUR

Der Schlüssel. Eine Kurzgeschichte

Zeich

nung

von

Nujan

Äste knacken bei jedem Schritt unter mei-nen Füßen und durchbrechen die Stilledes Waldes. Weißer Nebel umhüllt dieBäume und verhindert, dass das Licht derMorgendämmerung die Wälder erhellt.Die Riemen meines Rucksackes schnei-den mir in die Schultern und meineSchritte werden immer unkoordinierterund unaufmerksamer. Mir tut alles weh,doch ich laufe weiter, wie ein Schaf hinterdem Hirten. Meine Beine schreien nacheiner Rast, doch mein Kopf ist leer, ichwürde kein einziges Wort rausbringen.Ich starre nur nach vorne, ohne wirklichdarauf zu achten, wo ich hingehe und ichfrage mich, wie lange wir wohl schon un-terwegs sind. Die Silhouette eines jungen Mannes, dieaus dem Nebel auftaucht, reißt mich ausden Gedanken. Ohne nachzudenkenrichte ich meine Waffe auf den Mann. Erträgt nicht so wie ich eine deutsche Uni-form, sondern eine französische. Er stehtmit dem Rücken zu mir und ich willschießen, doch ich zögere. In diesem Mo-ment erinnere ich mit an die Worte mei-ner Mutter: „Du wurdest nicht geborenum zu töten“, hatte sie damals gesagt,während sie mir sanft über den Kopfstrich. Sie hat recht, ich wurde nicht gebo-ren, um zu töten, jedoch zu jemandem ge-macht der tötet.Mein Finger liegt jetzt sicher am Abzug,doch bevor ich mich überwinden kann,ihn zu ziehen, höre ich um mich herumSchüsse fallen. Der Soldat vor mir drehtsich schlagartig um und blickt mir ohneerhobene Waffe in die Augen — Jacques.

1932, wir gingen damals schon 7 Jahre auf diegleiche Schule in Straßburg. Dort saß ich auf derMauer die den Schulhof zur Straße abgrenzte,und ließ meine Füße baumeln. Du hattest immerlänger Unterricht als ich, trotzdem habe ichjeden Tag auf dich gewartet, damit wir nach derSchule zusammen durch die Straßen gehenkonnten. Ich hatte kaum andere Freunde, dochdas was mir egal, ich hatte ja dich. Wir sind oftin die Läden gegangen, obwohl wir uns garnichts hätten kaufen könnten. Am liebstenwaren wir in dem kleinen Geschäft am Ende derStraße, mit dem alten schwarzen Schild über derTür, welches schräg aufgehängt war. Dort gab esallerlei Bücher zu kaufen und du hast immer zumir gesagt, wenn du mal groß bist, wollest du indiesem Geschäft arbeiten, aber nur in diesem, inkeinem anderen. Ich schüttelte nur immer denKopf und sagte, dass es doch total langweiligwäre den ganzen Tag nur dort zu stehen und denLeuten zu sagen, welches Buch du nun empfeh-len würdest und warum. Ich wollte damals lieberin die Buchdruckerei, dort würde ich wirklich

etwas lernen.Viel zu schnell ging es, als wir dann fünf Jahrespäter unseren Abschluss machten und unsereWege sich mit einem Schlag trennten. Damalshatte ich Angst, unsere Freundschaft würde aus-einander brechen, ich wollte das nicht und trotz-dem geschah es.

Noch am letzten Tag an dem wir uns sahen, hastdu zu mir gesagt, ich solle mir keine Sorgen ma-chen, so eine Freundschaft könne nicht miteinem Mal auseinander brechen und dass unsnichts trennen könnte. Ich weiß Jacques, nichts,

außer der Zeit. Sie hat uns auseinander gerissenund Leere zwischen uns geschaffen. Kurze Zeit später, begann ich schon meine Aus-bildung als Buchdrucker und ging damit mei-nem jahrelangen Wunsch nach. Zu Beginn derLehre habe ich oft an dich gedacht, daran ob duwohl jetzt Bücher in die großen Bücherregale ein-sortierst oder vielleicht doch ganz woanders bistund auch an mich denkst. Doch ohne es zu merken, bin ich immer mehr inmeinen Alltagstrott gefallen und meine gemein-samen Erinnerungen mit dir schlossen sich ineine Kiste ein, von der ich den Schlüssel verlorenhatte, oder vielleicht gar nicht danach suchte.1939, keine zwei Jahre später, musste ich meineAusbildung abbrechen und wurde zum Wehr-dienst eingezogen.

Jetzt stehe ich hier und ziele auf ihn, mitzitternden Händen, auf den Jungen mitdem ich mein halbes Leben verbrachthabe. Ich habe meine Waffe schon viel zulange auf ihn gerichtet ohne zu schießen.Laute Schüsse, gefolgt von Schreien, be-täuben meine Ohren. Ich sollte schießen,doch ich kann nicht. Ein Mann aus meinerEinheit, der schräg hinter mir steht,schreit mich an: „Schieß!“, immer wieder:„Schieß endlich, sonst tu ich es!“. MeineGedanken überschlagen sich und der

Herzschlag in meiner Brust übertönt denLärm um mich herum. Töten oder getötetwerden, so heißt es doch? Aber ich kannmich nicht bewegen, meine Hand amAbzug ist wie aus Stein, so wie sein Blick.„Jetzt schieß endlich!“, schreit mein Ka-merad voller Zorn noch einmal und ichsehe in meinem Augenwinkel, wie erseine Waffe hebt. Ein Blick durch das Vi-sier und ich drücke ab.Die anderen laufen weiter, nachdem aucher, Jacques, zu Boden gesackt ist. Erst nacheinigen Sekunden schaffe ich es, meine

starren Füße in Bewegung zu setzen.Meine Beine tragen mich bis zu ihm undmein Blick fällt auf seine blutüberströmteSchulter, während ich mich neben ihmhinknie. Jacques schaut mich mitschmerzverzerrtem Gesicht an und atmetschwer: „Warum hast du das getan?“, sagter gepresst und schaut mir weiterhin festin die Augen. Ich zögere kurz. „Hätte ichnicht geschossen, hätte jemand anderes esgetan und du würdest jetzt nicht mehrleben“, erwidere ich und hebe meinenBlick um zu sehen, ob sich jemand nachmir umgedreht hat. Nein, niemand.Warum auch, wer nicht hinterherkommtwird zurückgelassen, das wurde auch mirbeigebracht. Als ich wieder zu ihm blicke,starrt er mich nur an, blinzelt dann undsagt: „Erich, ich wollte nicht…“, doch ichunterbreche ihn und sage mit einemstummen Lächeln: „Wir werden uns wie-der sehen“. Ich habe den Schlüssel zurKiste wiedergefunden.

Ohne ein weiteres Wort erhebe ich michwieder und gehe, drehe mich nicht nocheinmal um, weiter den anderen hinterherins Unbekannte.

Sari

Page 19: LAMPE 120,5 120... · 2020. 4. 11. · im Internet auskennen. Man darf nicht vergessen, warum wir überhaupt solche Maßnahmen ergreifen. Ziel des Ganzen ist und bleibt: die Infektionswelle

19

Freundschaft zum selber backen(Ein Rezept für zuhause)

Sie wollten schon immer einen perfek-ten besten Freund oder Freundin?Jemanden der genau ihren Wünschenund Vorstellungen entspricht, istschwer zu finden. Doch mit diesem Re-zept, können Sie diesen Freund jetztganz einfach und schnell zuhause ba-cken. Es ist sehr wichtig, dass Sie diesesRezept Schritt für Schritt befolgen,damit Sie am Ende das gewünschte Er-gebnis erhalten.Für Ihren neuen besten Freund oderbeste Freundin benötigen Sie folgendeZutaten (bitte beachten Sie auch dieMengenangabe, bei manchen Zutatensteht Ihnen dort die Menge frei).

Zutaten:200g Vertrauen125g Offenheit 50g Humor (Zimmertemperatur)100ml Charaktereigenschaften3-mal Freiheit (Größe M)Ein Päckchen Treue2 Tropfen Unterstützung1 Löffel Erlebnisse (Geschmack IhrerWahl) Dekoration Ihrer Wahl

Zubereitung:1) Nehmen Sie eine große Schüssel zurHand und messen Sie 200g Vertrauenab, geben Sie dies in die von Ihnen be-reitgestellte Schüssel und sieben Sie125g Offenheit mit hinein. Es ist wich-tig, dass die Offenheit fein gesiebt ist,sonst entstehen dort Bläschen ausLügen und so Fehler bei Ihrem/-rFreund/ Freundin.2) Fügen Sie zu dieser Masse 50g Humorhinzu. Achten Sie hierbei darauf, dassdieser Zimmertemperatur haben muss,sonst wird die Masse nachher zu tro-cken.3) Kippen Sie nun vorsichtig 100ml

Charaktereigenschaften hinzu, die Sie jenach unerfüllten Bedürfnissen auswäh-len können.4) Schlagen Sie 3-mal Freiheit Größe M,Sie könne auch eine kleinere Größe aus-wählen, wenn Sie gerne kuscheln, ineiner anderen Schüssel auf, bis eineschaumige Masse entsteht, und hebenSie diese vorsichtig unter die bereits vor-handene Masse.5) Öffnen Sie nun das Päckchen Treueund schütten Sie es mit hinein. RührenSie den Teig so lange bis keine Klümp-chen mehr vorhanden sind und eineglatte Masse entsteht. Achten Sie hierbeibesonders darauf nur ein Päckchen zuverwenden, da die Masse sonst zu kleb-rig wird und an allem hängen bleibt,wirklich an allem!6) Tröpfeln Sie mindestens 2 (je nachWahl und Geschmack auch mehr)Tropfen Unterstützung hinein, je nach-dem ob Sie einen Zuhörer oder Thera-peuten benötigen.7) Hinzu kommt noch ein Löffel Erleb-nisse, auch hier je nach Geschmack,empfehlenswert sind hier lustige oderschöne8) Füllen Sie diesen Teig nun in eineForm Ihrer Wahl und stellen Sie ihn für40 Minuten bei 180 Grad Ober/Unter-Hitze in den Backofen.

9) Holen Sie ihn nach 40 Minuten wie-der raus und lassen Sie ihn etwa 15 Mi-nuten abkühlen, damit die spätereDekoration gut hält. 10) Sie können nun anfangen ihn nachLust und Laune zu dekorieren, hierbeisind der Fantasie keine Grenzen gesetzt,wenn Sie mögen können Sie nun dasAussehen nach Ihren Vorstellungenentwerfen.

Und zu guter Letzt, schmeißen Sie allesweg und fragen sich ob man seinenbeste/n Freund/in wirklich selber ba-cken kann, ob man diese “perfekte“ Per-son wirklich haben will, denn meistenssind unsere besten Freund die, vondenen man es am wenigsten erwartethat, die die man beim ersten Treffen ge-hasst hat und jetzt sich sein Leben ohnesie nicht mehr vorstellen kann.Die Person, die nicht perfekt ist, abergenau das sie “perfekt“ macht. Sie teiltvielleicht nicht Ihre Vorstellungen undInteressen, jedoch ist sie immer für Sieda und ist es nicht das, was eine beson-dere Freundschaft ausmacht?!

Anna

HOCHKULTUR

Page 20: LAMPE 120,5 120... · 2020. 4. 11. · im Internet auskennen. Man darf nicht vergessen, warum wir überhaupt solche Maßnahmen ergreifen. Ziel des Ganzen ist und bleibt: die Infektionswelle

20 HOCHKULTUR

Das Corona Worträtsel

FINDE FOLGENDE WÖRTER:INTENSIVSTATION VIRUS CORONA CORONAHOTLINE IMPFUNG WUHAN AN-STECKUNGSGEFAHR KLOPAPIER MUNDSCHUTZ GEISTERSPIELE MASKE ATEM-WEGSERKRANKUNG KONTAKTSPERRE PANDEMIE QUARANTAENE ZOOMSPIELPLATZ BEATMUNGSGERAET SCHULSCHLIESSUNG DIGITALESLERNENPRAEVENTION UMKEHRISOLATION KRANKENSCHWESTER ISCHGL VIROLOGESOCIALDISTANCING und wie immer ein paar Easter Eggs

Page 21: LAMPE 120,5 120... · 2020. 4. 11. · im Internet auskennen. Man darf nicht vergessen, warum wir überhaupt solche Maßnahmen ergreifen. Ziel des Ganzen ist und bleibt: die Infektionswelle

Das virenfreie Lampeosterretsel

21HOCHKULTUR

1. Ich bin ein Accessoire für den Mund 2. Ey, it’s …time 3. Ich bin eine sich weit ausbreitende, ganze Landstriche, Länder er-fassende Seuche 4. I don’t know, the German word for social life 5. Mich findet ihr nicht mehr im Laden, ich bin ausverkauft!6. Das Mittel von dem ihr nicht genug bekommen 7. Ihr habt alle Angst vor mir 8. Ihr seid alle auf der Suche nach mir 9. Nach diesem Tier ist eine spezielle Unart des Einkaufens benannt 10. Ich bin zwar haltbar aber schmecke nicht 11. Fürmich wird jeden Tag applaudiert 12. Social distance 13. Gibt es gegen Covid 19 leider noch nicht 14. Man sollte mich jedenTagbetreiben, stattdessen isst du ungesundes Zeugs 15. Dauerzustand in Quarantäne (fängt mit L an) 16. Mich kennt jederund ich nerve alle

76

89

1011

1314

1516

43

21

5