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erleben Langenbochum 012010 DAS MAGAZIN FÜR HERTEN NORD Der Schulumbau Investitionen in Steine und Inhalte Stadtteil im Fokus Perspektivenwechsel auf der Fotosafari Der Hähnchen-Mann Christoph Suttrop grillt seit 13 Jahren in Herten

Langenbochum erleben

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Das Magazin für Herten Nord

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Page 1: Langenbochum erleben

erlebenL a n g e n b o c h u m

012010

D A S M A G A Z I N f ü r H e r t e N N o r D

Der SchulumbauInvestitionen in

Steine und Inhalte

Stadtteil im FokusPerspektivenwechsel

auf der fotosafari

Der Hähnchen-MannChristoph Suttrop grillt seit

13 Jahren in Herten

Page 2: Langenbochum erleben

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Herten-Süd hat es vorgemacht, jetzt zieht auch der Norden nach: Dank eines Stadtumbauprojekts, des so ge-nannten „Integrierten Handlungskon-zepts Herten-Nord“, soll neues Leben in die Stadtteile Langenbochum und Pa-schenberg einziehen. Der Schwerpunkt liegt hier auf der sozialen und kulturel-len Entwicklung des Projektgebietes vor dem Hintergrund des demogra-fischen Wandels: Generationenüber-greifendes Wohnen, Integrationsarbeit, Kinder- und Jugendprojekte. Aber auch die Ansiedlung neuer Unternehmen und neuer Arbeitsplätze sind ein wich-tiger Faktor im Stadtumbau.

Die „Jungen Redakteure“ von Langen-bochum erleben werden diesen Prozess begleiten und sind gleichzeitig Teil des Projekts. Fünf Schülerinnen und Schü-ler der Rosa-Parks-Schule erlernen und erproben unter fachkundiger Lei-tung das journalistische Handwerk und entdecken dabei ihre Stadt ganz neu. Darüber hinaus erwerben sie Kom-petenzen, die ihnen in ihrem späteren Leben – persönlich wie beruflich – sicherlich hilfreich sein werden: Team-fähigkeit, Verantwortungsbewusstsein,

Medienkompetenz, Lern- und Arbeits-techniken, Kommunikation und vie-les mehr. Die Themen für ihre Artikel wählen die Schülerinnen und Schü-ler selbst aus, daran gearbeitet wird in der Freizeit.

Ich finde es toll, wie kreativ, aber auch diszipliniert die „Jungen Redakteu-re“ an ihrem Projekt arbeiten und ich wünsche ihnen für alle weiteren Ausga-ben ein ebenso glückliches Händchen.

Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viel Spaß mit der ersten Ausgabe von Langenbochum erleben und machen Sie mit – der Stadtumbau gelingt nur gemeinsam!

Ihr

Dr. Uli PaetzelBürgermeister Stadt Herten

2 Langenbochum erleben 01|2010

ImpressumHerausgeber: Stadt Herten, Westerholter Str. 690, 45699 HertenProjektleitung: Nele Däubler, Christine Hapig-Tschentscher

Verlag:Haidhausen-Verlag Grafik.PR.Werbung GmbHNiederlassung HertenLise-Meitner-Straße 11, AufEwald, 45699 Herten, Tel. 0 23 66 / 88 70 90, Fax 0 23 66 / 8 87 09 [email protected]

Kooperationspartner: Rosa-Parks-Schule, Gesamtschule der Stadt Hertenwww.rps-herten.de

Verantwortliche Redaktion: Florian Adamek, Sophia Immohr, Oliver MauPädagogische Leitung: Stefanie Brathun, Rosa-Parks-Schule, [email protected]

Mitarbeiter dieser Ausgabe:Florian Adamek, Ann-Christin Grafeld, Laura Grollmann, Sophia Immohr, Sascha Jung, Oliver Mau, Soner Muslu, Marco Stepniak, Sefer Yildirim

Titelfoto: Oliver Mau

Grafik Design: Jens Valtwies

Gesamtherstellung und Anzeigen:Haidhausen-Verlag Grafik.PR.Werbung GmbH Niederlassung Herten, Anschrift wie Verlag Anzeigenverwaltung: Marianne Wissing, Tel.: 0 23 66 / 8 87 09 16, [email protected]

Druck: Druck H.Buschhausen GmbH

Kostenlose Verteilung in Herten-Langenbochum und Paschenberg. Langenbochum erleben erscheint dreimal jährlich. Die Zeitschrift Langenbochum erleben kann auch abonniert werden.

Dieses Vorhaben wurde im Rahmen des aus dem EFRE kofinanzierten Operationellen Programms für NRW im Ziel „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ 2007 – 2013 ausgewählt und wird im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Soziale Stadt“ gefördert.

Ausgabe September 2010

EUROPÄISCHE UNIONInvestition in unsere ZunkunftEuropäischer Fondsfür regionale Entwicklung

Page 3: Langenbochum erleben

Inhalt

4 7 12

Editorial 2von Bürgermeister Dr. Uli Paetzel

Steine und Inhalte werden saniert 4Die Rosa-Parks-Gesamtschule wird umgebaut

Alte Ansichten aus neuen Blickwinkeln 7Scharfgestellt. Fokussiert. Reduziert.

Redaktionsarbeit ist Teamarbeit 10Auf die jungen Redakteure ist Verlass

Junge Heimatdichter 11Meine Stadt, mein Vers

Keine Angst vor Herausforderungen 12Von wegen nichts für Mädchen

Jungs dringend gesucht 13Im Kindergarten sind Männer Mangelware

Rätselseite 14

Langenbochumer Gesichter 15Christoph Suttrup - Der Hähnchen-Mann

01|2010 Langenbochum erleben 3

Haidhausen-VerlagGrafik PR Werbung GmbH

Die Agentur AufEwald

Die Kreativen von der Zeche

Verlagsgesellschaft mbH

Lise-Meitner-Str. 11 | 45699 HertenTel.: 0 23 66 / 8 87 09-0

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Handwerk Das offizielle Magazin der Kreishandwerkerschaft Recklinghausen

VestischesSeptember 2010

Michael RaweErfolgreich mitInnovationskraft

Josef AmbrozyFührt die Innung in Dorsten

Papst BenediktGeschenk aus Haltern

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erlebenHerten

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erlebenL a n g e n b o c h u m

012010

D A S M A G A Z I N f ü r H e r t e N N o r D

Der Schulumbau

Investitionen in Steine

und Inhalte

Ein Stadtteil im Fokus

Perspektivenwechsel

auf der fotosafari

Der Hähnchen-Mann

Christoph Suttrop grillt seit

13 Jahren in Herten

erlebenD a s M a g a z i n e i n e s i n t e r n a t i o n a l e n s t a D t t e i l s042010

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Wandern in MarlWanderwege undWasserstraßen

Bürokratie besiegenWenig Platz, viel Verständnis

Natur formenAnnette Seilerarbeitet mit Ton

kompaktHerten

Leben & LernenWirtschaft & Arbeit

Verwaltung & PolitikSport & Freizeit

Rat & Service

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SEHENSWERTES, WISSENSWERTES, LIEBENSWERTES

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Britta Matern:

Verwöhnprogramm

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Der Haldenplaner

Eine Zukunft

in Grün

Der Sommerhit

Das Stadtfest

im Juli

Die Heimatstube

Verborgen

im Keller

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Page 4: Langenbochum erleben

Steine und Inhalte werden saniert

Die Rosa-Parks-Gesamtschule wird umgebaut

Manuel Kohla lacht: „Ja, das ist schon witzig, dass ich heute hier arbeite.“ Der ehemalige Schüler der Rosa- Parks-Gesamtschule schraubt weiter herum. Der Gas- und Sanitärinstalla-teur schraubt an seiner alten Schule an dem Lernraum von morgen. Im hellen, sanierten Kunstraum der Gesamtschu-le werden die neuen Heizkörper für den Einbau vorbereitet.

Rosa-Parks-Schule – 2030, so heißt der große Schulumbau der Gesamtschule. Die Lehrer setzten sich 2008 zusam-men, machten sich Gedanken über die Situation von Schule, Schülern, Eltern

und Lehrern. „Der Schüler von heute stellt an die Institution Schule einfach andere Anforderungen als noch vor 20 Jahren. Das geht über die reine Wissensvermittlung weit hinaus“, sagt Thomas Aehlig, der stellvertretende Schulleiter. Und der 50-Jährige stellt fest: „Mit den rasanten gesellschaftli-chen Veränderungen der zurückliegen-den 20 Jahre konnte die Schule nicht Schritt halten.“

Wie stark das Veränderungsbedürfnis in der Analyse des Kollegiums ausfiel, war schon erstaunlich: Individuelle För-derung von Schülern, kleinere Lern-

gruppen, angemessenes Lerntempo für alle Schüler, eine harmonische Lernum-gebung, moderne Klassenräume – um nur ein paar Ideen zu nennen. Die Pro-jektgruppe Schule 2030 arbeitete eifrig ihre Vorstellungen von einem moder-nen Lernraum aus.

Die Abschlussrechnung war imposant wie das Konzept, das dabei herauskam. Die Kosten für die Umsetzung aller Ideen summierten sich auf einen In-vestitionsbedarf von 27 Millionen Euro. „Allein die Sanierung der Haustechnik hätte 15 Millionen Euro gekostet“, er-läutert Thomas Aehlig. „Dieses Geld

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hat zurzeit keine Kommune zur Ver-fügung, um eine Schule umzubauen.“ Der Handlungsbedarf bestand, die Vor-stellungen und Wünsche der Schule wurden an die Haushaltslage der Stadt angepasst. Von entsprechend vielen Ideen mussten sich die Lehrer verab-schieden: das angedachte Kreativhaus für den musisch-künstlerischen Fach-bereich wurde gestrichen, die Haus-technik muss zum Teil noch halten, und so weiter . . .

Am Ende steht die Summe von ca. 7 Millionen Euro, die bis Ende 2011 in-vestiert wird – nur ein Viertel aus

dem ersten Konzept. „Natürlich sind da zwangsläufig einige Projektbaustei-ne auf der Strecke geblieben, aber im Ernst: Das ist immer noch viel Geld für unheimlich viele, tolle Ideen“, sagt der stellvertretende Schulleiter.

Der Umbau wird viele Neuerungen und Verbesserungen mit sich bringen. Geplant ist ein Beratungszentrum für Schüler und Eltern, sogenannte Profil-klassen in den Fächern Musik, Kunst und Sport sind schon eingerichtet und bekommen besondere räumliche Lösungskonzepte angeboten. Darü-ber hinaus werden alle Klassenräume

renoviert, die Lehrerzimmer werden modernisiert und liegen dann mitten in den zugehörigen Lerngruppen, eine neue Dreifach-Turnhalle wird gebaut.Thomas Aehlig fasst das so zusammen: „Es werden nicht nur die Betonwän-de erneuert, sondern die Institution Schule wird sich verändern.“ Eine Maßnahme für die Zukunft, die im Hier und Jetzt natürlich nicht geräusch-los über die Bühne geht – und das wörtlich gemeint.

Der Umbau findet im laufenden Be-trieb statt, eine Herausforderung für die gesamte Schulgemeinde. Natür-

Schule und Ausbildung

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Page 6: Langenbochum erleben

zum zweiten Mal die Schule – diesmal ohne einen Schulabschluss, aber mit seinem Werkzeugkoffer in der Hand und der Gewissheit, viel an der Schule verändert zu haben.

TExT:SEFER YILDIRIM

FOTO:MARCO STEPNIAK

lich beeinträchtigen Klassenumzüge, Lärm und eingeschränkte räumliche Ressourcen den Schulalltag von über 100 Lehrern und den 1120 Schülern. „Das ist schon eine echte Nervenpro-be“, sagt Thomas Aehlig, der die logis-tische Herausforderung zum großen Teil verantwortet.

Eine Herausforderung aber auch für die Handwerker: „Während der Abi-Prüfungen oder der zentralen Ab-schlussprüfungen Klasse 10 durften wir gar nicht arbeiten“, erklärt Manuel

Kohla. Eine weitere Besonderheit: Viele Arbeiten müssen so koordiniert wer-den, dass diese zum Beispiel in die Fe-rienzeiten fallen. Es ist eine besondere Baustelle, und das in vielerlei Hinsicht. „Es macht schon Spaß, seine ehema-ligen Lehrer wieder zu treffen. Oder in den Räumen zu arbeiten, in denen man gebüffelt hat“, so der Geselle der Firma Impekoven.

Bis Ende 2011 wird Manuel Kohla noch an seiner alten Schule den Lernraum von morgen aufbauen. Dann verlässt er

Rosa-Parks-Schule Gesamtschule der Stadt HertenStellvertretender Schulleiter Thomas Aehlig Fritz-Erler-Straße 2, 45701 Herten Tel.: 0 23 66 / 30 37 20

Schule und Ausbildung

Manuel Kohla, Geselle bei der Firma Impekoven und ehemaliger

Gesamtschüler, arbeitet an der Schule von morgen.

6 Langenbochum erleben 01|2010

Page 7: Langenbochum erleben

Kult und Kultur

Alte Ansichten aus neuen

BlickwinkelnScharfgestellt. Fokussiert. Reduziert.

Zeche und Schuppen

teilen ein Schicksal:

alt, leer, ungenutzt.

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Page 8: Langenbochum erleben

Dornröschenschlaf an der viel-

befahrenen Feldstraße: Die Natur

hat hier ihr eigenes Umbauprojekt

gestartet und macht Fortschritte.

Im Spiegelbild des Schaufensters

ist von Veränderung noch wenig

zu sehen.

Der Zahn der Zeit ist auch an

dem figürlichen Schaf-Stillleben

nicht spurlos vorüber gegangen.

Der Neuanfang auf der anderen

Straßenseite: Adrette Häuschen

wachsen auf der Freiwiese,

Familien finden hier ein Zuhause.

Der 68-jährige Volker Hilbich war

früher Bergmann und verdiente

unter Tage sein Geld.

8 Langenbochum erleben 01|2010

Page 9: Langenbochum erleben

FOTO:SONER MUSLU

FOTO:MARCO STEPNIAK

TExT:SASCHA JUNG

Rollentausch: vom Bewohner zum Chronisten, vom Jugendlichen zum Journalisten – unter diesen Vorausset-zungen nahm sich die Redaktion von Langenbochum erleben den Stadtteil vor, eroberte sich das Terrain und entdeck-te aus der Sicht des Fotografen das neue/alte Revier. Soner Muslu fokus-sierte, reduzierte und sah den Stadtteil an der Seite von Pressefotograf Marco Stepniak aus neuen Blickwinkeln. Denn Journalismus ist nicht nur das Schrei-

ben von Reportagen, Nachrichten und Berichten. Das Auge liest mit, das Bild ist ein zentrales Element.

Was vor die Kamera kam, war: alt und neu, schön und hässlich, grün und trist. Gegensätze, die alle eines gemeinsam haben: die alten Fördergerüste der Ze-che Schlägel und Eisen Schacht 3/4/7 überragen alles. Die Geschichte der ehemals größten Bergbaustadt Europas ist in Langenbochum und Paschenberg allgegenwärtig und wirft ihren Schlag-schatten gleich auch auf die Zukunft – auf das Neubaugebiet Freiwiese. Dort entstehen moderne, adrett aneinander gereihte Einfamilienhäuser.

Aber auch die vorindustrielle Ge-schichte ist präsent: Alte Bauernhäuser, ländlich anmutende Feld- und Wiesen-panoramen. Und die Kirche der katho-lischen Pfarrgemeinde St. Marien, die derzeit renoviert wird. Die gute Nach-richt vorweg: Bis zum Erntedankfest ist die Baustelle schon wieder Geschichte, der regional bekannte Früchteteppich kann gelegt werden.

Kult und Kultur

Imposant und präsent:

Die Bergbaugeschichte

ist in Langenbochum

und am Paschenberg

fast allgegenwärtig.

Ländliche Idylle in

Langenbochum: Auch

diesen Charme hat

sich der Hertener

Norden bewahrt, der

von der Zechenkultur

stark geprägt wurde.

01|2010 Langenbochum erleben 9

Page 10: Langenbochum erleben

„Da kümmere ich mich drum“ – und wenn Soner Muslu das sagt, dann läuft die Geschichte. Egal ob der Termin an einem Feiertag ist, egal wie viel Zeit er in Anspruch nimmt. Redaktionsar-beit ist Teamarbeit – und Teamarbeit erfordert Verlässlichkeit. Auf die „Jun-gen Redakteure“ von Langenbochum erleben ist Verlass, der Beweis liegt jetzt vor, schwarz auf weiß – und in Farbe: Die erste Ausgabe des neuen Stadt-teilmagazins Langenbochum erleben ist erschienen.

Es ist ein Abenteuer, auf das sich Laura, Ann-Christin, Soner, Sascha und Sefer, die Schüler der Rosa-Parks-Schule, im Mai eingelassen haben. Ein Abenteuer, für das man viel Fantasie, Beharrlich-keit und Einsatzbereitschaft mitbringen

Redaktionsarbeit ist Teamarbeit Auf die jungen Journalisten

ist Verlass

FOTO:SOPHIA IMMOHR

musste. Denn was auf den harten Kern der Redaktion letztlich zu-kommt, das konnte im Vorfeld nur vage beschrieben werden, dafür gab es keine Blaupause. Es entwickelte sich aus der Zusammenarbeit, aus den Redaktionssitzungen und aus den vielen Gesprächen.

Unter der Leitung von Lehrerin Ste-fanie Brathun und mit der Hilfe er-fahrener Journalisten entstand das Konzept für dieses Stadtteilmagazin. Ein Magazin, das den Stadterneue-rungsprozess in Langenbochum und am Paschenberg langfristig beglei-ten will. Drei Ausgaben pro Jahr sind geplant, mit Geschichten aus Ihrem Stadtteil, über Ihre Nachbarn, über Sie.

Die Redaktion stellt sich vor

10 Langenbochum erleben 01|2010

Page 11: Langenbochum erleben

Herten, du bist von außen ein Dreckskerl, aber von innen eine wahre Schönheit.

Herten, du bist eine Weltstadt, aber in deiner Welt.

Herten, du erscheinst langweilig, aber in dir tobt das wahre Leben.Herten, egal wie laut es in dir ist,

du bist die Ruhe selbst.Herten, du lässt mich meine schlimmsten

Albträume durchleben, doch trotzdem will ich nicht aufwachen.

Herten, du bist richtig scheußlich, doch ich kann einfach nicht ohne dich.

TExT: FABIAN KUHN

TExT: DENISE WESCHE

FOTO:ANN-CHRISTIN GRAFELD

junge Heimatdichter Meine Stadt, mein Vers

Heimatdichtung

Kein Rap - Ein GedichtHier bin ich geboren,

hab mich hier noch nie verloren!Hier bin ich groß geworden, fühle mich bei dir geborgen!

Hier kenne ich mich aus,kenne jede Straße, jedes Haus.Du bist und bleibst in meinem

Herzen.Deine Lichter, so hell & schön,

wie 1000 Kerzen!Du bist eine Stadt, wie man sie nie gesehen hat,

nimmst vor den Mund kein einziges Blatt.Habe hier Freunde gefunden,

fühle mich wie an dich gebunden.Steh ich auf der Halde – ein Blick mit meinen Augen;denk ich! WOW! Ich kann es selbst nicht glauben.Du wurdest viel verbaut, doch du bist und bleibst,

ein wahrer Traum.Du bist eine Stadt, wie man sie nie gesehen hat,

nimmst vor dem Mund kein einziges Blatt.

01|2010 Langenbochum erleben 11

Page 12: Langenbochum erleben

Anna Lena Kemper ist ein Mädchen, das nicht unbedingt auf Schminke und klassischen Mädchenkram steht. Sie findet den technischen Bereich viel spannender. Deswegen interessiert sie sich auch nicht für einen typischen Mädchenberuf. Ihr dreiwöchiges Be-triebspraktikum absolvierte die Schü-lerin der Rosa-Parks-Gesamtschule bei einem Hertener Bauschreiner. Der Schreinerbetrieb Ahmann erklärte sich schnell bereit, Anna Lena, ein Mädchen, als Praktikantin aufzunehmen, da sie ei-nen freundlichen und motivierten Ein-druck machte.

Anna Lena erlebte spannende drei Wo-chen. Sie musste körperlich anstren-gende Arbeit leisten und sich gegen viele Vorurteile durchsetzen. Schließlich arbeitete sie in einem typischen Män-nerberuf, und in dem kleinen Betrieb war sie die einzige weibliche Mitarbei-terin. Und Ausnahmen wurden nicht

TExT:LAURA GROLLMANN

Keine Angst vor HerausforderungenVon wegen nichts für Mädchen

– in Mathe nicht schlecht. Sie weiß, wie man mit Zahlen umgeht und kann des-wegen mit Rechnungen und Formeln gut arbeiten. „Das ist beim Zuschnei-den von Holz sehr wichtig“, sagt Hein-rich Ahmann. Nach ihrem Praktikum kann Anna Lena mit gutem Gewissen sagen „Ja, ich kann mir vorstellen, spä-ter in dem Bereich zu arbeiten, weil es mir viel Spaß gemacht hat.“

gemacht: Wie üblich, zeigte der Chef der Praktikantin kurz die zu erledigen-den Aufgaben. „Und das musste dann ohne große Erklärungen auch erledigt werden“, erinnert sich Anna Lena.

Die 15-Jährige musste vieles durchs Zuschauen lernen und dann umset-zen, wie zum Beispiel den Aufbau ei-ner Trennwand. Vorher hatte ihr Chef, Heinrich Ahmann, es ihr einmal gezeigt, danach musste sie es alleine versuchen. Und das klappte sehr gut. Neben ihrer schnellen Auffassungsgabe bringt Anna Lena viele weitere Voraussetzungen für diesen Beruf mit. Sie ist handwerklich sehr begabt und – was sehr wichtig ist

Schreinerei AhmannHeinrich Ahmann Schützenstr. 5, 45699 Herten Tel.: 0 23 66 / 3 55 22

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Page 13: Langenbochum erleben

Bei der Praktikumssuche schob Fa-bian Kuhn erst richtig Frust. „Irgend-wie klappte es erst gar nicht. Ich habe mich im Kreativbereich beworben und nur Absagen bekommen“, erzählt der 16-Jährige. Dass doch noch aus dem Frust pure Lust wurde, daran ist das Städtische Familienzentrum KiKo „schuld“. Das nagelneue Familienzen-trum an der Wilhelminenstraße nahm

FOTO:ANN-CHRISTIN GRAFELD

Freunde & Nachbarn

Jungs dringend gesuchtIm Kindergarten sind Männer Mangelware

Fabian mit Kusshand. Denn dort war seine Bewerbung nicht eine von vielen – sondern die erste.

„Also, soweit ich mich erinnern kann, ist Fabian der erste männliche Prak-tikant, den wir hatten“, sagt Erzie-her René Wagner, der selbst eine männliche Ausnahmeerscheinung im Umfeld Kindergarten ist. „Der Be-reich Kindertagesstätte wird klar von Frauen dominiert“, weiß Fabian seit seinem Praktikum, denn im KiKo-Team befinden sich 14 Frauen und ein Mann. Offensichtlich ein Grund mehr, den Praktikumsplatz an Fabi-an zu vergeben. Und der Schüler der

Städtischer Kindergarten KiKoLeiterin Elke Hanisch Wilhelminenstraße 39 a, 45701 Herten Tel.: 0 23 66 / 9 35 19 60

Rosa-Parks-Schule wurde auch gleich ordentlich eingespannt.

Fabian half bei der Gruppenarbeit, ging an schönen Tagen mit den Kindern und den Erziehern auf den Spielplatz und wurde schnell zu einer Bezugsperson für die Schützlinge.

Bei der Arbeit in der Kindertagesstätte zeigte sich, dass Fabian ein Händchen im Umgang mit den Knirpsen hat und ein ausgeprägtes menschliches Gespür besitzt. Trotz der positiven Erfahrungen sagt Fabian ehrlich: „Nein, mein Traum-beruf ist es nicht unbedingt. Trotzdem hat mir mein Praktikum unheimlich viel Spaß gemacht.“

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Page 14: Langenbochum erleben

Denken & Raten

GitterrAtsel1. Wie heißt der Hertener Fußballverein, bei dem Benedikt Höwedes (FC Schalke 04) gekickt hat?2. Nach wem wurde die Gesamtschule benannt?3. Wo gehen Sie zum Schwimmen hin?4. Wie heißt ein schönes Naherholungsgebiet in Herten?5. Wie heißt der Reitsportverein in Langenbochum?6. Wo bekommt man ganz frisches Obst und Gemüse?7. Wie heißt das ehemalige Bergwerk in Langenbochum?8. Welcher Basketballverein trainiert in der Sporthalle der Gesamtschule?9. Welches Unternehmen betreibt den öffentlichen Nahverkehr in Herten?10. Ein großes VW Autohaus?

Die Lösungen finden Sie in der nächsten Ausgabe.

Bitte schicken Sie Ihre Lösung an [email protected]

Verlost wird je eins der deutsch-türkischen Märchen-bücher Murkumomo und Keloglan.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.Einsendeschluss: 1. November 2010

1.2.3.4.5.6.7.8.9.10.

Peter ruft in der Schule an und sagt: „Peter kann heute nicht in die Schule kommen. Er hat hohes Fieber.“Der Direktor: „Und wer spricht da?“Peter darauf: „Mein Vater!“

Eine Fußballmannschaft fliegt nach Ame-rika. Aus Langeweile beginnen die Bur-schen, in der Maschine mit dem Leder zu spielen. Der Pilot kann die Maschi-ne kaum noch halten und schickt den Copiloten nach hinten. Nach zwei Mi-nuten ist Ruhe. „Wie hast du denn das gemacht?“ – „Na ja“, meint er, „ich habe gesagt: Jungs, es ist so schönes Wetter draußen, spielt doch vor der Tür!“

14 Langenbochum erleben 01|2010

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Page 15: Langenbochum erleben

Christoph SuttrupJosefstraße 14Rewe-Parkplatz45699 Herten

Wie heißen Sie?Mein Name ist Christoph Suttrup.Wie alt sind Sie?Ich bin 44 Jahre alt.Welche Nationalität haben Sie? Deutsch.Wie ist Ihr Familienstand?Glücklich verheiratet.Haben Sie Kinder?Ja, zwei Mädchen.Welche Religion haben Sie?Römisch katholisch.Was sind Sie von Beruf?Ich arbeite als Verkaufsfahrer für Grill-hähnchen, aber ich habe eine Ausbil-dung zum Koch absolviert. Außerdem habe ich noch eine Zusatzqualifikation zum diätisch geschulten Koch gemacht.Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?Ich wollte eigentlich schon immer Koch werden.Welche Musik hören Sie gern?Grundsätzlich höre ich gerne Pop und Rock. Manchmal höre ich auch Oldies, dann besonders gerne Musik von der Band „Fleetwood Mac“. Haben Sie Haustiere?Ja, wir haben Kaninchen.

TExT:SONER MUSLU

TExT:SASCHA JUNG

FOTO:ANN-CHRISTIN GRAFELD

Langenbochumer Gesichter

Christoph Suttrup

Der Hähnchen-Mann

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?In meiner Freizeit kümmere ich mich besonders gerne um unseren Garten.Welches Buch lesen Sie gerade?Zurzeit lese ich gleich zwei Bücher. Eines ist von David Baldacci: Die Ver-suchung. Das ist ein Krimi. Das andere Buch ist ein klassischer Thriller, sehr spannend geschrieben von Wendy Morgan, es heißt: Aus dunklem Blut.Welcher Tag war der glück-lichste in Ihrem Leben?Ah, das ist einfach, das war jeweils die Geburt meiner Töchter.Sie haben einen Wunsch frei, egal welchen. Was wünschen Sie sich?Allgemein würde ich mir endlich Frie-den wünschen. Für mich persönlich ist Gesundheit und Fitness wichtig. Das würde ich mir für meine Familie und mich wünschen.Welche berühmte Persönlich-keit würden Sie gerne einmal treffen und warum?Ich würde mich gerne mal mit Clint Eastwood unterhalten. Das gesamte Lebenswerk als Schauspieler und Re-

gisseur finde ich sehr spannend. Außer-dem finde ich Herbert Knebel unheim-lich witzig. Den mal zu treffen, wäre bestimmt auch klasse. Welches Motto, welche Lebensweisheit haben Sie? Da gibt es einen Vers von Wilhelm Busch, den ich toll finde: Wenn einer, der mit Mühe kaum, geklettert ist auf einen Baum, schon meint, dass er ein Vogel wär, so irrt sich der.Beenden Sie diesen Satz: Langenbochum ist der schönste Ort der Welt, weil …. . . ich hier schon seit 13 Jahren meine Hähnchen verkaufen kann.

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Page 16: Langenbochum erleben

klimaschonende Mobilität

klimaschonendeEnergieversorgung

Kommunikation/Kooperation

Klimaschutz im NeubauKlimaschutz im NeubauKlimaschutz im NeubauKlimaschutz im Bestand

klimaschonende Mobilitätklimaschonende Mobilitätklimaschonende Mobilität

Kommunikation/Kooperation

Kommunikation/Kooperation

Bis zum Jahr 2020 soll der CO2-Ausstoß in Herten um 70.000 Tonnen

sinken. Die Stadt Herten und die Hertener Stadtwerke wollen dazu

ihren Beitrag leisten und die Bürger motivieren, mitzumachen. Denn:

Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe!

Machen Sie mit!

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Frische Ideen für ein besseres Klima