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Wilfried Wieck lassen lieben Die Sucht nach der Frau Kreuz Verlag

lassen lieben

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Wilfried Wieck

lassen lieben Die Sucht nach der Frau

Kreuz Verlag

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4. Auflage (23.-32. Tausend) 1987 Kreuz Verlag Stuttgart 1987 Umschlaggestaltuiig: HF Ottmann Umschlagbild: Sarah Haffner Satz: IBV Satz- und Datentechnik GmbH, Berlin Gesamtherstellung: Wiener Verlag, Himberg ISBN 3 7831 0880 2

Irmgard, meiner Lebensgefährtin, in Liebe

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Inhalt

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Danksagung 9 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Einleitung 11

. . . . . . . . . . . . . 2. Ein Mutter-Sohn-Komplott 16 3 . Hinausgezögerte Abnabelung

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . auf Schulbänken 33 . . . . . . . . 4 Erste Schritte auf dem Weg zur Einsicht 47

. . . . . . 5 Die Frau als einseitige Helferin des Marines 53 . . . . . . . . . . . . . . 6 Zur Frauensucht der Männer 77

1 . 7 . Gewöhnung an die Mutter,

. . . . . . . . . . . . . . . . . Entzug und Gewalt 90 8 . Die expansive Eifersucht des Mannes

. . . . . . . . . . . . . . . . . . auf die starke Frau 117 9 . Die Entdeckung der personellen Eifersucht

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . des Mannes 130 10 . Vorbemerkung zum Thema Schweigen . . . . . . . 138

. . . . . . . . . . . . . . . 11 . Männliches Schweigen 145 12 . Die Kraftlosigkeit des Mannes . . . . . . . . . . . . 161 13 . Die konsequente Hilfe: eine Utopie . . . . . . . . . 174 14 . Der Humanismus des 20 . Jahrhunderts

ist der Feminismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 204

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Danksagung

I danke Irmgard Hülsemann, meiner Lebensgefährtin, für ihre Anregung, mich mit mir und meinem Mannsein in dieser

Gesellschaft zu befassen, und für ihre Unterstützung bei dieser Arbeit. Sie hat viel Kraft aufgewendet, mit Liebe und Konse- quenz so manches Kapitel, so manches Problem angehört und mich auf Mängel hingewiesen. Das fiel mir nie leicht, brachte aber nach einiger Zeit jedesmal Klarheit,und Ermutigung. Irm- gards wichtigste Hilfe war, daß sie mich bewog, mein Manu- skript zu einem Zeitpunkt an den Verlag abzuschicken, als ich selbst noch keineswegs mit meiner Arbeit zufrieden war.

Ich danke Katja Wieck, meiner Tochter, für ihr stetiges Inter- esse an den Fragen dieses Buches, das für mich eine große Ermu- tigung war. Immer, wenn ich sie nach ihrer Ansicht fragte, war sie bereit und in der Lage, einfühlsam und klug zu antworten und mir Gedanken mitzuteilen, die mich erfrischten.

Ich danke meinen Freunden Roswitha Neumann und Dr. Eberhard Neumann, die sich mir geduldig und mit stets wacher Bereitschaft zur Beschäftigung mit meinem Anliegen freundlich und stabilisierend zuwandten und so meine Arbeit begleiteten.

Ich danke Sarah Haffner, die mich schon sehr früh dazu er- muntert hat, diesen Männer-Fragen nachzugehen, und nie einen Zweifel daran ließ, daß es sich lohnt, sich als Mann feministi- schen Themen zuzuwenden.

Ich danke Johannes Thiele, der mein zunächst wesentlich län- geres Manuskript mit Engagement und Eifer las, außerdem wohlwollend, sachkundig und verständnisvoll auf mögliche Än- derungen und ~ t r a f f u n ~ e n hinwies. ~r empfahl, zu streichen und zu korrigieren, und ich habe das Gefühl, daß ich von ihm vieles Wesentliche über das Schreiben gelernt habe.

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Ohne die unschätzbare Hilfe dieser vier Frauen und zwei Männer hätte ich weder den Mut noch die Geduld aufgebracht, so lange und konsequent an diesem brisanten Thema zu arbei- ten.

1. Einleitung

I nl Grunde fing alles mit einem kleinen Taschenbuch an. Oder nein, mit einer Bitte, der ich nicht entsprach. Ich war vierund-

vierzig Jahre alt, als ich 1982 ein Buch las, das mir meine Partne- rin seit drei Jahren dringend ans Herz gelegt hatte: »Die Stärke weiblicher Schwäche« von Jean Baker-Miller, einer Psychothe- rapeutin. Hinsichtlich des Verständnisses für die Beziehungen zwischen Frau und Mann hatte ich unbekümmert vor mich hin gedämmert, obwohl ich mich seit langem mit Tiefenpsychologie befaßte und in Kreisen gesellschaftskritischer Menschen be- wegte. Außerdem hielt ich mich nicht für einen typischen Mann. Das tut der typische Mann nie. Chauvinismus, Sexismus, Ge- fühl- und Verständnislosigkeit waren Begriffe, die ich benutzte, im Grunde aber nicht auf mich bezog.

Der Mann läßt lieben. Er läßt die Frau lieben. Er läßt sich lie- ben. Aber er liebt nicht. Wenn sie geliebt werden will, dann 1ä13t er das Lieben. Dann wird ihm alles zu schwierig. Wie die meisten Männer hatte ich bis dahin kaum etwas über die Geschlechter- frage gelesen. Wissenschaftliche Bücher, so meinte ich, waren wichtiger. Es dauerte drei Jahre, bis ich Irmgards Bitte entsprach. Das Buch verunsicherte mich, alles betraf mich. Nach der ersten Erschütterung begann ich, mein Mannsein in dieser Gesellschaft problematisch zu finden. Ein Schamgefühl darüber stellte sich ein, daß ich die Erkenntnisse der Frauenbewegung so lange igno- riert hatte. Dann beunruhigte mich, daß ich drei Jahre lang gebe- ten werden mui3te. Wie steht es mit meiner Liebesfähigkeit?

Durch psychologische Schulung und therapeutische Tätigkeit war mir die Auseinandersetzung mit meiner Person vertraut. Ich hatte viel über mich als Mensch erfahren, mein Mannsein aber kaum reflektiert. Konnte ich bis dahin überhaupt etwas Rechtes

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über mich als Mensch erfahren haben? Selbsterkenntnis war nachzuholen. In meinen Dämmerzustand hinein fiel plötzlich ein Licht. Es wurde Auftakt zu einer Reise, während der es zu- nehmend heller wurde. Sie begann allerdings zögernd und stok- kend, mit viel Widerständen.

Neulich erinnerte mich Irmgard an meine anfängliche große Verunsicherung. Dieses Gefühl und meine damalige Stimmung hatte ich vergessen. Ich dachte, daß es mir bei meinem neuen Aufbruch gutgegangen war, weil ich ihn anregend und produk- tiv fand.

Ich rechne damit, daß männliche Leser auch Mühe haben wer- den, sich auf meine Erkenntnisse einzulassen. Warum sollten sie weniger Schmerzen empfinden als ich? Es hatte lange gedauert, ehe aus meiner Befangenheit selbstkritische Fragen wurden. Was habe ich versäumt? Welchen Frauen schadet mein Mannsein? Das Ausmaß meiner Unwissenheit bestürzte mich. Es gibt viele Männer, die sich von diesen Problemen distanzieren. Sie betrach- ten alles als übertrieben oder finden es gar nicht so schlimm.

Ais ich mich nach einiger Einarbeitungszeit entschloß, über diese Materie Vorträge zu halten, erstaunte mich mitunter die Reaktion der Zuhörer. Weil ich meine persönliche Betroffenheit aussprach, warf man mir hin und wieder Wehleidigkeit und Männerfeindlichkeit vor. Manche fühlten sich herausgefordert, ärgerten sich oder bekamen Angst. Immerhin kamen Hunderte von Menschen, etwa ein Drittel Männer, über Jahre regelmäßig, um zuzuhören und zu diskutieren. Manche kritisch, viele be- rührt und interessiert. Ihre Anteilnahme hat mich bewogen, meine Gedanken schriftlich festzuhalten. Ich unternehme damit den Versuch, andere an meinen Gefühls- und Lernprozessen teil- nehmen zu lassen. Vielleicht können auch sie neue Fragen stellen und einen ungewohnten Weg wählen, der unsicher, aber leben- dig und spannend wäre.

Insoweit es mir notwendig erschien, bezog ich meine Lebens- geschichte ein, besonders die Beziehung zu meiner Mutter. Sie hatte einen beträchtlichen Anteil an meiner Mannwerdung. Wir Männer sind nicht nur deshalb gefühlsarm und gewalttätig, weil

wir uns mit dem Vater identifizieren. Meine Mutter hat mich darin bestärkt, so wie der Vater zu werden, obwohl er ihr kein wirklicher Liebespartner war. Sie lebten zusammen, aber wenn sie seiner bedurfte, stand er nicht zu ihr. Sie sehnte sich immer nach einem Menschen, von dem sie sich uneingeschränkt akzep- tiert fühlte. Dieser sollte ich sein. Ich werde schildern, wie sie mit mir umging und welche Gefühle ich in der Beziehung zu ihr lernte. Anschließend gehe ich kurz auf Schule und Studentenbe- wegung ein.

Schon während des Studiums hatte ich geheiratet. Wir beka- men eine Tochter und hatten große Mühe mit unserer Liebesbe- Ziehung. Keiner vermochte uns zu helfen. Elternhaus, Schule und Universität, Studentenbewegung und Therapiegruppe brachten mir Auffassungen über die Frau und den Mann nahe, die ich heute als Vorurteile erkenne. Ich hatte immer gedacht, daß der Mann in der Beziehung der Starke ist, daß er die Frau stützt und ihr hilft. Nun lernte ich, daß eher das Gegenteil stimmt. Der Mann ist kraftlos und schwach, und die Frau hält ihn funktionstüchtig. Frauen halten an der Verbundenheit mit Männern fest und versorgen sie. Auf dieser Geborgenheit baut der Mann als Sicheiheitserzwinger Konkurrenzsysteme auf, Pre- stigekämpfe und Macht. Alle wissen, daß eine seelische und glo- bale Zerstörung droht, wenn es nicht gelingt, weibliche Werte zu verwirklichen. Ich werde die »Therapie« des Mannes durch die Frau schildern, wie sie ist und wie sie eigentlich sein müßte.

Mein zweites Vorurteil betraf meine Vorstellung von Autono- mie. Ich hatte immer von Selbständigkeit und Selbstbestimmung geschwärmt. Nun stellte ich fest, daß ich weder den einen noch den anderen Wert verkörperte, daß diese Gesellschaft mich im Gegenteil zur Abhängigkeit von der Frau erzogen hat. Ich bin auf ihre Kraft und Pflege angewiesen, und weil ich das nicht wahrhaben möchte, halte ich am Autonomiewahn fest. Es stellte sich heraus, daß der Mann süchtig nach der Frau ist. Diese erste Sucht in seinem Leben entstand, als er noch nicht denken oder sprechen konnte. Darum hat er solche Mühe, sich von ihr zu be- freien.

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Drittens hatte ich gelernt, daß Frauen dazu neigen, auf Män- ner eifersüchtig zu sein, anderer Frauen, aber auch der berufli- chen Karriere der Männer wegen. Bei meiner Untersuchung der Emanzipation der Frau lernte ich, daß es umgekehrt ist. Der Mann wird eifersüchtig auf die tüchtige berufstätige Frau, auf ihre außerfamiliären Beziehungen und auf ihre menschliche Ent- wicklung. Wir können das jetzt erst wahrnehmen, weil die Frau in früheren Zeiten wirksamer daran gehindert wurde, sich zu be- freien und dem Mann eine Konkurrentin zu werden. Weil er seine Größenträume und Macht leben durfte, mußte er nicht ei- fersüchtig werden.

Viertens schließlich hatte ich immer gedacht, daß der Mann das Wort ergreift. Im Hause, im Beruf, in der Wissenschaft, der Kunst, der Literatur und in der Politik - überall hörte ich Män- ner reden, während Frauen kaum zu Wort kamen. Nun merkte ich, daß der Mann gar nicht eigentlich kommunikativ ist. Den Austausch sucht eher die Frau. Der Mann schweigt, indem er nichts Wesentliches über sich, andere Personen und Beziehun- gen sagt, auf so raffinierte Weise, daß es niemandem auffällt. Im Laufe dieser Einsicht wurde mir klar, daß Kraftlosigkeit die Grundlage des männlichen Schweigens ist.

Diese männlichen Defizite werde ich beschreiben: Angewie- senheit auf die Frau, Frauensucht, Eifersucht auf die Frau, Schweigen und Kraftlosigkeit. Auf der anderen Seite die thera- peutische Kraft der Frau. Weil sie ohne die Frau nicht leben kön- nen, weil sie sie bekämpfen, wenn diese Wahrheit ans Tageslicht zu gelangen droht, neigen Männer zu Masochismus und Gewalt.

Es gibt starke und gefühlvolle Männer und egoistische, dikta- torische und harte Frauen. Auch ich habe bei Frauen schon ein erschreckendes Ausmaß an Verständnislosigkeit und Herr- schaftsansprüchen erlebt. Viele bleiben treu, verwöhnen den Mann und werden depressiv. Sie bewundern gewalttätige Män- ner, wehren sich nicht und ermöglichen Akte der Ignoranz und Grausamkeit.

Aber abgesehen davon gelingt es doch fast jedem Mann, eine Partnerin zu finden, die ihn pflegt und tröstet. Eine Frau, die ge-

rade ein wenig mehr an Kraft und Gemeinschaftsgefühl besitzt als er. Eine unbewußte und deshalb zuverlässige Partnerwahl er- klärt das scheinbare Paradox. Hat er diese Frau gefunden, dann verstärkt der Mann seine Abhängigkeit von ihr, beutet sie aus „d schweigt sie an. Ich denke, da13 auch die Frau an sich arbei- ten muß. Damit sie den Mann nicht nur am Leben erhält, son- dern seine Entwicklung konsequent fordert. Die Welt braucht nicht die einseitige, sondern die konsequente Therapeutin des Mannes. Sie hat sie nicht, weil die Frauen zu brav sind.

Allenthalten hebt man angeblich gesicherte Erkenntnisse her- vor, tut zum Beispiel so, als sei durch die feministische For- schung schon vieles verbessert. Das ist ein Irrtum. Bücher und Diskussionen ändern an der Realität des Alltags wenig. Jeder Mann wird ein Leben lang an sich a rbekn müssen..Die unbe- fleckte Erkenntnis bewirkt nichts. Die eigentliche persönliche Arbeit scheinen alle zu scheuen. Darum sind unsere Welt, unsere Beziehungen und unsere Sprache verschmutzt. Um dem zu be- gegnen, müssen Männer sich erst einmal selbst kennenlernen.

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FRIEDRICH NIETZSCHE, Werke in drei Bänden, München 1973 DERS., Also sprach Zarathustra, Stuttgart 1975 TOR NORRETRANDERS (Hrsg.), Hingabe, Hamburg 1983 JOSEF RATTNER, Alfred Adler, Hamburg 1972 THEODOR REIK, Hören mit dem dritten Ohr, Hamburg 1976 HORST EBERHARD RICHTER, Lernziel Solidarität, Reinbek 1974 RAINER MARIA RILKE, LOU ANDREAS SALOME, Briefwechsel, Frankfurt 1975 FLORENCE RUSH, Das bestgehütete Geheimnis, Berlin 1978 JEAN PAUL SARTRE, Briefe an Simone de Beauvoir, Reinbek 1984 DERS., Sartre über Sartre, Reinbek 1977 WOLFGANG SCHMIDBAUER, Die hilflosen Helfer, Reinbek 1977 CORDELIA SCHMIDT-HELLERAU, Männerleben, Frankfurt 1981 ARTHUR SCHOPENHAUER, Aphorismen zur Lebensweisheit, Stuttgart 1974 ALICE SCHWARZER, Mit Leidenschaft, ohne Ort, 1982 DIES., Simone de Beauvoir heute, Reinbek 1983 BARBARA SICHTERMANN, Weiblichkeit, Berlin 1983 LEONA SIEBENSCH~N, Der Mama-Mann, Frankfurt 1983 GEORGES SIMENON, Brief an die Mutter, Zürich 1978 VERENA STEFAN, Häutungen, Berlin 1975 SENTA TRÖMEL-PLÖTZ, Frauensprache, Frankfurt 1982 JILL TWEEDIE, Die sogenannte Liebe, Reinbek 1982

Helmut Barz Männersache Kritischer Beifall jiir den Feminismus 154 Seiten, kartoniert

»Mein stärkster Impuls zu dieser Arbeit besteht in der Überzeu- gung, daß die Sache der Frauenbewegung ebenso Sache der Män- ner ist - oder doch sein müßtee, schreibt Helmut Barz in der Ein- leitung. Aus individueller Betroffenheit als Leser feministischer Literatur reagiert und antwortet Helmut Barz. Es ist jedoch keine Verteidigungsschrift, sondern ein Versuch, zu verstehen und-ge- rade auch unter Zuhilfenahme der Tiefenpsychologie - der femi- nistischen Bewegungneue Impulse zu geben. Schließlich macht er sich zum Anwalt der Frauen, doch nicht ?hm Übertreibungen des Feminismus zu benennen und zu korrigieren. Ein Buch, das Män- ner und Frauen in gleichem Maße angeht.

Peter Schellenbaum Abschied von der Selbstzerstörung Befreiung der Lebensenergie 237 Seiten, gebunden

Ursache der Destruktivität in der heutigen Gesellschaft wie in einzelnen Menschen ist nach Schellenbaum die Todesfurcht. Schellenbaum geht davon aus, daß der einzelne seine Selbstzer- Störung nicht will, aber einen Lernprozeß durchmachen mug, um destruktive Tendenzen zu überwinden. Die entscheidende Hilfe dazu ist die Psychoenergetik. Im Unterschied zur Analyse psychischer Strukturen kommt es darauf an, den Fluß der Le- bensenergie in sich selbst und in anderen zu spüren. Stockende Lebensenergie bedeutet Erstarrung, Narzismus und Tod. Flie- ßende, strömende Energie ist das Ziel jeder Heilung und Aus- druck von seelischer, körperlicher und geistiger Lebendigkeit.

Kreuz Verlag

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Hans Jiirgen Schultz (Hrsg.) Frauen Porträts aus zwei Jahrhunderten 280 Seiten mit 20 Porträtfotos, kartoniert

Einige Namen sind bekannt: Caroline Schlegel-Schelling, Rahe1 Varnhagen und Bettina Brentano. Viele sind zu Unrecht kaum noch bekannt: Hedwig Dohm, Helene Lange und Anita Augs- purg. Die Frau von heute hat in ihnen eine bemerkenswerte Ga- lerie von Ahninnen, die ihr den Weg zur Gleichberechtigung, zur Bildung, zur bürgerlichen Freiheit geebnet haben. Schriftstelle- rinnen und Journalistinnen von heute befragen mit Sympathie und kritischem Abstand ihre Vorfahrinnen nach ihrem Werde- gang und nach dem, was sie daraus gemacht haben. Es schreiben U. a.: Dorothee Sölle, Irmela Brender, Elisabeth Endres, Käte Hamburger, Ingeborg Drewitz.

Hans-Eckehard Bahr Alleinsein Ich höre auf das Leise 104 Seiten, gebunden

Kreuz Verlag

Über die Leere und Lust des Alleinseins, über Gemeinschafts- wünsche, über verläßliche Beziehungen, über Liebe und Lebens- mut schreibt der Autor in diesem Buch. Er plädiert für befrei- ende Selbsterfahrungen im Alleinsein, die gerade heute, in einer Zeit drohender Weltzerstörung, von besonderer Bedeutung sein können. Nur wer für sich selber einsamkeitsfähig geworden ist, ist auch friedensfähig für andere. Entstanden ist ein Buch, das sehr nah an der Erfahrungswelt, sehr dicht in der Aussage und auch mutmachend zu einer neuen Sicht der Dinge ist. Das Pri- vate und Intime und das ~ffentlich-~esellschaftliche rücken eng

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,, zusammen. Auf diese Weise gewinnt das Buch eine ungeahnte I,

Brisanz, es ist Lebenshilfe und Manifest zugleich. Hans-Ecke- ' hard Bahrs persönlichstes Buch eröffnet dem Alleinsein die 1 Dimension gelingenden Lebens. I