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eine Einführung und ein bisschen mehr ... Manuela Jürgens, Thomas Feuerstack Februar 2013 zmi ... A/026/0213

LaTeX for beginners (German)

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An introduction to LaTeX for German speakers.

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  • eine Einfhrung und ein bisschen mehr ...

    Manuela Jrgens, Thomas Feuerstack

    Februar 2013

    ...zmi

    zmi...

    zmi...

    A/026/0213

  • Das Werk ist urheberrechtlich geschtzt. Die dadurch begrndeten Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfltigung und Verbreitung sowie der bersetzung und des Nachdrucks, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmi-gung der FernUniversitt in Hagen reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfltigt oder verbreitet werden.

    AutorInnen: Manuela Jrgens, Thomas Feuerstack

    Layout: Thomas Feuerstack

    Bildbearbeitung: Thomas Feuerstack

    Signatur: A/026/0213

    2013 FernUniversitt in Hagen

  • INHALTSVERZEICHNIS 3

    Inhaltsverzeichnis

    1 Einige Vorworte. . . 9

    2 Literatur 9

    3 Anmerkung zu dieser Auflage 9

    4 Ein wenig Historie zu TEX und LATEX 13

    Teil I: Grundlagen der LATEX-Benutzung 11

    5 Ein erstes Beispiel 15

    6 Von der LATEX-Eingabe zum fertigen Dokument 19

    6.1 Der Unterschied zwischen TEX und LATEX . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

    6.2 Die Arbeitsschritte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

    6.3 Ein konkretes Beispiel fr den kompletten LATEX-Weg . . . . . . . . . . . . . . . 21

    7 LATEX-Fehlermeldungen und Warnungen 25

    7.1 Meldungen innerhalb vom TEXstudio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

    7.2 Meldungen auf der LATEX-Konsole . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

    8 Das Schriftbild 31

    8.1 ndern des Schriftbildes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

    8.2 Kleine Schriftkunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

    8.3 ndern der Schriftart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

    8.4 Kombinationen von Schriftfamilien und Attributen . . . . . . . . . . . . . . . . 36

    8.5 ndern der Schriftgren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

    8.6 Besondere Schriftzeichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

    9 Alles, was mit Umbruch zu tun hat 39

    9.1 Das Konzept der Boxes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

    9.2 Trennungshilfen und Verhindern von Trennung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

    9.3 Zeilen- und Seitenumbruch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

  • 4 INHALTSVERZEICHNIS

    9.4 Ausrichten des Textes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

    9.4.1 Zentrieren von Text . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

    9.4.2 Erzeugen von rechtem und linkem Flatterrand . . . . . . . . . . . . . . . 43

    9.4.3 Einrcken von Abstzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

    9.5 Abschalten des Zeilenumbruchs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

    10 Dokumentenklassen und Packages 49

    11 Erstellen von Funoten 51

    12 Erstellen von Randbemerkungen 53

    13 Erstellen von Auflistungen 55

    14 Einteilung in Kapitel 59

    15 Erstellen von Verzeichnissen 61

    16 Erstellen von Tabellen 65

    16.1 Arbeiten mit Tabulatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65

    16.2 Arbeiten mit Tabellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67

    17 Erstellen von Querverweisen 71

    18 Erstellen von Titelseiten 73

    19 Aufteilung eines Dokumentes in Teildokumente 75

    20 Definieren eigener Kommandos 77

    21 Benutzen von Fremdsprachen und Symbolen 79

    22 Der Mathematik-Modus 81

    22.1 Exponenten, Indizes und Verwandte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81

    22.2 Brche und Wurzeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83

    22.3 Mathematische Akzente und bereinandersetzen . . . . . . . . . . . . . . . . . 83

    22.4 Arbeiten mit Matrizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84

  • INHALTSVERZEICHNIS 5

    23 Das Erstellen von Rahmen und Strichen 89

    Teil II: Boxen und Packages 87

    24 Nummerierte Abbildungen und Tabellen 95

    25 Einbindung von externen Bildern und Graphiken 99

    26 Verdrehen von Objekten 101

    27 Mehrspaltensatz 103

    28 Erstellen von mehrseitigen Tabellen 105

    29 Bercksichtigen deutscher Spracheigenschaften 109

    30 Benutzung weiterer Schriften 111

    31 Ein Schlusswort . . . 115

    Anhang 116

    Sachregister 120

  • 6 INHALTSVERZEICHNIS

  • ABBILDUNGSVERZEICHNIS 7

    Abbildungsverzeichnis

    1 Ein einfaches Dokument . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

    2 Ein einfaches Beispiel mit ersten Formatierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

    3 Ein einfaches Dokument im TEXstudio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

    4 Die oben gezeigten Einstellungen sind fr den Beginn eine gute Auswahl. . . . . 23

    5 Das erste Dokument in der Vorabansicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

    6 Vorsicht Fehler: Ein einziger falscher Buchstabe kann LATEX schon verwirren. . . 25

    7 Variation des Schriftbildes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

    8 Schriftnderung mit Standardumschaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

    9 ndern der Schriftgren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

    10 Explizites Zeilenende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

    11 Zentrieren von Text . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

    12 Erzeugen von Flatterrand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

    13 Einrcken mit der quote-Umgebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

    14 Einrcken mit der verse-Umgebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

    15 Die verbatim-Umgebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

    16 Erstellen von Funoten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

    17 Erstellen von Randbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

    18 Einfache Spiegelstrichlisten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55

    19 Geschachtelte Spiegelstrichlisten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

    20 Geschachtelte nummerierte Listen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

    21 Einteilen in Kapitel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

    22 Erstellen eines Inhaltsverzeichnisses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

    23 Benutzen von Tabulatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

    24 Benutzen von Tabulatoren und \kill . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6725 Eine einfache Tabelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68

    26 Eine einfache Tabelle mit mehrspaltiger berschrift . . . . . . . . . . . . . . . . 69

    27 Benutzen von Querverweisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72

    28 Erstellen einer Titelseite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

  • 8 ABBILDUNGSVERZEICHNIS

    29 Eigene Kommandodefinitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

    30 Rahmen von Texten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

    31 Absatz mit Rahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91

    32 Linien und Balken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

    33 Erhhen von Boxes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

    34 Erstellen von floating-charts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95

    35 Pippins Lieblingsbadelied . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97

    36 Integration von Bildern und Graphiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100

    37 Drehen von Objekten I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101

    38 Drehen von Objekten II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102

    39 Mehrspaltiger Text . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104

    40 Mehrseitige Tabelle mit longtable . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107

  • 1 Einige Vorworte. . .

    TEX/LATEX ist ein uerst flexibles, rechner- und betriebssystemunabhngiges Satzsystem, das zurErstellung von Dokumenten in Buchdruckqualitt geeignet ist. Von der Anfertigung kompletterBcher ber wissenschaftliche Publikationen, mathematische Formeln, Zeitungsartikel, bis hinzu Briefen, Folien und vieles mehr knnen Sie Ihre Texte entweder dem Standardlayout vonTEX/LATEX anvertrauen oder selbst Ihre individuellen Gestaltungswnsche einbringen.

    Die vorliegende Broschre mchte Sie mit den Grundlagen der LATEX-Benutzung vertraut machen.

    Sie ist dazu in zwei Teile gegliedert: im ersten Teil werden die grundlegenden Befehle zur Er-stellung einfacher Dokumente fr LATEX-Einsteiger berwiegend anhand von Beispielen erlutert.Wenn Sie die entsprechenden Kapitel durchgearbeitet haben, knnen Sie unter anderem bereits IhrDokument in Kapitel aufteilen, das Schriftbild variieren, Funoten und Randbemerkungen einf-gen, Tabellen benutzen, Verzeichnisse einfgen, einfache mathematische Formeln erstellen undeiniges mehr. Im zweiten Teil sollen Sie mehr erfahren, ber das Einrahmen von Wrtern undAbstzen, das Erstellen von Abbildungen, das Einbinden von Graphiken, Verndern des Seiten-layouts und verschiedenes mehr. Das gehrt zwar nicht unbedingt zu den Grundlagen, wird aberhufig auch schon von Anfngern bentigt.

    2 Literatur

    Grundlegende und weiterfhrende Informationen zum Arbeiten mit LATEX finden Sie in der fol-genden Literatur:

    Leslie Lamport: LATEX A Document Preparation System (Addison-Wesley) Goossens, Mittelbach, Samarin: Der LATEX Begleiter1 (Addison-Wesley) Helmut Kopka: LATEX Einfhrung (Addison-Wesley) Helmut Kopka: LATEX Erweiterungen (Addison-Wesley) Helmut Kopka: LATEX Ergnzungen mit einer Einfhrung in METAFONT

    3 Anmerkung zu dieser Auflage

    Einen Klassiker wie Manuela Jrgens LATEX-Einfhrung (die mit den Hobbits) aufzuarbeiten, stelltin meinen Augen schon fast ein Sakrileg dar. Dass ich mich trotzdem daran gewagt habe liegtdaran, dass

    1 LATEX-Vorkenntnisse sind erforderlich

  • 10 3 ANMERKUNG ZU DIESER AUFLAGE

    sich Manuela selbst schon lange (leider) aus dem LATEX-Geschft zurckgezogen hat, Ihre Broschren meiner Meinung nach noch immer mit zum Besten gehren, was in diesem

    Bereich kostenlos zu haben ist,

    und gerade deswegen einige Dinge nach mehr als zehn Jahren eine Korrektur bentigt ha-ben.

    Da diesen Broschren jedoch gleichzeitig ein ganz eigener Zauber inne wohnt, habe ich michdarauf beschrnkt nur dort einzugreifen, wo es tatschlich unumgnglich war. Tradition ist nichtdas Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme (Thomas Morus).

    Ein besonderes Dankeschn hat sich unser Student Marco L. verdient, der durch aufmerksamesLesen jede Menge Fehler im Skript eliminiert hat und mir darber hinaus wertvolle Anregungenfr Ergnzungen zukommen lie. Vieles (wenn auch nicht alles) findet sich jetzt in der Broschrewieder.

    Thomas Feuerstack im Juli 2012

  • Teil I: Grundlagen der LATEX-Benutzung

    Die Druckerei von Fust und Schffer in Mainz (Holzschnitt von 1586)

  • 12 3 ANMERKUNG ZU DIESER AUFLAGE

  • 4 Ein wenig Historie zu TEX und LATEX

    Aus Anlass der Entwicklung eines neuen LATEX-Standards wurde diese Broschre neu erstellt.Deshalb gestatten Sie mir einen kurzen Blick auf die geschichtliche Entwicklung dieses berausmchtigen Satzsystems.

    Es begann mit TEX . . . Bereits 1977 entwickelte Donald Knuth an der Stanford Universittdas Textsystem TEX, das die Erstellung von Bchern mit schnem Layout, insbesondere mathe-matischen ermglichen sollte. Er entwickelte zustzlich METAFONT, ein Programm zum Entwurfkompletter Schriftfamilien. Zu einer rasanten Verbreitung, insbesondere im akademischen Be-reich, trugen nicht zuletzt die Tatsachen bei, dass TEX rechnerunabhngig konzipiert und damitsowohl auf Mikrocomputern, als auch auf Mainframes benutzbar wurde, und dass es als PublicDomain Software auf der ganzen Welt frei benutzbar war.

    Einziger Wermutstropfen: die komplizierte Benutzung, die einen Einsatz berwiegend auf denwissenschaftlichen Bereich begrenzte.

    Es folgte LATEX . . . Anfang 1980 entwickelte Leslie Lamport LATEX, basierend auf dem Satz-system TEX. Versehen mit einigen funktionellen Hilfsprogrammen zur Erstellung von Indizes,Literaturverzeichnissen, Querverweisen und verschiedenes mehr, ermglichte es dem Anwendereine vereinfachte Benutzung zur Textgestaltung.

    In den folgenden Jahren wurden viele Erweiterungs-Programme fr LATEX entwickelt, was einer-seits zu neuen Gestaltungsmglichkeiten, andererseits aber auch zu Inkompatibilitten fhrte.

    Willkommen LATEX 2 Um die Weiterentwicklung verschiedener Dialekte zu verhindern, wurdeEnde 1993 LATEX 2 geschaffen: seit Juni 1994 der neue Standard, der die letzte LATEX-Version2.09 ablst und verschiedene Erweiterungspakte zusammenfat. Ein sogenannter Kompatiblitts-Modus garantiert auch weiterhin die Verarbeitung von Dokumenten, die mit der LATEX-Version2.09 erstellt wurden.

    Die Zukunft gehrt LATEX3 . . . Bereits seit 1989 luft unter der Koordination von Frank Mittel-bach, Chris Rowley und Rainer Schpf das Projekt LATEX3. Es wird aus einem effizienteren Kernbestehen, der die Basis-Kommandos zur Textgestaltung enthlt und zustzlich eine Reihe ver-schiedener Pakete zur Verfgung stellen, die das Layout ganz spezieller Bereiche, wie Tabellen,Graphiken oder Formeln bernehmen.

  • 14 4 EIN WENIG HISTORIE ZU TEX UND LATEX

  • 5 Ein erstes Beispiel

    Bevor Sie die einzelnen Elemente der Texterstellung mit LATEX kennenlernen, mchte ich Ihnenan einem ersten kleinen Beispiel die Arbeitsweise von LATEX vorstellen.

    Mglicherweise haben Sie schon andere Textverarbeitungssystem kennengelernt, die Ihnen einegraphische Oberflche zur Verfgung stellen, in der Sie mit der Maus z.B. beliebige Textstellenanklicken knnen, um diese mit sogenannten Buttons kursiv oder fett darzustellen.

    LATEX verfgt ber keine graphische Benutzeroberflche. Sie benutzen einfach einen Editor IhrerWahl2 der ASCII-Text erzeugt und schreiben Ihr Dokument, versehen mit den von Ihnen bentigenLATEX-Befehlen3.

    Die Abbildung 1 zeigt ein erstes einfaches Beispiel4.

    \documentclass{article}\begin{document}

    Die Hobbits sind ein unaufflliges, aber sehr altes Volk,das frher zahlreicher war als heute; denn sie lieben Friedenund Stille und einen gut bestellten Boden: einewohlgeordneteund wohlbewirtschaftete lndliche Gegend war ihr bevorzugterAufenthaltsort.

    Kompliziertere Maschinen alseinen Schmiede-Blasebalg, eine Wassermhle oder einen Hand%webstuhl verstehen und verstanden oder mochten sie auch nicht,obwohl sie mit Werkzeugen sehr geschickt umgingen.

    \end{document}. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    Die Hobbits sind ein unaufflliges, aber sehr altes Volk, das frher zahlreicher war als heute; denn sielieben Frieden und Stille und einen gut bestellten Boden: eine wohlgeordnete und wohlbewirtschaftetelndliche Gegend war ihr bevorzugter Aufenthaltsort.

    Kompliziertere Maschinen als einen Schmiede-Blasebalg, eine Wassermhle oder einen Handweb-stuhl verstehen und verstanden oder mochten sie auch nicht, obwohl sie mit Werkzeugen sehr geschicktumgingen.

    Abbildung 1: Ein einfaches Dokument

    2Die TEX-Distribution der FernUniversitt fr Windows-Betriebssysteme ProTEXt enthlt den Editor TEXstudio.3LATEX besitzt damit das Format einer sogenannten Markup-Language.4Alle Beispiele werden durch einen schattierten Rahmen dargestellt, wobei die LATEX-Befehle durch Fettdruck her-

    vorgehoben werden. Der Teil ber der gepunkteten Linie ist das, was Sie mit Hilfe des Editors eingeben, der Teildarunter ist das, was LATEX als Ausgabe drucken wrde.

  • 16 5 EIN ERSTES BEISPIEL

    Wenn Sie sich das obenstehende Beispiel anschauen, knnen Sie schon den prinzipiellen Aufbaueines LATEX-Dokumentes erkennen:

    Sie bentigen immer die drei Kommandos:

    \documentclass{article}\begin{document}

    :Hier steht Ihr Text

    :\end{document}

    Damit wird das grundstzliche Layout Ihres Textes bereits festgelegt (mehr dazu im Kapitel10 auf Seite 49). LATEX-Kommandos, auch Kontroll-Sequenzen genannt, werden brigensimmer mit einem sogenannten Backslash \ eingeleitet. Danach folgt der eigentliche Be-fehlsname, dem als Argument in geschweiften Klammern { } ein Wert bergeben werdenkann.

    Den Text Ihres Dokumentes geben Sie einfach ein und bercksichtigen dabei lediglich, dassam Absatzende eine Leerzeile eingefgt wird. Der Text zwischen zwei Leerzeilen wird au-tomatisch im Blocksatz gesetzt, also links und rechts bndig, wobei ein Erstzeilen-Einzugvorgenommen wird. Die benutzte Schriftart ist standardmig eine Roman-Schrift in dervoreingestellten Gre von 10 Punkten5.

    Normalerweise mssen Sie Ihren eingegebenen Text nicht trennen; passt ein Wort nichtmehr ganz in eine Zeile, so schreiben Sie es einfach in die nchste. Viele Editoren machendas sogar automatisch. Die Silbentrennung, die fr einen sauberen Umbruch in der Ausgabeeventuell notwendig wird, berlassen Sie einfach LATEX. Es kennt die deutschen Trennungs-regeln und benutzt sie gegebenenfalls automatisch.

    Mchten Sie trotzdem ein Wort im Editor trennen, so nehmen Sie dafr nicht den blichenStrich, sondern benutzen das %-Zeichen, wie das vorausgehende Beispiel bereits zeigt.

    ...................................Hand%webstuhl

    Die obige Eingabetrennung hat nichts mit der echten Silbentrennung zu tun; diese geschieht,wie gesagt, vollautomatisch. Das %-Zeichen ist fr LATEX eigentlich das Kommentarzeichen,mit dem Sie Text in Ihre Dokumente schreiben knnen, der nicht ausgedruckt wird. AlleZeichen, die dem % folgen, werden von LATEX ignoriert.

    Mit diesen minimalen LATEX-Kenntnissen knnen Sie bereits einen perfekt im Blocksatz gesetz-ten Text erzeugen, mit Erstzeilen-Einzug und automatischen Seitennummern, der allerdings nochkeine Kapitel-berschriften, Inhaltsverzeichnisse, Schriftformatierungen, Tabellen usw. enthlt.Dazu bentigen Sie weitere Befehle.

    5Der Beispieltext ist aus Darstellungsgrnden kleiner als 10 Punkte.

  • 17

    Ein zweites Beispiel finden Sie in Abbildung 2; Sie lernen dort die ersten Befehlen kennen, diedas Layout verndern knnen:

    \documentclass{article}\begin{document}

    \begin{center}\LargeDer Herr der Ringe\tinyvon J.R.R. Tolkien

    \end{center}

    Die \textsl{Hobbits} sind ein unaufflliges, aber sehr altes Volk,das frher zahlreicher war als heute; denn sie lieben Friedenund Stille und einen gut bestellten Boden: einewohlgeordneteund wohlbewirtschaftete lndliche Gegend war ihr bevorzugterAufenthaltsort.

    Kompliziertere Maschinenals einen\textbf{Schmiede-Blasebalg, eine Wassermhle oder einenHandwebstuhl}verstehen und verstanden oder mochten sie auch nicht,obwohl sie mit Werkzeugen sehr geschickt umgingen.

    \end{document}. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    Der Herr der Ringe von J.R.R. TolkienDie Hobbits sind ein unaufflliges, aber sehr altes Volk, das frher zahlreicher war als heute; denn sie

    lieben Frieden und Stille und einen gut bestellten Boden: eine wohlgeordnete und wohlbewirtschaftetelndliche Gegend war ihr bevorzugter Aufenthaltsort.

    Kompliziertere Maschinen als einen Schmiede-Blasebalg, eine Wassermhle oder einen Hand-webstuhl verstehen und verstanden oder mochten sie auch nicht, obwohl sie mit Werkzeugen sehr ge-schickt umgingen.

    Abbildung 2: Ein einfaches Beispiel mit ersten Formatierungen

    Einige Anmerkungen zur Eingabe:

    soll ein Text zentriert ausgegeben werden, so umgeben Sie ihn mit den Anweisungen

    \begin{center}:

    \end{center}

    Alle sogenannten Umgebungen6 werden mit \begin{..} und \end{..} geklammert.6Sie kennen bereits die Umgebung document

  • 18 5 EIN ERSTES BEISPIEL

    Es handelt sich dabei um ein Gruppenkonzept, hnlich wie es in Programmiersprachen ver-wendet wird, das eine bersichtliche Befehlsverwendung erleichtert.

    mchten Sie Text in grerern oder kleineren Buchstaben ausgeben, so schreiben Sie ein-fach \Large bzw. \tiny und der nachfolgende Text wird entsprechend ausgegeben. DieSchriftgrennderung wirkt nur innerhalb der aktuellen Umgebung.

    Sie knnen Text in fetten Zeichen ausgeben, indem Sie den Befehl \textbf{...} frboldface benutzen und dahinter in geschweiften Klammern den zugehrigen Text angeben.

    Fr eine schrge Schrift benutzen Sie entsprechend das Kommando \textsl{...} frslanted .

    Soweit ein allererster Vorgeschmack auf das, was Sie beim Arbeiten mit LATEX erwartet. Die ge-naue Syntaxerklrung folgt auf den kommenden Seiten dieser Broschre.

  • 6 Von der LATEX-Eingabe zum fertigen Dokument

    6.1 Der Unterschied zwischen TEX und LATEX

    Insbesondere von LATEX-Neueinsteigern werden die Begriffe TEX und LATEX hufig verwechseltoder sogar synonym verwandt. Es gibt jedoch einen grundlegenden Unterschied zwischen denbeiden Systemen:

    TEX ist im Prinzip eine relativ komplizierte Programmiersprache, die Sie zur Gestaltung IhrerTexte zwar durchaus benutzen knnen und mit der Sie das Layout uerst flexibel variieren kn-nen, die aber fr Ungebte und des Programmierens Unkundige schwierig zu benutzen ist. Jedochlassen sich mit diesem Basissystem Makropakete erstellen, die eine einfachere Befehlssyntax zurVerfgung stellen.

    LATEX ist ein Makropaket, das in der Sprache TEX geschrieben ist und den Benutzern eine rechteinfache Kommandostruktur zur Verfgung stellt, ohne dabei die Flexibilitt zu verlieren. Der Be-nutzer hat die Mglichkeit, Standardeinstellungen von LATEX zu benutzen und kann sich auf dieKenntnis der wichtigsten Grundlagenbefehle beschrnken; er kann aber, bei Bedarf, alle Einstel-lungen individuell verndern. Das erfordert jedoch vertiefte LATEX-Kenntnisse.

    PDFLATEX ist eine Variante zum klassischen LATEX, deren Vorteil darin besteht, dass es ausder LATEX-Eingabedatei direkt ein PDF-Dokument erzeugen kann. Die Erfassung des bentigtenQuellcodes ist dabei grundstzlich identisch, so dass wir im folgenden direkt PDFLATEX verwendenwollen. Das bedeutet auch, dass im weiteren Verlauf dieser Broschren mit PDFLATEX und LATEXdas gleiche Produkt gemeint ist sofern nicht explizit auf Unterschiede hingewiesen wird.

    6.2 Die Arbeitsschritte

    Die Vorgehensweise beim Arbeiten mit (PDF)LATEX soll anhand des nachfolgenden Struktogrammsverdeutlicht werden:

    LATEX-Eingabe-Datei erstellen

    PDFLATEX aufrufen

    Ausgabe im Adobe Acrobat/Reader ffnen, bzw. drucken

  • 20 6 VON DER LATEX-EINGABE ZUM FERTIGEN DOKUMENT

    Die LATEX-Eingabe-Datei Fr die Erstellung Ihrer Eingabedatei knnen Sie einen beliebigenEditor 7 benutzen. Zwingend ist lediglich die Namenserweiterung .tex

    Fr die Text-Eingabe stehen Ihnen fast alle Zeichen der Tastatur zur Verfgung. Eine kleine Ein-schrnkung ergibt sich fr den Anfang: sogenannte TEX-Steuerzeichen knnen nicht einfach ein-getippt werden um sie zu drucken. Einige TEX-Steuerzeichen kennen Sie bereis aus den erstenBeispielen: \ { } und %. Der folgenden Tabelle entnehmen Sie die Steuerzeichen und wie sie frden Druck erzeugt werden:

    Steuerzeichen einzugebendes Zeichen gedrucktes Zeichen

    { \{ {

    } \} }

    # \# #

    & \& &

    _ \_ _

    % \% %

    $ \$ $

    \ \verb=\= \

    ^ \verb=^= ^

    ~ \verb=~= ~

    Ein wichtiger Hinweis:

    Es ergibt sich zunchst ein Problem bei der Eingabe von Umlauten. LATEX ist nun einmal ein ame-rikanisches Produkt und muss die Verwendung von deutschen Umlauten und sonstigen nationalenZeichen erst lernen. Um LATEX das Handling mit der deutschen Sprache zu ermglichen, merkenSie sich an dieser Stelle zunchst einfach nur, dass Sie generell vier zustzliche LATEX-Pakete in IhrDokument einbinden mssen. Jedes in deutscher Sprache geschriebene Dokument sollte deshalbmindestens folgende Kommandos verwenden:

    \documentclass{article}

    \usepackage[utf8]{inputenc}\usepackage[T1]{fontenc}\usepackage{lmodern}\usepackage{ngerman}

    \begin{document}:

    \end{document}

    7Dabei ist tatschlich alles erlaubt, solange Sie den Text immer im ASCII-Format abspeichern knnen. Es existiertjedoch eine Vielzahl von Editoren, die fr eine bequeme LATEX-Eingabe angepasst sind, so zum Beispiel der spter nochausfhrlicher beschriebene TEXstudio.

  • 6.3 Ein konkretes Beispiel fr den kompletten LATEX-Weg 21

    Danach knnen Sie die Umlaute einfach wie gewohnt eingeben und LATEX verwendet automatischdie deutschen Trennungsregeln8.

    Eine genaue Beschreibung der Pakete finden Sie in Teil II dieser Broschre im Kapitel 29 aufSeite 109.

    Der LATEX-Aufruf Nachdem Sie die Eingabedatei abgespeichert und verlassen haben9, rufenSie LATEX auf. Es erscheinen einige Meldungen am Bildschirm, die im Kapitel 7.2 auf Seite 28und im Kapitel 9 auf Seite 39 nher erlutert werden.

    Als Ergebnis erhalten Sie eine Ausgabedatei mit der Namenserweiterung .pdf (Portable Docu-ment Format), die Sie direkt im Adobe Reader, Acrobat Professional oder jedem anderen PDF-Viewer ffnen knnen. In unserem Beispiel erzeugt der LATEX-Lauf die Datei hobbits.pdf.

    Neben einem Protokoll, erstellt LATEX eventuell weitere Ausgabedateien, um zum Beispiel Inhalts-verzeichniseintrge, Querverweise und anderes zu vermerken. Anhand der Namenserweiterungknnen diese Dateien identifiziert werden. Unter anderem werden erzeugt:

    Dateiinhalt NamenserweiterungProtokoll des LATEX-Laufs .logHilfsdatei fr Querverweise .auxInhaltsverzeichnis .tocAbbildungsverzeichnis .lofTabellenverzeichnis .lotSachregister .idx

    6.3 Ein konkretes Beispiel fr den kompletten LATEX-Weg

    Als Studierende(r) oder Mitarbeiter(in) der FernUniversitt knnen Sie seit geraumer Zeit das Pa-ket proTEXt erhalten, welches alle ntigen Werkzeuge fr einen problemlosen LATEX-Start enthlt.proTEXt kann unter http://www.fernuni-hagen.de/zmi/download/#softwarekostenlos runtergeladen werden.

    Wir wollen auf Basis von proTEXt einmal ein komplettes Dokument von der Erfassung bis hinzur PDF-Darstellung betrachten. Dazu setzen wir voraus, dass Sie das Paket heruntergeladen undkomplett installiert haben. Keine Angst, die Installation ist sehr einfach und kann auch von Ein-steiger(inne)n problemlos vorgenommen werden.

    Erfassen Sie Ihr Dokument Starten Sie den Editor TEXstudio und erfassen Sie ein/Ihr erstesDokument. Der Inhalt ist dabei momentan noch egal. Wir benutzen deshalb als Vorlage frs erste

    8Zur Verwendung der Silbentrennung nach der neuen deutschen Rechtschreibung binden Sie das Paket ngermanin Ihr Dokument ein, zur Verwendung der alten Trennungsregeln das Paket german.

    9Editoren, wie der bereits erwhnte TEXstudio bieten die Mglichkeit, direkt aus dem Editor heraus LATEX aufzuru-fen. Alle nderungen im Dokument werden zuvor automatisch gespeichert

  • 22 6 VON DER LATEX-EINGABE ZUM FERTIGEN DOKUMENT

    den Text, den Sie bereits aus Abbildung 1 auf Seite 15 kennen. Zusammen mit den bereits bekann-ten Ergnzungen fr die deutsche Sprache sieht das Ergebnis innerhalb von TEXstudio wie folgtaus.

    Abbildung 3: Ein einfaches Dokument im TEXstudio

    Speichern Sie Ihren Text jetzt unter dem Namen hobbit.tex.

    Bevor Sie weiter arbeiten, kontrollieren Sie sicherheitshalber einmalig die Grundkonfiguration desTEXstudios, in dem Sie aus dem Men Optionen den Eintrag TeXstudio konfigurieren aufrufen.ffnen Sie in dem erscheinenden Fenster die Konfiguration fr Erzeugen, und setzen Sie fr denAnfang die Schalter auf die wie im folgenden angegebenen Werte:

    Kompilieren & Anzeigen: bersetzung nach PDFStandardcompiler: PdfLaTeXStandardbetrachter: PDF BetrachterPDF Betrachter: Interner PDF Betrachter (als Fenster)

    Abbildung 4 auf der nchsten Seite zeigt Ihnen abschlieend noch einmal die korrekten Einstel-lungen.

  • 6.3 Ein konkretes Beispiel fr den kompletten LATEX-Weg 23

    Abbildung 4: Die oben gezeigten Einstellungen sind fr den Beginn eine gute Auswahl.

    Klicken Sie im Anschluss auf den Knopf Kompilieren & Anzeigen ( ). Sofern Sie alles richtiggemacht haben erscheint nach kurzer Zeit im Fenster Meldungen

    Proze gestartet: pdflatex -synctex=1-interaction=nonstopomode "hobbit".tex

    Proze endete normal

    Sofern Sie andere Meldungen erhalten, eventuell sogar Fehler aufgetreten sind, haben Sie bei derEingabe nicht so sorgfltig wie bentigt gearbeitet. Vergleichen Sie Ihre Eingabe dann nochmalmit dem Screenshot in Abbildung 3 auf der vorherigen Seite, und achten Sie auch auf Kleinigkei-ten. Im Fehlerfall erhalten Sie auch zustzliche Information durch einen Mausklick auf das FensterLog, welches Sie rechts neben den Meldungen finden. Ausfhrlichere Erluterungen zu LATEXsFehlermeldungen gibt es dann im nchsten Kapitel.

    Wenn Ihr LATEX-Lauf keinen Fehler erzeugt hat, knnen Sie im Anschluss auf das PDF-Symbol

    klicken. Hierdurch wird, wie in Abbildung 5 auf der nchsten Seite gezeigt, eine erste Vor-ausschau Ihres Dokuments geffnet, die sich bereits bestens fr die ersten Kontrollen eignet, undber die Sie Ihr Dokument auch drucken knnen.

  • 24 6 VON DER LATEX-EINGABE ZUM FERTIGEN DOKUMENT

    Abbildung 5: Das erste Dokument in der Vorabansicht

    Sie knnen das Vorschau-Fenster stets geffnet halten, da sich der Inhalt nach jedem neuen LATEX-Lauf automatisch aktualisiert.

  • 7 LATEX-Fehlermeldungen und Warnungen

    7.1 Meldungen innerhalb vom TEXstudio

    Sofern Sie nicht bereits bei der Erstellung Ihres ersten Dokuments darber gestolpert sind, werdenSie es ber kurz oder lang erleben, dass LATEX auch bei der Reklamation von Eingabefehlern sehreigene Wege beschreitet. Anders als in den meisten Desktop-Publishing Programmen zeigen sichEingabefehler nicht direkt in der Bildschirm-Umsetzung, stattdessen erzeugt der LATEX-Lauf eineListe aller Ungereimtheiten, die das Programm festgestellt haben will.

    Das TEXstudio untersttzt Sie in soweit, dass es, wie in der folgenden Abbildung gezeigt, allegefundenen Fehler zeilenweise im Fehler-Fenster auflistet.

    Abbildung 6: Vorsicht Fehler: Ein einziger falscher Buchstabe kann LATEX schon verwirren.

    Die Vorteile des TEXstudio werden in der Graphik gleichermaen sichtbar: Die Zeile in welcherder Fehler aufgetreten ist, wird rot unterlegt. Bei lngeren Dokumenten fhrt ein Doppelklick aufdie Fehlermeldung dazu, dass das TEXstudio zu der vermeintlichen Zeile springt, in der sich dieFehlerquelle befindet.

  • 26 7 LATEX-FEHLERMELDUNGEN UND WARNUNGEN

    Korrigieren Sie die gefundene falsche Anweisung, der Befehl heit natrlich \emph statt \umphund rufen Sie LATEX erneut auf. Sofern Sie nicht noch weitere Fehler in Ihrem Dokument versteckthatten, erscheint das gewnschte

    Proze endete normal

    Diese komfortable Art des Trouble-Shooting ist, wie bereits oben angesprochen, eine Service-Leistung des TEXstudio. LATEXs hauseigenes Problem-Management ist dagegen weitaus rustikaler.Bei komplexer werdenden Fehlersituationen (oder fr den Fall, dass gerade kein TEXstudio alsEditor zur Hand ist) ist es aber durchaus von Vorteil sich auch damit auszukennen, daher wollenwir im Rest dieses Kapitels nochmal vertieft auf LATEXs eigene Fehlerdarstellung eingehen.

    Einen Vorgeschmack erhalten Sie, wenn Sie nach einem LATEX-Lauf einen Blick in das Log-Fensterwerfen.

    7.2 Meldungen auf der LATEX-Konsole

    Fehlermeldungen Trifft LATEX in Ihrer Eingabedatei auf ein unbekanntes oder fehlerhaftes Kom-mando, so hlt es mit der Verarbeitung an und fordert Sie je nach Fehlerart auf verschiedeneWeise zur Eingabe ber die Tastatur auf.

    Im Prinzip unterscheidet man 3 Fehlerarten, die im folgenden nher erlutert werden sollen.

    1. Die sicherlich hufigste Fehlerart besteht darin, dass Sie sich bei einem Befehl vertippt ha-ben. Am Bildschirm erscheint dann in der Regel ein Fragezeichen, mit einigen erluterndenHinweisen in den Protokollzeilen oberhalb des Fragezeichens.

    Beispiel:

    /export/home/juergens> pdflatex hobbitThis ist TeX, Version 3.141 (C version d)(hobbit.texLaTeX2e patch level 2(/var/tex/TeX/lib/tex/macros/latex/unpacked/article.clsDocument Class: article 1994/06/02 v1.2s Standard LaTeX document class(/var/tex/TeX/lib/tex/macros/latex/unpacked/size10.clo))(hobbit.aux)

    ! LaTeX Error: Environment cent undefined.

    See the LaTeX manualor LaTeX Companion for explanation.Type H for immediate help....

    l.3 \begin{cent}

    ?

    Der Fehlermeldung kann genau entnommen werden, wo und wodurch der Fehler erzeugtwurde:

  • 7.2 Meldungen auf der LATEX-Konsole 27

    hinter dem Ausrufezeichen steht die Fehlerdiagnose. In diesem Fall wurde eine unbe-kannte LATEX-Umgebung cent entdeckt

    der Fehler wurde in Zeile 3 produziert, erkennbar an der Meldung l.3. Hinter deml. (wie line) steht immer die Fehlerzeile zusammen mit dem Befehl, der den Fehlerausgelst hat, in diesem Fall \begin{cent}

    durch Eingabe von erhalten Sie eine nhere Beschreibung des Fehlers durch Eingabe von rufen Sie den Editor auf und gelangen mit dem Cursor direkt

    an die Stelle, an der der Fehler verursacht wurde

    durch Eingabe von knnen Sie den LATEX-Lauf beenden und den Fehler an-schlieend im Editor korrigieren

    durch Drcken der RETURN-Taste weisen Sie LATEX an, den Fehler einfach zu ignorie-ren. In vielen Fllen knnen Sie so Ihr gesamtes Dokument auf korrekte Befehlssyntaxberprfen10.

    Derartige Fehlermeldungen sind gut verstndlich und werden hauptschlich verursacht durchSchreibfehler. Sobald Sie jedoch zum Beispiel eine schlieende geschweifte Klammer } ver-gessen, kann LATEX den Fehler nicht mehr genau lokalisieren. Die Fehlersuche kann dannmanchmal einige Zeit in Anspruch nehmen.

    2. Haben Sie in Ihrem Dokument das \end{document} vergessen, so meldet sich am Bild-schirm ein Sternchen *.

    /export/home/juergens> pdflatex hobbitThis ist TeX, Version 3.141 (C version d)(hobbit.texLaTeX2e patch level 2(/var/tex/TeX/lib/tex/macros/latex/unpacked/article.clsDocument Class: article 1994/06/02 v1.2s Standard LaTeX document class(/var/tex/TeX/lib/tex/macros/latex/unpacked/size10.clo))(hobbit.aux)overfull \hbox (17.97415pt too wide) in paragraph at lines 17--22[][]\OT1/cmr/m/n/10 Komplziertere Ma-schi-nen als einen\OT1/cmr/bx/n/10

    *

    Geben Sie an dieser Stelle \stop ein und Ihr Dokument wird ordnungsgem beendet.

    3. Eine weitere Fehlermeldung kann folgendermaen aussehen:

    /export/home/juergens> pdflatex hobbitThis ist TeX, Version 3.141 (C version d)(hobbit.texLaTeX2e patch level 2(/var/tex/TeX/lib/tex/macros/latex/unpacked/article.clsDocument Class: article 1994/06/02 v1.2s Standard LaTeX document class(/var/tex/TeX/lib/tex/macros/latex/unpacked/size10.clo))(hobbit.aux)

    10In einigen Fllen erzeugen Fehlermeldungen jedoch Folgefehler, so dass der LATEX-Lauf anschlieend mit x abge-brochen werden sollte.

  • 28 7 LATEX-FEHLERMELDUNGEN UND WARNUNGEN

    ! LaTeX Error: File nix.tex not found.

    Type X to quit or to proceed,or enter new name. (Default extension: tex)

    Enter file name:

    In Ihrem Dokument wird eine Datei benutzt, die LATEX nicht finden kann. Nheres dazu wirdim Kapitel 19 auf Seite 75 beschrieben. Bei Ihrem momentanen Kenntnisstand beenden Siediese Fehlermeldung durch Eingabe von Ctrl+c oder Strg+c11. Der LATEX-Lauf wird damitabgebrochen.

    Zusammenfassend hier noch einmal die Fehlermeldungen und die zugehrigen Abbruchmglich-keiten.

    Fehler-Halt mit Meldung Abbruch mit Tasteneingabe

    LaTeX error ...

    ? x

    * \stop

    ! LaTeX Error: File ... not found Strg+c

    Warnungen Selbst wenn Ihr Dokument fehlerfrei durchluft, spart LATEX nicht mit Warnun-gen, die an Ihrem Bildschirm ausgegeben werden. Diese Warnungen betreffen in der Regel denZeilen- oder Seitenumbruch und werden durch die hohen Qualittsanforderungen, die LATEX andie Zwischenrume von Wrtern und Abstzen stellt, erzeugt. Nheres zum Umbruch entnehmenSie Kapitel 9 auf Seite 39.

    Beispiel:

    overfull \hbox (17.97415pt too wide) in paragraph at lines 17--22[][]\OT1/cmr/m/n/10 Komplziertere Ma-schi-nen als einen\OT1/cmr/bx/n/10underfull \vbox (10.48573pt too wide) in paragraph at lines 31--38

    Hufig knnen diese Meldungen ignoriert werden. Sollten Sie jedoch feststellen, dass Ihr Doku-ment an einigen Stellen tatschlich z.B. einen unsauberen rechten Rand erhalten hat, so lt sichdas Problem durch Einfgen von Trennungshilfen (siehe Kapitel 9.2 auf Seite 40) lsen.

    11Gleichzeitiges Drcken der Strg oder Ctrl-Taste und des Buchstabens c fhrt generell zum Abbruch eines DOSoder Unix-Kommandos.

  • 7.2 Meldungen auf der LATEX-Konsole 29

    Der Schriftgieer (Holzschnitt Jost Amman, 1568)

  • 30 7 LATEX-FEHLERMELDUNGEN UND WARNUNGEN

  • 8 Das Schriftbild

    LATEX benutzt zur Ausgabe Ihres Dokumentes eine Standardschrift in einer Standardgre. Eshandelt sich dabei um die sogenannte Roman-Schrift, die bei lngeren Texten fr das menschlicheAuge am besten lesbar ist. Ebenso wird eine voreingestellte Textgre von 10 Punkten ausgewhlt,wobei ein Punkt ungefhr 0,35mm entspricht. All das kann von Ihnen gendert werden. Dazuverfgt LATEX ber ein Konzept zur Schriftennderung, das sogenannte NFSS (New Font SelectionScheme), das seit LATEX 2 zum Standard gehrt. Wesentlicher Bestandteil dieses NFSS-Konzeptsist, dass eine Schrift durch Attribute beschrieben werden kann, die dann zum Beispiel eine fette,schrge oder vergrerte Schrift erzeugen knnen.

    Zum Verstndnis der einzelnen Attribute ist ein kleiner Exkurs ber einige grundlegende Begriffenotwendig, doch zuvor mchte ich Ihnen vorstellen, wie die Schriften in LATEX variiert werdenknnen.

    8.1 ndern des Schriftbildes

    LATEX bietet viele verschiedene Mglichkeiten zur Variation des Schriftbildes an. Die einfachstesoll anhand der Befehle \textbf und \textsl vorgestellt werden.

    Mit Hilfe der obengenannten Befehle wird die Roman-Schrift in fett bzw. schrg ausgegeben.

    Selbst in den alten Zeiten empfanden sie in der Regel Scheu vordem \textbf{Groen Volk}, wie sie uns nennen, und heute meidensie uns voll Schrecken und sind nur noch schwer zu finden.Sie haben ein \textsl{feines Gehr}und \textsl{scharfe Augen},und obwohl sie dazu neigen \textsl{Fett anzusetzen} und sichnicht unntigerweise zu bewegen, sindsie dennoch \textbf{\textsl{flink und behende}}in ihren Bewegungen.

    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    Selbst in den alten Zeiten empfanden sie in der Regel Scheu vor dem Groen Volk, wie sie uns nen-nen, und heute meiden sie uns voll Schrecken und sind nur noch schwer zu finden. Sie haben ein feinesGehr und scharfe Augen, und obwohl sie dazu neigen Fett anzusetzen und sich nicht unntigerweisezu bewegen, sind sie dennoch flink und behende in ihren Bewegungen.

    Abbildung 7: Variation des Schriftbildes

    Abbildung 7 zeigt die erste und zunchst einfachste Mglichkeit, die Standardschrift zu verndern.

  • 32 8 DAS SCHRIFTBILD

    Der Text, der zum Beispiel fett oder schrg gedruckt werden soll, wird nach dem entsprechen-den Befehl in geschweifte Klammern {} gesetzt. Die Wirkung des Befehls wird damit auf denKlammerinhalt begrenzt. Soll die Schrift sowohl fett, als auch schrg sein, so werden beide Be-fehle geschachtelt, wobei die Reihenfolge beliebig ist. Eine hufige Fehlerursache liegt brigensim Vergessen schlieender Klammern.

    Bevor Sie die ganze Bandbreite der Schriftnderungen kennenlernen, zunchst eine Erluterungeiniger Grundbegriffe.

    8.2 Kleine Schriftkunde

    Eine Schrift, auch Font genannt, verfgt ber bestimmte Charakteristiken, die im folgenden kurzvorgestellt werden:

    Schriftfamilien (family)

    Jede Schrift gehrt zunchst einmal einer speziellen Fontfamilie an. Alle Mitglieder einer Fami-lie weisen das gleiche Design auf, knnen sich aber durchaus in Fettschrift, Neigungsgrad usw.unterscheiden.

    Die Familien unterscheiden sich aufgrund der folgenden Merkmale:

    Proportionalschrift In einer Proportionalschrift wird fr die Ausgabe eines Zeichens nur sovielPlatz bentigt, wie die Breite des Buchstabens erfordert. Ein Beispiel soll dies verdeutlichen:

    iiiiiiiiii iiiiiiiiiimmmmmmmmmm mmmmmmmmmm

    (nicht proportional) (proportional)

    Der recht schlanke Buchstabe i bekommt bei einer Nicht-Proportionalschrift in der Ausgabe ge-nauso viel Platz, wie der dickere Buchstabe m. Dadurch wird das Schriftbild holperig und schwererlesbar. Im Gegensatz dazu wirkt die Proportionalschrift gleichmig und wird deshalb auch frnormale Texte benutzt. Zur Darstellung von Programmlistings ist eine Nicht-Proportionalschriftjedoch durchaus geeignet.

    Serifen Die bereits vorgestellte Roman-Schrift ist eine Schrift mit Serifen; das sind kleine F-chen und Hkchen an den einzelnen Buchstaben, die die Schrift fr das Auge besser lesbar ma-chen. Aus diesem Grunde sollte eine Serifenschrift fr lngere Texte eingesetzt werden, whrendzum Beispiel fr die Erstellung von Plakaten eine serifenlose Schrift benutzt werden kann.

  • 8.2 Kleine Schriftkunde 33

    R R m m

    Letztendlich bietet LATEX drei Standard-Schrift-Familien an: eine Proportionalschrift mit Serifen,eine Proportionalschrift ohne Serifen und eine Nichtproportionalschrift mit Serifen.

    Die Attribute der Font-Familien

    Die einzelnen Mitglieder einer Schriftfamilie sind sich zwar im Entwurf sehr hnlich, unterschei-den sich aber aufgrund folgender Merkmale voneinander:

    Form (shape) der wichtigste Unterschied der Font-Familienmitglieder liegt in der Form derSchrift. Man unterscheidet im Wesentlichen

    eine aufrechte Form

    eine kursive Form, hauptschlich fr Schriften mit Serifen

    eine schrge Form, berwiegend fr serifenlose Schriften und

    eine Kapitlchen-Schrift12

    Die Unterschiede der Form verdeutlicht die nachstehende Abbildung:

    Dies ist eine aufrechte SchriftDies ist eine kursive Schrift (italic)Dies ist eine schrge Schrift (slanted)

    DIES IST EINE KAPITLCHEN-SCHRIFT (SMALL CAPS)

    Die kursive Schrift unterscheidet sich von der schrgen Schrift dadurch, dass die Buchstaben zumBeispiel einer kursiven Roman Schrift nicht nur kursiv gedruckt werden, sondern auch minimaleVernderungen zur geraden Roman Schrift aufweisen. Bei einer schrgen Roman Schrift werdendie Buchstaben der aufrechten Roman Schrift einfach nur leicht gekippt.

    Welche Schriftformen in welchen Schriftfamilien vorhanden sind, knnen Sie der Tabelle 8.4 aufSeite 36 entnehmen.

    12Kapitlchen sind Kleinbuchstaben, die als Grobuchstaben gedruckt werden. Die Hhe dieser Grobuchstaben istaber geringer, als die Hhe normaler Grobuchstaben.

  • 34 8 DAS SCHRIFTBILD

    Strke (series) Die Strke einer Schrift setzt sich zusammen aus ihrem Gewicht (weight) undihrer Laufweite (width).

    Das Gewicht einer Schrift bezieht sich auf den Durchmesser der Linien, mit der die einzelnenZeichen gedruckt werden. Normalerweise wird die Standardlinie als medium bezeichnet, dnneLinien als light oder ultra light, fette Linien dagegen als bold oder ultra bold.Auch hierbei sind wieder einige Kombinationen mit den oben vorgestellten Attributen mglich,die Sie der Tabelle 8.4 auf Seite 36 entnehmen knnen.

    Einige Schriften verfgen auch ber unterschiedliche Laufweiten: diese Angabe beschreibt dieEntfernung der einzelnen Buchstaben voneinander. Es existieren gestauchte (condensed), normaleoder gestreckete (extended) Schriften.

    Schriftgre Jede Schrift kann zustzlich noch in der Schriftgre variiert werden. Es gibtSchriften von winzig bis riesig.

    Dies ist eine winzige Schrift

    Dies ist eine riesige Schrift

    Schriftgren werden in sogenannten Punkten (points) pt berechnet. Dabei entspricht 1pt ungefhr0,35mm.

    8.3 ndern der Schriftart

    LATEX verwendet standardmig als Grundschrift eine Roman Schrift in normaler Strke. Frberschriften stellt LATEX ganz automatisch auf eine grere fette Schrift um, whrend bei einerFunote genauso selbstverstndlich eine kleinere Schrift ausgewhlt wird.

    Mchten Sie jedoch zwischendurch die Schrift selber verndern, so bestehen dazu mehrere Mg-lichkeiten.

    1. Mglichkeit:Benutzen der folgenden Befehle zur Vernderung

    der Schriftfamilie (family): \textrm \textsf \textttfr das Schreiben in einer Roman (rm=roman), serifenlosen (sf=sans serif) und nicht-proportionalen Schrift (tt=typewriter).

    der Schriftstrke (series): \textbf \textmdfr die Auswahl einer fetten (bf=boldface) oder normalen (md=medium) Schrift

    der Schriftform (shapes): \textup \textit \textsl \textsczum Erzeugen aufrechter (up=upright), kursiver (it=italic), schrger (sl=slanted) Schriftoder Kapitlchen (sc=SmallCaps)

  • 8.3 ndern der Schriftart 35

    Die Verwendung obiger Befehle erfolgt immer in der Form

    \befehl{...text...}

    Das Beispiel 7 auf Seite 31 zeigte bereits eine Verwendungsmglichkeit dieser Befehlsform.

    2. Mglichkeit:Hervorhebungen in einem Dokument werden am besten durch Umschalten auf eine Kur-sivschrift erzeugt. Fettdruck wirkt sehr aufdringlich und sollte daher (wenn berhaupt) nursehr sparsam verwendet werden. Anstelle von durchgehenden GROSS-Buchstaben emp-fiehlt sich der Einsatz von \textsc, was zu einem vergleichbaren (GROSS-Buchstaben)aber fr das Auge angenehmeren Schriftbild fhrt.

    Hervorhebungen durch Unterstreichung oder gar S p e r r s a t z sind Relikte aus derSchreibmaschinen-Typographie. Ihr Einsatz verbietet sich mittlerweile von selbst.

    Sie knnen LATEX die Auswahl einer Schrift fr Standardhervorhebungen berlassen. Dazubenutzen Sie den Befehl \emph{...}, der den nachfolgenden Text kursiv druckt, sofernSie sich in einer aufrechten Schrift befinden. Ist Ihre Schrift jedoch bereits auf kursiv ein-gestellt, so stellt der gleiche Befehl \emph{...} auf eine aufrechte Schrift um. Dazufolgendes Beispiel:

    Die Hobbits sind kleine Leute, \emph{kleiner noch als Zwerge}:das heit, weniger stmmig und krftig, obwohl sie esin der Lnge eigentlich mit ihnen aufnehmen knnen. \emph{Ihre Gre ist unterschiedlich und schwankt zwischen zwei undvier Fu} nach unseren Maen. Heute werden sie seltengrer als drei Fu; aber sie seien geschrumpft, behaupten sie,und in alten Zeiten grer gewesen.

    \textit{Nach dem Roten Buch ma \emph{Bandobras Tuk} (Bullenraler),Sohn von Isegrim dem Zweiten, sogar vier Fu und fnf Zoll undkonnte ein Pferd reiten.}

    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    Die Hobbits sind kleine Leute, kleiner noch als Zwerge: das heit, weniger stmmig und krftig,obwohl sie es in der Lnge eigentlich mit ihnen aufnehmen knnen. Ihre Gre ist unterschiedlich undschwankt zwischen zwei und vier Fu nach unseren Maen. Heute werden sie selten grer als drei Fu;aber sie seien geschrumpft, behaupten sie, und in alten Zeiten grer gewesen.

    Nach dem Roten Buch ma Bandobras Tuk (Bullenraler), Sohn von Isegrim dem Zweiten, sogar vierFu und fnf Zoll und konnte ein Pferd reiten.

    Abbildung 8: Schriftnderung mit Standardumschaltung

    3. Eine dritte Mglichkeit zur Auswahl von Schriften besteht im Benutzen einer sogenanntenDeklaration von Familien, Series und Shapes. Damit ist unter anderem die Auswahl vonNicht-Standard-Schriften mglich. Hierzu und fr eine Auswahl weiterer Schriften, zum

  • 36 8 DAS SCHRIFTBILD

    Beispiel altdeutscher Schriften wie Gothisch, Fraktur und Schwabacher, oder das Druckensogenannter Euler Fonts sehen Sie sich Teil II dieser Broschre im Kapitel 30 auf Seite 111an.

    8.4 Kombinationen von Schriftfamilien und Attributen

    Der folgenden Tabelle knnen Sie einige der mglichen Kombinationen von Fonts und ihren At-tributen entnehmen:

    Familie Strke Form Beispiel

    Roman m n, it, sl, sc Roman Italicb n Roman boldface

    SansSerif m n, sl Serifenlos slantedb Serifenlos fett

    Typewriter m n, it, sl,sc Typewriter Italic

    8.5 ndern der Schriftgren

    Das nachfolgende Beispiel zeigt, wie Sie die Gre einer Schrift auf zwei Arten sehr leicht vern-dern knnen:

    Was die {\large Hobbits} aus dem\textbf{\large Auenland} anbelangt, so waren sie, solange{\tiny Frieden und Wohlstand} bei ihnen herrschten, einfrhliches Volk.

    \begin{LARGE}Sie kleideten sich in leuchtenden Farben und hatten eine besondereVorliebe fr \textsc{gelb} und \textsc{grn},\end{LARGE}aber Schuhe trugen sie selten, denn ihre Fe hatten zhe, lederartigeSohlen und waren mit dichtem, krausen Haar bedeckt, hnlich ihremHaupthaar, das gewhnlich {\tiny braun} war.

    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    Was die Hobbits aus dem Auenland anbelangt, so waren sie, solange Frieden und Wohlstand bei ihnenherrschten, ein frhliches Volk.

    Sie kleideten sich in leuchtenden Farben und hatteneine besondere Vorliebe fr GELB und GRN,

    aber Schuhe trugen sie selten, denn ihre Fe hatten zhe, lederartige Sohlen und waren mit dichtem,krausen Haar bedeckt, hnlich ihrem Haupthaar, das gewhnlich braun war.

    Abbildung 9: ndern der Schriftgren

  • 8.6 Besondere Schriftzeichen 37

    Ein Schriftgrenwechsel kann auf zwei Arten vorgenommen werden:

    1. zum Beispiel knnen Sie den Befehl \large zusammen mit dem Text der gro geschriebenwerden soll, in geschweifte Klammer {} setzen. Die Wirkung des Befehls betrifft dann nurden geklammerten Text.

    2. statt der geschweiften Klammern knnen Sie eine Klammerung mit\begin{large} ... \end{large}vornehmen. Hierbei ist nur der Text zwischen \begin und \end von der Schriftumstellungbetroffen.

    Beide Versionen knnen wahlweise benutzt werden und mit einem Schriftartenwechsel, also eineUmstellung auf Kursiv- oder Fettschrift kombiniert werden.

    Der Abstand zwischen den einzelnen Zeilen wird von LATEX automatisch an die unterschiedlichenGren angepasst.

    Standardmig ist als Grundschrift eine Gre von 10pt eingestellt; dies kann jedoch mit Hilfe des\documentclass-Befehls (siehe Kapitel 10 auf Seite 49) auf 11pt bzw. 12pt verndert werden.Damit wird eine Vergrerung der Schrifthhe um 10%, bzw. 20% erreicht. Zustzlich kann dieseGrundschrift mit den nachfolgenden Befehlen kleiner oder grer geschrieben werden. BeachtenSie dabei, dass zum Beispiel ein Schriftgrenwechsel auf \large in einer 10pt-Grundschrifteine andere Gre erzeugt als in einer 11pt- oder 12pt-Grundschrift.

    Nachfolgend die mglichen Befehle, um die Schriftgre zu verndern:

    \tiny dies ist eine winzige Schrift

    \scriptsize dies ist eine sehr kleine Schrift

    \footnotesize dies ist eine ziemlich kleine Schrift

    \small dies ist eine kleine Schrift

    \normalsize dies ist eine normalgroe Schrift\large dies ist eine etwas grere Schrift\Large dies ist eine ziemlich groe Schrift\LARGE dies ist eine groe Schrift\huge dies ist eine sehr groe Schrift\Huge dies ist eine riesige Schrift

    Bei den obigen Befehlen knnen Sie deutlich sehen, dass LATEX zwischen Gro- und Kleinschrei-bung der Befehlsnamen unterscheidet: der Befehl \large hat eine andere Grenauswirkung als\Large oder \LARGE.

    8.6 Besondere Schriftzeichen

    LATEX ist in der Lage, nicht nur die Zeichen der Tastatur zu drucken, sondern ber bestimmte Tas-tenkombinationen auch weitere Zeichen fr den Druck zu erzeugen. Dazu gehren unter anderem

  • 38 8 DAS SCHRIFTBILD

    Zeichen, die eine Eigenheit eines bestimmten Sprachraumes darstellen. Insbesondere gehren dieAnfhrungszeichen dazu, die sich z.B. im amerikanischen, franzsischen und deutschen Sprach-bereich voneinander unterscheiden. Eine Auswahl solcher Zeichen zeigt die nachfolgende Tabelle:

    TastaturEingabe DruckAusgabe Erluterung

    amerikanische Anfhrungszeichen links oben amerikanische Anfhrungszeichen rechts oben" deutsche Anfhrungszeichen links unten" deutsche Anfhrungszeichen rechts oben

    - - Bindestrich (Viertelgeviertstrich)-- Bis-Strich (Halbgeviertstrich)--- Gedanken-Strich (Geviertstrich)$-$ Minuszeichen im Mathematik-Modus

    Die oben beschriebenen deutschen Gnsefchen13 knnen nur dann benutzt werden, wenn SieLATEX zuvor mitgeteilt haben, dass Sie ein Dokument in deutscher Sprache erstellen mchten.Sie bentigen dazu das Paket german/ngerman14, das im Kapitel 29 auf Seite 109 noch genau-er beschrieben wird. An dieser Stelle nur soviel: Sie knnen das entsprechende Paket in IhremDokument verfgbar machen durch den Befehl:

    \usepackage{ngerman}

    Anschlieend knnen Sie die deutschen deutschen Anfhrungszeichen auf die oben beschriebe-ne Weise benutzen.

    Je nach Bedarf knnen Sie zustzlich eine Reihe von Strichen unterschiedlicher Lnge drucken,wahlweise fr Bindestriche, Gedankenstriche oder Minuszeichen.

    13Da sich auf deutschen Standard-Tastaturen dummerweise mehrere Apostrophe befinden, hier noch ein Hinweis:Mit dem ist der obere Apostroph auf der Apostroph-Taste gemeint. Der befindet sich hingegen auf der oberenSeite der #-Taste.

    Das TEXstudio fgt brigens bei Bettigung der Gnsefchen-Taste die korrekte LATEX-Darstellung automatischin Ihre Textzeile ein und zwar links und rechts alternierend.

    14ngerman verwenden Sie zur korrekten Silbentrennung nach der neuen, german zur korrekten Trennung nach deralten deutschen Rechtschreibung.

  • 9 Alles, was mit Umbruch zu tun hat

    9.1 Das Konzept der Boxes

    Eine ganz hervorragende Eigenschaft des Textsatzes mit TEX oder LATEX ist, dass ein Dokumentnicht nur mit einem ganz sauberen rechts- und linksbndigen Rand gesetzt werden kann, sonderndass gleichzeitig auch noch die Abstnde zwischen den einzelnen Wrtern einer Zeile gleich-mig und in einer optisch sauberen Gre erzeugt werden knnen. Es entstehen dadurch keineHolperstellen, Scheunentore oder wie man auch sonst solche zu groen Lcken zwischen deneinzelnen Wrtern nennen mag, die ein flssiges Lesen des Textes erschweren.

    In einigen wenigen Fllen ist es LATEX nicht mglich einen sauberen Umbruch mit vernnftigenWortabstnden zu erzeugen. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn Sie Fremdwrter benut-zen, die LATEX nicht trennen kann: in diesem Fall knnen Sie Trennungshilfen geben. Aber auchwenn Sie mehrspaltigen Text erzeugen wollen, wobei die Spaltenbreite sehr klein ist, kann es zuProblemen kommen: die deutsche Sprache enthlt viele Wrter, die relativ lang sind und nicht ge-trennt werden knnen, wie zum Beispiel das Wort schlecht; immerhin 8 Buchstaben und keineTrennungsmglichkeit. Abhilfe schafft bei einem dadurch erzeugten schlechten Umbruch nur eineVerbreiterung der Spaltengre oder ein Umstellen der Wrter des Satzes.

    Alles in allem aber gelingt LATEX ein sauberer Umbruch; und das basiert auf einem sehr ausgekl-gelten Box-Konzept, das im folgenden kurz beschrieben werden soll.

    Das dem LATEX zugrunde liegende TEX packt jedes einzelne Zeichen in eine Box; diese werdenzu einem Wort zusammengesetzt, das seinerseits in eine Box gepackt wird. Diese Boxen bildeneine Zeile, die nun ihrerseits zur Zeilenbox (LR-Box) wird, von denen mehrere eine Absatzbox(parbox) bilden, die schlielich zu einer ganzen Seitenbox zusammengefgt werden.

    Die Leerzeichen zwischen den einzelnen Wrtern, aber auch der Abstand zwischen den Zeilenund den Abstzen ist kein Abstand von fester Gre, sondern dehn- oder stauchbar. TEX spricht indiesem Fall von glue, zu deutsch Leim, oder rubber zu deutsch Gummi. Stellen Sie sich vor, dassdie Boxen in denen die Wrter einer Zeile stehen, mit einem dehnbaren Gummi verbunden sind.Fr einen bndigen Randausgleich kann die Zeile nun gedehnt oder gestaucht werden. Die Wort-zwischenrume werden gleichmig verteilt. Ein beliebiges Dehnen oder Stauchen ist natrlichnicht mglich. In Fllen von zu starkem Dehnen oder Stauchen verteilt TEX Fehlerpunkte und teiltIhnen diese am Bildschirm in Form von Warnungen mit, die bereits im Kapitel 7.2 auf Seite 28vorgestellt wurden. Ist eine Zeile zu voll das Gummi wird dann zu sehr gestaucht so erscheinteine Meldung \overfull \hbox..., ist sie zu leer das Gummi wird zu stark gedehnt lautet die entsprechende Meldung \underfull \hbox.

    Genauso wird der Abstand zwischen Zeilen und Abstzen in der vertikalen Richtung durchgefhrt,nur dass die entsprechenden Warnungshinweise sich dann auf eine \vbox beziehen.

  • 40 9 ALLES, WAS MIT UMBRUCH ZU TUN HAT

    Die obigen Warnungen knnen bei sehr langen Dokumenten mengenweise am Bildschirm durch-laufen; die allermeisten davon knnen sie schlicht ignorieren. LATEX ist nmlich bei den Layout-Anforderungen sehr pingelig (fuzzy) und empfindet selbst kleinste Abweichungen, die dem Augedes Lesers entgehen, als nicht mehr optimal. Mit Hilfe des Befehls

    \sloppy

    verhelfen Sie LATEX zu einer gewissen Nachlssigkeit, die aber noch ein durchaus ansprechendesLayout ermglicht.

    Soweit zu dem theoretischen Hintergrund der Umbruchsteuerung mit Hilfe von Boxen.

    9.2 Trennungshilfen und Verhindern von Trennung

    Trennungshilfen Bei Verwendung des Paketes german bzw. ngerman (siehe Kapitel 29 aufSeite 109) kennt TEX die deutschen Trennungsregeln sehr genau. Wenn Sie jedoch Fremdwrterbenutzen, die automatisch auch nach den deutschen Regeln getrennt werden, kann das zu fehler-hafter Trennung fhren. In diesen Fllen knnen Sie Trennhilfen setzen.

    Das griechische Wort Archaeopterix knnen Sie zum Beispiel folgendermaen in Ihre LATEX-Ein-gabedatei schreiben:

    .............Archaeo\-pterix...........

    Nur an der von Ihnen durch \- gekennzeichneten Stelle wird das Wort getrennt; allerdings auchnur dann, wenn es tatschlich am Ende einer Zeile steht und getrennt werden muss. Ansonsten istvon der Trennungshilfe im Ausdruck des Dokumentes nicht zu sehen.

    Verhindern von Trennung Es gibt eine Reihe von Wortkombinationen, zwischen denen einZeilenumbruch in der Regel unerwnscht ist. Diese Wrter knnen mit einem harten Blank sozu-sagen aneinandergeklebt werden.

    ......Rio~de~Janeiro....... siehe Seite~17.....Dr.~Bilbo~Beutlin

    Ein hartes Blank wird durch die Tilde ~ erzeugt. Dieses Zeichen verhindert einen Zeilenumbruchan der gekennzeichneten Stelle, wird aber als Leerzeichen ausgegeben.

  • 9.3 Zeilen- und Seitenumbruch 41

    9.3 Zeilen- und Seitenumbruch

    Normalerweise wird der eingegebene Text von LATEX automatisch in Zeilen und Seiten umbrochen.

    Zeilenumbruch Soll eine Zeile explizit beendet werden ohne gleich den ganzen Absatz zu be-enden, so ist dies durch Eingabe von \\ am Ende einer Zeile mglich.

    Einst lebte eine Elbenmaid \\so wie der Morgen hold; \\ihr Kleid, ihr Schuh war ein Geschmeid \\aus Silberglanz und Gold. \\[0.5cm]Auf ihrer Stirne stand ein Stern, \\im Haare spielte Licht \\Wie auf den Hgeln Loriens fern \\die Sonne heller nicht. \\[0.5cm]

    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    Einst lebte eine Elbenmaidso wie der Morgen hold;ihr Kleid, ihr Schuh war ein Geschmeidaus Silberglanz und Gold.

    Auf ihrer Stirne stand ein Stern,im Haare spielte LichtWie auf den Hgeln Lorins ferndie Sonne heller nicht.

    Abbildung 10: Explizites Zeilenende

    Um eine Zeile explizit zu beenden und einen Abstand zur nachfolgenden Zeile zu erzeugen, kannin eckigen Klammern [ ] ein solcher angegeben werden.

    Seitenumbruch Um eine Seite explizit zu beenden, benutzen Sie das Kommando

    \newpage

    Der nachfolgende Text erscheint automatisch auf einer neuen Seite.

  • 42 9 ALLES, WAS MIT UMBRUCH ZU TUN HAT

    9.4 Ausrichten des Textes

    Standardmig wird Ihr Text von LATEX an beiden Seitenrndern bndig gesetzt. Gleichzeitig ha-ben Sie die Mglichkeit, Text zu zentrieren, mit Flatterrand zu erstellen oder auch eingerckt zudrucken.

    9.4.1 Zentrieren von Text

    Zum Zentrieren von Text knnen Sie das Kommando \centering oder die Umgebung

    \begin{center}...

    \end{center}

    benutzen.

    \begin{center}Zu keiner Zeit waren die Hobbits kriegslstern gewesen, unduntereinander hatten sie sich nie bekmpft. In alten Zeiten hattensie natrlich oft zu den Waffen greifen mssen, um sich ineiner rauhen Welt zu behaupten; doch in Bilbos Tagen war das schoneine sehr alte Geschichte.\end{center}

    \begin{center}Selbst das Klima war milder geworden, \\und die Wlfe, die einst in bitterweien Wintern \\heihungrig aus dem Norden gekommen waren,\\waren jetzt ein Grovatermrchen.\\\end{center}

    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    Zu keiner Zeit waren die Hobbits kriegslstern gewesen, und untereinander hatten sie sich niebekmpft. In alten Zeiten hatten sie natrlich oft zu den Waffen greifen mssen, um sich in einer

    rauhen Welt zu behaupten; doch in Bilbos Tagen war das schon eine sehr alte Geschichte.

    Selbst das Klima war milder geworden,und die Wlfe, die einst in bitterweien Winternheihungrig aus dem Norden gekommen waren,

    waren jetzt ein Grovatermrchen.

    Abbildung 11: Zentrieren von Text

    Beim Zentrieren eines Absatzes wird eine Zeile solange mit Wrtern gefllt, wie dies ohne Tren-nung mglich ist. Diese Zeile wird dann zentriert. Sollen die eingegebenen Zeilen mittig gesetztwerden, so mssen sie, wie im obigen Beispiel, mit \\ explizit beendet werden.

  • 9.4 Ausrichten des Textes 43

    Eine einzelne Zeile kann auch mit

    \centerline{Text}

    zentriert ausgegeben werden.

    Innerhalb einer anderen Umgebung, zum Beispiel einer Tabelle (siehe Kapitel 16 auf Seite 65),kann mit dem Befehl \centering ein mittiger Ausdruck erzeugt werden.

    9.4.2 Erzeugen von rechtem und linkem Flatterrand

    Mchten Sie statt des Blocksatzes einen rechten Flatterrand erzeugen, also einen linksbndigenRand zu setzen, so benutzen Sie die Umgebung

    \begin{flushleft}:

    \end{flushleft}

    Auch hierbei findet am Zeilenende keine Silbentrennung statt, wodurch der rechte Flatterranderzeugt wird.

    Entsprechend knnen Sie rechtsbndige Texte erstellen mit

    \begin{flushright}:

    \end{flushright}

    Soll nur eine einzelne Zeile links- oder rechtsbndig und mglicherweise noch zustzlich in einerUmgebung, wie zum Beispiel einer Tabelle, gesetzt werden, so benutzen Sie zum rechtsbndigenSetzen den Befehl

    \raggedleft{text}

    und fr die linksbndige Ausgabe den Befehl

    \raggedright{text}.

  • 44 9 ALLES, WAS MIT UMBRUCH ZU TUN HAT

    Beispiel:

    \raggedleft{Was ist Mathom?}

    \begin{flushleft}Selbst das Klima war milder geworden, und die Wlfe,die einst in bitterweien Wintern heihungrig ausdem Norden gekommen waren, waren jetzt ein Grovatermrchen.Obwohl es noch immer Waffenbestnde im Auenland gab, wurdensie jetzt zumeist als Siegeszeichen angesehen, hingen ber derFeuerstelle oder an den Wnden oder waren im Museum von Michelbingeuntergebracht.\end{flushleft}

    \begin{flushright}Das Mathom-Haus wurde es genannt; denn alles, wasHobbits nicht sofort verwenden konnten, aber nicht gern wegwerfenwollten, nannten sie \emph{Mathom}. Ihre Behausungen waren wie dazugeschaffen, Mathoms anzuhufen, und viele der Geschenke, die von Handzu Hand gingen, waren von dieser Art.\end{flushright}

    \raggedright{Das ist Mathom}

    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    Was ist Mathom?

    Selbst das Klima war milder geworden, und die Wlfe, die einst in bitterweien Wintern heihungrigaus dem Norden gekommen waren, waren jetzt ein Grovatermrchen. Obwohl es noch immerWaffenbestnde im Auenland gab, wurden sie jetzt zumeist als Siegeszeichen angesehen, hingen berder Feuerstelle oder an den Wnden oder waren im Museum von Michelbinge untergebracht.

    Das Mathom-Haus wurde es genannt; denn alles, was Hobbits nicht sofort verwenden konnten, abernicht gern wegwerfen wollten, nannten sie Mathom. Ihre Behausungen waren wie dazu geschaffen,

    Mathoms anzuhufen, und viele der Geschenke, die von Hand zu Hand gingen, waren von dieser Art.

    Das ist Mathom.

    Abbildung 12: Erzeugen von Flatterrand

  • 9.4 Ausrichten des Textes 45

    9.4.3 Einrcken von Abstzen

    Um Text zwar bndig, aber links und rechts eingerckt zu drucken, bietet LATEX drei verschiedeneMglichkeiten.

    1. Einrcken mit der quote-Umgebung

    Beispiel:

    Die Kunst des Bauens mag von den Elben oder Menschen bernommenworden sein, aber die Hobbits bten sie auf ihre eigene Weise aus.Nach Trmen stand ihnen der Sinn nicht. Ihre Huser warengewhnlich langgestreckt, niedrig und behaglich.

    \begin{quote}Die ltestenwaren tatschlich nicht mehr als gebaute Nachbildungen von\emph{Smials}, mit trockenem Gras oder Stroh gedecktoder auch mit Dchern aus Soden und mit Wnden, die sich ein wenigausbauchten.

    Jene Entwicklungsstufe gehrte indes zur Frhzeit des Auenlandes, undseitdem hatte sich die Hobbit-Bauweise lngst gewandelt undvervollkommnet, durch Kunstgriffe, die die Hobbits von den Zwergengelernt oder selbst erfunden hatten\end{quote}

    Eine Vorliebe fr runde Fenster und sogar runde Tren war diewichtigste bleibende Eigentmlichkeit der Hobbit Architektur.

    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    Die Kunst des Bauens mag von den Elben oder Menschen bernommen worden sein, aber die Hob-bits bten sie auf ihre eigene Weise aus. Nach Trmen stand ihnen der Sinn nicht. Ihre Huser warengewhnlich langgestreckt, niedrig und behaglich.

    Die ltesten waren tatschlich nicht mehr als gebaute Nachbildungen von Smials, mit tro-ckenem Gras oder Stroh gedeckt oder auch mit Dchern aus Soden und mit Wnden, die sichein wenig ausbauchten.Jene Entwicklungsstufe gehrte indes zur Frhzeit des Auenlandes, und seitdem hatte sich dieHobbit-Bauweise lngst gewandelt und vervollkommnet, durch Kunstgriffe, die die Hobbitsvon den Zwergen gelernt oder selbst erfunden hatten

    Eine Vorliebe fr runde Fenster und sogar runde Tren war die wichtigste bleibende Eigentmlichkeitder Hobbit Architektur.

    Abbildung 13: Einrcken mit der quote-Umgebung

    Alles, was innerhalb der quote-Umgebung geschrieben wird, wird bndig rechts und linkseingerckt. Ein neuer Absatz beginnt ebenfalls linksbndig; es findet kein Erstzeileneinzugstatt.

  • 46 9 ALLES, WAS MIT UMBRUCH ZU TUN HAT

    2. Einrcken mit der quotation-Umgebung

    Die quotation-Umgebung arbeitet genauso, wie die quote-Umgebung, jedoch wird dieerste Zeile eines neuen Absatzes jeweils eingerckt (Erstzeileneinzug).

    3. Einrcken mit der verse-Umgebung

    In der verse-Umgebung werden die einzelnen Zeilen normalerweise durch \\ explizitbeendet. Sehr lange Zeilen werden in den nachfolgenden Zeilen zustzlich eingerckt undso als zusammengehrig gekennzeichnet.

    Beispiel:

    \begin{verse}Dong-long Dongelong. Springt Ihr kleinen Leute. \\Hobbits, Ponies kommt heran, ja die ganze Meute. \\Jetzt beginnt der groe Spa, lasst uns alle singen. \\Von Regen, Sonne, Mond und Stern, Tau auf Vogelschwingen. \\Dong-long Dongelong Dong-long Dongelong Dong-long DongelongDong-long Dongelong Dong-long Dongelong Dong-long DongelongDong-long Dongelong Dong-long Dongelong Dong-long DongelongDong-long Dongelong Dong-long Dongelong \\\end{verse}

    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    Dong-long Dongelong. Springt Ihr kleinen Leute.Hobbits, Ponies kommt heran, ja die ganze Meute.Jetzt beginnt der groe Spa, lasst uns alle singen.Von Regen, Sonne, Mond und Stern, Tau auf Vogelschwingen.Dong-long Dongelong Dong-long Dongelong Dong-long Dongelong Dong-long Dongelong

    Dong-long Dongelong Dong-long Dongelong Dong-long Dongelong Dong-long Donge-long Dong-long Dongelong Dong-long Dongelong Dong-long Dongelong

    Abbildung 14: Einrcken mit der verse-Umgebung

    9.5 Abschalten des Zeilenumbruchs

    Gelegentlich mchten Sie vielleicht einen Text genauso ausdrucken, wie Sie ihn eingegeben ha-ben. LATEX verfgt ber einen Modus, in dem es sozusagen alles wrtlich nimmt und sogar LATEX-Befehle nicht ausfhrt. Dies ist die verbatim-Umgebung.

  • 9.5 Abschalten des Zeilenumbruchs 47

    Beispiel:

    \begin{verbatim}Noch etwas gab es seit alters her bei den Hobbits, daserwhnt werden muss,ein erstaunlicher Brauch: durch Pfeifen aus Holz oder Ton saugtenoder atmeten sie den Rauch der brennenden Bltter einer Pflanzeein, dieSie \emph{Pfeifenkraut} oder \emph{Blatt}nannten, wahrscheinlich eineArt \emph{Nicotiana}.\end{verbatim}

    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    Noch etwas gab es seit alters her bei den Hobbits, daserwhnt werden muss,ein erstaunlicher Brauch: durch Pfeifen aus Holz oder Ton saugtenoder atmeten sie den Rauch der brennenden Bltter einer Pflanzeein, dieSie \emph{Pfeifenkraut} oder \emph{Blatt}nannten, wahrscheinlich eineArt \emph{Nicotiana}.

    Abbildung 15: Die verbatim-Umgebung

    In der verbatim-Umgebung wird weder ein Umbruch durchgefhrt, noch werden LATEX-Kom-mandos ausgefhrt. Die Eingabe wird wrtlich fr die Ausgabe bernommen. Zustzlich wird aufeine Typewriter-Schrift, also eine Nichtproportionalschrift umgeschaltet.

    Soll nur ein kurzes Textstck so ausgedruckt werden, wie es auch eingegeben wurde, knnen Sieden \verb-Befehl benutzen.

    Die \verb= Hobbits = sind ein kleines Volk

    Die Hobbits sind ein kleines Volk

    Der Text, der dem Befehl \verb folgt, kann in beliebige Zeichen geklammert werden; im obigenBeispiel wurde das Gleichheitszeichen ausgewhlt. Aber: der Text muss innerhalb einer Zeile auchwieder beendet werden.

  • 48 9 ALLES, WAS MIT UMBRUCH ZU TUN HAT

  • 10 Dokumentenklassen und Packages

    Dokumentenklassen Durch Auswahl einer Dokumentenklasse wird zunchst einmal das grund-stzliche Layout eines Textes festgelegt. Das erfolgt durch das erste Kommando Ihrer Datei, durchdas \documentclass-Kommando. In geschweiften Klammern wird die gewnschte Klasseausgewhlt, die durch Angabe weiterer Optionen variiert werden kann.

    Eine Auswahl der mglichen Klassen ist:

    book fr komplette Bcherreport fr umfangreiche Dokumentearticle fr mittelgroe und kleine Dokumente

    Da die oben aufgefhrten LATEX-Ur-Klassen ein stark amerikanisch geprgtes Layout erzeugen,existieren daneben mit scrbook, scrreprt und scrartcl seit geraumer Zeit Varianten die an den euro-pischen Geschmack angelehnt sind. Vergleichen Sie bei Gelegenheit einfach mal die zugehrigenDarstellungen, und whlen Sie die Klasse, die Ihren eigenen Vorstellungen am besten entspricht.

    Weitere Klassen existieren zum Beispiel zur Brief- oder Folienerstellung. Die Namenserweiterungdieser Klassen ist in der Regel .cls.

    Es kann genau eine der obigen Klassen ausgewhlt werden, die nicht nur das Layout Ihres Doku-mentes festlegt, sondern auch einige verschiedene zustzliche LATEX-Kommandos zur Verfgungstellt. Um das Layout fr weitere Anforderungen zu verndern, knnen Sie sogenannte Optionenan den \documentclass-Befehl bergeben.

    Ein Beispiel:

    \documentclass[11pt]{article}

    Im obigen Beispiel wird die article-Klasse ausgewhlt, die durch die Angabe der Option 11pteine um 10% vergrerte Grundschrift benutzt.

    Eine Auswahl an Optionen:

    11pt Vergrerung der Grundschrift um 10%12pt Vergrerung der Grundschrift um 20%twoside Erstellen zweiseitiger Dokumentetwocolumn Zweispaltige Ausgabea4paper Grenanpassung an DIN A4-Format

  • 50 10 DOKUMENTENKLASSEN UND PACKAGES

    Mehrere Optionen knnen gleichzeitig ausgewhlt werden.

    \documentclass[11pt,twoside,a4paper]{book}

    Das obige Kommando, legt zunchst einmal das vorgesehene Layout fr ein Buch fest, wird aberdie Schrift im gesamten Buch um 10% vergrern, dabei zwischen linken und rechten Seiten un-terscheiden und den Ausdruck bzgl. der Seitenaufteilung fr ein DIN A4-Papierformat vorsehen.

    Packages Zustzlich zu den oben genannten Layout-Voreinstellungen gibt es eine Reihe von Pa-keten, den Packages, die auf ganz spezielle Anwendungen zugeschnitten sind und die Benutzungweiterer Kommandos ermglichen.

    Diese Packages knnen mit Hilfe der Anweisung

    \usepackage[optionen]{package}

    eingebunden werden.

    Eine riesige Auswahl von Standardpackages sind in LATEX 2 bereits eingebunden. Dazu gehrenunter anderem:

    german zur Bercksichtigung deutscher Spracheigenschaftenngerman wie german, allerdings fr die neue deutsche Silbentrennungalltt arbeitet hnlich wie verbatimfloat fr Abbildungengraphicx fr Graphikeinbindungenmulticol fr mehrspaltigen Textlongtable fr mehrseitige Tabellenrotating zum Drehen von Objekten

    Das ist nur eine kleine Auswahl an Packages, von denen einige im Teil II vorgestellt werden.

    Einige Packages knnen noch mit einer Option verndert werden.

    \usepackage{ngerman,multicol,longtable,rotate}\usepackage[english]{float}\usepackage[pdftex]{graphicx}

    Alle Packages knnen wahlweise mit einer einzigen Anweisung oder in Einzelbefehlen eingebun-den werden. Wird eine Option benutzt, gilt sie fr die Packages, die in der Anweisung angegebensind. Im obigen Beispiel werden Abbildungen zum Beispiel mit englischen Unterschriften verse-hen.

  • 11 Erstellen von Funoten

    LATEX untersttzt die Erstellung von Funoten in sehr komfortabler Weise. Ein einziger Befehlgengt und Ihre Funoten werden automatisch am Seitenende in einer kleineren Schrift gesetzt,versehen mit einer Funotennummerierung die ebenfalls automatisch vergeben wird. Wahlweiseknnen Sie natrlich auch Funoten ans Ende des Dokumentes schreiben, und statt der automati-schen Nummerierung ein Funoten- oder beliebiges anderes Symbol auswhlen.

    Standardmig werden Funoten in der Dokumentenklasse article durch das gesamte Dokumentfortlaufend nummeriert, bei book und report findet eine Nummerierung kapitelweise statt.15

    Die Erstellung der Funoten geschieht mit dem Befehl

    \footnote{......}

    Der in geschweiften Klammern angegebene Text wird als Funote an das Seitenende geschrieben.Der Text kann mit LATEX-Kommandos bzgl. seines Layouts verndert werden und so zum Beispielfett oder kursiv ausgedruckt werden.

    Beispiel:

    ..., die unter dem Titel \textit{Der Hobbit} \footnote{Deutscherschienen unter dem Titel \textit{Der kleine Hobbit}, Georg BitterVerlag, Recklinhausen} bereits verffentlicht wurde.......

    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    . . ., die unter dem Titel Der Hobbit16 bereits verffentlicht wurde . . .

    Abbildung 16: Erstellen von Funoten

    Funoten knnen sich sogar17 ber mehrere Seiten erstrecken und unter anderem komplette Ta-bellen und mathematische Formeln18 beinhalten.

    15Fortgeschrittene LATEX-Benutzer knnen das natrlich ndern.16Deutsch erschienen unter dem Titel Der kleine Hobbit, Georg Bitter Verlag, Recklinhausen17Wie zum Beispiel in Gesetzestexten blich18Tabellen und Formeln werden Sie auch noch kennenlernen

  • 52 11 ERSTELLEN VON FUSSNOTEN

    Jakob Fugger in seinem Kontor.Als Freund schner Knste begrndete erunter anderem kostbare Bcher-Sammlungen, deren Schtze inHeidelberg, Mnchen und Wien erhaltengeblieben sind.

  • 12 Erstellen von Randbemerkungen

    Eine Randbemerkung oder Marginalie knnen Sie mit dem Befehl

    \marginpar{.....}

    erstellen. Der angegebene Text wird in Hhe des mit \marginpar gekennzeichneten Textes aufden Seitenrand gesetzt. Beachten Sie jedoch, dass die Marginalie nicht allzu lang sein sollte, undSie auch nicht zu viele Randbemerkungen auf eine Seite setzen. Die Breite des Seitenrandes setztIhnen da natrlich Grenzen.

    Beispiel:

    Eines Tages erschien an Bilbos Tr der Zauberer Gandalf der Graue undmit ihm dreizehn Zwerge; \marginpar{13 Zwerge} niemandanderes als Thorin Eichenschild, Nachkomme von Kniginnen,und seine zwlf Gefhrten in der Verbannung.Mit ihnen machte Bilbo sich zu seinem eigenen Erstaunen an einemMorgen im April des Jahres 1341 nach Auenland-Zeitrechnung auf dieSchatzsuche.

    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    Eines Tages erschien an Bilbos Tr der Zauberer Gandalf der Graue und mit ihm dreizehn Zwerge;niemand anderes als Thorin Eichenschild, Nachkomme von Kniginnen, und seine zwlf Gefhrten inder Verbannung. Mit ihnen machte Bilbo sich zu seinem eigenen Erstaunen an einem Morgen im Aprildes Jahres 1341 nach Auenland-Zeitrechnung auf die Schatzsuche.

    Abbildung 17: Erstellen von Randbemerkungen

    13 Zwerge

    Bei zu vielen langen Randbemerkungen knnen Fehlermeldungen beim LATEX-Lauf auftreten.

  • 54 12 ERSTELLEN VON RANDBEMERKUNGEN

  • 13 Erstellen von Auflistungen

    Spiegelstrichlisten Fr die Erstellung von Auflistungen in Form von Spiegelstrichlisten benut-zen Sie die itemize-Umgebung.

    \begin{itemize}\item ....\item ....

    :\end{itemize}

    Die einzelnen Punkte der Liste werden durch die Anweisung \item eingeleitet und automatischvon LATEX mit einem Punkt gekennzeichnet.

    Beispiel:

    \begin{itemize}\item Als er versuchte, den Weg nach drauen zu finden, stiegBilbo immer tiefer hinab zum Fu des Gebirges, bis er nicht mehrweitergehen konnte.\item Am Ende des Stollens erstreckte sich ein kalter See, fernvom Tageslicht, und auf einer Felseninsel im Wasser lebte Gollum.\item Das war ein widerwrtiges kleines Geschpf:\end{itemize}

    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    Als er versuchte, den Weg nach drauen zu finden, stieg Bilbo immer tiefer hinab zum Fu desGebirges, bis er nicht mehr weitergehen konnte.

    Am Ende des Stollens erstreckte sich ein kalter See, fern vom Tageslicht, und auf einer Felseninselim Wasser lebte Gollum.

    Das war ein widerwrtiges kleines Geschpf:

    Abbildung 18: Einfache Spiegelstrichlisten

    Der gesamte Text, der zu einem Unterpunkt gehrt, wird rechtsbndig untereinander gesetzt.

    Ein Unterpunkt der Liste kann durch Schachtelung der itemize-Umgebungen weiter unterteiltwerden.

  • 56 13 ERSTELLEN VON AUFLISTUNGEN

    \begin{itemize}\item Das war ein widerwrtiges kleines Geschpf:\begin{itemize}\item mit seinen groen Plattfen paddelte er in einem kleinen Boot,\item schaute mit blassen, leuchtenden Katzenaugen um sich und\item fing mit seinen langen Fingern blinde Fische, die er

    roh verschlang.

    \begin{itemize}\item Er a jedes Lebewesen\item selbst Orks, wenn er sie erwischen und kampflos

    erwrgen konnte.

    \begin{itemize}\item Er besa ein geheimnisvolles Kleinod, das er vor

    langen Jahren erhalten hatte, als er noch im Lichtlebte:

    \item einen goldenen Ring, der seinen Trger unsichtbar machte.\end{itemize}\end{itemize}\item Es war das einzige, was er liebte, sein Schatz, und

    er fhrte Gesprche mit ihm, auch wenn er ihn nichtbei sich hatte.

    \end{itemize}\end{itemize}

    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    Das war ein widerwrtiges kleines Geschpf: mit seinen groen Plattfen paddelte er in einem kleinen Boot, schaute mit blassen, leuchtenden Katzenaugen um sich und fing mit seinen langen Fingern blinde Fische, die er roh verschlang. Er a jedes Lebewesen selbst Orks, wenn er sie erwischen und kampflos erwrgen konnte. Er besa ein geheimnisvolles Kleinod, das er vor langen Jahren erhalten hatte, als

    er noch im Licht lebte: einen goldenen Ring, der seinen Trger unsichtbar machte.

    Es war das einzige, was er liebte, sein Schatz, und er fhrte Gesprche mit ihm, auch wenner ihn nicht bei sich hatte.

    Abbildung 19: Geschachtelte Spiegelstrichlisten

    Die Eingabe in Abbildung 19 beinhaltet einige ineinandergeschachtelte itemize-Umgebungen.Durch Einrcken der LATEX-Befehle bleibt die Schachtelung bersichtlich, wodurch Fehler ver-mieden werden knnen. Das Einrcken in der Eingabe erzeugt aber nicht das Einrcken in derAusgabe. Diese wird automatisch durch die itemize-Umgebung vorgenommen.

    Eine tiefere Schachtelung als in 4 Ebenen ist nicht mglich.

  • 57

    Die Symbole, die den einzelnen Listenpunkten vorangestellt werden, sind von LATEX voreinge-stellt. Fortgeschrittene Benutzer knnen diese Voreinstellungen ndern.

    Nummerierte Listen Nummerierte Listen werden im Prinzip genauso erstellt, wie Spiegel-strichlisten; die Umgebung wird allerdings eingeleitet mit:

    \begin{enumerate}\item ....:\end{enumerate}

    Beispiel:

    \begin{enumerate}\item Sein Schwert Stich hngte Bilbo ber den Feuerplatz,\begin{enumerate}\item und sein wundervolles Panzerhemd,\item ein Geschenk der Zwerge aus dem Drachenschatz,\item berlie er als Leihgabe einem Museum,\begin{enumerate}\item und zwar dem Mathomhaus in Michelbinge.\begin{enumerate}\item Doch in einer Schublade in Beutelsend

    bewahrte er den alten Mantel und dieKapuze auf,

    \item die er auf seinen Fahrten getragen hatte;\end{enumerate}\end{enumerate}\end{enumerate}\item und der Ring blieb, durch ein Kettchen gesichert in

    seiner Tasche.

    \end{enumerate}

    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    1. Sein Schwert Stich hngte Bilbo ber den Feuerplatz,

    (a) und sein wundervolles Panzerhemd,(b) ein Geschenk der Zwerge aus dem Drachenschatz,(c) berlie er als Leihgabe einem Museum,

    i. und zwar dem Mathomhaus in Michelbinge.A. Doch in einer Schublade in Beutelsend bewahrte er den alten Mantel und die Ka-

    puze auf,B. die er auf seinen Fahrten getragen hatte;

    2. und der Ring blieb, durch ein Kettchen gesichert in seiner Tasche.

    Abbildung 20: Geschachtelte nummerierte Listen

    Das Beispiel in Abbildung 20 zeigt, dass die Umgebungen enumerate und itemize sich sehrhnlich sind. Auch hier ist eine 4-malige Schachtelung mglich, wobei zunchst in Ziffern, dann in

  • 58 13 ERSTELLEN VON AUFLISTUNGEN

    Kleinbuchstaben, anschlieend in rmischen Kleinbuchstaben und schlielich in Grobuchstabendurchnummeriert wird.

    Durch Kombination von itemize und enumerate knnen Sie Listen mit gemischten Spiegel-strichsymbolen und Nummerierungen erstellen.

    Sowohl die Spiegelstrichsymbole, als auch die Darstellung der Nummerierung kann von fortge-schrittenen LATEX-Anwendern verndert werden.

  • 14 Einteilung in Kapitel

    Ein Dokument kann mit Hilfe einfacher LATEX-Befehle in Kapitel unterteilt werden. Dazu erstel-len Sie berschriften, die von LATEX automatisch durchnummeriert und gleichzeitig in fetter undgrerer Schrift vom brigen Text abgesetzt werden.

    berschriften knnen Sie erzeugen durch die Befehle:

    \section{ .... }\subsection{ .... }\subsubsection{ .... }\paragraph{ .... }\subparagraph{ .... }

    In geschweiften Klammern wird der Text der berschrift angegeben. Die Reihenfolge der obigenKommandos ist bei Verwendung von Unterkapiteln zwingend, da es sich um jeweils voneinan-der abhngige Kapitelberschriften handelt. Das heit, der Befehl \section erzeugt z.B. eineberschrift mit der Nummer 1, der \subsection-Befehl anschlieend die Nummer 1.1, der\subsubsection-Befehl die Nummer 1.1.1 usw.

    bergeordnet gibt es noch die Mglichkeit, den Befehl

    \part{ .... }

    zu benutzen, der eine Einteilung in Teil I, Teil II usw. vornimmt.

    Fr die Dokumentenklassen book und report gibt es eine zustzliche bergeordnete Einteilung in

    \chapter{ .... }

    Das Beispiel 21 auf der nchsten Seite zeigt eine einfache Anwendung der berschriften-Befehlefr die Dokumentenklasse article. Wie Sie dort sehen, erzeugt nicht unbedingt jeder Befehl zurKapiteleinteilung auch eine nummerierte berschrift. Der \paragraph-Befehl zum Beispielliefert standardmig keine Nummer, dafr aber den angegebenen Text in Fettschrift. Diese Vor-einstellungen knnen, wie immer, von TEXperten verndert werden.

  • 60 14 EINTEILUNG IN KAPITEL

    \section{Ein lang erwartetes Fest}Als Herr Bilbo Beutlin von Beutelsend ankndigte, dass er demnchst zurFeier ...

    \subsection{Das Feuerwerk}Ein oder zwei Tage spter verbreitet sich das Gercht, ...

    \subsection{Das Abendessen}Das ist das Zeichen zum Abendessen, sagte Bilbo. Angst undSchrecken ...

    \subsubsection{Die Rede}Meine lieben Beutlins und Boffins, und meine lieben Tuks undBrandybocks, Grubbers und Pausbackens,...

    \section{Der Schatten der Vergangenheit}Der Gesprchststoff war nicht in neun und sogar nicht inneunundneunzig Tagen erschpft. ...

    \paragraph{Gandalf kehrt zurck} Es war gerade zu dieser Zeit,dass Gandalf nach langer Abwesenheit ...

    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    1 Ein lang erwartetes FestAls Herr Bilbo Beutlin von Beutelsend ankndigte, dass er demnchst zur Feier seines einundelfzigstenGeburtstages ein besonders prchtiges Fest . . .

    1.1 Das FeuerwerkEin oder zwei Tage spter verbreitet sich das Gercht, dass es ein Feuerwerk geben werde . . .

    1.2 Das AbendessenDas ist das Zeichen zum Abendessen, sagte Bilbo. Angst und Schrecken waren wie fortgeblasen, unddie im Staube liegenden Hobbits . . .

    1.2.1 Die RedeMeine lieben Beutlins und Boffins, und meine lieben Tuks und Brandybocks, Grubbers und Pausba-ckens, Lochner und Hornblsers . . .

    2 Der Schatten der VergangenheitDer Gesprchststoff war nicht in neun und sogar nicht in neunundneunzig Tagen erschpft. ber daszweite Verschwinden von Herrn Bilbo Beutling wurde in Hobbingen . . .

    Gandalf kehrt zurck Es war gerade zu dieser Zeit, dass Gandalf nach langer Abwesenheitwieder auftauchte. Nach dem Fest war er drei Jahre lang weggeblieben . . .

    Abbildung 21: Einteilen in Kapitel

  • 15 Erstellen von Verzeichnissen

    Das Inhaltsverzeichnis Aufgrund der Kapitelberschriften Ihres Dokumentes ist LATEX in derLage ein Inhaltsverzeichnis zu erstellen. Sie bentigen dazu lediglich den Befehl

    \tableofcontents

    der dafr sorgt, dass Ihre Kapitelberschriften zusammen mit der zugehrigen Seitenzahl in einerzustzlichen Datei verwaltet werden, die die Namenserweiterung .toc trgt. Aufgrund dieserEintragungen wird das Inhaltsverzeichnis an der Stelle im Dokument ausgedruckt, an der derBefehl \tableofcontents steht.

    \tableofcontents

    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    Inhaltsverzeichnis1 Ein lang erwartetes Fest 1

    1.1 Das Feuerwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

    1.2 Das Abendessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3

    1.2.1 Die Rede . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

    2 Der Schatten der Vergangenheit 11

    Abbildung 22: Erstellen eines Inhaltsverzei