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Laufende Untersuchungen zum Stockausschlagsverhalten auf der Mittelwaldfläche Stefanie Killenberg Anja Fankhänel Christian Wirth

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Laufende Untersuchungen zum Stockausschlagsverhalten auf

der Mittelwaldfläche

Stefanie Killenberg

Anja Fankhänel

Christian Wirth

Ausgangspunkt

• Diverse Messungen auf der Mittelwaldfläche, aber die „Leidtragenden“ wurden noch nicht untersucht

• Diplomarbeit von Stefanie Killenberg

• Arbeit läuft noch: heute nur vorläufige Ergebnisse

• Ziel: Information was läuft

Carpinus lat. carpere = rupfen

C.Wirth - 2010

Fraxinus frangere = brechen

Die Zentralen Fragen

• Wie unterscheiden sich die Arten im Leipziger Auenwald in ihrem Stockausschlagpotential?

• Von welchen anderen Faktoren hängt der Stockausschlag ab?

– Stockdimension

– Vitalität vor der Ernte

– Baumalter

• Wie hoch ist die Biomasseproduktion auf der Fläche?

Stockdimension

Nährstoff- speichervolumen

groß klein

Knospenmenge ~ Oberfläche

groß klein

Schnitthöhe

Stockdurchmesser (cm)

Sch

nitth

öhe

(cm

)

0

20

40

60

80

100

120

0 20 40 60 80 100

acecamaceplaacepsecarbet

fraexctilcorulmus

Esche

Ulme

Bergahorn

Hainbuche

Winterlinde

Spitzahorn

Feldahorn

Arbeitskontrolle: Schnitthöhe

Anderen Stockeigenschaften

• Vitalität des Individuums vor der Ernte „Füllstand“ der Speicher

• Alter des Baums Seneszenz, Aktivierbarkeit der schlafenden Knospen

• Konkurrenz Mortalität der Reiser

Auswahl der Stöcke

1. Kartierung aller Stöcke auf der Fläche (Position, Durchmesser)

2. Stratifizierte Auswahl: Pro Art ca. 30 Stöcke zufällig innerhalb von groben Größenklassen

3. Aufsuchen anhand der GPS-Koordinaten

4. Vermessung …

Messungen • Stock

– Durchmesser (cm), Schnitthöhe (cm)

– Alter: Zählung an den Stümpfen (Jahre)

– Vitalität: Breite der letzten 10 Jahrringe (mm)

– Konkurrenz: Nachbarschaft innerhalb von 2 m

• Reiser – Anzahl (total oder in Sektoren)

– Basisdurchmesser

– Höhe

– Vitalität (1 = vital, 2 = subvital, 3 = tot)

– Verbiss

Größenverteilung der Stöcke

Spitzahorn

Durchmesser (cm)

Freq

uenz

0 20 40 60 80 100

05

1015

20Bergahorn

Durchmesser (cm)Fr

eque

nz

0 20 40 60 80 100

05

1015

20

Hainbuche

Durchmesser (cm)

Freq

uenz

0 20 40 60 80 100

05

1015

20

Esche

Durchmesser (cm)

Freq

uenz

0 20 40 60 80 100

05

1015

20

Winterlinde

Durchmesser (cm)

Freq

uenz

0 20 40 60 80 100

05

1015

20Ulme

Durchmesser (cm)Fr

eque

nz

0 20 40 60 80 100

05

1015

20

Alter (Jahre)

Bas

is-D

urch

mes

ser (

cm)

0

20

40

60

80

100

50 100 150

acecamaceplaacepse

carbetfraexctilcorulmus

Alter (Jahre)

Esche

Ulme

Bergahorn

Hainbuche

Winterlinde

Spitzahorn

Feldahorn

Bas

is-D

urc

hm

ess

er

(cm

)

50 100 150

Größer = älter? - ja

Dimensionen der Reiser

acecam acepla acepse carbet fraexc tilcor ulmus

010

020

030

040

050

060

0

aus$Artkurz

aus$

h_a

acecam acepla acepse carbet fraexc tilcor ulmus

020

4060

aus$Artkurz

aus$

d10_

1a

Basisdurchmesser (cm) Höhe (cm)

„Sensitivität“ Grundfläche

Esche Hain-buche

Berg-ahorn

Spitz-ahorn

Ulme Linde

Interzept (Std.fehler)

5425 ±940

2456 ±553

5098 ±913

6997 ±995

7145 ±978

7145 ±693

Durchmesser minus - - - - plus

Schnitthöhe - - - - - -

Vitalität plus - - - - -

Alter plus - - - - -

Interzept = Summe der Querschnittsflächen (cm2) aller Reiser pro Stock beim Mittelwert aller Einflussgrößen (± Standardfehler)

Dick und wenig - dünn und viel

log(n.exp)

log(

d10a

v.au

s)

1.5

2.0

2.5

3.0

3.5

4.0

0 1 2 3 4

Log(Anzahl)

log(

mit

tler

er B

asis

du

rch

me

sser

)

*

Esche

Spitzahorn

Feldahorn

Ulme

Standardisierte Ergebnisse

Mittlerer d10 Reiser (cm)

Anzahl Reiser

Grundfläche Reiser (cm2/stock)

Esche (15.3) Ulme (30.0) Spitzahorn (7032)

Spitzahorn (22.1) Feldahorn (26.4) Ulme (6601)

Bergahorn (17.8) Winterlinde (24.8) Winterlinde (6000)

Winterlinde (16.5) Hainbuche (24.8) Bergahorn (4936)

Ulmus (14.1) Bergahorn (15.9) Esche (4722)

Hainbuche (13.1) Spitzahorn (15.9) Hainbuche (3792)

Feldahorn (9.9) Esche (8.2) Feldahorn (3757)

Dünn und viele: Feldahorn, Ulme

Dick und wenige: Esche, Spitzahorn

Beides mittel: Bergahorn, Winterlinde, Hainbuche

* * ns

Vorsichtiges Fazit • Die meisten Bäume zeigen keine Sensitivität

gegenüber Stockeigenschaften

– Frühe Autotrophie = Unabhängigkeit von Speichern

– Kompensierende Wirkung der Reisermortalität

• Keine signifikanten Unterschiede der Grundfläche der Reiser, aber Spitzahorn führt das Feld an: „Verahornung“ auch im Mittelwald?

• Unterschiedliche Wege führen zum gleichen Ziel

Ausblick

• Analyse der Stämme, die gar nicht ausgetrieben haben (warum?)

• Mortalitätsdynamik von Reisern

– Direkte Zählung

– Vergleich mit zweiter Mittelwaldfläche

• Vergleich mit „Kernwüchsen“

• Hochrechnung der Biomasseproduktion

Dank an

• Herrn Sickert (=Wissenschaftskatalysator)

• Alle Mitglieder des Mittelwaldprojekts

• Teilnehmer des Ökologiepraktikums

• Sie fürs Zuhören