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Das Lifestyle und Genuss-Magazin Juli 2011. Alle Online-Berichte zusammengefasst, zum Blättern und Download.
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Auch Johnny Depp und viele berühmte Stars haben sich verliebt. 700 Inseln und über 2400 Korallenriffe, den „Cays“.Warmherzige, freundliche Bewohner, paradiesische Strände, helltürkisfarbenes Meer. Und man wird niemals alles gesehenhaben – die Inselgruppe, 650 Kilometer lang und 750 Kilometer breit, ist dazu einfach zu groß.
04 Bahamas
Nein, es ist nicht die verrückte Idee eines amerikanischen Millionärs, statt einer Delphin- eine Schweine-Show zu veranstalten.So genau weiß eigentlich kein Mensch, wie sie dort hin gekommen sind. Sie erfreuen nicht nur die Touristen, die im Bootanlanden, sie leben auch von ihnen. Und dabei fühlen sie sich „schweinewohl“.
17 Big Major Cay – eine schweinische Insel
Viele Menschen verbringen in jedem Jahr ihren Urlaub auf der Insel, doch nur wenige kennen eine der ursprünglichstenBerglandschaften der Insel, die Tramuntana. Das jüngst zum Welterbe gekürte Areal lädt nicht nur Bergwanderer undMountain-Biker ein, sondern ist ein traumhafter Ort für Erholung und Entspannung der luxuriösen Art.
23 Mallorca – einmal anders erleben
14 Willich? Will ich!In dem kleinen Örtchen Willich zwischen Mönchen-gladbach und Düsseldorf verwöhnt ein bekennendes„Kein-Sterne-Restaurant“ die Gaumen seiner Gäste.
22 Der Reiz der JungfrauÜber 3.400 Meter hoch den Berg erklimmen, um danneinen erlesenen Single Malt zu probieren? Wer einenechten „Swiss Highland Whisky“ am Ursprungsortgenießen möchte, für den sollte die Jungfrau keinHindernis sein.
20 100 Dinge ...... die man einal im Lebengegessen haben sollte.Die Vorstellung eines Buches,welches Genuss ganz ohne Bilderbeschreibt.
29 Der teuerste Wein der WeltOffenbarung oder Farce?Ist er es wert, dass man sich für denbekannten Wein aus dem Pomerolderart in Kosten stürzt?
16 Ein Eagle für MülheimNeue 18 Löcher mit Country-Feeling mitten in derRuhr-Metropole
31 Die allerletzte Meldung!
32 Impressum
www.LaViaVita.de
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Ein Blick ins Paradies
Die BahamasEin Blick ins Paradies
Die Bahamas
ohnny Depp verliebte sich während der Dreh-arbeiten zu „Fluch der Karibik“ in die Bahamas
und kaufte sich kurzerhand seine eigene Insel inden Exuma Cays. Es ist ihm ergangen, wie wohlden meisten Menschen, die einmal einen Fuß aufdiese einmalige Vielfalt an Schönheiten der Natursetzten durften.
J
von Joachim Gärtner
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„The Islands of the Bahamas“, wie der seit 1973 unab-hängige Staat offiziell heißt, besteht aus mehr als 700 Inseln
und über 2400 Korallenriffen, den „Cays“. Kommt man an,spürt man sofort die ungeheur entspannte Atmosphäre, die
einen aus den Alltagssorgen reißt. Warmherzige, freundlicheBewohner, paradiesische Strände, helltürkisfarbenes Meer.
Schon vor längerer Zeit hat Hollywood die Bahamas alsKulisse großer Blockbuster für sich entdeckt. Und mit ihnen
viele prominente Namen aus Film, Musik und Mode. VonNassau aus, Hauptstadt des Staates und der Insel New
Providence sowie Standort des größten der 17 internationalenFlughäfen, ist man in drei Bootsstunden auf Harbour Island,
im Hotspot der Stars. Julia Roberts oder Mick Jagger liebendas lässige Ambiente fernab vom Medienrummel und den
feinen rosafarbenen Korallenstrand, der in die „World’s best
beaches for romance“ des Travel Channel aufgenommenwurde. Elle Macpherson und Richard Gere genießen die
Abgeschiedenheit ihrer Ferienhäuser auf Harbour Island undPop-Diva Mariah Carey und ihr Mann gaben sich 2008 auf
der nahegelegenen Insel Windemere das Ja-Wort.
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Für viele Künstler ist die paradiesische Kulisse derBahamas Quelle der Inspiration: Direkt am Strand von Nassau
liegen die Compass Point Studios, wo David Bowie sein Album„Tin Machine“ aufnahm. Schon Bob Marley und die frühen
Rolling Stones jammten in Nassau mit Besitzer Chris Blackwell,dem Entdecker der irischen Kultband U2. Lenny Kravitz’ Hit
„Fly Away“ entstand in den Compass Point Studios, bevor ersich 2009 einen Lebenstraum erfüllte und sein eigenes
Studio auf Eleuthera baute. Kravitz hat bahamaische Wurzelnund besucht häufig seine Familie in Nassau. Sein neuestes
Werk, „Black and White America“, das diesen Herbst erschei-nen soll, ist ebenfalls auf Eleuthera entstanden.
Johnny Depp kennt die Bahamas wie seine Westentasche,als Captain Jack Sparrow durchquerte er die Gewässer um
die unberührten Exuma Cays für Teil zwei und drei des Disney-
Blockbusters „Fluch der Karibik“. Das Filmschiff Flying Dutch-
man liegt seit Drehschluss am Castaway Cay bei Abaco, wosie die Gäste der Disney-Kreuzfahrten bewundern können.
Penelopé Cruz, Star des vierten Teils der Piraten-Saga, hatim vergangenen Jahr auf den Bahamas ihren spanischen
Kollegen Javier Bardem geheiratet. Daniel Craig vergnügtesich während der Dreharbeiten zum 2006 erschienenen
Stayokay Amsterdam Vondelpark7
Erfolgsfilm „Casino Royale“ im One and Only Ocean Club inNassau. Sean Connery hingegen kämpfte als Agent 007 im
James Bond Klassiker „Thunderball“ in der Thunderball Grotte inden Exuma Cays gegen den Schurken Emile Largo. Ein Besuch
in der Grotte lässt sich optimal mit einem Abstecher zu denschwimmenden Schweinen von Big Major Cay kombinieren.
Die vielen kleinen Inseln und Cays der Bahamas sinddas ideale Urlaubsziel, wenn man sich einmal wie ein Holly-
wood-Star fühlen will: Private Hotels und Resorts, die teil-weise auf ihren eigenen Inseln liegen, bieten Privatsphäre
und Abgeschiedenheit pur. Das Kamalame Cay Resort liegtzum Beispiel auf einer Privatinsel bei North Andros und auch
Little Whale Cay mit eigenem Airstrip für maximal zwölf Gästein der Nähe von Berry Island ist ein Hideaway mit Promi-
Faktor. Starmagier David Copperfield hat sich auf MushaCay in den Exumas einen Traum erfüllt und ein exklusives
Resort mit fünf luxuriösen Villen geschaffen.Die Bahamas gehören politisch zum Commonwealth und
haben als höchstes Oberhaupt die britische Königin. DasParlament ist strikt nach englischem Vorbild aufgebaut, es
besteht aus zwei Kammern, dem Senat mit 16 Mitgliedern
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und dem House of Assembly mit 40 Mitgliedern. Die Regie-rungspartei wird alle fünf Jahre gewählt. Es erscheint schwierig,
einen Staat mit so vielen Inseln zu regieren – auch wennvon den gut 700 Inseln nur rund 30 bewohnt sind. Schon
früh wurden die unübersichtlichen Inseln zum idealen Versteckfür Piraten und Umschlagplatz für Schmuggelware. Das
letztere Problem gibt es bis heute, viele Drogen finden hier,meist von Südamerika aus kommend, ihr Zwischenlager auf
dem Weg in die USA. Der recht kleine, aber ausgeglicheneStaatshaushalt von etwas mehr als 1 Mrd. US Dollar reicht
nicht aus, um das Problem aus eigener Kraft zu lösen, manist auf fremde Hilfe angewiesen.
„Der Schlüssel der Geschichte ist nicht in der Geschichte,er ist im Menschen“, sagte der französische Philosoph und
Publizist Théodor Simon Jouffroy. Nirgendwo ist das so deutlich
zu spüren, wie auf den Bahamas. Seine bewegte Vergangen-
heit offenbart sich in der Vielfalt der Gewohnheiten undTraditionen, den Landschaften und der Architektur, und vor
allem in den Bahamians selbst. Sie sind einander und ihrenInseln seit Generationen verbunden. Im Lauf ihrer Geschichte
haben sie aus eigener Kraft selbst dunkelste Kapitel wie dieSklaverei überstanden und immer wieder geschafft, auf die
Füße zu kommen.
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Während sich die Bahamas mit Grand Bahama und NewProvidence als ein lebhaftes, modernes und amerikanisch
geprägtes Urlaubsdomizil zeigen, haben sich die 13 um-liegenden Inseln, die so genannten Out Islands, größtenteils
ihre Ursprünglichkeit bewahrt. Ob Piraten, Puritaner, Sklavenoder die Briten, alle haben ihre Spuren hinterlassen.
Ein weißes Kreuz steht am Strand, an dem ChristopherColumbus am 12. Oktober 1492 die Insel Guanahani betrat
und ihr den Namen San Salvador gab. Die friedlichen Urein-wohner nannte er, im Glauben Indien entdeckt zu haben,
Indianer, die Inselgruppe taufte er Baja Mar (span. flaches
Meer). Wie so oft in solchen Geschichten waren die Entdecker
weniger freundlich als die Einheimischen: Die Spanierverschleppten alle 40.000 Ureinwohner, die Lucayans, in
ihre Minen auf Hispaniola, wo sie an Krankheit und Auszeh-rung starben und endgültig ausgerottet wurden.
Die Bahamas sind ein Schmelztiegel der Kulturen. Vonden mehr als 300.000 Einwohnern sind mehr als drei Viertel
Nachfahren von Sklaven, die während des Bürgerkriegs inden Vereinigten Staaten auf die Inseln kamen. Auch die
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Sprache der Bahamians geht auf diese Zeit zurück. Sie ist
kreolisch geprägt mit Einflüssen der Gullah Kultur, die dieSklaven entwickelten, um untereinander sowie mit ihren
englischsprachigen Herren zu kommunizieren. Der kleine Anteilder Weißen, der „Conchy Joes“, ist auf die Nachkommen
der Loyalisten und der Eleutheran Adventurers zurückzuführen,die im 17. und 18. Jahrhundert auf den Bahamas eine neue
Heimat gefunden hatten. Mit ziemlicher Sicherheit findetman unter den Bahamians auch einige Nachkommen der
Piraten. Im 18. Jahrhundert war Nassau die Anlaufstelle von
etwa 3.000 Seeräubern, darunter Blackbeard – der Schreckender Meere, Charles Vane – der Blutrünstige, Stede Bonnet –
der Gentleman und der Weiberheld Calico Jack Rackam, zudessen Crew Anne Bonny und Mary Read zählten.
Seit den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts sind dieBahamas ein beliebtes Ziel für Urlauber – zunächst für
betuchte Amerikaner, und seit den 50er Jahren für Gästeaus der ganzen Welt. 1929 richtete Pan American World
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Airways die erste Flugverbindung von Miami auf die Bahamasnach Nassau ein. Heute sind rund 60 Prozent der erwerbs-
tätigen Bevölkerung im Tourismus beschäftigt.Die Nähe zu den USA ist vor allem für den Tourismus
und den Handel der Bahamas von Vorteil. Heute importierendie Bahamas die meisten Lebensmittel aus den Vereinigten
Staaten, doch in der Vergangenheit machten sie immerwieder mit dem Export ein gutes Geschäft – auch wenn er
offiziell gar nicht statt gefunden hat. Ob im späten 18.Jahrhundert, während des Amerikanischen Unabhängig-
keitskrieges und des Bürgerkriegs und vor allem währendder Prohibition in den USA (1920-1932): Der Alkoholschmug-
gel bescherte den Bahamians immer wieder, wenn auchnur vorübergehenden, Wohlstand. Zu den berühmtesten
„Rum Runners“, die in den 20er Jahren in großem Stil Alkohol
von Nassau und Bimini an die Ostküste der USA einschleus-ten, gehörte William S. „Bill“ McCoy. Auf ihn geht der
Ausdruck „a real McCoy“ für etwas Unverfälschtes, Originaleszurück, da ihm nachgesagt wird, er habe nur qualitativ
hochwertigen Alkohol verkauft.Der auf der Insel gebrannte Rum wird heute pur oder
als Zutat zu phantasievollen Cocktails mit so klingenden
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Namen wie „Bahama Mama“, „Goombay Smash“ oder „Sexon the Beach“ serviert. Beliebte Getränke sind auch die
lokalen Biere Kalik (sprich: „klick“) und „Sands“. Die Speise-auswahl auf den Bahamas wird hauptsächlich vom Meer
bestimmt: Ob das weiße Salz, die Meeresfrüchte odertraditionelle Gerichte wie der Conch-Salat. Darüber hinaus
spiegelt sich die Vergangenheit der Inseln natürlich auch inder Küche wider: Afrikanische Speisen mit Reis, Erbsen und
Chillies aus der Sklavenzeit und einfache Eintöpfe ausKartoffeln, Käse und gekochtem Fleisch von den Briten. Die
Verlierer der Amerikanischen Revolution schließlich brachtendie New England-Style Suppen mit und mischten sie mit
Meeresfrüchten und gebratenem Hühnchen. Die wohlberühmteste Zutat der bahamaischen Küche ist die Conch
(sprich „Konk“). Die Fechter- oder Meeresschnecke ist das
gastronomische Äquivalent zum „kleinen Schwarzen“ und
auf jeder Speisekarte als Salat, Suppe oder gebeizt inLimonensaft und mit scharfen Chilis (Scourch Conch) präsent.
Conch Salat wird immer frisch zubereitet und kostet achtbis zehn Dollar. Zutaten sind Zwiebeln, Paprika, Conch sowie
Tomaten oder Äpfel und Chilli, Zitronen und Orangensaft.Die Conch besteht aus reinem Muskelfleisch und wird
lebendig zerstückelt. Die Wahrscheinlichkeit, dabei auf eineder seltenen Conch-Perlen zu stoßen, ist allerdings eher
gering: Auf 50.000 Schnecken kommen rund 2.000 Perlen.Übrigens: Auch wenn sie noch so schön schimmert, die
Conchschale steht unter dem Washingtoner Artenschutz-abkommen und darf nicht ausgeführt werden. Dennoch kann
man sie an jeder Straßenecke kaufen. Dementsprechendgehört sie zu den meist konfiszierten Gegenständen des Zolls.
Eine Conch braucht vier Jahre bis sie erwachsen ist – älterewerden bis zu 3 kg schwer und 40 cm lang. Das Weibchen
legt bis zu eine Million Eier, was gerade so ausreicht, umden Heißhunger der Bahamians zu decken. Die Schalen der
Conch werden gerne als Straßenschotter oder als Haus-verzierung verwendet.
Musik ist auf den Bahamas allgegenwärtig. Auch ihreUrsprünge liegen in der afrikanischen Heimat der ehemaligen
Sklaven. Natürlich gibt es Calypso, Soca und Reggae. Dochder wahre Klang der Bahamas ist der Goombay, eine
Mischung aus afrikanischen Rhythmen, karibischem Calypsound englischen Folksongs. Instrumente sind Gitarre, Klavier
und Blechblasinstrumente, aber auch Ziegenfell-Trommeln,Rasseln und Glocken. Man kann den Goombay vor allem
zur Weihnachtszeit und zur Sommersonnenwende auf denStraßen hören. Während der Goombay Holidays (Juli/August)
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gibt es überall Festumzüge, Folklore-Shows, Konzerte,
Ausstellungen und Musik. Ein weiterer typischer Musikstilfür die Bahamas ist die Rake’n’ Scrape Musik, die besonders
bei der ärmeren Bevölkerung beliebt ist. Gespielt wird aufimprovisierten Instrumenten wie einem Sägeblatt.
Goombay-Trommeln, Rumbarasseln und Kuhglocken sinddie Instrumente des bahamesischen Karneval Junkanoo.
Dieser beginnt frühmorgens am zweiten Weihnachtstag,wenn die Bahamians in phantasievollen Kostümen aus
buntem Krepp-Papier zum Klang afrikanischer Rhythmendurch die Straßen von Nassau und Freeport ziehen. Im Ivern
House in Nassau findet das ganze Jahr über eine Dauer-ausstellung über den Junkanoo statt. Dort kann man
zuschauen, wie in einem „Shack“, einer Junkanoo-Werkstatt,Kostüme hergestellt werden.
Um die Bahamas kennenzulernen, reicht ein Besuchnicht aus. Es sollten viele sein, und der Wunsch, wieder zu
kommen, wird nach dem ersten Besuch sicher stark sein.Trotzdem wird es wahrscheinlich unmöglich sein, alles einmal
gesehen zu haben. Die Inselgruppe, in ihrer Nord-Süd-Aus-dehnung 650 Kilometer lang und vom östlichsten zum
westlichsten Punkt 750 Kilometer breit, ist einfach zu groß.
Mehr Informationen in Internet:
Offizielle Seiten des Bahamas Tourist Office Deutschland:www.bahamas.de
Hotelbuchung:
www.bahamastravel.eu
Fotos: © The Islands of The Bahamas
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Capoliveriillich. Irgendwo im Dreieck zwischen Düsseldorf,Mönchengladbach und Krefeld. Ein landschaftliches
Highlight nicht unbedingt. Es sei denn, man liebt es heuteschon zu sehen, wer einen morgen besuchen wird. Also alles
ein bisschen flach. Ob es kulinarisch genauso sein wird,werden wir heute Abend ausprobieren dürfen.
Im Restaurant Ralf Müller werden wir aufs herzlichstevon Andrea Koschinski, Lebenspartnerin von Ralf Müller, be-grüßt. Sehr angenehm. Zum Wohlfühlen auch das geschmack-
volle Ambiente in dem alten Backsteinhaus. An den WändenBilder von wechselnden Künstlern. Zurzeit präsentiert die
Malerin Susanne Osten aus Willich dort ihre Werke. Wemsie besonders gefallen, der darf sie gerne käuflich erwerben.
Frau Koschinski zeigt uns unseren Platz. Ein liebevoll ein-gedeckter Tisch am Fenster mit Blick auf den Biergarten.
Da wir aber gerne noch auf unseren Gast warten möchten,nehmen wir das Angebot von Ralf Müller an und setzen uns
bei einem Glas Winzersekt des Weingutes Peth-Wetz aus
Rheinhessen an die Bar. Die kurzweilige und überaus
amüsante Unterhaltung mit Herrn Müller vermittelt uns schnelldas Gefühl, schon häufiger Gast des Hauses gewesen zu
sein. Nachdem wir an unserem Tisch Platz genommenhaben, gibt man uns Zeit die Speisekarte zu studieren. Die
ausgesuchte Speisekarte bietet für jeden etwas. Die Zutatenwerden, wenn möglich, in der Region gekauft. Aktuelle
Gerichte findet man zusätzlich auf einer Wandtafel angeboten.
WBettina Linnig
Der Beweis, dass es nicht immer ein Stern sein muss:
Willich? Will ich!
Frau Koschinski und Herr Müller sind im Hintergrund stetsallgegenwärtig und beantworten gerne Fragen zu den
einzelnen Gerichten oder geben besondere Empfehlung zuSpeisen bzw. begleitenden Weinen. Das ist bei einem
Angebot von über 120 Weinen und 400 Spirituosensortenauch notwendig. Es hört sich alles
lecker an, und wie häufig, kann ichmich nur schwer entscheiden. Es
ist mir schon ein bisschen peinlich,als ich dann doch vorsichtig nach
„Kann ich dies eventuell vielleichtauch ohne das dafür mit dem
haben?“ frage. VerständnisloseBlicke ob meiner vorsichtigen, um Diplomatie bemühten
Frage. Der Koch hat sich ja bei der Zusammenstellung wasgedacht und schließlich will man ihn ja nicht direkt verprellen.
„Unsere Speisekarte ist doch nur eine Empfehlung. Siekönnen das natürlich haben, wie immer sie wollen“, bekam
ich zur Antwort.Tolles Ambiente, herzliche Wirte und mit Ralf Pontow
ein Koch, der einem Sonderwünsche nicht übel nimmt.
Von links: Ralf Müller, Andrea Koschinski, Chefkoch Ralf Pontow
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Sensationell. Alles wunderbar und in jedem Fall eine Reise
wert. Man sollte, besonders am Wochenende, über einePlatzreservierung nachdenken. Als ich beim Telefonat um
eine Reservierung gebeten wurde, habe ich ja, ehrlich gesagt,ein bisschen in den Hörer gelächelt. Ja, ja, klar, ne Platz-
reservierung. Ich machte eine. Und das war gut so. Dennwir hätten sonst sicherlich warten müssen. Was aber im
vorderen Bereich des Restaurants ohne Probleme und sehr
angenehm möglich ist. Dort ist man auch dann immer gernegesehen, wenn man sich z. B. mit Freunden nur auf ein
„Gläschen“ treffen will. Einen kleinen Wermutstropfen gabes aber doch. Das Wetter. Dies verhinderte nämlich
erfolgreich, dass wir den schönen Biergarten genießendurften. Aber wir kommen ja wieder. Entweder um diesen
genussvollen Abend zu wiederholen oder vielleicht um selbsteinmal neben dem Koch am Herd zu kochen. Es wird nämlich
Weitere Informationen und die aktuellen Wochen-
menüs finden Sie unter www.rm-restaurant.de
auch ein Kochkurs angeboten.
Dieser beginnt dann um 13.00 Uhr,kostet 80,– Euro (für den Partner
zusätzlich 50,–) und beinhaltetunter anderem
Kochrezepteund Schürze.
www.LaViaVita
.de
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Capoliveris wurde gebaggert, gegraben, gesät und jetzt wird geerntet.Über ein halbes Jahr Bauzeit und rund eine Million Investi-
tionsgeld später ist es soweit: Der Golfclub Mülheim Raffelberghat 18 Löcher und ist durch sein professionelles Layout unddie schönen Anlagen nun internationalen Turnieren gewach-
sen. Der Club besteht schon seit 1999, die zweiten neunLöcher wurden aber erst am 2. Juli in einem festlichen Turnier
den Spielern übergeben.Die Lage ist optimal, der zwischen den Ruhrgebiets-
Metropolen Mülheim im Osten und Duisburg im Westen direktan der Ruhr gelegene Platz ist von der Abfahrt am Autobahnkreuz
Duisburg Kaiserberg, bei dem die A3 von der A40 – dem„Ruhrschnellweg“ gekreuzt wird, nur gut 2,5 Kilometer ent-
fernt und dadurch von überall gut erreichbar.Der größte Teil des Platzes ist in die Pferde-Rennbahn
des Mühlheimer Rennvereins Raffelberg eingebettet, ohnedass man sich gegenseitig stört. Ganz im Gegenteil – bei den
Baumaßnahmen wurde sogar darauf Wert gelegt, gegen-seitige Vorteile zu erlangen, wie zum Beispiel mit den Wasser-
hindernissen, die gleichzeitig als Wasserreservoirs für dieBewässerung der grasbewachsenen Rennstrecke dienen.
Der Eröffnungstag fiel freundlich heiter aus – was dasWetter anging. Die vielen erschienenen Mitglieder und Gäste
hatten ihre Freude bei meistenteils trockenem Spiel undwaren begeistert. Verantwortlich für das Projekt sind Ralf H.
Schmitz, Unternehmer in der Sportbranche und seine FrauSusanne Schmitz-Abshagen, ehemals eine der erfolgreichs-
ten Investment-Bankerinnen Deutschlands. Neben diesemGolfplatz betreibt das golfbegeisterte Paar noch den Kosaido
Golfclub in der Nähe Düsseldorfs – einen der nobelsten Clubsin dieser Gegend, der bis vor 3 Jahren noch in den Händen
EJoachim Gärtner
eines großen Japanischen Unternehmens und so vornehmlichbetuchten Managern aus dem Land der aufgehenden Sonne
vorbehalten war.Der Golfclub Mülheim Raffelsberg ist ein gutes Beispiel
dafür, dass Golf kein Sport einer kleinen Elite mehr ist,sondern erschwingliches Vergnügen – mit sehr großem Wert
für die körperliche Gesundheit und ausgeglichene Seele.Schönes Spiel.
Ein Eagle für Mülheim
18 Löcher mit Country-Feelingim Ruhrgebiet
www.LaViaVita.de
Susanne Schmitz-Abshagen beim 1. Put, Ralf H. Schmitz an der Fahne
Info: www.golfplatz-raffelberg.de
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Pack die Badehose ein…
Big Major Cay –eine schweinischeInsel
ast du nicht einmal Lust etwas über die schwimmendenSchweine zu schreiben?“ Ich finde, bei so einer Frage
darf man schon mal etwas irritiert gucken. SchwimmendeSchweine? Wo soll es denn so etwas geben? Wahr-scheinlich hat irgendein mit allen Luxusgütern ausge-statteter Mensch wieder einmal nicht gewusst, welchesbesondere Haustierchen er sich anschaffen soll. Ich gebees zu, das war mein erster Gedanke...
„HBettina Linnig
Pack die Badehose ein…
Big Major Cay –eine schweinischeInsel
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Fliegende Schweine habe ich schon gesehen. Na ja gut,auch noch nicht in echt und lebendig. Aber auf Leinwand
gebracht, als gusseiserne Spardose oder aus Keramik undals Kunstobjekt schon. Aber lebendige, schwimmende
Schweine? Ich habe mich informiert und was ich rausge-funden habe, ist allemal einen Bericht wert.
Die schwimmenden Schweine findet man auf denBahamas. Genauer gesagt auf Big Major Cay. Jedem Boot,welches sich dort dem Strand nähert, strampeln die
Schweine mit emporgerecktem Rüssel neugierig grunzendentgegen. Die verwilderten Hausschweine erwarten übrigens
ein Begrüßungsgeschenk. Gerne angenommen werden Brotund Gemüsereste. Das Mitbringsel wird dann auch schon
einmal mit einem energischen Stupser angefordert.
Bis heute ist nicht wirklich geklärt, wie es dazu kam,
dass die rosanen Rüsseltiere sich am Strand von Big MajorCay vergnügen. Es gibt allerdings drei Theorien, wie es dazu
gekommen sein könnte:Die erste sagt, dass einmal Menschen auf dieser Insel,
die heute nur von den Schweinen und ein paar wenigenanderen Tierarten bewohnt wird, lebten, die Schweine hielten.
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www.LaViaVita.de
Ein guter regionaler Anbieter ist z. B. Majestic Holidays:www.majesticholidays.com
Irgendwann verließen die Bewohner die Insel und ließen die
rosafarbenen Grunztiere zurück. Mindestens ein Schweine-pärchen muss es gewesen sein. Und die machten dann ganz
viele Ferkelchen und diese wiederum wurden groß undmachten ihrerseits dann wieder… und so weiter, und so weiter.
Bei der zweiten Theorie mutmaßt man, dass es sich beiden Schweinchen um tierische Schiffbrüchige handelt, die
bei einem Sturm von Deck eines Frachters gespült wurdenund sich nach Big Major Cay retten konnten.
Glaubt man der dritten Theorie, so gehören die Schweineden Bewohnern der benachbarten Insel Staniel Cay und sie
nutzen den Strand von Big Major Cay als Weide. Zugegeben,das wäre etwas ungewöhnlich. Aber etwas ungewöhnlich
sind schwimmende Schweine ja sowieso. Inzwischen sindsie über die Grenzen berühmt und von Big Major Cay nicht
mehr wegzudenken. Sie leben von den dort wachsendenPflanzen und Gräsern sowie den essbaren Mitbringseln der
Besucher. Eine Begegnung mit den schwimmenden Schweinenist inzwischen ein beliebter Ausflug für Bahamas-Urlauber.
Denn richtig glauben kann man die Geschichte erst, wennman sie mit eigenen Augen gesehen hat.
Big Major Cay liegt im Norden der Inselgruppe Exumas.Die 365 (also für jeden Tag im Jahr eine) zumeist unbe-
wohnten Inseln der Exumas erstrecken sich wie an einePerlenschnur aufgereiht, über 190 Kilometer von Nord nach
Süd.Erkundigen Sie sich also bei Ihrem nächsten Besuch
auf den Bahamas nach einem Ausflug auf Big Major Cay.Und vergessen Sie das Gastgeschenk nicht!
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Capoliveri
argit Schönberger und Jörg Zipprick sindbeide Journalisten und Autoren. Die Eine ist
bekannt geworden mit Bestsellern wie z. B. „WirM sind rund, na und?“, der Andere schreibt u. a. für
den stern, die Financial Times Deutschland, DerFeinschmecker und Beef.
Ein Buch, das ganz ohne BilderGenuss erklärt.
Bettina Linnig
Helfer der Sinne:
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www.LaViaVita.de
Zusammen sind sie noch stärker undbeschreiben in ihrem Buch „100 Dinge, die
Sie einmal im Leben gegessen haben sollten“Dinge, die so intensiv und individuell schmek-
ken, dass sie einem lange im Gedächtnisbleiben. Das Buch ist kein Bildband, doch
werden selbst Blutorangen aus Sizilien sotreffend und bildlich beschrieben, dass ich
sie förmlich schmecke und vor mir sehenkann. Gut, werden Sie jetzt sagen. Bluto-
rangen. Die habe ich auch schon gegessen.Was ist also mit den 99 anderen Dingen?
In ihrem Buch geht es den Autoren nichtum das Produkt im Allgemeinen. Auch Schoko-
lade findet man im Register. Vielmehr gehtes den Autoren darum, die einzelnen Dinge
richtig kennenzulernen. Woher kommt derrichtige Parmesan? Welcher Käse darf sich
Parmesan nennen? Was macht ihn so beson-ders, dass selbst Banken ganze Lagerhallen
von vor sich reifendem Parmesan als Sicherheitakzeptieren? Die Antworten findet man auf
den Seiten 190 – 193 dieses Buches. MargitSchönberger und Jörg Zipprick haben recher-
chiert, gefragt, gesucht. Antworten bekommenund gefunden. Jetzt weiß auch ich, woran eine
richtige Magret zu erkennen ist. Es erklärtmir Bottarga und Pekingenten. Erinnert mich,
wie die richtige Heidelbeere schmeckt. Ganz
ohne Bilder auskommend verhilft mir diesesBuch, die falschen von den echten Produkten
zu unterscheiden. Führt dazu, dass mir wiederbewusst wird, warum zwar manchmal der
Name gleich ist, die Schokolade ähnlichaussieht, aber die „richtige“ doch jeden Cent
mehr wert ist. Ein Buch, das mich meinenzu lesen angefangenen Roman zur Seite
legen lässt. Ein Buch, das hilft, die wahrenGenüsse zu finden.
Das BuchAutoren: Margit Schönberger, Jörg Zipprick
Gebundenes BuchFormat: 125 x 200 mm, 336 Seiten
erschienen im Ludwig-Verlagempf. VK-Preis: 19,99 E
ISBN 978-3-453-28025-0www.ludwig-verlag.de
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ie suchen noch einen Anreiz, das Jungfraujoch in den
Berner Alpen zu besteigen? 3.471 m zu bewältigen?Hier haben wir ihn, den Anreiz: Single Malt Whisky!
Jim McEwan, mehrfach preisgekrönter „Distiller of theYear“ und Mitbesitzer der Bruichladdich Distillery auf Islay
steht Pate für den Swiss Highland Single Malt Whisky ausdem Berner Oberland und beschreibt ihn mit folgenden
Worten: „Eine Farbe, die an Kastanie erinnert, der Körperist leicht, frisch, reich und voller jugendlicher Kraft. In der
Nase und am Gaumen erinnert er an gemahlene warme Gerstemit Fruchtnoten von Aprikosen, Birnen und Sultaninen. Die
Frische endet in einem faszinierenden Zitronen-Pfefferminz-Aroma.“
Der Schweizer Whisky wird knapp vier Jahre in Oloroso-Sherry-Fässern aus amerikanischer Weißeiche gelagert.
Außergewöhnlicher ist aber, was mit einer kleinen Anzahldieser Fässer passiert. Einige Fässer, gefüllt mit Swiss
Highland Single Malt Whisky, werden zur Lagerung auf eineHöhe von 3.454 Meter des Jungfraujochs gebracht, um ihn
dort bei minus vier Grad Celsius reifen zu lassen.
SBettina Linnig
www.LaViaVita.de
Nicht nur Ötzi findet man in den Bergen
Der Reiz der JungfrauDas Ergebnis: Swiss Higland Single Malt Whisky „Ice
Label“. Ein goldfarbener Whisky mit lang anhaltender, inten-
siver Fülle und kräftiger Wärme, der unfiltriert und unverdünntmit 58,8 Prozent Alkohol als Single Cask in 996 Flaschen
abgefüllt wurde. Die Schweiz bietet halt schon lohnendeReiseziele für jeden Geschmack.
Den Whisky kann man über www.alpenweit.de beziehen.
23
von Joachim Gärtner
allorca – für viele das Synonym für einen kurzzeitigenAusbruch aus dem Berufsleben und Alltag – hat viel
mehr zu bieten, als die berühmte, hier nicht weiter zuerwähnende Meile für den Massentourismus. Das istbekannt. Mallorca ist groß und schön, bietet wunderbareKüstenstreifen und traumhafte Landschaften im Innerender Insel. Da mag sich schon mancher im Mietauto „verirrt“haben auf der Suche nach dem ganz Besonderen, demtollen Ausblick aus einiger Höhe aufs Meer, vielleicht fürein Foto, das noch keiner gemacht hat.
M
MallorcaMallorcaeinmal anders erlebeneinmal anders erleben
„La Residencia“, mitten im Welterbe der Serra de Tramuntana „La Residencia“, mitten im Welterbe der Serra de Tramuntana
Dr. Wolfgang Ulrich
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Eine besonders pittoreske Landschaft liegt unweit der
Hauptstadt, im Nordwesten der Insel. Verlässt man Palmain nördlicher Richtung auf der MA-1130 und fährt über
Valldemossa nach Deià, so sind es nur 28 km – zu schaffenin einer guten halben Stunde – mitten in eine der schönsten
und schützenswertesten Landschaften der Welt hinein. Sosah das die UNESCO, die die „Serra de Tramuntana“ am
27.06.2011 zum Weltnaturerbe erklärt hat. Mit verantwortlichdafür sind zahlreiche Prominente wie Michael Douglas und
Annie Lennox – und das Orient-Express Hotel „La Residencia“,
welches sich gleich oberhalb des Künstlerdorfes Dejà aneinem wunderbaren Fleckchen Erde befindet. Eingebettet
in Olivenhaine, Zitronenbäume und Zypressen ist es derperfekte Ort der Erholung für Körper und Geist, die Schönheit
und Ruhe der Landschaft überträgt sich sehr schnell aufden Gast.
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Unter der Leitung von Hoteldirektor Sven Gevers initiiertedas La Residencia zahlreiche Projekte zum Erhalt des
typischen Naturraums der Region und verbindet ländlicheTraditionen mit den Annehmlichkeiten eines modernen Luxus-
hotels. Für Gäste, die das frisch gekürte Weltnaturerbe
hautnah erleben möchten, organisiert das La ResidenciaWandertouren mit Picknick zu einer urigen Schäferhütte.
Begleitet werden die Wanderer dabei von drei besondersliebenswerten Zeitgenossen – den drei Eseln des Hotels.
Der Weg führt durch Pinienwälder und Olivenhaine underöffnet einen herrlichen Blick auf das kristallblaue Mittelmeer
und die bis zu 1.455 Meter hohen Berge der Umgebung. ImHotel stehen außerdem Vespas und Mountainbikes zur
Verfügung, um die gewunden Straßen durch die Berge zuerkunden.
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Das Gebirge ist durch Straßen und viele Wanderwegegut erschlossen. Es ist bisher vom Massentourismus weitest-
gehend verschont geblieben und ideal zum Wandern undFahrrad fahren. Die Serra de Tramuntana besticht durch die
oft spektakulär schöne, wilde Landschaft, die noch über weiteStrecken von einer ursprünglichen Vegetation überzogen ist
und durch ihre weitgehend intakte, unverbaute Natur.Zurück im Hotel genießen die Gäste im El Olivo Restaurant
die Kreationen von Küchenchef Guillermo Méndez, die ausdem hoteleigenen Biogarten und von einer lokalen Bauern-
kooperative stammen. Im Olivenhain des La Residenciawerden unter anderem die endemischen „Empeltre“-Oliven
kultiviert, aus denen später das spezielle Olivenöl des Hausesgepresst wird. Seit dem vergangenen Herbst können die
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Gäste übrigens einmal im Jahr auch selbst bei der
Olivenernte helfen.Dieser Ort ist ein perfekter Fluchtpunkt für alle, die ein
wenig auftanken möchten und dazu keinen Trubel brauchen.Wer das Wasser sucht und ein Bad im türkisleuchtenden
Meer nehmen möchte, kommt auch nicht zu kurz: In nurdrei Kilometern Entfernung liegt die kleine, malerische Bucht
„Cala Deià“ – wie der Rest der Gegend vom Massentourismusverschont.
Informationen zum Hotel:www.hotellaresidencia.de
Informationen zur Landschaft:
www.serratramuntana.de
Ausflüge und Unternehmungen:www.tramuntanatours.com/ger/index.html
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ein, das ist ja so eine Sache. Die Einen nehmen ihnzum trinken – dazu zähle ich mich auch. Einige schließen
ihn in der „Weinbank“ ein und hoffen auf große Wertsteige-rungen. Wieder andere kaufen ihn, um später bei Geschäfts-
partnern und Partygästen damit anzugeben. Der Wein, umden es hier geht, dient in den seltensten Fällen dem ersten
Punkt – sorry, lieber Gault Millau, Vinum, Feinschmecker undIhr anderen – zum trinken gibt es wirklich Weine mit einem
wesentlich besseren Preis-Leistungsverhältnis.Die Weine des unscheinbaren und kleinen Weingutes
Chateaux Petrus auf den Hügeln des Pomerol, gut 30 KilometerLuftlinie in nordöstlicher Richtung von Bordeaux entfernt,
haben einen Hype erlebt, der sich im Produkt nicht wieder-finden lässt. Zumindest in Relation zum Preis, der dafür
aufgerufen wird. Der Wein ist gut, ohne Frage. Für 50 Eurowürde man gerne eine Flasche kaufen – und austrinken!
Für 3.999 Euro wird diese Flasche nur gezeigt oder im Safeversteckt – vielleicht, damit die Steuerfahndung sie nicht
findet – jedenfalls wird in den seltensten Fällen eine geöffnet.Die Ausnahme bilden die nicht selten zu findenden Kunden
aus dem Reich Chinas oder Kreisen russischer Oligarchen –
W Joachim Gärtner
Der teuerste Wein der Welt
hier ist es schließlich schick, seine Dekadenz zur Schau zu
tragen.Wer wie ich die seltene Gelegenheit hatte, gleich zwei Jahr-
gänge Petrus Pomerol zu probieren – es gab einen preis-werten 76er und einen sündhaft teuren 2000er – fragte
sich spätestens beim zweiten Wein, ob der Schluck, denman gerade im Mund hatte, wirklich rund 100 Euro wert
sein sollte… Bei einem Preis von rund 6.500 Euro für die0,75er Flasche käme das schätzungsweise hin.
Offenbarung oder Farce?
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Merlot Trauben erntereif
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Gut, andere Jahrgänge sind da etwas preisgünstiger, der
gute 2005er für 4.800,-, der 69er für rund 1.200,- oderein richtig „billiger“ 74er für 975,- Euro.
Ich betone nochmals: Der Wein ist toll. Wirklich. Aber erwird nicht wie Wein gehandelt, sondern wie ein Artefakt von
einem anderen Planeten. Das kleine Weingut hat erstmaligim Jahr 1878 bei der Weltausstellung in Paris eine Gold-
medaille für die Qualität erhalten, mehr nicht. Bis 1945 warer ein Bordeaux-Wein unter vielen, wenn er sich auch von
den Premier Cru, Mouton Rothschild und Latour auf dersüdlichen Seite des Dordogne-Flusses stark unterschied.
Danach wurde er künstlich hochgehandelt – sogar zur Ver-wunderung von Madame Edmont Loubat und anderer Anteils-
besitzer.Der Petrus ist ein reiner Merlot, der in gewissen Jahr-
gängen mit bis zu 5% Cabernet Franc vermischt wurde –allerdings nicht immer. Dieses Geheimnis wird vom Besitzer
Jean-Pierre Moueix und seinen Weinmachern streng gehütetund nur von sehr wenigen, bordeaux-geschulten Zungen
herausgeschmeckt. Der Merlot wächst auf dem kiesigenLehmboden mit reichlich Mineralstoffen besonders gut.
Insofern mag man die Lage des Pomerol-Plateaus gegenüber
den prunkvollen Weinschlössern auf der südlichen Seite desFlusses als vorteilhaft ansehen. Die kleine Rebfläche von
nur 11,5 Hektar mit durchschnittlich rund 40 Jahre altenRebstöcken erlaubt es, die Trauben schonend mit der Hand
zu ernten und zu verarbeiten. Heraus kommen dann zwischen25.000 und 30.000 Flaschen, je nach Ertragsjahr. Obwohl
es in ganz Europa etliche kleine Weingüter mit ähnlicheroder sogar geringerer Produktion gibt, die auch ganz erlesene
Weine produzieren, wird die geringe Flaschenzahl immergerne als Argument für den hohen Preis hergenommen. Es
gibt sogar Großhändler, die ihr Kontingent noch künstlich ver-knappen und einzelne, abgezählte Flaschen Petrus nur in Ver-
bindung mit Großlieferungen anderer Weine herausrücken.Wie schade, dass der Wein kaum getrunken wird, er
wäre es wert. Das Ritz Carlton in Moskau bietet den 61erals Magnum für knapp 60.000,- Euro an – das muss wohl
so sein, da einige neureiche Spinner ihn sonst vielleicht nichtkaufen würden. Der „normale“ Wein-Genießer sei jedoch
getröstet. Wenn mal eine Flasche dieses Weines mit demfast arroganten Etikettentext „Grand Vin“ vor einem zum
Verkauf steht, ruhig mal lächelnd vorbeigehen. Es gibtexcellente Weine aus dem Bordeaux für weit unter 100 Euro,
die der erwähnten Flasche vielleicht hoch überlegen sind –wer weiß es genau? Es entscheiden schließlich Zunge und
Gaumen. Und letztendlich ist Wein aus Bordeaux auch nichtder Weisheit alleiniger Schluss.
www.LaViaVita.de
historisches Bild vom Chateau
Das heutige, moderne Weingut Foto: Mikee-Germany
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er Bekleidungshersteller Hugo Boss bietet, laut Ver-
kaufsangebot von amazon.de, dieses T-Shirt an.Gezeigt wird der Hockenheimring, darunter steht: Nürburgring.
Als Ärmelaufdruck das Logo des McLaren Formel 1-Teams.Da ist doch alles Wichtige zusammengefasst, oder?
Der Shopping-Riese bietet scheinbar völlig unkritischArtikel von Fremdanbietern in seinem Portal an, ohne zu
prüfen, ob die Ware echt und authentisch ist. In diesemFalle kommt das Shirt von „Kiss a Frog“. Wie uns das Unter-
nehmen Hugo Boss heute mitgeteilt hat, habe man 2007ein T-Shirt mit verschiedenen Rennstrecken in der Kollektion
gehabt, auch den Hockenheimring. Über der Strecken-
D
Der Hockenheimer Nürburgring:
Deutsche Wiedervereinigung?
www.LaViaVita.de
abbildung stand allerdings noch „Grand Prix of Germany“.
Diese „Mixversion“ war Ihnen selbst bislang nicht bekannt,es handelt sich um eine böse Fälschung. Hugo Boss hat
jetzt seine Rechtsabteilung eingeschaltet, um den Vorfall zuverfolgen. Generell muss man sich die Frage stellen, wie
weit man als Kunde denn Amazon trauen darf. Da hilft auchnicht der dezente Hinweis, dass die Verantwortlichkeit bei
Dritten liegt. Fazit: Kaufen Sie keine Label-Ware online, sondern nur
im renommierten Fachgeschäft. Dort passiert sowas nicht.Und was mag McLaren davon halten…
Original-Fotos: www.amazon.de + www.kissafrog.de
und das Allerletzte:
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ImpressumDas Online-Magazin La Via Vita erscheint im Internet kontinu-ierlich, die druckfähige Monatsausgabe erscheint am Ende einesjeden Monats und ist gegen eine freiwillige Kostenbeteiligungdownloadbar (siehe unten).
HerausgeberJoachim GärtnerLeipziger Str. 38D-50170 KerpenE-Mail: [email protected]: +49 / 2104 /80 34 72
ChefredakteurJoachim Gärtner
Mitarbeiter dieser AusgabeBettina Linnig
TitelfotoPublic Media
Produktion, Layout + Grafikwww.newsmakers.de
CopyrightDas Magazin La Via Vita sowie alle darin enthaltenen Beiträge,Grafiken, Layouts, Fotos, Karrikaturen, Abbildungen, Konzepteund Ideen sind urheberrechtlich geschützt. Anderweitige Verwer-tung, Nachdruck, Übersetzung in andere Sprachen, Übernahmein andere elektronische Verwendung und Druck ist auschließlichnach erfolgter Einwilligung durch den Herausgeber oder die Redak-teure der Beiträge zulässig. Unautorisierte Verwendung ist verboten.
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