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1 Inhalt Der Toyota Land Cruiser: Eine Legende wird 60 2 Der BJ: Urvater des Toyota Land Cruiser (1951-1955) 6 Land Cruiser 20 (J2/J3): Die zweite Generation als Export-Pionier (1955-1960) 8 Land Cruiser 40 (J4): Kletterkünstler und Kultobjekt (1960-1986) 10 Land Cruiser 50 (J5): Erster Station Wagon mit Nutz- und Freizeitwert (1967-1980) 14 Land Cruiser 60 (J6): Mehr Luxus für den Station Wagon (1980-1989) 16 Land Cruiser 70 (J7): Eine unendliche Erfolgsgeschichte im Doppelpack (seit 1984) 18 Land Cruiser 80 Station Wagon (J8): Konsequente Weiterentwicklung in Richtung Komfort (1990-1997) 24 Land Cruiser 90 (J9): Komfortables Fahrvergnügen ist Trumpf (1996-2002) 28 Land Cruiser 100 Station Wagon (J10): Noch besser und von allem ein bisschen mehr (1998-2007) 30 Land Cruiser 120 (J12): Technologieträger und Multitalent (2002-2009) 34 Land Cruiser 200 Station Wagon (J20): Luxuriöser Raumkreuzer mit wegweisender Technologie (seit 2007) 38 Land Cruiser 150 (J15): Der Hightech-Oroader (seit 2009) 48 Anhang 56 März 2011

Layout 60 Jahre Land Cruiser 2011 - Sport auto · 2019. 9. 25. · Land Cruiser 120 (J12): Technologieträger und Multitalent (2002-2009) 34 Land Cruiser 200 Station Wagon (J20):

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    Inhalt

    Der Toyota Land Cruiser: Eine Legende wird 60 2

    Der BJ: Urvater des Toyota Land Cruiser (1951-1955) 6

    Land Cruiser 20 (J2/J3): Die zweite Generation als Export-Pionier (1955-1960) 8

    Land Cruiser 40 (J4): Kletterkünstler und Kultobjekt (1960-1986) 10

    Land Cruiser 50 (J5): Erster Station Wagon mit Nutz- und Freizeitwert (1967-1980) 14

    Land Cruiser 60 (J6): Mehr Luxus für den Station Wagon (1980-1989) 16

    Land Cruiser 70 (J7): Eine unendliche Erfolgsgeschichte im Doppelpack (seit 1984) 18

    Land Cruiser 80 Station Wagon (J8): Konsequente Weiterentwicklung in Richtung Komfort (1990-1997) 24

    Land Cruiser 90 (J9): Komfortables Fahrvergnügenist Trumpf (1996-2002) 28

    Land Cruiser 100 Station Wagon (J10): Noch besser und von allem ein bisschen mehr (1998-2007) 30

    Land Cruiser 120 (J12): Technologieträger und Multitalent (2002-2009) 34

    Land Cruiser 200 Station Wagon (J20): Luxuriöser Raumkreuzer mit wegweisender Technologie (seit 2007) 38

    Land Cruiser 150 (J15): Der Hightech-Off roader (seit 2009) 48

    Anhang 56

    März 2011

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    Cruiser 50 „Station Wagon“ ist ein geschlossener Fünftürer mit viel Platz und komfortabler Ausstattung, der besonders den Ansprüchen freizeitorientierter Amerikaner Rechnung trägt. 1969 läuft der 100.000ste Land Cruiser vom Band, schon 1972 haben sich die Produktionszahlen auf 200.000 Einheiten verdoppelt.

    1977 feiert der Land Cruiser schließlich seine Deutschland-Premiere. Die ersten Modelle sind der dreitürige LC 40 sowie der LC 50 Station Wagon.

    Sein Nachfolger kommt 1980 auf den Markt. Die Baureihe J6 präsentiert sich sichtbar moderner und setzt auf eine umfang-reiche Ausstattung sowie eine breite Motorenpalette. Damit feiert der Station Wagon auch in anderen Ländern große Erfolge

    Mit klaren Exportzielen vor Augen entschließt sich Toyota zu einer ersten Überarbeitung in Richtung eines zivilen Nutz fahr-zeugs. 1955 feiert der Land Cruiser 20 (J2) seine Premiere. Zwei Jahre später erobert er bereits amerikanischen Boden, weitere Länder in Südamerika, Afrika, Südostasien und dem Mittleren Osten folgen bald.

    1960 betritt der legendäre J4 die Bühne: Der Land Cruiser 40 präsentiert sich wesentlich moderner, ist erstmals mit Reduktionsgetriebe und stärkeren Motoren ausgerüstet und entwickelt sich schnell zum Verkaufsschlager. Er ist es, der dem Toyota Land Cruiser zum Kult-Status verhilft.

    1967 leitet Toyota mit dem J5 eine strategische Zweiteilung der Modellreihen ein, die bis heute Bestand hat. Der neue Land

    auszubauen. Doch der Reihe nach. Die Geburtsstunde des Land Cruiser schlägt bereits im Jahr 1951. Und seine Erfolgs-geschichte ist auch die Geschichte der Marke selbst.

    Toyota beteiligt sich an einer Ausschreibung der US-Streitkräfte und stellt den Prototyp für ein leichtes Geländefahrzeug auf die Räder. Den „Toyota Jeep BJ“, ausgerüstet mit Reihen sechs zylin-der, Leiterrahmen, Starrachsen, Blattfedern und einem zuschalt-baren Allradantrieb.

    Toyota ist von der Leistungs fähigkeit des Geländegängers überzeugt und entwickelt das Konzept zur Serienreife. In den Folgejahren läuft der BJ in fünf Versionen vom Band und startet ab 1954 unter seinem neuen Namen Land Cruiser eine internati-onale Karriere. Erste Stationen sind Pakistan und Saudi-Arabien.

    Nicht wenige Menschen behaupten, dass der Land Cruiser mehr Straßen und Pisten unter die Räder genommen hat als jedes andere Geländefahrzeug auf der Welt. Angesichts der mehr als 6 Millionen Exemplare, die Toyota in den letzten 60 Jahren absetzen konnte, erscheint diese Annahme durchaus realistisch.

    Kaum ein TV-Beitrag über weit entlegene Regionen oder ergreifende Naturereignisse, in denen nicht auch der japanische Geländewagen durchs Bild gefahren ist.

    Und so steht der Land Cruiser in mehr als 170 Ländern dieser Welt für Langlebigkeit, Zuverlässigkeit und bedingungslose Geländetauglichkeit. Dabei ist es Toyota im Laufe der langen Modellgeschichte gelungen, neben den traditionellen Stär kendes Off roaders auch die Onroad-Qualitäten immer weiter

    Der Toyota Land Cruiser: Eine Legende wird 60

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    Cruiser vom Band gelaufen. 2007 präsentiert Toyota den aktuel-len Station Wagon 200. Das Flaggschiff der Land Cruiser Flotte versteht sich traditionell als Technologie-Träger und wartet zur Präsentation mit zwei Weltpremieren und einer Europapremiere auf. In Deutschland hört der Raum-Kreuzer auf den schlichten Namen V8.

    2009 erblickt der Land Cruiser 150 das Licht der Automobilwelt. Der jüngste Spross des japanischen Export-Pioniers ist der modernste, sicherste und komfortabelste Land Cruiser, den es je gab. Und nie war es einfacher, die Off road-Legende so sicher und kontrolliert über Stock und Stein zu dirigieren. Ins Modelljahr 2011 startet der 150er mit einem optimierten D-4D Turbodiesel, der trotz Leistungszuwachs weniger verbraucht und nun die Abgasnorm Euro 5 erfüllt.

    Daneben bietet der Geländegänger eine umfangreiche Premium-Ausstattung, jede Menge (Fahr-) Komfort und eine Vielzahl elek -tronischer Assistenz-Systeme. 1996 bringt die Prado-Baureihe den LC 90 hervor. Mit straßen tauglichem Fahrwerk samt Einzel-radaufhängung vorn, poten ten Motoren und hochwertiger Ausstattung kann er auf vielen Märkten punkten. Erstmals ist auch ein permanenter Allradan trieb zu haben.

    Schon 2002 wird der J9 vom J12 abgelöst. Verglichen mit sei-nem Vorgänger vollzieht der LC 120 einen Quantensprung. Seine Karosserie stammt aus dem europäischen Toyota Design-Zentrum ED2, das Angebot an Komfort-Elektronik und Assistenz-systemen ist unerreicht. Im Innenraum herrscht kultivierte Wohl fühlatmosphäre. Grund zur Freude haben auch die Toyota Verantwortlichen, denn mittlerweile ist der viermillionste Land

    Duty bis heute weitergebaut wird, erfährt der mehr komfort-orientierte Prado in den Baureihen J9 (1997), J12 (2002) und J15 (2009) eine stetige Weiterentwicklung.

    1990 ist auch das Jahr des Land Cruiser 80 Station Wagon. Er trumpft mit einem hochmodernen Fahrwerk samt Schrauben-federn auf und kann nun auch mit permanentem Allradantrieb geordert werden. ABS sowie Airbags für Fahrer und Beifahrer sind ebenfalls an Bord.

    1995 arbeitet der erste Diesel mit Vierventil-Technik unter der Haube. 1998 steht mit dem Station Wagon 100 bereits der Nachfolger in den Startlöchern. Erstmals verfügt der große Land Cruiser über eine Einzelradaufhängung an der Vorderachse und es steht ein hubraumstarker V8-Benziner zur Verfügung.

    und etabliert sich endgültig als die große Premium-Ausgabe des Land Cruiser. Im selben Jahr erreicht die Produktion mit einer Million Exemplaren einen vorläufi gen Höhepunkt. 1984 ent-scheidet sich Toyota für eine weitere Teilung der Bau reihen. Mit der Einführung des Land Cruiser 70 (J7) bekommt der legendäre J4 zwar einen würdigen Nachfolger, das kernige Fahrwerk mit blattgefederten Starrachsen ist jedoch nicht nach jedermanns Geschmack. Deshalb stellt Toyota dem „Heavy Duty“ eine komfor-tabler ausgelegte „Light Duty“ Variante mit Schraubenfedern zur Seite, die besonders bei europäischen Kunden ins Schwarze triff t.

    Seit 1990 hört die Baureihe auf den Namen Prado. Im selben Jahr steigt Toyota zum drittgrößten Automobilhersteller der Welt auf, der Land Cruiser durchbricht die Schallmauer von 2 Millionen produzierten Einheiten. Während der LC 70 Heavy

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    Versionen vom Band. Vor Regen schützt nun ein Stoff verdeck, später fl attern auch textile Türen im Wind. Bis Ende 1953 werden ganze 289 Fahrzeuge ausgeliefert.

    Schon damals können sich die inneren Werte des robusten Geländegängers sehen lassen: Der 3,4 Liter große Sechszylinder-Benziner mit 82 – später 85 PS – stellt alles in den Schatten, was britische und amerikanische Wettbewerber dieser Tage zu bieten haben. Der üppige Hubraum, die urwüchsige Kraft und das maximale Drehmoment von 212 bzw. 216 Nm machen eine Geländeuntersetzung entbehrlich – zumal die ersten beiden Gänge des Vierganggetriebes recht kurz übersetzt sind.

    Auch im spartanischen Cockpit muss der Fahrer auf nichts verzichten: Die Anzeigen im Armaturenbrett informieren über Tempo, Tankinhalt, Öldruck, Kühlmitteltemperatur und zurück-gelegte Wegstrecke, zwei weitere Armaturen zeigen Stromstärke und Bordspannung. Einem verblüff ten Zeitzeugen fallen die leuchtenden Ziff ern auf, wie er sie zuvor nur in einem Flugzeug-Cockpit gesehen hatte.

    1954 wird Toyota die Weiterführung der Bezeichnung „Jeep“ aus markenrechtlichen Gründen untersagt. Ein neuer, kerniger Name musste her, der sich auch auf internationalem Terrain behaupten würde. Man entscheidet sich schließlich für „Land Cruiser BJ“. Rückblickend eine glückliche Wahl, denn als Land Cruiser erobert der Toyota die Welt und entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer Legende auf vier Rädern. Unter dem neuen Namen verlassen 1954 bereits 457 Einheiten die

    1950 entschließen sich die in Japan stationierten US-Streit-kräfte, den Bedarf an leichten Geländefahrzeugen direkt vor Ort zu decken. An der entsprechenden Ausschreibung beteiligt sich auch Toyota. Weil die Zeit drängt, greift man dort auf vorhande-ne Teile aus der laufenden Lkw-Produktion zurück und kombi-niert einen Leiterrahmen mit blattgefederten Starrachsen und einem massigen Benzinmotor der B-Serie.

    Die minimalistisch anmutende Stahlkarosserie besitzt keine Türen, die Scheinwerfer thronen freistehend auf den vorderen Kotfl ügeln. Dieser Prototyp von 1951 erhält die Bezeichnung „Toyota Jeep BJ“.

    Den Zuschlag des US-Militärs bekommt der Allradler zwar nicht, Toyota hält aber an seinem neuen Konzept fest. Und nachdem Testfahrer Ichiro Taida mit dem Prototypen die Treppen zum Fudo-Tempel hinauf fährt und kurze Zeit später die sechste Bergstation des Fuji erreicht, werden auch japanische Institu-tionen wie Polizei und Forstbehörden auf den robusten Kletter-künstler aufmerksam.

    Der Grundstein für die Serienproduktion ist gelegt, und in den Folgejahren läuft der BJ in mindestens fünf verschiedenen

    Werkshallen. Davon werden erste Exemplare sogar nach Pakis- tan exportiert, nur ein Jahr später erhält auch Saudi-Arabien 23 Geländewagen. Der internationale Siegeszug hat begonnen. 1955 ist aber auch das Jahr der ersten grundlegenden Über ar-beitung. Der Land Cruiser 20 mit Kürzel J2 feiert seine Premiere und schickt den Stamm vater aller Toyota Land Cruiser in den wohl verdienten Ruhestand.

    Der BJ: Urvater des Toyota Land Cruiser (1951-1955)

    Toyota Jeep BJ, 1951

    Land Cruiser BJ, 1954

    1951 1955

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    Nord- und Südamerika, Afrika, Südostasien und Australien. Für die Toyota

    Ingenieure ist nun die Zeit gekommen, den nächsten

    großen Entwicklungsschritt einzuleiten, der – wie

    könnte es anders sein – als Land Cruiser 40 (J4) in die Modell-

    geschichte eingehen sollte.

    Land Cruiser später in „Bandeirante“ umgetauft, der Spitzname des J2 in Südamerika lautet aber „El Macho“. Bis zum Produk tionsende 1960 (Brasilien: 1962) verlassen 8.488 Einheiten die Werkshallen. Knapp 30 Prozent davon, nämlich 2.502 Stück, erobern in diesen Jahren

    Lenkungsdämpfer. Ende des Jahres spendiert Toyota dem Land Cruiser schließlich eine alternative Antriebsquelle, den imposanten F-Motor mit 3.878 ccm Hubraum. Der Sechszy-linder-Benziner leistet 95 PS und wuchtet ein Drehmoment von 235 Nm auf die Kurbelwelle. Bis 1960 steigt die Leistung sogar auf 135 PS.

    Die gusseiserne OHV-Maschine gilt bis heute als unzerstörbar und wird in ihrer letzten Ausbaustufe bis 1992 gebaut. Die geringe Verdichtung von 6,8:1 bzw. 7,5:1 sollte sich in der Folgezeit als Vorteil erweisen, denn der Motor kommt mit den stark schwankenden Spritqualitäten in den Entwicklungsländern ohne Weiteres zurecht. Die Kraftübertragung erfolgt wie gehabt auf die Hinterachse, der Frontantrieb ist zuschaltbar. Die beiden höchsten Gänge des Vierganggetriebes sind erstmals synchronisiert.

    Die Baureihe J3 mit längerem Radstand gibt am Ende der Produktion nur ein kurzes Gastspiel und übernimmt die Rolle eines Übergangsmodells. Nur ganze 60 Exemplare gelangen zwischen September und November 1960 in den Verkauf. Insgesamt läuft der Land Cruiser 20/30 in 14 Varianten und drei Radständen vom Band, darunter als Soft-Top, Pick Up und Station Wagon.

    Der Kastenwagen darf rückblickend als Urahn des heutigen Land Cruiser 200 gelten. 1958 rollt der Toyota auf amerika-nischen Boden, ein Jahr später beginnt die Endmontage von komplett angelieferten Bausätzen in Brasilien. Dort wird der

    Der Land Cruiser BJ wurde im Zuge stetiger Modellpfl ege konti nuierlich weiterentwickelt. Nur vier Jahre nach dem Serienstart sieht Toyota die Zeit gekommen, das Konzept von Grund auf zu modernisieren. Deshalb wird schon 1955 die zweite Generation des Land Cruiser vorgestellt.

    Abgesehen vom Motor teilt die neue 20er Baureihe nur noch das Grundkonzept mit dem Vorgänger. Abgerundete Karosserieteile, ein neu gestalteter Kühlergrill und in die Front integrierte Schein- werfer lassen ihn deutlich moderner aus sehen. Zudem bietet der Innenraum mehr Platz für die Passagiere, die Armaturen wirken deutlich aufgeräumter. Auf Wunsch ist sogar eine Klimaanlage lieferbar. Der spürbar gesteigerte Komfort soll sich später als echter Wettbewerbsvorteil erweisen.

    Auch unter dem Blechkleid scheut Toyota weder Kosten noch Mühen. Der Leiterrahmen aus zum Teil geschlossenen Kasten-profi len ist stärker dimensioniert, die Blattfederaufnahmen ruhen in Gummibuchsen. Exportmodelle erhalten sogar einen

    1955 1960

    Land Cruiser 20 (J2/J3): Die zweite Generation als Export-Pionier (1955-1960)

    Land Cruiser J2, FJ25V, 1958 Land Cruiser J2, FJ 25, 1955

    Land Cruiser J2, FJ25, 1955

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    Gesicht, das den Off roader jahrzehntelang prägen sollte. Im Laufe der Modellgeschichte wird der Land Cruiser 40 mit vier verschiedenen Radständen ausgeliefert, der brasilianische Bandeirante steuert drei weitere hinzu. Schier unüberschaubar sind die unzähligen Modellvarianten mit Softtop (Vinyl oder Segeltuch) und Hardtop, als Pick Up oder Station Wagon. Im Heck werden je nach Ausführung textile Rollos, Klappen und Flügeltüren verbaut.

    Besondere Erwähnung verdient der „Troop Carrier“ mit extra-langem Radstand, der bis zu 13 Sitzplätze bietet. Das robuste Arbeitstier wird zum Personentransport besonders im austra-lischen Outback und in Afrika eingesetzt und hat die bis heute gebräuchliche Bezeichnung „Buschtaxi“ geprägt.

    Der Innenraum des Land Cruiser 40 präsentiert sich 1960 gewohnt puristisch, doch alle notwendigen Armaturen und Bedienelemente sind an Bord. Bis 1972 befi ndet sich der Schalthebel noch an der Lenksäule, der Hebel für die erstmals eingesetzte Geländereduktion ragt aus dem Armaturenbrett. Der J4 bietet eine ausgezeichnete Rundumsicht. Ein ungewöhn-liches Merkmal ist der Kraftstoff tank im Innenraum, der bis zur Modellüberarbeitung 1979 unter dem rechten Vordersitz platziert ist.

    Während die bewährte Kombination aus Leiterrahmen, Blatt-federn, Starrachsen und zuschaltbarem Allradantrieb im We -sentlichen unverändert bleibt, spendiert Toyota dem neuen J4 erst mals ein Reduktionsgetriebe. Gleichzeitig wird die Schaltbox

    Die 1960er Jahre sind nicht nur in Japan von rasantem Wachs-tum geprägt. Beste Voraussetzungen also, um den Erfolg des Geländewagens auch im Hinblick auf internationale Märkte weiter auszubauen.

    Bei der Entwicklung des Land Cruiser J4 greift Toyota bereits auf modernisierte Fertigungstechniken und verbesserte Mate -rialien zurück. So gilt die 40er Serie als Inbegriff für das robuste, lang lebige und schier unzerstörbare Arbeitstier, das mit zuver-lässiger und einfach zu wartender Technik jeden Job erledigt, der gefordert ist.

    Die Absatzzahlen klettern am Ende des Produktionszeitraumes auf über 1,5 Millionen Land Cruiser weltweit. Schon 1965 ist der LC 40 meistverkaufter Gelände wagen in den USA. Und wer aus der Generation 40+ erinnert sich heute nicht an den legendären J4, der in TV-Beiträgen aus aller Welt immer wieder durchs Bild fährt und schließlich auch in Deutschland Kultstatus erlangt?

    Rein äußerlich unterscheidet sich die 40er Serie nicht drama-tisch von ihrem Vorgänger. Charakteristisch ist die weiße Frontblende, die Scheinwerfer und Kühlergrill umrahmt – ein

    1960 1979 >

    Land Cruiser 40 (J4): Kletterkünstler und Kultobjekt (1960-1986)

    Land Cruiser J4, FJ40, 1960

    auf drei Gänge reduziert, was zusammen drei Straßen- plus drei Geländeübersetzungen ergibt. Zudem kann der Kunde zwischen drei verschiedenen Achsübersetzungen wählen. Ab 1972 werden ausgewählte Versionen mit einem Vierganggetriebe bestückt, zehn Jahre später gibt es sogar eine Fünfgang-Schaltung.

    Die Verzögerung des Naturburschen über -nimmt ein hydraulisches Zweikreissystem mit Bremskraft verstärker und vier Trommel-bremsen. Moderne Scheibenbremsen auf der Vorder achse sind ab 1976 lieferbar. Nur ein Jahr

    später feiert der Toyota Land Cruiser seine Deutschland-Premiere.

    Bei der Modelleinführung hat der J4 den 3,9 Liter Sechszylinder des Vorgängers unter der Haube. 1975 bringt es eine Ausbaustufe des Benziners auf beeindruckende 4.230 ccm und 135 PS.

    Doch die erste Ölkrise zwingt zum Umdenken. Schon 1972 hatte Toyota den ersten Selbstzünder aufgelegt. Der Sechs zylinder-Diesel mit 3,6 Litern Hubraum und 90 PS wuchtet 205 Nm auf die siebenfach gelagerte

    Land Cruiser J4, FJ45V, 1965

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    Die markante Frontblende ist nun eckig, die Bodenwanne neu, der vergrößerte Tank liegt endlich darunter. Bis dahin erfolgen Maßnahmen zur Modellpfl ege eher zurückhaltend. Beispiels-weise wandert der Schalthebel 1972 auf den Mitteltunnel, stattdessen fi ndet der Fahrer das Zündschloss an der Lenksäule. Die Türen werden mit Vinyl verkleidet, Armaturenbrett und Lenkrad erhalten dämpfende Prallfl ächen.

    1986 wird die Produktion des Land Cruiser 40 eingestellt, in Brasilien läuft sie bis 2001. Mittlerweile haben rund 1,1 Millionen Exemplare die Werkshallen verlassen, und das nicht nur in Japan. Neben Brasilien erblickte der Toyota

    auch in Pakistan, Indonesien und Kenia das Licht der Automobilwelt. Langlebig, robust und zuverlässig: Mit

    diesen Attributen erobert der J4 die Welt. Als nahezu unzerstörbares Nutz fahr zeug

    und Arbeitstier hat er sich rund um den Globus Respekt und Anerkennung verschaff t – und die Herzen seiner Fans mit fl atterndem Verdeck erobert.

    Dank seiner außer-ordent lichen Qualitäten verwundert es daher kaum, dass der Land

    Cruiser 40 in vielen Erdteilen noch heute zum

    alltäglichen Straßenbild gehört.

    Kurbel welle und bietet damit beste Voraussetzungen für ein langes erfolgreiches Leben. 1974 folgt dann ein kleinerer 3,0-Liter Vierzylinder-Diesel mit 76 PS, der es im Laufe seiner Karriere schrittweise auf 3,4 Liter und 90 PS bringt. Der Sechs-zylinder-Diesel schöpft am Ende 103 PS aus 3.980 ccm Hub-raum. Das erste nennenswerte Facelift erhält der Land Cruiser 40 erst 1979, also rund 19 Jahre nach seiner Premiere.

    1979 1986>

    Land Cruiser J4, FJ40, 1978

    Lenkrad erhalten dämpfende Prallfl ächen.

    1986 wird die Produktion des Land Cruisin Brasilien läuft sie bis 2001. MittlerweMillionen Exemplare die Werkshallen venicht nur in Japan. Neben Brasilien erb

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    40 erst 1979, also rund 19 Jahre nach seiner Premiere.

    1986

    Land Cruiser J4, FJ40, 1982

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    mit besonders reichhaltiger und komfortabler (Luxus-) Ausstattung, die trotz ihrer Geländegängigkeit auf den vorwiegenden Asphalt-Einsatz zugeschnitten ist. So führt der Weg über die Baureihen J6, J8, und J10 direkt zum aktuellen Toyota Premium-SUV Land Cruiser 200.

    Serie eine Zweiteilung der Modellreihen eingeleitet, die bis heute Bestand hat: Während sich der „Land Cruiser“ auch weiterhin als robustes Nutzfahrzeug für jeden Einsatz -zweck empfi ehlt, bilden die „Station Wagon“ fortan eine eigenständige Baureihe

    plett neu konstruierte Chassis erfüllt auf Anhieb die US-Sicherheits standards für einen Frontalcrash bei 30 Meilen pro Stunde. Erstmals werden die Rahmenprofi le komplett ver-schweißt statt vernietet, die Torsionssteifi gkeit um 20 Prozent erhöht. Merkmale wie die Heckklappe mit elektrisch versenk-barer Scheibe oder die zu einem ebenen Ladeboden zusammen-faltbare Rückbank sind Beispiele für den neu gewonnenen Freizeitwert.

    Gleichwohl hat Toyota die robusten Off road-Qualitäten seines Exportschlagers bewahrt. Davon zeugen nicht zuletzt die bewährten Starrachsen und Blattfedern. Und wer sich als Fahrer im J4 auskannte, fi ndet sich auch im J5-Cockpit zurecht. Ob seiner markanten Front erhält der Station Wagon in Amerika den Spitznamen „Moose“ (Elch), für die alternative Liebkosung „Iron Pig“ fi ndet sich bekanntlich auch eine deutsche Übersetzung.

    Angetrieben wird der Station Wagon vom bekannten 3,9-Liter Sechszylinder-Benziner mit 125, später 130 PS. Ab 1975 steht eine aufgebohrte Version mit 4,2 Litern Hubraum, 140 PS und 294 Nm bereit. Ventildeckel und Wasserpumpe sind aus Alu mi-nium, Abgasrückführung und Katalysator machen die Maschine fi t für den US-Markt. Nur in Japan läuft der J5 auch mit Diesel-motor. Geschaltet wird über ein Getriebe mit drei, ab 1975 mit vier Gängen. Bereits 1971 wandert der Schalthebel von der Lenksäule auf den Getriebetunnel.

    Nach 14 Jahren und kaum erwarteten 113.000 Exemplaren endet die Produktion des J5 im Juli 1980. Dabei hat die 50er

    Zu Beginn der 1960er Jahre ändern sich die Wünsche der Autofahrer. Besonders in den USA steigt die Nachfrage nach geräumigen, praktischen und vor allem komfortablen Fahr-zeugen, die auch im Freizeitbereich eingesetzt werden können.

    Diesen Anspruch kann der als Nutzfahrzeug konzipierte Kasten-wagen der 40er Serie nicht erfüllen. Doch schon damals ist Toyota in der Lage, fl exibel auf Kundenwünsche und einen sich wandelnden Zeitgeist zu reagieren.

    Mit Einführung des Station Wagon im Jahr 1967 hat Toyota das entsprechende Anforderungsprofi l umgesetzt. Die neu ge-schneiderte Karosserie hinterlässt besonders in Zweifarb-Lackierung einen nachhaltigen Eindruck, der großzügige Innen -raum bietet Platz für bis zu zehn Personen.

    Fahrverhalten und Fahrkomfort erinnern bereits an einen Pkw. Mit einem Reise tempo von 130 km/h mischt der Land Cruiser Station zudem souverän auf den Highways mit. Und das kom -

    Land Cruiser 50 (J5): Erster Station Wagon mit Nutz- und Freizeitwert (1967-1980)

    1967 1980

    en dietan

    Baureihe

    Land Cruiser J5, FJ55, 1967

    Land Cruiser J5, FJ55, 1978

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    laufruhige Triebwerk fortan 136 PS und liefert ein sattes Dreh moment von 315 Nm an die sieben -

    fach gelagerte Kurbelwelle. Ende 1989 fällt nicht nur die Berliner Mauer, auch die

    Produk tion des J6 läuft nach 406.700 Exemplaren

    aus. Zu diesem Zeit -punkt ist der Toyota Land Cruiser Station

    Wagon endgültig im Segment der

    luxuriös ausge -statteten Gelände-wagen angekommen.

    zwei Drittel der deutschen Kunden 1980 für einen Dieselmotor. Neben den bekannten Benzinern mit 4,0 und 4,2 Liter Hubraum kommen auch die aus dem J4 stam-menden 3,4- und 4,0-Liter Diesel-motoren zum Einsatz. 1985 modifi ziert Toyota den großen Sechszylinder. Ausgerüstet mit Turbo lader und Direktein spritzung leistet das

    Im Innenraum herrschen üppige Platzverhältnisse vor. Je nach Konfi guration lässt sich der neue Land Cruiser als 5-, 6-, 8- oder 10-Sitzer nutzen. Dabei genießen die Passagiere nahezu alle Annehmlichkeiten, die der Automobilmarkt jener Tage zu bieten hat.

    In Sachen Ausstattungsumfang und Verarbeitung darf die 60er Serie daher als erster echter Luxus-Station gelten, der in Sachen Komfort und Behaglichkeit durchaus mit einer Limousine vergleichbar war. Angesichts dieser Qualitäten muss mancher Zeitgenosse daran erinnert werden, dass auch dieser Land Cruiser dank seiner robusten und bewährten Allradtechnik zu hundert Prozent geländetauglich ist.

    Chassis, Achsen und Fahrwerk stammen aus dem J5, die Fe -de rung ist jedoch spürbar komfortabler abgestimmt. Neu ist ein Querstabilisator an der Vorderachse, der zu den vorbildlichen Fahreigenschaften des J6 beiträgt.

    Ebenfalls ein Novum sind die innenbelüfteten Scheibenbremsen vorn, die Toyota optional anbietet. Neben den Vier- und Fünf-gang-Schaltgetrieben feiert Ende 1984 die erste Vierstufen-Automatik ihre Premiere in einem japanischen Geländewagen. Ab 1986 erfolgt die Zuschaltung des Frontantriebs sowie der Sperren elektropneumatisch über Schalter.

    In Sachen Motorisierung lässt der Station Wagon je nach Markt verschiedene Optionen zu, wobei die Verbrauchswerte gerade in Europa immer häufi ger in den Fokus rücken. So entscheiden sich

    Mitte der 1970er Jahre haben die Wettbewerber im Segment der großen Geländegänger aufgeholt. Besonders auf dem für Toyota so wichtigen US-Markt droht der LC 50 an Beliebtheit einzubüßen, zumal die Komfort-Ansprüche der amerikanischen Autofahrer steigen.

    Die Verantwortlichen in Japan reagieren sofort und skizzieren die Zielsetzung für einen Nachfolger: Alles muss noch besser werden – und von allem ein bisschen mehr. Bereits im Sommer 1980 rollt der neue Land Cruiser Station Wagon zur eigenen Premierenfeier. Seine Karosserie ist deutlich runder geschnit-ten, und erstmals verzichtet Toyota auf die bis dahin typischen, freistehenden Kotfl ügel vorn. Gleichwohl wirkt die Front enorm bullig und lässt das Potenzial des neuen Flaggschiff s erahnen.

    Das modern gestaltete Blechkleid sollte über Jahre praktisch unverändert bleiben. 1982 kommt eine Hochdach-Version hinzu, das Facelift zum Modelljahr 1988 beschert dem Station Wagon neben Doppelscheinwerfern eine Palette an hochattrak-tiven Zweifarb-Lackierungen.

    Land Cruiser 60 (J6): Mehr Luxus für den Station Wagon (1980-1989)

    1980 1989

    laufruhige Triebwerk fortan 136 PS unsattes Dreh moment von 315 Nm

    fach gelagerte Kurbelwelle. Endnicht nur die Berliner Maue

    Produk tion des J406.70

    aus. ZpunkLand

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    1989

    Land Cruiser J6, HJ60, 1982 Land Cruiser J6, HJ61, 1987

    Land Cruiser J6, HJ60, 1980

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    gefederten „Heavy Duty“ Version rollt auch eine „Light Duty“ Ausgabe auf die Bühne, die ausgerüstet mit komfortablen Schrauben federn und einer reichhaltigen Ausstattung beson-ders in Europa neue Zielgruppen erschließen soll.

    Damit nimmt Toyota erneut eine zweckmäßige Teilung der Baureihen vor, wie sie 1967 bereits mit dem Land Cruiser Station Wagon erfolgt war. Der Light Duty hört auf den Namen „Land Cruiser II“ oder „Bundera“, ab 1990 ist er international als „Prado“ unterwegs. Und während der kernige Land Cruiser 70 (Heavy Duty) bis heute gebaut wird, gründet der komfortable Bruder die Erfolgsbasis für seine Nachfolger der 90er, 120er und aktuellen 150er Serie.

    Schier unüberschaubar ist die Artenvielfalt der J7-Modelle. Zieht man Radstand, Fahrwerk, Aufbau und Motor als wesent-liche Unterscheidungskriterien heran, so rollt, klettert und watet der Land Cruiser 70 in etwa 100 verschiedenen Versionen über die Kontinente.

    Land Cruiser (Heavy Duty)Bei seiner Premiere 1984 präsentiert sich der neue Land Cruiser 70 in einem durch und durch modernen Design. Gleichwohl lässt die Karosserie eine Seelenverwandtschaft zum legendären Vorgänger J4 erkennen. Dem Publikum gefällt die kraftvolle, robuste und souveräne Ausstrahlung auf Anhieb. Unter dem dicken Blech ist der Geländewagen enorm stabil gebaut, die starken Profi le geben nicht nur Sicherheit, sondern verbessern

    Zu Beginn der 1980er Jahre ist abzusehen, dass der Land Cruiser 40 früher oder später auf den wohl verdienten Ruhestand zu steuert. Zwar steht der J4 in den unwirtlichsten Gebieten der Welt nach wie vor seinen Mann, doch sehnen sich nun auch hart gesottene Outdoor-Spezialisten nach ein wenig mehr Komfort. Angesichts der langen Produktionszeit von mehr als 20 Jahren ist schnell klar, dass eine bloße Überarbeitung nicht ausreicht, um den legendären Exportschlager für das nächste Jahrzehnt fi t zu machen. Eine komplette Neuentwicklung ist angesagt.

    Die unterschiedlichen Kundeninteressen jener Tage bereiten den Ingenieuren allerdings Kopfzerbrechen. Während die einen auf das robuste und kompromisslose Nutzfahrzeug setzen, wün -schen die anderen einen komfortablen Allradler mit Muskeln und Manieren. Angesichts der teils widersprüchlichen Bedürfnisse beweist Toyota einmal mehr, wie fl exibel man auf sich ändernde Markt anforderungen reagieren kann: Nach dreieinhalbjähriger Entwicklungszeit zaubert der Hersteller 1984 gleich zwei neue Land Cruiser 70 aus dem Hut. Neben der robusten und blatt -

    Land Cruiser 70 (J7): Eine unendliche Erfolgs-geschichte im Doppelpack (seit 1984)

    1984 1985 >

    Land Cruiser J7, LJ70 Light Duty, 1985

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    dem J6 an das Verteilergetriebe geleitet. Die Zuschaltung des Frontantriebs erfolgt je nach Ausführung über einen Hebel oder noch einfacher per Tastendruck.

    Bei der Markteinführung des Land Cruiser 70 warten zwei Diesel motoren mit 3,4 und 4,0 Litern sowie ein 4-Liter großer Benziner auf ihren Einsatz. Schon ein Jahr später steht auch ein Turbodiesel mit Direkteinspritzung bereit. 1990 schließlich werkelt eine neue Generation von Selbstzündern unter der Haube. Der laufruhige Sechszylinder mit 4,2 Litern Hubraum verrichtet seinen Dienst in der jüngsten Ausbaustufe bis heute.

    Dem australischen Markt vorbehalten bleibt dagegen eine gezähmte Version des 4,5 Liter V8-Turbodiesels aus dem aktuellen Station Wagon J20. Für die Benziner-Fraktion steht nach 1992 auch der ebenfalls im J8 eingesetzte 4,5-Liter DOHC-Reihensechszylinder mit Vierventil-Kopf als Vergaser- und Ein -spritzversion zur Verfügung. Seit 2007 setzt Toyota auch den 4,0 Liter großen V6-Benziner aus dem J12 im Land Cruiser 70 ein.

    In Europa ist die Heavy Duty Ausgabe des Land Cruiser 70 weitgehend unbekannt. Doch überall dort, wo Zuverlässigkeit und Stehvermögen selbst unter härtesten Einsatzbedingungen gefordert sind, erledigt er seinen Job nach wie vor perfekt. Und das seit einem guten Vierteljahrhundert.

    Der Chefi ngenieur des J7 hatte wohl recht, als er einmal sagte: „In manchen Teilen der Welt gehört der Land Cruiser 70 einfach zur Familie...“

    auch das Schwingungsverhalten spürbar. Insgesamt fünf ver -schiedene Radstände bilden die Basis für diverse Aufbauten und Ladefl ächen, der längste misst beeindruckende 3.180 Millimeter. 1990 ist der erste Fünftürer mit geschlossener Karosserie liefer -bar. Bis 2007 bleibt das Design weitgehend unangetastet. Nun aber verliert der Land Cruiser seine freistehenden Kotfl ügel und erhält stattdessen Klarglas-Scheinwerfer mit integrierten Blinkern sowie einen Stoßfänger aus robustem Kunststoff .

    Verglichen mit dem Vorgänger J4 vollzieht sich im Innenraum ein Wechsel weg vom Armaturenbrett, hin zur Instrumenten-tafel. Nacktes Blech ist kaum noch zu sehen. Viel wichtiger aber: Der Führerstand ist klar strukturiert, die wichtigsten Bedienele-mente fi nden sich am rechten Platz und sind auch bei Dunkelheit zielsicher erreichbar. Heizung und Lüftung tragen ihren Namen nun zu Recht. Und schließlich: Fahrer und bis zu 12 Passagiere genießen dank umfangreicher Geräuschdämpfung eine bis dahin nicht gekannte Ruhe. 2009 wird der Armaturenträger überarbei-tet und an die nun obligatorischen Airbags angepasst.

    In Sachen Antrieb und Fahrwerk vertraut Toyota auf bewährte Technik. Als Basis dient ein verschweißter Leiterrahmen, der stabiler und zugleich leichter baut. Starrachsen und Blattfedern übernehmen die Radführung, wobei die Vorderachse einen zu -sätzlichen Stabilisator erhält. Trommelbremsen rundum zählen zur Standardausrüstung. 1999 übernimmt der J7 die Achsen des großen J10, auf der Vorderhand arbeiten nun komfortable Schrau -benfedern. Die Kraft wird über eine Schaltbox mit vier bzw. fünf Gängen und erstmals auch über eine Vierstufen-Automatik aus

    1985 1990> >

    Land Cruiser Heavy Duty, HZJ76, 2008

    Land Cruiser Heavy Duty, HZJ78, 1999Land Cruiser Heavy Duty, BJ75, 1989

    Land Cruiser Heavy Duty, HZJ78, 2007

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    den Trommelbremsen hinten für sichere Verzögerungswerte. Die Zu-schaltung des Frontantriebs erfolgt elektropneumatisch per Tasten- druck, die Geländeuntersetzung wird via Hebel eingelegt. Elektrisch betätigte Freilaufnaben und ein verstellbares Dämpfungssystem gibt es damals schon, allerdings nur im Mutterland des Bundera.

    Das Motorenangebot für den Land Cruiser II ist bei Markt ein führung recht übersichtlich: Der Kunde hat die Wahl zwischen einem 2,4 Liter Vierzylinder-Diesel mit 72 PS und einem 2,4 Liter Benziner mit 105 PS. Über drei Ausbaustufen bringt es der Selbst zünder schließlich auf 97 PS und 230 Nm, die elektronisch gesteu erte Variante des Ottomotors letztlich auf 114 PS und 192 Nm.

    1993 spendiert Toyota dem Off roader einen Drei liter-Turbo diesel mit Leichtmetall-Zylinderkopf. Der ausgesprochen lauf ruhige Vier -zylinder leistet muntere 125 bzw. 130 PS und bringt kraftvolle 295 Nm auf die fünff ach gelagerte Kurbel welle. Damit ist der Bundera sowohl auf der Straße als auch im Gelände mehr als ausreichend motorisiert.

    1996 rollt mit dem J9 der Nachfolger des ersten Land Cruiser Prado auf den Markt. Als dritte Baureihe neben dem LandCruiser und dem Land Cruiser Station Wagon hat der Prado als komfortabler Geländewagen neue Kundengruppen erschlossen. Mehr als 300.000 Exemplare laufen bis zum Produktionsstopp vom Band, heute liegen die Zahlen bei über 2 Millionen Ein-heiten. Aktuelles Modell ist der Prado 150 von 2009, der hier -zu lande schlicht Land Cruiser heißt und als Drei- und Fünftürer angeboten wird.

    Land Cruiser II, Bundera, Prado (Light Duty)In Europa – aber nicht nur dort – werden die Präferenzen ein wenig anders gesetzt. Deshalb spricht die Light Duty Version des J7 ein wesentlich breiteres Publikum an als die Nutzfahr zeug-Variante. Zwar ist auch Nummer „II“ ein waschechter Gelände gänger, der Pkw-ähnliche Fahrkomfort passt aber spürbar besser zu Landstraße und Autobahn.

    Rein optisch unterscheiden sich die beiden Debütanten erst auf den zweiten Blick. Die Motorhaube des Bundera ist etwas anders ge -schnitten, die Blinker sind in die Frontmaske integriert und die Kotfl ü -gel bauen sichtbar schmaler. Der Innenraum dagegen präsentiert sich nahezu identisch. Erst 1990 erhält der Light Duty eine moderni-sierte Front mit abgerundeter Motorhaube, eckigen Scheinwerfern und angeschnittenen Blinkern, die um die Flanken herumgeführt sind. Zudem ist der Prado, wie er jetzt heißt, als bestens ausgestatte-ter Fünftürer erhältlich – allerdings nicht in Deutschland.

    Den entscheidenden Unterschied zum kernigen Bruder hält das Fahrwerk bereit. Während Leiterrahmen, Starrachsen, Getriebe und Antriebsstrang aus dem gleichen Regal stammen, geht der Land Cruiser II in Sachen Federung gänzlich neue Wege. Rundum kommen langhubige Schraubenfedern zum Einsatz, die für spür bar mehr Fahrkomfort, eine stabile Bodenhaftung und hohe Spurtreue bürgen. Zusätzliche Längslenker plus Panhardstab an beiden Achsen geben dem komfortablen Off roader die notwendige Kurvenstabilität. Die nun realisierbare Achsverschränkung überzeugt selbst konservative Geländefahrer. Schon bei der Modell einführung sorgt eine Zwei-kreis bremsanlage mit Scheiben bremsen vorn und selbstnachstellen-

    1990 2011>

    Land Cruiser Light Duty, KZJ70, 1993

    Land Cruiser Light Duty, KJ73, 1993Land Cruiser Light Duty, LJ73 1985

    Land Cruiser Light Duty, LJ70, 1985

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    Wagon triff t jedenfalls voll ins Schwarze. Die entscheidenden Neuerungen fi nden sich allerdings im Innenraum sowie im Bereich der Bodengruppe. Toyota spendiert dem Premium-Off roader in der Deutschland-Version Wärmeschutzverglasung, Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber, ein elektrisches Schiebedach und eine getrennt regelbare Heizung für den Fond. Ab 1992 kommen Lederausstattung, Klimaanlage und elektrisch verstell- und beheizbare Vordersitze hinzu. Für wohltuende Ruhe während der Fahrt sorgt eine eff ektive Geräuschdämmung. Die geringen Spaltmaße der Karosserie tun ein Übriges, und der üp-pige Einsatz von Teppichboden und textiler Verkleidung schaff t eine gediegene Atmosphäre.

    Dabei bietet der großzügig dimensionierte Station Wagon je nach Konfi guration fünf bis zehn Personen Platz. Kein Zweifel: Der große Toyota Off roader ist endgültig in der Spitze der automobilen Gesellschaft angekommen, Vergleiche mit einer Oberklasse-Limousine drängen sich förmlich auf.

    Zwar bietet Toyota in Australien, Südamerika und der Dritten Welt auch eine abgespeckte Basisversion an, in Europa und in den USA ist hingegen Vollausstattung angesagt. Dazwischen liegen unzählige Märkte und ebenso viele Kombinationen und Varianten. Dem Heimatmarkt vorbehalten bleibt die „Active Vacation“ Ausführung mit diversen Ein- und Ausbauten für den Camping-Urlaub.

    Gänzlich neue Wege beschreitet die 80er Serie auch in Sachen Antrieb und Fahrwerk. So ist der Toyota Station Wagon der

    1990 ist Toyota bereits zum drittgrößten Automobilhersteller der Welt aufgestiegen. Daneben gibt es einen weiteren Grund zum Feiern, denn mittlerweile hat der zweimillionste Land Cruiser die Fertigungsstraße verlassen. Es ist ein J8, die kom-plette Neuentwicklung des Station Wagon.

    Mehr denn je ist der große Geländewagen nun auf Komfort und Luxus ausgelegt, und auch optisch erinnert nichts mehr an ein Nutzfahrzeug. Weiche Formen bestimmen das Karosserie-Design, der aerodynamische Feinschliff stammt geradewegs aus dem Windkanal.

    Und obwohl das gewaltige Topmodell in allen Dimensionen zugelegt hat, wirkt sein Styling harmonisch und ansprechend. Damit setzt Toyota die mit dem J5 eingeleitete Zweiteilung der Land Cruiser Baureihen konsequenter denn je fort und erschließt zugleich neue Kundenpotenziale. Der Station

    Land Cruiser 80 Station Wagon (J8): Konsequente Weiterentwicklung in Richtung Komfort (1990-1997)

    Gefühl vermittelt zudem die geschwindigkeitsabhängige Servo-lenkung. Abseits befestigter Wege erlaubt das neue Fahrwerk eine bis dahin unerreichte Achsverschränkung und stellt ein-drucksvoll unter Beweis, dass der luxuriöse Land Cruiser seine Off road-Qualitäten keinesfalls eingebüßt hat.

    Zeitgemäße Verzögerungswerte liefern nun innenbelüftete Scheibenbremsen, ab 1993 sorgt ein Antiblockiersystem für zusätzliche Sicherheit.

    erste japanische 4x4, der auf Wunsch mit einem permanenten Allradantrieb ausgerüstet wird. Um einen deutlich höheren Fahrkomfort, verbesserte Handling-Qualitäten und ein Plus an Geradeauslauf- und Kurvenstabilität zu garantieren, entscheidet sich Toyota für eine komplett neu konstruierte Radaufhängung.

    Die überarbeiteten Starrachsen werden mit Längslenkern, Pan -hardstab und Querstabilisator kombiniert, während Schrauben-federn rundum die Federpakete aus Blattstahl ersetzen. Mehr

    1990 1994 >

    Land Cruiser J8, HDJ80, 1991 Land Cruiser J8, HDJ80, 1995

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    auch im Land Cruiser 70. Im Zuge der leichten Modellüber arbei-tung erhält der Turbodiesel 1995 einen Vierventil-Zylinderkopf, der die Leistung auf 170 PS steigert. Das Drehmoment-Maxi-mum beträgt jetzt souveräne 380 Nm. Gleichzeitig können die Verbrauchs- und Emissionswerte gesenkt werden. Für die Ben -ziner-Fraktion steht der aus dem J6 bekannte Ottomotor mit

    Auch in Sachen Motorisierung hat Toyota die Zeichen der Zeit erkannt und setzt auf großvolumige Dieseltriebwerke, zumalder Station Wagon gern als potentes Zugfahrzeug eingesetzt wird. Kunden haben die Wahl zwischen dem 4,2 Liter großen Saugdiesel mit 130 PS und der aufgeladenen Direkteinspritzer-Variante mit 167 PS. Beide Selbstzünder verrichten ihren Dienst

    Land Cruiser J8, HDJ80, 1995

    1995 1997>

    „Autana“ und „Burbuja“ bis 2007 weitergebaut. Auch hierzulan-de erfreute sich der Toyota Station Wagon großer Beliebtheit, und das nicht nur bei rechtmäßigen Besitzern.

    Zu seiner Zeit war der J8 nämlich das meistgestohlene Fahrzeug im wiedervereinigten Deutschland. 1998 steht der Nachfolger bereit, und Toyota legt mit dem Land Cruiser 100 in Sachen Technologie, Ausstattung und Komfort erneut kräftig nach.

    4,0 Litern Hubraum und 155 PS bereit. Schon 1992 gesellt sich der ebenfalls im J7 eingesetzte 4,5-Liter DOHC-Reihen sechs-zylinder mit Vierventil-Kopf dazu. Die Vergaser-Version leistet 190 PS, der Einspritzmotor entwickelt 215 Pferdestärken. Kombiniert sind die Motoren je nach Aus-stattung mit einem neuen Fünf -gang-Schaltgetriebe oder einer elektronisch gesteuerten Vier -stufen-Automatik samt Wandlerüberbrückung.

    Das Facelift im Jahr 1995 be-schert dem Land Cruiser 80 einen leicht überarbeiteten Innenraum, serienmäßige Fahrer- und Beifahrer-Airbags, ein komfor-tabler abgestimmtes Fahrwerk sowie ein neues Erkennungszeichen: Statt Toyota Schriftzug schmücken nun die drei Ellipsen den Kühlergrill.

    Ende 1997 stehen die japanischen Fertigungsstraßen für den J8 endgültig still. Insgesamt sind knapp 550.000 Exemplare vom Band gelaufen. Dabei hatte es die 80er Serie geschaff t, den Absatz des Station Wagon im Laufe von nur zwei Jahren um 75 Prozent zu steigern. In Venezuela wird der Off roader als

    Land Cruiser J8, HDJ80, 1997

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    det Toyota hochfeste und dennoch leichte Spezialbleche. Im Ver -gleich zum Prado 70 haben Drei- und Fünftürer deutlich zuge -legt, wobei letzterer erstmals auch in Deutschland zu haben ist. Das Interieur wirkt aufgeräumt und komfortabel, Raumgefühl und Platzangebot sind mehr als großzügig. Der angenehm übersichtliche Arbeitsplatz des Fahrers liegt auf Limousinen-Niveau, und auch in Sachen Ausstattung muss der Land Cruiser einen solchen Vergleich nicht scheuen. Es gibt eigentlich nichts, was es nicht gibt.

    Dank niedrigen Geräuschniveaus, hoher Laufkultur und sicherer Straßenlage kommt ebenfalls Pkw-Feeling auf. Dafür bricht Toyota mit einer Geländewagen-Tradition: Erstmals ist die Vorder -achse des Land Cruiser mit einer modernen Einzelradauf hängung an Doppel-Dreiecksquerlenkern bestückt, Schrauben federn und Stabilisator ergänzen die neue Konfi guration.

    Der Erfolg gibt den Japanern Recht: Der Prado bietet einen um Klassen besseren Fahrkomfort und macht dank der stabilen Konstruktion auch im Gelände eine tadellose Figur. Vier Scheiben bremsen, die vorderen innenbelüftet, bringen den Land Cruiser 90 zum Stehen. ABS ist serienmäßig an Bord, ab Mitte 1997 wird der Fahrer zudem vom Fahrzeugstabilitätsprogramm VSC und der Antriebsschlupf regelung A-TRC elektronisch unterstützt.

    Der Prado 90 wird überwiegend mit permanentem Allradantrieb, Sperrdiff erenzial und Geländereduktion ausgeliefert. Die Kraft -übertragung erfolgt wahlweise über ein Fünfgang-Schalt -

    Im Laufe der 1990er Jahre entfernen sich die Kundenbedürf-nisse nicht nur in Europa immer weiter vom Konzept des robus -ten Off roaders. Qualitäten wie Komfort, Laufruhe, Fahrvergnü-gen und Sicherheit treten in den Vordergrund und geben bei den prestigeträchtigen Premium-Geländewagen die Richtung vor.

    Toyota reagiert auf die Entwicklung und bringt 1996 den Land Cruiser 90 Prado auf den Markt. Damit erfolgt zugleich eine noch klarere Diff erenzierung zwischen der komfortorientierten Prado-Baureihe und dem kompromisslosen Land Cruiser 70 Heavy Duty. In Venezuela hört der LC 90 auf den Namen Merú, in Großbritannien geht er als Colorado auf die Piste.

    Die modern gezeichnete Karosserie des neuen Land Cruiser triff t den Geschmack der Zeit. Styling-Merkmale wie die leicht aus-gestellten Radhäuser und die wuchtige Front mit senkrecht geripptem Kühler zeugen von Kraft und Solidität. Großfl ächige Scheinwerfer und weiße Blinkerabdeckungen veredeln den gelungenen Auftritt. Für die neue Sicherheitskarosserie verwen -

    1996

    Land Cruiser 90 (J9): Komfortables Fahr-vergnügen ist Trumpf (1996-2002)

    kühlung. Der kraftvolle und dennoch sparsame Selbstzünder leistet 163 PS und entwickelt ein Drehmoment-Maximum von 343 Nm.

    Immer kürzere Modellzyklen bescheren dem Land Cruiser 90 nach nur sieben Produktionsjahren das Aus. Doch diese Zeit hat er genutzt: Fand der Prado 70 in knapp 12 Jahren ca. 300.000 Käufer, legte sein Nachfolger mit knapp 500.000 Exemplarendie Messlatte ein gutes Stück höher. Seinem Nachfolger, dem Land Cruiser 120, bleibt nichts anderes übrig, als diese Heraus-for derung anzunehmen.

    ge triebe oder eine elektronisch geregelte Vierstufen-Automatik. Zur Modelleinführung 1996 umfasst die Motorenpalette vier Triebwerke, davon zwei für den europäischen Markt. Neben dem 3,0 Liter Turbodiesel aus dem J7 kann der LC 90 mit einem neuen V6-Benziner mit 3,4 Litern Hubraum und 178 PS geordert werden.

    Nur ein Jahr später folgt ein 2,7 Liter großer DOHC-Reihenvier-zylinder mit Benzineinspritzung und 152 PS. Im Sommer 2000 schließlich präsentiert Toyota den komplett neuen 3.0 D-4D Common-Rail-Direkteinspritzer mit Turbolader und Ladeluft -

    Land Cruiser J9, KZ90, 1997 Land Cruiser J9, KZJ95, 1998

    2002

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    Scheiben zeugen von hoher Fertigungsqualität und senken Windgeräusche und Luftwiderstand.

    Im vergrößerten Innenraum herrschen üppige Platzverhältnisse vor. Der neue Station Wagon bietet den Passagieren vorn wie hinten mehr Kopf- und Beinfreiheit, im Fond erleichtern breitere Türen den Zustieg.

    Ausstattungsmerkmale wie Staufächer, Armlehnen, Getränke-halter und Leselampen machen deutlich, dass der Off roader auch für die Langstrecke perfekt vorbereitet ist. Wie eh und je bietet Toyota den neuen J10 auch als Basis-Version mit deutlich reduzierter Ausstattung an.

    Diese Modelle werden vorwiegend in Afrika und Südamerika eingesetzt, zu den Abnehmern zählen beispielsweise die Ver -einten Nationen sowie Hilfsorganisationen aus der ganzen Welt. In Europa, den USA und den Golfstaaten aber stehen Luxus und Komfort ganz oben auf der Wunschliste der Kunden.

    Deutsche Autofahrer entscheiden sich überwiegend für die gehobene Ausstattung „Special“ und damit zusätzlich für Leicht -metallräder, Klima-Automatik, 6-fach-CD-Wechsler, elektrisch verstellbare Sitze mit Memory-Funktion und Sitzheizung, ein elektrisch verstellbares Lenkrad sowie eine Lederausstattung samt Wurzelholz-Dekor. Im Rahmen der Modellpfl ege 2002 bie tet die neue Top-Version „Executive“ außerdem ein Glas-Schiebe-Hebedach und ein DVD-Navigationssystem mit 7-Zoll-Farbmonitor und Touchscreen-Bedienung.

    Spätestens mit der J8-Baureihe hat es der Land Cruiser Station Wagon zum unangefochtenen Prestigeträger im Toyota Modell-programm gebracht. Folgerichtig musste der Nachfolger er neut Maßstäbe setzen, um seine herausragende Position im Segment der Premium-Off roader weiter auszubauen.

    Bei der Modellvor stellung im Jahr 1998 hinterlässt der neue Land Cruiser 100 dann auch bleibende Eindrücke. Der Allradler ist innen wie außen gewachsen, verfügt über eine beispiellose Serienaus stattung und hat in Sachen Fahrkomfort und Sicher-heit noch einmal zugelegt. Bei alledem ist er bestens gerüstet, um auch heikle Geländepassagen souverän zu meistern.

    Trotz seiner imposanten Erscheinung wirkt der große Gelände-wagen weder wuchtig noch aufdringlich. Die dezente Formen-sprache und eine eher schlichte Linienführung verleihen der Karosserie eine unaufgeregte Eleganz, die zugleich Solidität und Souveränität ausstrahlt. Feinarbeit auch im Detail: Äußerst ge ringe Spaltmaße und mit der Karosserie bündig abschließende

    Land Cruiser 100 Station Wagon (J10): Noch besser und von allem ein bisschen mehr (1998-2007)

    1998 2002 >

    Land Cruiser J10, HDJ100, 1998

    Land Cruiser J10, HDJ100, 1998

    Land Cruiser J10, HDJ100, 2000

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    Längslenkern und Schraubenfedern ihren Dienst. Diese Ent-scheidung ist ebenso mutig wie sinnvoll: Während die Märkte mit hohem Geländeanteil auch weiterhin auf Starrachsen vertrauen dürfen, profi tieren asphaltverwöhnte Kunden in Europa und Nordamerika vom hohen Fahrkomfort einer moder-nen Einzelradaufhängung. So bleibt die 105er Serie als robuste Basis-Version bevorzugtes Transportmittel für Behörden, Hilf sorganisationen und andere Abnehmer vorzugsweise in Gebieten mit schwacher Verkehrsinfrastruktur.

    Europäer und Nordamerikaner kommen schließlich in den Ge nuss moderner Assistenz- und Komfortsysteme, denn die prozessorgesteuerte CAN-Bus Technologie zählt mittlerweile ebenfalls zum automobilen Standard. Toyota schickt den neuen Station Wagon daher mit TEMS, einem höhenverstellbaren

    Zur Insassensicherheit tragen Airbags für Fahrer und Beifahrer, Dreipunkt-Automatikgurte auf allen Plätzen, Gurtstraff er und Gurtkraftbegrenzer vorn sowie ein Seitenaufprallschutz in allen Türen bei.

    Auch in Sachen Antrieb und Fahrwerk repräsentiert der neue Toyota Station Wagon den Stand der Technik. Während die 105er Serie in Australien, Asien, Afrika, Südamerika und dem Nahen Osten mit dem leicht modifi zierten Fahrgestell des J8 unterwegs ist, ruht die Karosserie des Land Cruiser 100 auf einem komplett neuen Leiterrahmen-Chassis. Ein absolutes Novum ist die neue Vorderachse des Off roaders, denn erstmals bei einem Station Wagon haben sich die Ingenieure für eine Einzelradaufhängung an Dreieckslenkern mit Drehstabfedern entschieden. Hinten verrichtet nach wie vor eine Starrache mit

    2002 2007>

    Land Cruiser J10, HDJ100, 2002 Land Cruiser J10, HDJ100, 2002

    steuerung ETCS-i entwickelt der Achtzylinder fortan eine Spitzenleistung von 275 PS.

    In Deutschland entscheiden sich die meisten Kunden jedoch für einen Dieselmotor. 40 Prozent der Käufer ordern den Selbst-zünder mit Automatik, 35 Prozent kombinieren den Diesel mit einem Schaltgetriebe. Folglich setzt ein Viertel der Kunden auf den prestigeträchtigen V8-Benziner.

    Als die Produktion des J10 Ende 2007 eingestellt wird, haben bereits mehr als 5,5 Millionen Land Cruiser die Welt erkundet, darunter mehr als 2 Millionen Station Wagon. Und der Nach folger scharrt mit den Hufen, denn bei Toyota arbeitet man bereits seit 2002 daran, die Baureihe J20 in Form und Funktion zu bringen.

    Fahrwerk samt regelbarer Dämpfungs charak teristik in die Premium-Märkte. Auch die aktive Lenk unterstützung VGRS kommt dazu. Ebenfalls an Bord: ABS, der Bremsassistent BA und die elektronische Bremskraftverteilung EBD. Ab dem Jahr 2000 sind außerdem die Antriebs schlupf regelung A-TRC und das Fahrzeug stabilitäts programm VSC verfügbar.

    Je nach Version ist der Allradantrieb zuschaltbar oder perma-nent aktiv. Eine auf Knopfdruck zuschaltbare Diff erenzialsperre für die Hinter achse und das Reduktionsgetriebe mit integrierter Sperre für das Mitteldiff erenzial garantieren hierzulande das Fortkommen auf schwerem Geläuf.

    Geschaltet wird über ein manuelles Fünfganggetriebe oder eine elektronisch geregelte Vierstufen-Automatik mit Programm wahl. Ab 2004 steht auch ein Automatikgetriebe mit fünf Schaltstufen zur Verfügung.

    Weltweit kommen sechs verschiedene Motoren zum Einsatz, da -runter drei Dieselaggregate mit 4,2 Litern Hubraum und 130, 165 oder 204 PS. Daneben tritt auch der aus dem J8 bekannte Ben -ziner mit 4,5 Litern Hubraum seinen Dienst unter der J10-Haube an. Eine Premiere feiert 1998 der erste V8-Benziner in einem Toyota Land Cruiser.

    Das 4,7-Liter-Aggregat leistet 235 PS und entwickelt ein Dreh -moment-Maximum von 430 Nm. 2006 spendiert Toyota dem V8 zwei intelligente Steuersysteme. Mit der variablen Ventil-steuerung VVT-i sowie der elektronischen Drosselklappen -

    Land Cruiser J10, HDJ100, 2002

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    wer bern setzen die Ingenieure auch weiterhin auf einen robus-ten Leiterrahmen und treten den Beweis an, dass ein klassisches Geländewagen-Konzept durchaus mit den gestiegenen Anfor-derungen an Fahrdynamik und Komfort zu vereinbaren ist.

    Prägende Elemente sind der markante Frontgrill, der wuchtige Stoßfänger sowie die bis zur Motorhaube hochgezogenen Klar -glas-Scheinwerfer. Auch aus anderen Blickwinkeln spricht das robuste Außendesign die Sprache eines modernen Klassi kers. Und der steht mit einem cW-Wert von nur 0,38 ausgesprochen günstig im Fahrtwind.

    Wie sein Vorgänger kommt der LC 120 als Drei- und Fünftürer auf den Markt, wobei Länge, Breite, Radstand und Spurweite wieder einmal zugelegt haben. Einzig in der Höhe bleibt der neue Prado unter dem Niveau seines älteren Bruders. Für die Passa-giere heißt das: Platz satt sowie ein behagliches, in höheren Ausstattungsstufen geradezu luxuriöses Reise-Ambiente. Selbst bei hohem Tempo dringen Antriebs- und Umweltgeräusche kaum in den Innenraum vor.

    Das Cockpit präsentiert sich klar und übersichtlich, die zeitlose Eleganz kann überzeugen. Neue „Soft Touch“ Oberfl ächen fühlen sich angenehm an und hinterlassen einen hochwertigen Eindruck.

    Mattierte Aluminium-Applikationen sowie Leder und Holz prägen die Atmosphäre in den gehobenen Ausstattungs-versionen. Deutsche Allrad-Kunden kommen erstmals in den

    In einem hart umkämpften Markt mit starken Wettbewerbern können nur die Besten bestehen. Und das ist zu Beginn des neuen Jahrhunderts gar nicht so einfach, zumal immer an spruchs- vollere Kunden von ihrem Fahrzeug wahre Wunderdinge er war- ten: Ein Automobil mit Stil und Prestige, dazu die Fahr dynamik eines Pkw, den Komfort einer Großraumlimousine und die Gelän deeigenschaften eines waschechten Off roaders.

    Für Toyota ist das eine Herausforderung, denn immerhin war und ist der Land Cruiser ein Imageträger, der den ausgezeichneten Ruf der Marke in die Welt getragen hat. Die Antwort auf die hochgeschraubten Erwartungen kommt 2002, und sie heißt Land Cruiser 120.

    Der Neue ist stärker, sicherer, komfortabler und ausgefeilter denn je und markiert einen Quantensprung in der Modell-geschichte des Land Cruiser Prado. Erstmals wurde sein Blech -kleid im europäischen Toyota Designzentrum ED2 in Südfrank-reich gezeichnet, und kein anderer Toyota verfügt über ein derart umfangreiches Paket an Komfort-Elektronik und Assistenzsys-temen wie der neue J12. Gegen den Trend bei diversen Mitbe -

    Land Cruiser 120 (J12): Technologieträger und Multitalent (2002-2009)

    2002 2004 >

    Land Cruiser J12, KDJ120 (Fünftürer), KDJ125 (Dreitürer)

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    neten Fahreigenschaften auf Asphalt, die den Vergleich mit einer Premium-Limousine kaum scheuen müssen. Vier innenbelüftete Scheibenbremsen, Vierkanal-ABS, Bremsassistent, elektroni-sche Bremskraftverteilung EBD, aktive Antriebsschlupfregelung A-TRC und das elektronische Stabilitätsprogramm VSC unter-stützen die Talente und sind hierzulande serienmäßig an Bord.

    Dabei hat der Land Cruiser nichts von seinen Off road-Qualitäten eingebüßt. Der LC 120 hat eine Weltpremiere an Bord, die das Fahren auf schwierigem Terrain wesentlich erleichtert. Die elektronische Berganfahrkontrolle HAC (Hill-start Assist Control) verhindert ein unkontrolliertes Zurückrollen beim Anfahren in der Steigung, wenn der Fahrer vom Brems- auf das Gaspedal wechselt.

    Auch am Berg ist daher ein richtungsstabiles Anfahren selbst für Ungeübte keine Hexerei. Daneben hält die Bergabfahrkontrolle DAC (Downhill Assist Control) die Geschwindigkeit im Gefälle konstant niedrig und das Fahrzeug in der Spur. So bleibt der Off roader auch auf Abwegen kontrollierbar, ohne dass die Räder blockieren.

    Je nach Motorisierung stehen von Beginn an verschiedene Fünfgang-Schaltgetriebe und elektronisch gesteuerte Vier-stufen-Automaten zur Verfügung. 2004 ergänzt Toyota das Angebot um eine Fünfstufen-Automatik und eine manuelle Sechsgang-Schaltbox. In den meisten Märkten wird der Land Cruiser 120 mit permanentem Allradantrieb samt Gelände-reduktion ausgeliefert. Das Verteilergetriebe ist mit einem

    Genuss der hochmodernen Optitron-Instrumente, die unabhän-gig vom Lichteinfall jederzeit blendfrei und sicher ablesbar sind.

    Das Chassis ist eine komplette Neuentwicklung, allein der Leiter -rahmen weist eine um 60 Prozent höhere Torsionssteifi gkeit auf und bringt trotzdem weniger Gewicht auf die Waage. Die Vor -derachse ist mit einer Einzelradaufhängung an Doppelquer-lenkern bestückt, die ungeteilte Hinterachse wird an einer Mehrlenker-Konstruktion geführt. Schraubenfedern rundum sowie neu entwickelte Stoßdämpfer zählen zum Standard.

    In der Top-Ausstattung spendiert Toyota dem Land Cruiser 120 das aus dem J10 bekannte aktive Federungssystem TEMS samt integrierter Luftfederung mit Niveauausgleich auf der Hinter-achse. Derart gerüstet verblüff t der Off roader mit ausgezeich -

    2004 2009>

    Land Cruiser J12, KDJ120

    Torsen-Diff erenzial bestückt, das sich bei Bedarf per Tastendruck zu 100 Prozent sperren lässt. Das Motorenangebot für den J12 ist recht umfangreich, wenn auch in den einzelnen Märkten sehr unterschiedlich. Insgesamt kommen neun verschiedene Triebwerke zum Einsatz, darunter drei Dieselmaschinen. Einige Aggregate sind aus dem Vorgänger J9 bekannt.

    In Deutschland kann sich der Kunde für den 3.0 D-4D Diesel-motor mit 163 PS oder den 4,0 Liter großen V6-Benziner mit 249 PS entscheiden. Beide Motoren arbeiten mit modernster Technik und zeichnen sich durch ihre Laufkultur sowie die hohe Leistungsausbeute bei sparsamen Verbrauchswerten aus. In zwei Ausbaustufen entwickelt der Diesel schließlich 166 bzw. 173 PS, dem V6-Benziner entlocken die Ingenieure am Ende 285 PS.

    Toyota hat das selbst gesteckte Ziel erreicht: Der Land Cruiser 120 Prado überzeugt gleichermaßen als Reiselimousine, Fami -lien auto, Kletterkünstler und Zugpferd für Lasten bis zu 3,5 Tonnen. Damit ist er fürwahr ein Multitalent, das kaum einen Wunsch off en lässt. Und er ist ein wahrer Weltbürger, der nicht nur in seiner Heimat, sondern auch in Kolumbien, China und Indien vom Band läuft.

    Doch auch seine Zeit ist endlich, denn Stillstand bedeutet gerade im Segment hochwertiger Automobile Rückschritt. 2009 läuft die Produktion aus und Toyota schickt den Nachfolger auf die Piste. Es ist der aktuelle Land Cruiser 150, der bislang jüngste und modernste Vertreter der Prado-Baureihe.

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    die das Fahren sowohl auf der Straße wie im Gelände noch komfortabler und sicherer macht. Zudem verrät ein kritischer Blick in den Innenraum: Materialanmutung, Verarbeitung, Passgenauigkeit und Haptik im neuen Station Wagon verdienen das Prädikat „besonders wertvoll“. Und das triff t schon auf die Basisversionen für weniger erschlossene Regionen zu.

    Auch die Karosserie-Schneider haben ganze Arbeit geleistet und die vielfältigen Qualitäten des LC 200 ausdrucksstark in Szene gesetzt. Wesentliche Design-Merkmale sind die hohe Schulter-linie, die auff ällige Oberfl ächengestaltung sowie die ausgestell-ten Radhäuser. Auf breiter Spur steht er da, die bullige Front mit wuchtigem Kühlergrill und großen Scheinwerfern signalisiert gleichermaßen Kraft, Dynamik und Entschlossenheit.

    Kein Zweifel, der große Land Cruiser strotzt vor Selbstbewusst-sein – und wirkt zugleich einladend: Er ist ein Automobil, dem man sich gerne anvertraut, ganz gleich, wohin die Reise geht. Und er ist – wie könnte es anders sein – noch einmal gewachsen. In der Länge übertriff t er seinen Vorgänger J10 um 60 Milli-meter, in der Breite hat er 30 Millimeter zugelegt. So präsentiert sich dem Betrachter ein bärenstarker Riese im Format 4.950 x 1.970 x 1.865 mm (LxBxH).

    Das clevere Karosserie-Konzept hat auch dem Innenraum einen Längenzuwachs von 130 Millimeter beschert. Für die Passagiere bedeutet dies Platz im Überfl uss und ein überaus großzügiges Raumgefühl. Dabei spielt es keine Rolle, für welche Sitzkonfi gu-ration sich die Insassen entschieden haben. In Sachen Kopf-,

    Als die Produktion des J10 nach neunjähriger Bauzeit eingestellt wird, hat Toyota weltweit mehr als 5,5 Millionen Land Cruiser ver -kauft, darunter über 2 Millionen Station Wagon. Wenig spä ter, im Frühjahr 2008, löst der Land Cruiser 200 seinen Vorgänger als größten und luxuriösesten Geländewagen der Marke ab.

    Schon zu Beginn des J20-Projekts im Jahr 2002 hatten sich die Beteiligten Gedanken darüber gemacht, wohin die Reise zukünftig gehen sollte. Am Ende steht fest: Die traditionellen Stärken des Off roaders müssen erhalten bleiben, ohne die hochgeschrau bten Erwartungen der Kunden zu enttäuschen. Denn die konzentrieren sich immer häufi ger auf Onroad-Qualitäten wie Reisekomfort, Vollausstattung und Fahrdynamik.

    Kraft, Zuverlässigkeit, Langlebigkeit und Geländegängigkeit sind also nach wie vor die Pfunde, mit denen der Land Cruiser 200 wuchern kann. Neu und weltweit einmalig ist jedoch das große Bündel an hochmoderner Steuerungs- und Regeltechnologie,

    Land Cruiser 200 Station Wagon (J20): Luxuriöser Raumkreuzer mit wegweisender Technologie (seit 2007)

    Als Weltbürger ist der Land Cruiser 200 Station Wagon in sehr unterschiedlichen Ausstattungsvarianten unterwegs. Doch schon die Basisversion mit strapazierfähigem Vinyl hinterlässt einen hochwertigen Ein druck. In den deutschen Modellen, die schlicht „Land Cruiser V8“ heißen, ist zumindest Velours angesagt. Im Top-Modell herrscht eine luxuriöse Wohlfühl-

    Atmosphäre vor, geprägt von weichem

    Schulter- und Beinfreiheit off eriert der Raumkreuzer geradezu unendliche Weiten. Wie gewohnt ist der Station Wagon mit bis zu zehn Sitzplätzen in drei Reihen ausgestattet. Die zweite Sitzreihe kann in Längsrichtung um 105 Millimeter verschoben und je nach Ausführung im Verhältnis 60:40 oder 40:20:40 umgeklappt werden. In der dritten Sitzreihe montiert Toyota wahlweise zwei Längs bänke oder eine konventi-onelle Sitzbank in Fahrtrichtung. Wird letztere nicht benötigt, klappt ein gedämpfter Mechanismus die Bank im Verhältnis 50:50 sanft zur Seite.

    2007 2008 >

    Land Cruiser J20, VDJ200

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    Land Cruiser J20, VDJ200

    Leder und edlem Holz. Behaglichkeit und Komfort in einem edel anmutenden Ambiente – so lassen sich längere Reisen überaus entspannt bewältigen. Und auch im Gelände sitzen die Passa-giere nicht immer in der ersten, bestimmt aber in einer erstklas-sigen Reihe.

    Ein Blick in die Ausstattungslisten zeigt, dass die Annehmlich -kei ten schier grenzenlos sind. Ob Vierzonen-Klimatisierungs-auto matik oder Multivisions-, Audio- und DVD-Navigations-system mit Touchscreen-Funktion, Sprachsteuerung, Blue-tooth-Frei sprecheinrichtung und Sechsfach-DVD-Wechsler: Wer den Station Wagon sein eigen nennt, ist wunschlos glück-lich und vermisst weder Reiselimousine noch Familienvan.

    Der Kommandostand präsentiert sich aufgeräumt und über-sichtlich. Der Fahrer hat nicht nur alles im Blick, sondern eben -falls sicher im Griff , denn alle wichtigen Bedienelemente be fi n -den sich am rechten Platz und sind ausreichend groß und griffi g dimensioniert. Selbst bei unruhiger Fahrt im Gelände sind sie daher zielsicher erreich- und bedienbar.

    Die große Mittelkonsole – Schaltzentrale für die Klimatisierung, das Audiosystem und den Navigator – ist in den höheren Aus -stattungsstufen von einem riesigen Farbdisplay gekrönt, das vielfältige Aufgaben übernehmen kann. Kniepolster an denSeiten der Konsole bieten Halt im Gelände. Die wichtigsten Infor-mationen während der Fahrt liefern dreidimensionale Optitron-Instrumente. Selbstverständ lich kann der Fahrer zahlreiche Funktionen über Bedientasten am Lenkrad aktivieren.

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    Land Cruiser J20, VDJ200

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    federn statt Drehstäbe montiert. Damit wächst der Federweg an der Vorderachse auf 230 Millimeter, die ungeteilte Mehrlenker-Hinterachse mit Panhardstab stellt ganze 240 Millimeter bereit. Eine neue Abstimmung verschaff t dem Fahrwerk schließlich verbesserte Handling- und Komforteigenschaften.

    Verzögert wird der Land Cruiser 200 über innenbelüftete Scheibenbremsen rundum. Damit nichts dem Zufall überlassen bleibt, hat Toyota die Bremsanlage mit modernen elektronischen Systemen kombiniert. In deutschen Modellen serienmäßig an Bord sind Multi-Terrain-ABS, die elektronische Bremskraft ver-

    Auch unter dem Blechkleid hat Toyota Hand angelegt und den Station Wagon einen weiteren Schritt nach vorn gebracht. Das gilt für die Hardware ebenso wie für die Software.

    Natürlich ruht die Karosserie auch weiterhin auf einem robusten Leiterrahmen aus hochfestem Stahl, doch der ist komplett neu entwickelt und weist eine spürbar höhere Torsions- und Biege-steifi gkeit auf.

    Die vordere Einzelradaufhängung ist wie bisher an Doppelquer-lenkern geführt, doch haben die Ingenieure nun Schrauben -

    2008 2009>

    Land Cruiser J20, VDJ200

    Das ist auch 2007 nicht anders. Gleich zu Beginn präsentiert Toyota im neuen J20 eine Europa- und zwei Weltpremieren. Mit der dynamischen Fahrwerkskontrolle KDSS (Kinetic Dynamic Suspension System) verfügt der Land Cruiser 200 über eine Regeltechnologie, die Fahrstabilität, Komfort und Wankver halten optimiert, indem sie die Stabilisatorwirkung an Vorder- und Hinterachse an die Fahrbahnbeschaff enheit der Straße anpasst.

    Im Gelände hingegen neutralisiert KDSS die Wirkung, um die volle Nutzung der Federwege sowie die maximale Achsver-schränkung zu ermöglichen.

    teilung EBD, das Stabilitätsprogramm VSC und die Off road-spezifi schen Helfer wie aktive Traktionskontrolle A-TRC, Berg-anfahrkontrolle HAC und Bergabfahrkontrolle DAC.

    Das neue Multi-Terrain-ABS lässt beim Bremsen auf unbefestig-tem Untergrund ein Blockieren der Räder in gewissem Umfang zu, damit sich vor den Reifen ein Keil bilden kann, der das Fahrzeug zusätzlich abbremst.

    Als Flaggschiff der Land Cruiser Flotte hat der Station Wagon schon früh die Vorreiter-Rolle in Sachen Technik übernommen.

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    Land Cruiser J20, VDJ200

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    Land Cruiser J20, VDJ200

    Weltweit einmalig ist die Kombination aus aktivem Dämpfungssystem AVS (Adaptive Variable Suspension) und aktiver Niveauregulierung AHC (Active Height Control). Beide Systeme steuern die komplette Radaufhängung und passen sowohl Feder- als auch Dämpfungsrate den jeweiligen Bedingungen automatisch an. Das schaff t Freiheiten im Gelände und sorgt auf Asphalt für einen ausgezeichneten Fahrkomfort bei hoher Nick- und Wankstabilität. Darüber hinaus lässt sich die Fahrzeughöhe in fünf Stufen variieren, drei davon sind vom Fahrer vorwählbar. Insgesamt lässt sich der Station Wagon vorn um 110 Millimeter und hinten um 100 Millimeter anheben oder absenken. Die Bedienung der Systeme erfolgt über Tasten auf der Mittelkonsole.

    Eine weitere Weltneuheit präsentiert Toyota mit dem gelände-abhängigen Geschwindigkeitsregelsystem Crawl Control. Wenn es der Fahrer wünscht, übernimmt die Elektronik Gas und Bremse des Land Cruiser, um insbesondere abschüssiges Gelände oder steile Anstiege sicher und mit konstanter Schrittgeschwindigkeit zu meistern. Derweil kann sich der Fahrer voll und ganz auf die Lenkarbeit konzentrieren. Auch wenn der Station Wagon einmal stecken bleiben sollte, erweist sich die Crawl Control als überaus hilfreiche Technik, um den Land Cruiser wieder frei zu fahren.

    Angetrieben wird der Station Wagon permanent über alle vier Räder, auf eine Variante mit zuschaltbarem Allradantrieb hat Toyota ganz verzichtet. Das neue Verteilergetriebe verkraftet höhere Drehmomente und baut dennoch leichter als sein

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    Das reicht, um den Raumkreuzer in nur 8,2 Sekunden auf 100 km/h zu katapultieren und bei Bedarf auf 210 km/h zu be schleunigen.

    Wer Zeit hat, genießt die ausgesprochene Laufruhe und erfreut sich beim entspannten Cruisen. In Deutschland heißt die un -schlagbare Kombination schlicht Land Cruiser V8. Die abge-speckte Version 4.5 D-4D mit nur einem Turbolader treibt auf anderen Märkten auch den J7 an.

    Ebenfalls Land Cruiser V8 heißt in Deutschland der 4,7 Liter große Benziner mit stufenlos variabler Ventilsteuerung (VVT-i) und Ansaugluftsteuerung (ACIS), der 288 PS leistet und ein Drehmoment-Maximum von 445 Nm entwickelt. Mittlerweile ist diese Kombination hierzulande nicht mehr lieferbar.

    Auch die übrigen Benziner für den Land Cruiser 200 sind durch und durch potente Triebwerke, die wie im Falle des 4,0 Liter V6 aus den Prado-Modellen J12 und J15 bekannt sind. In anderen Märkten bietet Toyota außerdem zwei hochmoderne V8-Leichtmetallmotoren mit 4,6 und 5,7 Litern Hubraum an.

    Dass der Land Cruiser Station Wagon Lob und Respekt genießt, zeigen die vielen Preise und Auszeichnungen, die der Toyota Premium-Geländewagen überall auf der Welt gesammelt hat.

    In Deutschland gewann er 2009 den „Off Road Award“ in der Kategorie Luxus-Geländewagen, im gleichen Jahr wurde er zum „Allradauto des Jahres“ in der Importwertung gekürt.

    Vorgänger. Herzstück ist ein Torsen-Diff erenzial mit begrenztem Schlupf, das die Antriebskraftverteilung auf Vorder- und Hinter -achse zwischen 40:60 und 30:70 variiert. Im Gelände kann das Mitteldiff erenzial zu 100 Prozent gesperrt werden, so dass die Antriebskräfte im Verhältnis 50:50 verteilt werden.

    Die entsprechende Taste hat Toyota praktischerweise neben dem Drehschalter platziert, mit dem die Geländereduktion aktiviert wird. Im Zusammenspiel mit der aktiven Antriebs schlupf -regelung A-TRC erreicht der Land Cruiser 200 ein herausragen-des Traktionsniveau.

    Zur Modelleinführung rollt der Station Wagon wahlweise mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe oder einer Automatik mit fünf oder sechs Fahrstufen vom Band. Die hochmodernen Schalt-automaten sind elektronisch gesteuert und arbeiten mit einem sequenziellen Schaltmodus.

    In Sachen Motorisierung stehen von Beginn an fünf Motoren zur Auswahl, darunter nur ein Diesel – aber der hat es in sich: Es ist der erste V8-Diesel von Toyota und zugleich das erste Toyota Acht zylinder-Triebwerk mit Common-Rail-Einspritzung.

    4.431 ccm Hubraum, 32 Ventile, zwei obenliegende Nockenwellen je Zylinderbank und gleich zwei Turbolader mit variabler Schaufelgeometrie – das sind die konstruktiven Eckdaten einer Maschine, die locker 286 PS erzeugt und schon bei 1.600 U/min satte 650 Nm auf die mächtige Kurbelwelle stemmt.

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    und dynamischer. Markante Stilelemente sind die wuchtige Front, die gewölbten Radhäuser, scharf gezeichnete Klarglas-Scheinwerfer und große Heckleuchten in LED-Technik. Kein Zweifel: Der neue Land Cruiser lässt schon optisch seine Muskeln spielen. Lediglich in Sachen Aerodynamik übt er sich in Zurück-haltung, denn mit einem cW-Wert von nur 0,35 setzt er dem Fahrwind für seine Fahrzeugklasse nur wenig Widerstand ent -gegen. Die positiven Auswirkungen auf Verbrauch und Fahr-geräusch sind hinlänglich bekannt.

    Auch in puncto Sicherheit überlässt der Land Cruiser 150 nichts dem Zufall. Eine moderne Sicherheitsfahrgastzelle schützt die Passagiere, defi nierte Verformungszonen bauen die Crash-Energie bei einem Aufprall kontrolliert ab. Um auch schwächere Verkehrsteilnehmer zu schützen, haben Toyota Ingenieure die „Partnerschutz-Strategie“ entwickelt, weshalb die vordere Knautschzone des großen Off roaders auf der entsprechenden Höhe eines durchschnittlichen Pkw liegt. So können die Sicherheitssysteme beider Unfallfahrzeuge optimal wirken.

    Wie sein Vorgänger ist der Land Cruiser 150 als Drei- und Fünftürer konzipiert, beide Versionen sind bei jeweils unverän-dertem Radstand 10 Millimeter breiter als der J12. In der Länge legt der Fünftürer um 45 Millimeter zu, der Dreitürer ist nun 85 Millimeter länger. Für Passagiere und Gepäck gibt es somit keinerlei Probleme. In der zweiten Reihe fi nden Mitfahrer eine im Verhältnis 40:20:40 teilbare Bank, die sich umklappen und in Längsrichtung verschieben lässt. Alternativ sind auch zwei Längssitzbänke möglich. Der Fünftürer bietet zudem Platz für

    Ende 2009 ist der Land Cruiser mit 6 Millionen Exemplaren deram häufi gsten verkaufte Geländewagen weltweit und hat der Marke Kunden in 178 Ländern der Erde beschert. Zur gleichen Zeit lässt Toyota die J12-Baureihe nach sieben Produktions-jahren auslaufen, um Platz für den modernsten und fortschritt-lichsten Prado aller Zeiten zu schaff en.

    Der neue LC 150 stellt ohne Zweifel eine technische Meister-leistung dar und muss sich auch in Sachen Komfort nicht hinter dem knapp zwei Jahre zuvor präsentierten Station Wagon 200 (Land Cruiser V8) verstecken. Rechtzeitig vor Beginn des neuen Jahrzehnts haben die Ingenieure auch im Falle des Prado tief in die elektronische Trickkiste gegriff en und dem neuen Gelände-wagen hochmoderne Assistenzsysteme spendiert, die das auto mobile Leben sowohl auf der Straße als auch im Gelände noch angenehmer und sicherer machen. Bei alledem bleibt er der typische Toyota Off roader, der sich wie eh und je durch Robustheit, Langlebigkeit und Kraft auszeichnet.

    Unverkennbar trägt auch der J15 die Handschrift des Toyota Design-Zentrums ED2 und lässt zugleich Anleihen beim Vor-gänger erkennen. Er präsentiert sich jedoch deutlich kraftvoller

    Land Cruiser 150 (J15): Der Hightech-Off roader (seit 2009)

    Off roaders. Schon der Vorgänger bot ein ansprechendes Am -biente, doch im LC 150 ist alles noch eine Spur edler und gedie -gener, zugleich aber auch funktioneller geraten. Schon der erste Eindruck macht klar: Die Innenraum-Designer haben ganze

    Arbeit geleistet. Ablagen, Staufächer und Getränkehalter fi nden sich überall im Land Cruiser, und nahezu jeder Winkel

    des Fahrzeugs ist beleuchtet. In den höheren Ausstattungs -

    eine dritte Sitzreihe mit vollwertigen Sesseln oder je eine Längssitzbank auf beiden Seiten. Die dritte Sitzreihe kann komplett im Boden versenkt werden, auf Wunsch sogar elekt-risch. Dass Sitzkomfort, Seitenhalt und ermüdungsarme Konturierung des Gestühls großgeschrieben werden, versteht sich von selbst. Schließlich wird der robuste Allradler in Mitteleuropa häufi g als Reisedampfer auf Asphalt bewegt. Und in dieser Rolle lässt sich die Fahrt im Land Cruiser 150 überaus entspannt genießen. Entsprechend präsentiert sich das Interieur des Premium-

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    Land Cruiser J15, KDJ150

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    stufen sorgt eine Lederausstattung für ein behagliches Ambiente. In der Vielzahl der erhältlichen Extras ist der Prado dem Station Wagon 200 dicht auf den Fersen. Ob Smart Entry & Start System, Rear Seat Entertainment System, Dreizonen-Klimaautomatik, Multi-Informationsdisplay, JBL-Soundsystem, Navigationssystem oder ein Kamerasystem mit bis zu 4 Kameras rund ums Fahrzeug: Es gibt fast nichts, was es nicht gibt. Ein Kühlfach unter der Mittelarmlehne, USB- und AUX-Anschlüsse sowie eine 220V-Bordsteckdose muten da schon wie automobi-ler Alltag an.

    Über alledem wacht der Fahrer. Die hohe Sitzposition – in der elektrischen Variante ist sie fünff ach justierbar – verschaff t eine ausgezeichnete Übersicht, die Instrumente und Bedienelemente der sauber gezeichneten Armaturentafel sind groß und perfekt positioniert. Sie lassen sich auch im Gelände oder bei Dunkelheit zielsicher erreichen. Audio- und Klimaanlage sowie das Navigationssystem werden über die Mittelkonsole gesteuert, zahlreiche Funktionen lassen sich auch bequem über Bedientasten am Lenkrad aktivieren. Über der Mittelkonsole thront ein großes Farb-Display, das zahlreiche Funktionen visualisiert und auch als Monitor für das Kamera-System fungiert. Derart unterstützt fallen Manöver wie Einparken, Rangieren, Rückwärtsfahren oder das Ankoppeln eines Anhängers wesentlich leichter. Noch umfangreicher fallen da nur noch die Assistenzsysteme für den Geländeeinsatz aus.

    In Sachen Insassensicherheit nimmt der neue Land Cruiser 150 seine Aufgaben besonders ernst. Sieben SRS-Airbags sind an

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    Nehmer-Qualitäten auch auf schwierigem Terrain. Selbst dort bleibt der Geländegänger dank langer Federwege und daraus resultierender hoher Verschränkung meist mit allen Vieren auf dem Boden.

    Damit der Einsatz im Gelände auch für wenig geübte Fahrer ein beherrschbares und sicheres Abenteuer bleibt, hat Toyota dem neuen Modell zahlreiche hochentwickelte Assistenzsysteme spendiert, die das Fahren im Gelände wesentlich erleichtern. Während die aktive Traktionskontrolle A-TRC, die Bergabfahr-hilfe DAC und die Berganfahrhilfe HAC bereits aus dem Vor-gänger bekannt sind, trumpft der Land Cruiser 150 auf Wunsch mit Systemen auf, die bislang dem großen Station Wagon 200 vorbehalten waren: Dazu zählen das Multi-Terrain-ABS, die dynamische Fahrwerkskontrolle KDSS, das geländeabhängige Geschwindigkeitsregelsystem Crawl Control und das aktive Dämpfungssystem AVS samt aktiver Niveauregulierung AHC auf der Hinterachse.

    Premiere feiert hierzulande das Multi-Terrain-Select-System, eine Weiterentwicklung der Antriebsschlupfregelung A-TRC. Es optimiert die elektronische Schlupfregelung von Automatik-Fahrzeugen, indem es die Beschleunigungs-, Brems- und Traktionskontrollen den Bedingungen automatisch anpasst. Entsprechend des jeweiligen Untergrunds kann der Fahrer zwischen vier verschiedenen Betriebsarten wählen. Das System empfi ehlt zudem die passende Getriebestellung für die jeweilige Aufgabe. Auf dem Multi-Terrain-Monitor im Cockpit wird der unmittelbare Umgebungsbereich des Fahrzeugs von vier

    Bord, darunter Front- und Seitenairbags für Fahrer und Beifah-rer, ein Knieairbag auf der Fahrerseite sowie Seiten-Kopfairbags bis in die dritte Sitzreihe. Auf den vorderen Plätzen kommen Gurtstraff er und Gurtkraftbegrenzer sowie Aktivkopfstützen zur Vermeidung von Schleudertraumata dazu. Auf Wunsch rüstet Toyota seinen Geländewagen mit dem hochmodernen Pre-Crash Safety System (PCS) samt adaptiver Geschwindigkeitsregel-anlage aus. Das PCS-Radar erkennt Hindernisse vor dem Fahr -zeug und hilft, eine drohende Kollision zu vermeiden – im heutigen Großstadt-Dschungel und auf den schnellen Asphalt-Pisten Europas ein echter Sicherheitsgewinn.

    So sehr der komfortable Land Cruiser 150 auf Asphalt getrimmt zu sein scheint, so beharrlich hat Toyota dessen Off road-Quali-täten gepfl egt. Dem neuen Prado gelingt es daher besser denn je, ein hohes Maß an Fahrkomfort auf der Straße mit souveränen Geländeeigenschaften zu verbinden. Insofern verwundert es nicht, dass die moderne Karosserie des J15 nach wie vor auf einem robusten Leiterrahmen montiert ist.

    Die Basis-Konstruk tion stammt in Ihren Grundzügen zwar vom Vorgänger, weist aber eine um 11 Prozent höhere Steifi gkeit auf. Bewährte Technik auch beim Fahrwerk: Sowohl die Doppelquer-lenker-Achse mit Einzelradaufhängung vorn als auch die un -geteilte Mehr lenkerachse hinten bürgen für eine hohe Fahrsta-bilität und viel Komfort. Stabilisatoren vorn und hinten sowie ein Panhardstab auf der Hinterachse komplettieren die Aufhängung. Optimierte Schraubenfedern und Stoßdämpfer sowie verstärkte Achskomponenten verleihen dem Toyota zugleich echte

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    Kameras übertragen. Neben Front- und Heckkamera sind zwei Aufnahmegeräte in die Außenspiegel integriert. Mit Multi-Terrain-Select-System ist der Fahrer in der Lage, den LC 150 kontrolliert und mit optimaler Traktion durch kritisches Terrain zu dirigieren. Bei Bedarf lassen sich gleichzeitig auch die Mitteldiff erenzialsperre sowie die Crawl Control aktivieren.

    Angetrieben wird der Land Cruiser permanent über alle vier Räder. Ganz automatisch verteilt das Torsen-Mitteldiff erenzial die Antriebsmomente auf Vorder- und Hinterachse. Je nach Fahrsituation variiert das Kräfteverhältnis zwischen 30:70 und 50:50. Bei Normalfahrt liegen Antriebskräfte im Verhältnis 40:60 an. Das neue Hinterachsdiff erenzial verkraftet ein um 34 Prozent höheres Drehmoment, Diff erenzialsperren sind je nach Ausstattung ebenfalls an Bord. Sie werden wie die Gelände-untersetzung bequem über Tasten in der Mittelkonsole aktiviert. Toyota liefert den Prado 150 weltweit mit sechs verschiedenen Getriebe-Varianten aus, darunter zwei Schaltgetriebe mit fünf und sechs Gängen sowie Automatikgetriebe mit vier, fünf oder sechs Fahrstufen.

    Die globale Motorenpalette umfasst bislang fünf verschiedene Aggregate mit Hubräumen zwischen 2,7 und 4,6 Litern. Bewähr-te und enorm standfeste Motoren, die auch in anderen Land Cruiser Modellen wie dem Vorgänger J12 oder dem Station Wagon 200 zum Einsatz kommen. In Deutschland ist der Land Cruiser 150 mit einem 3,0 Liter D-4D Turbodiesel in Kombina-tion mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe oder einer Fünfstufen-Automatik lieferbar. Dank Common-Rail-Einspritzung, piezo-

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    Land Cruiser J15, KDJ150

    Land Cruiser J15, KDJ150

    Der Erfolg verwundert kaum, denn mit seiner ausbalancierten Mischung aus Robustheit, Langlebigkeit und Gelände taug lich-keit einerseits und den seit 1985 stetig verbesserten Qualitäten in Sachen Fahrkomfort, Reisetauglichkeit und Fahrvergnügen andererseits triff t er seit Jahren den Nerv der Zeit. Dabei hat es der Prado immer verstanden, seine Markenidentität als wasch-echter Land Cruiser zu bewahren.

    Heute ist er der modernste Vertreter seiner Familie, aber bestimmt nicht der letzte. Man darf also gespannt sein, welche Überraschungen der erfolgreiche Toyota Off roader für die Zukunft bereithält.

    elektrischen Injektoren und einem Einspritzdruck von 2.000 bar leistet dieser 190 PS. Das maximale Drehmoment von 420 Nm liegt in einem breiten Drehzahlband zwischen 1.600 und 2.800 U/min an. Trotz Leistungszuwachs präsentiert sich der Motor sparsamer und schadstoff ärmer als zuvor. Modifi kationen am Abgassystem und ein zusätzliches Ventil zur Nacheinspritzung hinter dem Turbolader verbessern die Umwelteigenschaften des Land Cruiser zusätzlich, so dass er heute die Abgasnorm Euro 5 erfüllt.

    Bis Ende 2010 hat Toyota über 6,2 Millionen Land Cruiser gebaut, mehr als ein Viertel davon zählen zur Prado-Baureihe.

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