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31 Nr. 36 | 7. September 2011 automobilrevue Volltreffer mit üblen Folgen MINI CHALLENGE Zwei strahlende Sieger und ein grosser Pechvogel. REH GEGEN AUTO Das erste Training war am Sams- tagmorgen kaum in Gang, da stoppte ein Zwischenfall das Geschehen, wie er sich seit Jahrzehnten am Gurnigel nicht zutrug. In der mittleren Wald- partie sprang ein Reh aus dem dichten Unterholz direkt vor den Mini Cooper S von Jürg Ju- cker. Die unglückliche Kollisi- on kostete das Tier das Leben und zog einen vor Ort irrepa- rablen Frontschaden am Auto nach sich. Alle anderen insge- samt 30 Konkurrenten in der Mini Challenge Switzerland ebenso wie die weiteren Leute mit REG-Lizenz absolvierten ihr Programm ansonsten ohne einen einzigen Ausfall! Mit der Bestzeit im ersten Training verblüffte der in an- deren Cups gestählte Frédéric Yerly als Gaststarter im Mini von Reifenpartner Yokohama. Einen starken Eindruck hin- terliess auch Ralph Burget, der sich bereits in den Trainings- läufen im Spitzenfeld fest- setzte und nach dem ersten Lauf in Führung lag. Zum ers- ten Saisonsieg reichte es indes nicht, da Burgets zweiter Rennlauf zu viele kleine Schnitzer aufwies. GUTE GASTFAHRER Die umgekehrte Entwicklung durchlebte Fabio Nassimbeni. Wie vor Wochenfrist in Ober- hallau entschied der Zürcher Oberländer das Rennen dank eines Leistungssprungs. «Ich habe den Tag langsam aufge- baut und das Limit erst im letzten Lauf fast erreicht», so der MCS-Champion von 2008 und 2009. Yerly steigerte sich in beiden Rennläufen eben- falls und musste sich am Ende nur um 0,27 s geschlagen ge- ben. «Das ist Rennsport! Das fahrerische Niveau ist hier sehr hoch. Wenn du grund- sätzlich weisst, wie gut sich ein frontgetriebenes Fahrzeug am Berg verhält, findest du dich auch mit dem Mini sehr schnell zurecht.» Marcel Muzzarelli gefal- len langsam, aber sicher auch die Bergrennen. Wie in Reit- nau und Oberhallau kam der Titelverteidiger in der MCS- Wertung auf Rang 2. Damit baute er die Tabellenführung leicht aus, denn Thierry Kil- chenmann musste sich auf seiner «Hausstrecke» hinter Burget mit Platz 5 begnügen. Als Einziger der sechs Leute aus der Spitzengruppe konnte sich der frühere Schweizer Meister Giuliano Piccinato, der als Gaststarter wie Yerly ausser MCS-Konkurrenz teil- nahm, im zweiten Lauf nicht verbessern, was ihn um drei Plätze zurückwarf. In den letzten fünf Prü- fungen konzentrieren sich die Fahrerinnen und Fahrer wie- der auf Slaloms und Sprints. Bei der nächsten Doppelprü- fung auf dem TCS-Rundkurs von Lignières rechnet sich auch Dino Wintsch, der den dritten Zwischenrang an Nas- simbeni abtreten musste, wie- der mehr Chancen aus. MAHLER ÜBERLEGEN Am Gurnigel funktionierte der modifizierte Works-Cooper von Hannes Mahler im Gegen- satz zu Oberhallau einwand- frei. So liess der Aargauer we- der dem bei den bisherigen zwei Bergrennen siegreichen Bernie Wyss noch Daniel Bau- meler – gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe eine Chance und holte mit den klar schnellsten Mini-Zeiten den Sieg in der Racing-Klasse. Im Scratch-Klassement der 66 REG-Lizenzierten reichte es zum vierten Rang. CM/PW 42. BERGRENNEN GURNIGEL 7. Lauf zur Schweizer Bergmeisterschaft; Rüti bei Riggis- berg, Strecke Dürrbach–Gurnigelbad, 3734 m, Klasse- ment = Addition der 2 Laufzeiten (in Klammern besser- Zeit); komplette Rangliste unter www.gurnigelren- nen.ch; 3./4. September 2011. Tourenwagen Gruppe SuperSerie bis 2000 cm 3 (gestartet 4): 1. Wicki, 4’56,32 (2’25,41); 2. Graf, beide Honda Integra, 5’02,92 (2’29,54). Über 2000 (2): 1. Kummer, Mini Cooper S, 5’00,80 (2’26,95). SS-Competition (2): 1. Mächler, BMW 1er M Coupé, 4’36,84 (2’15,03). Gruppe N/ISN bis 1600 (3): 1. Mani, Peugeot 106, 5’04,83 (2’30,12); 2, Badertscher, Citroën Saxo, 5’07,08 (2’31,22). Bis 2000 (2): 1. Leibundgut, Honda Integra, 4’48,09 (2’19,55). Über 3000 (1): 1. Widmer, Mitsubishi Evo X, 4’36,11 (2’14,20). Gruppe A/ISA bis 1600, inkl, Citroën C2 Trophy (7): 1. Schneider, Citroën Saxo, 4’47,27 (2’19,96); 2. Devanthéry, 4’49,73 (2’23,52); 3. Rappaz, 4’50,02 (2’24,51); 4. Taverney, 4’52,02 (2’24,35); 5. Buemi, alle Citroën C2 R2, 4’54,15 (2’25,03). Bis 2000 (3): 1. Ulrich, BMW 320, 4’44,63 (2’15,27); 2. Wegmann, Renault Clio, 5’09,47 (2’32,10). Über 2000 (3): 1. Schnellmann, Mitsubishi Evo XIII, 4’25,86 (2’09,51); 2. Roux, Citroën DS3 R3, 4’53,81 (2’25,23). Gruppe IS bis 1400 (4): 1. Mathys, Fiat Uno, 4’35,70 (2’11,23); 2. Schöpfer, Audi 50, 4’35,72 (2’11,03). Bis 1600 (7): 1. Rohr, 4’41,57 (2’13,71); 2. Lanz, beide Toyota Corolla, 4’50,11 (2’15,30); 3. Oulevay, VW Scirocco, 4’50,97 (2’17,81). Bis 2000 (5): 1. Houlmann, Peugeot 205, 4’38,03 (2’11,74); 2. Banz, Opel Ascona, 4’47,93 (2’14,52); 3. Ehrbar, Opel Ka- dett C, 4’48,51 (2’12,34). Bis 2500 (6): 1. Koch, 4’34,54 (2’03,11); 2. Zwahlen, 4’39,33 (2’07,99); 3. Eberle, alle Opel Kadett C, 4’51,51 (2’13,79). Über 2500 (1): 1. Pfefferlé, Por- sche 935 Turbo, 4’31,03 (2’03,50). Gruppe E1 bis 1400 (3): 1. Rohr, Audi 50, 4’43,02 (2’15,61); 2. H. Wüthrich, Mini, 5’06,33 (2’15,40). Bis 1600 (6): 1. Bür- ki, VW Polo, 4’29,36 (2’06,71), 2. Wittwer, VW Golf, 4’43,20 (2’13,83). Bis 2000 (17): 1. Lüthi, Vauxhall Vectra, 4’31,46 (2’06,39); 2. Steck, BMW M3, 4’32,47 (2’08,68); 3. Eicher, BMW 320, 4’39,62 (2’12,52); 4. Farine, 4’42,97 (2’13,70); 5. Engel, beide VW Golf, 4’42,97 (2’10,90); 6. Zürcher, BMW 320, 4’48,32 (2’17,67); 7. André, Ford Mondeo, 4’49,74 (2’13,99). Bis 2500 (5): 1. Schlatter, Opel Kadett C, 4’44,24 (2’08,28); 2. Bürki, BMW 325, 4’47,57 (2’16,20). Bis 3000 (5): 1. Favre, BMW E30, 4’44,15 (2’13,52); 2. Gurtner, BMW M3 GTR, 4’51,06 (2’17,80); – Ianniello, Lancia Delta S4, out (1’58,59 im 1. Lauf = erster absoluter Streckenrekord). Bis 3500 (5): 1. Nicolas, Ford Escort, 4’19,37 (2’02,35); 2. Ge- rspacher (D), Lancia Delta S4, 4’25,08 (2’02,95); Über 3500 (3): 1. Schori, Mitsubishi Evo RS, 4’20,46 (2’04,46). GT (1): 1. Bührer, Porsche GT3, 4’31,96 (2’09,37). Gr. H bis 1600 (4): 1. Pauli, Alpine A110 1300, 5’13,85 (2’28,56); 2. Thomann, Alpine A110 1600, 5’35,26 (2’36,55). Über 1600 (2): 1. Scapozza, Alpine A110 1800, 5’16,26 (2’25,67). SM-Stand nach 7 von 8 Läufen: 1. Schori, 103 Punkte; 2. Mächler, 92,5; 3. Schnellmann, 87,5; 4. Koch, 87; 5. Ianniello, 83; 6. Büeler, 81; 7. Gerspacher und Nicolas, je 78; 9. Leibund- gut, 73; 10. Zwahlen, 72. Stand Citroën C2 Trophy nach 4 L.: 1. Devanthéry, 34; 2. Tavernay, 32; 3. Rappaz, 24; 4. Langenegger, 16; 5. Buemi, 15. Renault Clio Classic (7): 1. Krebs, 4’39,02 (2’16,35); 2. Spiess, 4’41,58 (2’16,77); 3. Borer, 4’41,70 (2’16,72); 4. Leu- enberger, 4’43,89 (2’18,49). Cup-Stand nach 9 von 12 L.: 1. Krebs, 137; 2. Spiess, 131; 2. 3. Leuenberger, 123; 4. Salz- mann, 108. Letzte Läufe: Salzburgring (A), 9.–11. Sept. Rennsportwagen Gruppe E2-SC (3): 1. Rosaire, Lucchini, 4’32,17 (2’14,92); 2. Müller, Osella-Zytek, 4’38,39 (2’15,02). E2-SS bis 1400 (3): 1. Zardo (I), Gloria C8, 4’13,96 (2’05,49); 2. Schmid, Formel BMW, 4’52,14 (2’24,53). Bis 2000 (9): 1. Ducommun, 4’15,06 (2’06,65); 2. Salomon, beide Tatuus F-Master, 4’23,79 (2’10,66); 3. Balmer, Tatuus-Renault, 4’30,42 (2’13,98); 4. Hugentobler, Tatuus F-Renault, 4’,33,92 (2’12,43). Über 2000 (4): 1. Steiner, Osella FA30-Zytek, 4’00,58 (1’58,94); 2. Volluz, Reynard 95D-Cosworth, 4’12,57 (2’03,57); 3. Lachat, Tatuus LRM Turbo, 4’14,82 (2’06,61). SM-Stand: 1. Steiner, 115; 2.Volluz, 83; 3. Müller, 67; 4. La- chat, 66; 5. Balmer, 64; 6. Ducommun, 59; 7. Revaz, 31. Letzter Lauf: Châtel-St-Denis–Les Paccots, 17./18. Sept. Endstand Challenge ASS nach 6 Läufen (1 Streichres.) : 1. Borer, 70; 2. Bürki, 67,5; 3. Krebs, 67; usw. REG-Bergrennen Samstag (schnellerer Lauf) Mini Challenge, Kat. Racing (5): 1. Mahler, 2’15,92; 2. Wyss, 2’19,62; 3. Baumeler, 2’19,68; 4. Schelbert, 2’24,43. Cooper S (25): 1. Nassimbeni, 2’24,30; 2. Yerly, 2’24,57; 3. Muzzarel- li, 2’24,65; 4. Burget, 2’24,79; 5. Kilchenmann, 2’25,02; 6. Piccinato, 2’25,53; 7. Vögeli, 2’25,86; 8. Wintsch, 2’26,05; 9. Mark, 2’26,73; 10. Leiber, 2’26,89; 11. Hofmänner, 2’28,11. Stand nach 9 Läufen, Cooper S: 1. Muzzarelli, 321; 2. Kil- chenmann, 312; 3. Nassimbeni, 259; 4. Wintsch, 249; 5. Bur- get, 210; 6. Mark, 181; 7. Vögeli, 147; 8. Stofer, 143. Racing: 1. Baumeler, 172; 2. Wyss, 130; 3. Bleichenbacher, 120. Scratch REG-Lizenzierte (66): 1. Zurbrügg, VW Polo G40, 2’09,42; 2. Bratschi, Mitsubishi Evo, 2’10,12; 3. Aeschlimann, Opel Kadett C, 2’11,81; 4. Mahler, Mini JCW, 2’15,92; usw. ZWEITER BERGMEISTER- TITEL FÜR RETO MEISEL DEUTSCHLAND Gerne wäre Reto Meisel mit seinem Mercedes RM1 V8 wie in den Vorjah- ren am Gurnigel gestartet, doch aus nachvoll- ziehbaren Gründen zog der Aargauer einen Start beim viel weiter entfernten Glasbach- rennen in Deutschland vor. Der Trip hat sich gelohnt: Hinter dem Tschechen Milan Svobo- da in einem Lola F3000 und dem deutschen Sportwagenmeister Uwe Lang auf Osella be- legte der Schweizer den dritten Gesamtrang. Nach anfänglicher Führung auf noch feuch- ter Strecke durch den Tschechen Dan Michl im 2,8-L-Opel-Speedster-Eigenbau glänzte Meisel mit dem Mercedes-Judd V8 mit drei klaren Tourenwagenbestzeiten in den Läufen 2 bis 4. Damit sicherte er sich vorzeitig und zum zweiten Mal den Titel des Deutschen Bergmeisters für Tourenwagen, da sein Auto im Gegensatz zur Schweiz und zu anderen Ländern nicht in der Gruppe E2-SH (Silhouet- te) bei den Rennsportwagen fahren muss, sondern mit DMSB-Wagenpass noch in der Gruppe E1 zugelassen ist. Nach dem Hinschied von Georg Plasa ist er dort aber ohne eben- bürtige Konkurrenz. Auf einige seiner Schwei- zer Kollegen wird Meisel am 2./3. Oktober beim grossen ADAC-Bergrennen in Mick- hausen treffen, wo auch Marcel Steiner seine Saison mit dem zweiten Tagessieg nach 2010 erfolgreich abschliessen will. PW In der kleinsten IS-Klasse entschied Hansueli Mathys das Duell mit Stefan Schöpfer nur um zwei Hundertstel für sich. Dafür distanzierte Werner Rohr sei- nen Toyota-Kollegen Andy Lanz bei den 1600ern deutlicher, wobei sie vom tech- nischen Ausfall von Christoph Mattmül- lers Scirocco profitierten. Auch Bruno Ianniello blieb im zweiten Lauf mit einem Defekt auf der Strecke, dafür hielt sich sein süddeutscher Lancia-Kunde Jürgen Gerspacher mit dem bisher besten Resul- tat in der Schweiz schadlos. Bereits Viert- schnellster aller E1-Tourenwagen war der in diesem Jahr zu Hochform auflaufende angehende Slalommeister Martin Bürki im 1600er-VW-Polo, während Walter Lü- thi wie im Vorjahr vor Peter Steck in der grossen Zweiliterklasse siegte. Unbestritten waren auch die Grup- pensiege von Roger Schnellmann in der Gruppe A und Albin Mächler in der SuperSerie. Leider hatten beide, wie auch Titelverteidiger Toni Büeler, nicht immer genügend Gegner für volle Punkte, sonst wäre einer von ihnen Meister geworden. Aus Groll darüber packte Büeler nach dem ersten Training seine Siebensachen und überliess Mitsubishi-Kollege Michael Widmer kampflos das auf sechs Wagen reduzierte Feld der Gruppe-N/ISN. ASS-TITEL AN BORER Mit einem «abartigen» zweiten Durchgang im Nas- sen liess Philipp Krebs an seinem Haus- berg die Konkurrenz im Renault Classic Cup hinter sich. Hier fällt die Titelent- scheidung am nächsten Wochenende bei den drei letzten Wertungsläufen auf dem Salzburgring. Dank seiner beiden Siege beim einzigen Schweizer Rundrennen im Juli in Hockenheim steht der 45-jährige Daniel Borer, ein Garagist aus Pratteln BL, nach dem dritten Platz in dieser stets hart umkämpften Klasse am Gurnigel als ver- dienter Gesamtsieger der von unserer Sporthoheit erstmals ausgeschriebenen Challenge ASS fest. Beim einzigen Berg- rennen der Citroën-C2-Trophy setzte sich wie zuletzt bei der Rallye del Ticino Aurélien Devanthéry vor Joël Rappaz und Hervé Taverney durch, womit dieser auch die Tabellenführung übernahm. literwagen in Schach, unter denen sich einmal mehr der junge Julien Ducom- mun bei seinem ersten Auftritt am Gurni- gel als Klassensieger hervortat. Mit vernünftiger Zurückhaltung ging auch Joël Volluz am Renntag ans Werk. Überhaupt gab es trotz der sehr kniffligen Bedingungen sehr wenige Aus- rutscher, was für die Disziplin der Fahrer spricht. «Ich habe mehr zu verlieren als zu gewinnen, zumal ich mit dem Formel 3000 noch nie im Nassen fuhr», erklärte Volluz, der mit 12 s Rückstand auf Steiner zum fünften Mal in Folge Tageszweiter wurde und als Vizemeister feststeht. Noch vor Lachat schob sich der 32- jährige Profi Denny Zardo im kleinen Gloria-Sportprototyp mit 1400er-Haya- busa-Motor. Hätte der Europameister von 2003 aus Italien bessere Reifenmi- schungen dabei gehabt, wäre sogar der zweite Gesamtrang machbar gewesen. Nach einem Unfall beim Berg-EM-Lauf am Rechberg bei ähnlichen Verhältnissen fuhr Urs Müller im Osella-Sportwagen bewusst so zaghaft, dass er im Gesamt- klassement nicht über Rang 26 hinaus- kam, was nun einem Streichresultat (5 Punkte) gleichkommt. Balmer, Lachat und Müller machen beim Finale noch den dritten SM-Rang unter sich aus. VORTEIL SCHORI Mit der besten E1- Zeit im verregneten zweiten Heat schob sich Hans Schori noch auf Platz 2 der Tou- renwagenwertung vor. In der Addition der beiden Läufe war schliesslich nur Gérard Nicolas im Ford Escort Cosworth schneller als der noch stärker motorisier- te Mitsubishi-Pilot. In Les Paccots müsste Seppi Koch die von Alain Pfefferlé im Por- sche 935 gehaltene Rekordzeit unterbie- ten, um Schori den schon lange anvisier- ten Titel noch wegzuschnappen, falls die- ser nicht gewinnt. Kaum anzunehmen, dass es ohne Schützenhilfe wirklich so kommen wird. Trotz der rutschigen Un- terlage war Pfefferlé («das war gut») mit dem PS-Monster von Koch im Kadett 16V wie bei den drei Aufeinandertreffen zu- vor in der Gruppe IS nicht zu bezwingen. Immerhin steht der Luzerner als Gewin- ner der internen Interswiss-Trophy fest. von 3,5 Zehntel auf Marcel Steiner. Des- sen Kompromiss in der Reifenwahl hatte sich gelohnt: «Wir hatten beim Warten auf den Start alle Sorten von Reifen be- reitgelegt und uns dann für Slicks mit selbst nachgeschnittenem Profil ent- schieden. Ich wusste nach den ersten Kurven, dass dies nicht so schlecht war.» Die weiteren Bestzeiten wurden alle von Fahrern mit profillosen Slicks erzielt. Als Drittschnellster in einer Zeit von 2’01 min. schob sich nur Eric Berguerand im Lola F3000 noch vor die nächsten besten Tourenwagenpiloten Gérard Nicolas, Jür- gen Gerspacher und Schori mit ihren All- rad-Turbos. Den zweiten Rennlauf, auf den der seit seinem schweren Unfall sen- sibilisierte Berguerand mangels taugli- cher Regenreifen verzichtete, mussten dann alle im Nassen bewältigen. ANERKENNUNG Marcel Steiner hätte eine ganz auf Sicherheit ausgelegte Fahrt genügt, um sich den für die Sicherstel- lung des zweiten Meistertitels nötigen SM-Punkt gutschreiben zu lassen. Doch der 36-jährige Oberdiessbacher liess es nicht dabei bewenden. «Es war sehr rut- schig, daher überrascht mich, wie nahe ich an die Zeit aus dem ersten Lauf heran- kam», wunderte er sich nach der klar bes- ten Regenzeit, erzielt mit einem speziell lackierten Helm, den ein Bild seines Osel- la und bereits ein Lorbeerkranz für den erneuten Titelgewinn zierte. Steiner lässt keinen Zweifel aufkom- men, dass er am übernächsten Wochen- ende in Les Paccots die Schweizer Berg- meisterschaft ungeschlagen beenden will. Obgleich der Osella-Zytek in der Bergrennszene als Überflieger gilt, aner- kennt auch die «Automobil Revue» seine makellosen Leistungen. So überreichten wir ihm bei der abendlichen Siegereh- rung den 2010 aus Anlass des 100-Jahr- Jubiläums des Gurnigelrennens gestifte- ten grossen Wanderpokal für den «Fahrer des Tages», worüber sich der alte und neue Bergmeister sichtlich freute: «Ich hatte ihn mir oben am Ziel im Restaurant Gurnigelbad, wo er ausgestellt war, vor- her nochmals angeschaut. Ich denke, ich kam schon letztes Jahr dafür infrage, als ich in Rekordzeit gewann, doch Florian hatte ihn mit seiner Leistung verdient.» Der letztjährige AR-Trophäengewin- ner Lachat schlug sich auf dieser kurven- reichen Strecke tapfer, denn die bei jedem Beschleunigungsvorgang brutal einset- zende Turbopower sorgte für ein zuwei- len abenteuerliches Fahrverhalten des Tatuus. Aus diesem Grund drosselte das Jenzer-Team die Leistung um gut 100 PS. Auch so hielt Lachat immerhin alle Leute mit den einfacher beherrschbaren Zwei- A lle paar Jahre fällt ein Schlechtwettertag im September auf das Da- tum des Gurnigelren- nens, doch waren die Verhältnisse am Renn- tag dann doch nicht so schlimm wie laut Wetterprognose befürchtet, sodass über die zwei Tage ein Aufkommen von über 8000 Zuschauern registriert werden konnte. Wie vor Wochenfrist in Oberhal- lau zeigten sich die schnellsten Rennwa- genpiloten schon am sommerlichen Trai- ningstag in Rekordlaune. Mit 1’43,54 ge- lang Marcel Steiner auf der vor dem Ziel aus Sicherheitsgründen um 19 m ver- kürzten Strecke eine gegenüber 2010 um 2,4 s bessere Zeit, wobei ihm Joël Volluz mit 1’44,56 auf Tuchfühlung blieb. Aufgrund des in der Vergangenheit stets strapazierten Zeitplans entschied sich der Verein Bergrennen Gurnigel schon im Vorfeld, nur noch zwei Renn- läufe auszutragen und dafür am Sonntag- morgen einen dritten bzw. vierten Trai- ningslauf für alle Konkurrenten anzuset- zen. Beide Massnahmen – Kürzung der Strecke und somit keine Zusatzpunkte für die Kategorien-Rekordsetzer sowie Streichung eines Rennlaufs stiessen zwar bei vielen Teilnehmern anfänglich auf Ablehnung, im Verlauf der Veranstal- tung verstummten die kritischen Stim- men aber mehrheitlich. IANNIELLO VORAUS Während des letzten Trainings am Sonntag trocknete die durch nächtliche Gewitter befeuchte- te Piste allmählich ab, sodass das Rennen bei passablen Bedingungen gestartet wer- den konnte. Leider profitierten nur die seriennahen Wagen im ersten Lauf da- von, denn mitten im Feld der schnellsten Gruppe-E-Tourenwagen setzte leichter Regen ein. Kurz nachdem nämlich Bruno Ianniello mit seinem Lancia Delta S4 auf trockenerer Fahrbahn als Erster offiziell unter die Zweiminutengrenze gekom- men war, sorgte ein Leitplankenkontakt von Christian Hofmänner in der Zielkur- ve für einen Unterbruch. Weil es wäh- renddessen leicht zu nieseln begann, war an bessere Zeiten nicht mehr zu denken. Zu den Pechvögeln zählte somit Hans Schori, der wichtige SM-Punkte für die Meisterschaft davonschwimmen sah. «Meine Nerven lagen blank – ich stand am Start und musste den Scheibenwischer in Betrieb setzen, während meine grössten Gegner oben im Trockenen waren», gab Schori danach seine Gemütsverfassung preis. So kam es, dass mit Ianniello ein Tourenwagenpilot das Zwischenklasse- ment nach dem ersten Rennlauf anführ- te, allerdings nur mit einem Vorsprung BERGRENNEN GURNIGEL Bei schwierigen Bedingungen an seinem Hausberg machte Marcel Steiner mit dem Tagessieg alles klar. Eine Nervensache war auch der Ausgang bei den Tourenwagen. Steiners Meisterstück SPORT RESULTATE PETER WYSS Am Samstag mussten sich Zuschauer und Beobachter mit Schirmen vor der Sonne schützen, am Sonntag vor dem Regen. Egal bei welchen Verhältnissen – Marcel Steiners Gegner sehen ihn 2011 nur von hinten. Bei der Sieger- ehrung mit Podium für alle Preisberechtig- ten freute sich der Tagessieger und nun zweifa- che Bergmeis- ter über die Ge- genwart der Da- men, die Gaben und die grossen AR-Trophäe. Fotos: Menzipics, Marc Fankhauser Gekonnt ist gekonnt: Platz 2 für Gastfahrer Fred Yerly. Daniel Borer gewinnt im Classic-Clio die Challenge ASS. Fotos: Menzipics Denny Zardo kam, sah und fuhr im kleinen Gloria C8 auf den 3. Gesamtrang.

Layout ar-30/sport/A1/anz workflow.ngen(workflow3.ngen) · Rohr, Audi 50, 4’43,02 (2’15,61); 2. H. ... 312; 3. Nassimbeni, 259; 4. Wintsch, 249; 5. ... seinem Mercedes RM1 V8

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Page 1: Layout ar-30/sport/A1/anz workflow.ngen(workflow3.ngen) · Rohr, Audi 50, 4’43,02 (2’15,61); 2. H. ... 312; 3. Nassimbeni, 259; 4. Wintsch, 249; 5. ... seinem Mercedes RM1 V8

31Nr. 36 | 7. September 2011

automobilrevue

Volltreffer mit üblen FolgenMINI CHALLENGE Zwei strahlende Sieger und ein grosser Pechvogel.

REH GEGEN AUTO Daserste Training war am Sams-tagmorgen kaum in Gang, dastoppte ein Zwischenfall dasGeschehen, wie er sich seitJahrzehnten am Gurnigel nichtzutrug. In der mittleren Wald-partie sprang ein Reh aus demdichten Unterholz direkt vorden Mini Cooper S von Jürg Ju-cker. Die unglückliche Kollisi-on kostete das Tier das Lebenund zog einen vor Ort irrepa-rablen Frontschaden am Autonach sich. Alle anderen insge-samt 30 Konkurrenten in derMini Challenge Switzerlandebenso wie die weiteren Leutemit REG-Lizenz absolviertenihr Programm ansonstenohne einen einzigen Ausfall!

Mit der Bestzeit im erstenTraining verblüffte der in an-deren Cups gestählte FrédéricYerly als Gaststarter im Minivon Reifenpartner Yokohama.Einen starken Eindruck hin-terliess auch Ralph Burget, dersich bereits in den Trainings-läufen im Spitzenfeld fest-setzte und nach dem ersten

Lauf in Führung lag. Zum ers-ten Saisonsieg reichte es indesnicht, da Burgets zweiterRennlauf zu viele kleineSchnitzer aufwies.

GUTE GASTFAHRER Dieumgekehrte Entwicklungdurchlebte Fabio Nassimbeni.Wie vor Wochenfrist in Ober-hallau entschied der ZürcherOberländer das Rennen dankeines Leistungssprungs. «Ichhabe den Tag langsam aufge-baut und das Limit erst imletzten Lauf fast erreicht», soder MCS-Champion von 2008und 2009. Yerly steigerte sichin beiden Rennläufen eben-falls und musste sich am Endenur um 0,27 s geschlagen ge-ben. «Das ist Rennsport! Dasfahrerische Niveau ist hiersehr hoch. Wenn du grund-sätzlich weisst, wie gut sichein frontgetriebenes Fahrzeugam Berg verhält, findest dudich auch mit dem Mini sehrschnell zurecht.»

Marcel Muzzarelli gefal-len langsam, aber sicher auch

die Bergrennen. Wie in Reit-nau und Oberhallau kam derTitelverteidiger in der MCS-Wertung auf Rang 2. Damitbaute er die Tabellenführungleicht aus, denn Thierry Kil-chenmann musste sich aufseiner «Hausstrecke» hinterBurget mit Platz 5 begnügen.Als Einziger der sechs Leuteaus der Spitzengruppe konntesich der frühere SchweizerMeister Giuliano Piccinato,der als Gaststarter wie Yerlyausser MCS-Konkurrenz teil-nahm, im zweiten Lauf nichtverbessern, was ihn um dreiPlätze zurückwarf.

In den letzten fünf Prü-fungen konzentrieren sich dieFahrerinnen und Fahrer wie-der auf Slaloms und Sprints.Bei der nächsten Doppelprü-fung auf dem TCS-Rundkursvon Lignières rechnet sichauch Dino Wintsch, der dendritten Zwischenrang an Nas-simbeni abtreten musste, wie-der mehr Chancen aus.

MAHLER ÜBERLEGEN AmGurnigel funktionierte dermodifizierte Works-Coopervon Hannes Mahler im Gegen-satz zu Oberhallau einwand-frei. So liess der Aargauer we-der dem bei den bisherigenzwei Bergrennen siegreichenBernie Wyss noch Daniel Bau-meler – gesundheitlich nichtganz auf der Höhe – eineChance und holte mit den klarschnellsten Mini-Zeiten denSieg in der Racing-Klasse. ImScratch-Klassement der 66REG-Lizenzierten reichte eszum vierten Rang. CM/PW

42. BERGRENNEN GURNIGEL7. Lauf zur Schweizer Bergmeisterschaft; Rüti bei Riggis-berg, Strecke Dürrbach–Gurnigelbad, 3734 m, Klasse-ment = Addition der 2 Laufzeiten (in Klammern besser-Zeit); komplette Rangliste unter www.gurnigelren-nen.ch; 3./4. September 2011.

TourenwagenGruppe SuperSerie bis 2000 cm3 (gestartet 4): 1. Wicki,4’56,32 (2’25,41); 2. Graf, beide Honda Integra, 5’02,92(2’29,54). Über 2000 (2): 1. Kummer, Mini Cooper S,5’00,80 (2’26,95). SS-Competition (2): 1. Mächler, BMW1er M Coupé, 4’36,84 (2’15,03).Gruppe N/ISN bis 1600 (3): 1. Mani, Peugeot 106, 5’04,83(2’30,12); 2, Badertscher, Citroën Saxo, 5’07,08 (2’31,22).Bis 2000 (2): 1. Leibundgut, Honda Integra, 4’48,09(2’19,55). Über 3000 (1): 1. Widmer, Mitsubishi Evo X,4’36,11 (2’14,20).Gruppe A/ISA bis 1600, inkl, Citroën C2 Trophy (7): 1.Schneider, Citroën Saxo, 4’47,27 (2’19,96); 2. Devanthéry,4’49,73 (2’23,52); 3. Rappaz, 4’50,02 (2’24,51); 4. Taverney,4’52,02 (2’24,35); 5. Buemi, alle Citroën C2 R2, 4’54,15(2’25,03). Bis 2000 (3): 1. Ulrich, BMW 320, 4’44,63(2’15,27); 2. Wegmann, Renault Clio, 5’09,47 (2’32,10). Über2000 (3): 1. Schnellmann, Mitsubishi Evo XIII, 4’25,86(2’09,51); 2. Roux, Citroën DS3 R3, 4’53,81 (2’25,23).Gruppe IS bis 1400 (4): 1. Mathys, Fiat Uno, 4’35,70(2’11,23); 2. Schöpfer, Audi 50, 4’35,72 (2’11,03). Bis 1600(7): 1. Rohr, 4’41,57 (2’13,71); 2. Lanz, beide Toyota Corolla,4’50,11 (2’15,30); 3. Oulevay, VW Scirocco, 4’50,97 (2’17,81).Bis 2000 (5): 1. Houlmann, Peugeot 205, 4’38,03 (2’11,74);2. Banz, Opel Ascona, 4’47,93 (2’14,52); 3. Ehrbar, Opel Ka-dett C, 4’48,51 (2’12,34). Bis 2500 (6): 1. Koch, 4’34,54(2’03,11); 2. Zwahlen, 4’39,33 (2’07,99); 3. Eberle, alle OpelKadett C, 4’51,51 (2’13,79). Über 2500 (1): 1. Pfefferlé, Por-sche 935 Turbo, 4’31,03 (2’03,50).Gruppe E1 bis 1400 (3): 1. Rohr, Audi 50, 4’43,02 (2’15,61);2. H. Wüthrich, Mini, 5’06,33 (2’15,40). Bis 1600 (6): 1. Bür-ki, VW Polo, 4’29,36 (2’06,71), 2. Wittwer, VW Golf, 4’43,20(2’13,83). Bis 2000 (17): 1. Lüthi, Vauxhall Vectra, 4’31,46(2’06,39); 2. Steck, BMW M3, 4’32,47 (2’08,68); 3. Eicher,BMW 320, 4’39,62 (2’12,52); 4. Farine, 4’42,97 (2’13,70); 5.Engel, beide VW Golf, 4’42,97 (2’10,90); 6. Zürcher, BMW320, 4’48,32 (2’17,67); 7. André, Ford Mondeo, 4’49,74(2’13,99). Bis 2500 (5): 1. Schlatter, Opel Kadett C, 4’44,24(2’08,28); 2. Bürki, BMW 325, 4’47,57 (2’16,20). Bis 3000(5): 1. Favre, BMW E30, 4’44,15 (2’13,52); 2. Gurtner, BMWM3 GTR, 4’51,06 (2’17,80); – Ianniello, Lancia Delta S4, out(1’58,59 im 1. Lauf = erster absoluter Streckenrekord). Bis3500 (5): 1. Nicolas, Ford Escort, 4’19,37 (2’02,35); 2. Ge-rspacher (D), Lancia Delta S4, 4’25,08 (2’02,95); Über 3500(3): 1. Schori, Mitsubishi Evo RS, 4’20,46 (2’04,46).GT (1): 1. Bührer, Porsche GT3, 4’31,96 (2’09,37). Gr. H bis1600 (4): 1. Pauli, Alpine A110 1300, 5’13,85 (2’28,56); 2.Thomann, Alpine A110 1600, 5’35,26 (2’36,55). Über 1600(2): 1. Scapozza, Alpine A110 1800, 5’16,26 (2’25,67).SM-Stand nach 7 von 8 Läufen: 1. Schori, 103 Punkte; 2.Mächler, 92,5; 3. Schnellmann, 87,5; 4. Koch, 87; 5. Ianniello,83; 6. Büeler, 81; 7. Gerspacher und Nicolas, je 78; 9. Leibund-gut, 73; 10. Zwahlen, 72.Stand Citroën C2 Trophy nach 4 L.: 1. Devanthéry, 34; 2.Tavernay, 32; 3. Rappaz, 24; 4. Langenegger, 16; 5. Buemi, 15.Renault Clio Classic (7): 1. Krebs, 4’39,02 (2’16,35); 2.Spiess, 4’41,58 (2’16,77); 3. Borer, 4’41,70 (2’16,72); 4. Leu-enberger, 4’43,89 (2’18,49). Cup-Stand nach 9 von 12 L.: 1.Krebs, 137; 2. Spiess, 131; 2. 3. Leuenberger, 123; 4. Salz-mann, 108. Letzte Läufe: Salzburgring (A), 9.–11. Sept.

RennsportwagenGruppe E2-SC (3): 1. Rosaire, Lucchini, 4’32,17 (2’14,92); 2.Müller, Osella-Zytek, 4’38,39 (2’15,02). E2-SS bis 1400 (3):1. Zardo (I), Gloria C8, 4’13,96 (2’05,49); 2. Schmid, FormelBMW, 4’52,14 (2’24,53). Bis 2000 (9): 1. Ducommun,4’15,06 (2’06,65); 2. Salomon, beide Tatuus F-Master,4’23,79 (2’10,66); 3. Balmer, Tatuus-Renault, 4’30,42(2’13,98); 4. Hugentobler, Tatuus F-Renault, 4’,33,92(2’12,43). Über 2000 (4): 1. Steiner, Osella FA30-Zytek,4’00,58 (1’58,94); 2. Volluz, Reynard 95D-Cosworth, 4’12,57(2’03,57); 3. Lachat, Tatuus LRM Turbo, 4’14,82 (2’06,61).SM-Stand: 1. Steiner, 115; 2. Volluz, 83; 3. Müller, 67; 4. La-chat, 66; 5. Balmer, 64; 6. Ducommun, 59; 7. Revaz, 31.Letzter Lauf: Châtel-St-Denis–Les Paccots, 17./18. Sept.Endstand Challenge ASS nach 6 Läufen (1 Streichres.) :1. Borer, 70; 2. Bürki, 67,5; 3. Krebs, 67; usw.

REG-Bergrennen Samstag (schnellerer Lauf)Mini Challenge, Kat. Racing (5): 1. Mahler, 2’15,92; 2. Wyss,2’19,62; 3. Baumeler, 2’19,68; 4. Schelbert, 2’24,43. CooperS (25): 1. Nassimbeni, 2’24,30; 2. Yerly, 2’24,57; 3. Muzzarel-li, 2’24,65; 4. Burget, 2’24,79; 5. Kilchenmann, 2’25,02; 6.Piccinato, 2’25,53; 7. Vögeli, 2’25,86; 8. Wintsch, 2’26,05; 9.Mark, 2’26,73; 10. Leiber, 2’26,89; 11. Hofmänner, 2’28,11.Stand nach 9 Läufen, Cooper S: 1. Muzzarelli, 321; 2. Kil-chenmann, 312; 3. Nassimbeni, 259; 4. Wintsch, 249; 5. Bur-get, 210; 6. Mark, 181; 7. Vögeli, 147; 8. Stofer, 143. Racing: 1.Baumeler, 172; 2. Wyss, 130; 3. Bleichenbacher, 120.Scratch REG-Lizenzierte (66): 1. Zurbrügg, VW Polo G40,2’09,42; 2. Bratschi, Mitsubishi Evo, 2’10,12; 3. Aeschlimann,Opel Kadett C, 2’11,81; 4. Mahler, Mini JCW, 2’15,92; usw.

ZWEITER BERGMEISTER-TITEL FÜR RETO MEISEL

DEUTSCHLAND Gerne wäre Reto Meisel mitseinem Mercedes RM1 V8 wie in den Vorjah-ren am Gurnigel gestartet, doch aus nachvoll-ziehbaren Gründen zog der Aargauer einenStart beim viel weiter entfernten Glasbach-rennen in Deutschland vor. Der Trip hat sichgelohnt: Hinter dem Tschechen Milan Svobo-da in einem Lola F3000 und dem deutschenSportwagenmeister Uwe Lang auf Osella be-legte der Schweizer den dritten Gesamtrang.Nach anfänglicher Führung auf noch feuch-ter Strecke durch den Tschechen Dan Michlim 2,8-L-Opel-Speedster-Eigenbau glänzteMeisel mit dem Mercedes-Judd V8 mit dreiklaren Tourenwagenbestzeiten in den Läufen2 bis 4. Damit sicherte er sich vorzeitig undzum zweiten Mal den Titel des DeutschenBergmeisters für Tourenwagen, da sein Autoim Gegensatz zur Schweiz und zu anderenLändern nicht in der Gruppe E2-SH (Silhouet-te) bei den Rennsportwagen fahren muss,sondern mit DMSB-Wagenpass noch in derGruppe E1 zugelassen ist. Nach dem Hinschiedvon Georg Plasa ist er dort aber ohne eben-bürtige Konkurrenz. Auf einige seiner Schwei-zer Kollegen wird Meisel am 2./3. Oktoberbeim grossen ADAC-Bergrennen in Mick-hausen treffen, wo auch Marcel Steiner seineSaison mit dem zweiten Tagessieg nach 2010erfolgreich abschliessen will. PW

In der kleinsten IS-Klasse entschiedHansueli Mathys das Duell mit StefanSchöpfer nur um zwei Hundertstel fürsich. Dafür distanzierte Werner Rohr sei-nen Toyota-Kollegen Andy Lanz bei den1600ern deutlicher, wobei sie vom tech-nischen Ausfall von Christoph Mattmül-lers Scirocco profitierten. Auch BrunoIanniello blieb im zweiten Lauf mit einemDefekt auf der Strecke, dafür hielt sichsein süddeutscher Lancia-Kunde JürgenGerspacher mit dem bisher besten Resul-tat in der Schweiz schadlos. Bereits Viert-schnellster aller E1-Tourenwagen war derin diesem Jahr zu Hochform auflaufendeangehende Slalommeister Martin Bürkiim 1600er-VW-Polo, während Walter Lü-thi wie im Vorjahr vor Peter Steck in dergrossen Zweiliterklasse siegte.

Unbestritten waren auch die Grup-pensiege von Roger Schnellmann in derGruppe A und Albin Mächler in derSuperSerie. Leider hatten beide, wie auchTitelverteidiger Toni Büeler, nicht immergenügend Gegner für volle Punkte, sonstwäre einer von ihnen Meister geworden.Aus Groll darüber packte Büeler nachdem ersten Training seine Siebensachenund überliess Mitsubishi-Kollege MichaelWidmer kampflos das auf sechs Wagenreduzierte Feld der Gruppe-N/ISN.

ASS-TITEL AN BORER Mit einem«abartigen» zweiten Durchgang im Nas-sen liess Philipp Krebs an seinem Haus-berg die Konkurrenz im Renault ClassicCup hinter sich. Hier fällt die Titelent-scheidung am nächsten Wochenende beiden drei letzten Wertungsläufen auf demSalzburgring. Dank seiner beiden Siegebeim einzigen Schweizer Rundrennen imJuli in Hockenheim steht der 45-jährigeDaniel Borer, ein Garagist aus Pratteln BL,nach dem dritten Platz in dieser stets hartumkämpften Klasse am Gurnigel als ver-dienter Gesamtsieger der von unsererSporthoheit erstmals ausgeschriebenenChallenge ASS fest. Beim einzigen Berg-rennen der Citroën-C2-Trophy setztesich wie zuletzt bei der Rallye del TicinoAurélien Devanthéry vor Joël Rappazund Hervé Taverney durch, womit dieserauch die Tabellenführung übernahm.

literwagen in Schach, unter denen sicheinmal mehr der junge Julien Ducom-mun bei seinem ersten Auftritt am Gurni-gel als Klassensieger hervortat.

Mit vernünftiger Zurückhaltungging auch Joël Volluz am Renntag ansWerk. Überhaupt gab es trotz der sehrkniffligen Bedingungen sehr wenige Aus-rutscher, was für die Disziplin der Fahrerspricht. «Ich habe mehr zu verlieren als zugewinnen, zumal ich mit dem Formel3000 noch nie im Nassen fuhr», erklärteVolluz, der mit 12 s Rückstand auf Steinerzum fünften Mal in Folge Tageszweiterwurde und als Vizemeister feststeht.

Noch vor Lachat schob sich der 32-jährige Profi Denny Zardo im kleinenGloria-Sportprototyp mit 1400er-Haya-busa-Motor. Hätte der Europameistervon 2003 aus Italien bessere Reifenmi-schungen dabei gehabt, wäre sogar derzweite Gesamtrang machbar gewesen.Nach einem Unfall beim Berg-EM-Laufam Rechberg bei ähnlichen Verhältnissenfuhr Urs Müller im Osella-Sportwagenbewusst so zaghaft, dass er im Gesamt-klassement nicht über Rang 26 hinaus-kam, was nun einem Streichresultat (5Punkte) gleichkommt. Balmer, Lachatund Müller machen beim Finale nochden dritten SM-Rang unter sich aus.

VORTEIL SCHORI Mit der besten E1-Zeit im verregneten zweiten Heat schobsich Hans Schori noch auf Platz 2 der Tou-renwagenwertung vor. In der Additionder beiden Läufe war schliesslich nurGérard Nicolas im Ford Escort Cosworthschneller als der noch stärker motorisier-te Mitsubishi-Pilot. In Les Paccots müssteSeppi Koch die von Alain Pfefferlé im Por-sche 935 gehaltene Rekordzeit unterbie-ten, um Schori den schon lange anvisier-ten Titel noch wegzuschnappen, falls die-ser nicht gewinnt. Kaum anzunehmen,dass es ohne Schützenhilfe wirklich sokommen wird. Trotz der rutschigen Un-terlage war Pfefferlé («das war gut») mitdem PS-Monster von Koch im Kadett 16Vwie bei den drei Aufeinandertreffen zu-vor in der Gruppe IS nicht zu bezwingen.Immerhin steht der Luzerner als Gewin-ner der internen Interswiss-Trophy fest.

von 3,5 Zehntel auf Marcel Steiner. Des-sen Kompromiss in der Reifenwahl hattesich gelohnt: «Wir hatten beim Wartenauf den Start alle Sorten von Reifen be-reitgelegt und uns dann für Slicks mitselbst nachgeschnittenem Profil ent-schieden. Ich wusste nach den erstenKurven, dass dies nicht so schlecht war.»

Die weiteren Bestzeiten wurden allevon Fahrern mit profillosen Slicks erzielt.Als Drittschnellster in einer Zeit von 2’01min. schob sich nur Eric Berguerand imLola F3000 noch vor die nächsten bestenTourenwagenpiloten Gérard Nicolas, Jür-gen Gerspacher und Schori mit ihren All-rad-Turbos. Den zweiten Rennlauf, aufden der seit seinem schweren Unfall sen-sibilisierte Berguerand mangels taugli-cher Regenreifen verzichtete, musstendann alle im Nassen bewältigen.

ANERKENNUNG Marcel Steiner hätteeine ganz auf Sicherheit ausgelegte Fahrtgenügt, um sich den für die Sicherstel-lung des zweiten Meistertitels nötigenSM-Punkt gutschreiben zu lassen. Dochder 36-jährige Oberdiessbacher liess esnicht dabei bewenden. «Es war sehr rut-schig, daher überrascht mich, wie naheich an die Zeit aus dem ersten Lauf heran-kam», wunderte er sich nach der klar bes-ten Regenzeit, erzielt mit einem spezielllackierten Helm, den ein Bild seines Osel-la und bereits ein Lorbeerkranz für denerneuten Titelgewinn zierte.

Steiner lässt keinen Zweifel aufkom-men, dass er am übernächsten Wochen-ende in Les Paccots die Schweizer Berg-meisterschaft ungeschlagen beendenwill. Obgleich der Osella-Zytek in derBergrennszene als Überflieger gilt, aner-kennt auch die «Automobil Revue» seinemakellosen Leistungen. So überreichtenwir ihm bei der abendlichen Siegereh-rung den 2010 aus Anlass des 100-Jahr-Jubiläums des Gurnigelrennens gestifte-ten grossen Wanderpokal für den «Fahrerdes Tages», worüber sich der alte undneue Bergmeister sichtlich freute: «Ichhatte ihn mir oben am Ziel im RestaurantGurnigelbad, wo er ausgestellt war, vor-her nochmals angeschaut. Ich denke, ichkam schon letztes Jahr dafür infrage, alsich in Rekordzeit gewann, doch Florianhatte ihn mit seiner Leistung verdient.»

Der letztjährige AR-Trophäengewin-ner Lachat schlug sich auf dieser kurven-reichen Strecke tapfer, denn die bei jedemBeschleunigungsvorgang brutal einset-zende Turbopower sorgte für ein zuwei-len abenteuerliches Fahrverhalten desTatuus. Aus diesem Grund drosselte dasJenzer-Team die Leistung um gut 100 PS.Auch so hielt Lachat immerhin alle Leutemit den einfacher beherrschbaren Zwei-

A lle paar Jahre fällt einSchlechtwettertag imSeptember auf das Da-tum des Gurnigelren-nens, doch waren dieVerhältnisse am Renn-

tag dann doch nicht so schlimm wie lautWetterprognose befürchtet, sodass überdie zwei Tage ein Aufkommen von über8000 Zuschauern registriert werdenkonnte. Wie vor Wochenfrist in Oberhal-lau zeigten sich die schnellsten Rennwa-genpiloten schon am sommerlichen Trai-ningstag in Rekordlaune. Mit 1’43,54 ge-lang Marcel Steiner auf der vor dem Zielaus Sicherheitsgründen um 19 m ver-kürzten Strecke eine gegenüber 2010 um2,4 s bessere Zeit, wobei ihm Joël Volluzmit 1’44,56 auf Tuchfühlung blieb.

Aufgrund des in der Vergangenheitstets strapazierten Zeitplans entschiedsich der Verein Bergrennen Gurnigelschon im Vorfeld, nur noch zwei Renn-läufe auszutragen und dafür am Sonntag-morgen einen dritten bzw. vierten Trai-ningslauf für alle Konkurrenten anzuset-zen. Beide Massnahmen – Kürzung derStrecke und somit keine Zusatzpunktefür die Kategorien-Rekordsetzer sowieStreichung eines Rennlaufs – stiessenzwar bei vielen Teilnehmern anfänglichauf Ablehnung, im Verlauf der Veranstal-tung verstummten die kritischen Stim-men aber mehrheitlich.

IANNIELLO VORAUS Während desletzten Trainings am Sonntag trocknetedie durch nächtliche Gewitter befeuchte-te Piste allmählich ab, sodass das Rennenbei passablen Bedingungen gestartet wer-den konnte. Leider profitierten nur dieseriennahen Wagen im ersten Lauf da-von, denn mitten im Feld der schnellstenGruppe-E-Tourenwagen setzte leichterRegen ein. Kurz nachdem nämlich BrunoIanniello mit seinem Lancia Delta S4 auftrockenerer Fahrbahn als Erster offiziellunter die Zweiminutengrenze gekom-men war, sorgte ein Leitplankenkontaktvon Christian Hofmänner in der Zielkur-ve für einen Unterbruch. Weil es wäh-renddessen leicht zu nieseln begann, waran bessere Zeiten nicht mehr zu denken.

Zu den Pechvögeln zählte somitHans Schori, der wichtige SM-Punkte fürdie Meisterschaft davonschwimmen sah.«Meine Nerven lagen blank – ich stand amStart und musste den Scheibenwischer inBetrieb setzen, während meine grösstenGegner oben im Trockenen waren», gabSchori danach seine Gemütsverfassungpreis. So kam es, dass mit Ianniello einTourenwagenpilot das Zwischenklasse-ment nach dem ersten Rennlauf anführ-te, allerdings nur mit einem Vorsprung

BERGRENNEN GURNIGEL Bei schwierigenBedingungen an seinem Hausbergmachte Marcel Steiner mit dem Tagessiegalles klar. Eine Nervensache war auch derAusgang bei den Tourenwagen.

SteinersMeisterstück

SPORTRESULTATE

PETER WYSS

Am Samstagmussten sichZuschauer undBeobachter mitSchirmen vorder Sonneschützen, amSonntag vordem Regen. Egalbei welchenVerhältnissen –Marcel SteinersGegner sehenihn 2011 nurvon hinten.Bei der Sieger-ehrung mitPodium für allePreisberechtig-ten freute sichder Tagessiegerund nun zweifa-che Bergmeis-ter über die Ge-genwart der Da-men, die Gabenund die grossenAR-Trophäe.Fotos: Menzipics, MarcFankhauser

Gekonnt ist gekonnt: Platz 2 für Gastfahrer Fred Yerly.

Daniel Borer gewinnt im Classic-Clio die Challenge ASS. Fotos: Menzipics

Denny Zardo kam, sah und fuhr im kleinen Gloria C8 auf den 3. Gesamtrang.