8
www.lebenswege-forum.de Inhalt Seite Bundesweites Krebsregister wird Realität 2 Spritze statt Infusion 3 Künstlicher Darmausgang oft vermeidbar 4 Auf eine gute Mundhygiene achten 4 Unwissenheit führte in wirtschaftliche Not 5 Biotonne und Komposthaufen sind tabu 6 Bei Hautveränderungen rechtzeitig zum Arzt 7 Nicht jammern, sondern aktiv werden 8 9. Jahrgang · Nr. 56 · Oktober 2013 Top-Meldung Bald Fortschritte bei Hirntumoren? Neue Studien zum Glioblastom Hauptkennzeichen des Glioblastoms ist eine massive Vermehrung von Blut- gefäßen, die den Tumor mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Die the- rapeutischen Möglichkeiten sind bis- lang begrenzt. Nun aber scheint auch bei diesem Tumor etwas in Bewegung zu geraten. So wurden beim ameri- kanischen Krebskongress in Chicago gleich zwei neue Studien vorgestellt. Sie geben erste Hinweise, dass Wirk- stoffe, die die Bildung von Blutgefä- ßen im Tumor unterbinden und die bei verschiedenen Krebsarten erfolgreich eingesetzt werden, ebenso beim Glio- blastom wirksam sind. Siehe Seite 5 Zeitung für Krebspatienten und Angehörige Innovative Medikamente – Hoffnung für Krebspatienten Über die Erkrankung Bescheid wissen Nur wer gut informiert ist, kann mit seinem Arzt zusammen Therapieentscheidungen treffen und diese dann auch mittragen, be- tont Professor Dr. Diethelm Wallwiener aus Tübingen. Im Interview erläutert er, warum es sinnvoll ist, einen Brustkrebsmonat aus- zurufen und warum Frauen mit Brustkrebs erheblich von Informationskampagnen wie „Durch die Brust ins Herz“ profitieren. Siehe Seite 2 „Keine Angst vor der Selbsthilfe“ „Viele Patienten glauben, dass in Selbsthil- fegruppen nur gejammert wird. Das aber stimmt ganz und gar nicht“, erklärt Barba- ra Baysal, die in Berlin vor zehn Jahren eine der ersten Selbsthilfegruppen für Men- schen mit Lungenkrebs in Deutschland aufgebaut hat. Den betroffenen Patienten die Scheu zu nehmen, sich in der Selbsthil- fe zu engagieren, ist ihr erklärtes Ziel. Siehe Seite 3 „Kompetenz und Mündigkeit sind gefragt“ 10 Jahre „Durch die Brust ins Herz – Herausforderung Brustkrebs“ Die Diagnose „Brustkrebs“ kommt meist völlig unerwartet. Viele Fragen drängen sich auf und bleiben zunächst unbeant- wortet. Die Erkrankung stellt die betroffe- nen Frauen vor eine enorme Herausforde- rung. Denn, so Hilde Schulte von der Pati- entenorganisation „Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V.“: „Kompetenz und Mündigkeit sind gefragt, um der Krankheit wirkungs- voll begegnen zu können und eine optima- le medizinische und psychoonkologische Behandlung zu erhalten.“ Erkrankten Frauen zu dieser Kompe- tenz und Mündigkeit zu verhelfen, ist Ziel der Kampagne „Durch die Brust ins Herz – Herausforderung Brustkrebs“, die in die- sem Jahr ihr 10-jähriges Jubiläum feiert. Deutschlandweit veranstaltet die Initiative regelmäßig Informationsveranstaltungen unter dem Motto „Deutsche Städte gegen Brustkrebs“. In enger Kooperation mit Ex- perten aus Kliniken, Praxen und von Pa- tientenorganisationen aus der jeweiligen Region werden vor Ort umfassende Infor- mationen zum Brustkrebs sowie zur Di- agnostik und Therapie vermittelt, eben- so zum Umgang mit der Erkrankung. Ne- ben den Kampagnen bietet die Initiative umfangreiches Informationsmaterial zum Thema Brustkrebs auf ihrer Internetseite www.brustkrebszentrale.de. Siehe Seite 3 Wissen hilft gegen das Gefühl der Ohn- macht und Ängste bei Krebs. 1 Die Onkologie ist sehr forschungsintensiv. 3 Die Nervenzellen im Gehirn sind eng vernetzt. Brustkrebs- monat Oktober erwartung von Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie, weit höhere Hei- lungschancen und eine längere Lebenser- wartung bei Patienten mit Non-Hodgkin- Lymphom sowie niedrigere Rückfallraten und eine längere Lebenserwartung bei Frauen mit Brustkrebs. Zu verdanken ist dies ganz wesentlich innovativen Arzneimitteln. Allein in den ver- gangenen zwei Jahren wurden mehr als 20 Medikamente neu oder in neuen Indikatio- nen zur Behandlung von Krebserkrankun- gen durch die Gesundheitsbehörden zuge- lassen. Das hat die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) im Vorfeld ihrer Jahrestagung in Wien be- kannt gegeben. Neue Medikamente sind die große Hoffnung von Krebspatienten. „Die Fortschritte auf diesem Gebiet sind erfreulich“, heißt es in einer Erklärung der Gesellschaft. Diese kritisiert zugleich die derzeitige Praxis der Nutzenbewertung von Arzneimitteln im Rahmen des Arznei- mittelneuordnungsgesetzes (AMNOG). Die DGHO fordert in einem Positionspa- pier mehr Mitspracherecht für Experten und Patienten bei der Nutzenbewertung von Arzneimitteln. Denn sowohl die Ärzte wie auch die Patienten bewerten den Nut- zen innovativer Medikamente nicht selten höher als die offiziellen Institutionen im Ge- sundheitswesen. Mitspracherecht von Patienten gefordert In vielen Bereichen der Krebstherapie wurden in den vergangenen Jahren enor- me Fortschritte gemacht. Beispiele hier- für sind eine mittlerweile normale Lebens- 2

Lebenswege, Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 56

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Ausgabe 56, Oktober 2013 der Lebenswege - Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen

Citation preview

Page 1: Lebenswege, Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 56

www.lebenswege-forum.de

Inhalt Seite

Bundesweites Krebsregister wird Realität 2

Spritze statt Infusion 3

Künstlicher Darmausgang oft vermeidbar 4

Auf eine gute Mundhygiene achten 4

Unwissenheit führte in wirtschaftliche Not 5

Biotonne und Komposthaufen sind tabu 6

Bei Hautveränderungen rechtzeitig zum Arzt 7

Nicht jammern, sondern aktiv werden 8

9. Jahrgang · Nr. 56 · Oktober 2013

Top-Meldung

Bald Fortschrittebei Hirntumoren?Neue Studien zum Glioblastom

Hauptkennzeichen des Glioblastoms ist eine massive Vermehrung von Blut-gefäßen, die den Tumor mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Die the-rapeutischen Möglichkeiten sind bis-lang begrenzt. Nun aber scheint auch bei diesem Tumor etwas in Bewegung zu geraten. So wurden beim ameri-kanischen Krebskongress in Chicago gleich zwei neue Studien vorgestellt. Sie geben erste Hinweise, dass Wirk-stoffe, die die Bildung von Blutgefä-ßen im Tumor unterbinden und die bei verschiedenen Krebsarten erfolgreich eingesetzt werden, ebenso beim Glio-blastom wirksam sind.

Siehe Seite 5

Zeitung für Krebspatienten und Angehörige

Innovative Medikamente – Hoffnung für Krebspatienten

Über die Erkrankung Bescheid wissen

Nur wer gut informiert ist, kann mit seinem Arzt zusammen Therapieentscheidungen treffen und diese dann auch mittragen, be-tont Professor Dr. Diethelm Wallwiener aus Tübingen. Im Interview erläutert er, warum es sinnvoll ist, einen Brustkrebsmonat aus-zurufen und warum Frauen mit Brustkrebs erheblich von Informationskampagnen wie „Durch die Brust ins Herz“ profi tieren.

Siehe Seite 2

„Keine Angst vor der Selbsthilfe“

„Viele Patienten glauben, dass in Selbsthil-fegruppen nur gejammert wird. Das aber stimmt ganz und gar nicht“, erklärt Barba-ra Baysal, die in Berlin vor zehn Jahren eine der ersten Selbsthilfegruppen für Men-schen mit Lungenkrebs in Deutschland aufgebaut hat. Den betroffenen Patienten die Scheu zu nehmen, sich in der Selbsthil-fe zu engagieren, ist ihr erklärtes Ziel.

Siehe Seite 3

„Kompetenz und Mündigkeit sind gefragt“

10 Jahre „Durch die Brust ins Herz – Herausforderung Brustkrebs“

Die Diagnose „Brustkrebs“ kommt meist völlig unerwartet. Viele Fragen drängen sich auf und bleiben zunächst unbeant-wortet. Die Erkrankung stellt die betroffe-nen Frauen vor eine enorme Herausforde-rung. Denn, so Hilde Schulte von der Pati-entenorganisation „Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V.“: „Kompetenz und Mündigkeit sind gefragt, um der Krankheit wirkungs-voll begegnen zu können und eine optima-le medizinische und psychoonkologische Behandlung zu erhalten.“

Erkrankten Frauen zu dieser Kompe-tenz und Mündigkeit zu verhelfen, ist Ziel der Kampagne „Durch die Brust ins Herz – Herausforderung Brustkrebs“, die in die-sem Jahr ihr 10-jähriges Jubiläum feiert. Deutschlandweit veranstaltet die Initiative regelmäßig Informationsveranstaltungen unter dem Motto „Deutsche Städte gegen Brustkrebs“. In enger Kooperation mit Ex-

perten aus Kliniken, Praxen und von Pa-tientenorganisationen aus der jeweiligen Region werden vor Ort umfassende Infor-mationen zum Brustkrebs sowie zur Di-agnostik und Therapie vermittelt, eben-so zum Umgang mit der Erkrankung. Ne-ben den Kampagnen bietet die Initiative umfangreiches Informationsmaterial zum Thema Brustkrebs auf ihrer Internetseite www.brustkrebszentrale.de.

Siehe Seite 3

Wissen hilft gegen das Gefühl der Ohn-macht und Ängste bei Krebs.

1

Die Onkologie ist sehr forschungsintensiv.

3

Die Nervenzellen im Gehirn sind eng vernetzt.

Brustkrebs-monat

Oktober

erwartung von Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie, weit höhere Hei-lungschancen und eine längere Lebenser-wartung bei Patienten mit Non-Hodgkin-Lymphom sowie niedrigere Rückfallraten und eine längere Lebenserwartung bei Frauen mit Brustkrebs.

Zu verdanken ist dies ganz wesentlich innovativen Arzneimitteln. Allein in den ver-gangenen zwei Jahren wurden mehr als 20 Medikamente neu oder in neuen Indikatio-nen zur Behandlung von Krebserkrankun-gen durch die Gesundheitsbehörden zuge-lassen. Das hat die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) im Vorfeld ihrer Jahrestagung in Wien be-

kannt gegeben. Neue Medikamente sind die große Hoffnung von Krebspatienten. „Die Fortschritte auf diesem Gebiet sind erfreulich“, heißt es in einer Erklärung der Gesellschaft. Diese kritisiert zugleich die derzeitige Praxis der Nutzenbewertung von Arzneimitteln im Rahmen des Arznei-mittelneuordnungsgesetzes (AMNOG). Die DGHO fordert in einem Positionspa-pier mehr Mitspracherecht für Experten und Patienten bei der Nutzenbewertung von Arzneimitteln. Denn sowohl die Ärzte wie auch die Patienten bewerten den Nut-zen innovativer Medikamente nicht selten höher als die offi ziellen Institutionen im Ge-sundheitswesen.

Mitspracherecht von Patienten gefordert

In vielen Bereichen der Krebstherapie wurden in den vergangenen Jahren enor-me Fortschritte gemacht. Beispiele hier-für sind eine mittlerweile normale Lebens-

2

Page 2: Lebenswege, Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 56

Lebenswege2

Neue Broschüre zum Magenkrebs

Brustkrebs: Es ist wichtig, gut informiert zu sein

Interview mit Professor Dr. Diethelm Wallwiener aus Tübingen

Der Oktober gilt als Brustkrebsmo-nat. Warum ein solcher Aktions-monat wichtig ist, erläutert Profes-sor Dr. Diethelm Wallwiener, Leiter des Brustkrebszentrums im süd-westdeutschen Tumorzentrum in Tübingen und Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Seno-logie.

Herr Professor Wallwiener, der Oktober ist als Brust-krebsmonat ausgerufen. Welche Ziele verbinden sich damit? Die Tatsache, dass es explizit einen Brustkrebsmonat gibt, stärkt das öffentliche Bewusstsein für das Thema. Er erinnert an die Mög-lichkeit der Früherkennung und bereits erkrankte Frauen erfah-ren durch die vielen Veranstaltun-gen, die es vor allem in dieser Zeit gibt, Unterstützung. Sie werden gestärkt im Umgang mit der Er-krankung und zudem immer wie-der auch motiviert, die Nachsorge ernst zu nehmen.

Wie wichtig ist es, dass be-troffene Frauen über ihre Er-krankung Bescheid wissen? Es ist von zentraler Bedeutung, dass Frauen allgemein zum The-ma Brustkrebs gut Bescheid wis-sen. Nur wer weiß, was im Falle ei-ner Erkrankung auf ihn zukommt, wird alle Chancen der Früherken-nung nutzen. Frauen, die gut über ihre Erkrankung informiert sind, können außerdem gut in die The-rapieplanung eingebunden wer-den. Sie können die einzelnen The-rapieschritte und die Begründung für ein spezielles Vorgehen nach-vollziehen und entscheiden zusam-men mit ihrem Arzt, welche Be-

handlung in ihrem persönlichen Fall als die beste erscheint.

Wie beurteilen Sie vor die-sem Hintergrund Initiativen wie die Informationskam-pagne „Durch die Brust ins Herz“? Die Initiative ist aus meiner Sicht sehr wertvoll und hilft vielen Frau-en, besser mit ihrer Erkrankung umzugehen. Vor allem Kampag-nen, die so objektiv, fundiert und wissenschaftlich basiert aufklären, sind sehr hilfreich. Sie fördern den Dialog zwischen allen Beteiligten und geben erkrankten Frauen eine ideale Möglichkeit, sich umfassend

über den Tumor sowie dessen Di-agnostik und Therapie zu informie-ren.

Welche Rolle spielen in diesem Zusammenhang die Fachgesellschaften?Die wissenschaftlichen Fachge-sellschaften, die sich besonders mit der Brustkrebserkrankung be-fassen, engagieren sich für Frauen mit Brustkrebs und schaffen zum Beispiel über die Zertifi zierung von Brustzentren bundesweit Struktu-ren, die gewährleisten, dass Pati-entinnen in praktisch jeder Region Deutschlands nach einheitlichen

Standards behandelt werden. Sie sorgen dafür, dass Therapiefort-schritte direkt den Patientinnen zu-gutekommen.

Inwieweit hat es Fortschritte bei der Behandlung von Brustkrebs gegeben?Wesentliche Fortschritte bei der Brustkrebsbehandlung sind zum einen die Frühdiagnostik. So ge-lingt es zunehmend, Brustkrebs-erkrankungen in einem sehr frü-hen Stadium und somit bessere Heilungschancen zu entdecken. Neue Substanzen, nicht zuletzt Antikörper, so genannte Targeted Therapies, also zielgerichtete The-rapien, sind ein weiterer Meilen-stein und Fortschritt bei der Brust-krebsbehandlung. Aber es gibt auch Fortschritte im operativen

Bereich und in der Strahlenthera-pie. Durch eine Erfassung der Bio-logie der Tumoren gelingt zuneh-mend eine individualisierte Krebs-therapie, die die Heilungschancen verbessert, wobei in einem frühen Anfangsstadium inzwischen Hei-lungschancen von bis zu 80 Pro-zent erreicht werden können. Das

ist beispielhaft bei Krebserkran-kungen, der Brustkrebs ist die Er-krankung mit der höchsten Organ-erhaltungsrate und auch mit der höchsten Dauerheilungsrate.

Welche Perspektiven sehen Sie für die Zukunft? Durch innovative Behandlungsan-sätze bekommen wir die Möglich-keit, die Therapie immer individu-alisierter zu gestalten, also genau-er an der Tumorerkrankung der je-weiligen Patientin auszurichten. Ich bin zuversichtlich, dass sich da-mit die Heilungschancen zuneh-mend weiter verbessern lassen werden.

Herr Professor Wallwiener, haben Sie vielen Dank für das Gespräch.

Prof. Dr. med. Diethelm Wallwiener

Die Diagnose „Brustkrebs“ wird jährlich in Deutschland bei rund 72.000 Frauen gestellt. Umfassende Informationen und damit direkte Unterstüt-zung bieten den Frauen Aufklärungskampagnen wie die Initiative „Durch die Brust ins Herz – Herausforderung Brustkrebs“.

4

Brustkrebs-monat

Oktober

Bundesweites Krebsregister wird Realität

So soll die Versorgung von Tumorpatienten besser werden

Eine Verbesserung der Versor-gung von Krebspatienten erhoffen sich die Experten von der Etablie-rung eines bundesweiten Krebsre-gisters, das seit April dieses Jahres

verlauf – von der Diagnosestellung über die Therapie bis hin zur Nach-sorge. Die Daten können anschlie-ßend analysiert werden. Auf die-se Weise wird zum Beispiel eruiert, welche Behandlungsform bei einer bestimmten Tumorart die besten Erfolgsaussichten hat.

Die Deutsche Krebshilfe erstellt zunächst die Datenbanken. Lang-fristig erhoffen sich die Mediziner

und Gesundheitspolitiker, die sich für das Krebsregister stark ge-macht haben, mit Hilfe der Daten Schwächen in der Versorgung zu erkennen und auf lange Sicht die Behandlung optimieren zu können. Letztlich sollen Krebspatienten da-mit rascher von Fortschritten in der Krebstherapie profi tieren kön-nen.

gesetzlich im so genannten „Krebs-früherkennungs- und Register-gesetz“ verankert ist. Man unter-scheidet epidemiologische Krebs-register, in denen systematisch die diagnostizierten Krebserkrankun-gen in den verschiedenen Regio-nen erfasst werden und klinische Krebsregister, in denen detaillier-te Daten zu den Erkrankungen und der jeweils gewählten Behandlung

dokumentiert werden. Diese be-standen bereits in einzelnen Ge-bieten und werden nunmehr zu-sammengefasst und vereinheitlicht.

Davon abgesehen verpfl ichtet das neue Gesetz die Bundeslän-der, die Daten aller Krebspatien-ten in einer virtuellen Datei zusam-menzutragen und zu speichern. Er-fasst wird der gesamte Krankheits-

„Höchste Organerhaltungs- und höchste Dauerheilungsrate“

„Konsequente Datenerfassung soll die Versorgung optimieren“

Patientenleitlinie in verständlicher Sprache

„Welche Therapie ist für mich die Richtige?“, „Wie wird sich die Be-handlung auf meinen Alltag aus-wirken?“, „Wie werde ich mich nach der Operation ernähren?“ Diese und weitere Fragen stellt sich praktisch jeder Patient, bei dem ein Magenkrebs festgestellt wird. Umfassende Informationen zu der Erkrankung, ihrer Diag-nose und auch zu den aktuellen Behandlungsstrategien bietet die neu erschienene Patientenleitli-nie „Magenkrebs – ein Ratgeber für Patientinnen und Patienten“, die die Deutsche Krebshilfe, die Deutsche Krebsgesellschaft und

die Arbeits-gemeinschaft der Wissen-schaftlichen Medizinischen Fachgesellschaf-ten (AWMF) herausgeben.

Die Broschüre basiert auf den Leitlinien zur Diagnostik und Therapie des Magenkarzinoms für Ärzte. Sie wurde in eine lai-enverständliche Sprache „über-setzt“ und ist auf das Informati-onsbedürfnis von Patienten ab-gestimmt.

Die Patientenleitlinie ist kostenfrei zu beziehen über:Deutsche KrebshilfeBuschstraße 32, 53113 BonnTel.: 0228/7 29 90-95www.krebshilfe.de oderwww.krebsgesellschaft.de

Medizinischen Fachgesellschaf-

1

Patientenleitlinie

Leitlinienprogramm Onkologie

MagenkrebsEin Ratgeber für Patientinnen und Patienten (1. Auflage Mai 2013)

PL_Magenkrebs38.indd 1

27.06.13 14:00

Das bundesweite Krebsregister ist gesetzlich verankert.

5

Page 3: Lebenswege, Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 56

3Lebenswege

„Die Behandlung wird einfacher und weniger zeitaufwändig“

„Wieder ein weitgehend normales Leben führen“

Barbara Baysal

In diesem Jahr gibt es einen weiteren Aktionstag der Reihe „Deutsche Städte gegen Brustkrebs“, auf dem sich betroffene Frauen wie auch allgemein am Thema Interessierte rund um das Thema Brustkrebs informieren können. Durch das Programm der kostenfreien Veranstaltung führt ZDF-Moderatorin Susanne Conrad.

13. Oktober 2013 in Esslingen/ Neckar10-18 Uhr, Neckar Forum

Informationen gibt es unterwww.brustkrebszentrale.de

Mehr als 72.000 Frauen erkranken deutschlandweit pro Jahr an Brustkrebs. Bei weiteren 8.000 Frauen wird ein Eierstockkrebs festgestellt. Experten schätzen, dass diese Zahlen bis zum Jahr 2050 noch um ein Drittel steigen werden. Dies wurde bei der internationalen Charité-Konferenz zu Krebserkrankungen bei Frauen in Berlin bekannt gegeben.

Informationen zu Eierstockkrebs �inden Sie unter www.eierstockkrebszentrale.de

Bereits seit 2005 gibt es regelmäßige Informations-veranstaltungen der Kampagne „Der zweite Atem – Leben mit Lungenkrebs“ in ganz Deutschland. Die kostenlosen Veranstaltungen werden moderiert von Sportmoderator Dieter Kürten:

26. Oktober 2013 in Dresden, 11-13 Uhr, NH Hotel Dresden Altmarkt

30. November 2013 in Stuttgart, 11-13 Uhr, GENO-Haus

Informationen unterwww.der-zweite-atem.de

„Au�klären – Vermitteln – Informieren – Stärken“

Frauen mit HER2-positivem Brustkrebs können die Antikörpertherapie nun auch per subkutaner Injektion erhalten.

6

Auch Lungenkrebs-Patienten pro-fi tieren von Selbsthilfegruppen.

7

Spritze statt InfusionInnovative Therapie beim HER2-positiven Brustkrebs

Eine verbesserte Behandlung von Erkrankungen vollzieht sich nicht im-mer nur in Form höherer Heilungs-chancen oder längerer Lebenszei-ten. Es ist ebenso ein Fortschritt,

wenn die Therapie verträglicher wird und weniger Belastungen für die Patienten bedeutet. Dies erleben derzeit Frauen mit einem HER2-po-sitiven Brustkrebs, einer besonde-ren Form des Mammakarzinoms, bei der die Frauen üblicherweise mit ei-nem Antikörper behandelt werden.

Der Antikörper musste bislang als Infusion verabreicht werden. Durch eine konsequente Weiter-entwicklung des Arzneimittels ist es nun möglich, den Wirkstoff als In-

jektion unter die Haut (subkutan) zu verabreichen. Das erlaubt eine ein-fachere und weniger zeitaufwändi-ge Behandlung, vor allem ohne Port-Katheter. So dauert die subkutane Injektion nur zwei bis fünf Minuten, die Infusion jedoch eine bis einein-halb Stunden.

„Die neue Darreichungsform ist ein wichtiger Beitrag zu mehr Lebens-qualität unter der Therapie“, kom-mentierte Professor Dr. Christian Ja-ckisch, Offenbach, die Bedeutung der Neuerung bei deren Vorstellung auf einem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. Studien belegen nach seinen Worten zudem, dass die sub-kutane Verabreichung des Antikör-pers ebenso wirksam und sicher wie die Infusion ist.

„10 Jahre ICH“

Anlässlich des 10-jährigen Jubilä-ums der Initiative „Durch die Brust ins Herz“ ruft die Kampagne Frau-en mit Brustkrebs und ihre Ange-hörigen auf, Fotos zum Thema „10 Jahre ICH“ einzusenden. Wie hat sich das Leben in den vergange-nen zehn Jahren verändert? Was ist in dieser Zeit geschehen? Die

Initiatoren der Kampagne freuen sich über alle Zuschriften, Ideen und Anregungen.

E-Mail: [email protected] Post: Durch die Brust ins Herz, Postfach 511170, 50947 Köln

Teilnahmebedingungen für die Initiative unter www.brustkrebszentrale.de

Selbsthilfe Lungenkrebs Berlin

Ihr 10-jähriges Jubiläum feiert in die-sem Jahr die „Selbsthilfe Lungen-krebs Berlin“. Gegründet seinerzeit durch Karin Leuschner, die sich in-zwischen vor allem in der Hospiz-arbeit engagiert, wird die Initiative, die sich dem Ziel „Aufklären – Ver-mitteln – Informieren – Stärken“ ver-schrieben hat, seit 2006 von Barba-ra Baysal geleitet. Ihr liegt nicht nur daran, den Austausch von Patien-ten mit Lungenkrebs in der Region zu stärken. „Wir möchten den Ge-danken, sich in Selbsthilfegruppen zu engagieren, auch in andere Be-reiche Deutschlands hinaustragen“, sagt Frau Baysal, die vor zehn Jah-ren selbst an einem Tumor in der Lunge erkrankte. Das Konzept ist erfolgreich, nach und nach haben

sich mehr und mehr Selbsthilfegrup-pen zum Lungenkrebs in Deutsch-land gebildet. Im vergangenen Jahr gab es ein erstes Bundestreffen in Berlin, ein erneutes wird in diesem Jahr in Bochum stattfi nden. „Das zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind“, so Frau Baysal.

An den Gruppentreffen teilzu-nehmen und sich vielleicht sogar mit der Gründung einer eigenen Grup-

pe zu engagieren, ist aus ihrer Sicht für die betroffenen Patienten von unschätzbarem Wert: „In den Grup-pen gibt es Informationen über die Erkrankung, über den Umgang mit den Folgen des Tumors und seiner Behandlung“, so Frau Baysal. Wa-rum wird ein Port gesetzt? Wie oft muss er gespült werden? Welche Vorteile hat ein Schwerbehinderten-ausweis? Sollte ich eine Reha-Maß-nahme beantragen? Auf solche und

viele weitere Fragen, die im Verlauf der Erkrankung auftreten und die oft beim Arzt nicht angesprochen wer-den, gibt es Antworten in den Tref-fen. Wo bekomme ich die Informati-onen und die Hilfe, die ich persönlich brauche, um wieder ein weitgehend normales Leben führen zu können – das ist ein zentrales Thema. Hin-zu kommt, laut Frau Baysal, die psy-

chologische Unterstützung: „Man merkt, dass man mit der Krankheit nicht alleine ist, man unter Men-schen ist, die das gleiche Schick-sal haben und kann von diesen ler-nen und Unterstützung erfahren.“

Wer sich ebenfalls in der Selbsthil-fe zum Lungenkrebs engagieren möchte, kann direkt mit der Berli-ner Initiative Kontakt aufnehmen via E-Mail [email protected] oder telefonisch unter 030/66620069.

Weitere Informationen unterwww.selbsthilfe-lungenkrebs.de

Lungenkrebs-monat

November

In den vergangenen Jahrzehnten wurden in der Krebstherapie immense Fortschritte erzielt. Patienten profi tieren beispielsweise von einer frühzeiti-geren Diagnose durch ein verbessertes Screening, von innovativen Medi-kamenten sowie von neuen Ansätzen in der Kombinationstherapie. Dafür arbeiten Ärzte der verschiedenen Bereiche Hand in Hand.

Page 4: Lebenswege, Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 56

Lebenswege4

Künstlicher Darmausgang oft vermeidbar

stellen, behandeln. Wichtig sind fer-ner das tägliche Zähneputzen mit ei-ner weichen Zahnbürste und milder Zahnpasta, zum Beispiel einer Kin-derzahncreme, sowie regelmäßige Mundspülungen mit alkoholfreien Lösungen wie etwa Salbeitee. Auf schleimhautreizende Speisen und Getränke sollte verzichtet werden. Dazu gehören unter anderem Zit-rusfrüchte oder konzentrierte Obst-säfte, aber auch stark Gewürztes sowie sehr heiße oder kalte Spei-sen. Außerdem sind Nikotin und Al-kohol zu meiden. Liegt eine akute Entzündung vor, sollte unbedingt ein Arzt zu Rate gezogen werden. Wei-tere Informationen zu diesem Thema unter www.krebsgesellschaft.de.

Möglichen Nebenwirkungen der Krebstherapie vorbeugen

Entzündungen der Mundschleim-haut sowie des Mund-Rachenbe-reichs können als Begleitsymptom der Krebstherapie, wie etwa der Chemo- oder Strahlentherapie, auf-treten. Die Chemotherapie wirkt bei-spielsweise auf sich schnell teilende Zellen, wozu neben den Krebszel-len auch die Schleimhautzellen der Mundhöhle zählen. Veränderungen in diesem Bereich können ernst-hafte Auswirkungen haben, wie die Deutsche Krebsgesellschaft mitteilt. Schmerzen, Mundtrockenheit, Kari-es, Gewebeuntergang oder auch le-bensbedrohliche Infektionen können auftreten. Die mögliche Beeinträch-tigung der Kau - und Schluckfunkti-on hat zur Folge, dass Krebspatien-ten unzureichend Nahrung zu sich nehmen. Sogar das Sprechen kann erschwert sein.

Eine konsequente Mundhygiene ist daher für Krebspatienten wich-tig. Vorab gehört hierzu unter an-derem ein Besuch beim Zahnarzt – möglichst schon vor Beginn ei-ner Krebstherapie. Der Zahnarzt kann eventuell vorhandene Zahn- und Zahnfl eischschädigungen, die eine mögliche Infektionsquelle dar-

Kostenlose Informations-veranstaltung der Kampagne

„Durch dick und dünn – Leben mit Darmkrebs“

mit Tagesschausprecher Jan Hofer als Moderator:

26. Oktober 2013 in Rostock: 11-14 Uhr,

Radisson Blu Hotel

Informationen unter www.darmkrebszentrale.de

Kostenlose Informations-veranstaltungen der Kampagne

„Aus der Mitte – Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs“:

5. Oktober 2013 in Heilbronn: 11-13 Uhr,

Konzert- und Kongresszentrum Harmonie, Allee 28

2. November 2013 in Leipzig: 11-13 Uhr,

Mediencampus Villa Ida, Poetenweg 28

9. November 2013 in Düsseldorf: 11-13 Uhr,

Hotel Nikko Düsseldorf, Immermannstraße 41

7. Dezember 2013 in Hannover: 11-13 Uhr,

Altes Rathaus, Karmarschstraße 42

Informationen unterwww.aus-der-mitte.de

Viel Obst und Gemüse statt Fleisch und Wurstwaren – das ist eine wichtige Regel in puncto gesunder Ernährung.

8

Regelmäßige körperliche Aktivität beugt Darmkrebs vor. Körperlich aktiv zu sein, verhilft außerdem auch nach der Krebserkrankung wieder zu mehr Fitness.

9

Regelmäßiges Zähneputzen sowie Mundspülungen mit Salbeitee hel-fen, Entzündungen im Mundbe-reich vorzubeugen.

10

Auf eine gute Mundhygiene achten

Die Mehrzahl der Patienten mit Darmkrebs wird gerettet

Mit mehr als 73.000 Neuerkrankun-gen pro Jahr gehört der Darmkrebs zu den häufi gsten bösartigen Tumo-ren in Deutschland. Gesunde Ernäh-rung und regelmäßige sportliche Aktivität senken zwar das Risiko zu erkranken, sicher vorbeugen lässt sich dem Tumor aber nicht. Des-halb rät die Deutsche Gesellschaft

für Verdauungs- und Stoffwechsel-krankheiten (DGVS) dringend dazu, an Vorsorgeuntersuchungen teilzu-nehmen.

Wie die Gesellschaft mitteilt, ent-wickelt sich der Tumor bei den meis-ten Patienten im Dickdarm (Kolon) oder im Mastdarm (Rektum). Die Mehrzahl der Patienten kann dank einer kontinuierlich verbesserten Therapie gerettet werden: „Die Be-handlung von Darmkrebs erfolgt

in Deutschland auf hohem Niveau und es wurden in jüngster Zeit er-hebliche Fortschritte gemacht“, be-richtet Professor Dr. Wolff Schmie-gel aus Bochum. Deshalb wurden jüngst auch die Leitlinien zur Diag-nostik und Therapie, die die aktuel-len Empfehlungen der Fachgesell-schaft darlegen, aktualisiert.

Die Experten raten darin bei-spielsweise beim Rektumkarzinom zur so genannten neoadjuvanten

Radiochemotherapie. Vor der Ope-ration erhalten Patienten im fortge-schrittenen Stadium dabei eine Be-strahlung und eine Chemotherapie, um die Erfolgschancen der Behand-lung insgesamt zu steigern. „Durch die Radiochemotherapie lässt sich der Tumor verkleinern, so dass wir häufi g anschließend das Ausmaß der Operation einschränken kön-nen“, erläutert Professor Schmie-gel: „Für die Patienten kann dies be-

deuten, dass sie keinen künstlichen Darmausgang benötigen.“

Bei der Operation entfernen die Ärzte bereits in vielen Kliniken den erkrankten Darmabschnitt über kleine Hautschnitte in Rahmen einer „Schlüssellochoperation“. In geüb-ten Händen sind die Erfolgsraten bei einem solchen Vorgehen genauso hoch wie bei einer so genannten of-fenen Operation mit großem Bauch-schnitt. Ist der Tumor bereits fortge-schritten, so schließt sich eine Che-motherapie an.

Die aktualisierte Leitlinie enthält auch Tipps zur Darmkrebsvorsorge.

„Studien haben gezeigt, dass kör-perliche Aktivität sowie der Verzicht auf Zigaretten und übermäßigen Al-koholkonsum das Darmkrebsrisiko senken“, so Dr. Christian Pox, Bo-chum. Wichtig ist vor allem eine ge-sunde Ernährung. „Rotes Fleisch“ wie Rind, Kalb, Schwein und Lamm sind sparsam zu genießen, ebenso Wurst. Denn regelmäßiger Konsum von durchgegartem rotem Fleisch, Speck und Würstchen steigert Stu-dien zufolge das Darmkrebsrisiko. Die DGVS rät deshalb zu ballast-stoffreicher Kost mit viel Obst und Gemüse.

„Höhere Heilungsraten dank Weiterentwicklung der Therapie“

Weitere Schritte hin zur

personalisierten Therapie

Neue Erkenntnisse zum Darmkrebs

Die personalisierte Therapie – also das Ausrichten der Therapie an den individuellen genetischen Charakteristika der Tumorzellen – ist ein modernes Konzept in der Krebsmedizin. Beim Darmkrebs gibt es nun neue Erkenntnisse, die dieses Konzept noch einen Schritt vorantreiben: Wissenschaftler des Klinikums rechts der Isar der TU München ist es gelungen, geneti-sche Veränderungen bei bestimm-ten Formen von Darmkrebs zu identifi zieren. Dies nährt Hoffnun-gen, zielgerichtet wirksame Medi-kamente für Patienten mit solchen

Darmkrebsformen entwickeln zu können.

Die Münchner Forscher konn-ten anhand von Untersuchungen bei Mäusen nachweisen, dass bei einem von zehn Darmtumo-ren eine dauerhafte Verände-rung (Mutation) im so genannten BRAF-Gen vorliegt. Diese Mu-tation ist den Wissenschaftlern nicht unbekannt. Vergleichba-re Befunde liegen beim schwar-zen Hautkrebs (malignes Mela-nom) vor. Zu dessen Behandlung gibt es bereits wirksame Medi-kamente, die das mutierte Gen hemmen und dadurch die Le-benszeit der Patienten verlängern können.

Page 5: Lebenswege, Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 56

5Lebenswege

nem Mann syrischer Abstammung – operiert werden musste.

Der Tumor konnte entfernt wer-den, allerdings mit hohem Risi-ko eines erneuten Auftretens. Die junge Frau lebt daher in ständi-ger Angst. Vor der Erkrankung er-

nährte sie mit ihrer Arbeit die Fa-milie und wohnte in einer Dienst-wohnung des Krankenhauses. Als der Arbeitgeber erfuhr, dass sie aufgrund der Erkrankung länger arbeitsunfähig sein würde, dräng-te er sie zu einer Kündigung. Die Frau überblickte die Konsequen-

Beratungsbeispiel

Für Menschen mit einer Krebser-krankung ist es wichtig, über alle Krankheitsbelange gut Bescheid zu wissen und alle möglichen In-formationsquellen zu nutzen. Das zeigt das Beispiel einer 24-jährigen Krankenschwester, die an einem Hirntumor erkrankte: Zwar erwies sich der Tumor als nicht bösartig, war aber aufgrund seiner Lage im Hirnstamm dennoch lebensbe-drohlich. Ein weiteres Wachstum hätte lebenswichtige Funktionen beeinträchtigen können, so dass die Frau – Mutter eines zweijähri-gen Sohnes und verheiratet mit ei-

Im Falle einer Krebserkrankung ist es wichtig, sich frühzeitig auch in den sozialen Belangen beraten zu lassen – zum Beispiel bei einer der Lan-deskrebsgesellschaften.

13

Rund 100 Milliarden Nervenzellen (Neurone, siehe Foto) befi nden sich in unserem Gehirn. Die Zellen stehen im engen Kontakt zueinander und sind wie ein dichtes Netzwerk miteinander verknüpft.

11

In den Forschungslabors wird intensiv daran gearbeitet, neue Behand-lungsoptionen für das Glioblastom zu entwickeln.

12

Unwissenheit führte in wirtschaftliche Not

Glioblastom – häu�igster bösartiger Hirntumor

Hoffnung auf Therapie-fortschritte

Hirntumore sind sehr vielgestaltig, man unterscheidet 130 verschie-dene Arten. Meist handelt es sich um gutartige Tumore, deutlich sel-tener sind zum Glück bösartige Varianten. Abzugrenzen von den Hirntumoren sind zudem Hirnme-

tastasen, also Tumore, die sich als Tochtergeschwulst von Krebswu-cherungen in anderen Organen ins Gehirn abgesiedelt haben.

Treten bösartige Tumore im Ge-hirn auf, so sind die Heilungschan-cen leider bislang gering. Zunächst wird versucht, den Tumor durch eine Operation zu entfernen, was jedoch oft nicht möglich ist. Es

folgen eine Strahlentherapie und auch Chemotherapie.

Bei rund 8.000 Menschen jähr-lich wird hierzulande die Diagnose „Hirntumor“ gestellt. Der häufi gste bösartige Tumor im Gehirn ist beim Erwachsenen das Glioblastom. Es entwickelt sich aus so genannten Gliazellen, die das Stützgewebe des Gehirns bilden.

Das Glioblastom ist durch eine rasche Zellteilung gekennzeichnet und wächst daher schnell. Der Tu-

mor tritt meist zwischen dem 45. und 70. Lebensjahr auf, Männer sind etwa doppelt so häufi g betrof-fen wie Frauen, wie die Deutsche Hirntumorhilfe mitteilt.

Trotz Operation, Strahlen- und Chemotherapie stellt das Glioblas-tom nach Angaben der Patienten-organisation bislang ein ungelös-tes therapeutisches Problem dar. Denn eine Heilung ist kaum mög-

lich. Hoffnung auf Behandlungs-fortschritte nähren jedoch neue Studienergebnisse, wie sie beim amerikanischen Krebskongress in

Chicago in diesem Jahr vorgestellt wurden. Demnach hat sich auch beim Glioblastom wie zuvor schon bei anderen Tumoren ein Wirkstoff als wirksam erwiesen, der die Bil-dung neuer Blutgefäße (die Angio-genese) hemmt. Über solche Blut-gefäße versorgen sich Tumore mit Nährstoffen und Sauerstoff. Die Be-

„Frühzeitig Sozialberatung suchen“

„Auch die sozialen Konsequenzen der Erkrankung bedenken“

„Intensive Forschung“

Follikuläres Lymphom

Das follikuläre Lymphom ge-hört zu den langsam wachsen-den Non-Hodgkin-Lymphomen. Es handelt sich um eine Erkran-kung des lymphatischen Sys-tems, bei der sich bösartig ver-änderte B-Lymphozyten unkon-trolliert vermehren. Die Thera-piemöglichkeiten haben sich in jüngster Zeit erheblich verbes-sert. Über die Hintergründe der Erkrankung und die leitlinienge-

rechte Behandlung informiert die neue Patientenbroschüre „Follikuläres Lym-phom“ des Kom-petenznetz Mali-gne Lymphome e.V.

Sie ist kostenfrei zu beziehen über: Kompetenznetz Maligne Lymphome e.V., Geschäftsstelle Uniklinik Köln, Kerpener Str. 62, 50937 Köln oder www.lymphome.de

rechte Behandlung informiert die neue

zen nicht, gab dem Drängen nach, musste daraufhin aus der Dienst-wohnung ausziehen und stand nunmehr mit ihrem Kind und ih-rem Mann auf der Straße. Da kein Geld für eine neue Wohnung vor-handen war, zog die Familie vorü-

bergehend bei Verwandten und Freunden ein.

Es stellte sich noch eine Er-schwernis ein: Vor ihrer Kündigung wurde die Frau von ihrem Hausarzt krankgeschrieben. Sie versäum-te es aber, sich rechtzeitig, d. h. noch während ihrer bestehenden Krankschreibung, eine Folgebe-scheinigung ausstellen zu lassen. Dadurch verlor sie den Versiche-rungsschutz bei ihrer Krankenkas-se und damit ihren Anspruch auf Krankengeld – in einer Situation, in der sie weiter in Behandlung war und lebenswichtige Medikamen-te benötigte. Aus reiner Unwissen-heit geriet die Frau auf diese Wei-se durch die Krebserkrankung zu-sammen mit ihrer Familie in wirt-schaftliche Not.

Erst in dieser aussichtslosen Lage wandte sie sich an die Bay-erische Krebsgesellschaft. Die

Beraterin dort erreichte bei der Krankenkasse durch beständi-ges Nachfassen, dass die Patien-tin sich freiwillig krankenversichern konnte, allerdings ohne Kranken-geldbezug. Um vorerst wieder ein Dach über dem Kopf zu haben, zog die Familie für zwei Monate in eine Wohnung der Bayerischen Krebs-gesellschaft ein, die Angehöri-ge von Krebspatienten vorüber-

gehend mieten können. Die Miete in Höhe des Sozialtarifs konnte die Familie über einen Hartz-IV-An-trag bezahlen, den sie mit Hilfe der Beraterin stellte. Das Wohnungs-problem war – wie sich heraus-stellte – damit jedoch nicht gelöst. Es gelang aber durch Interventi-on der Beraterin der Bayerischen Krebsgesellschaft mit Unterstüt-zung des Allgemeinen Städtischen Sozialdienstes (ASD), der Fami-

lie zu einer Sozialwohnung zu ver-helfen.

Der Fallbericht verdeutlicht, wie wichtig eine frühzeitige und ad-äquate Beratung und Betreuung für schwerkranke Menschen und ihre Familien ist, um nicht zusätz-lich zu den gesundheitlichen Pro-blemen auch in wirtschaftliche Schwierigkeiten zu geraten. Die Landeskrebsgesellschaften, in die-

sem Falle die Bayerische Krebs-gesellschaft, bieten Hilfe und Be-ratungsunterstützung an. Deshalb gilt die Empfehlung, auch eine Lan-deskrebsgesellschaft zu kontaktie-ren.

Informationen:Krebsinformationsdienst Tel.: 0800/42033040 (kostenlos) oderwww.krebsgesellschaft.de/wub_ip_krebs_beratung_hilfe/

handlung mit einem so genannten Angiogenesehemmer führt nicht zur Heilung der Patienten, kann aber für gewisse Zeit den Tumor am weiteren Wachstum hindern.

Auch unabhängig von diesem Ansatz der Angiogenesehemmung gibt es Hoffnung auf Therapiefort-schritte. Denn die Forschungsak-tivitäten zu Hirntumoren sind sehr groß. Derzeit laufen nach Anga-ben der Deutschen Hirntumorhil-fe mehr als 100 klinische Studien, die die Wirksamkeit neuer Behand-lungsansätze bei bösartigen Hirn-tumoren prüfen.

Page 6: Lebenswege, Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 56

Lebenswege6

Biotonne und Komposthaufen sind tabuAuf erhöhtes Infektionsrisiko achten

Eine Krebserkrankung und deren Behandlung können Patienten an-fälliger gegenüber Krankheitskei-men machen. Denn der Tumor wie auch die Chemo- und/oder Strah-lentherapie wirken sich auch auf das Immunsystem aus. Es kann da-durch ein erhöhtes Infektionsrisiko bestehen, da der Körper sich nicht so gut wie sonst gegen Viren, Bak-terien und Pilze zur Wehr setzen

kann. Deshalb sollten Krebspa-tienten einige Vorsichtsmaßnah-men beherzigen, um sich vor In-fektionen zu schützen, betont Pro-fessor Dr. Oliver Cornely aus Köln.

„Übertriebene Angst vor Infektio-nen muss man als Krebspatient in aller Regel jedoch nicht haben“, er-klärt der Krebsmediziner und In-

fektiologe, der an der Universitäts-klinik Köln das Zentrum für Klini-sche Studien leitet.

Wer aufgrund eines Tumors mittels einer Chemo- oder Strah-

lentherapie behandelt wird, sollte sich laut Professor Cornely vor al-lem vor einer hohen Belastung mit Schimmelpilzen hüten. Davon ist zum Beispiel auszugehen, wenn Umbaumaßnahmen anstehen, vor allem, wenn Altbausanierungen stattfi nden. Krebspatienten soll-ten sich deshalb von Baustellen, auf denen Abrissarbeiten stattfi n-den, am besten fernhalten. Im Be-sonderen sollte das häusliche Bad gründlich inspiziert werden und Schimmelpilzbefall, wie er sich häufi g in feuchten, schlecht belüf-teten Ecken bildet, unbedingt vom Fachmann beseitigt werden. „Vor-sicht ist außerdem bei der Bioton-ne geboten“, rät Professor Cornely. „Schon beim Öffnen einer Bioton-ne werden extrem hohe Mengen

„Keine übertriebene Hygiene“

„Vorsicht bei hoher Schimmelpilzbelastung“

Knoblauch – nicht verboten

sinnvoll sind und was man bes-ser vermeiden sollte, beschreibt Dr. Jutta Hübner, Frankfurt/M., in ihrem Buch „Diagnose Krebs – was mir jetzt hilft“, das im Auf-trag der Deutschen Krebsge-sellschaft verfasst wurde.

Das Buch ist zum Preis von 25,70 Euro zu beziehen über:Schattauer-Verlag oder BuchhandelISBN 978-3-7945-2830-1

Serie Komplementäre Krebsmedizin

Knoblauch wird in der traditio-nellen Heilkunde vor allem als Mittel gegen Herz-Kreislaufer-krankungen und insbesonde-re gegen Arteriosklerose emp-fohlen. Für Patienten mit Krebs-erkrankung gibt es kaum Un-tersuchungen zur Wirksamkeit von Knoblauchpräparaten. Die-se enthalten unter anderem je-doch Isothiocyanate, die in La-borexperimenten Tumorwachs-tum-hemmende Effekte gezeigt haben. Knoblauch kann somit im Rahmen einer gesunden Ernäh-rung auch von Krebspatienten verwendet werden. Allerdings werden stärkere Gewürze oft nicht gut vertragen, so dass die Verträglichkeit individuell aus-probiert werden muss.

Welche Heilpfl anzen bei Krebserkrankungen günstige Effekte haben, welche komple-mentärmedizinischen Verfahren

Knoblauch – keineswegs tabu für Krebspatienten

17

Was bedeutet Rehabilitation?

Schimmelpilze

Man unterscheidet bei der medizi-nischen Rehabilitation (Reha) zwi-schen der Anschlussheilbehand-lung, die den Genesungsprozess fördern soll sowie onkologischen Folge- oder Nachkuren, die die Einschränkung der Erwerbsfähig-keit aufheben oder einer drohen-den Erwerbsunfähigkeit vorbeu-gen sollen. Bei der Beantragung der Maßnahme unterstützen So-zialdienste oder Sozialstationen den Patienten. Dieser hat übrigens ein Mitspracherecht bei der Aus-

Zu den Schimmelpilzen werden Pil-ze gerechnet, die typische Pilzfä-den und winzige, nur unter dem Mikroskop sichtbare Sporen aus-bilden. Schimmelpilze gehören zu unserer natürlichen Umwelt, wie das Umweltbundesamt mitteilt. Die Pilze sind an der Zersetzung von organischem Material beteiligt und spielen damit eine wichtige Rolle im

wahl der Reha-Einrich-tung, die allerdings für das Verfahren zugelas-sen sein muss. Ein Mit-spracherecht besteht auch bei der Frage, ob die Maßnahme ambulant oder stationär erfolgt.

Weiterführende Infor-mationen bieten die Broschüren der Reihe „Den Alltag trotz Krebs bewältigen“. Erschienen sind Rat-geber mit dem Titel „Hilfen für Ar-beitnehmer in der gesetzlichen und privaten Krankenversiche-rung“ sowie „Hilfen für Krebspati-enten im Rentenalter zum Umgang mit Krankenkassen, Ämtern, Ver-

sicherungen und Behörden“ und “Hilfen für Krebspatienten bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz“.

Die Broschüren können kostenfrei angefordert werden bei:WORTREICH GiK mbHPostfach 1402, D-65534 Limburg oder Tel.: 06131/59096-25Fax: 06431/59096-11

Kreislauf der Natur. Die Sporen von Schimmelpilzen sind daher allge-genwärtig, sie sind unter anderem im Boden und in der Luft zu fi n-den und können Monate und Jah-re auch bei Trockenheit überleben. Wachsen können sie aber nur in feuchter Umgebung. Schimmelpilze sind normalerweise für den gesun-den Menschen harmlos. Ist jedoch die Schimmelpilzkonzentration sehr hoch und/oder das Immunsystem geschwächt, kann es zu gravieren-den Infektionen kommen.

SeriePatientenrechte

wahl der Reha-Einrich-tung, die allerdings für das Verfahren zugelas-sen sein muss. Ein Mit-spracherecht besteht auch bei der Frage, ob die Maßnahme ambulant

Weiterführende Infor-

Dr. Astrid von Einem

Christine Vetter

Hilfen für Arbeitnehmer in der gesetzlichen

und privaten Krankenversicherung

Broschürenreihe: Den Alltag trotz Krebs bewältigen

en für Arbeitnehmer in der gesetzlichen

ersicherung

otz Krebs bewältigen

Norbert BauschertDr. Astrid von EinemChristine Vetter

Hilfen für Krebspatienten im Rentenalter zum Umgang mit Krankenkassen, Ämtern, Versicherungen und Behörden

Broschürenreihe: Den Alltag trotz Krebs bewältigen

ebspatienten im Rentenalter Krankenkassen,

ersicherungen und Behörden

ltag trotz Krebs bewältigen

Willkommenzurück im Büro

Hilfen für Krebspatienten bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz

Broschürenreihe: Den Alltag trotz Krebs bewältigen

Henrike KornRechtsanwältin für Medizin- und Sozialrecht

Umfangreiche gärtnerische Tätigkeiten sollten Krebspatienten sich nicht zumuten, aber es spricht nichts gegen Topfpfl anzen in der Wohnung.

14

Von gesunden Haustieren geht auch für Krebspatienten keine Infekti-onsgefahr aus.

15

Vorsicht vor hoher Schimmelpilz-belastung.

16

an Schimmelpilzsporen in die Um-gebung freigesetzt.“ Biotonnen und Komposthaufen sind deshalb für Krebspatienten tabu.

Darüber hinaus ist es für Men-schen mit einer aktiven Tumorer-krankung ratsam, alle Chancen zu nutzen, sich vor Infektionen zu

schützen. Dazu gehört insbeson-dere ein guter Impfschutz, wo-bei der Infektiologe unter ande-rem zu einer regelmäßigen Grip-peschutzimpfung rät. Andererseits warnt er aber vor übertriebenen Maßnahmen: „Es ist immer wie-der zu hören, dass Krebspatien-ten geraten wird, keine Topfpfl an-zen in der Wohnung zu haben, weil die Blumenerde Schimmelpil-ze enthalten könnte. Ein solcher

Ratschlag ist nicht gerechtfer-tigt.“ Denn die Schimmelpilzbelas-tung, die potenziell von Topfpfl an-zen ausgeht, ist so minimal, dass sie Krebspatienten nicht gefähr-det.

Auch der Ratschlag, das Haus-tier abzuschaffen, um Infektionen,

die von Hund und Katze ausgehen könnten, vorzubeugen, ist laut Pro-fessor Cornely „blanker Unsinn“: „Es ist höchst unwahrscheinlich, dass man sich bei seinem Haustier mit gefährlichen Erregern infi ziert.“ Das geliebte Haustier abzuschaf-fen, könnte sogar psychisch sehr belastend sein und damit durch-aus negative Konsequenzen haben und die Lebensqualität unnötig be-einträchtigen.

Mediziner-deutsch

Page 7: Lebenswege, Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 56

7Lebenswege

Impressum

Herausgeber:WORTREICH Gesellschaft für individuelle Kommunikation mbH, Barfüßerstr. 12, 65549 Limburg/Lahn Tel. 06431/59096-0, Fax 06431/[email protected]

Verantwortliche Redaktion:Christine Vetter, Köln

Beratung: Dr. med. Klaus Steffen

Technik und Grafi k: Inken Pöhlmann, Bremerhaven

Druck: Druckerei Chmielorz GmbH, Wiesbaden

Bildquellen: 1 – ©detailblick-Fotolia.com, 2, 7, 11, 16 – SPL, 3, 6, 12 – ©F. Hoffmann-La Roche Ltd, 4, 9, 10 – Pitopia, 5 – ©Syda Productions-Fotolia.com, 8 – ©Serghei Ve-lusceac-Fotolia.com, 13 – ©rupbilder-Fotolia.com, 14 – ©K.-U. Häßler-Fotolia.com, 15 – ©Lisa F. Young-Foto-lia.com, 17 – ©atoss-Fotolia.com

„Lebenswege“ ist eine Initiative der Roche Pharma AG, Grenzach-Wyh-len.

Vorwort 1

Heller HautkrebsInformationen für Patienten und Angehörige

Ausführliche Informationen zum Basalzell-karzinom �inden Sie in der neuen Informations-broschüre „Heller Hautkrebs“.

Die Broschüre kann kostenfrei angefordert werden bei:Roche Pharma AG, 79630 Grenzach-WyhlenTel.: 07624/14-2014 oderE-Mail: [email protected]

Lexikon Hautkrebs

Bei Hautveränderungen rechtzeitig zum Arzt

Heller Hautkrebs – häufi gste Krebserkrankung

Pro Jahr wird in Deutschland bei rund 18.000 Menschen ein schwar-zer und bei mehr als 140.000 Men-schen ein heller Hautkrebs fest-gestellt. Laut einer Forsa-Umfra-ge im Auftrag der Deutschen Der-matologischen Gesellschaft ist die Erkrankung „Hautkrebs“ zwar für mehr als die Hälfte der Befrag-ten ein besorgniserregendes The-ma, aber nur etwa jeder Dritte hat bis dato die Chance der Früher-kennung durch das gesetzliche Hautkrebs-Screening schon ge-nutzt.

Bei der Untersuchung geht es nicht nur darum, den besonders gefürchteten schwarzen Hautkrebs

(malignes Melanom) frühzeitig zu entdecken.

Der Arzt prüft, ob sich ein hel-ler Hautkrebs gebildet hat. Es han-delt sich hierbei um die häufi gste Hautkrebsform und generell um die weltweit häufi gste Krebser-krankung des Menschen.

Der Tumor bildet sich bevorzugt im Gesichtsbereich, zum Beispiel an der Nase oder an der Unterlippe, im Wangenbereich, auf der Kopf-haut und am Handrücken sowie im Dekolletébereich. Er macht sich zunächst durch rötliche Flecken, Erhabenheiten oder raue Haut-

stellen, die nicht abheilen, bemerk-bar.

Im Frühstadium können solche Flecken in aller Regel gut operativ entfernt werden. Geht das Wachs-tum aber unbehandelt weiter, so drohen unter Umständen Entstel-lungen und es können wichtige

Sinnesorgane wie Augen, Ohren und Nase in Mitleidenschaft gezo-gen werden. Auch wenn so ein Tu-mor selten Metastasen in anderen Organsystemen wie Lunge, Leber oder Knochen bildet, mindert dies nicht die hohe Bedeutung einer frühzeitigen Behandlung.

„Chancen der Früherkennung noch zu wenig genutzt“

„Ich habe viel zu lange gewartet“Gespräch mit einem Hautkrebs-Patienten

Im Sommer 2011 erhielt Andreas H. die Diagnose „Heller Hautkrebs“. Auf seiner Wange diagnostizierte die behandelnde Ärztin ein Basal-zellkarzinom im fortgeschrittenen Stadium. Nachdem die erste Be-handlung nicht den gewünschten Erfolg gebracht hatte, wurde im Juli 2012 eine medikamentöse Be-handlung mit einem so genannten Hedgehog-Signalhemmer begon-nen. Bereits nach drei Monaten war der Tumor deutlich geschrumpft.

Wie haben Sie von Ihrer Krankheit erfahren?Im August 2011 war ich das ers-te Mal beim Arzt. Ich hatte damals

seit gut einem Jahr Probleme mit meiner rechten Wange. Mehrere Hautstellen waren entzündet und bluteten teilweise stark. Anfangs gingen die Veränderungen teilwei-se wieder zurück, wurden letztlich dann aber immer schlimmer. Ein Bekannter sprach mich darauf an und riet mir, umgehend einen Arzt aufzusuchen. Der Hausarzt ver-wies mich an eine Hautärztin, die die Diagnose „Heller Hautkrebs“ stellte und mich in die Uniklinik schickte. Dort wurde mir gesagt, dass ich an einem fortgeschritte-nen Basalzellkarzinom leide.

Haben Sie sich vorher schon einmal mit dem Thema Haut-krebs beschäftigt?Nein. Wenn ich besser informiert gewesen wäre, hätte ich die Sa-che sicher nicht so auf die lange Bank geschoben. Ich weiß inzwi-schen, dass ich viel zu lange ge-wartet habe.

Wie verlief die Behandlung?Eine der Wunden lag nur einen Zentimeter von meinem rechten Auge entfernt. Deshalb kam eine Operation zunächst nicht infrage. Meine Ärztin schlug deshalb vor, mit einer photodynamischen The-rapie zu beginnen, die Haut wur-

de zunächst mit einer Salbe be-handelt, dann mit Licht bestrahlt. Der Tumor ist dadurch zwar kleiner geworden, aber meine Ärztin zeig-te sich mit dem Resultat unzufrie-den und schlug eine Behandlung mit einem neuen Medikament vor, einem so genannten Hedgehog-Signalhemmer, der damals noch in einer Studie geprüft wurde. Diese Therapie erwies sich als sehr er-folgreich: Nach drei Monaten war der Tumor stark zurückgegangen.

Haben Sie die Behandlung gut vertragen?Ich war sehr froh, dass die Behand-lung mit dem neuen Medikament anders als die erste Therapie nicht schmerzhaft war. Das Medikament hat allerdings Nebenwirkungen. Mein Geschmackssinn ist verän-dert und vor allem Kaffee und Sü-ßes schmecken anders als sonst. Außerdem habe ich oft Krämpfe in den Beinen und bin deshalb vor al-lem morgens vorsichtig und räkele mich zum Beispiel nicht, um nicht einen Krampf ins Bein zu bekom-men. Alles in allem aber fühle ich mich gut und meine Lebensqualität hat sich deutlich verbessert.

Ganz herzlichen Dank für das offene Gespräch.

Beim Hautkrebs werden drei ver-schiedene Formen unterschie-den. Mit rund 75 Prozent ist das so genannte Basalzellkar-zinom mit Abstand die häufi gs-te Erkrankung. Der Tumor ent-steht aus der Basalzellschicht der Oberhaut (Epidermis) und ist gut behandelbar, solange er sich auf eine kleine Fläche der Haut be-schränkt.

Bei einer kleinen Patienten-gruppe aber breitet sich der Tu-mor weiter aus und es kommt zu

einer fortgeschrittenen Erkran-kung mit Gewebezerstörung und oft auch mit Entstellungen. Selte-ner als das Basalzellkarzinom ist das Plattenepithelkarzinom, das ebenfalls als heller Hautkrebs eingestuft wird, aber von anderen Hautzellen ausgeht.

Besonders gefürchtet ist der schwarze Hautkrebs, das so ge-nannte maligne Melanom, da die Erkrankung oft einen aggressiven Verlauf nimmt und es schon früh zur Metastasenbildung kommt.

Plakat-Aktion – Wo treten die verschiedenen Arten des hellen Haut-krebses häufi g auf und woran erkennt man sie? Auskunft gibt dieses Info-Poster, das die Roche Pharma AG zusammen mit der Europäi-schen Hautkrebsstiftung (ESCF) entwickelt hat. Anlass war der „Tag des hellen Hautkrebses“ am 13. September 2013. Auf diese Weise soll die Bevölkerung für das Krankheitsbild sensibilisiert werden. (Bild-quellen: European Skin Cancer Foundation; Klaus D. Peter, Gummers-bach)

Die Oberhaut besteht aus fünf Schichten, die äußerste ist die Horn- und innerste die Basalschicht, aus der das Melanom entsteht.

Page 8: Lebenswege, Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 56

Lebenswege8

KO

NTA

KT Sollten Sie Fragen zu den hier

vorgestellten Themen haben, rufen Sie uns unter der angegebenen Service-Nummer an, schicken Sie uns eine Mailoder schreiben Sie uns an die angegebene Adresse.

06431/59096-25

[email protected]

WORTREICH GiK mbH„Lebenswege“Postfach 1402D-65534 Limburg

*

@

Bestellung bitte per Fax an: 06431/59096-11

Name, Vorname

Straße, Nr.

PLZ, Ort

Mail

Hier können Sie auswählen, was Sie kostenlos bestellen möchten:

www.lebenswege-forum.de

Inhalt Seite

Bundesweites Krebsregister wird Realität 2

Spritze statt Infusion 2

Künstlicher Darmausgang oft vermeidbar 4

Auf eine gute Mundhygiene achten 4

Unwissenheit führte in wirtschaftliche Not 5

Biotonne und Komposthaufen sind tabu 6

Bei Hautveränderungen rechtzeitig zum Arzt 7

Nicht jammern, sondern aktiv werden 8

9. Jahrgang · Nr. 56 · Oktober 2013

Top-Meldung

Bald Fortschrittebei Hirntumoren?Neue Studien zum Glioblastom

Hauptkennzeichen des Glioblastoms ist eine massive Vermehrung von Blut-gefäßen, die den Tumor mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Die the-rapeutischen Möglichkeiten sind bis-lang begrenzt. Nun aber scheint auch bei diesem Tumor etwas in Bewegung zu geraten. So wurden beim ameri-kanischen Krebskongress in Chicago gleich zwei neue Studien vorgestellt. Sie geben erste Hinweise, dass Wirk-stoffe, die die Bildung von Blutgefä-ßen im Tumor unterbinden und die bei verschiedenen Krebsarten erfolgreich eingesetzt werden, ebenso beim Glio-blastom wirksam sind. �

Siehe Seite 5

Zeitung für Krebspatienten und Angehörige

Innovative Medikamente – Hoffnung für Krebspatienten

Über die Erkrankung Bescheid wissen

Nur wer gut informiert ist, kann mit seinem Arzt zusammen Therapieentscheidungen treffen und diese dann auch mittragen, be-tont Professor Dr. Diethelm Wallwiener aus Tübingen. Im Interview erläutert er, warum es sinnvoll ist, einen Brustkrebsmonat aus-zurufen und warum Frauen mit Brustkrebs erheblich von Informationskampagnen wie „Durch die Brust ins Herz“ profi tieren. �

Siehe Seite 2

„Keine Angst vor der Selbsthilfe“

„Viele Patienten glauben, dass in Selbsthil-fegruppen nur gejammert wird. Das aber stimmt ganz und gar nicht“, erklärt Barba-ra Baysal, die in Berlin vor zehn Jahren eine der ersten Selbsthilfegruppen für Men-schen mit Lungenkrebs in Deutschland aufgebaut hat. Den betroffenen Patienten die Scheu zu nehmen, sich in der Selbsthil-fe zu engagieren, ist ihr erklärtes Ziel. �

Siehe Seite 3

„Kompetenz und Mündigkeit sind gefragt“

10 Jahre „Durch die Brust ins Herz – Herausforderung Brustkrebs“

Die Diagnose „Brustkrebs“ kommt meist völlig unerwartet. Viele Fragen drängen sich auf und bleiben zunächst unbeant-wortet. Die Erkrankung stellt die betroffe-nen Frauen vor eine enorme Herausforde-rung. Denn, so Hilde Schulte von der Pati-entenorganisation „Frauenselbsthilfe nach Krebs“ e.V.: „Kompetenz und Mündigkeit sind gefragt, um der Krankheit wirkungs-voll begegnen zu können und eine optima-le medizinische und psychoonkologische Behandlung zu erhalten“.

Erkrankten Frauen zu dieser Kompe-tenz und Mündigkeit zu verhelfen, ist Ziel der Kampagne „Durch die Brust ins Herz – Herausforderung Brustkrebs“, die in diesem Jahr ihr 10jähriges Jubiläum fei-ert. Deutschlandweit veranstalte die Ini-tiative regelmäßig Informationsveranstal-tungen unter dem Motto „Deutsche Städ-te gegen Brustkrebs“. In enger Kooperati-

on mit Experten aus Kliniken, Praxen und von Patientenorganisationen aus der je-weiligen Region werden vor Ort umfas-sende Informationen zum Brustkrebs so-wie zur Diagnostik und Therapie vermittelt, ebenso zum Umgang mit der Erkrankung. Neben den Kampagnen bietet die Initiati-ve umfassendes Informationsmaterial zum Thema Brustkrebs auf ihrer Internetseite www.brustkrebszentrale.de. �

Siehe Seite 3

Wissen hilft gegen das Gefühl der die Ohnmacht und Ängste bei Krebs.

1

Die Onkologie ist sehr forschungsintensiv.

2

Die Nervenzellen im Gehirn sind eng vernetzt.

Brustkrebs-monat

Oktober

für sind eine mittlerweile normale Lebens-erwartung von Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie, weit höhere Hei-lungschancen und eine längere Lebenser-wartung bei Patienten mit einem Non-Ho-dgkin-Lymphom sowie niedrigere Rück-fallraten und eine längere Lebenserwar-tung bei Frauen mit Brustkrebs.

Zu verdanken ist dies ganz wesentlich innovativen Medikamenten. Allein in den vergangenen zwei Jahren wurden mehr als 20 Medikamente neu oder in neuen Indikationen zur Behandlung von Krebs-erkrankungen durch die Gesundheitsbe-hörden zugelassen. Das hat die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkolo-

gie (DGHO) im Vorfeld ihrer Jahrestagung Mitte Oktober in Wien bekannt gegeben.

Neue Medikamente sind die große Hoff-nung von Krebspatienten. „Die Fortschrit-te auf diesem Gebiet sind erfreulich, erfol-gen jedoch zu hohen Preisen“, heißt es in einer Erklärung der Gesellschaft. Die Nut-zenbewertung von Arzneimitteln im Rah-men des Arzneimittelneuordnungsgeset-zes (AMNOG) ist ein Element der Preis-regulierung, beeinfl usst laut DGHO un-ter anderem jedoch das ärztliche Handeln wie künftige klinische Studien. Damit hat die Nutzenbewertung innovativer Medika-mente einen direkten Einfl uss auf die Ver-sorgung der Krebserkrankten. �

Fortschritt hat seinen Preis

In vielen Bereichen der Krebstherapie wurden in den vergangenen Jahren enor-me Fortschritte gemacht. Beispiele hier-

¨ Zeitung: Lebenswege

¨ Plakat-Aktion: Heller Hautkrebs¨ Plakat-Aktion:

„Nicht jammern, sondern aktiv werden“U 40 – Selbsthilfegruppe für junge Frauen mit Brustkrebs

An Brustkrebs erkranken meist ältere Frauen. Frauen, die bereits in jungen Jah-ren die Diagnose Brustkrebs hören, fi n-den sich daher in den üblichen Selbsthil-fegruppen oft nicht gut aufgehoben. Einen

eigenen Weg sind deshalb Frauen in Ober-hausen gegangen und haben die Selbst-hilfegruppe U40 – speziell für Frauen mit Brustkrebs, die um die 40 Jahre alt sind, gegründet. „In dieser Gruppe werden vor allem Probleme von Frauen in diesem Al-ter angesprochen“, berichtet Ute Schroer-Wülbeck vom Evangelischen Familien- und

Erwachsenenbildungswerk Oberhausen, die die Gruppe seit ihrer Gründung im Jahr 2006 begleitet.

Es geht zum Beispiel um den Umgang mit kleinen Kindern, um einen vielleicht noch bestehenden Kinderwunsch, um Fragen der Sexualität und auch um Fragen der Berufstätigkeit. „Das alles sind The-men, die Frauen um die 40 bewegen, wenn sie mit einer Brustkrebserkrankung kon-frontiert werden“, sagt Frau Schroer-Wül-

beck. Um sich zu solchen Themen bes-ser austauschen zu können, wandte sich eine kleine Gruppe betroffener Frauen an das Familien- und Erwachsenenbildungs-werk Oberhausen und fand dort Unter-stützung bei der Etablierung einer eigenen Selbsthilfegruppe. „Die Frauen fühlten sich in einigen Bereichen unsicher und such-ten Gesprächspartner, ohne gleich wie-der den Arzt oder das Krankenhaus kon-

taktieren zu müssen“, erklärt die Sozialpä-dagogin. In gemütlicher Runde sitzen seit-her jeden zweiten Dienstag im Monat circa zwölf Frauen im Esszimmer des Bildungs-werkes zusammen und, so Schroer-Wül-beck „quasseln, was das Zeug hält.“

Die Gruppe wird von Marion Busch-horn, der Breast-Care Nurse des Evange-lischen Krankenhauses Oberhausen ge-leitet. Die Treffen haben das Ziel, Fragen und Sorgen mit anderen Frauen zu bespre-chen, die die gleichen Erfahrungen ge-macht haben. „Oft aber geht es auch um allgemeine Themen, wir plaudern und la-chen viel und verdrücken dazu gerne auch mal ein Stück Kuchen. Denn neben der Er-krankung gibt es viele lebenswerte Erfah-rungen, die wir miteinander austauschen“, erzählt eine Teilnehmerin. „Trotzdem igno-rieren wir die Fragen zu unserer Krank-heit keinesfalls. Sie bleiben vorhanden und wenn nach den ersten Minuten Ruhe ein-gekehrt ist, besprechen wir all die Dinge, die die Gruppe und die Krankheit betref-fen.“ Ein Beispiel, das Schule machen sollte. Denn, so Frau Schroer-Wülbeck, „gleiches Schicksal vereint und macht stark!“

In der Selbsthilfegruppe U40 geht es oft munter zu, auch wenn die Krankheit nicht aus-geblendet wird.

Überbackenes Putensteak auf mediterranem Gemüse

Eine ausgewogene Ernährung ist für Men-schen mit Krebserkrankung wichtig. Es kommt darauf an, möglichst vollwertige und zugleich schmackhafte, den Körper aber nicht über Gebühr belastende Gerichte zu-zubereiten – wie beispielsweise ein über-backenes Putensteak auf mediterranem Gemüse mit Kartoffel-Hafertalern. Das Gemüse lässt sich nach Saison und nach Verträglichkeit variieren, wobei Zucchini-gemüse, Blumenkohl und auch Spinat all-gemein besser verträglich sind als Paprika.

Zutaten:600 g Putenbrust150 g Mozzarellaje 1 rote, gelbe, grüne Paprika und Aubergine

30 ml Gemüsebrühe1 rote Zwiebel, Schnittlauch und Kerbel 300 g Kartoffeln80 g Schmand 20 % Fett2 Eier80 g Vollkornhaferfl ocken4 EL Rapsöl Muskatnuss, Meersalz und Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung Putensteak:Die Putenbrust in vier gleich große Stü-cke schneiden, leicht plattieren und mit Meersalz und Pfeffer würzen. Die Puten-brustfi lets in etwas Rapsöl goldbraun an-braten. Anschließend in eine Aufl aufform legen und mit den in Scheiben geschnit-tenen Auberginen und dem Mozzarella fä-cherförmig belegen und bei circa 180 Grad Celsius für 15 Minuten im Backofen garen.Die Paprika waschen, putzen und würfeln

Kochenbei Krebs

„Austausch über Probleme der Frau

um die 40“

Überbackenes Putensteak

und die rote Zwiebel in feine Ringe schnei-den. Die Zwiebel im Rapsöl glasig an-schwitzen, danach die Paprika hinzugeben und einige Minuten dünsten. Alles mit der Gemüsebrühe ablöschen und mit Meer-salz und Pfeffer abschmecken.

Vor dem Anrichten kommen der frisch gehackte Kerbel und der fein geschnitte-ne Schnittlauch hinzu. Das Gemüse sollte noch etwas Biss haben.

Zubereitung Kartoffel-Hafertaler:Für die Kartoffel-Hafertaler die gekoch-ten Kartoffeln durch eine Kartoffelpresse drücken und abkühlen lassen. Zur abge-kühlten Kartoffelmasse kommen die Eier, der Schmand und die Vollkornhaferfl ocken hinzu und es wird alles vermengt.

Mit Meersalz und Muskatnuss ab-schmecken. Aus dieser Masse Taler formen und diese im Rapsöl goldbraun ausbacken. Das Rezept „Überbackenes Putensteak

auf mediterranem Gemüse mit Kartoffel-Hafertalern“ ist dem Buch „Kochrezepte bei Krebs“ entnommen.

Das Buch ist zum Preis von 11,90 Euro zu beziehen über:Govi-Online-Shop www.govi.de oder Govi-VerlagTel.: 06196/928250