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gie (DGHO) in Stuttgart berich- tet wurde. So wird beispielsweise durch eine Weiterbehandlung mit dem Antikörper (= Erhaltungsthe- rapie) nach einer erfolgreichen Erstbehandlung das Risiko eines Krankheitsrückfalls beim folliku- lären Lymphom halbiert. „Die Er- haltungstherapie mit dem Anti- körper ist bei diesem Tumor da- her inzwischen Standard“, erklär- te Professor Dr. Michael Herold aus Erfurt. Inhalt Seite Sind starke Schmerzen unausweichlich? 2 Direkter Zugang zu innovativen Medikamenten rettet Leben 3 Eierstockkrebs – endlich Fortschritte bei der Behandlung 4 Informationsveranstaltungen für Krebspatienten 4 Speicheldrüse im Unterarm als Schutz vor Strahlenschäden 5 Neuer Tumormarker beim Hodenkrebs 7 Forum für Krebspatienten und ihre Angehörigen Lebens wege kostenlos zum Mitnehmen! Ausgabe 51 · Dezember 2012 www.lebenswege-forum.de Neues Medikament gegen Hautkrebs ausgezeichnet Krebs im Kino zu negativ Therapiefortschritte werden nicht berücksichtigt schen Krebskongress ESMO 2012 diskutiert wurde. Kritisiert wurde dort, dass Krebspatienten in Kinofilmen ihre Krankheit meist nicht überleben und ihr Tod bedeutsam für die Handlung und für den Ausgang des Films ist. Dieses Handlungs- muster sei traditionell derart stark verankert, dass es trotz der sehr positiven Entwicklung von Krebstherapien weiter besteht, konstatiert Dr. De Fiore: „Die Vorstellungen und Konzepte von Krebs, wie sie in Filmen darge- stellt werden, hinken den heu- tigen therapeutischen Möglich- keiten hinterher. Im Kino über- lebt der Krebspatient nur sel- ten, im wirklichen Leben ist das glücklicherweise oft nicht mehr so.“ „In Wirklichkeit geht es heut- zutage im Leben von Krebspati- enten viel mehr darum, mit Krebs zu leben, eine entsprechende Di- agnose zu bekommen, behan- delt zu werden und schließlich zu überleben“, kommentiert Pro- fessor Dr. Christoph Zielinski aus Wien die Erhebung. „Die Progno- se wurde bei der großen Mehr- heit der Krebsformen über die Jahre wesentlich besser. Diese gu- ten Nachrichten sind allerdings in einem Drama wohl schwieriger darzustellen“. Das Thema Krebs wird in Spielfil- men häufig viel zu negativ prä- sentiert, nur selten wird realis- tisch dargestellt, welche Chan- cen Patienten heutzutage haben, die Krankheit zu überleben. Das ist das Ergebnis einer Studie von Dr. Luciano De Fiore aus Rom, der 82 Filme zum Thema Krebs ana- lysiert hat und auf dem europäi- Antikörper bessert die Prognose bei Lymphomen Rückfallrisiko wird halbiert in das Krankheitsgeschehen ein- greift. Beispiele hierfür sind das so genannte follikuläre Lymphom wie auch das diffus großzellige B-Zell-Lymphom, zwei bösartige Erkrankungen des Lymphsystems, die zur Gruppe der Non-Hodgkin- Lymphome gehören. Die Möglichkeit der zielgerich- teten Behandlung mit einem Anti- körper, der sich passgenau gegen den speziellen Oberflächenmar- ker CD20 auf den betroffenen Zellen richtet, hat die früheren Therapieregime regelrecht revolu- tioniert, wie beim Jahreskongress der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Hämatologie und Onkolo- Bei verschiedenen Lymphomen haben sich in den vergangenen Jahren deutliche Fortschritte durch die Behandlung mit einem Anti- körper ergeben, der zielgerichtet Fortschrittliche Therapie mit Anti- körpern 1.000 Mutige Männer Der Beratung von Menschen mit Krebs hat sich die Krebs- gesellschaft Nordrhein-West- falen e. V., eine der ältesten Landeskrebsgesellschaften in Deutschland verschrieben. Da- rüber hinaus engagiert sich die Gesellschaft stark in Sachen Krebsprävention. Das zeigt die Kampagne „1.000 Mutige Män- ner“, mit der die Bevölkerung – und insbesondere die männ- liche Bevölkerung – motiviert werden soll, die Chancen der Darmspiegelung zur Krebsvor- sorge zu nutzen. Siehe Seite 3 Spielfilme stellen das Thema Krebs oft viel zu negativ dar (2) „Den Brustkrebs“ gibt es nicht mehr Noch bevor eine Patientin mit Brustkrebs operiert wird, ist es mög- lich zu erkennen, ob es sich um einen aggressiven oder einen we- niger aggressiven Krebs handelt, ob der Tumor bereits Zellen in die Blutbahn gestreut hat, ob er einen aktiven oder weniger aktiven Stoffwechsel hat und welche Rezeptoren er auf seiner Oberfläche trägt. Die Ergebnisse der Untersuchungen bei der Operation – Befall der Lymphknoten, Eindringen von Tumorzellen in das benachbarte Gewebe und anderes – präzisieren die Erkenntnisse über den im in- dividuellen Fall vorliegenden Tumor. „Wir sprechen heutzutage nicht mehr von ‚dem Brustkrebs‘, betonte Professor Dr. Walter Jonat, Kiel, bei einem Kongress der Frauenärzte in München. „Wir unterschei- den vielmehr unterschiedliche Krebstypen und haben damit auch unterschiedliche Herangehensweisen bei der Behandlung.“ Siehe Seite 6 Seit kurzem gibt es mit einer Subs- tanz, die sich gezielt gegen Ver- änderungen in den Krebszellen vieler Patienten mit malignem Melanom richtet, eine neue Be- handlungsoption. Sie bessert die Therapiechancen der Patienten er- heblich. Dass es sich um einen re- levanten Fortschritt handelt, zeigt die Tatsache, dass das innovative Potential des neu- en Wirkstoffs Vemu- rafenib jüngst mit gleich zwei Aus- zeichnungen gewür- digt wurde, dem Ga- lenus-von-Pergamon- Preis 2012 und dem PZ-Innovationspreis 2012 (Foto).

Lebenswege - Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 51

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Ausgabe 51, Dezember 2012 der Lebenswege - Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen

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Page 1: Lebenswege - Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 51

gie (DGHO) in Stuttgart berich-tet wurde. So wird beispielsweise durch eine Weiterbehandlung mit dem Antikörper (= Erhaltungsthe-rapie) nach einer erfolgreichen Erstbehandlung das Risiko eines Krankheitsrückfalls beim folliku-lären Lymphom halbiert. „Die Er-haltungstherapie mit dem Anti-körper ist bei diesem Tumor da-her inzwischen Standard“, erklär-te Professor Dr. Michael Herold aus Erfurt.

InhaltSeiteSind starke Schmerzen

unausweichlich? 2

Direkter Zugang zu innovativen Medikamenten rettet Leben 3

Eierstockkrebs – endlich Fortschritte bei der Behandlung 4

Informationsveranstaltungen für Krebspatienten 4

Speicheldrüse im Unterarm als Schutz vor Strahlenschäden 5

Neuer Tumormarker beim Hodenkrebs 7

Forum für Krebspatienten und ihre Angehörigen

Lebenswegekostenlos zum

Mitnehmen!

Ausgabe 51 · Dezember 2012

www.lebenswege-forum.de

Neues Medikament gegen Hautkrebs ausgezeichnet

Krebs im Kino zu negativ Therapiefortschritte werden nicht berücksichtigt

schen Krebskongress ESMO 2012 diskutiert wurde.

Kritisiert wurde dort, dass Krebspatienten in Kinofilmen ihre Krankheit meist nicht überleben und ihr Tod bedeutsam für die Handlung und für den Ausgang des Films ist. Dieses Handlungs-muster sei traditionell derart stark verankert, dass es trotz der

sehr positiven Entwicklung von Krebstherapien weiter besteht, konstatiert Dr. De Fiore: „Die Vorstellungen und Konzepte von Krebs, wie sie in Filmen darge-stellt werden, hinken den heu-tigen therapeutischen Möglich-keiten hinterher. Im Kino über-lebt der Krebspatient nur sel-ten, im wirklichen Leben ist das glücklicherweise oft nicht mehr so.“

„In Wirklichkeit geht es heut-zutage im Leben von Krebspati-enten viel mehr darum, mit Krebs zu leben, eine entsprechende Di-agnose zu bekommen, behan-delt zu werden und schließlich zu überleben“, kommentiert Pro-fessor Dr. Christoph Zielinski aus Wien die Erhebung. „Die Progno-se wurde bei der großen Mehr-heit der Krebsformen über die Jahre wesentlich besser. Diese gu-ten Nachrichten sind allerdings in einem Drama wohl schwieriger darzustellen“.

Das Thema Krebs wird in Spielfil-men häufig viel zu negativ prä-sentiert, nur selten wird realis-tisch dargestellt, welche Chan-cen Patienten heutzutage haben, die Krankheit zu überleben. Das ist das Ergebnis einer Studie von Dr. Luciano De Fiore aus Rom, der 82 Filme zum Thema Krebs ana-lysiert hat und auf dem europäi-

Antikörper bessert die Prognose bei Lymphomen

Rückfallrisiko wird halbiert

in das Krankheitsgeschehen ein-greift. Beispiele hierfür sind das so genannte follikuläre Lymphom wie auch das diffus großzellige B-Zell-Lymphom, zwei bösartige Erkrankungen des Lymphsystems, die zur Gruppe der Non-Hodgkin-Lymphome gehören.

Die Möglichkeit der zielgerich-teten Behandlung mit einem Anti-körper, der sich passgenau gegen den speziellen Oberflächenmar-ker CD20 auf den betroffenen Zellen richtet, hat die früheren Therapieregime regelrecht revolu-tioniert, wie beim Jahreskongress der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Hämatologie und Onkolo-

Bei verschiedenen Lymphomen haben sich in den vergangenen Jahren deutliche Fortschritte durch die Behandlung mit einem Anti-körper ergeben, der zielgerichtet

Fortschrittliche Therapie mit Anti-körpern

1.000 Mutige MännerDer Beratung von Menschen mit Krebs hat sich die Krebs-gesellschaft Nordrhein-West-falen e. V., eine der ältesten Landeskrebsgesellschaften in Deutschland verschrieben. Da-rüber hinaus engagiert sich die Gesellschaft stark in Sachen Krebsprävention. Das zeigt die Kampagne „1.000 Mutige Män- ner“, mit der die Bevölkerung – und insbesondere die männ-liche Bevölkerung – motiviert werden soll, die Chancen der Darmspiegelung zur Krebsvor-sorge zu nutzen.

Siehe Seite 3

Spielfilme stellen das Thema Krebs oft viel zu negativ dar (2)

„Den Brustkrebs“ gibt es nicht mehr

Noch bevor eine Patientin mit Brustkrebs operiert wird, ist es mög-lich zu erkennen, ob es sich um einen aggressiven oder einen we-niger aggressiven Krebs handelt, ob der Tumor bereits Zellen in die Blutbahn gestreut hat, ob er einen aktiven oder weniger aktiven Stoffwechsel hat und welche Rezeptoren er auf seiner Oberfläche trägt. Die Ergebnisse der Untersuchungen bei der Operation – Befall der Lymphknoten, Eindringen von Tumorzellen in das benachbarte Gewebe und anderes – präzisieren die Erkenntnisse über den im in-dividuellen Fall vorliegenden Tumor. „Wir sprechen heutzutage nicht mehr von ‚dem Brustkrebs‘, betonte Professor Dr. Walter Jonat, Kiel, bei einem Kongress der Frauenärzte in München. „Wir unterschei-den vielmehr unterschiedliche Krebstypen und haben damit auch unterschiedliche Herangehensweisen bei der Behandlung.“

Siehe Seite 6

Seit kurzem gibt es mit einer Subs- tanz, die sich gezielt gegen Ver-änderungen in den Krebszellen vieler Patienten mit malignem Melanom richtet, eine neue Be-handlungsoption. Sie bessert die Therapiechancen der Patienten er-heblich. Dass es sich um einen re-levanten Fortschritt handelt, zeigt die Tatsache, dass das innovative

Potential des neu-en Wirkstoffs Vemu-rafenib jüngst mit gleich zwei Aus-zeichnungen gewür- digt wurde, dem Ga- lenus-von-Pergamon- Preis 2012 und dem PZ-Innovationspreis 2012 (Foto).

Page 2: Lebenswege - Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 51

2 Lebenswege

Viele Krebspatienten haben aber Sorge, mit Morphin „voll-gepumpt“ zu werden.Morphin oder besser gesagt die Gruppe der Opiate, zu denen Morphin gehört, sind stark wirk-same Schmerzmittel, die übli-cherweise nur eingesetzt wer-den, wenn die Schmerzen anders nicht zu beherrschen sind. Man muss aber keine Sorge haben, da-mit „vollgepumpt“ zu werden. Es handelt sich vielmehr um gut ver-trägliche Medikamente, die keine Organschädigung verursachen. Sie können in den ersten Tagen zu Müdigkeit führen und eventuell auch Übelkeit und eine Verstop-fung verursachen. Von der Ver-stopfung abgesehen gehen diese Nebenwirkungen nach und nach zurück. Die Opiate werden außer-dem fast immer in Kombination mit anderen schmerzlindernden

Wirkstoffen gegeben. Dadurch lässt sich erreichen, dass die Ne-benwirkungen minimal sind. Ein Problem ist aber oft die Verstop-fung, so dass wir üblicherweise mit den Opiaten zusammen ein Medikament verordnen, das die Darmtätigkeit reguliert.

Werden die Patienten abhän-gig?Jeder Mensch, der regelmäßig ein

Sind starke Schmerzen unausweichlich? Interview mit Dr. Hans-Bernd Sittig, Stade

bei 98 Prozent der Krebspatien-ten mit den modernen Metho-den der Schmerztherapie dafür sorgen, dass die Schmerzen gut gelindert werden. Dabei setzen wir nicht allein auf Schmerzmit-tel, sondern verfolgen ein ganz-heitliches Konzept der Schmerz-therapie, da auch andere Arz-neimittel wie etwa Bisphospho-nate und auch Antidepressiva schmerzlindernd wirken. Es kann sogar sein, dass eine Strahlen-behandlung ratsam ist, um die Schmerzen in den Griff zu be-kommen.

Wie groß ist die Gefahr von Ne-benwirkungen bei den Schmerz-mitteln? Das hängt davon ab, welche Schmerzmittel eingesetzt wer-den. Es gibt viele Möglichkeiten, Schmerzen zu lindern und wir

haben in den vergangenen Jah-ren gelernt, die Medikamente entsprechend der verursachen-den Schmerzmechanismen aus-zuwählen. Die Behandlung rich-tet sich daher stets nach der in-dividuellen Situation des Patien-ten, was auch bedeutet, dass wir stets versuchen, ein Mittel aus-zuwählen, das er gut verträgt und das möglichst kaum Neben-wirkungen hat.

Viele Krebspatienten haben Angst, im fortgeschrittenen Stadium der Tumorerkrankung unter starken Schmerzen zu leiden. Warum die-se Angst oft unangemessen ist und wie man sich verhalten sollte, wenn Schmerzen auftreten, erläu-tert Dr. Hans-Bernd Sittig, Facharzt für Anästhesiologie und Schmerz-therapeut in Stade, in einem Inter-view.

Herr Dr. Sittig, ist die Angst vor Schmerzen, die viele Krebspa-tienten plagt, realistisch? Etwa sieben von zehn Menschen mit fortgeschrittenem Krebslei-den entwickeln Schmerzen auf-grund der Krebserkrankung. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber, dass jeder dritte Betroffe-ne keine starken tumorbeding-ten Schmerzen bekommt. Treten diese aber auf, so können wir

Dr. Hans-Bernd Sittig

Medikament einnehmen muss, wird im strengen Sinne abhän-gig davon. Er nimmt ja dieses Me-dikament nicht zum Spaß, son-dern weil er es braucht. Bei den Schmerzmitteln ist das nicht an-ders, auch nicht bei der Behand-lung von Krebspatienten mit Opi-aten. Das bedeutet aber nicht, dass man süchtig wird. Sucht ist etwas anderes als Abhängigkeit. Sie entsteht, wenn man Medika-mente nimmt, um sich besser zu fühlen und um Glücksgefühle zu erleben. Das ist bei Schmerzpa-tienten nicht der Fall. Es kommt dadurch nicht zum „Kick“, der Sucht verursacht.

Was raten Sie Krebspatienten, wenn sie Schmerzen bekom-men?Sobald Schmerzen auftreten und zum Problem werden, sollte man dies seinem Hausarzt oder dem behandelnden Onkologen berich-ten. Die meisten Schmerzen sind mit einfachen medizinischen Stra-tegien gut zu behandeln. Ist das nicht der Fall, sollte ein Schmerz-

therapeut hinzugezogen werden. Wichtig ist, dass die verordneten Medikamente regelmäßig einge-nommen werden.

Und was raten Sie Krebspati-enten, die Angst vor Schmer-zen haben, aber selbst nicht oder noch nicht betroffen sind?Krebspatienten mit Angst vor Schmerzen sollten mit ihrem be-handelnden Arzt über diese Pro-bleme sprechen. Angst ist im-mer ein Zeichen dafür, dass man etwas nicht genau weiß. In aller Regel wird der behandelnde Arzt die Ängste weitgehend zerstreu-en können, sei es weil bei dem jeweiligen Tumor üblicherweise keine starken Schmerzen auftre-ten, sei es weil er den Patienten dahingehend beruhigen kann, dass gegebenenfalls auftretende Schmerzen durch eine Schmerz-behandlung gut gelindert werden können.

Herr Dr. Sittig, haben Sie vie-len Dank für das Gespräch.

„Auftretende Schmerzen lassen sich effektiv lindern“

Schmerzmedikamente „nach der Uhr“ einnehmen

Wer aufgrund starker Schmerzen regelmäßig Medikamente zur Schmerzlinderung braucht, sollte diese nicht „nach Bedarf“ ein-nehmen, sondern „nach der Uhr“. Während bei akuten Schmerzen schnell und kurz wirksame Schmerzmittel (Analgetika) eingenom-men werden, verordnen die Mediziner bei chronischen Schmer-zen, wie sie bei Krebspatienten auftreten können, langwirksame Wirkstoffe. Sie sollten nach einem festen Zeitschema, also „nach der Uhr“ eingenommen werden. Dieses Zeitschema richtet sich nach der Wirkdauer des jeweiligen Wirkstoffs. Man sollte sich da-ran halten und nicht versuchen, Analgetika einzusparen, weil der Schmerz dann nicht selten regelrecht explodiert und letztlich noch mehr Schmerzmittel genommen werden müssen, um die Situation wieder in den Griff zu bekommen.

„Tumorschmerzen – und wie Ihnen das Wis-sen darüber helfen kann“ – die Broschüre soll Krebspatienten und ihre Angehörigen da-rin unterstützen, Schmerzen besser zu ver-stehen, um entscheiden zu können, ob und wie sie die Schmerzen behandeln lassen möchten. Die Broschüre kann unter der fol-genden Internet-Adresse als Download an-gefordert werden: www.roche.de/pharma/ indikation/onkologie/service/waren.html.

nfo

Tumorschmerzen und wie Ihnendas Wissen darüber helfen kann

Seit rund fünf Jahren gibt es beim Nierenkrebs ein neues Be-handlungsprinzip, das sich laut Expertenangaben mittlerwei-le gut etabliert hat: Patienten mit fortgeschrittener Erkran-kung erhalten dabei neben der üblichen Interferon-Gabe einen Wirkstoff, der den Tumor daran hindert, neue Blutgefäße zu bil-den, über die er sich selbst mit Sauerstoff und Nährstoffen ver-sorgt. Fehlen diese Blutgefäße, wird das Tumorwachstum ge-hemmt.

Die Krebserkrankung wird zwar nicht geheilt, die Patien-ten können aber deutlich län-ger tumorfrei leben, wie Studi-en belegen. Das Behandlungs-konzept hat sich bewährt: Es

hat, wie Professor Dr. Christian Doehn aus Lübeck kürzlich be-richtete, „einen hohen Stellen-

Fortschritte beim NierenkrebsHemmung der Blutgefäßbildung hat sich bewährt

wert bei der Therapie von Pa-tienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom erlangt“.

Die Hemmung der Blutgefäßbildung lässt die Patienten länger tu-morfrei leben

Bei Krebsschmerzen werden die Schmerzmittel nicht nach Bedarf, sondern nach einem festen Zeitschema eingenommen (3)

Page 3: Lebenswege - Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 51

3Lebenswege

delt: „Wir versuchen nach wie vor, die Versorgung von Krebspa-tienten kontinuierlich zu verbes-sern. Dazu fördern wir heutzuta-ge Präventions-, Früherkennungs- sowie Behandlungs- und Nachsor-gemaßnahmen, unterstützen die Krebsforschung. Wir sorgen für Fachberatung und Wissenstrans-fer für Beteiligte im Gesundheits-wesen und engagieren uns insbe-sondere bei der Koordination und Unterstützung der psychoonkolo-gischen Betreuung und Beratung von Krebspatienten“, erläutert Schrader.

Die Mitglieder rekrutieren sich aus den unterschiedlichsten Be-reichen, von der Forschung über die Versorgung bis hin zu Körper-schaften, Institutionen und Selbst-hilfe-Organisationen. „Diese Viel-falt ist wichtig, um Bewährtes zu sichern und Zukunftsweisen-des voranzutreiben“, so Professor Dr. Heribert Jürgens, Vorsitzender des Vorstands der Krebsgesell-schaft Nordrhein-Westfalen e. V.

Krebsberatung mit TraditionKrebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen e. V.

NRW mit dem Ziel, die Versor-gung von Krebspatienten in Nord-rhein-Westfalen mit aufzubauen und neu zu organisieren. „Damals gab es einen dramatischen Versor-gungsnotstand in der Krebsmedi-zin“, erläutert Schrader. Als wich-tigste Aufgaben standen deshalb der Aufbau von Krebsstationen im Fokus, die Schulung von Ärzten und die Etablierung von Krebs-früherkennungsuntersuchungen. Die Ziele der Gesellschaft sind gleich geblieben, doch die Auf-gabenfelder haben sich gewan-

Bereits seit 60 Jahren setzt sich die Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen e. V. für die Verbesse-rung der Versorgung krebskran-ker Menschen ein. „Wir gehören damit zu den ältesten Landes-krebsgesellschaften in Deutsch-land“, berichtet Geschäftsführe-rin Dr. Margret Schrader. Gegrün-det wurde die Organisation 1951 im Auftrag der Landesregierung

Service für Krebspatienten wird dabei groß geschrieben: So kön-nen Betroffene aus NRW bei der Gesellschaft Informationsmateri-al zu unterschiedlichen Krebsfor-men abrufen, aber auch zu Fragen der Ernährung und des Lebens-

stils sowie zu komplementären Verfahren in der Krebstherapie. Es gibt darüber hinaus umfassen-de Informationen online mit ei-genen Internetseiten zur Präven-tion (www.krebs-check-nrw.de) und zur Selbstuntersuchung der Brust (www.brust-selbstuntersu-chung.de) sowie viele Links zu weiteren Versorgungs- und Be-ratungsangeboten. Krebspatien- ten können außerdem im Be-darfsfall direkt die psychoonko-logische Beratungsstelle in Düs-seldorf aufsuchen oder auch dort nach weiteren Ansprechpartnern für spezielle Fragen und Probleme im Umgang mit der Erkrankung nachfragen. Die Gesellschaft or-ganisiert zudem besondere Akti-onen wie beispielsweise das Pro-jekt „1.000 Mutige Männer“, mit dem die Bevölkerung zur Teilnah-me an der Vorsorgekoloskopie, also einer Darmspiegelung zur

Krebsfrüherkennung, motiviert werden soll.

In besonderem Maße engagiert sich die Krebsgesellschaft Nord-rhein-Westfalen laut Schrader für die klinische Krebsregistrierung und versucht, in einem Master-plan die Forderungen des Nationa-len Krebsplans für NRW umzuset-zen. „Unter unserem Dach wurde ein Konzept zur flächendecken-den klinischen Krebsregistrierung erarbeitet, das vollelektronisch ar-beitet, was die Abläufe deutlich vereinfacht“, so Schrader.

Unter dem Stichwort „Betrieb-liche Gesundheitsförderung“ er-arbeitet die Gesellschaft der-zeit ein ganz neues Konzept, in dem am Arbeitsplatz stärker auf das Thema Krebs und die Mög-lichkeiten der Krebsprävention und Krebsfrüherkennung hinge-wiesen und über entsprechen-de Maßnahmen informiert wird. Schrader: „Wir bieten den Be-trieben beispielsweise Seminare mit Fachärzten zum Thema Brust-krebs, Hautkrebs, Blasenkrebs und Darmkrebs an“.

Weitere Informationen gibt es direkt bei der Krebsgesellschaft NRW e. V., Volmerswerther Str. 20, 40221 Düsseldorf, Tel.: 0211-15760990, Fax: 0211-15760999, [email protected], www.krebsgesellschaft-nrw.de

„Wir wissen aus zahlreichen Quellen, dass der Zugang zu einer optimalen Krebstherapie innerhalb der EU sehr unter-schiedlich ist“, berichtete Pro-fessor Dr. Christoph Zielinski aus Wien beim Europäischen Krebskongress ESMO in Wien. Das liegt nach seiner Darstel-lung an den unterschiedlichen nationalen Regelungen und Er-stattungsverfahren, mit denen nicht selten Verzögerungen bei der Verfügbarkeit von Medika-menten nach ihrer Zulassung

verbunden sind. Das gilt nicht nur für Krebsmedikamente. Eine aktuelle Vergleichsstudie hat zum Beispiel gezeigt, dass Opioid-Schmerzmedikamente in einigen Ländern Europas kaum verfügbar sind. Professor Zielinski: „Das verlangt nach Verbesserungen, weil Krebspa-tientinnen und -patienten somit hinsichtlich ihrer Krankheit und ihrer Schmerzen je nach Land

„Direkter Zugang zu innovativen Medikamenten rettet Leben“

unterschiedlich behandelt wer-den.“

Ein ungleicher Zugang zu The-rapien und unterschiedliche War-tezeiten bis zur Bewilligung einer entsprechenden Kostenübernah-me für neue Medikamente ha-ben nach seinen Worten durch-aus Einfluss auf den Behandlungs-erfolg, auf die Überlebensrate von Krebspatienten und auch auf ihre Lebensqualität. „Der direkte Zu-gang zu innovativen Medikamen-ten kann das Leben von Patien-tinnen und Patienten retten und

die Krankheitslast maßgeblich ver-ringern“, betonte der Mediziner beim Kongress in Wien. Er kann damit letztlich, so Zielinski, der Ge-sellschaft auch Kosten sparen.

„Die Europäische Gesellschaft für Medizinische Onkologie (ESMO) ist davon überzeugt, dass alles unternommen werden muss, um Hürden auf dem Weg zu einer qualitätsvollen Krebstherapie zu verringern“, ergänzte ESMO-Prä-

sidentin Professor Dr. Martine Piccart. Zu fordern seien geeig-nete Maßnahmen, um europa-weit einen gleichen Zugang zu Diagnosemethoden sowie ein-heitliche Standards in der Thera-pie und Pflege von Krebspatien-ten zu schaffen und zu sichern, erklärte dazu Professor Zielin-ski: „Krebspatienten haben ein Recht auf einen raschen Zugang zu innovativen Medikamenten und einer insgesamt qualitativ hochstehenden Krebsbehand-lung.“

„Recht auf eine qualitativ hochstehende Krebstherapie“

„Heute schon für morgen denken“

Medikamentenversorgung EU-weit einheitlich? (4)

Die „Alten Herren“ des Gladbacher Hockey- und Tennis-Clubs haben sich für die Aktion zur Darmkrebsvorsorge stark gemacht. Bildquelle: Krebsgesellschaft NRW

Gesprächskreis mit Betroffenen, Bildquelle: Krebsgesellschaft NRW

Spezielle Internetseite für Betroffene mit

follikulärem Lymphomwww.lebenmitlymphom.de

Die Diagnose „Non-Hodgkin-Lym-phom“, kurz NHL genannt, wirft viele Fragen auf: Was genau bedeu-tet die Erkrankung? Was kommt mit der Therapie auf mich zu? Wel-che Prognose habe ich? Wie geht es weiter? Wer als Betroffener oder als Angehöriger mit dieser Erkran-kung konfrontiert wird, findet Ant-worten auf der Internetseite www.lebenmitlymphom.de.

Die Internetseite bietet Infor-mationen über die Erkrankung, zum Beispiel wie das lymphati-sche System aufgebaut ist, wel-che Aufgaben es hat und wie in diesem System Lymphome entste-hen können. Verschiedene Thera-

piemöglichkeiten sind dargestellt und auch auf die wichtige Erhal-tungstherapie beim follikulären Lymphom ist hingewiesen, die den Patienten helfen kann, län-gere Zeit ohne entsprechende Krankheitssymptome zu leben. Das Risiko eines Krankheitsrück-falls wird halbiert. Außerdem fin-den sich Links zu den Selbsthilfe-gruppen sowie eine Rubrik „Häu-fig gestellte Fragen“. Gerade für Betroffene ist es wichtig, sich zu informieren, damit die eigene Si-tuation besser eingeschätzt und mit dem Arzt die eine oder ande-re Information besprochen wer-den kann.

Page 4: Lebenswege - Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 51

Beim Eierstockkrebs sind die Hei-lungschancen fast mehr noch als bei anderen Tumoren direkt da-von abhängig, wie früh die Er-

krankung erkannt wird. Mögli-che Symptome sind zum Beispiel Schmerzen im Bauchbereich, eine Vergrößerung des Bauchumfangs

4 Lebenswege

„Ich will zurück an meinen Arbeitsplatz“

Serie Patientenrechte

Die Diagnose Krebs verändert das Leben eines Betroffenen. Hoff-nungen und Ängste um die Zu-kunft bestimmen die Gedan-ken. Existenzielle Lebensfragen für sich und die Familie treten in den Vordergrund: Wie soll und kann es weitergehen? Kann ich meine bisherige Arbeit bewältigen und wie wird mein Arbeitgeber, wie wer-den meine Kollegen oder auch mein Freundeskreis re-agieren? Droht eine Kündigung, weil ich lange krank bin? Wie belastbar bin ich noch? Kann ich überhaupt zurück in mein altes Arbeitsumfeld oder ist eine berufliche Neuorientierung not-wendig? Das Gefühl, nicht genügend leistungsfähig zu sein, ge-hört zu den häufigsten Schwierigkeiten, mit denen Krebspatienten bei ihrem beruflichen Wiedereinstieg zu kämpfen haben.

Wichtig für viele Krebspatienten ist daher der Wiedereintritt in den Beruf. Darum sollten Betroffene zusammen mit ihren Ärzten frühzeitig die Weichen für die berufliche Rückkehr stellen. Diese Broschüre versteht sich als Hilfestellung für den Wiedereinstieg und als Wegbegleiter, um bestehende gesetzliche Möglichkeiten zu erkennen und auszuschöpfen.

Der neue Ratgeber „Hilfen für Krebspatienten zur Rückkehr an den Arbeitsplatz“ aus der Serie „Den Alltag trotz Krebs bewälti-gen“ bietet wichtige Informationen zur Wiedereingliederung und Rückkehr an den Arbeitsplatz, zum Kündigungsschutz sowie zur fi-nanzielen Absicherung während der Krankheit, Rehabilitation und den Wiedereingliederungsmaßnahmen.

Die Broschüren können kostenfrei angefordert werden beim Ver-lag WORTREICH GiK mbH, Postfach 1402, D-65534 Limburg oder per Fax 06431/59096-11.

Dr. Astrid von Einem

Christine Vetter

Hilfen für Arbeitnehmer in der gesetzlichen

und privaten Krankenversicherung

Broschürenreihe: Den Alltag trotz Krebs bewältigen

Selbständig und krebskrank? Hilfen zum Umgang mit Krankenversicherungen und Behörden

Broschürenreihe: Den Alltag trotz Krebs bewältigen

Norbert BauschertDr. Astrid von EinemChristine VetterBernd Schlander

Support

Norbert BauschertDr. Astrid von EinemChristine Vetter

Hilfen für Krebspatienten im Rentenalter zum Umgang mit Krankenkassen, Ämtern, Versicherungen und Behörden

Broschürenreihe: Den Alltag trotz Krebs bewältigen

Eierstockkrebs – endlich Fortschritte bei der Behandlung

Frühe Diagnose ist lebenswichtig

ten der Erkrankung (Rezidiv) ent-gegenzuwirken.

Seit kurzem ist ein weiteres Therapieprinzip verfügbar: So kann ein spezielles Medikament den Tu-mor an der Ausbildung neuer Blut-gefäße hindern. Dadurch werden die Krebszellen nicht mehr mit Nährstoffen versorgt und das wei-

tere Wachstum des Tumors unter-bunden.

„Diese neue Option ist ein wich-tiger Fortschritt bei der Therapie des Ovarialkarzinoms – immerhin der erste wesentliche Fortschritt seit rund zehn Jahren“, so das Ur-teil von Experten wie Professor Dr. Andreas du Bois aus Essen.

und Störungen der Regelblutun-gen. Solche Beschwerden aber werden oft nicht ernst genom-men und lange Zeit fehlgedeutet. Der Tumor wird deshalb in den meisten Fällen leider erst in einem fortgeschrittenen Stadium diag-nostiziert.

Fast immer wird bei der Be-handlung zuerst versucht, durch eine Operation den Tumor mög-lichst aus dem Körper zu entfer-nen. Das gelingt leider nicht im-mer komplett, es bleiben sehr häufig Krebszellen zurück.

Deshalb schließt sich praktisch immer eine Chemotherapie an, um die restlichen Tumorzellen ab-zutöten und einem Wiederauftre-

Bei Informationsveranstaltungen schätzen Krebspatienten auch den Austausch untereinander

Mehr Wissen und Austausch Informationsveranstaltungen für Krebspatienten

hoff moderiert werden, sowie eine Internetseite www.aus-der-mitte.de, auf der neben einer Ru-brik zu den medizinischen Grund-lagen der Erkrankung spezielle Informationsfilme und wertvol-le Tipps rund um die Krankheits-bewältigung zu finden sind, ein-schließlich einem ausführlichen Teil zur Ernährung bei Bauchspei-cheldrüsenkrebs.

Die Initiative „Der zweite Atem – Leben mit Lungenkrebs“, wird vom ehemaligen Sportjournalis-ten Dieter Kürten moderiert. Die Kampagne bietet umfassende In-formationen auf ihrer Webseite www.der-zweite-atem-de.

Für Frauen mit Brustkrebs macht sich die Initiative „Durch die Brust ins Herz“ stark, die auf ihrer Web-seite www.brustkrebszentrale. de ausführlich über die Erkrankung und ihre Behandlungsmöglichkei-ten informiert. Über sie können spezielle Informationsmaterialien kostenfrei angefordert werden.

Für Krebspatienten ist es wich-tig, gut über ihre Erkrankung Be-scheid zu wissen, die Behand-lungsmöglichkeiten zu kennen und zu wissen, wo Unterstüt-zungs- und Hilfsangebote zu er-halten sind. Der Austausch mit anderen Betroffenen kann hel-fen, die eigene Krankheit besser zu bewältigen. Gute Möglichkei-ten, sich zu informieren und mit anderen Patienten zu sprechen, bieten Informationsveranstaltun-gen.

Zum Thema Darmkrebs wird die Kampagne „Durch dick und dünn – Leben mit Darmkrebs“ angeboten, moderiert von Tages-schausprecher Jan Hofer. Weite-re Infos gibt es im Internet unter www.darmkrebszentrale.de.

Die Initiative „Aus der Mitte – Diagnose Bauchspeicheldrüsen-krebs“ richtet sich an Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs. Es gibt ebenfalls Informationsveran-staltungen, die von Dagmar Berg-

„Lebenssprung – Diagnose Eier-stockkrebs“ ist eine neu ins Le-ben gerufene Veranstaltungsrei-he, um besonders Betroffene, aber auch Angehörige und Inte-ressierte umfassend über die Er-krankung Ovarialkarzinom zu in-formieren und Unterstützung in dieser schwierigen Situation zu bieten. In moderierten Ge-sprächsrunden beantworten Ex-perten aus lokalen Kliniken und Arztpraxen sowie Vertreterinnen von örtlichen Selbsthilfegruppen Fragen zu den verschiedenen As-pekten der Erkrankung. Betroffe-ne kommen in Filmclips sowie auf der Bühne zu Wort und schildern Ihre persönlichen Erfahrungen. Informationen gibt es bei Frau Anita Jurkuhn, Tel. 0221/2723 59 10.

Willkommenzurück im Büro

Hilfen für Krebspatienten bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz

Broschürenreihe: Den Alltag trotz Krebs bewältigen

Henrike KornRechtsanwältin für Medizin- und Sozialrecht

NEU

Page 5: Lebenswege - Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 51

Transplantierte Speicheldrüse im Unterarm (Foto oben) und Speichel-drüse im Kiefer (Foto unten)

Bei Patienten mit Tumoren im Kopf- und Halsbereich steht meist nicht nur eine Operation, sondern auch eine Strahlentherapie an. Diese schädigt aber nicht nur die Tumorzellen, sondern zwangsläu-fig auch das Gewebe der Spei-cheldrüsen. Die Konsequenz: Je nachdem wie stark die Schädi-gung ist, wird kaum mehr Spei-chel produziert. Die Betroffe-nen können den Speisebrei nicht mehr richtig einspeicheln und lei-den unter einem stets trocke-nen Mund. Das verursacht Ge-schmacksstörungen, ist generell

unangenehm und der fehlende Speichel kann zudem Zahner-krankungen und sogar Zahnver-luste nach sich ziehen.

Ärzte am Würzburger Uni-versitätsklinikum sind nun ei-nen ungewöhnlichen Weg ge-gangen, um Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren vor solchen Kon-sequenzen der Strahlentherapie

zu bewahren. Sie haben vor der Bestrahlung eine der großen Unterkieferspeicheldrüsen ent-nommen und im Unterarm ein-gepflanzt. Der Ausführgang wurde mitverpflanzt und an die Hautoberfläche des Unterarms geführt. „So kann der Speichel, der gebildet wird, auch abflie-ßen“, berichtet Professor Dr. Ru-dolf Hagen, der den Eingriff vor-genommen hat. Der Speichel wird nach seinen Worten in ei-nen auswechselbaren Auffang-beutel geleitet, eine Versorgung, die die Mediziner bei Patienten

mit künstlichem Darmausgang abgeschaut haben.

Geplant ist der Eingriff bei zehn Patienten, dann soll Bilanz gezogen werden. Fünf Patienten haben bereits eine Transplantati-on der Unterkieferspeicheldrüse in den Unterarm hinter sich, bei einem ersten Patienten ist auch die Rückverpflanzung schon er-

5Lebenswege

Speicheldrüse im Unterarm als Schutz vor Strahlenschäden

Bestrahlung von Kopf-Hals-Tumoren soll schonender werden

Hautkrebs – Wolf im SchafspelzFortschritte bei der Behandlung

wie Wölfe im Schafspelz und ent-gehen dadurch der Erkennung und Zerstörung durch Abwehr-zellen“, sagt Marcel Renn, einer

der Mainzer Wissenschaftler, die sich speziell der Erforschung des malignen Melanoms widmen.

Dass sich die Forschungsakti-vität in Sachen Hautkrebs lohnt,

Schwarzer Hautkrebs, das so ge-nannte maligne Melanom, ist des-halb so gefährlich, weil die Zellen dazu neigen, schon früh Meta-stasen zu bilden. Wissenschaft-ler aus Mainz fanden nun heraus, wie die Tumorzellen es schaffen, der körpereigenen Immunabwehr und oft auch der Therapie mit Zy-tostatika zu entkommen: Die das Melanom begleitende entzündli-che Reaktion hilft den Tumorzel-len offenbar, ihre äußere Gestalt zu wandeln. „Sie verhalten sich

belegen jüngste Behandlungs-fortschritte. So stehen inzwischen Medikamente zur Verfügung, die sich gezielt gegen bestimmte mo-lekulare Veränderungen bösarti-ger Hautzellen richten. Liegt ein solcher spezieller Defekt vor, kann sich der Tumor nicht mehr wie ein Wolf im Schafspelz verhalten und der Behandlung damit entkom-men.

Beim weniger gefährlichen „hellen Hautkrebs“, dem Basal-zellkarzinom, wird ebenfalls in-tensiv an der Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten gear-beitet, die gezielt in die in Tumor-zellen veränderten Signalwege eingreifen. Die Forscher hoffen, schon bald Wirkstoffe in Händen zu halten, mit denen auch bei die-ser Hautkrebsform eine zielgerich-

tete, direkt an der Veränderung der Zelle angreifende Behandlung zu realisieren ist und so die Thera-piechancen der Patienten zu ver-bessern.

Leben mit Magenkrebs

Umfassende Informationen zum Thema Magenkrebs vermittelt die Broschüre „Leben mit Magenkrebs“. Sie kann kostenfrei bei der Roche Pharma AG, D-79639 Grenzach-Wyhlen, Tel. 07624/ 14-2075 angefordert werden.

nfo

Leben mitMagenkrebs

folgt. „Die Retransplantation war erfolgreich, die Speicheldrüse hat im Mund ihre Arbeit aufgenom-

men und hält Mund- und Ra-chenraum des Patienten feucht“, berichtet Professor Hagen.

„Risiko der Nebenwirkung ‚trockener Mund‘ minimieren“

„Intensive Forschung zum Thema Hautkrebs“

Die intensiven Forschungsbemühungen tragen beim Hautkrebs Früch-te (5)

Auch beim Magenkrebs zielgerichtet behandeln

Antikörper als einzige Option der „Targeted Therapy“

Bei anderen Tumorarten ist die neue Behandlungsstrategie der „Targeted Therapy“, also der zielgerichteten Behandlung, längst gang und gebe, beim Magenkrebs aber ist das Konzept erst seit kurzem Realität. Mit einem speziellen Antikörper gegen das so ge-nannte HER2-Antigen steht bislang die einzige zielgerichtete Sub- stanz für Patienten mit fortgeschrittenem, so genanntem HER2-positivem Magenkarzinom zur Verfügung.

Diese Form der Erkrankung weist etwa jeder vierte bis fünfte Pa-tient mit Magenkrebs auf. Auf den bösartig veränderten Zellen fin-det sich bei den Patienten besonders viel des Antigens HER2. Es ist deshalb sinnvoll, sie mit einem Antikörper zu behandeln, der sich genau gegen diese Zellen richtet und sie zerstört. Der Antikörper wird zusätzlich zu einer Chemotherapie gegeben und ist gut ver-träglich. Die Immunchemotherapie kann dazu beitragen, die tu-morfreie Zeit und auch die allgemeine Lebenserwartung deutlich zu verlängern.

Meldungen

Die Entstehung von Haut-krebs kann durch Bluthoch-druck sowie durch Stoffwech-selerkrankungen begünstigt werden. Das hat eine inter-nationale Forschergruppe um Professor Dr. Gabriele Nagel, Ulm, herausgefunden. Dem-nach scheint ein erhöhter Blut-druck ein Risikofaktor für den schwarzen Hautkrebs zu sein. Störungen des Fettstoffwech-sels steigern dagegen die Ge-fahr des Entstehens von wei-ßem Hautkrebs. Hauptrisiko-faktor für beide Hautkrebsfor-men aber ist nach wie vor eine starke ultraviolette Bestrah-lung der Haut, betonen die Wissenschaftler.

Bei frühen Formen von Kehlkopfkrebs kann meist schonend und organerhaltend per transoraler Laserchirurgie operiert werden. Der Eingriff erfolgt dabei mit einem La-ser über den Mund. Bei fort-geschrittenem Kehlkopfkrebs muss der Kehlkopf dagegen meist ganz oder teilweise ent-fernt werden, hieß es beim Deutschen HNO-Kongress. 40.000 Deutsche erkranken jährlich an Krebs in Kopf und Halsbereich. Bei einem Vier-tel der Betroffenen liegt Kehl-kopfkrebs vor.

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Liegt ein sogenannter HER2-posi-tives Mammakarzinom vor, so ha-ben Frauen, die den HER2-Anti-körper erhalten, eindeutige Über-

6 Lebenswege

Brustkrebs: Es deuten sich weitere Fortschritte an (7)

INKA – Informationsnetzfür Krebspatienten

lebensvorteile. Die Antikörperthe-rapie ist damit ein Beispiel dafür, wie es gelingt, Krebserkrankun-gen Stück für Stück zu einer chro-nischen Erkrankung werden zu lassen.

Mit den aktuellen Erfolgen geben die Wissenschaftler sich nicht zufrieden. Bei vielen Tumo-ren wird nun intensiv versucht, die Behandlung auch schonen-der für die Patienten werden zu lassen. Auch hierfür ist der Brust-krebs ein Beispiel. So wird an der Entwicklung neuer Formen des HER2-Antikörpers gearbeitet, die sich leichter verabreichen lassen und die lästigen Infusionen oder die Gabe über einen Port-Kathe-ter ersetzen können.

Mit Antikörpernzielgenau behandeln

Brustkrebs-Behandlung soll künftig einfacher werden

Die Zulassung eines speziellen Antikörpers gegen das Antigen HER2 hat eine neue Ära in der Behandlung von Brustkrebs und letztlich sogar eine neue Ära in der Krebsmedizin eingeläutet. Denn durch die Antikörperthera-pie können Tumore zielgenau be-handelt werden.

Während Zytostatika quasi nach dem Gießkannenprinzip wir- ken und Tumorzellen wie auch gesunde Zellen schädigen, rich-ten sich Antikörper ganz gezielt gegen Tumorzellen. Sie erken-nen spezielle Strukturen der bös-artigen Zellen wie beispielweise das Antigen HER2, das bei vielen Frauen auf Brustkrebszellen zu finden ist.

Fortschritte bei der Brustkrebs-Operation

Höhere Heilungsraten, schonendere Eingriffe

heitsabstand zwischen Tumor und gesundem Gewebe nicht ausrei-chend war. Ein solcher Zweitein-griff wird notwendig, wenn sich zeigt, dass die Schnittränder nicht frei von Tumorzellen sind.

Die Brustkrebs-Operation ist außerdem schonender gewor-den, weil dank des Mammogra-phie-Screenings zunehmend klei-nere Tumore als früher entdeckt werden. Damit stehen die Chan-cen gut, immer mehr Frauen die

Die deutlich verbesserten Hei-lungserfolge beim Brustkrebs sind Fortschritten bei der medikamen-tösen Behandlung, aber auch bei der Operation zu verdanken. Die operative Entfernung des Tumors ist außerdem heutzutage weit schonender möglich als früher. Dadurch kann bei rund zwei Drit-tel der betroffenen Frauen brust- erhaltend operiert werden. Über die neuesten Fortschritte bei der Brustkrebs-Chirurgie informier-ten Experten beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Seno-logie in Stuttgart.

Beispielsweise lässt sich das Tu-morgewebe präoperativ markie-ren und inzwischen sogar intra-operativ mittels Ultraschall sicht-bar machen. „Dadurch kann der Tumor besser mit dem notwen-digen Sicherheitsabstand ent-fernt werden“, berichtete Profes-sor Dr. Diethelm Wallwiener aus Tübingen. Vor allem bei kleinen und schwer tastbaren Tumoren ist diese Methode per Ultraschall nach seinen Worten ein bedeut-samer Fortschritt: „Das Verfahren erleichtert das Aufsuchen des Tu-mors, verbessert die diagnostische Sicherheit und vermeidet das un-nötige Entfernen von gesundem Gewebe“, sagte Wallwiener als Präsident der Deutschen Gesell-schaft für Senologie. Es muss zu-dem seltener ein zweites Mal ope-riert werden, weil sich im Nachhi-nein herausstellt, dass der Sicher-

Entfernung der axillären Lymph-knoten ersparen zu können. Denn die Frage, ob sich Metastasen bil-den oder nicht, hängt primär von der Biologie des Tumors ab und nicht davon, ob in den Lymph-knoten Tumorzellen nachzuwei-sen sind. In Studien wird deshalb zurzeit geprüft, inwieweit eine Entfernung der Lymphknoten in der Achsel bei Frauen mit frühem Mammakarzinom notwendig und sinnvoll ist.

Überlebensbuch Brustkrebs

Umfassende Informationen rund um das The-ma Brustkrebs bietet erkrankten Frauen wie auch Angehörigen und allgemein am Thema Interessierten das „Überlebensbuch Brust-krebs“ von Ursula Goldmann-Posch und Rita Rosa Martin, das jetzt in der 5. Auflage er-schienen ist.

Das Werk ist, so die Autorinnen, nicht primär ein Buch zum Lesen, sondern vor allem ein Buch zum Handeln. Es soll quasi als „Hand-Buch“ dienen und das im doppelten Sinne: Die Autorinnen wollen zum einen die Patientinnen „an die Hand neh-men und durch ihre schwierige Lebensphase begleiten“, zum an-dern soll das Buch von den betroffenen Frauen zur Hand genom-men werden, um sich mehr Wissen und mehr Kompetenz in punc-to Brustkrebs anzueignen. Geboten werden auf knapp 400 groß-formatigen Seiten Informationen vom Verdacht auf Brustkrebs über die Diagnose bis hin zu den vielfältigen Therapieoptionen der modernen Krebsmedizin.

Lesetipp

Brustkrebs: Strahlentherapie senkt das RückfallrisikoNach brusterhaltender OP bestrahlen

Wann immer möglich, wird heutzutage beim Brustkrebs versucht, brusterhaltend zu operieren. An einen solchen Eingriff sollte sich aber immer eine Strahlenbehandlung anschließen, rät Professor Dr. Wilfried Budach vom Universitätsklinikum Düsseldorf.

Lange war nach seinen Worten umstritten, ob die anschließen-de Bestrahlung der Brust wirklich notwendig ist. Inzwischen liegen aus Langzeitstudien aber Belege dafür vor, dass die Frauen von der Maßnahme eindeutig profitieren: „Aktuelle Studiendaten zeigen, dass es im Verlauf von zehn Jahren nur halb so häufig zu einem

Rückfall des Tumors in der Brust kommt, wenn die Frauen nach der Operation eine Bestrahlung erhalten“, sagte Professor Budach als Kongresspräsident bei der Jahrestagung der Deutschen Gesell-schaft für Senologie in Stuttgart.

Die Frauen haben nicht nur ein geringeres Risiko, dass der Tu-mor erneut auftritt, auch die Zahl der Krebstodesfälle ist in der Gruppe der bestrahlten Frauen geringer und das laut Budach um etwa zehn Prozent bei Frauen mit per se hohem Rückfallrisiko.

Die richtige Therapiewahl wird heutzutage in aller Regel eingehend mit den Patienten besprochen (6)

Internetführer

INKA – die Abkürzung steht für „Informationsnetz für Krebspati-enten und Angehörige“. Die Or-ganisation will die Betreffenden motivieren, sich aktiv um die Er-krankung und um Beratungsan-gebote zu kümmern: „Wer infor-miert ist, fühlt sich einfach siche-rer, entscheidet sich bewusst und kann seine eigenen Überlebens-strategien entwickeln“, heißt es auf der Internetseite unter www.inkanet.de.

Dort finden sich umfassende Informationen zu verschiedenen Krebserkrankungen, vor allem aber Links zu anderen Internet-seiten, auf denen Krebspatienten und ihre Angehörigen Unterstüt-zung finden können. Es gibt au-ßerdem eine Übersicht über zahl-reiche Termine zu Informations-veranstaltungen für Krebspatien-ten. Darüber hinaus bietet INKA telefonische Beratung mit Un-terstützung bei der Internetsu-

che und Vermittlung von Hilfen unter 030-32513630, jeweils montags bis donnerstags von 10 bis 14 Uhr.

INKAnet.de entstand 1996 als Projekt aus einer Patienteninitiati-ve. Das Angebot richtet sich an In-ternet-User im deutschsprachigen Raum. Der inhaltliche Schwer-punkt liegt auf Deutschland, vie-le Links führen allerdings auch zu amerikanischen, britischen, öster-reichischen und Schweizer Web-sites.

„Das Rückfallrisiko wird etwa halbiert“

Page 7: Lebenswege - Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 51

Missempfindungen an Händen und Füßen während der Krebstherapie unbedingt mit dem behandelnden Arzt besprechen (8)

Jahren ist zudem eine Zunahme der Häufigkeit von Hodenkrebs festzustellen, wobei die Ursachen hierfür bislang nicht klar sind. Weitere Informationen zum The-ma Hodenkrebs gibt es auf der In-ternetseite der Deutschen Krebs-gesellschaft unter www.krebs gesellschaft.de/krebsarten.

7Lebenswege

Impressum

Herausgeber:WORTREICH Gesellschaft für indi-viduelle Kommunikation mbH, Bar-füßerstr. 12, 65549 Limburg/Lahn, Tel.: 06431/59096-0, Fax: 06431/ 59096-11, [email protected]

Verantwortliche Redaktion:Christine Vetter, Köln

freie Mitarbeit: Dr. med. Klaus Steffen

Grafik: Inken Pöhlmann, Bremerhaven

Druck: Druckzentrum Lang, Mainz

Bildquellen: 1 EVK Lippstadt für Krebsgesellschaft NRW, 2 Shut-terstock, 3 ©ugocutilli-Fotolia.com, 4 ©Falko Mat-te-Fotolia.com, 5 Shutterstock, 6 Pitopia, 7 ©detail-blick-Fotolia.com, 8 ©Kaarsten-Fotolia.com, 9 Shut-terstock, 10 ©sommai-Fotolia.com

„Lebenswege“ ist eine Initiative der Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen.

Neuer Tumormarker beim HodenkrebsDen Krankheitsverlauf individuell abschätzen

zu kontrollieren sind. Bislang sind aber solche Biomarker nicht für alle Hodenkrebsarten verfügbar. Diese Lücke kann der neue so ge-nannte Faktor miR-371-3p schlie-ßen, den Wissenschaftler des Zen-trums für Humangenetik der Uni-versität Bremen zusammen mit Medizinern des Hamburger Al-bertinen-Krankenhauses entdeckt haben. Der neue Tumormarker er-weitert damit die Möglichkeiten, den Verlauf der Erkrankung zu überwachen.

Wird bei einem Mann Hodenkrebs festgestellt, sind seine Heilungschancen außerordentlich gut. Sogar im fortgeschrittenen Stadium ist fast

Dies ist nach Angaben der Bremer und Hamburger Wissenschaftler bedeutsam, weil die bislang üb-licherweise bei der Hodenkrebs-Nachsorge bestimmten Biomar-ker bei einem großen Teil der Pa-tienten nicht aussagekräftig sind. „Unsere Daten lassen hoffen, dass der neue Marker die Nach-sorge für Patienten mit Hoden-krebs zukünftig verbessern wird“, erläutert Professor Dr. Jörn Buller-diek, Leiter des Bremer Zentrums für Humangenetik, die vorliegen-den Befunde.

Hodenkrebs ist insgesamt ein seltener Tumor, stellt allerdings die häufigste bösartige Krebser-krankung bei Männern zwischen 20 und 40 Jahren dar. Seit einigen

Beim Hodenkrebs sind die Hei-lungschancen sehr hoch (9)

Seltene Tumorarten

und Bäder sowie durch viel Bewe-gung lassen sich die Beschwerden oft lindern. Gegebenenfalls ist al-lerdings eine Reduktion der Dosis der Krebsmedikamente, eine Be-handlungspause oder der Wech-

Krebsmedikamente könnendie Nerven angreifen

Was tun bei Nebenwirkungen der Krebstherapie?

Die Krebsbehandlung zielt auf eine Vernichtung der Tumorzellen ab, wobei leider nicht selten auch gesunde Körperzellen beeinträch-tigt werden. Verschiedene Krebs-medikamente und ebenso die Strahlentherapie können zum Bei-spiel Nervenschäden hervorrufen, die so genannte Neuropathie. Betroffen sind meist die feinen Nervenendigungen, die für das Tastempfinden, die Temperatur-wahrnehmung und das Weiter-

leiten von Schmerzreizen verant-wortlich sind. Die Störungen ma-chen sich oftmals durch Miss-empfindungen in den Füßen oder den Händen durch Kribbeln, ein pelziges oder taubes Gefühl

oder durch eine ungewöhnliche Kälteempfindlichkeit bemerkbar. Menschen, die eine Neuropathie entwickeln, haben zudem häu-fig Schwierigkeiten beim Greifen und/oder beim Gehen, weil sie das Gefühl für die Motorik in den Händen und/oder den Füßen ver-loren haben.

Wer mit solchen Symptomen auf die Krebstherapie reagiert, sollte sich unbedingt an seinen Arzt wenden. Denn die Missemp-

findungen können nicht selten durch eine Physiotherapie gebes-sert werden, wenn damit recht-zeitig begonnen wird. So kann eine Elektrotherapie hilfreich sein. Auch durch eine Ergotherapie

sel auf ein anderes Medikament notwendig, um die Neuropa-thie in den Griff zu bekommen. Die Symptome klingen dann sehr häufig wieder ab oder verschwin-den völlig.

„Neuropathie – mögliche Nebenwirkung der Krebstherapie“

immer eine Heilung möglich. Der Tumor wird üblicherweise ope-rativ entfernt, allerdings brau-chen die Männer eine langjähri-ge Nachsorge, um einen eventu-ell drohenden Rückfall frühzeitig zu erkennen.

Hilfreich hierbei sind so ge-nannte Biomarker, die ein erhöh-tes Tumorrisiko oder die Entwick-lung eines erneuten Tumors anzei-gen. Es handelt sich um spezielle Parameter, die im Idealfall mittels einer einfachen Blutuntersuchung

MeldungenVerschiedene Autoimmun- erkrankungen steigern das Risiko, auch an Krebs zu er-kranken. Das hat eine Ana-lyse von Professor Kari Hem-minki vom Deutschen Krebs-forschungszentrum in Heidel-berg ergeben. Vor allem die Gefahr, an einem Tumor der Mundhöhle, der Speiseröhre sowie des Magen-Darmtrak-tes zu erkranken, ist bei be-stimmten Autoimmunerkran-kungen erhöht. Dazu gehört die so genannte Perniziöse Anämie, eine besondere Form der Blutarmut, sowie die My-asthenia gravis, eine Störung der neuromuskulären Über-tragung. Auch beim Mor-bus Crohn, der Colitis Ulcero-sa, dem systemischen Lupus und ebenso bei der Schup-penflechte ist die Krebsge-fahr höher als in der ansons-ten gesunden Bevölkerung. Bei Rheumatikern ist hinge-gen das Darmkrebsrisiko so-gar vermindert.

Glioblastome gelten als be-sonders aggressive Hirntumo-re. Bei Kindern mit dieser Er-krankung entdeckten Heidel-berger Wissenschaftler Gen-veränderungen, die sich auf die Funktion der DNA-Ver-packungsproteine auswirken: Diese so genannten Histone dienen der Zelle als Spulen, auf die das Erbgut gewickelt wird. Gleichzeitig steuern sie die Genaktivität. Mutationen in Histon-Genen wurden bis-lang bei keiner anderen Er-krankung beobachtet.

Inhaltsstoff der Gelbwurz hemmt Metastasen

Curcumin – hilfreich bei Krebs? (10)

Eine in der Gelbwurz enthal-tene Substanz, das Curcumin, kann der Bildung von Metas-tasen entgegenwirken. Das hat ein Forscherteam um Privatdo-zentin Dr. Beatrice Bachmeier von der Universität München herausgefunden. Die Wissen-schaftler konnten im Tiermo-dell zuerst beim Brustkrebs eine Metastasen-hemmende Wir-kung nachweisen und in einer nachfolgenden Studie nun auch beim Prostatakrebs.

Curcumin unterdrückt den Forschungsarbeiten zufolge ge- zielt spezielle Immunfaktoren, die so genannten Zytokine CXCL1 und CXCL2, die beim Brust-

und Prostatakrebs vermehrt gebil-det werden. „Als Konsequenz da-von ist die Entstehung von Toch-tergeschwulsten in der Lunge der

Tiere sowohl beim Mamma-karzinom und, wie die aktuelle Studie zeigt, auch beim Prosta- takarzinom statistisch eindeutig gehemmt“, erklärt Frau Bach-meier. Sie hofft, dass sich die Befunde in weiteren Untersu-chungen bestätigen und dass sich Curcumin gezielt zur Vor-beugung von Metastasen und möglicherweise auch generell zur Vorbeugung von Tumoren nutzen lässt. Curcumin ist gut verträglich und wird bereits seit Jahrtausenden wegen seiner entzündungshemmenden Wir-kung bei verschiedenen Erkran-kungen als natürliches Heilmit-tel eingesetzt.

Page 8: Lebenswege - Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 51

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logie und Onkologie (DGHO) in Stuttgart berichtet wurde. So wird beispielsweise durch eine Weiter-behandlung mit dem Antikörper (= Erhaltungstherapie) nach einer erfolgreichen Erstbehandlung das Risiko eines Krankheitsrückfalls beim follikulären Lymphom hal-biert. „Die Erhaltungstherapie mit dem Antikörper ist bei diesem Tu-mor daher inzwischen Standard“, erklärte Professor Dr. Michael He-rold aus Erfurt. �

InhaltSeiteSind starke Schmerzen

unausweichlich? 2

Direkter Zugang zu innovativen Medikamenten rettet Leben 3

Eierstockkrebs – endlich Fortschritte bei der Behandlung 4

Informationsveranstaltungen für Krebspatienten 4

Speicheldrüse im Unterarm als Schutz vor Strahlenschäden 5

Neuer Tumormarker beim Hodenkrebs 7 1– EVK Lippstadt für Krebsgesellschaft NRW, 2 – Shutterstock

Forum für Krebspatienten und ihre Angehörigen

Lebenswegekostenlos zum

Mitnehmen!

Ausgabe 51 · Dezember 2012

www.lebenswege-forum.de

Neues Medikament gegen Hautkrebs ausgezeichnet

Krebs im Kino zu negativ Therapiefortschritte werden nicht berücksichtigt

schen Krebskongress ESMO 2012 diskutiert wurde.

Kritisiert wurde dort, dass Krebspatienten in Kinofi lmen ihre Krankheit meist nicht über-leben und ihr Tod bedeutsam für die Handlung und für den Aus-gang des Films ist. Dieses Hand-lungsmuster sei traditionell der-art stark verankert, dass es trotz

der sehr positiven Entwicklung von Krebstherapien weiter be-steht, konstatiert Dr. De Fiore: „Die Vorstellungen und Kon-zepte von Krebs, wie sie in Fil-men dargestellt werden, hin-ken den heutigen therapeuti-schen Möglichkeiten hinterher. Im Kino überlebt der Krebspati-ent nur selten, im wirklichen Le-ben ist das glücklicherweise oft nicht mehr so.“

„In Wirklichkeit geht es heut-zutage im Leben von Krebspati-enten viel mehr darum, mit Krebs zu leben, eine entsprechende Di-agnose zu bekommen, behan-delt zu werden und schließlich zu überleben“, kommentiert Pro-fessor Dr. Christoph Zielinski aus Wien die Erhebung. „Die Progno-se wurde bei der großen Mehr-heit der Krebsformen über die Jahre wesentlich besser. Diese gu-ten Nachrichten sind allerdings in einem Drama wohl schwieriger darzustellen“. �

Das Thema Krebs wird in Spielfi l-men häufi g viel zu negativ prä-sentiert, nur selten wird realis-tisch dargestellt, welche Chan-cen Patienten heutzutage haben, die Krankheit zu überleben. Das ist das Ergebnis einer Studie von Dr. Luciano De Fiore aus Rom, die 82 Filme zum Thema Krebs ana-lysiert hat und auf dem europäi-

Antikörper bessert die Prognose bei Lymphomen

Rückfallrisiko wird halbiert

zielgerichtet in das Krankheitsge-schehen eingreift. Beispiele hier-für sind das so genannte folliku-läre Lymphom wie auch das dif-fus großzellige B-Zell-Lymphom, zwei bösartige Erkrankungen des Lymphsystems, die zur Gruppe der Non-Hodgkin-Lymphome ge-hören.

Die Möglichkeit der zielgerich-teten Behandlung mit einem Anti-körper, der sich passgenau gegen spezielle Oberfl ächenstrukturen auf den betroffenen Zellen richtet, hat die früheren Therapieregime regelrecht revolutioniert, wie beim Jahreskongress der Deutschen, Österreichischen und Schweize-rischen Gesellschaft für Hämato-

Bei verschiedenen Lymphomen haben sich in den vergange-nen Jahren deutliche Fortschrit-te durch die Behandlung mit ei-nem Antikörper ergeben, der

Fortschrittliche Therapie mit Anti-körpern

1.000 Mutige MännerDer Beratung von Menschen mit Krebs hat sich die Krebs-gesellschaft Nordrhein-West-falen e. V., eine der ältesten Landeskrebsgesellschaften in Deutschland verschrieben. Da-rüber hinaus engagiert sich die Gesellschaft stark in Sachen Krebsprävention. Das zeigt die Kampagne „1.000 Muti-ge Männer“, mit der die Bevöl-kerung – und insbesondere die männliche Bevölkerung – moti-viert werden soll, die Chancen der Darmspiegelung zur Krebs-vorsorge zu nutzen. �

Siehe Seite 3

Spielfi lme stellen das Thema Krebs oft viel zu negativ dar (2)

„Den Brustkrebs“ gibt es nicht mehr

Noch bevor eine Patientin mit Brustkrebs operiert wird, ist es mög-lich zu erkennen, ob es sich um einen aggressiven oder einen we-niger aggressiven Krebs handelt, ob der Tumor bereits Zellen in die Blutbahn gestreut hat, ob er einen aktiven oder weniger aktiven Stoffwechsel hat und welche Rezeptoren er auf seiner Oberfl äche trägt. Die Ergebnisse der Untersuchungen bei der Operation – Befall der Lymphknoten, Eindringen von Tumorzellen in das benachbarte Gewebe und anderes – präzisieren die Erkenntnisse über den im in-dividuellen Fall vorliegenden Tumor. „Wir sprechen heutzutage nicht mehr von ‚dem Brustkrebs‘, betonte Professor Dr. Walter Jonat, Kiel, bei einem Kongress der Frauenärzte in München. „Wir unterschei-den vielmehr unterschiedliche Krebstypen und haben damit auch unterschiedliche Herangehensweisen bei der Behandlung.“ �

Siehe Seite 6

Seit kurzem gibt es mit einer Subs-tanz, die sich gezielt gegen Verän-derungen in den Krebszellen vieler Patienten mit malignem Melanom richtet, eine neue Behandlungs-option. Sie bessert die Therapie-chancen der Patienten erheb-lich. Dass es sich um einen rele-vanten Fortschritt handelt, zeigt die Tatsache, dass das innovative

Potential des neu-en Wirkstoffs Vemu-rafenib jüngst mit gleich zwei Aus-zeichnungen gewür-digt wurde, dem Ga-lenus-von-Perga-mon-Preis 2012 und dem PZ-Innovations-preis 2012 (Foto). �

Broschüre: Hilfen für Krebspatienten bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz

Zeitung: Lebenswege

Willkommenzurück im Büro

Hilfen für Krebspatienten bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz

Broschürenreihe: Den Alltag trotz Krebs bewältigen

Henrike KornRechtsanwältin für Medizin- und Sozialrecht

8 Lebenswege

Dr. Markus Söder, bayerischer Fi-nanzminister, die Moderatorin Ve-rena Kerth und der Schauspieler Manou Lubowski sind die Gesich-ter der „Kampagne für ein besse-res Leben mit Krebs“, mit der sich die Bayerische Krebsgesellschaft e. V. (BKG) derzeit an die Öffent-lichkeit wendet. Die Protagonis-ten wollen durch ihr Engagement

die Arbeit der BKG bekannter ma-chen, damit krebskranke Men-schen und ihre Angehörigen in dieser schweren Situation profes-sionelle Hilfe bekommen. In den Psychosozialen Krebsberatungs-stellen der BKG unterstützen Psy-choonkologen Betroffene über ei-nen längeren Zeitraum bei der see-lischen Krankheitsbewältigung.

„Kampagne für ein besseres Leben mit Krebs“

Aktion der Bayerischen Krebsgesellschaft

Kochen bei Krebs: Apfel-Nuss-Auflauf

lauf eignet sich gut zum Beispiel als Dessert an den Feiertagen oder auch als kleine Zwischenmahlzeit. Er ist oft hilfreich bei Appetitlosig-keit und ist günstig für all jene, die eine Laktoseintoleranz und/oder zu hohe Harnsäurewerte aufwei-sen. Nicht ratsam ist der Apfel-Nuss-Auflauf bei akutem Durchfall oder Schleimhautentzündungen.

Zutaten für einen Apfel-Nuss-Auflauf:400 g Äpfel 2 Eier 40 g Walnüsse 40 g Haselnüsse 60 g Honig 2 EL Zitronensaft 1 Messerspitze Zimt 2 EL Haferschrot

Zubereitung: Die Nüsse grob hacken und mit den geriebenen Äpfeln vermi-schen. Die Eier trennen. Eigelb,

Für Menschen mit Krebs ist eine gute Ernährung wichtig. Doch die Erkrankung und ihre Behand-lung stehen dem oft entgegen. So kommt es häufig zu Nebenwir-kungen wie Übelkeit, Appetitlosig-keit, Durchfall oder Schleimhaut-entzündungen, die es schwierig machen, sich gesund zu ernähren und einer Mangelernährung ent-gegenzuwirken. An dieser Stelle stehen deshalb beispielhaft Rezep-te, die eigens für Krebspatienten erarbeitet wurden. Sie sollen ihnen helfen, sich schmackhafte und gut bekömmliche Gerichte zuzuberei-ten, die bei einer vollwertigen Er-nährung helfen. Der im Folgen-den vorgestellte Apfel-Nuss-Auf-

Haferschrot, Zimt und Zitronen-saft unterrühren und quellen las-sen. In der Zwischenzeit das Ei-weiß steif schlagen. Zuerst den Honig und dann das geschlagene Eiweiß unterheben.Alles in eine kleine Auflaufform oder in fertige Tarteletteförmchen füllen und bei 175 Grad Celsius 15 bis 20 Minuten backen. Nach dem Backen etwas abkühlen lassen.

Der Apfel-Nuss-Auflauf kann mit Schlagsahne serviert werden.

Tipp: Nüsse enthalten Vitamine, Eiweiß und ungesättigte Fettsäuren wie Omega-3-Fettsäuren. Wer möch-te, kann die letzten Minuten im Backofen noch gehackte Nüsse, Rosinen oder Mandelblättchen über den Auflauf streuen.

Das Rezept für den Apfel-Nuss-Auflauf ist dem Buch „Kochre-zepte bei Krebs“ entnommen. Die Rezepte in diesem Buch wur-

den von der Ernährungswissen-schaftlerin Mandy Max zusam-men mit dem Apotheker Vol-ker Hoff eigens für Menschen mit Krebs erarbeitet. Die Gerich-te sind einfach zuzubereiten und zu jedem Rezept gibt es Angaben zur Verträglichkeit bei häufigen Nebenwirkungen wie Durchfall, Schleimhautentzündungen sowie

Appetitlosigkeit. Das Buch, das neben den Rezepten auch allge-meine Ratschläge zur Ernährung bei Krebs enthält, ist zum Preis von 11,90 Euro versandkosten-frei zu beziehen über den Govi-Online-Shop unter www.govi.de oder telefonisch direkt beim Govi-Verlag unter der Rufnum-mer 06196 928250.

Apfel-Nuss-Auflauf

Leserbrief

Mit dem Schreiben von Ge-schichten und auch Gedichten lassen sich Gefühle in Worte fassen. Das kann durchaus bei der Bewältigung von Krankhei-ten helfen. Frau Irmtraud Jahns aus Wunsdorf, die selbst eine Krebserkrankung überstanden hat, hat uns nachfolgendes Ge-dicht zur Veröffentlichung zuge-schickt.

Was soll es bedeuten?Kahl, ohne Blätter, einsam auf der Wiese!

Still ruht die weite Natur. Keiner der Bäume ragt wie diese,

der Birke Stamm, ein einziger Zweig nur,drohend die Gebärde!

Es stimmt traurig, das zu sehen. War einst die Birke ein voller Baum?

Die Lüfte am hohen Himmelszelt wehen,unter der Birke kein sanfter Traum.

In der Ferne grasen Pferde.Hoffentlich bleibt die Erde ein friedvoller Ball

für Menschen, Natur und Tiere, für unsere Kinder überall,

dass keines so erfriere!Dies sei eine innige Bitte!

Schreiben Sie uns, wie Sie mit der Krebserkrankung umgehen. Wir freuen uns über jede Zuschrift, müssen uns leider aber vorbehal-ten, Leserbriefe gekürzt wieder-zugeben. Leserbriefe stellen die

Meinung des Schreibenden und nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion dar.

Die Redaktion

Kochenbei Krebs