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tsmnuNGs,KnnruERE Nlen Ernstes Strate$en durchspielen Spielend mit unternehmerischen Herausforderungen umgehen: Urspriinglich wurde Lego Serious Play als Strategieentwicklungstool ftir das eigene Haus entwickelt. - Jetzt erffihrt es langsam Verbreitung. K34 DER STANDARD SA./So., lz./r8. SEPTEMtsER 2oll Heidi Aichinger Gegen einen rund 15 Kilograrnm schweren Koffer nimmt sich ein sperriges Flipchart kinderleicht aus. Jedes Mal; wenn Manage- ment-Berater Stefan Hagen zu ei- nem ,,Lego Serious Play [LSP)'- Workshop aufbricht, hat er diesen gro$en Koffer dabei. Darin enthal- ten sind - wohlfeil geordnet - zig Lego-Bausteine. In jedem Fall eine Menge, die jedes Kind vor Neid er- blassen lassen wiirde. Gedacht ist er aber fiir Erwachsene, die iiber die Anwendung dieses Tools wie- der lernen, wie emst spielen in Wahrheit ist. Das Anwendungsge- biet spannt sich von Verbesse- rung der Kommunil<ation iiber Teambuilding bis hin zu Strategieentwicklung und -irnplementierung. Fiir Stefan Hagen ist diese Methode ,,ein guter Zu- satz zurn restlichen Bera- terportfolio". Laut Wiki pedia ist ,,Lego Serious \ Plav ein moderierter Pro- iess, der die Vorziige des . Sniels und des Model- lt tiT"T,,T:'" t","ff 'il:i: ten Belangen der Ge- schdftswelt verbin- det". Kurz gefasst werden z. B, ver- gangene oder zu- ki.inftige Unterneh- mensszenarien gebaut oder rniigliche Risiken dargestellt und Handlungs- und Entschei- dungsstriinge abgeleitet. Dann steht eine Gruppe von Fiihrungs- kriiften und spielt den ,,Ernst des Lebens" nach - so oder so dhnlich jedenfalls. die Grundsteine fiir das LSP ge- legt. Die Methode selbst basiert auf den drei Forschungsgebieten der Sozialwissenschaft und der Erkenntnistheorie: Spiel fMotiva- tion, u, a. Verlagerung der Auf- merksamkeit rnd Rollen wird eingefordert), Konstruktionismus der, verkiirze Entscheidungspro- zesse, so derBerater, Praktische Er- fahrungen, die von Carlos Cordon vom IMD Lausanne bestetigt wer- den. Cordon, der den offiziellenTi- tel des ,,Lego-Professors" flir Sup- ply-Chain-Management triigt, hebt die Vorziige des Spiels in Sachen Teambuilding hervor. .Diese Me- thode verhilft zu einer schnelleren konsensualen Entscheidungsfin- dung", vor allem deshaib, so Cor- don, weil jeder Teilnehmer in ie- dem Schritt involviert ist und so- mit auchmit den Ideenund Beweg- griinden der Kollegen unmittelbar konfrontiert wird. Hdufig bewdhrt habe sich LSP im Zuge von Sbate- gieJrnplementierungen in Organi- sationen.,,Denn noch wichtiger als eine gute Strategie ist eine gute Im- plementierung', so Cordon. und nachgespielt, Umfelder

Lego™ Serious Play®

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Quelle: Der Standard, Ausgabe vom Sa./So. 17./18.9.2011; S. K34

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Page 1: Lego™ Serious Play®

tsmnuNGs,KnnruERENlen Ernstes Strate$en durchspielen

Spielend mit unternehmerischen Herausforderungenumgehen: Urspriinglich wurde Lego Serious Play als

Strategieentwicklungstool ftir das eigene Haus entwickelt.- Jetzt erffihrt es langsam Verbreitung.

K34 DER STANDARD SA./So., lz./r8. SEPTEMtsER 2oll

Heidi Aichinger

Gegen einen rund 15 Kilograrnmschweren Koffer nimmt sich einsperriges Flipchart kinderleichtaus. Jedes Mal; wenn Manage-ment-Berater Stefan Hagen zu ei-

nem ,,Lego Serious Play [LSP)'-Workshop aufbricht, hat er diesengro$en Koffer dabei. Darin enthal-ten sind - wohlfeil geordnet - zigLego-Bausteine. In jedem Fall eineMenge, die jedes Kind vor Neid er-blassen lassen wiirde. Gedacht ister aber fiir Erwachsene, die iiberdie Anwendung dieses Tools wie-der lernen, wie emst spielen inWahrheit ist. Das Anwendungsge-biet spannt sich von Verbesse-rung der Kommunil<ation iiberTeambuilding bis hin zuStrategieentwicklung und-irnplementierung. FiirStefan Hagen ist dieseMethode ,,ein guter Zu-satz zurn restlichen Bera-terportfolio". Laut Wikipedia ist ,,Lego Serious \Plav ein moderierter Pro-

iess, der die Vorziige des. Sniels und des Model-lt tiT"T,,T:'" t","ff 'il:i:

ten Belangen der Ge-schdftswelt verbin-det". Kurz gefasstwerden z. B, ver-

gangene oder zu-ki.inftige Unterneh-

mensszenarien gebaut

oder rniigliche Risiken dargestelltund Handlungs- und Entschei-dungsstriinge abgeleitet. Dannsteht eine Gruppe von Fiihrungs-kriiften und spielt den ,,Ernst desLebens" nach - so oder so dhnlichjedenfalls.

Selbst getestet, ietzt verbreitet

die Grundsteine fiir das LSP ge-legt. Die Methode selbst basiertauf den drei Forschungsgebietender Sozialwissenschaft und derErkenntnistheorie: Spiel fMotiva-tion, u, a. Verlagerung der Auf-merksamkeit rnd Rollen wirdeingefordert), Konstruktionismus[Miiglichkeit, forma]e Ideen und

der, verkiirze Entscheidungspro-zesse, so derBerater, Praktische Er-fahrungen, die von Carlos Cordonvom IMD Lausanne bestetigt wer-den. Cordon, der den offiziellenTi-tel des ,,Lego-Professors" flir Sup-ply-Chain-Management triigt, hebtdie Vorziige des Spiels in SachenTeambuilding hervor. .Diese Me-thode verhilft zu einer schnellerenkonsensualen Entscheidungsfin-dung", vor allem deshaib, so Cor-don, weil jeder Teilnehmer in ie-dem Schritt involviert ist und so-mit auchmit den Ideenund Beweg-griinden der Kollegen unmittelbarkonfrontiert wird. Hdufig bewdhrthabe sich LSP im Zuge von Sbate-gieJrnplementierungen in Organi-sationen.,,Denn noch wichtiger alseine gute Strategie ist eine gute Im-plementierung', so Cordon.und nachgespielt, Umfelder

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ten Belangen der Ge-schdftswelt verbin-det". Kurz gefasstwerden z. B. ver-

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mensszeDarien gebautund nachgespielt, Umfelder

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der die Vorziige desSpiels und des Model-lierens ntit Legostei-nen mit den emsthaf-

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HoheWechsel-

imVertriebJobwechselindex 20II

der Vertriebsmitarbeiter

Geeignete Vertriebsmitarbeiter zufinden ist fiir viele Untemebmen,eire gro3e Herausforderung, siedann iuch zu halten ist nicht we-niger schwierig. lrnm erhin 40 Pro-zenl der Vertriebsmitarbeiter den-ken tiiglich an eine beruflicheVer-Snderung. Das ergab der Verkdu-fer-Jobwechselindex 201.1 vonJobs Personalberatung. An derBe-frasune nahmen knaDD 400 Ver-kan"rfsm"itarbeiter uitirschiedli-cher [benen teil.

Im Verkaufsinnendienst ist dieUnzuftiedonheit noch hiiher.Knapp die Hiilfte derBefragtengaban. tlelich an eineberufliche Neu-orieniierung zu denken, und die-se Gedanken sollon durch teglicheRecherchen in Tagoszeitungen,auf Internetportalen odor iiberoersiinliche Netzwerke auch inhie Tat umgesetzt werden.

A]s wichtisste Infomation8-quelle dient da'bei das lntsrnot, go-fblgt von Stellenanzeigen ln Zei-tungen. Knapp ein Drittsl der Bo-fragten gab an, sich in Jobdaten-banken einzutragen oder diraktsnKontakt mit Personalboratern auf-zunehmen. Immerhin 60 Prozontnutzen auch dae olgone Ko-nta.kt-

oder mdgliche Risiken dargestelltund Handlungs- und Entschei-dungsstrdnge abgeleitet. Daalrsteht eine Gruppe von Fiihrungs-krdften und spielt den ,,Ernst desLebens" nach - so oder so dhnlichjedenfalls.

Selbst getestet, jetzt verbreitetMit der Entwicklung des Lego-

Baukastens wurde bereits Mitteder 1g9Oer-Jahre begonnen, et

die Grundsteine fiir das LSP ge-legt. Die Methode selbst basiertauf den drei Forschungsgebietender Sozialwissenschaft und derErkenntnistheorie: Spiel (Motiva-tion, u. a. Verlagerung der Auf-merksamleit und Rollen wirdeingefordert), KonstruktioDismus(Miiglichkeit, formale Ideen undBeziehungen sichtbarer machen)und Imagination (sich ein Bildvon

etwas machen, Dinge hin-ierftagen und der schiipfe-rische, kreatrive. Akt),

,,Dloso Mdthodo', sogtSlefan II,agF4, ,,ist keine,rocket science', sondem

Lego-Headquarter selbstund auf Anregung desHaupteigentiirners KirkK stiansen.

ten Bausatz entstand im sehr praktisch aagelegt. "r Sie mache sich die

,Hald-Gehirn-Ver-bindung" zunutze. Durch diese

F . haptische Me-n :l thode, so _Ha-gen weiter,

werden - dieHdnde sind mit70 bis 80 Prozentder Gehirnzellenverbunden

Denkprozesse

I

Damals warman, so heifites, aufder Su-che nach ei-nem effek-tivetr Pro-zess znrStrategieent-wicklung im undfiir das eigene Haus,unzufrieden mit den Wirkungs-weisen konventioneller Metho-den. Gemeinsam mit Professorenaus dem firtemational Institute forManagement Development (IMD)in T,arisanne. die ebenfalls auf derSuche nach alternativen Metho-den zur strategischen Plalung wa-ren. wurden - ganz kurz gefasst -

. stdrker angeregt,Kreativitdt wird geftir-

ded. und vor allem werden -die in-dividuellen kognitiven Erfahrun-gen fiir andere sichtbar gemacht",io der Berater weiter. Die Miiglich-keit der Visualisierung von zu be-handelnden Themen lasse dieKommunikation besser flie(en,vertiefe das Vetstdndnis fiireinan-

steht aber erst seit vergan-genern Jahr ftii darin aus. 1loblldoto Tralnor als ,,Ar-beitq geriit"..z.uq VprJi.iSu D8,,Die Idee fiir den intelligen-

bfi Wien AkademreMANAGEMENTLEHRGANGEFUR (ANGEHENDE)