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LeistungsbeurteilungAufgabentestung, Lehrpläne, Schulversuche
ÖGSR Symposium 23.1.2013, BKA ; C. Dorninger
Kompetenzmodelle .. beschreiben Lernprozesse genauer als Lehrpläne…gehen von einem mehrdimensionalen Lernzielbegriff aus und definieren neben kognitiven und methodischen auch soziale und personale Kompetenzen (Weinert, 2001)
Anleihe bei Anderson/Krathwohl (2001) und Bildungsstandards:Wiederhole (Remember)Verstehe (Understand)Wende an (Apply)Analysiere (analyze)Entwickle (Create)
C. Dorninger
EQR:KENNTNISSE
Berufsbildung: Kompetenzmodell – EQR/NQR
EQR:KENNTNISSE(Knowledge)
Wie
derg
eben
Ver
steh
en
Anw
ende
n
Ana
lysi
eren
Ent
wic
keln
EQR:FERTIGKEITEN(Skills)
Inhalts-bereich 1
Inhalts-bereich 2
INH
ALT
SD
IME
NS
ION
HANDLUNGSDIMENSION
DESKRIPTOR
EQR:KOMPETENZ(Competence)
Ver
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ort-
lichk
eit
Sel
bsts
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ig-
keit
Soziale & Personale Dimension
Aufgabenentwicklung und Qualitätssicherung
o Erstellung von Aufgabenpaketen (+ Beilagen) für alle Reifeprüfungen (drei Termine im Jahr; Kompetenzchecks, Probemature)
o Vorbereitung von Reservepaketen
o Endkontrolle der Testunterlagen samt Beilagen (Korrektur- und Beurtei-lungsschlüssel, Testinstruktionen); Übermittlung der Aufgabenhefte zu den Hauptterminen und im pdf - Format zu den Nebenterminen
o Aufbau und Wartung eines Aufgabenpools für die Kompensationsprüfungen in den standardisierten Klausurfächern und Übermittlung an die Schulen
o Vorbereitung der elektronischen Prüfung
Qualitätskreislauf zur Itementwicklung Qualitätskreislauf
Aufgaben:Interne Kontrolle
Feldtestungen
Testtheorie fürNacharbeitung und Ensembles
Expertenreview oder „Standard – Setting“
Fassung der ge-samten Klausur
Aufgaben und Beurteilung
Entwicklung durch unterschiedliche Expertengruppen
Basis Lehrplan, Bildungsstandards (Kompetenzmodelle), Testspezifikationen, europäische Dokumente (GERS, gemeinsame Mathematikspezifikation u.a.)
Beurteilungsschema muss bei standardisierten Prüfun-gen durchkonzipiert sein und am besten metrische Skalen verwenden (wirken „gerecht“)
„Aufarbeitung“ der Verbindung von psychologischer Testtheorie und pädagogischer Leistungsbeurteilung
Ziele der neu interpretierten Leistungsbeurteilung Gute Grundkonzeption der LBVO 1974, die den Kern der Kompetenz-orientierung
bereits in sich trägt (z.B. § 14 LBVO Beurteilungsstufen: Erfassung und Anwendung, Durchführung von Aufgaben, Eigenständigkeit)
Nun soll die Kompetenzerfassung in allen Bereichen neu interpretiert werden: Die Leistungsfeststellungen werden praxisgerechter und orientieren sich ausschließlich an der nachzuweisenden Kompetenz.
Die Außenwirksamkeit der Benotung wird gestärkt: Vereinheitlichung des Leistungsniveaus für den positiven Abschluss eines Moduls (=Semesters bzw. Schuljahres).
Das Notenkalkül wird durch Kompetenzkataloge unterstützt: Klare Erfassung der Grundanforderungen und der weiterführenden Anforderungen.
Die Lernenden werden bei Reflexion und Selbsteinschätzung unterstützt, die Transparenz der Leistungsbeurteilung wird gefördert und individuelle Fördermaßnahmen inkl. Begabungsförderung werden erleichtert.
Leistungsfeststellung und Leistungsbeurteilung
Was ist das überwiegend Wesentliche?
Semester- bzw.
Jahresnote
Benotung von mündlichen,
schriftlichen, praktischen und grafische Leistungen
?Notenfindung
Ablauf der Leistungsbeurteilung alt (Basis LBVO 1974)
Jahresplanungder Lehrperson
Lehrpläne
?Gesamtnoten-
findung
Wurden die wesentlichen Bereiche überwiegend erfüllt? - Interpretation?
Ablauf der Leistungsbeurteilung interpretiert
Kompetenzkataloge Einzelkompetenzen
weiterführende Kompetenzen
Kompetenzorientierte Lehrpläne,Bildungsstandards
Kataloge zur Kenntnis bringen
Laufende Ergebnisrückmeldung
Rückmeldegespräche
Frühwarnung
Erfüllungsgrad der Einzelkompetenzen und
erweiterten Kompetenzen
Gesamterfüllung im persönlichen
Kompetenzprofil
Semester- bzw. Jahresbenotung
Erhebungvon mündlichen,
schriftlichen, praktischen und grafischen
Leistungen
Leistungsfeststellung Kompetenzzuschreibung Leistungsbeurteilung
überwiegend Wesentliche
Kompetenzbereich – Kompetenz – Aufgabe
Bügeln
Pflegeetikett lesen
Waschen Schneidern
einfache Wäsche bügeln Sakkos bügeln Hemden bügeln:
Okay!
Hemd 1: Okay!
Hemd 2: Okay!
Hemd 3: Auweh!
Hemd 4:Okay!…
Auch wer Hemden bügeln kann, bügelt nicht immer jedes Hemd sauber. Aber jeder, der bügeln können will, muss Hemden bügeln können und kann dies nicht durch das Lesen von Pflegeetiketten kompensieren!
Kompetenz-beschreibung
Erfüllungsgrad
Taxierung
Grundanforderungen darüber hinausgehende Anforderungen
überwiegend vollständig überwiegend vollständig
Kompetenz 1 Verstehen Anwenden
Kompetenz 2 Anwenden Analysieren
Kompetenz 3 Verstehen Anwenden Analysieren
Kompetenz 4 Anwenden Analysieren Entwickeln
Kompetenz 5 AnalysierenEntwickeln
Kompetenzkatalog – genereller Aufbau
Kompetenz 1 setzt sich bei-
spielsweise nur aus Grundan-forderungen zusammen.
Kompetenz 2, 3 und 4 verfügen
über Grund- und darüber
hinausgehende Anforderungen.
Kompetenz 5 verfügt beispiels-weise nur über darüber hinaus-gehende Anfor-
derungen.
Alle Grundanfor-derungen müssen
zumindest überwiegend erfüllt sein.
Kompetenz-beschreibung
Erfüllungsgrad
Taxierung
Grundanforderungen darüber hinausgehende Anforderungen
überwiegend vollständig überwiegend vollständig
Kompetenz 1 Verstehen Anwenden
Kompetenz 2 Anwenden Analysieren
Kompetenz 3 Verstehen Anwenden Analysieren
Kompetenz 4 Anwenden Analysieren Entwickeln
Kompetenz 5 AnalysierenEntwickeln
Kompetenzprofil mit genügender Leistung
Genügend
Kompetenz-beschreibung
Erfüllungsgrad
Taxierung
Grundanforderungen darüber hinausgehende Anforderungen
überwiegend vollständig überwiegend vollständig
Kompetenz 1 Verstehen Anwenden
Kompetenz 2 Anwenden Analysieren
Kompetenz 3 Verstehen Anwenden Analysieren
Kompetenz 4 Anwenden Analysieren Entwickeln
Kompetenz 5 AnalysierenEntwickeln
Kompetenzprofil mit befriedigender Leistung
Befriedigend
Kompetenz-beschreibung
Erfüllungsgrad
Taxierung
Grundanforderungen darüber hinausgehende Anforderungen
überwiegend vollständig überwiegend vollständig
Kompetenz 1 Verstehen Anwenden
Kompetenz 2 Anwenden Analysieren
Kompetenz 3 Verstehen Anwenden Analysieren
Kompetenz 4 Anwenden Analysieren Entwickeln
Kompetenz 5 AnalysierenEntwickeln
Kompetenzprofil mit guter Leistung
Gut
Kompetenz-beschreibung
Erfüllungsgrad
Taxierung
Grundanforderungen darüber hinausgehende Anforderungen
überwiegend vollständig überwiegend vollständig
Kompetenz 1 Verstehen Anwenden
Kompetenz 2 Anwenden Analysieren
Kompetenz 3 Verstehen Anwenden Analysieren
Kompetenz 4 Anwenden Analysieren Entwickeln
Kompetenz 5 AnalysierenEntwickeln
Kompetenzprofil mit sehr guter Leistung
Sehr gut
Kompetenz-beschreibung
Erfüllungsgrad
Taxierung
Grundanforderungen darüber hinausgehende Anforderungen
überwiegend vollständig überwiegend vollständig
Kompetenz 1 Verstehen Anwenden
Kompetenz 2 Anwenden Analysieren
Kompetenz 3 Verstehen Anwenden Analysieren
Kompetenz 4 Anwenden Analysieren Entwickeln
Kompetenz 5 AnalysierenEntwickeln
Kompetenzprofil mit nicht genügender Leistung
Nicht Genügend
Lehrplanarbeiten mit Kompetenzkatalogen
Bildungsziel einzelner Gegenstände (Reifeprüfung!) in das allgemeine Bildungsziel der Lehrpläne übernehmen
Übernahme der Kompetenzdeskriptoren aus den Modellen der Bil-dungsstandards in die Bildungs- und Lehraufgabe der Lehrpläne
Gruppierung der Kompetenzdeskriptoren nach „Bereichen“
Drei bis fünf Kompetenzdeskriptoren pro Semester; Zusammenfassen bei mehr (vorhandenen) Deskriptoren
Semesterkompetenzmodul (§6 (2) SchOG) bekommt Übertitel
Bildungs- und Lehraufgabe und Lehrstoff wird ab der10. Schulstufe in Semester getrennt
Modell eines Kompetenzkatalogs wird in der LP-VO verankert
HTL für Elektrotechnik, 3. Semester Beispiel für Kompetenzkatalog „Angewandte Mathematik“
Taxierung Basiskompetenz weiterführende Kompetenz
Kompetenzbereich, Einzelkompetenz und Beschreibung über-wiegend
voll-ständig
über-wiegend
voll-ständig
Zahlen
und Maß
e
1. Ich kann grundlegende Mengenoperationen zur Darstellung mathematischer Sachver-halte einsetzen (reelle und komplexe Zahlen)
Durchschnitt und Vereinigung; Differenz /Potenzmenge; Kartesische Darstellung, Relation, Funktion; Abbildung (K)
Operieren Interpretier.
2. Ich kann die Grundrechnungsarten mit komplexen Zahlen ausführen und die Ergebnisse in der Gaußschen Ebene interpretieren (alle Grundrechnungsarten, Polarkoordinaten)
+, -, *, / und Potenzieren von komplexen Zahlen (inkl. Anwendungen); Darstellung von Zahlen und Operationen in Gaußscher Ebene; Kartesische Koordinaten (K) Umwandlung in Polarkoordinaten, Kreisteilungsgleichungen (eK)
Modellbilden
Operieren
Interpretier.
3. Ich kann quantitative Aufgabenstellungen mathematisch modellieren und zeitgemäße Rechenhilfen einsetzen (bezogen auf reelle und komplexe Zahlenbereiche)
Anwendungen im Gleich- und Wechsel-stromkreis, allgemeine Aufgaben, Tech-nologieeinsatz (Taschenrechner oder Software) (eK)
Modellbilden
Argumentier.
Algebra und Geometrie
4. Ich kann Berechnungen im Dreieck, im Kreis und im Viereck sowie von elementaren Körpern durchführen (Trigonometrie des allgemeinen Dreiecks)
Umfang, Fläche von Dreiecken, Vierecken und vom Kreis; spez. Punkte im Dreieck; Pythagoras und ähnliche Sätze, Winkel-funktionen; Oberfläche, Volumen (K)
Modellbilden Operieren Interpretier.
5. Ich kann Linearkombinationen und Skalar-produkte von Vektoren bestimmen und interpretieren, das vektorielle Produkt im Raum bilden und es geometrisch inter-pretieren (Betrag, orthogonal)
Vektorraum, Linearkombination, Skalar-produkt, orth. Vekt., Betrag des Vektors (K) Theorie der linearen Abbildung;Vektorielles Produkt (operieren, geomet-rische Interpretation – auch in d.ET) (eK)
Operieren
Interpretier.
Argumentier.
Schulversuche zur LB-VO Volksschule Kompetenzkatalog – Pensenbuch (z.b. Europaschule Linz)
Mathematik 4. Schulstufe – Arbeiten mit Zahlen – 3 Kompetenzen (Zahlendarstellungen und – beziehungen verstehen, Zahlen runden – Anzahl schätzen – Bruchzahl verstehen)
Schulversuch Klusemannstrasse extern „Klex“ (NMS) „Leistungsblatt“ Teilkompetenzen nach Noten gelistet; Dokumentation besonders wichtig; Schüler/innen schät- zen sich selbst ein;
AHS Lehrstoff 6. Klasse Mathematik – Modell Zusammenhänge darstellen Kompetenzen werden Lehrstoffkapiteln zugeordnet
BISOP Baden Einführung in die Sozialpädagogik – gelebte Unterrichtspraxis Kompetenzeinschätzung in drei Stufen – Fallbeispiele
HAK – neuer Lehrplan Beispiel WINF Kompetenzdeskriptoren im Lehrplan abgeleitete Kompetenzbeschreibungen, genaue Kompetenzraster
Abschließende Bemerkungen
Die Kompetenzorientierung in der Leistungsbeurteilung ist das fehlende Glied der Arbeiten seit den Bildungsstandards 2005 .
Dazu braucht es:
eine neue LB-VO mit Einarbeitung der bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse
Lehrplan – Verordnungen, die diese Überlegungen konsequent umsetzen
eine gedankliche Verbindung zwischen der Leistungsbeurteilung in den Schulgesetzen und der Testtheorie-Ansätze bei der Reifeprüfung
Konferenz zur Darstellung aller Standpunkte (2.5. 2013, PH – LINZ)
Legistische und pädagogische Umsetzung im Kalenderjahr 2014
KONTAKT Christian Dorninger BMUKK, BIFIE [email protected], [email protected]