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eistungsbezogene Kostenrechnung Instrument des Hochschulcontrol Dr. Rainer Ambrosy Kanzler HOCHSCHULKURS 2003 Wesentliche Teilaspekte einer Hochschulkostenrechnung

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Leistungsbezogene Kostenrechnung als Instrument des Hochschulcontrolling

Dr. Rainer AmbrosyKanzler

HOCHSCHULKURS 2003

Wesentliche Teilaspekte einer Hochschulkostenrechnung

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Dr. Rainer AmbrosyKanzler

Themen des Workshops

• Wahl des Kostenrechnungssystems

• Personalkostenerfassung

• Kostenträgerproblematik: „Kuppelproduktion“ von

lehre und Forschung (?)

Wesentliche Teilaspekte einer Hochschulkosten-rechnung

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Dr. Rainer AmbrosyKanzler

Ist-Kostenrechnung Normalkostenrechnung

Kostenrechnungssysteme

Grenzplan-kostenrecnung

Prozesskosten-rechnung

starr flexibel

RelativeEinzelkosten

TeilkostenVollkosten

starre Plan-kostenrechnung

flex. PlanKRauf Vollkosten-

basis

Plankostenrechnung

Teilkosten

DB-Rechnung

Vollkosten

IKR aufVollkosten-

basis

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Dr. Rainer AmbrosyKanzler

Teilkostenrechnung:

• Die gesamten Kosten werden in fixe und variable Bestandteile aufgespalten.

• Die Produkterlöse werden um die variablen Kosten vermindert.

• Die Differenz nennt man Deckungsbeitrag.

• Die Fixkosten werden in einer Position zusammengefaßt und der Summe der einzelnen Deckungsbeiträge gegen-übergestellt.

• Die Differenz ist der Periodenerfolg

Einstufiges Direct-Costing

Einstufige Deckungsbeitragsrechnungnach dem Teilkostenprinzip

Produkt-gruppe 1

Produkt-gruppe 2

A B C D

Umsatzerlöse

./. variable Kosten

= Deckungsbeitrag I

./. fixe Kosten

= Deckungsbeitrag IIBetriebsergebnis

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Dr. Rainer AmbrosyKanzler

Teilkostenrechnung:

• Das mehrstufige Direct Costing

bzw. die

Fixkostendeckungsrechnung unter-

scheidet sich vom einstufigen Direct

Costing in der Behandlung der

Fixkosten in der Ergebnisrechnung.

• Die Fixkosten werden zusätzlich im

Hinblick auf ihre Zurechenbarkeit

auf einzelne Kostenträger (Produkte

bzw. Produktgruppen) analysiert.

Fixkostendeckungsrechnung

Korrekte Fixkostendeckungsrechnungnach dem Teilkostenprinzip

Produkt-gruppe 1

Produkt-gruppe 2

A B C D

Umsatzerlöse

./. variable Kosten

= Deckungsbeitrag I

./. erzeugnisfixe Kosten

= Deckungsbeitrag II

./. erzeugnisgruppen-fixe Kosten

= Deckungsbeitrag III

./. unternehmensfixeKosten

= Deckungsbeitrag IV

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Dr. Rainer AmbrosyKanzler

Theorie II

Teilprozeß 11

Einzel-aktivitäten

Kostenstelle 1

Kostenstelle 2

Kostenstelle 3

Teilprozeß 12

Teilprozeß 13

kostenstellen-spezifische

Teilprozesse

Teilprozeß 21

Teilprozeß 22

Teilprozeß 23

Teilprozeß 24

Teilprozeß 25

Teilprozeß 26

Teilprozeß 31

Teilprozeß 32

Teilprozeß 33

Teilprozeß 34

kostenstellenüber-greifende

Hauptprozesse

Haupt-prozeß

I

Haupt-prozeß

II

Haupt-prozeß

III

Haupt-prozeß

IV

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Dr. Rainer AmbrosyKanzler

FG-Management

Aktivitäteneinzelne LFE

Prüf.komm.-Vorsitz

Teilprozess-bündel

LV 1

LV 2

LV 3

LV 4

LV 5

Prüfungen

Forsch. proj. 1

Forsch. proj. 2

Doktoranden

Habilitanden

Hauptprozesseder Lehre

Studien-gang

A

Studien-gang

B

Studien-gang

C

Studien-gang

N

Mitglied HS-Senat

Management

Lehre

Forschung

‘Kostenspaltung’ Kostenentflechtung

Theorie II

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Dr. Rainer AmbrosyKanzler

Theorie II

FB-Managem.

LFE 1

LFE 2

LFE N

Hochsch.-Man.

kostenstellen-spezifische

Teilprozesse

LV 21

LV 22

LV 23

Prüfungen 2

Doktoranden 2

Forsch. proj. 21

Hochsch.-Man.

LV 31

LV 32

Forsch. proj. 31

kostenstellenüber-greifende

Hauptprozesse

Studien-gang

I

Studien-gang

II

Studien-gang

III

For-schungs-

proj. I

dezentrale Lehr- undForschungseinheiten

Kostenstellen

LV 11

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Dr. Rainer AmbrosyKanzler

OrganisationAkademische

Angelegenheiten

Leitungs- und Koordinationsaufgaben

Personal-vertretung

Lehre Forschung Management sonstige Dienste

Fachhochschule Bochum

VerwaltungstätigkeitenHochschul-

leitungFB-

GremienBeauftragten-

tätigkeiten

Finanzmanagement Personalmanagement Studierendenservive

Personalplanung Einstellungen Personalbetreuung Personalcontrolling

Professoren Tarifpersonal Studentische Hilfskräfte

Erteilung von Lehraufträgen

1

2

3

4

5

6

Theorie II

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Dr. Rainer AmbrosyKanzler

Beispiel Prozeßkostenrechnung:Bibliothek FH Bochum

Hauptprozesse (insgesamt 15)Tätigkeiten (ca. 80) Monographien elektron. Medien ... ... ...

beschaffen beschaffen

Literaturauswahl ... ... ...Vorakzession ... ... ...

Bestellung ... ... ...Akzession ... ... ...

Mahnungen ... ... ...

techn. Buchbearbeitung ... ... ...Stastik ... ... ...

...

...

Summe lmi-Kosten

Prozessmenge

Prozesskosten lmi

Zuschlag für lmn-Kosten

Prozesskostensatz

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Dr. Rainer AmbrosyKanzler

Erfassung der Personalkosten

• größter Kostenblock, ca. 75% der Gesamtkosten an FH BO

• Mit fortschreitender Autonomie der Hochschulen nimmt die Relevanz von Ist-Kosten zu.

• Für Preiskalkulationen (z.B. Make-or-Buy Entscheidungen) sind Zeitaufschreibungen notwendig. Personalrat?

• Das gilt im besonderen Maße bei Einsatz einer Prozess-kostenrechnung

• Wissenschaftler müssen ihre Personalkosten auf Kostenträger aufteilen.

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Dr. Rainer AmbrosyKanzler

Personalkosten

Raumkosten

Investitionen

Wer arbeitet wielange wofür?

Wer nutzt welche Räume wielange wofür?

Wer kauft was wofür?

Anteile der Arbeitszeit für die Erstellung der Leistungen in Lehre und Forschung (z.B. auch: Zusammensetzung des Auditoriums nach Studiengängen)

Prozentuale Aufteilung auf damit zu produzierende Leistungen Nutzungsdauer/Abschreibungsfristen Folgeinvestitionen

Kosten pro Student, pro Absolvent,

usw.

Kosten einzelner Lehrveran- staltungen, einzelner

Verwaltungstätigkeiten, interner Leistungen, usw.

Kosten einzelner Studiengänge,

FuE-Projekte, des Managements, usw.

1. Priorität2. Priorität nachgeordnet ableitbar

Abfrage von Kosteninformationen "vor Ort" und ableitbare Informationen

Theorie II

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Dr. Rainer AmbrosyKanzler

Personalkostenverteilung auf Kostenträger

• Forschung und Lehre werden häufig als Kuppelprodukt angesehen. Zumindest besteht eine enge Beziehung.

• Die realistische Aufteilung Kosten auf Forschung und Lehre kann nur empirisch erfolgen:

Gefahr von „strategischem“ Verhalten

• Bleibt die Aufteilung koeffizientenorientiert, sinkt der Nutzen als hochschulinternes Steuerungsinstrument

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Dr. Rainer AmbrosyKanzler

Erfassung der Forschungsanteile an den Personalkapazitäten

• Modell I: Forschungsanteile als Fixum (FH Osnabrück)

• Modell II: Forschungsanteile als Rest (UGH-Wuppertal, KMK-Berechnung)

• Modell III:Forschungsanteile nach Projekten (KFA Jülich)

• Modell IV: Forschungsanteile individuell abgefragt• Pragmatisches Modell der FH Bochum

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Dr. Rainer AmbrosyKanzler

Modell I: Forschungsanteile als Fixum (FH Osnabrück)

Auf der Basis der Differenz zwischen dem Lehrdeputat eines Professors (18 WoSt.) und eines ausschließlich lehrenden Studienrates (20 WoSt.) werden jedem Professor 2 WoSt. bzw. ca. 10 % seiner Personalkapazität als Forschungsarbeit angerechnet.

Sehr leichte Berechnung Mißbrauch zur Senkung der Lehrkosten ausgeschlossen Bewertung der Forschungsleistung nicht nötig

realitätsfern leistungsunabhängig keine Zuordnung zu einzelnen Projekten möglich kontraproduktiver "Forschungsanreiz" (gleichmachend)

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Dr. Rainer AmbrosyKanzler

Modell II: Forschungsanteile als Rest (KMK)

Orientiert an den Curricularen Normwerten verschiedener Fächergruppen werden Lehranteile und Selbstverwaltungsanteile geschätzt und die Differenz zur Gesamtkapazität als Forschungsanteil gerechnet.

Relativ leichte Berechnung Mißbrauch zur Senkung der Lehrkosten ausgeschlossen Bewertung der Forschungsleistung nicht nötig

Realitätsbezug fraglich leistungsunabhängig keine Zuordnung zu einzelnen Projekten möglich kontraproduktiver "Forschungsanreiz" (gleichmachend)

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Dr. Rainer AmbrosyKanzler

Modell III: Forschungsanteile nach Projekten (KFA Jülich)

Die Personalkapazität wird projektweise erfaßt. Mit der Genehmigung von finanziell geförderten Forschungsprojekten wird der Arbeitsanteil des HLs bzw. der beteiligten HL als prozentuale Angabe erfaßt und geht entsprechend in die Kostenrechnung ein. Der mögliche Anteil wird pro Hochschullehrer aufgrund des derzeitigen Charakters der Hochschule z.B. auf 20 % begrenzt.

relativ hohe Realitätsnähe Zuordnung zu Forschungsprojekten möglich Bewertung der Forschungsleistung nicht nötig Leistungsabhängigkeit durch Mittelgeber eher positiver Forschungsanreiz Mißbrauch zur Senkung der Lehrkosten weitgehend ausgeschlossen

Relativ hoher Erfassungsaufwand Nur finanziell geförderte Projekt gelten als Forschung kein Bezug zum Projektergebnis

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Dr. Rainer AmbrosyKanzler

Modell IV: Forschungsanteile individuell abgefragt

Empirisch werden die Forschungsanteile aller HL an der Gesamtkapazität erfragt. Mindestbedingung sind die Angabe eines "Projektnamens" und der Projektdauer. Nach Abschluß des Projektes werden die Ergebnisse von Experten begutachtet und gegebenenfalls daraus Konsequenzen abgeleitet.

Höchste potentielle Realitätsnähe relativ freizügige Definition von "Forschungsprojekt” Zuordnung Kosten zu Forschungsprojekten möglich

höchster Erfassungsaufwand hoher Evaluationsaufwand provoziert Mißbrauch zur Senkung der Lehrkosten

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Dr. Rainer AmbrosyKanzler

Verteilung der Personalkosten auf Kostenträgeran der FH Bochum

• “Individuelle” Informationen aus sog. Lehrerhebungsbögen am Ende des Semesters (in NRW gesetzlich vorgeschrieben)

• Abfrage gehaltener Lehrveranstaltungen ergänzt um die Anfrage, für welchen Studiengang

• ggf. Zusammensetzung des Auditoriums für Verteilung auf verschiedene Studiengänge

• Forschungskosten vorerst nur bei Förderung als (Drittmittel-) Projekt entsprechend Deputatsermäßigung

• (Selbst-) Verwaltungskosten vorerst nach Deputsermäßigung

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Dr. Rainer AmbrosyKanzler

Lfd. Nr.

Bezeichnung der Lehrveranstaltung Anteil im Studiengang8) [%] Anzahl der SWS an den Wochentagen

Bemer-kungen11)

ggf. auch Nr. der Lehrveranstaltung aus Vorlesungsverzeichnis angeben

03 B

IS

04 W

irtsc

haft

05 B

usin

ess

in E

urop

e

07 C

omm

erce

Int.

11 T

echn

isch

e B

W

13 W

irtsc

hafts

ing.

19 S

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Mo Di Mi Do Fr Sa SW

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ls B

lock

vera

nst.1

0)

tatsächliche Lehrtätigkeit Zw.-Summe

Abschnitt 1 (Ermittlung der individuellen Nettolehrverpflichtung)Regellehrverpflichtung Sem.-Wochenstd.

Professoren 18Ermäßigung der Regellehrverpflichtung wegen folgender Funktion1), Aufgabe2) Kostenträger3)

Ermäßigung wegen Schwerbehinderung4)

Ermäßigung wegen Diplomarbeiten (Betreuung)5): Anzahl/Studiengang-Nr. (s.u.) / / / /Guthaben/Fehlstunden Vorsemester6)

rechnerische Sollehrverpflichtung Übertrag 1 = 18

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Dr. Rainer AmbrosyKanzler

Exkurs zur „Kuppelproduktion“von Lehre und Forschung

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Dr. Rainer AmbrosyKanzler

Thesen

1. Die Subsumtion der Einheit von Lehre und Forschung unter den Begriff Kuppelproduktion entspricht nicht der betriebswirtschaftlichen Definition und ist in diesem Sinne „falsch“.

2. Dieses Mißverständnis dient einer „Glaubenshaltung“, die für die deutschen Universitäten existenziell ist und die politische Gefahren abwehren hilft.

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Dr. Rainer AmbrosyKanzler

• Gaugler 1977: „Viele Inputausgaben der Hochschulen, ..., fallen gemeinsam für die Erfüllung von Ausgaben in der Forschung, in der Lehre und in der Selbstverwaltung in einer so eng verbundenen Weise an, daß sie nicht einmal nach diesen drei globalen Bereichen der Kostenverursachung in wissenschaftlichen Hochschulen getrennt werden können. Die von der Betriebswirtschaftslehre für die Kalkulation wirtschaftlicher Kuppelprodukte entwickelten Methoden (...) versagen hier weitgehend.“

• Unikanzler „Greifswalder Erklärung“ 1999: „Die Kosten für Forschung und Lehre sind untrennbar miteinander verbunden („Kuppelproduktion“) und können für Auswertungsrechnungen allenfalls durch willkürliche Schätzungen aufgeteilt werden.“ Beschluß des Plenums

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Dr. Rainer AmbrosyKanzler

„Aus einem Kuppelproduktionsprozess gehen

technisch zwangsläufig mehrere Produkte bzw.

Produktarten in einem meist starren

Mengenverhältnis hervor. Hieraus resultieren

spezifische Probleme der Kostenzurechnung.“

(Klassische Beispiele: Chemische oder physische Spaltprozesse: z.B. Raffinerien und Schlachtereien)

Definition Kuppelproduktion (Hummel/Männel 1990):

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Dr. Rainer AmbrosyKanzler

Forschung und Lehre keine Kuppelprodukte!

Konsentierte Einheit von Forschung und Lehre, aber:• Individualisierung dieser Einheit ist eine

Interpretation, die • weder durch „starre Mengenverhältnisse“• noch „natürliche“ Gesetzmäßigkeiten• noch „technische“ Gesetze

gekennzeichnet ist!

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Dr. Rainer AmbrosyKanzler

Forschung und Lehre keine Kuppelprodukte! • Wissenschaft unterliegt keinem

„Materieerhaltungssatz“.• Idee der Einheit hat gerade das Ziel, daß die

„Einzeltätigkeiten“ konstitutiv füreinander sind.• Wissenschaft konstituiert den eigenen Gegenstand

wesentlich, bildet ihn nicht nur nach bzw. ab.• Die Evaluation von Forschung und Lehre erfolgt

getrennt - bisher konsentiv.• Systemtheorie: Lehre und Forschung gehören zwei

unterschiedlichen gesellschaftlichen Teilsystemen (Erziehung bzw. Wissenschaft) an.

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Dr. Rainer AmbrosyKanzler

Also:

Im Gegensatz zu einem exzellenten Schlachter, vermehrt ein exzellenter Wissenschaftler mit seiner Arbeit die Filetstücke!

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Dr. Rainer AmbrosyKanzler Wahres im ‚Falschen‘

oder: Wem oder wozu dient der Mythos

„Das Rechenwerk stößt allerdings in einer wichtigen ‚Glaubensfrage‘ an Grenzen, die sich für die Universität aus der Einheit von Lehre und Forschung ergeben: In einem relativ breiten Bereich lassen sich die Kosten für Lehre und für Forschung deshalb nicht objektiv trennen, weil gerade die Einheit dieser Aufgaben dem entgegensteht (Kuppelproduktion). Die universitäre Lehre findet auf der Grundlage der Forschung statt, und umgekehrt beeinflußt die Lehre die Forschung. Anders als bei Fachhochschulen (dort grundsätzlich nur Lehre) und Forschungseinrichtungen wie die Max-Planck-Gesellschaft (dort grundsätzlich nur Forschung) steht das Wesen der Universität einer objektiven Trennung der Kosten von Lehre und Forschung im Kernbereich entgegen.“(Schlußbericht des Arbeitskreises ‘Hochschulrechnungswesen’ der deutschen Universitätskanzler. München 1999: 7)