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2 C.F. Poets sowie die Mitglieder der AG Pädiatrie der DGSM: F. Kirchhoff, E. Feldmann, A. Kramer, S. Scholle, T. Erler, B. Hoch, A. Mühlig-Hofmann, E. Paditz, T. Schäfer, B. Schneider, B. Schlüter, M. Urschitz, A. Wiater. Definition und Basisinformation Der plötzliche Säuglingstod ist definiert als der rasch eintretende Tod eines Säug- lings, der nach der Anamnese unerwar- tet ist, bei dem die Auffindesituation und die äußere Besichtigung des Körpers keine Anhaltspunkte für einen nichtnatürlichen Tod ergeben und bei dem eine nach einem definierten wissenschaftlichen Protokoll durchgeführte postmortale Untersuchung (Autopsie) keine Befunde ergeben, die aus klinischer und histologisch-pathologischer Sicht als todesursächlich gelten können. Obwohl die pathogenetischen Abläufe der unter diesem Begriff zusammengefassten Todesfälle noch nicht befriedigend geklärt sind, konnten statistische bzw. epidemiolo- gische Risikofaktoren identifiziert werden, deren Vermeidung z. B. in Deutschland zu einem Rückgang der Zahl der unter der Diagnose „plötzlicher Säuglingstod“ ver- storbenen Kinder um etwa 80% auf jetzt noch etwa 0,3/1000 geführt hat. Diagnostik Nach dem plötzlichen Tod eines Säug- lings sollte ausführliche Anamnese (z. B. Auffindesituation, Fütterungs- und Pfle- gegewohnheiten, vorausgehende Sympto- me u. a.) und eine Obduktion nach einem definierten wissenschaftlichen Protokoll durchgeführt werden, da nur so eine defi- nitive Todesursache diagnostiziert werden kann bzw. der Todesfall im Sinne einer Ausschlussdiagnose als definitiver „plötz- licher Säuglingstod“ klassifiziert werden kann (s. Definition). Bislang gibt es kei- ne diagnostische Methode, die mit aus- reichender Sensitivität und Spezifität eine allgemeine Identifikation von verstärkt säuglingstodgefährdeten Kindern ermög- lichen würde. Prophylaxe Bislang ist nur für die Primärprävention, d. h. die Aufklärung aller Eltern von Säug- lingen über Möglichkeiten der Risikore- duktion, gezeigt worden, dass es hierunter zu einem deutlichen Rückgang des Sterbe- risikos kommt. Daher ist dies derzeit die einzig empfohlene Maßnahme zur Pro- phylaxe des plötzlichen Säuglingstods. Folgende Empfehlungen gelten als gesi- chert und sollten den Eltern aller Neuge- borenen zugänglich gemacht werden: F Legen Sie Ihr Kind zum Schlafen auf den Rücken; benutzen Sie dabei eine feste Unterlage. F Achten Sie auf eine rauchfreie Umge- bung für Ihr Kind auch schon wäh- rend der gesamten Schwangerschaft. F Vermeiden Sie Überwärmung: Wäh- rend der Nacht ist eine Raumtempe- ratur von 18°C optimal, anstelle einer Bettdecke empfiehlt sich die Verwen- dung eines Babyschlafsacks in alters- entsprechender Größe. Im Zweifels- fall fühlen Sie zwischen den Schulter- blättern, ob sich die Haut warm, aber nicht verschwitzt anfühlt: Dann ist es Ihrem Kind weder zu warm noch zu kalt. F Falls Sie keinen Schlafsack verwenden möchten, achten Sie darauf, dass Ihr Kind nicht mit dem Kopf unter die Bettdecke rutschen kann, indem Sie es so ins Bett legen, dass es mit den Fü- ßen am Fußende anstößt. Verzichten sie auf Kopfkissen, Fellunterlagen, „Nestchen“, gepolsterte Bettum- randungen und größere Kuscheltiere, mit denen sich Ihr Kind überdecken könnte. F Lassen Sie Ihr Kind bei sich im Zim- mer, aber im eigenen Kinderbett schlafen. F Stillen Sie im 1. Lebensjahr so lange, wie es Ihnen möglich ist. F Bieten Sie Ihrem Kind zum Schla- fengehen einen Schnuller an (kein Zwang, also z. B. keine Replatzie- rung des Schnullers beim schlafenden Kind!). Der letztgenannte Punkt ist in früheren Auflagen dieser Empfehlungen nicht ent- halten gewesen. Dies lag daran, dass durch die frühe Einführung eines Schnullers der Stillerfolg bedroht schien und beispiels- weise eine Stillempfehlung der WHO vom Schnullergebrauch abrät. Eine Meta- analyse der Daten aus sieben verfügba- ren Studien zeigte jedoch eine 30%ige Ri- sikoreduktion [Odds Ratio (OR): 0,71; 95%-Konfidenzintervall (95%-KI): 0,59– 0,85] in Verbindung mit dem regelmäßi- gen Gebrauch eines Schnullers [1]. In der deutschen SIDS-Studie (SIDS: „sudden infant death syndrome“) war Schnuller- gebrauch sogar mit einem um 60% redu- zierten Risiko verbunden (OR: 0,39; 95%- KI: 0,31–0,50; [2]). Außerdem zeigt eine aktuelle Meta- analyse, dass Schnullergebrauch nicht den Stillerfolg gefährdet: Der Anteil der Kin- der, die mit 4 Monaten noch gestillt wur- den, lag bei Kindern, die einen Schnul- ler angeboten bekommen hatten, genau- so hoch wie bei jenen, die keinen Schnul- ler erhalten hatten [3]. Daher erscheint in Abwägung von Nutzen und möglichen Nebenwirkungen der Schnullergebrauch einen eindeutigen Vorteil zu bringen, oh- ne dass dadurch der Stillerfolg gefährdet Somnologie 2012 · 16:202–203 DOI 10.1007/s11818-012-0574-9 Online publiziert: 13. September 2012 © Springer-Verlag 2012 C.F. Poets 1  · Die Mitglieder der AG Pädiatrie der DGSM 2 1 Abteilung für Neonatologie, Universität-Klinikum Tübingen Leitlinie B20   „Plötzlicher Säuglingstod“ 202 | Somnologie - Schlafforschung und Schlafmedizin 3 · 2012 Leitlinien

Leitlinie B20 „Plötzlicher Säuglingstod“

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Page 1: Leitlinie B20 „Plötzlicher Säuglingstod“

2 C.F. Poets sowie die Mitglieder der AG Pädiatrie der DGSM: F. Kirchhoff, E. Feldmann, A. Kramer, S. Scholle, T. Erler, B. Hoch, A. Mühlig-Hofmann, E. Paditz, T. Schäfer, B. Schneider, B. Schlüter, M. Urschitz, A. Wiater.

Definition und Basisinformation

Der plötzliche Säuglingstod ist definiert als der rasch eintretende Tod eines Säug-lings, der nach der Anamnese unerwar-tet ist, bei dem die Auffindesituation und die äußere Besichtigung des Körpers keine Anhaltspunkte für einen nichtnatürlichen Tod ergeben und bei dem eine nach einem definierten wissenschaftlichen Protokoll durchgeführte postmortale Untersuchung (Autopsie) keine Befunde ergeben, die aus klinischer und histologisch-pathologischer Sicht als todesursächlich gelten können. Obwohl die pathogenetischen Abläufe der unter diesem Begriff zusammengefassten Todesfälle noch nicht befriedigend geklärt sind, konnten statistische bzw. epidemiolo-gische Risikofaktoren identifiziert werden, deren Vermeidung z. B. in Deutschland zu einem Rückgang der Zahl der unter der Diagnose „plötzlicher Säuglingstod“ ver-storbenen Kinder um etwa 80% auf jetzt noch etwa 0,3/1000 geführt hat.

Diagnostik

Nach dem plötzlichen Tod eines Säug-lings sollte ausführliche Anamnese (z. B. Auffindesituation, Fütterungs- und Pfle-gegewohnheiten, vorausgehende Sympto-me u. a.) und eine Obduktion nach einem definierten wissenschaftlichen Protokoll durchgeführt werden, da nur so eine defi-nitive Todesursache diagnostiziert werden kann bzw. der Todesfall im Sinne einer Ausschlussdiagnose als definitiver „plötz-licher Säuglingstod“ klassifiziert werden kann (s. Definition). Bislang gibt es kei-ne diagnostische Methode, die mit aus-reichender Sensitivität und Spezifität eine allgemeine Identifikation von verstärkt säuglingstodgefährdeten Kindern ermög-lichen würde.

Prophylaxe

Bislang ist nur für die Primärprävention, d. h. die Aufklärung aller Eltern von Säug-lingen über Möglichkeiten der Risikore-duktion, gezeigt worden, dass es hierunter zu einem deutlichen Rückgang des Sterbe-risikos kommt. Daher ist dies derzeit die einzig empfohlene Maßnahme zur Pro-phylaxe des plötzlichen Säuglingstods. Folgende Empfehlungen gelten als gesi-chert und sollten den Eltern aller Neuge-borenen zugänglich gemacht werden:FLegen Sie Ihr Kind zum Schlafen auf

den Rücken; benutzen Sie dabei eine feste Unterlage.

FAchten Sie auf eine rauchfreie Umge-bung für Ihr Kind auch schon wäh-rend der gesamten Schwangerschaft.

FVermeiden Sie Überwärmung: Wäh-rend der Nacht ist eine Raumtempe-ratur von 18°C optimal, anstelle einer Bettdecke empfiehlt sich die Verwen-dung eines Babyschlafsacks in alters-entsprechender Größe. Im Zweifels-fall fühlen Sie zwischen den Schulter-blättern, ob sich die Haut warm, aber nicht verschwitzt anfühlt: Dann ist es Ihrem Kind weder zu warm noch zu kalt.

FFalls Sie keinen Schlafsack verwenden möchten, achten Sie darauf, dass Ihr Kind nicht mit dem Kopf unter die Bettdecke rutschen kann, indem Sie es so ins Bett legen, dass es mit den Fü-ßen am Fußende anstößt. Verzichten sie auf Kopfkissen, Fellunterlagen, „Nestchen“, gepolsterte Bettum-randun gen und größere Kuscheltiere, mit denen sich Ihr Kind überdecken könnte.

FLassen Sie Ihr Kind bei sich im Zim-mer, aber im eigenen Kinderbett schlafen.

FStillen Sie im 1. Lebensjahr so lange, wie es Ihnen möglich ist.

FBieten Sie Ihrem Kind zum Schla-fengehen einen Schnuller an (kein Zwang, also z. B. keine Replatzie-rung des Schnullers beim schlafenden Kind!).

Der letztgenannte Punkt ist in früheren Auflagen dieser Empfehlungen nicht ent-halten gewesen. Dies lag daran, dass durch die frühe Einführung eines Schnullers der Stillerfolg bedroht schien und beispiels-weise eine Stillempfehlung der WHO vom Schnullergebrauch abrät. Eine Meta-analyse der Daten aus sieben verfügba-ren Studien zeigte jedoch eine 30%ige Ri-sikoreduktion [Odds Ratio (OR): 0,71; 95%-Konfidenzintervall (95%-KI): 0,59–0,85] in Verbindung mit dem regelmäßi-gen Gebrauch eines Schnullers [1]. In der deutschen SIDS-Studie (SIDS: „sudden infant death syndrome“) war Schnuller-gebrauch sogar mit einem um 60% redu-zierten Risiko verbunden (OR: 0,39; 95%-KI: 0,31–0,50; [2]).

Außerdem zeigt eine aktuelle Meta-analyse, dass Schnullergebrauch nicht den Stillerfolg gefährdet: Der Anteil der Kin-der, die mit 4 Monaten noch gestillt wur-den, lag bei Kindern, die einen Schnul-ler angeboten bekommen hatten, genau-so hoch wie bei jenen, die keinen Schnul-ler erhalten hatten [3]. Daher erscheint in Abwägung von Nutzen und möglichen Nebenwirkungen der Schnullergebrauch einen eindeutigen Vorteil zu bringen, oh-ne dass dadurch der Stillerfolg gefährdet

Somnologie 2012 · 16:202–203DOI 10.1007/s11818-012-0574-9Online publiziert: 13. September 2012© Springer-Verlag 2012

C.F. Poets1 · Die Mitglieder der AG Pädiatrie der DGSM2

1 Abteilung für Neonatologie, Universität-Klinikum Tübingen

Leitlinie B20  „Plötzlicher Säuglingstod“

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wäre; dies gilt zumindest ab dem Zeit-punkt erfolgreichen Stillens, d. h. jenseits der ersten 2–3 Lebenswochen. Pathogene-tisch wird die Wirkung des Schnullers auf das SIDS-Risiko mit einer Erweiterung der oberen Atemwege oder einer gerin-geren Schlaftiefe erklärt. Für ausführliche Informationen sei auf die aktuellen Emp-fehlungen der Amerikanischen Gesell-schaft für Kinderheilkunde verwiesen [4].

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. C.F. PoetsAbteilung für Neonatologie, Universität-Klinikum TübingenCalwerstr. 7, 72076 Tü[email protected]

Interessenkonflikt. Der korrespondierende Autor gibt für sich und seine Koautoren an, dass kein Interes-senkonflikt besteht.

Verfahren zur Konsensbildung

September 2011: Einreichen eines 1. Ent-wurfs durch C. Poets an den Vorstand der DGSM

19./20.10.2011: Einreichen eines neuen Entwurfs durch C. Poets, elektronischer Versand an Delphi-Gruppe, die vom Vor-stand der DGSM einberufen wurde: F. Kirchhoff, E. Feldmann, A. Kramer, S. Scholle, T. Erler, B. Hoch, A. Mühlig-Hof-mann, E. Paditz, T. Schäfer, B. Schneider, B. Schlüter, M. Urschitz, A. Wiater. Ände-rungsvorschläge konnten binnen 4 Wo-chen an den Leitlinienbeauftragten einge-reicht werden. Diese Vorschläge wurden zeilenbezogen in den Entwurf eingefügt und allen Teilnehmern zugestellt.

26.12.2011: Konsentierung des über-arbeiteten Entwurfs in der Delphi-Konfe-renz (14 teilnehmende Kinderärzte), ein-berufen vom Vorstand der DGSM. Bei 2 Ablehnungen und 4 Enthaltungen zum Entwurf erfolgte eine nochmalige Über-arbeitung. Dieser wurde allen Teilneh-mern am 02.01.2012 zur erneuten Abstim-mung elektronisch zugesandt.

16.01.2012: Der 2. Entwurf erhielt 13 Zu-stimmungen von 14 abgegebenen Voten aus der Delphi-Konferenz, eine Enthal-tung.

Erstellungsdatum: 28.12.2011Letzte Überarbeitung: 01/2012Nächste Überprüfung geplant: 01/2017

Die „Leitlinien“ der Wissenschaftli-chen Medizinischen Fachgesellschaften sind systematisch entwickelte Hilfen für Ärzte zur Entscheidungsfindung in spe-zifischen Situationen. Sie beruhen auf ak-tuellen wissenschaftlichen Erkenntnis-sen und in der Praxis bewährten Verfah-ren und sorgen für mehr Sicherheit in der Medizin, sollen aber auch ökonomi-sche Aspekte berücksichtigen. Die „Leit-linien“ sind für Ärzte rechtlich nicht bin-dend und haben daher weder haftungsbe-gründende noch haftungsbefreiende Wir-kung. Die AWMF erfasst und publiziert die Leitlinien der Fachgesellschaften mit größtmöglicher Sorgfalt – dennoch kann die AWMF für die Richtigkeit des Inhalts keine Verantwortung übernehmen. Insbe-sondere für Dosierungsangaben sind stets die Angaben der Hersteller zu beachten!

© Deutsche Gesellschaft für SchlafmedizinAutorisiert für elektronische Publikation: AWMF online

Literatur

1. Hauck FR, Omojokun OO, Siadaty MS (2005) Do pacifiers reduce 69 the risk of sudden in-fant death syndrome? A meta-analysis. Pediatrics 116(5):e716–723

2. Vennemann MMT, Findeisen M, Butterfaß-Bah-loul T et al (2005) Modifiable risk factors for SIDS in Germany: Results of GeSID. Acta Paediatr 94:655–660

3. Jaafar SH, Jahanfar S, Angolkar M, Ho JJ (2011) Pa-cifier use versus no pacifier use in breastfeeding term infants for increasing duration of breastfee-ding. Cochrane Database Syst Rev 16(3):CD007202

4. American Academy of Pediatrics – Task Force on Sudden Infant Death Syndrome (2011) SIDS and other sleep-related infant deaths: expansion of re-commendations for a safe infant sleep environ-ment. Pediatrics 128:1030–1039

Zusammenfassung · Abstract

Somnologie 2012 · 16:202–203 DOI 10.1007/s11818-012-0574-9© Springer-Verlag 2012

C.F. Poets · Die Mitglieder der AG Pädiatrie der DGSM

Leitlinie B20 „Plötzlicher Säuglingstod“

ZusammenfassungDiese Leitlinie fasst aktuellen Wissensstand und Präventionsempfehlungen zusammen. Danach soll nach einem plötzlichen Tod im Säuglingsalter neben einer ausführlichen Anamnese eine Obduktion veranlasst wer-den, da nur so die Diagnose gesichert wer-den kann. Ferner soll Eltern von Säuglingen geraten werden, ihr Kind zum Schlafen auf den Rücken und auf eine feste Unterlage zu legen, auf eine rauchfreie Umgebung zu ach-ten, Überwärmung zu vermeiden, möglichst einen Schlafsack zu verwenden, ihr Kind bei sich im Zimmer in einem eigenen Kinderbett

schlafen zu lassen, es im 1. Jahr so lange wie möglich zu stillen und ihm zum Schlafenge-hen einen Schnuller anzubieten. Der letztge-nannte Punkt wurde neu aufgenommen und basiert auf Metaanalysen, die eine 30%ige Ri-sikoreduktion in Verbindung mit Schnullerge-brauch zeigten, ohne dass hierdurch der Still-erfolg gefährdet würde.

SchlüsselwörterPlötzlicher Säuglingstod · Anscheinend lebensbedrohliche Ereignisse · Prävention · Risikofaktoren · Schnuller

Guidelines B20 sudden infant death

AbstractThese guidelines summarize the current knowledge and recommendations in particu-lar for the prevention of sudden infant death syndrome (SIDS). In cases of sudden infant death, obtaining a detailed medical history and a full post-mortem examination are par-amount to establish the diagnosis. All parents should be advised to place infants in a supine position on a firm mattress for sleeping and in a smoke-free environment, to avoid over-heating, to use a sleeping bag, to let the ba-by sleep in the same room but in a separate bed, to breast feed throughout the first year

of life when possible and to offer a pacifi-er for sleeping. The last recommendation has been added based on meta-analyses which showed that a 30% reduction in the risk of SIDS was associated with regular pacifier use, without negative effects on breast feeding success.

KeywordsSudden infant death syndrome · Apparent life-threatening events · Prevention · Risk factors · Pacifier

203Somnologie - Schlafforschung und Schlafmedizin 3 · 2012  |