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SONDERDRUCK aus 02/2019 profi 2-2019 Lemken-Bestellkombination mit Zirkon 12/600 KA und Solitair 25/600 KA: stelle passt die Drille auf die jeweiligen Fahr- werke von gleich vier aufgesattelten „KA“- Bodenbearbeitungsgeräten: z Kreiselegge Zirkon 12 z Grubber Kristall z Kurzscheibenegge Heliodor z Kurzscheibenegge Rubin 9 und 10 An die hintere Dreipunkt-Kopplung passen nicht nur die Säschiene, son- dern auch Einzelkornsägeräte wie die Azu- rit, die wir hinter der Solitair 25 auch schon ausführlich eingesetzt haben (Kasten „Azu- rit: Warum wir immer noch testen“). Die gehobene Sä- Klasse M it der Solitair 25 hat Lemken zur Agritechnica 2015 mehr als ein Update der Solitair 9 vorgestellt (Fahrbericht in profi 8/2016). Saattank samt Gebläse und Dosierung, Saat- gutverteiler mit Fahrgassenschaltung sowie die komplette Bedienung haben kaum noch etwas mit der Vorgänger-Drille gemeinsam. Neu sind auch die Schnittstellen der modular aufgebauten Maschine vor und hinter dem Tank. Hier sollte für jeden Boden und jede Bewirtschaftung etwas dabei sein, denn mit der vorderen Schnitt- An der pneumatischen Drille Solitair 25 ist so ziemlich alles neu. Es gab also viel zu testen. Gut in Erinnerung bleiben die perfekten Feldaufgänge. Für ein ebenso perfektes Gesamtpaket muss Lemken nur noch wenige Details verbessern. X Mit dem Zusammenspiel von Saatgutdosierung und -einbettung setzt die Solitair 25 Maßstäbe. X Handhabung und Bedienung der kompletten Bestellkombination sind sehr praxisgerecht. X Mit dem Umschalten zum Klappen sowie der Befüllschnecke gibt es nur zwei Kritikpunkte. GUT ZU WISSEN

Lemken-Bestellkombination mit Zirkon 12/600 KA und ... · Zirkon 12/600 KA und Trapezpackerwalze ausgestattet (Fahrbericht profi 1/2015). Gekoppelt wird das Gespann per K-80- Kugel

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Page 1: Lemken-Bestellkombination mit Zirkon 12/600 KA und ... · Zirkon 12/600 KA und Trapezpackerwalze ausgestattet (Fahrbericht profi 1/2015). Gekoppelt wird das Gespann per K-80- Kugel

SONDERDRUCKaus 02/2019

profi 2 - 2019

Lemken-Bestellkombination mit Zirkon 12/600 KA und Solitair 25/600 KA:

stelle passt die Drille auf die jeweiligen Fahr-werke von gleich vier aufgesattelten „KA“- Bodenbearbeitungsgeräten:

z Kreiselegge Zirkon 12 z Grubber Kristall z Kurzscheibenegge Heliodor z Kurzscheibenegge Rubin 9 und 10

An die hintere Dreipunkt-Kopplung passen nicht nur die Säschiene, son-dern auch Einzelkornsägeräte wie die Azu-rit, die wir hinter der Solitair 25 auch schon ausführlich eingesetzt haben (Kasten „Azu-rit: Warum wir immer noch testen“).

Die gehobene Sä-Klasse

Mit der Solitair 25 hat Lemken zur Agritechnica 2015 mehr als ein Update der Solitair 9 vorgestellt (Fahrbericht in profi 8/2016).

Saattank samt Gebläse und Dosierung, Saat-gutverteiler mit Fahrgassenschaltung sowie die komplette Bedienung haben kaum noch etwas mit der Vorgänger-Drille gemeinsam.

Neu sind auch die Schnittstellen der modular aufgebauten Maschine vor und hinter dem Tank. Hier sollte für jeden Boden und jede Bewirtschaftung etwas dabei sein, denn mit der vorderen Schnitt-

An der pneumatischen Drille Solitair 25 ist so ziemlich alles neu. Es gab also viel zu testen. Gut in Erinnerung bleiben die perfekten Feldaufgänge. Für ein ebenso perfektes Gesamtpaket muss Lemken nur noch wenige Details verbessern.

XXX Mit dem Zusammenspiel von Saatgutdosierung und -einbettung setzt die Solitair 25 Maßstäbe.

XXX Handhabung und Bedienung der kompletten Bestellkombination sind sehr praxisgerecht.

XXX Mit dem Umschalten zum Klappen sowie der Befüllschnecke gibt es nur zwei Kritikpunkte.

GUT ZU WISSEN

Page 2: Lemken-Bestellkombination mit Zirkon 12/600 KA und ... · Zirkon 12/600 KA und Trapezpackerwalze ausgestattet (Fahrbericht profi 1/2015). Gekoppelt wird das Gespann per K-80- Kugel

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hinzu, benötigt dessen Gebläse dann ein sechstes Steuergerät. Für unseren Axion 930 war das kein Problem. Um ein weiteres Steu-ergerät einzusparen, muss zwischen dem Klappen der Kombination und dem Absen-ken und Anheben der Säschiene (noch) ein 6/2-Wegehahn auf der Deichsel umgelegt werden — nicht praxisgerecht!

Kaum Kritik gibt es für Arbeit und Handhabung der Kreiselegge. Vor der Zirkon 12 brechen zwei Paar Spurlockerer die Schlepperspuren auf. Mit Flügelscharen verrichteten sie — 16-fach im Lochraster gut verstellbar — eine ordentliche Arbeit. Der Aufpreis von gut 1 100 Euro lohnt sich, wenn dann die Kreiselegge etwas flacher arbeiten kann.Die Arbeitstiefe der 24 Kreisel konnten wir bei unserer Ausstattung bequem hydrau-lisch verstellen (gut 2 100 Euro Aufpreis).

Zur Herbstbestellung 2018 war die 6 m breite Testkombination mit der Kreiselegge Zirkon 12/600 KA und Trapezpackerwalze ausgestattet (Fahrbericht profi 1/2015). Gekoppelt wird das Gespann per K-80- Kugel. Vor dem ersten Einsatz mussten wir den maschinenseitigen Zapfwellenschutz abschrauben. Denn das Blech kollidiert bereits vor dem maximalen Lenkanschlag mit den Schlepperhinterreifen. Der Schlepper muss neben dem ISO-Bus fünf Funktionen nebst freiem Rücklauf bieten. Die Stecker sind zwar beschriftet, aber farb-lich nicht markiert. Kommt ein Maissägerät

Schlagkräftig und präzise: Die 6 m breite Solitair 25 mit Kreiselegge Zirkon 12 konnte uns von der Raps- bis zur Weizenbestellung

überzeugen.Fotos: Brandt (1), Knötig (1), Küper

lichen Einweiser-Scheiben (920 Euro Auf-preis) gelangt erst gar nicht so viel Erde zu den äußeren Kreiseln.Beim Hauptgetriebe und den beiden Seiten-getrieben gibt es mehrere Ausstattungs-möglichkeiten. Unser Testkandidat verfügte für knapp 2 700 Euro über das Zweigang- Schaltgetriebe für Schlepperleistungen bis rund 400 PS — gut. Um die Zinken zwischen Griff- und Schlepp-Stellung umzustellen, kann man die beiden Seitengetriebe lösen und per Spindel verschieben. Als Schutz vor Überlast sind die seitlichen Gelenkwellen mit Nockenschalt-Kupplungen ausgestattet.

ONLINE VIDEO

TESTURTEILE

Lemken Bestellkombination

Kreiselegge Zirkon 12/600 KASpurlockerer Z

Arbeitstiefe einstellen BB

Planierschiene einstellen BB

Seitenbleche einstellen Z

Furchen-/Dammbildung B

Einebnung BB

Zinkenwechsel Z

Trapezpackerwalze BB

Drillmaschine Solitair 25/600 KATechnik und Arbeitsqualität

Saatgutbehälter BB

Füllstandskontrolle B

Einhaltung der Abdrehmenge BB

Querverteilung1) B/B/ZFahrgassenschaltung BB

Vorauflaufmarkierung BB

Einbettungsqualität BB

Handhabung

Saatgut einfüllen2) B/EUmstellen auf Feinsaatgut BB

Abdrehen BB

Saatmenge einstellen BB

Saattiefe, Schardruck einstellen BB

Striegel einstellen B

Restsaatgutentleerung B

Bedienterminal BB

Trittstufen/Podest B

BestellkombinationAnhängung an den Schlepper B

Transportumrüstung3) B/EWarntafeln/Beleuchtung B

Wartung/Verarbeitung B1) Raps/Weizen/Gras; 2) mit Bigbag/Befüllschnecke; 3) Absteigen nötig, um Hebel umzulegen

Benotung: BB = sehr gut; B = gut;

Z = durchschnittlich; E = unterdurchschnittlich;

EE = mangelhaft

Trotz insgesamt zehn Hydraulikanschlüssen muss man zum Klappen der Drille einen Schalthahn auf der Deichsel umlegen.

Hinter dem Tank gibt es jetzt eine Dreipunkt- Kopplung. Mit dem Oberlenker wird die Tiefe der Säschare eingestellt.

Das ist spätestens am Vorgewende von Vor-teil, denn sonst wird die Tiefe hier doch nicht angepasst. Zum besseren Ablesen der eingestellte Tiefe sollte aber die Skala am Hydraulikzylinder zum Schlepper zeigen.

Die Planierschiene ist direkt am Rah-men der Walze befestigt. So muss man sie nicht bei jeder Tiefenänderung der Krei-selegge nachstellen. Die Grundeinstellung ist über das bewährte System mit dreh barer Welle rechts und links komfortabel mach-bar. Für saubere Anschlussfahrten sorgen die verstellbaren Seitenbleche. Mit zusätz-

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Gut gefallen hat uns die gute Bodenan-passung der seitlichen Kreiseleggen dank mittiger Pendel aufhängung. Die Arbeitsqualität der im Durchmesser 60 cm großen Trapezpackerwalze konnte auf unseren mittelschweren bis schweren Böden überzeugen. Mit ihrer hohen Trag-fähigkeit (50 cm Innendurchmesser) und der gezielten Vorverdichtung der Saatreihen legte sie die Grundlage für gute und gleich-mäßige Feldaufgänge.

Nach wie vor das Maß der Dinge ist die Saatguteinbettung der OptiDisk- Doppelscheibenschare. Bequem per Oberlenker am Dreipunktgestänge erfolgt die Tiefeneinstellung der parallelogramm- geführten Schare. Hier fehlte allerdings eine Skala, um eingestellte Saattiefen schneller wiederzufinden.Für knapp 7 200 Euro Aufpreis lässt sich der Schardruck hydraulisch auf bis zu 60 kg komfortabel über das Terminal anpassen.

Das reichte für unsere Bedingungen mehr als aus. Schön, dass der Schardruck auf-grund gleicher Scharanlenkung an vorderer und hinterer Reihe identisch ist. Die Tiefen-führungsrollen haben bei allen Einsätzen für ruhige Schare und eine zuverlässige Rück-verfestigung gesorgt.Unser Testkandidat hatte 40 Schare für 15 cm Reihenabstand. Zusammen mit einem Scharschritt von 15,5 cm arbeitete die Säschiene auch bei Mulchsaat immer ver-stopfungsfrei. Einen Reihenabstand von 12,5 cm hat Lemken auch im Programm.

Neu ist auch der vielfältig justierbare Striegel, dessen Zinken je zwei Saatreihen bearbeiten. Wir konnten sowohl die mecha-nische für knapp 2 900 Euro als auch die hydraulische Druckverstellung für fast 3 900 Euro Aufpreis testen, da beide Vari-anten installiert waren. Das Arbeitsergebnis war gut. Trotzdem haben wir — sogar auf schwere-ren Böden — am liebsten ohne Striegel gear-beitet. Erfahrungsgemäß reduziert das das Verschlämmungsrisiko — allerdings ließ im Herbst 2018 der Regen lange auf sich war-ten. Mit nur geringsten Niederschlägen, die meist kaum bis an das Saatgut reichten, haben wir mit der Solitair 25 in Raps, Gras, Triticale und Weizen trotzdem Feldaufgänge erzielt, die ihresgleichen suchten!

Der 3 000-l-Kunststofftank verleiht der Solitair 25 nicht nur ein schickes Design, er ist auch funktionell. Mit guten Trittstufen und Beleuchtung im Tank bun-kert er 2 400 kg Weizen. Der Behälter war sogar auf drei Wiegestäben gelagert — mit

Die Zirkon 12 mit Trapezpackerwalze leistet gute Vorarbeit für die Aussaat.

Gute Form: In den 3000 l großen Kunststoff-tank passen 2 400 kg Weizen-Saatgut.

Die Skala der hydraulischen Tiefenverstellung ist vom Schlepper schlecht zu erkennen.

Leider geht beim Ein- und Ausklappen der Befüllschnecke zu viel Saatgut verloren.

Guter Aufstieg und praktisches Seitenfach für die Digitalwaage auf der linken Seite.

Unser Testkandidat hatte 15 cm Schar-abstand und eine hydraulische Schar-druckverstellung. Das OptiDisk-Scharsystem platzierte Raps, Gras und Weizen sicher im Boden.

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Digitalanzeige am Podest und im Terminal eine richtig gute, aber mit 3 300 Euro auch nicht ganz billige Zusatzausstattung! Zusam-men mit zwei Leermeldern im Tank hat man dann aber alles unter Kontrolle.Der stabile Kunststoffdeckel schützt perfekt vor Wasser und Staub. Bei gut 3 m Überla-dehöhe muss ein Teleskoplader seinen Arm aber schon recht lang machen. Acht Stufen führen auf den sehr guten Ladesteg in 2,10 m Höhe. Das ist natürlich nicht zu empfehlen, wenn man einen 50-kg-Sack vor der Brust hat. Für Sackware hat Lemken eine Befüll-schnecke im Angebot (gut 7 300 Euro Auf-preis). Und ja, die Schnecke fördert Saatgut in den Tank. Allerdings ist ihr Antrieb deut-lich zu schwach. Wenn man nicht spätestens ab 1 600 kg Weizen im Tank das Saatgut ver-teilt, bleibt die Schnecke stehen. Ist der Tank dann voll, läuft Saatgut in die Schnecke zurück, was beim nächsten Ausklappen ver-loren geht. Auch beim Einklappen rieselt es aus der Schnecke. Daran ändert auch der gut gemeinte mechanische Verschluss nichts. Nach jeder Befüllung haben wir 14 kg Wei-zen-Saatgut vom Hof gekehrt — zu viel!

Vorne im Behälter ist das Gebläse integriert. Die Geräuschentwicklung geht in Ordnung, und der Ölbedarf ist mit etwa 22 l/min gering. Auch bei sehr hohen Aus-saatmengen (oder schwerem Dünger zur Maissaat) steht bei 4 000 bis 4 200 U/min genügend Luftvolumen zur Verfügung. Bei Raps sollte man den Luftstrom der Längs-verteilung zuliebe reduzieren. Jeweils seitlich unter dem Tank und über den Schmutzfängern der Räder sind Stau-fächer integriert. Links haben die mitgelie-ferte Digitalwaage und etwas Werkzeug Platz — prima. Auf der rechten Seite ist die Bordelektronik untergebracht. Hier sollte aber mehr Wert auf die Abdichtung gelegt

werden. Denn wo ein Spatz zum Nisten und Großziehen der Küken hineinkommt (kein Scherz), sammelt sich auch viel Staub an.

Gespannt waren wir auf die vertikale Dosierung. Um es gleich vorwegzuneh-men: Wir waren begeistert vom Komfort und von der Genauigkeit dieser Technik! Jede der vier Dosiereinheiten wird indivi-duell von einem Elek tromotor angetrieben. Mit dem Stopp einzelner Dosierer ist damit eine vierstufige Teilbreitenschaltung serien-mäßig an Bord.Je nach vorgegebener Saatgutart, Aussaat-menge und Fahrgeschwindigkeit errechnet das Terminal die optimale Kammergröße in den Dosierern. Der Elektromotor stellt dann

durch eine vertikale „Kammerfahrt“ auto-matisch das passende Volumen der Zellen ein, so dass die Drehzahl des Aggregates für eine gute Längsverteilung immer im opti-malen Bereich läuft. Für Feinsämereien wird die Kammer soweit verfahren, bis die klei-nen Feinsaat-Zellen die Dosierung überneh-men.Die Dosierer stellen sich selbstständig ein, und nachdem die Kammern einmal mit Saat-gut gefüllt sind, startet man außen an der Maschine den Abdrehvorgang. Mittig unter dem Tank münden die Abdrehschläuche der vier Dosierer. Der mitgelieferte flexible Kunststoffeimer fängt das Saatgut auf und passt auf die ebenfalls serienmäßige Digital-waage.

MESSWERTE UND PREISE

Lemken Bestellkombination

Kreiselegge Zirkon 12/600 KAAnhängung K80

Anzahl Kreisel 2 x 12

Kreiseldrehzahlen1) 230/330 min-1

Zinkenlänge 28 cm

Ø Trapezpackerwalze2) 60/50 cm

Max. Schlepperleistung 300 kW/408 PS

Bereifung Fahrwerk 700/50-22.5

Preis, Grundausstattung 53 713 €

Preis, Trapezpackerwalze3) 8 080 €

Preis, Testausstattung 85 831 €

Drillmaschine Solitair 25/600 KASaattankinhalt (3 m3) 2 400 kg Weizen

Einfüllbreite/-tiefe 2,60 x 0,70 m

Einfüllhöhe Boden, Podest 3,05/0,95 m

Querverteilung Weizen VK = 2,2 %

Querverteilung Raps VK = 3,6 %

Querverteilung Gras VK = 3,7 %

Säschare/Reihenabstand 40/15,0 cm

Schardurchmesser/-schritt 35/15,5 cm

Maximaler Schardruck4) 45/60 kg

Ø/Breite Druckrollen 33/5,5 cm

Preis, Grundausstattung 56 986 €

Preis, Testausstattung 100 220 €

Bestellkombination insgesamtArbeits-/Transportbreite 6,00/3,02 m

Bodenfreiheit5) 0,18 m

Gewicht, leerer/voller Tank 8,4/10,8 t

Preis, Testausstattung 186 051 €

Preise: Listenpreise o. MwSt.; 1) mit Zweigang- Schaltgetriebe bei 1 000er Zapfwelle (optional 330/440 min-1; 2) Außen-/Innendurchmesser; 3) Aufpreis zur Rohrstabwalze; 4) mechanisch/hydraulisch; 5) mit Spurlockerer-Wellscheiben

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 4080 %

90 %

100 %

110 %

120 %Relative Aussaatmenge

Schar

GrasGras

WeizenWeizen

RapsRaps

QUERVERTEILUNG DER LEMKEN SOLITAIR 25/600 KA

Keine Blöße gibt sich die Solitair 25 bei der Querverteilung. Die Genauigkeit bei Weizen mit einem VK von 2,2 % und Raps mit einem VK von 3,6 % ist gut. Der zufriedenstellende VK von 3,7 % bei Gras ist für die Praxis völlig ausreichend.

Zum Abdrehen legt man bei den vier Dosierern jeweils eine Klappe um.

Der flexible Kunststoffeimer passt auf die serienmäßig mitgelieferte Waage.

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Gelungene WeiterentwicklungMatthias Kauper bewirtschaftet in 95349 Thurnau einen Ackerbaubetrieb und ist mit seinen Maschinen auch im Lohn unterwegs. Neun Jahre setzt er bereits eine Solitair 9 KA ein. Überzeugt von dieser Drilltechnik kam im Herbst 2017 die neue Solitair 25 KA hinzu, die mittlerweile schon 970 ha auf dem Zäh-ler hat. Beide Säkombis sind 5 m breit und passen damit in sein 25-m-Fahrgas-senraster.Die Kreiselegge sieht Matthias Kauper klassischerweise nach dem Pflug, unge-fähr ein Drittel der Fläche bestellt er aber auch im Mulchsaatverfahren. Ein John Deere 6210R mit 240 PS reicht vor seiner Kombination, damit bleibt das

Gespann auf eher kleinen Strukturen wen-dig. Damit die Rückverfestigung passt, drillt Kauper im Schnitt mit etwa 8 km/h.Sowohl die Dosierung als auch das Scharsys-tem bewertet der Landwirt und Lohnunter-nehmer als die gelungene Weiterentwick-lung einer bereits guten Drilltechnik. Und er hält auch die Längsverteilung des Saat-gutes für relativ präzise, so dass für ihn eine

Lemken Solitair 25/500 KAPRAKTIKERURTEIL

Matthias Kauper:

Für mich ist das OptiDisk- Schar eines der besten Säschare am Markt.

Einzelkornsaat bei Getreide derzeit nicht infrage kommt. Auf den stark wechselnden Böden in Oberfranken setzt er auf die hydraulische Schar-druckverstellung.Nicht einverstanden ist Matthias Kauper mit der Befüllschnecke. Sie bekommt den Tank nicht komplett gefüllt, frisst sich zu schnell fest und verliert beim Ein- und Ausklappen unnötig viel Saat-gut. Meist befüllt er — bis es eine bes-sere Lösung von Lemken gibt — mit Big-bags von oben. Sackware muss weiter per Schnecke in den Tank, da der Auf-stieg mit einem Sack auf der Schulter zu eng und zu steil ist. Ein Lob hat Matthias Kauper noch für den Lemken-Kundendienst übrig, denn der hat bisher alle Probleme bei seinen Maschinen behoben.

Anfangs hatten wir Bedenken, dass vier Verteilersümpfe eine größere Menge Restsaatgut ergeben. Aber dank der vier Füllstandssensoren für gut 730 Euro Aufpreis konnten wir sogar mit nur einem Sack Raps die gewünschte Fläche bestellen. Die Verteiler kommen auch mit Kleinstmengen bis zum Schluss aus — sehr gut. Die Abweichung zwischen Abdreh- und Aussaatmenge lag bei unseren Einsätzen unter ebenfalls sehr guten 2 %.Restsaatgut dosiert man genau wie beim Abdrehen bequem in den Eimer, für größere Mengen gibt es zwei Schieber im unteren Tankbereich. Schön wäre ein aufsteckbarer Schlauch, damit man das Saatgut beispiels-weise seitlich in einen Bigbag leiten kann.

Auch die Querverteilung passt bei der Solitair 25 gut. Bei Weizen haben wir einen Variationskoeffizienten (VK) von 2,2 % ermittelt und damit ein „sehr gut“ nur knapp verpasst. Raps liegt mit 3,6 % im guten und Gras mit 3,7 % im zufriedenstel-lenden Bereich (Grafik: „Querverteilung der Lemken Solitair 25/600 KA“). Daran haben

natürlich die neuen Saatgutverteiler ihren Anteil, die in unserem Test einwandfrei funktionierten.

Der Clou sind die zwei Patronen im Verteilerkopf. Die untere Patrone hat für zehn Säschare zehn gleichmäßig im Kreis verteilte Ausgänge (12 bei 12,5 cm Reihen-abstand). Die obere Patrone hat entspre-chend der gewünschten Fahrgassenbreite weniger Ausgänge und wird bei geschalte-ter Fahrgasse nach unten in den Saatgut-strom verfahren. Die Ausgänge der Fahrgas-senpatrone sind wiederum gleichmäßig über 360° verteilt, um die Querverteilung nicht zu beeinflussen.Dank separatem Antrieb dreht der Dosierer bei geschalteter Fahrgasse entsprechend langsamer, um die Saatmenge zu reduzie-ren. Die Saatgutrückführung entfällt somit. Die Patronen kann man einfach wechseln, und auch die Saatschläuche zwischen Ver-teiler und Schar lassen sich dank Stecksys-tem schnell tauschen. So sind alle Fahrgas-sen-Rhythmen sowie Spur- und Radbreiten werkzeuglos einstellbar — wirklich klasse, vor allem bei überbetrieblichem Einsatz.

Bleibt die Bedienung, die bei Lemken jetzt MegaDrill heißt. Sie ist voll ISO-Bus-tauglich und funktionierte sowohl auf dem komfortablen neuen CCI-1200-Termi-nal (3 900 Euro Aufpreis), als auch auf dem

In dem neuen Saat-gutverteiler ver-schließt die obere Patrone die Ausläufe der Fahrgassen- Spuren.

Höhere Auflösung und logische Bedie-

nung: Das große CCI-1200-Terminal

hat uns sehr gut gefallen.

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S10-Monitor unseres Claas-Schleppers stö-rungsfrei. Schön auch, dass Warnhinweise einfach zu- und abschaltbar sind. Das CCI-1200 bietet auch genügend Bildschirmplatz, wenn eine zweite Maschine wie z. B. die Azu-rit hinzukommt. Spätestens dann wird es auf dem Schlepperterminal sonst nämlich eng.

Was uns sonst noch auffiel: z Die Vorauflaufmarkierung lässt sich prima einstellen und zeigt gut an.

z Die Spuranreißer sitzen auf der Krei-selegge und leisten ebenfalls gute Arbeit.

z Jeweils drei einstellbare Wellscheiben lockern die Spur des Fahrwerks vor den Scharen. Ausgehoben ist hier die Boden-freiheit mit knapp 20 cm relativ gering.

z Die LED-Strahler am Saattank werden über das Terminal geschaltet und leuch-ten die Säschiene super aus.

z Zum Anschaffungspreis: In der Grundaus-stattung ist die Lemken-Bestellkombina-tion „schon“ für knapp 111 000 Euro zu haben. In der nahezu vollständigen Test-ausstattung z. B. mit Trapezpackerwalze, hydraulischer Tiefenverstellung und Zweigang-Schaltgetriebe der Kreiselegge, Druckluftbremsanlage, Spuranzeiger, Fahrwerk mit Bereifung 700/50-22.5, hydraulischer Schardruckverstellung, Fahrgassenschaltung, hydraulischer Strie-gelverstellung, Vorauflaufmarkierung, Befüllschnecke, Särohrüberwachung und CCI-1200-Terminal kommen sage und schreibe fast 186 000 Euro zusammen (alle Preise laut Liste und ohne MwSt.).

Fazit: Die Solitair 25/600 KA ist äußerst flexibel einsetzbar. Das beginnt bei der Wahl des Bodenbearbeitungsgerätes und endet an der hinteren Schnittstelle. Die Möglich-keit hier neben der Säschiene auch ein Ein-zelkornsägerät zu koppeln, schafft mehr Auslastung der Drillmaschine.Wenn Lemken jetzt noch ein komfortable-res Umschalten zwischen hinterem Drei-punkt und Klappung gelingt und eine pra-xistaugliche Befüllschnecke liefert, steht der perfekten Bedienung nichts mehr im Wege. In der obersten Sä-Klasse spielen jetzt schon die Saatgutdosierung und -verteilung sowie das Scharsystem. Viel Gutes bei dieser Kombination mit Zir-kon 12/600 KA und Solitair 25/600 KA hat seinen Preis. Jedoch hoffen wir bei knapp 186 000 Euro (!) für die getestete Bestell-kombination auf großzügige Rabatte, um die Bestellkombination wirtschaftlich einsetzen zu können.

Jan-Martin Küper prof

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