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Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Education 2018/19 Unterrichtsmaterial zur Echtzeit 1 am 9. Januar 2019 im Herkulessaal der Münchener Residenz für Schüler*innen aller Schularten der Jahrgangsstufen 7 - 9 Gabriele Puffer Didaktische Hinweise KEIN MENSCH KANN DAS LAND SO LIEBEN WIE ICHLUDWIG VAN BEETHOVEN: SYMPHONIE NR. 6 op. 68 »PASTORALE« Daniel Harding, Dirigent

Leonard Bernstein: Symphonie Nr. 2 »The Age of Anxiety« · Seite 2 von 11 1. Allgemeine Hinweise Die hier zusammengestellten Unterrichtsmaterialien dienen dazu, Schüler*innen der

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Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks – Education 2018/19

Unterrichtsmaterial zur Echtzeit 1 am 9. Januar 2019 im Herkulessaal

der Münchener Residenz

für Schüler*innen aller Schularten der Jahrgangsstufen 7 - 9

Gabriele Puffer

Didaktische Hinweise

„KEIN MENSCH KANN DAS LAND SO LIEBEN WIE ICH“

LUDWIG VAN BEETHOVEN: SYMPHONIE NR. 6 op. 68 »PASTORALE«

Daniel Harding, Dirigent

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Inhalt

1. Allgemeine Hinweise

2. Lehrplanbezug

3. Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung

3.1. Ein Ausflug aufs Land: Die Sinfonie im Überblick

3.2. „Ein Gewitter in dreineinhalb Minuten“

3.3. Meine „Szene am Bach“: Malen zur Musik

4. Bildnachweise, Literatur und Links

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1. Allgemeine Hinweise

Die hier zusammengestellten Unterrichtsmaterialien dienen dazu, Schüler*innen der Jahr-

gangsstufen 7-9 auf den Besuch der ECHTZEIT am 9. Januar 2019 vorzubereiten. Die ein-

zelnen Unterrichtseinheiten sind als weitgehend voneinander unabhängige Module konzi-

piert. Sie können je nach den örtlichen Gegebenheiten ausgewählt, miteinander kombiniert

und dem Niveau der Klasse bzw. des Kurses angepasst werden.

Alle Taktangaben im Text beziehen sich auf die Studienpartitur der Edition Eulenburg,1 Zeit-

angaben auf die Hörbeispiele, die Sie unter https://www.br-so.de/education/schueler-lehrer-

und-studierende/echtzeit/ anhören können.

2. Lehrplanbezug

Lehrplanbezug 7.-9. Jahrgangsstufe (Auswahl)

Mittelschule2

Jgst. Lehrplanrubrik Ziele, Inhalte, Methoden

7 Musik erzählt Feststellen von Zusammenhängen zwischen Musik und Programm

Benennen musikalischer Ausdrucksmittel nach Gehör und Notenbild

Aneignen notwendiger musikkundlicher Kenntnisse, z. B. Instrumente

und Aufbau eines symphonischen Orchesters

Nachgestaltung der musikalischen Erzählung durch bildnerische

Gestaltung, Bewegung oder szenische Darstellung

Form in Bild und Musik

eigene Gestaltungsversuche: musikalische Formen in Bilder umsetzen

8 Musikalische An-wendungsmög-lichkeiten des Computers

Nutzen von Software zur Werkbetrachtung, dabei Wiederholen

und Vertiefen musikalischer Grundkenntnisse

9 Begegnung mit ei-nem bedeutenden Werk der europäi-schen Musiktradi-tion

Besetzung und Klang

Kompositionsstruktur und Wirkung

1 Beethoven o. J. 2 https://www.isb.bayern.de/mittelschule/lehrplan/

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Realschule3

Jgst Lehrplan-rubrik

Ziele, Inhalte, Methoden

7 Instrumental-besetzungen

Sinfonieorchester

Werke hören, über Besonderheiten der Instrumentation sprechen;

Klangwirkung beschreiben

8 Musik hören

und verste-

hen: Wiener

Klassik

musikalische Merkmale klassischer Musik herausfinden, beschreiben,

hören

Gymnasium4

Jgst Lehrplan-rubrik

Ziele, Inhalte, Methoden

7 Musikpraxis: Hören

musikalisches Erinnerungsvermögen ausprägen und zum Erfassen von

größeren musikalischen Zusammenhängen nutzen

differenzierte Hörfähigkeit schulen und diese auf einen Aspekt, z. B. auf

Form, Struktur, Rhythmus oder Instrumentation eines Musikstückes

anwenden

8 Musik und Ge-sellschaft zur Zeit der Wie-ner Klassik

Stellung und Schaffen von Komponisten der Wiener Klassik – Ludwig van

Beethoven

9 Musikpraxis:

Musik hören

sich bei Höraufgaben auf einen längeren Werkausschnitt konzentrieren

musikalische Zusammenhänge beim Hören vollständiger Werke begrei-

fen

Musik und ihre Grundlagen: Systeme und Strukturen

Grundlagen aus der allgemeinen Musiklehre üben und anwenden

Formen und Gattungen der Musik des 19. Jahrhunderts

3 https://www.isb.bayern.de/realschule/lehrplan/realschule-r6/ 4 https://www.isb.bayern.de/gymnasium/lehrplan/gymnasium/

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3. Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung

3.1. Ein Ausflug aufs Land: Die Sinfonie im Überblick

Dauer: Je nach Leistungsfähigkeit der Lerngruppe und gewähltem Umfang der Aufgaben-

stellung ca. 30 Minuten.

Ziel

Die Schüler*innen sollen anhand eines Mediums, das auch Musikhörer*innen außerhalb

von Schule zur Verfügung steht, einen raschen Überblick über das Gesamtkonzept der

Sinfonie bekommen.

Materialien

Audiofile „WDR Werkbetrachtung: Beethoven 6. Sinfonie "Pastorale", abrufbar unter

https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr3/wdr3-werkbetrachtungen/audio-werkbe-

trachtung-beethoven--sinfonie-pastorale-102.html

Für jede*n Schüler*in eine Version von M1 „Ein Ausflug aufs Land: Die Sinfonie im

Überblick - Sortierkarten und Notenbeispiele“; je nach Leistungsfähigkeit der Gruppe

kann auch nur ein Teil der Karten zum Einsatz kommen oder durch passende Bilder

ergänzt werden.

Ausreichend große Arbeitsflächen (z. B. Tische)

Falls die Ergebnisse festgehalten werden sollen: je Schüler*in ein leeres DIN-A-3-Blatt

Ggf. Scheren und Klebestifte in ausreichender Anzahl

Vorgehen

Plenum:

Gemeinsames Anhören der Rundfunksendung – je nach Konzentrations- und

Leistungsvermögen der Gruppe im Ganzen oder abschnittsweise

Die Schüler*innen verfolgen die Sendung und bringen die Sortierkarten und

Notenbeispiele auf ihrem Tisch in eine sinnvolle Ordnung

Am Anschluss Besprechung der Lösung(en).

Weiterführende Möglichkeit:

Anhören einiger charakteristischer Ausschnitte aus der Sinfonie (z. B. Beginn von Satz

1, Coda von Satz 2 (Vogelstimmen), Beginn oder Ende des Gewitters in Satz 4)

Die Schüler*innen sollen erkennen bzw. zuordnen, um welche Stelle der „Handlung“ es

gerade geht.

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3.2. „Ein Gewitter in dreieinhalb Minuten“

Dauer: Je nach Leistungsfähigkeit der Lerngruppe 45-60 Minuten.

Ziel

Die Schülerinnen sollen den 4. Satz der „Pastorale“ so genau kennenlernen, dass sie ihn

im Konzert wiedererkennen und problemlos im Ganzen mitverfolgen können.

Materialien

Für jede*n Schüler*in ein Aufgabenblatt M2_1 und eine „Arbeitspartitur“ M2_2

Aufnahme des 4. Satzes der Sinfonie (Streaming auf der BRSO-Education-Home-

page); je nach geplantem Vorgehen einmal auf dem Lehrerrechner oder via Server/

USB-Sticks/WLAN dezentral auf Schülerrechnern bzw. Tablets

Bei selbständigem Arbeiten:

o für jede*n Schüler*in Kopfhörer.

o Eine Software, die die Anzeige von mp3-Files als Waveform-Bild ermöglicht,

muss installiert sein (z. B. Audacity).5

o Lösungsblätter M2_L zur Ergebniskontrolle in ausreichender Zahl.

Voraussetzungen

Die Schüler*innen müssen bereits mit der Bedienung der Software grundlegend vertraut

sein; Fachbegriffe für Dynamik sollten bekannt sein, die Schüler*innen sollten gängige

Orchesterinstrumente am Klang erkennen und benennen können.

Vorgehen

Variante 1: Einzel- oder Partnerarbeit:

Die Schüler*innen arbeiten einzeln oder zu zweit an Rechner oder Tablet; mit Hilfe der

Audio-Software erarbeiten sie sich die notwendigen Kenntnisse, um das Arbeitsblatt

auszufüllen.

Vergleich der Lösungen mit dem Lösungsblatt.

Hinweis: Für die Zahl der „Donnerschläge“ ist bewusst keine fixe Lösung angegeben, da

es hier mehrere Möglichkeiten gibt, festzulegen, was als „Blitz und Donner“ akzeptiert

wird. Ggf. kann dies im Plenum nochmal angesprochen werden: Dies ist eine Stelle, an

der gut deutlich wird, dass Beethoven keine „1:1“-Abbildung von Naturgeräuschen

5 Audacity ist ein Freeware-Editor für Sounddateien, der auf zahlreichen Plattformen lauffähig ist. Informatio-

nen und Download unter https://sourceforge.net/projects/audacity/ .

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schaffen wollte, sondern dass sich „Abbild“ und Empfindung gegenseitig durchdringen –

was einheitliche „Lösungen“ verhindert.

Variante 2: Plenum

Die Aufgaben können auch gemeinsam im Rahmen eines Unterrichtsgesprächs

bearbeitet werden. Nachteil: Die Schüler*innen haben dabei nicht die Möglichkeit, die

Stellen so oft zu hören, wie es individuell erforderlich ist.

Abschluss im Plenum:

Klären ggf. noch offener Fragen oder verschiedener Lösungsvarianten bei den „offenen“

Aufgaben.

Gemeinsames Hören des gesamten Satzes, die Schüler*innen verfolgen den Ablauf an-

hand ihrer Hör-Partituren.

Weiterführungsmöglichkeiten:

Die Arbeitspartitur kann je nach Bedarf noch mit weiteren Beobachtungen bzw.

Materialien angereichert werden (z. B. weitere Notenausschnitte, Bilder, etc.).

3.3. Meine „Szene am Bach“: Malen zur Musik

Material:

Für jede Schülerin bzw. jeden Schüler ein Papierstreifen, ca. 42x7 cm (DIN-A-3-Blätter

der Lange nach in je 4 Streifen schneiden)

Wachsmalkreiden, Pastellkreiden, dickere Buntstifte oder Wasserfarben in

ausreichender Menge (keine Bleistift-, Kugelschreiber- oder Faserstiftzeichnungen – die

Farbgestaltung sowie die Möglichkeit, „mit breitem Pinsel“ malen zu können, sind sehr

wichtig!)

Aufnahme des 2. Satzes der Sinfonie

Zeit: Je nach Intensität der Arbeit, Leistungsfähigkeit und Leistungskurve der Gruppe 45-60 Minuten

Ziele:

Die Schüler*innen sollen am Ende der Stunde

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die Exposition des Satzes (Takt 1-53 bzw. Beginn bis ca. 5:08) mehrfach gehört und gut kennengelernt haben,

eine grafische „Zeitleiste“ zur Musik individuell ausgestaltet haben,

im Gespräch ihre Gestaltung erläutern können,

anhand der selbst erstellten Grafik die gesamte Exposition konzentriert mitverfolgen können.

Methodisches Vorgehen

Erste Begegnung mit der Musik: Die Schüler haben den Papierstreifen vor sich

liegen.

Auftrag 1: Falte deinen Papierstreifen in drei ungefähr gleich lange Abschnitte!

Auftrag 2: Du hörst den Anfangs eines Musikstücks, in dem es um eine ‚Szene am

Bach‘ geht – aus der Sicht eines Menschen, der einen Ausflug ins Grüne macht und

gerade den Bach entdeckt hat. .

Schalte dein „Kopfkino“ ein: Wie würde eine Filmszene aussehen, die von dieser Musik

untermalt ist?

Welche Jahreszeit ist gerade? Welche Tageszeit?

Ist der Bach breit oder schmal? Fließt er schnell oder langsam? Welche Farbe hat sein

Wasser?

Wie sieht seine Umgebung aus? Fließt er durch ein Dorf, durch lichten Wald, durch

eine Schlucht? Mündet er gerade in einen Fluss?

Sind die Ufer dicht bewachsen, verläuft er neben einer Straße oder einem Wanderweg

oder mitten durch eine Wiese? Geradlinig oder in Kurven und Schleifen?

Kannst du Tiere oder Menschen sehen? Falls ja: Welche? Was tun sie?

Gemeinsames Anhören des Beginns des Satzes bis Takt 13 (ca. 1:12).

Auftrag 3: Bei den nächsten beiden Hördurchgängen gestalte den ersten Abschnitt

deines Papierstreifens und versuche dabei, sichtbar zu machen, was du dir zu Musik

vorstellst. Überlege: Brauchst du kräftige Farbtöne oder eher sanftes Pastell? Wie

kannst du den Verlauf des Bachs und seine Umgebung am besten sichtbar machen?

– Zwei weitere Hördurchgänge folgen, nun die Takte 1-18 (bis ca. 1:45).

Hinweis: Die Schüler*innen sollen nicht ein möglichst „naturnahes“ Bild des Bachs

malen, sondern eine Gestaltung wählen, die ihre Eindrücke wiedergibt – das kann auch

eine reine Farbflächen-Komposition sein!

Gesprächsphase 1 (Partnerarbeit, einige Minuten): Zeige deinem Nachbarn/ deiner

Nachbarin, was du gemalt hast, und erkläre ihm bzw. ihr kurz, warum du es so und

nicht anders gestaltet hast. Lass dir umgekehrt auch sein/ ihr Bild kurz erklären!

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Gestalten des nächsten Abschnitts: Wir hören das Stück noch einmal von vorne. Den

Anfang kennst du ja jetzt schon gut. Wir hören weiter: Jetzt kommt ein Teil, in dem sich

einiges verändert. Der Bachlauf ändert sich, neue Details tauchen auf. Versuche die

Veränderungen in deinem Bild des Bachs sichtbar zu machen!

Anhören des Satzes bis Takt 40 (ca. 3:53, musikalischer „Doppelpunkt“ im piano); bei

Bedarf wiederholt anhören.

Gestalten der dritten Passage: Hören wir noch etwas weiter: Nun wechselt das Licht

etwas. Fließt der Bach aus dem Schatten in die Sonne – oder umgekehrt? Was

verändert sich sonst noch? Ist wieder etwas ganz Neues zu sehen?

Wie ist es beim Weiterhören: Überwiegen in deinen Ohren die Ähnlichkeiten oder die

Unterschiede zum Anfang des Satzes? Mach das durch die Auswahl deiner Farbe(n)

und der weiteren Gestaltung sichtbar!

Anhören bis Takt 53 (ca. 5:08), bei Bedarf wiederholen. Die Schüler*innen sollten

genügend Zeit haben, ihr Bild fertigzustellen.

Perspektivenwechsel: Die Papierstreifen werden eingesammelt und gemischt wieder

ausgeteilt. Jede Schülerin/ jeder Schüler sollte nun die „grafische Partitur“ eines

anderen in Händen halten.

Auftrag: Höre die Musik noch einmal und verfolge sie anhand des Bilds, das du nun in

der Hand hältst. Was verändert sich für dich? Wo erkennst du Ähnlichkeiten mit

deinem eigenen Bild? Wo gibt es größere Unterschiede?

Gesprächsphase 2 (Plenum, ca. 15 Minuten): Befestigen der Papierstreifen an

Magnetwand, Pinnwand oder Tafel, dabei evtl. nach Ähnlichkeiten oder Unterschieden

vorsortieren. Gemeinsames Gespräch über die Bilder: Was hat sich durch das Hören mit

dem Bild eines anderen für dich verändert?

Während des Gesprächs sollen immer wieder Rückbezüge zur Musik hergestellt werden –

auch ggf. durch Nachhören einzelner Passagen!

Abschließendes gemeinsames Anhören der Musik – nun wieder mit der eigenen

„Partitur“ in Händen. Hier sollte es auch Gelegenheit geben, das eigene Bild ggf.

nochmals zu überarbeiten oder „auszubauen“, wenn sich im Gespräch neue, bisher nicht

wahrgenommene Aspekte aufgetan haben.

Hintergrund

In diesem Baustein geht es um eine prozessorientierte Art des Malens zur Musik. Auf

dem Arbeitsblatt entsteht kein künstlerisch-bildliches Äquivalent zur Musik, sondern eine

sichtbare, individuell gestaltete Interpretation des Musikerlebnisses. Besondere

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künstlerische Fertigkeiten sind dazu nicht erforderlich, überlegtes und sorgfältiges Arbeiten

hingegen schon.

Halten Sie einige Ersatz-Blätter bereit, falls Schüler*innen ihren ersten Gestaltungsver-

such verwerfen und eine neue Version anfertigen wollen.

Und: Achten Sie darauf, dass außerhalb der vorgesehenen Gesprächsphasen in der

Stunde möglichst wenig gesprochen wird. Es soll möglichst viel Musik erklingen,

Ansagen und Anweisungen sollten auf ein Minimum beschränkt sein. Während die Musik

erklingt, sollen die Schüler*innen nicht reden, sondern sich auf den Klang und das

entstehende Bild konzentrieren können.

Die Beschränkung auf die ersten gut fünf Minuten des insgesamt etwa

dreizehnminütigen Satzes ergibt sich aus dem Anliegen, den Schülern die „fremde“ Musik

in der kurzen verfügbaren Zeit möglichst vertraut werden zu lassen. Sie sollen einen

kurzen Abschnitt mehrfach und mit verschiedenen Arbeitsaufträgen, also unter

wechselnden Perspektiven, hören. Die Länge der einzelnen Hörabschnitte ergibt sich aus

der musikalischen Gliederung des Satzes und der Aufmerksamkeitsspanne der

Schüler*innen. Durch das allmähliche Aneinanderreihen der einzelnen musikalischen

Abschnitte soll erreicht werden, dass die Jugendlichen am Ende die gesamten fünf

Minuten Musik mitverfolgen können, ohne überfordert „auszusteigen“ – also genau das

tun, wofür Beethoven seine Musik geschaffen hat!6

Die Gesprächsphasen sind in mehrfacher Hinsicht wichtig: Über die Bilder zu sprechen

bedeutet gleichzeitig auch, über die Musik zu reden – das Hörerlebnis wird also auf einer

weiteren Ebene verarbeitet. Beim Erklären der Bilder bekommen die Schüler*innen

Wahrnehmungen und Assoziationen Anderer im Zusammenhang mit der Musik

geschildert; das kann zum einen dazu beitragen, die eigene Wahrnehmung der Musik

nochmals zu schärfen, zum anderen aber auch dazu, sich ein Stück weit in andere

Menschen und deren Erlebniswelt hineinzuversetzen.

6 Vgl. dazu auch Hofmann 2002.

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4. Bildnachweise, Literatur und Links

7.1 Bildnachweis

Titelseite: Pastorale re/visited (c) Stephanie Maier

Quelle: https://www.br-so.de/media/IMG_6216-800x600.jpg

Alle anderen Abbildungen und Notenbeispiele: G. Puffer

7.2 Literatur

Beethoven, Ludwig van (o. J.): Symphony No. 6 F-Dur (Pastorale) Op. 68. London u. a.:

Eulenburg (Eulenburg Studienpartituren, 407).

Bockholdt, Rudolf (1981): Ludwig van Beethoven. VI. Symphonie F-dur op. 68 Pastorale.

München: Fink (Meisterwerke der Musik, 23).

Hofmann, Bernhard (2002): Ludwig „Fun“ Beethoven. Zum (pädagogischen) Umgang mit

klassischer Musik. In: Zeitschrift für Kritische Musikpädagogik. Online verfügbar unter

http://www.zfkm.org/02-hofmann.pdf.

7.3 Weblinks

BRSO Education: Pastorale re/visited – Klimawandel hören. Kompositionsprojekt:

https://www.br-so.de/education/schueler-lehrer-und-studierende/pastorale-re-visited-

klimawandel-hoeren/

6. Sinfonie (Beethoven): https://de.wikipedia.org/wiki/6._Sinfonie_(Beethoven)

„Beethovens ‚Pastorale‘: ein kleiner Wegweiser“: https://www.dw.com/de/beethovens-

pastorale-ein-kleiner-wegweiser/a-41412104

„Kloaken, Seuchen, Ungeziefer“: Web-Artikel des ORF zum Leben in Großstädten der

Neuzeit: https://oe1.orf.at/artikel/205272

Rundfunksendungen

„Das starke Stück: Ludwig van Beethoven, Symphonie Nr. 6 "Pastorale": https://www.br-

klassik.de/themen/klassik-entdecken/starke-stuecke-beethoven-symphonie-nr-6-100.html

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WDR 3 Werkbetrachtung: Beethovens Sinfonie Nr. 6 "Pastorale": https://www1.wdr.de/ra-

dio/wdr3/musik/wdr3-werkbetrachtungen/werkbetrachtung-beethoven-sechste-sinfonie-

100.html

Videos:

BRSO EDUCATION: Pastorale revisited (Trailer):

https://www.youtube.com/watch?v=kpHm1-MVHT4