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Lern- und Denkstrategien II Fredi P. Büchel Honorarprofessor der Universität Genf

Lern- und Denkstrategien II

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Lern- und Denkstrategien II. Fredi P. Büchel Honorarprofessor der Universität Genf. Die Themen. Systematik der Lernstrategien Kognitive Strategien Zusammenfassung der kognitiven Strategien nach Levin Metakognitive Strategien Umweltstrategien Zehn nützliche Lernstrategien - PowerPoint PPT Presentation

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Lern- und Denkstrategien II

Fredi P. BüchelHonorarprofessor der Universität Genf

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Die Themen

- Systematik der Lernstrategien- Kognitive Strategien

- Zusammenfassung der kognitiven Strategien nach Levin

- Metakognitive Strategien

- Umweltstrategien

- Zehn nützliche Lernstrategien- Die Lernmotivation (Supportstrategien)

- Die Vermittlung von Kompetenzgefühl

- Sind Lernstrategien wirksam?

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1. Kognitive Strategien – vergleichen, klassifizieren, bildlich vorstellen, ...

• sind zuverlässig, wenn sie automatisiert oder metakognitiv kontrolliert sind.

Lern- und Denkstrategien

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Systematik der kognitiven Strategien nach Levin

Eine theoretische Systematik.

• Ziele der Strategien– Verbesserung des Verständnisses– Verbesserung des Gedächtnisses

• Inhalte, auf welche die Strategien gerichtet sind– Zusammenhänge und Prinzipien– Fakten

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Verständnis von Zusammenhängen und Prinzipien nach Levin

• Sich einen Überblick verschaffen.

• Schlussfolgerungen ziehen.

• Schemata zeichnen.

• Paraphrasieren.

• Notizen machen.

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Memorisieren von Zusammenhängen und Prinzipien nach Levin

• Konkretisieren.

• Figurative Vorstellung schaffen.

• Zusammenfassen.

• Die Hauptideen herausschreiben.

• Übergeordnete Fragen formulieren und beantworten.

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Verständnis von Fakten und Einzelheiten nach Levin

• Konkretisieren.

• Schlussfolgerungen ziehen.

• Schemata zeichnen.

• Vergleichen

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Memorisieren von Fakten und Einzelheiten nach Levin

• Konkretisieren.• Figurative Darstellung.• Fakten und Einzelheiten wiederholen.• Übergeordnete Fragen formulieren und

beantworten.• Mnemotechniken anwenden.

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Lern- und Denkstrategien

2. Metakognitive Strategien– antizipieren, planen, kontrollieren, monitoring

A. regulieren die kognitiven Strategien

B. sind nur dann zuverlässig, wenn die Ziele gut definiert wurden

C. werden bewusst eingesetzt und kosten Aufmerksamkeit

D. sollten automatisch ausgelöst und danach bewusst ausgeführt werden (z.B. laufende Verständniskontrolle beim Lesen).

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Lern- und Denkstrategien

3. Umweltstrategien– Externe Gedächtnisse (z,B. Notizen machen)

A. entlasten das prospektive Gedächtnis

B. sind sehr zuverlässig

C. werden bewusst geschaffen und sparen Aufmerksamkeit

– Organisation der Lernumwelt (Arbeitsplatz)

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Zehn nützliche Lernstrategien.Eine empirische Systematik.

1. Sich selber Fragen stellen.

2. Kontrollieren des Verständnisses / Gedächtnisses.

3. Strukturelle und funktionale Zusammenhänge schaffen.

4. Paraphrasieren.

5. Schemen zeichnen.

6. Konkretisieren.

7. Beispiele suchen.

8. Strukturelle und funktionale Zusammenhänge zum Vorwissen schaffen.

9. Semantische Zusammenhänge zum Vorwissen schaffen.

10. Künstliche Zusammenhänge zum Vorwissen schaffen

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Lernstrategien verlangen einen bestimmten Arbeitsaufwand

Je wirkungsvoller eine Strategie ist, umso mehr Arbeitsaufwand und Aufmerksamkeit kostet sie am Anfang.

Diese Anfangsinvestition leisten nur motivierte Lernende.

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Wann sind Lernende motiviert?

• Wenn sie genügend Kompetenzgefühl erworben haben.• Lehrpersonen können das Kompetenzgefühl der Lernenden stärken,

indem sie ihnen Erfolgeserlebnisse programmieren.• Um Erfolgserlebnisse zu programmieren,

– beginnen wir die Lektion mit Aufgaben, welche schwieriger aussehen als sie sind.

– geben wir diskrete Hinweise, welche Strategien helfen könnten.– Bei schwachen Schülerinnen und Schülern (z.B. 2-jährige Grundausbildung)

vermeiden wir in einer ersten Phase Aufgaben, bei denen sie in der Vergangenheit viele Misserfolgserlebnisse hatten.

Achtung: Erfolgserlebnisse werden nicht durch „Motivationsprogramme“ erworben, sondern durch Erfolgserlebnisse in kognitiven Aufgaben. Dazu eignen sich Spezialprogramme, in welchen schulrelevante Strategien erworben werden ohne dass schulische Inhalte eingeführt werden.

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-

Vermittlung von Kompetenzgefühl

Der Mediator (die Lehrperson) lässt die Lernenden spüren, dass sie Fähigkeiten haben und laufend Fortschritte machen. Dazu stützt er sich hauptsächlich auf die folgenden pädagogischen Mittel:

– Er weist die Lernenden explizit auf ihre Fortschritte und Verbesserungen hin. Notfalls zwingt er sie, diese wahrzunehmen.

– Er macht die Lernenden auf bekannte Klippen und Fallen aufmerksam, damit diese die entsprechenden Fehler vermeiden können. Der bewusste Umgang mit möglichen Fehlern führt auch zu einer verbesserten metakognitiven Kontrolle.

– Bei der Besprechung von Fehlern beginnt er mit den positiven Aspekten der Aufgabenlösung.

– Er vermeidet, sich selber auf das Podest zu stellen. Um das Kompetenzgefälle zwischen Lehrperson und Lernenden zu relativieren, analysiert die Lehrperson nicht nur Fehler der Lernenden , sondern auch solche, die ihr selber unterlaufen.

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Zusammenfassung

• Erfolgreicher lernen bedeutet:1. Kognitive, metakognitive und

Umweltstrategien anwenden.2. Strategien so lange einüben bis sie zur

Gewohnheit werden.Schlecht automatisierte Strategien verbrauchen zu viel

Aufmerksamkeit. Dadurch verlangsamen sie das Lernen.

- Die Lernmotivation nicht vernachlässigen

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Sind Lernstrategien wirksam?

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Der Zusammenhang zwischen IQ, Leistung und Strategien

Klasse an = 9

Klasse bn = 8

Klasse cn = 16

Klasse dn = 11

R (Strategie, Leistung) 0.94** 0.85** 0.65*

R (IQ, Strategie) 0.04 0.11 0.32

R (IQ, Leistung) -0.03 -0.06 -0.18 0.17

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Die Vermittlung von Lernstrategien durch das DELV-Programm

Lernstrategien können Sie vermitteln ohne ein spezielles Programm zu verwenden.

Aber diese Art der Vermittlung- kostet sehr viel Vorbereitungsaufwand.- ist zu wenig systematisch.- ist häufig theoretisch ungenügend fundiert.

Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass diese freie Art der Vermittlung sehr viel weniger wirksam ist als die Vermittlung mit Hilfe eines wissenschaftlich fundierten Programms.

Das DELV-Programm hilft der Lehrkraft, wissenschaftlich evaluierte Strategien erfolgreich zu vermitteln.

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Referenzen

Büchel, F.P., & Büchel, P. (2009). Das Eigene Lernen Verstehen. Handbuch zum DELV-Programm. Bern: h.e.p. Verlag.

Levin, J.R. (1982). Pictures as Prose–Learning Devices. In A. Flammer & W. Kintsch (Eds.) Discourse Processing. Amsterdam: North–Holland.

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