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Les Shadoks

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Vorwort von Jacques Rouxel Der Zeichentrickfilm, auf dem

sie sich normalerweise zurSchau stellen,bewegt sich gewaltig,und so hatten sie niemals dieZeit sich auszuruhen.Ausnahmslos habensie sich beschwert,daß ihre Bewunderer nicht dieMöglichkeit haben, sie in Ruhezu betrachten, gemalt undmajestätisch porträtiert.

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Nun, hier sind sie! Es ist vollbracht.Und mit ebensoviel Freude undVergnügen hat ihr Autor auf dieAnfrage von Editions Circonflexe,dieses Konzentrat der Shadoksvorzuschlagen, geantwortet.Obwohl das für ihn nicht unbedingtRuhe bedeutete. Denn um demZeichentrick gerecht zu werden,mußte er die Skizzen, die früher alsVorlagen gedient hatten, wiederausgraben und sie neu zeichnen - mitdem Stift in der Hand!Der Text, der sie begleitet, hat ihmwesentlich weniger Mühe bereitet.

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Er ist komplett mit demMeißel geschrieben!Mittelschwer war die Auswahlder markantesten Passagendieser langen Saga . Mit dergleichen Sorge um die Treuezum Original verwendete ergenau die Texte, so wie er siedamals geschrieben hatte;ziemlich Hals über Kopf,muß man anmerken, bevor sievon der unersetzlichen »Stimmeder Shadoks« aufgenommenwurden: Claude Piéplu.

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Daher wird vom Leser erbeten,keinen Anstoß zu nehmen an dernur annähernden Ausdrucksweise,die oftmals die Grenze zumschlechten Französisch streift(qui, qui! Anm. d. Ü.).Riskante Inversionen,zweifelhafte Übereinkünfte vonErzählzeiten:der Autor besteht darauf undübernimmt die volleVerantwortung dafür.

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Das gesprochene Wort lachtüber akademische Vorschriftenlacht über Punkte, Kommata undAkzente... sogar überCirconflexes.Ein Glück, daß unserHerausgeber, der sich daraufspezialisiert hat, wußte, wo ersie hinsetzen muß.Für jene, die sie kennen,wird dieses Buch,genau wie für mich,ein Album voller Andenken sein,eine Erinnerungshilfe.

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Für die anderen wird es einpräzis-konzentriert-erhaben-ausgewähltes-Fragen-stellendes-und-beantwortendes-Handbuch sein, in dem sie dieessentiellen Elemente der Logikder Shadoks und das Vokabularfinden, das notwendig ist, umsich mit diesen kleinen Biesternzu unterhalten, falls sie einemzufällig auf der Straßebegegnen.

Jacques Rouxel

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Noch ein Wort Vorwort von Claude Piéplu

Ich verdanke den Shadoks alles, denn vor ihnenwußte ich nichts, momentan weiß ich nicht mehr,aber ich weiß, daß ich nichts weiß, und daß nichtsnicht nichts ist, denn es schafft eine Leere, diesich mit allem füllen läßt - es ist der Vorteil derLeere, daß man alles hineintun kann, die Ignoranzund das Wissen, es ist dieser feinen Mischung zu verdanken, daßviele aus den Reihen der Schlauesten gerne zusammen mit denAllerdümmsten, zu denen ich gehöre, an dieserunwiderstehlichen Bewegung der Solidarität, teilnehmen wollen.

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Ich danke also den Shadoks dafür, daß siemir die essentiellen Worte,GA, BU, ZO und MEU, beigebracht haben,die ich in meine Leere einlagern konnte.Welch ein Glück ist es, mit dem einfachenWörtchen GA zum Beispiel dies ausdrückenzu können:»Es ist klar, daß wir in der Dunkelheit,die in unsere Geister eindringt, nichts erreichen ohne eine wirklicheBestimmung, eigensinnig, unerschütterlich,fest, inflexibel und definitiv.«

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In diesen Zeitender Krise, welcheine Ökonomie derWorte! In dieserverbalen Umgebung,laut undgeschwätzig,einfach mit demWörtchen MEU,sein Verlangen nachRuhe ausdrücken zukönnen, ist das nichtein immenser kultureller Fortschritt?Die Möglichkeit MEU als Antwort zu geben auf eine unangenehmeFrage des Typs: »Denken Sie, daß die P.D.W.A. (die Partei, die wirauslachen) unsere Probleme lösen könnte?«

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Als Anführer ebendieser Partei, bevorman das Wortergreift um Ruhebitten zu können,indem man MEUsagt, und dieeinzelnen Punkteseiner Rede durchGA zu verknüpfen.Sind das nichtGründe, Hoffnungzu schöpfen? Ja, durch das Auffüllen unserer Leere haben dieShadoks uns die Hoffnung wiedergegeben.

Claude Piéplu9. Februar 1994

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Es war einmal vor langer, langer,langer Zeit. In diesen Tagen, gab es...den Himmel.Rechts im Himmel gab es den Planeten GIBI; er war vollkommen flach,und er neigte sich mal auf die eine, mal auf die andere Seite. Links im Himmel gab es den Planeten SHADOK; er hatte keine besondereForm ... oder besser ... er wechselte seine Form laufend

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In der Mitte des Himmelsgab es die ERDE, sie war rundund sie bewegte sich.Auf der der Erde gab esüberhaupt nichts.Irgendwann hatten es dieShadoks und die Gibis satt,auf Planeten zu leben, dienicht richtig liefen. Sieentschlossen sich also, dieeinen wie die anderen, zurErde zu reisen, dieanscheinend besserfunktionierte.

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Auf dem Planeten Shadokgab es zwei Sorten vonShadoks:

Die Shadoks mit den Füßennach unten, die oben auf demPlaneten lebten;

und die Shadoks mit denFüßen nach oben, die auf deranderen Seite lebten, und diedazu dienten, den Planetenvon unten zu stützen.

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Anfangs legten die Shadoks ganz gewöhnlicheEier, aber weil sie zu lange Beine hattenzerbrachen diese Eier... entzwei! Also legtendie Shaodoks Eier aus Eisen. Einerseits warendie Eier aus Eisen natürlich praktisch. Aberandererseits nicht wirklich. Denn wenn das Eigewissermaßen reif war, konnte der Shadok,der sich darin befand, nicht heraus. Anstattdie Eier also normal auszubrüten, wie Sie undich es machen würden, ließen die Shadoks sieverrosten. Aber das benötigte... nun...nicht unbedingt wenig Zeit.Und meistens war der Shadok bereits sehr alt, wenn erherauskam, und daß kostete ihn wirklich viel Mühe.

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Die Gibis waren sehrliebenswerte kleine Tiere,mit einem kleinen Hut aufdem Kopf, und eben derwar das Geheimnis ihrerIntelligenz.

Wenn ein Gibi über irgendetwas komplizierteres nachdachte,zack !, packte er es in seinen Hut, und dieser übertrug esautomatisch in die anderen Hüte, und alle Gibi dachtengemeinsam darüber nach, ohne daß man es ihnen hätte erklärenmüssen.

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Was die Nahrungsmittelversorgung angeht, hatten sie nichtdie geringsten Probleme. Es gab Gibis mit Brot, Gibis mitMilch und Gibis mitKäse. Das heißt, daßsie für eine Reise zueinem so weitentfernten Planeten,nichts anderesmitzunehmenbrauchten,als ihre Hüte.

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Wie Sie wissen, wurde derPlanet Shadok von speziellenShadoks im All gehalten, derenBeine nach oben zeigen, und dieden Planeten vom Runterfallenabhielten. Aber diese Shadokshatten keinerlei Gefühl für ihreVerantwortung und einige vonihnen kamen sogar auf die Ideesich schlafen zu legen! Wenn siealso auf dem Rücken lagen,bedeutete das, daß ihre Füßenichts mehr stützten...und der Planet begann sogleich sich zu verformen. Oder aber, sielegten sich aus Protest alle auf die gleiche Seite und der Planet wurdedadurch praktisch unbrauchbar.

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All das hatte äußerst unangenehme Folgen für die Shadoks aufder Oberseite. Wenn ein Shadok beispielsweise auf einer StraßeFahrrad fuhr, konnte es sein, daß die Straße urplötzlich zu einerTreppe wurde... oder zu sonst irgendetwas. Sie waren gezwungenspezielle Fahrräder zu haben mit Rädern in den verschiedenstenFormen, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein...

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Genau so waren sie sich nie sicher, daß sie, wenn sie eine Treppehochstiegen, auch oben ankamen. Sie wußten nicht mehr, welchesdie Treppen nach oben und welches die nach unten waren, außer esstand ausdrücklich dran geschrieben. So passierte es oft, daß manauf einer Treppe, die für den Aufstieg vorgesehen war,

WEITER NACH UNTEN

kam, als man gekommen wäre, wenn man eine Treppe, die für denAbstieg vorgesehen war, gewählt hätte.

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Bei solchen Zuständenruhte die Logik derShadoks natürlich nichtunbedingt auf einemsoliden Fundament. Dasschadete einer normalenEntwicklung ihrerIntelligenz inbeträchtlichem Maße,vor allem auf dem Gebietder HerstellunginterplanetarerRaketen.

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Um auf die Erde zu reisen, Konstruierten die Gibis eineRakete. Sie funktionierte, dank eines kraftvollen Super-Treibstoffs, dem COSMOGOL 999. Aber was ist das für einkraftvolles Wunder? Wo nahmen die Gibis ihn her?Wie Sie wissen, ist der Planet Gibi flach. Wenn man ein Lochgräbt, fällt man auf die andere Seite. Folglich konnten dieGibis nichts aus unterirdischen Bereichen gewinnen, ohneihren Planeten in ein Sieb zu verwandeln.

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Die Gibis gewannen dasCosmogol 999 aus der Atmosphäre.Diese wird in riesigenAtmosphärentrichtern gesammelt,und dann durch Atmosphärenpumpengepumpt. Durch eine geheimeProzedur gewannen die GibisRohcosmogol, sprich Cosmogolerster Pressung, das, ein Malraffiniert, konzentriert undangereichert, das berühmteCosmogol 999 ergibt, das dieGibi-Rakete antreibt. Aber werdendie Gibis genug Cosmogol produzieren können, um vor den schrecklichenShadoks die Erde erreichen zu können? Denn zur gleichen Zeit ...

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Unter der Leitung von ProfessorSHADOKO, hatten die Shadokseine interplanetare Raketegebaut. Sie war ausgestattetmit den letzten technischenErrungenschaften wie z.B.Bremspfannen,Luftrührmaschinen undKorkenzieher-Hypertragflächen.Die einzige Schwierigkeit war,daß sie sich nur in eine Richtungbewegte: nämlich ausschließlichvon oben nach unten, denn dieShadoks hatten keinenausreichend starken Treibstoff.

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Also hatteProfessorShadoko sicheinen Planzurechtgelegt,um den Treibstoff der Gibis, das Cosmogol 999, zu stibitzen. Wirhaben den Professor gebeten, uns höchstpersönlich einige Wortezu diesem Plan zu sagen.„Das ist ganz einfach. Damit das Cosmogol der Gibis zu uns kommt,müssen wir es quer durch den Kosmos PUMPEN. Und wir pumpen esmit Hilfe dieser KOSMOPUMPE, meiner Erfindung, mit derunglaublichen Kraft von drei Millionen Skadok-Stärken.“

DAS IST DER GRUND, WARUM DIE GESAMTESHADOKBEVÖLKERUNG...

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PUMPTE...

PUMPTE...

PUMPTE...

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Sie pumpten... am Morgen.Sie pumpten... am Nachmittag.Sie pumpten... am Abend.

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Und wenn sie nichtpumpten,

TRÄUMTEN SIE, DASSSIE PUMPTEN.

Und das lief genau aufdas gleiche hinaus,denn die Kosmopumpewar speziell dafüreingerichtet.

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Während die Shadoks desPumpens überdrüssig werdenund ihr Plan scheitert,machen die Gibis Urlaubauf dem Land. Sie nutzendie Gelegenheit, um sichneue Kostüme zu machen.Man muß dazu erwähnen, daß die Gibis aßen, wenn sie ihr Kostümverändern wollten. Wenn ein Gibi Blumen aß, war das Ergebnis einKostüm mit Blumenmuster.

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Wenn ein anderer Gibi Erbsen vorzog, zack, hatte er amnächsten Tag ein kleines Erbsenoutfit. Wenn ein Gibi zumBeispielam einen Tag Karotten aß,am nächsten Tag zumBeispiel gar nichts ...einen Tag Karotten ...einen Tag gar nichts ...dann bekam er ein Kostümmit schönen Streifen.

Und die Gibis amüsierten sich ...amüsierten sich ... amüsierten sich ...während, zur gleichen Zeit, die Shadoks, sie pumpten ...pumpten ... pumpten.

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Aber desto länger sie pumpten... pumpten... pumpten... desto mehrsank ihre Moral... sank... sank... sank... Und trotz der BemühungenProfessor Shadokos, fielen die Shadoks erschöpft zu Tausendenherunter.

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Aber da war noch DER ZAUBERER.Zu diesen Zeiten gab es tatsächlicheinen Zauberer auf dem PlanetenShadok. Er beschäftigte sichinsbesondere mit Astrologie und warbeispielsweise damit beauftragt,dafür zu sorgen, daß die Sonne jedenMorgen aufging. Das kostete ihnZeit, Zeit die er opfern mußte, aberer kam trotzdem jeden Tag und deshalb respektierten undbewunderten ihn die Shadoks. Weil ihm trotzdem nicht geradewenig Freizeit übrigblieb, war er in der Zwischenzeit Klempner.

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Er spürte undichte Stellen in Wasserleitungen auf und befreite verstopfteToiletten. Er behauptete außerdem, daß er die Zukunft aus seinemmagischen Wasserhahn lese, und der CHEF DER SHADOKS persönlich, kamdes öfteren zu ihm, um ihn beiRegierungsproblemen zukonsultieren oder bei Problemenmit Wasserhähnen.Und so ist auch diesmalder Lauf der Dinge, derZauberer installiert seinenWasserhahn an der Cosmogolpumpe,befiehlt den Shadoks mit einer letzten Kraftanstrengung wieder zu pumpenund sagt, man solle ihm vertrauen, und dann würde man schon sehen, daß dasCosmogol aus seinem Wasserhahn kommen würde!

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Die Situation bei den Shadokswar äußerst zufriedenstellend: dieRaketenversuche schritten mitSEHR GUTEN FEHLSCHLÄGENvoran. Tatsächlich war ihre Raketepraktisch nicht funktionsfähig,aber sie hatten errechnet, daß sietrotzdem eine CHANCE VON 1 ZU1 MILLION hatte, zu starten.Undsie beeilten sich, die ersten999.999 Versuche erfolgreichscheitern zu lassen, um sicher zusein, daß der Millionsteerfolgreich war. EinRaketenversuch bei den Shadoksdurchlief mehrere Phasen.

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Zuerstinszenierten dieTechniker derShadoks dasRückwärtszählenauf einem altenAkkordeon. Dannschwangen sich diemathematisch begabtesten Shadoks auf ihren pedalbetriebenen Computer, umdie Flugbahn zu berechnen. Sie waren es, die am schlechtesten dran waren,denn die Shadoks gingen natürlich davon aus, daß die Ergebnisse, die einComputer lieferte, umso besser waren, je schneller er lief. Und daß dererfolgreich war, der die gute Flugbahn herausgefunden hatte. Man fuhr dannmit den Zündungen fort. Doch es mißlang. Und gleich darauf, begann man vonvorne. Denn so lautete das erste grundlegende Prinzip der Logik der Shadoks:Nur durch fortwährendes Versuchen, wird man am Ende erfolgreichsein. Oder anders ausgedrückt...

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JE ÖFTER ESSCHIEFGEHT

DESTO GRÖSSERDIE CHANCE,

DASS ES KLAPPT.

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Der SHADOK-MATROSE, der das beobachtete, sagte,daß die Rakete nie starten würde. Er war ein ehemaligerPiratenmaat, der immer auf schlechte Gedanken kam.

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Im Gegensatz zu anderenLeuten seines Schlages, dienormalerweise ihre Zeit damitverbrachten, kleine Boote inFlaschen hinein zu befördern,beförderte er Flaschen in seinkleines Boot. Er sprach inGrundsätzen und manchmalsogar in englisch. Er ist es,der beispielsweise sagte:Bei der Marine, macht mannicht viel, aber man fängtfrüh damit an.oder:Bei der Marine ist das so üblich: Alles was sich bewegt, wirdgegrüßt und der Rest wird angestrichen.

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Zum Thema Rakete würdeer sagen, daß es immer nochdas Einfachste wäre, die Raketeder Gibis zu klauen. Daß er den Weg kenne, und daß er es wäre, erder sie klauen gehen würde, er, mit dem Schiff! Natürlich war dasBlödsinn. Aber weil er ein wenig zu oft... »unter Einfluß stand«, undweil er ein öffentliches Ärgernis darstellte, erteilte der Chef derShadoks ihm trotzdem die Genehmigung. Tatsächlich dachte er sich,das wäre ein recht einfacher und eleganter Weg, ihn loszuwerden.Denn Wasser, davon gab es nicht gerade viel im Kosmos und ab einembestimmten Punkt hörte es einfach auf. Danach gab es gar nichtsmehr, da heißt selbstverständlich ... das NICHTS. *Die Grundsätze des Shadok-Matrosen wurden aus derfranzösischen Seefahrerfolklore entliehen.

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Nun schrie aber eines Tagesein Ruderknecht:»Chef! Kein Wasser mehr!!!«Es stimmte. Und sie konntennicht weiterfahren. DerShadok-Matrose hatteallerdings beobachtet,daß das Wasser vorSchiffen oft dazu neigte,sich in Eisberge, Kieselsteine, oder Walfische zu verwandeln, odereben in überhaupt nichts. Aber er hatte auch bemerkt, daß esHINTER den Schiffen immer Wasser gab, daß zu überhaupt nichtsgut war.

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Und um weiterfahren zu können,befahl er, daß man dieses Wasserwiederverwenden solle, um es...NACH VORNE zu packen.Auf die Art, daß, während dieShadoks oben im Boot ruderten,die Shadoks unten das Wasserwiedererlangten, damit die obenes »wiederrudern« konnten. DieseMethode der Schiffahrt war einfallsreich aber kräftezehrend,und man mußte sich schon die Frage stellen, wie die tapferenShadoks auf diese Weise bis ans andere Ende des Kosmos kommensollten.

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Die Karavelle der Shadoksdurchschnitt den Weltraum unterdem Kommando des Shadok-Matrosen, der wie gewöhnlich diemeiste Zeit über einen im Kahnhatte. So achtete eigentlichniemand darauf, wo sie hinfuhren.Aber er meinte, daß wäre bei derMarine so üblich, und daß eswesentlich interessanter wäre, zuschauen, wo man nicht hinfährt,aus dem guten Grund, daß mannoch genug Zeit hatte, sich das anzuschauen, wo man hinfährt, wenn man ersteinmal dort war; und daß das WOHIN auf jeden Fall nie ausgehen würde, wiedas Trinkwasser. Es ließ sich nicht verhindern, daß sie sich beeilten. Denn,fügte er hinzu:Bei der Marine weiß man nie, wohin man fährt, deshalb muß mandorthin fahren... und zwar so schnell wie möglich.Und alle an Bord waren zufrieden.

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Bis auf diejenigen vielleicht, dieauf's Schlagen spezialisiert waren.Es waren sie, auf die gezeigtwurde, wenn der Shadok-MatroseBestrafungen zu verteilen hatte.Das war natürlich schmerzlich,aber unumgänglich, um die Moralder Mannschaftaufrechtzuerhalten. Denn, sagte eraußerdem:

Bei der Marine ist es ein ehernes Prinzip, daß es, um die Zahl derUnzufriedenen möglichst gering zu halten, notwendig ist, daß es immerdie selben erwischt.Deshalb hatte er eine spezielles Korps gebildet, das Korps der Haudrauf-Shadoks, an denen er regelmäßig die vorzüglichste Gewaltanwendungdemonstrierte.

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Aber, werden Sie sagen, wenndie Shadoks in einem Schiff vomPlaneten Shadok zum PlanetenGibi reisen können, warum sindsie dann nicht direkt und auf diegleiche Weise zur Erde gereist?Es gibt eine fundamentaleErklärung, die sich aus demGrundsatz der Shadok-Logikableitet, welcher besagt:

WARUMETWAS EINFACH

MACHENWENN ES AUCH

KOMPLIZIERT GEHT?

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Während die Shadoks noch mit Problemen zu kämpfen hatten,startete die Rakete der Gibis.Das kostete sie einen Vormittag und bereitete keine Schwierigkeiten.Und die Gibis entdeckten den Weltraum mit seinen Planeten undseinen Landschaften. Im Kosmos war es in diesen Tagen ein wenig wieauf dem gewöhnlichen Lande, abgesehen davon natürlich, daß alleskosmisch war. Es gab kosmische Bäume, kosmische Erbsen, kosmischeWasserfälle und Massen ähnlicher kosmischer Dinge.

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Wenn sie einen Ort fanden, der ihnen gefiel, hielten siean, um ein Picknick zu machen oder öffneten ihre Raketeund veranstalteten Vorführungen.

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in Bäumen spazierengehen konntenwie Sie und ich. Die Gibis brachtensie derartig zum Lachen, daß siewahre Sturzbäche von Tränenvergossen. Und als die Gibiswieder abreisen mußten, vergossensie noch einmal so viele Tränen,daß die Bäume schwimmen lernenmußten. Und seit diesen Tagen istes so, daß Holz schwimmt... undFische übrigens auch.

Da waren beispielsweise die Fische vom Fischplaneten, die auf ihreBäume kletterten, um ihnen zuzuschauen. Man muß wissen, daß dieFische in diesen Tagen kleine Pfoten hatten und genauso problemlos

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Verloren im Kosmosstürzen die Shadoksauf den Wasser-Planeten. Siedenken, daß die Erdesich darunterbefindet,also pumpen sie dasWasser ab.

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Das Pumpen hatte sich für die Shadoks mit der Zeitzur Gewohnheit entwickelt. Tatsächlich waren esPumpen, an denen sich der Großteil ihrer Arbeitskraftauswirkte... oder nicht auswirkte - kommt drauf an.Wenn die Shadoks sich einem schwerwiegendenProblem gegenüber sahen und nicht so recht wußten,was sie tun sollten, nun... dann pumpten sie. Daskönnte, so sagten sie sich, auf jeden Fall nichtschaden.Sie benutzten große Pumpen für große Probleme. Und kleine Pumpen fürkleine Probleme. Sie hatten auch spezielle Pumpen für den Falleingestellt, daß es gar keine Probleme gab. Für die technischInteressierten sei hier gesagt, daß, wenn man mit diesen pumpte, nichtnur gar nichts passierte, wie es bei normalen Shadok-Pumpen der Fallist, sondern je mehr man pumpte, desto mehr gar nichts gab es, daspassierte. Das war trotzdem eine Sicherheit.

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Der Großteil derShadoks kam beimAbsturz auf die Erdeum. Sie brauchten neue,um den Planeten zuerobern. Alsoentschlossen sie sich,intensiv Eier zu legen,und jeder sollte dabeimithelfen. Um dasklarzustellen: In diesenTagen gab es bei den Shadoks keine Shadok-Herren und Shadok-Damen. Jeder hatte das Recht, Eier zu legen. Außerdem war esganz einfach: Um ein Ei zu legen, mußte man einfach nur bis vierzählen. Es war also alles nur eine Frage der Bildung.

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Das hatte allerdings auch Nachteile,vor allem für die, die zu gebildetwaren. Wenn die Mathematiker derShadoks beispielsweise Berechnungenanstellten:1,2,3,4... 1,2,3,4... ohne es zu merken...zack! schon bekamen sie ein Ei.Darum zählten Shadok-Mathematikerunter normalen Umständen nie weiterals bis drei, und einige sogar nur bis

zwei um ganz sicher zu sein. Und wenn dann jemand versuchte, die Eier zuzählen , nun ja, man bekam die Zahl nie heraus. Weil der, der sie zählte,1,2,3,4... 1,2,3,4..., zwangsläufig entsprechende Reaktionen zeigte. Also mußteein zweiter hinter ihm hergehen, um nachzuzählen.Welcher seinerseits... etc... etc... etc... Als sie genug Eier gelegt hatten,stapelten sie sie und warteten geduldig darauf, daß sie ausschlüpfenund die Welt erobern mögen.

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Aber früher hieß die Erde nicht wirklich Erde. Nein! Sie hieß Gégène-Planet.Sie hieß Gégène-Planet, weil sie einer gewissen Gégène gehörte, welche einInsekt war. Und auch das stimmte nicht, weil Gégène in Wirklichkeit auchnicht Gégène hieß. Es gab nämlich niemanden, der sie so hätte nennen... Klar oder? Um sich die Zeit zu vertreibenbastelte sie an ihrem Planeten und hattesich eine kleine Sozialwohnung gebaut,unterirdisch aber komfortabel. Imeinzelnen gab es da: ein Badezimmerfür Montag, ein Badezimmer fürDienstag, eins für Mittwoch undDonnerstag, zwei für Freitag... etc...etc., genau wie für jeden anderen Tagim Jahr. Weiterhin gab es eine Garderobemit Ankleidezimmer, Hutzimmer,Schuhzimmer, SCHLIPPSzimmer undRegenschirmzimmmer; eine kombinierte Küchen-Eßzimmer-Schlafzimmer-Bibliothek und schließlich einen sehr ausgeklügelten Eingang, den man auch alsAusgang benutzen konnte.

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Sie aß ein oder zwei Wälder zum Frühstück und schaffteMittags locker mal einen Haufen Felsbrocken. Dennochachtete sie auf ihre Linie, um nicht noch größer zu werden.

Nachmittags machte sie ein Nickerchen

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Eines Nachmittags, als die Gégène ihr Schläfchen hielt, kamen dieGibis auf dem Planeten an. Sie wollten sie allerdings nicht extrawecken, um mit ihr über ihre Angelegenheiten zu sprechen,also zogen sie sich sehr diskret zurück.

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Und dann, am Ende desNachmittags, kamen auch dieShadoks an,allerdingsWESENTLICH WENIGERDISKRET mir ihrerBlaskapelle und all ihremGerät.

Das Schläfchen der Gégèneendete und die Problemegingen los, der Planet um denes sich dreht, begann Erdegenannt zu werden.

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Die Shadoks kamen zu dem Schluß, daß die Erdenicht im geringsten wissenschaftlich organisiert sei.Alles war durcheinander. Um sich dortzurechtzufinden, beschlossen die Shadoks sieaufzuräumen.

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Die Erde aufzuräumen, war in gewisser Weise keine gar so schlechteIdee. Wenn die Shadoks Erfolg hätten, hätte dies höchst interessanteKonsequenzen für die zukünftigen Generationen. Man hätte keine Zeitverschwendet, die man sonst über Generationen und Generationen hinweggebraucht hätte, um mehr oder weniger entlegene und hypothetischeKontinente zu entdecken und all diese Inseln zu kartographieren, kleineInseln, Archipele und ähnliches, welche praktisch die Meeresoberflächeverseuchten und Ursache für so viele störende Unfälle wären. Und wieviele Seemänner, wie viele Kapitäne könnten zu Hause am warmen Herdbleiben und müßten nie die schmerzliche Erfahrung machen, nichtzurückzukehren!

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Überhaupt bräuchte man nicht einmal Schiffe, weil man weder zudiesen entlegenen Küsten segeln noch von dort kommen müßte. Unterdiesen Umständen wäre der Beruf des Seemanns einer der schönstenBerufe der Welt gewesen. Jeder wäre Seemann geworden und eshätte Frieden geherrscht. Leider kam es nicht so. Laßt uns trotzdemden Hut ziehen vor dem Mut und der Selbstaufopferung dieserkleinen unschuldigen Dummköpfe, die Herz und Seele für diese edleAufgabe hergaben. Umso edler war diese Aufgabe, als sie keinnennenswertes Ergebnis brachte. Denn die Umzugsspediteure derShadoks verstanden überhaupt nichts.Sie waren viel zu ungebildet.

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Shadoks zu unterrichten war leider keine einfache Sache.Tatsächlich muß man feststellen, daß die Gehirne der Shadoksabsolut limitierte Kapazitäten vorweisen.Sie enthielten nicht mehr als genau VIER FÄCHER. Und selbst dasstimmte nicht immer, denn ziemlich oft waren einige davon verstopft.Diese Fächer aufzufüllen war ziemlich schwierig und brauchte einegewisse Zeit. An diesem Punkt begannen die Schwierigkeiten, dennwenn die Fächer voll waren, gab es keinen weiteren Platz mehr und mankonnte dem Shadok absolut gar nichts mehr beibringen. Wenn man estrotzdem versuchte, wurde zwangsweise ein Fach geleert, um Platz zuschaffen. So daß ein Shadok mit einem vollen Kopf, der etwas lernenwollte, automatisch etwas anderes vergessen mußte. BEISPIEL: Wennein Shadok mit einem Fach gelernt hatte, wie man läuft und später mitden restlichen drei Wörter lernte, nun ja, wenn er dann zusätzlichnoch lernte, wie man ein Fahrrad baut, dann konnte der Shadok nichtmehr laufen. Da sie nicht mehr als vier Fächer hatten, kannten dieShadoks folglich auch nur vier Wörter. Die waren:

GA BU ZO MEUEs dürfte also für jedermann leicht verständlich sein, daß es nicht annähernd genug Worte gab für alldie Dinge, die da existierten, und daß es haufenweise Dinge gab, die den selben Namen hatten.Unter diesen Bedingungen lief der Plan zur Organisation der Erde durch die Shadoks Gefahr, gewisseSchwierigkeiten

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Das Rechnen hat ihnen auch schon immerarg zu Schaffen gemacht. Ausgestattet mitnur vier Worten, konnten sie nicht weiter alsbis vier zählen. Aber Professor Shadoko hatdas alles reformiert.Wenn kein Shadok da ist, sagt man GAund schreibt: Ø. Wenn ein Shadok mehr daist, sagt man BU und man schreibt: I. Wennnoch ein weiterer Shadok da ist, sagt manZO und schreibt: L. Und wenn noch einzusätzlicher Shadok auftaucht, sagt manMEU und schreibt: Æ

Alle applaudierten begeistert und fanden es brilliant, bis auf den GöttlichenKlempner, der erklärte, es wäre keine gute Idee, Kindern einen derartigen Blödsinnbeizubringen, und Shadoko gehöre verdammt. Auch diese Meinung traf auf großenBeifall. Mathematik interessierte sie natürlich, aber den Professor zu verbrennen,muß hier erwähnt werden, war auch sehr interessant. Sie beschlossen einstimmig,daß man ihn erst aussprechen lassen würde, um ihn dann hinterher zu verbrennenzur allgemeinen Belustigung.

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Sprechen Sie mir nach: MEU ZO BU GA... GA BU ZOMEU. »Und dann?!« lachte der Klempner. Wenn nochein Shadok dazukommt, dann habe ich offensichtlichnicht mehr genug Worte, um sie zu zählen, doch es istganz einfach: Ich werfe sie in die Mülltonne und sage,ich habe BU Mülltonnen. Und um es nicht mit dem BUam Anfang zu verwechseln, sage ich, daß kein Shadokneben der Mülltonne steht und schreibe BU GA. BU

Shadok neben der Mülltonne: BU BU. Noch einer: BU ZO. Und noch einer: BU MEU. Undweiter: ZO Mülltonnen und kein Shadok daneben: ZO GA... etc. MEU Mülltonnen und MEUShadoks daneben: MEU MEU. Dort angekommen brauche ich eine weitere Mülltonne, wennein Shadok hinzukommt. Aber weil ich nicht genug Worte habe, um die Mülltonnen zuzählen, schaffe ich mir einige vom Hals, indem ich sie in eine große Mülltonne werfe. Ichschreibe BU große Mülltonnen ohne kleine Mülltonnen und ohne Shadoks daneben: BU GAGA. Und weiter... BU GA BU, BU GA ZO... MEU MEU ZO, MEU MEU MEU. Wenn mansoweit ist und mehr große Mülltonnen bräuchte, als man zählen kann, nun ja, dann schmeißtman alles in eine Super-Mülltonne und schreibt BU GA GA GA - und fährt fort. Aber derGöttliche Klempner schrie, daß das alles völlig unverständlich sei. Man werde eine Zahl andie Tafel schreiben und wenn die Schüler bis morgen nicht herausgefunden hätten, wieviele Shadoks das seien, dann werde man den Professor verbrennen.

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Wir werden heute an Professor Shadokos ersterVorlesung über Shadok-Logik teilnehmen. Das Themalautet:

SIEBE.

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Man nennt all jene Instrumente ein Sieb, bei denen sich diefolgenden drei Untermengen definieren lassen: Innenseite,Außenseite und Löcher. DieInnenseite befindet sichnormalerweise unterhalbder Außenseite und setztsich in aller Regel aus Nudelnund Wasser zusammen. DieLöcher sind nicht von Bedeutung.Tatsächlich macht ein einfaches Experiment deutlich, daß es dieQualität des Instruments kaum beeinflußt, wenn man die Anzahl derLöcher um die Hälfte reduziert, und dann diese Hälfte wiederhalbiert... etc... etc... und in extremen Fällen soweit, daß esüberhaupt keine Löcher mehr gibt.

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Daher der ersteLEHRSATZ:Das Konzept des Siebesist unabhängig vom Konzept des Loches und umgekehrt. Siebe erster Ordnungnennt man Siebe, die WEDER Wasser NOCH Nudeln durchlassen. Siebezweiter Ordnung nennt man Siebe die Wasser UND Nudeln durchlassen. Siebedritter Ordnung, oder auch komplexe Siebe, nennt man Siebe, die manchmaldas eine oder das andere durchlassen und manchmal nicht. Damit einkomplexes Sieb Wasser durchläßt, aber keine Nudeln, ist es erforderlich undausreichend, daß der Durchmesser der Löcher deutlich geringer ist als derDurchmesser der Nudeln. Damit ein komplexes Sieb Nudeln durchläßt, aberkein Wasser, ist es erforderlich und ausreichend, daß der Durchmesser derLöcher deutlich geringer ist, als der Durchmesser des Wassers. Von denSieben erster Ordnung, die weder Nudeln noch Wasser durchlassen, gibt eszwei Sorten: Die Siebe, die weder Nudeln noch Wasser weder in die eine nochin die andere Richtung durchlassen und die, die weder Nudeln noch Wasser innur eine Richtung durchlassen.

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Diese Siebe nennt man Kochtöpfe. Es gibt Kochtöpfe mit demGriff auf der rechten Seite, Kochtöpfe mit dem Griff auf derlinken Seite und Kochtöpfe gänzlich ohne Griffe. Aber diesewerden Autobusse genannt. Es gibt drei Arten von Autobussen:Autobusse, die auf der rechten Seite fahren, Autobusse, dieauf der linken Seite fahren und Autobusse, die weder auf dereinen noch auf der anderen Seite fahren. Letztere nennt manKochtöpfe. Es gibt drei Arten von Kochtöpfen: Kochtöpfe...

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Am Anfang fanden die Gibis dieErde recht amüsant, weil sie sichdrehte. Und nach jeder vollendetenDrehung veranstalteten sie eineFeier. In der übrigen Zeit dachtensie mit Hilfe ihrer Hüte überschwierige botanische oder meteorologische Probleme nach. Aber alsschließlich durch das Lösen so vieler schwieriger Probleme, dieProbleme selbst knapp wurden, sagten sich die Gibis: »Lösungen hatman immer... Was wir jetzt wirklich vermissen, sind Probleme.« Und sofingen sich die Gibis die erste Krankheit der Erde ein: sie begannen,sich zu langweilen. »Was ist?« rief Gégène ihnen zu. »Spielt ihr heutenicht mehr? Geht das nicht, oder was?“ »Doch, doch, das geht«,sagten sie. »Du wirst sehen, morgen amüsieren wir uns.«

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Aber der folgende Tag kam und man amüsierte sich nicht. Sieverbrachten den ganzen Tag in kläglicher Langeweile, und weilihnen nichts Besonderes einfiel, das sie hätten tun können,bereiteten sie ausgesuchte Mahlzeiten zu und gaben sichvollkommen den Freuden der Gastronomie hin. Unter diesenUmständen wurden sie, wie man sich denken kann, ziemlichschnell dick und aufgedunsen.

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Um abzunehmen begannen die armen Gibis, Leibesübungen zu machen.Und dann sah man sie... man sah... (nein! das sollten wir Ihnen nichtzumuten!) Dann sah man... welch trauriges und jämmerliches Schauspiel!Man sah die Gibis, diese einstmals so intelligenten kleinen Tierchen, wiesie anfingen Fahrrad zu fahren, zu rudern und zu pumpen... Man stellesich das vor... wie gewöhnliche Shadoks. Ah! Das war zu viel! Es wurdehöchste Zeit, daß sie nach Hause zurückkehrten, um wieder gesund zuwerden.

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Aber die Rakete der Gibis... Die Rakete der Gibis konnte nichtstarten! Sie waren zu schwer. Nicht viel zu schwer, aber eben einwenig zu schwer. Kurz gesagt...

ES GAB EINEN GIBI ZU VIEL.

Wie es in solchen Situationen üblich ist,mußte ausgelost werden, welcher Gibizurückbleiben soll. Und das Schicksal traf einen Gibi, den wir vergessen haben,Ihnen vorzustellen. Ein Gibi, der frühereinmal seinen Hut im Weltall verloren hatte und daraufhin wahnsinniggeworden war. Aber in diesem Fall hatte der Zufall genau denrichtigen getroffen, weil exakt dieser wahnsinnige Gibi nicht von derKrankheit der Erde infiziert worden war.

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Und so verließen sie ihn in der Überzeugung, daß er auf der Erdeüberleben würde. Und Gégène versprach, daß sie ihn auf jedenFall beschäftigen würde. Und so nahm Gégène den beklopptenGibi jeden Morgen mit an den Strand der Gégène, damit er sichdort amüsiert. Aber manchmal, wenn Ebbe war, abends,wenn esabkühlte, konnteman beobachten,wie dieShadoksauftauchtenund Wasserskiliefen.

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Sie zockten und verprassten dabei wahre Vermögen an Gold undDiamanten, die nichts wert waren in Casinos, die noch nichtexistierten. Gégène erklärte ihnen, daß dies ein verlassener Gibisei und erzählte ihnen die unglückliche Geschichte.

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Die Shadoks weinten vor Mitleid. Und der Shadok-Matrose wurde voneinem Anfall heiligen Zornes gepackt. Das war skandalös!... wie konntenur jemand auf die Idee kommen, ein Wesen so alleine zu lassen!! Nungut, er würde diesen Grobianen Manieren beibringen, diesen herzlosenPersonen, diesen wilden Tieren,diesen niederträchtigen undschurkischen Gibis!!! Ja!Er würde hingehen. Auf denPlaneten Gibi. Er würde denKleinen nach Hausebringen und bei dieserGelegenheit würde er denanderen eine saftige TrachtPrügel verpassen.

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