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Lesekurs - Anfänger

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Lesekurs für Geisteswissenschaftler

Texte und Übungen für Anfänger

von

Marie-Luise Brandi und Barbara Momenteau

unter Mitwirkung der Verlagsredaktion

Klett Edition Deutsch

Lesekurs für Geisteswissenschaftler Texte und Übungen für Anfänger

von

Marie-Luise Brandi und Barbara Momenteau

Redaktion: Wolfgang Weermann

Komponenten: Texte und Übungen für Anfänger (ISBN 3-12-675360-4)

Textreihen und Übungen für Fortgeschrittene (ISBN 3-12-675361-2) Anhang Französisch (ISBN 3-12-675362-0)

Anhang Englisch (ISBN 3-12-675363-9)

Alle Drucke dieser Auflage können im Unterricht nebeneinander benutzt werden, sie sind untereinander unverändert. Die letzte Zahl bezeichnet das Jahr des Druckes.

OVerlag Klett Edition Deutsch GmbH, München 1992 Alle Rechte vorbehalten.

Übersetzungen (Englisch): Sue Bollans, München Typographie und Layout: Alfred Lahner, München

Umschlag (Zeichnung und Layout): Barbara M. Köhler, München Gesamtherstellung: REIFF-Druck, München . Printed in Germany

ISBN 3-1 2-675360-4

Einleitung

Zielgruppe

Das vorliegende Kompendium richtet sich an Lerner, die aus persönlichen oder beruflichen Gründen am Lesen deutscher Texte aus dem Bereich der Geisteswissenschaften interessiert sind. Dazu gehören u.a. Historiker, Psychologen, Philosophen, Archivare, Soziologen und Studenten geisteswissenschaft- licher Disziplinen. Für diese Zielgruppe geht es vorrangig um die Fertigkeit Lesen.

Lernziel

Bei der Einführung in das Lesen geisteswissenschaftlicher Texte soll der Lerner mit Hilfe einer an seinen spezifischen Bedürfnissen ausgerichteten Methode Mittel zur Entschlüsselung authentischer Texte in die Hand bekommen. Diese Mittel sollen ihm das Erkennen und Verstehen der Gesetzmäßig- keiten in der deutschen Sprache ermöglichen, insbesondere der Eigenheiten der Schriftsprache auf dem Gebiet der Geisteswissenschaften. Endziel ist also, daß der Leser-Lerner beim Entschlüsseln ihn angehender Texte soweit wie möglich autonom vorgehen kann. Das ist für ihn um so wichtiger, als auch die beste Übersetzung dem Original nie vollkommen gerecht werden kann und auf vielen Gebie- ten Übersetzungen fehlen.

Methode und methodische Schritte

Ein so definiertes Lernziel setzt beim methodischen Vorgehen andere Schwerpunkte als beim gleich- zeitigen Vermitteln und Üben der Fertigkeiten Hören, Sprechen, Lesen, Schreiben. In der hier vorge- stellten Methode geht es darum, daß der Leser-Lerner Zeichen im Text erkennen lernt, die er in Be- deutung umsetzen kann, die ihm somit schrittweisen Zugang zum Inhalt verschaffen, vom globalen bis hin zum detaillierten Verständnis. Kommunikationssprache bleibt im Unterricht die Muttersprache. In geisteswissenschaftlichen Texten werden Phänomene dargestellt, definiert, diskutiert, Hypothesen definiert, belegt oder widerlegt. Das bringt notwendig mit sich, daß gewisse »Schlüsselwörter« immer wieder erscheinen. Diese äußerlich erkennbaren Zeichen in Fachtexten bestimmen die Thematik und greifen sie immer wieder auf. Dementsprechend wird der Leser im ersten Arbeitsschritt, nach einer Kontextualisierung nach Autor und Titel, aufgefordert, Eigennamen, Internationalismen und frequente Wörter zu unterstreichen. Bei Internationalismen, die in Fachtexten gebraucht werden, handelt es sich um Termini lateinischen und griechischen Ursprungs, deren deutsche Erscheinungsform sich quasi mit der der Muttersprache deckt, die also unmittelbar verständlich sind. Unter frequenten Wörtern verstehen wir der gleichen Wortfamilie zugehörige Wörter, die durch ihr häufiges Auftreten im Text ins Auge fallen, d.h. daß ein Wortstamm in adäquat veränderter Weise immer wieder auftaucht. Das Aufsuchen der frequenten Wörter geschieht zunächst nach ihrer äußeren Erscheinungsform, ohne daß das Wort notwendig verstanden wird. Es muß jedoch erkannt werden, daß verschiedene Erschei- nungsformen den gleichen Wortstamm enthalten. Dieser Erkenntnisprozeß und die anschließende Wortanalyse mit Hilfe von Gruppierungen nach Wortfamilien sollen die Lerner mit den Gesetzmäßig- keiten der Wortbildung vertraut machen. Gedankliche Querverbindungen zwischen den frequenten Wörtern, Eigennamen und Internationalismen lassen dann erste Rückschlüsse auf den Inhalt des Tex- tes zu. Der zweite Arbeitsschritt besteht im Aufsuchen sogenannter Signalwörter. Was sind Signalwörter? Sie zeigen an, ob eine Aussage bejaht oder verneint wird, nur beschränkt gültig ist oder bekräftigt wird, also Modaladverbien von der Verneinung über die Einschränkung bis hin zur Bekräftigung. Demon- strativa, da sie auf ein wichtiges bereits genanntes Phänomen verweisen oder auf seine Nennung vor-

bereiten. Interrogativpronomen, die Fragen aufwerfen, und Konjunktionen, die den Text argumenta- tiv strukturieren. Am Auftreten der verschiedenen Signalwörter und ihrer Häufigkeit kann man sofort erkennen, ob es sich um einen Text bzw. eine Textstelle mit definitorischem oder argumentativem Charakter handelt, ob Thesen einfach dargestellt werden oder sich in ihrer Definition der Gegenüber- stellung von Gegensätzen bedienen, ob und an welcher Stelle die Argumentation Begründungen und Erläuterungen anführt, auf Vorbedingungen hinweist usw. Die Sinnverbindung der frequenten Wörter mit den Signalwörtern ermöglicht es, das Verständnis des Textes in seinen logischen Zusammenhängen zu vertiefen. Wie in der muttersprachlichen Situation die Fachleser entscheiden, ob ihnen die bereits erhaltenen Informationen genügen, könnte auch hier die 1 Lektüre nach jedem Leseschritt abgebrochen werden. In der Kurssituation werden alle Leseschritte vom globalen bis zum detaillierten Lesen durchlaufen, da der Leser-Lerner an ihnen die entsprechen- den Strategien lernen und üben soll. Als dritter Arbeitsvorgang erfolgt das detaillierte Lesen des Textes. Dabei hat es sich als hilfreich er- wiesen, daß der Kursleiter den Text satzweise vorliest. Er vollzieht damit für den Leser-Lerner das Lesen mit dem inneren Ohr, das ihm im Deutschen erst vertraut werden muß. Ausgehend von den bereits geklärten frequenten Wörtern, Internationalismen und Signalwörtern wer- den die Verständnisinseln im Satz erweitert: - durch Einbeziehung der Substantive, von denen als frequente Wörter unterstrichene Genitivfor-

men oder attributive Adjektive abhängig sind, - durch Einbeziehung des Wortes bzw. der Wortgruppe, die auf ein Modaladverb folgt (in seltenen

Fällen ihm vorausgeht) als einer wichtigen Aussage im Satz, - durch Aufsuchen der Verbalgruppe (= Verb + Verbergänzung), wenn ein Signalwort (Konjunk-

tion) es inhaltlich erfordert, - durch Aufsuchen der Verbalgruppe und seine Bedeutungsbestimmung unter Einbeziehung des

Subjekts und der bereits entschlüsselten Inseln. Oft lassen diese schon verhältnismäßig sichere Ver- mutungen über die Verbaussage zu.

Ausgehend vom zunächst rein mechanischen Zugriff auf Wort- wie auf Satzebene soll der Lerner all- mählich dahingeführt werden, Wesentliches von Unwesentlichem zu unterscheiden. Das betrifft so- wohl das Aufgreifen von frequenten Wörtern nach dem Gesichtspunkt, ob sie inhaltlich von Belang sind oder nicht, als auch, bei der Verständnisvertiefung, die Einbeziehung von Signalwörtern: es muß erkannt werden, ob sie nur ein Satzelement oder die ganze Satzaussage betreffen und damit die Einbe- ziehung der Verbalgruppe bzw. der Verbergänzung notwendig machen. Erfahrungsgemäß ist der Lerner mit der Orientierung im Satzgefüge schnell vertraut; auch bei der Wortanalyse erlangt er, was die Anwendung von Wortbildungsgesetzmäßigkeiten betrifft, rasch große Sicherheit. Sie erlaubt ihm in vielen Fällen, die wahrscheinliche Bedeutung eines Wortes zu bestimmen. Es ist jedoch unbestreit- bar, daß die Lexik immer ein Problem darstellen wird und auch durch richtig angewandte Wortanaly- se in ihrer Bedeutungsbestimmung nie völlig abgesichert ist. Die Methode kann hier nur zu einer rela- tiven Autonomie führen und die Zuhilfenahme des Wörterbuches nicht ausschließen. Noch bestehende Unklarheiten auf Wort- bzw. Satzebene rechtfertigen punktuell eine textnahe Kon- trollübersetzung, die lediglich der Bedeutungsabgrenzung dienen und das Verständnis sichern soll, also keinen Wert auf stilistische Vollkommenheit in der Muttersprache legt. In manchen Fällen kann es sich allerdings für den Leser-Lerner als interessant erweisen, die ihm be- kannte muttersprachliche Übersetzung mit dem Original zu vergleichen. Der nunmehr erarbeitete Text wird von den Lernern unter Anleitung des Lehrers satzweise vorgelesen. Durch Nachahmen der richtigen Intonation und der Satzmelodie vollzieht der Lerner den Text auf einer anderen Ebene als der der verstandesmäßigen Erkenntnis sinngemäß noch einmal nach. An alle Texte schließen sich Ubungen an. Sie greifen textspezifische Phänomene in Syntax bzw. Wort- bildung auf, in deren Erkenntnis der Leser-Lerner sich üben soll. Ausschlaggebend bei der Auswahl des zu übenden Stoffes ist die Häufigkeit, mit der textspezifische grammatische Phänomene in geistes- wissenschaftlichen Texten auftreten. Insofern erheben die Übungen, wie auch die im Anhang behan- delten Punkte, keinen Anspruch auf Vollständigkeit bezüglich der deutschen Sprache im allgemeinen.

rt- lhl es- in- n.

Grammatische Aspekte, die für die Entschlüsselung dieser Texte von geringer Bedeutung sind, werden demzufolge nicht behandelt. In der Anfängerreihe bauen Texte wie Übungen progressiv aufeinander auf, so daß die Lerner im er- sten Jahr die zum Leseverstehen nötige Grundgrammatik durchlaufen. In den Übungen für Fortge- schrittene wird das bereits Behandelte vertieft. Außerdem werden Besonderheiten der verschiedenen Fachsprachen bewußt gemacht und auf häufig auftretende stilistische Eigenheiten hingewiesen. Neben den grammatisch ausgerichteten Übungen stehen inhaltlich bezogene, die den Text in seinen wichtigen Aussagen zusammenfassen. Bei den Anfängern sind es vorwiegend die sogenannten »Leit- sätze«, die den Text durch das Aufsuchen der Verbergänzung rekapitulieren. In den Textreihen für Fortgeschrittene sind die verschiedenen inhaltsbezogenen Übungsformen dem Schwierigkeitsgrad des Textes und dem Kenntnisstand der Lerner angepaßt. Damit soll verhindert werden, daß über der Arbeit mit dem Formalen der Blick für die inhaltlichen Zusammenhänge verlorengeht. Auf den Seiten 10-12 werden die methodischen Schritte anhand eines Textes exemplarisch aufgezeigt.

Aufbau des Kompendiums

Das Kompendium gliedert sich in drei Teile: 1. Texte und Übungen für Anfänger (1. Jahr)

Die Textzusammenstellung stellt keinen Querschnitt durch die geisteswissenschaftliche Literatur dar. Inhaltliches Auswahlkriterium war die Tatsache, daß die Texte in geisteswissenschaftliches Voka- bular einführen und dem Leseinteresse von Geisteswissenschaftlern gerecht werden. Ihr sprach- licher Schwierigkeitsgrad entschied über ihre Reihenfolge. Die Texte bauen progressiv aufeinander auf und bestimmen den jeweils zu behandelnden »Lernstoff«, dem Übungen zugeordnet sind.

2. Textreihen und Übungen für Fortgeschrittene (2. und 3. Jahr) Auch diese Textreihen können keinen Anspruch auf inhaltliche Repräsentativität erheben. Sie bringen Beispiele aus den verschiedenen Fachbereichen, setzen jedoch kein fachspezifisches Vor- wissen voraus. Inhaltlich wurde dem von den Lernern geäußerten Interesse Rechnung getragen. Die Texte sind unter thematischen Gesichtspunkten zu Reihen zusammengestellt: das ermöglicht eine progressive Vertiefung der Kenntnis, sowohl in bezug auf fach- bzw. themenspezifisches Vokabular als auch in bezug auf den jeweiligen Themenkreis. Die beigeordneten Übungen entsprechen den am Ende jedes Textes angegebenen textspezifischen »Schwerpunkten« zur Grammatik. Unter »Hinweise« sind weitere textspezifische Merkmale ange- geben, auf die der Kursleiter gegebenenfalls hinweisen kann, die jedoch nicht in Übungen aufge- griffen werden. Inhaltsbezogene Übungen ermöglichen einen thematischen Überblick und stellen innerhalb der Reihen Bezüge zwischen den einzelnen Texten her. Anfänger- und Fortgeschrittenenband sind jeweils mit einem Lösungsschlüssel versehen. Die dabei angegebenen Übersetzungen sind möglichst textnah, um den Üb~n~scharak te r zu wahren.

3. Ein muttersprachlich abgefaßter Anhang als Nachschlagemöglichkeit für die Lerner Er enthält einen Grundriß der Grammatik zum Leseverstehen, eine Zusammenstellung der häufig auftretenden Wortwurzeln, gängige Abkürzungen und fachspezifisches Vokabular zu den Berei- chen Philosophie, Psychologie und Soziologie. Dabei handelt es sich um einen Minimalwortschatz, der für das Verständnis der aufgeführten Texte notwendig erscheint. Die Entsprechungen stam- men, soweit vorhanden, aus muttersprachlichen Fachwörterbüchern und von Wissenschaftlern unter den Leser-Lernern. Bei der Abfassung eines Grundrisses der Grammatik zum Leseverstehen war unser Anliegen, grammatische Phänomene im weitesten Sinne darzustellen, die für den Erkenntnisprozeß beim Lesen unerläßlich sind, also geisteswissenschaftliche Texte durch die Häufigkeit ihres Auftretens kennzeichnen und im Vergleich zur jeweiligen Muttersprache für das Deutsche bestimmend sind. Grammatische Aspekte, die in der Muttersprache parallel laufen und keiner Bewußtmachung be- dürfen, sind absichtlich ausgespart.

Im Anhang behandelte Schwerpunkte

1 . Racines estimees les plus productives / Roots that are considered rnost productive Damit sind Wortwurzeln gemeint, die aufgrund ihrer Möglichkeit der Wortbildung mit Hilfe von Präfixen, Suffixen und Zusammensetzung das deutsche Vokabular durch die Häufigkeit ihres Auf- treten~ bestimmen.

2. Suffies et prkixes servant a la formation de mots / Suffixes and prefixes used in the formation of words Hierbei handelt es sich um eine Auflistung und Bedeutungsbestimmung der Suffixe und Präfixe, die bei der Bildung von Substantiven, Adjektiven und Verben häufig auftreten und für die Wort- analyse wichtig sind.

3 . Le verbe / The verb In diesem Kapitel werden nur die für die geschriebene Sprache charakteristischen Formen und Funktionen aufgeführt. Schwerpunkte bilden dementsprechend die Auflistung von unregelmäßi- gen Verben und die Darstellung der verschiedenen Funktionen des Partizip Perfekts.

4. Dkclinaisons / Declensions Auch hier geht es um eine Auflistung der für die Textentschlüsselung notwendigen Deklinations- formen, also vorrangig der Artikel und Pronomen.

5 . Particularitbs du graphisme de l'allemand / Peculiarities of German orthography Das Kapitel geht auf Verständnishilfen ein, die bereits im deutschen Schriftbild vorgegeben sind: Groß- und Kleinschreibung, Umlaut und Interpunktion, vor allem die Rolle des Kommas im deut- schen Satzgefüge.

6. La structure regressive de l'allemand / The regressive structure of Gerrnan Die rückläufige Struktur des Deutschen erscheint uns für den Erkenntnisprozeß beim Lesen als wesentliches Phänomen, da es sich V. a. für frankophone, aber auch für anglophone Lerner um ein besonders wichtiges kontrastives Problem handelt: die französiche Sprache geht, umgekehrt zum Deutschen, in Wort- und Satzbildung von links nach rechts vor. Das erfordert eine Bewußt- machung des gegenläufigen Leseprozesses im Deutschen auf Wort- und Satzebene. Ähnliches gilt für die englische Sprache, V. a. auf der Satzebene. In der verwendeten Terminologie benutzen wir den Terminus groupe verbal / verb phrase für das Verb mit der Verbergänzung (Verbalgruppe). Verbergänzungen weisen sich dadurch aus, daß sie mit dem Verb eine Bedeutungseinheit bilden und durch die Endstellung im Satz erkennbar sind. Premier dbterminant / First element that completes the meaning of the verb ist die erste Verbergän- zung, also diejenige, die den Satz in Verbindung mit dem Verb zu einem sinnvollen Minimalsatz macht. Bei trennbaren Verben, wo der trennbare Verbzusatz in seiner Endstellung bereits die erste Verbergänzung darstellt, wird häufig die Einbeziehung der zweiten Verbergänzung im Sinne eines schlüssigen Minimalsatzes notwendig. Erste Verbergänzung kann auch ein Nebensatz sein. Der Terminus renvoi / exbraciation bezeichnet die Ausklammerung im Satz.

7 . Les mots signaux / Signal words Als Signalwörter bezeichnen wir Wörter verschiedener grammatischer Kategorien, die sofort er- kennbare Zeichen in bezug auf die logische Struktur eines Textes, die Verbindung der Sätze unter- einander und deren Aussagewert setzen. Dabei unterscheiden wir zwei Gruppen : - Signalwörter, die die logische Struktur in einem Text anzeigen, wie Konjunktionen und Korre-

lativa, aber auch Wörter, die den gleichen Signalcharakter haben und in traditionellem Sinne grammatisch anders eingeordnet werden. In der verwendeten Terminologie entspricht die Bezeichnung articulateurs / linking words Ver- bindungswörtern, die eine ähnliche Signalfunktion wie die der Konjunktionen haben. Unter klkments fonctionnant pur pairs / pair words verstehen wir sowohl Korrelativa im übli- chen Sinn als auch Signalwörter mit Korrelativcharakter.

- Modaladverbien, die den Satz in seinem Aussagewert bestimmen. Auch hier werden traditio- nelle grammatische Kategorien durchbrochen, wenn Wörter anderer grammatischer Zugehörig- keit die gleiche Signalfunktion haben (s. Einbeziehung von »kein«).

8. L'4volution et I'ktat dans la Iangue allemande / Development and state in German Der Ausdruck von Entwicklung und Zustand erscheint in der deutschen Sprache als etwas Wesent- liches. Das wird besonders augenfällig in den Fachbereichen Philosophie, Psychologie und Sozio- logie. Deshalb ist diesem übergreifenden Aspekt ein Kapitel gewidmet, das die verschiedenen dies- bezüglichen Erscheinungsformen darstellt.

Ausschlaggebend für das Konzept, das unserer Methode zugrundeliegt, war die Einsichtigkeit der methodischen Schritte für den Leser-Lerner, ihre unmittelbare Anwendbarkeit und ihre Übertragbar- keit auf geisteswissenschaftliche Texte, die auch außerhalb des Unterrichts gelesen werden. Dem Ge- bot der unmittelbaren Einsichtigkeit und Anwendbarkeit gehorcht auch unser Vorgehen bei der Schwerpunktsetzung in der Grammatik und die dort angewandte Terminologie. Der Lesekurs für Geisteswissenschaftler ist in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut e.V., Mün- chen, entstanden.

Marie Luise Brandi Barbara Momenteau

Methodische Schritte am Beispiel eines Textes

1. Schritt

Den Text, wenn möglich, nach Autor und Titel thematisch und zeitlich situieren.

Arbeit, die unter Zwang geschieht, entfremdet den Menschen von sich selbst. Unfreie, unschöpferi- sche Arbeit ist, wenn sich der Mensch »in seiner Arbeit nicht bejaht, sondern verneint, nicht wohl, sondern unglücklich fühlt.« Dann ist der Arbeiter »außer der Arbeit bei sich und in der Arbeit außer sich. Zu Hause ist er, wenn er nicht arbeitet, und wenn er arbeitet, ist er nicht zu Haus. Seine Arbeit ist

5 daher nicht freiwillig, sondern gezwungen, Zwangsarbeit.«' Marx' Kritik trifft nicht die ungerechte Verteilung des Geldes, sondern die unfreie Arbeit: »Eine ge- waltsame Erhöhung des Arbeitslohns wäre nur eine bessere Salairierung der Sklaven und hätte weder dem Arbeiter noch der Arbeit ihre menschliche Bestimmung und Würde erobert.«2 »Die Philosophie von Marx«, so faßt Erich Fromm zusammen, »ist ein Protest gegen die Entfrem-

10 dung des Menschen, gegen den Verlust seiner selbst und seine Verwandlung in ein Ding. Diesen Pro- test erhebt er gegen die Dehumanisierung und Automatisierung des Menschen im Ind~strialismus.«~ Marx selbst nennt seine Lehre weder einen Materialismus, noch einen Idealismus, sondern einen Humani~rnus.~ »Radikal sein ist die Sache an der Wurzel fassen. Die Wurzel für den Menschen ist aber der Mensch selbst.«5

15 Der »positive Humanismus«, den Marx vertritt, kämpft nicht für irgendein System, sondern für den freien, »den wirklichen, den individuellen Menschen.« (Ernst F i ~ c h e r ) ~

Lesetext aus: Häussermann, Deutschkurs 3, S.13

2. Schritt

Im Text werden die frequenten Wörter, die Eigennamen und die Internationalismen unterstrichen. Bei längeren Texten erfolgt die Unterstreichung nach Sinnabschnitten.

Arbeit, die unter Zwang geschieht, entfremdet den Menschen von sich selbst. Unfreie, unschöpferi- sche Arbeit ist, wenn sich der Mensch »in seiner Arbeit nicht bejaht, sondern verneint, nicht wohl, sondern unglücklich f i i G « Dann ist der Arbeiter »außer der Arbeit bei sich und in der Arbeit außer sich. Zu Hause ist - er, wenn - er nicht arbeitet, und wenn er arbeitet, ist - er nicht zu Haus. Seine Arbeit ist

5 daher nicht freiwillig, sondern gezwungen, Zwangsarbeit.« Marx' Kritik trifft nicht die ungerechte Verteilung des Geldes, sondern die unfreie Arbeit: »Eine ge- -- PP

waltsame Erhöhung des Arbeitslohns wäre nur eine bessere Salairierung der Sklaven und hätte weder dem Arbeiter noch der Arbeit ihre menschliche Bestimmung und Würde erobert.« »Die Philosophie von Marx«, so faßt Erich Fromm zusammen, »ist ein Protest gegen die Entfrem-

10 dung des Menschen, gegen den Verlust seiner selbst und P seine Verwandlung in ein Ding. Diesen Pro- test erhebt er gegen die Dehumanisierung und Automatisierung des Menschen im Industrialismus.« Marx selbst nennt seine Lehre weder einen Materialismus. noch einen Idealismus. sondern einen Humanismus. »Radikal sein ist die Sache an der Wurzel fassen. Die -- Wurzel für den Menschen ist aber der Mensch selbst.« --

15 Der »positive Humanismus«, den Marx vertritt, kämpft nicht für irgendein System, sondern für den freien, »den wirklichen, den individuellen Menschen«. (Ernst Fischer)

- Ökonomisch-~hilosophische Fragmente - MEGA I, 3,92 - Erich Fromm: Das Menschenbild bei Marx (Frankfurt 1980), S. 7 - Kritik der Hegelschen Dialektik XXVI

j - Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie, Einleitung - Ernst Fischer: Was Marx wirklich sagte (Wien 1968), S. 17

3. Schritt

Die von den Lernern unterstrichenen Wörter werden an der Tafel festgehalten: gruppiert nach Wort- familien und zugleich als Tafelbild so angeordnet, daß der Zugang zu einer ersten inhaltlichen Hypo- thesenbildung klarer erscheint. Dabei handelt es sich vornehmlich um die Wörter, die einer Wort- analyse bedürfen und inhaltlich von Belang sind.

Arbeit arbeiten Arbeiter

Zwangsarbeit Arbeitslohn

außer Arbeit

außer sich

Mensch Mensch selbst menschlich

Zwang gezwungen

frei freiwillig

unfrei

entfremden Entfremdung

Humanismus

Dehumanisierung

Sklave zu Haus

Marx' Kritik Philosophie - Marx - Protest gegen - Entfremdung des Menschen

gegen - Dehumanisierung - Automatisierung - Industrialismus für - freien - individuellen Menschen

Ausgehend von den derart aufgelisteten Schlüsselwörtern werden im Klassengespräch mögliche in- haltliche Zusammenhänge diskutiert. Manche Sätze erscheinen durch die Frequenz der Unterstrei- chungen bereits als Schlüsselsätze.

4. Schritt

Die Signalwörter werden umkringelt. Das kann in Einzel- oder Gruppenarbeit oder mit der ganzen Klasse geschehen.

Arbeit, die unter Zwang geschieht, entfremdet den Menschen von sich selbst. Unfreie, unschöpferi- sche Arbeit ist, sich der Mensch »in seiner Arbeit bejaht, ( S n ) verneint, wohl, (-) unglücklich fühlt«. (Dann) ist der Arbeiter »außer der Arbeit bei sich @ in der Arbeit außer sich. Zu Hause ist er, er arbeitet, (und) er arbeitet, ist er (B)

5 zu Haus. Seine Arbeit ist ( E r ) (m) freiwillig, C-n) gezwungen, Zwangsarbeit.« Marx' Kritik trifft (s) die ungerechte Verteilung des Geldes, (sEdii?n) die unfreie Arbeit: »Eine gewaltsame Erhöhung des Arbeitslohns wäre @ eine bessere Salairierung der Sklaven @ hätte (weder) dem Arbeiter @ der Arbeit ihre menschliche Bestimmung (Und) Würde erobert.« »Die Philosophie von Marx«, @ faßt Erich Fromm zusammen, »ist ein Protest gegen die Entfrem-

10 dung des Menschen, gegen den Verlust seiner selbst rn seine Verwandlung in ein Ding. ( E d Protest erhebt er gegen die Dehumanisierung Automatisierung des Menschen im Indu- strialismus.« Marx selbst nennt seine Lehre (=I einen Materialismus, B einen Idealismus, (-1 einen Humanismus. »Radikal sein ist die Sache an der Wurzel fassen. Die Wurzel für den Menschen

1s ist der Mensch selbst.« Der »positive Humanismus«, den Marx vertritt, kämpft (m) für irgendein System, (-]für den freien, »den wirklichen, den individuellen Menschen.« (Ernst Fischer)

Die Art der Signalwörter läßt zum einen Rückschlüsse auf die inhaltlich-logische Struktur des Textes zu, zum anderen führt sie zu einer Erweiterung der Verständnisinseln - durch Einbeziehung der Substantive, von denen als frequente Wörter unterstrichene Genitivfor-

men (z.B. Z. 7: Erhöhung des Arbeitslohns) oder deklinierte Adjektive (2.B. Z. 8: ihre menschliche Bestimmung und Würde) abhängig sind,

- durch Einbeziehung des Wortes, bzw. der Wortgruppe, die auf ein Modaladverb folgt (in selte- nen Fällen ihm vorausgeht) als einer wichtigen Aussage im Satz (2.B. Z. 2: (m) beja,ht, E dern) verneint),

- durch Aufsuchen der Verbalgruppe (Verb + Verbergänzung), wenn ein Signalwort es inhaltlich er- fordert.

Im vorliegenden Beispiel ist aufgrund der Signalwörter bereits ersichtlich, daß es sich um einen Text mit definitorischem Charakter handelt, der in seinen Definitionen mit Gegensatzpaaren arbeitet.

5. Schritt

In der Kurspraxis erfolgt nun immer die Detaillektüre. Der Kursleiter liest die einzelnen Sätze vor. Inhaltlich durch die vorhergehenden Schritte noch nicht geklärte Sätze werden erschlossen durch Aufsuchen der Verbalgruppe und ihre Bedeutungsbestim- mung unter Einbeziehung des Subjektes und der bereits entschlüsselten Textinseln. Bei Unklarheiten auf Wort- bzw. Satzebene erfolgt eine kurze Kontrollübersetzung. Anschließend lesen die Lerner den behandelten Text satzweise vor. Textspezifische Übungen werden in der Regel von den Schülern zu Hause gemacht.

Geisteswissenschaftliche Texte für Anfänger

Die Texte für Anfänger sind progressiv angeordnet. Sie bauen in Lernstoff und Schwierigkeitsgrad aufeinander auf. Der Lernstoff deckt ein Lernjahr a 90 Minuten pro Woche ab. In diesem ersten Lern- jahr gehen die Lerner die Hauptschwierigkeiten an, die sich beim Lesen geisteswissenschaftlicher Texte stellen. Auf eine Abfassung der Arbeitsanweisungen in der Muttersprache des Leser-Lerners wird bei den hier vorliegenden Texten verzichtet, da davon ausgegangen wird, daß die Texte in einer Unterrichts- situation erarbeitet werden.

Inhaltsübersicht Index des textes proposks / Table of contents

Rosa Luxemburg Wassily Kandinsky Wassily Kandinsky Wassily Kandinsky Walter Benjamin

Walter Benjamin Walter Benjamin Friedrich Engels / Karl Marx : Friedrich Engels / Karl Marx : Friedrich Engels / Karl Marx : Friedrich Engels / Karl Marx : Stefan Andres Johannes-Evangelium Arthur Schopenhauer Martin Heidegger Martin Heidegger

Carl Gustav Jung Sigmund Freud

Seitelpage Brief 15 Lebenslauf 17 Grundbegriffe - Geist und Materie 20 Grundbegriffe - Form und Inhalt 22 Illuminationen - Paris, die Hauptstadt des XIX. Jahrhunderts 27 Illuminationen - Grandville oder die Weltausstellungen 30 Illuminationen - Haussmann oder die Barrikaden 3 4 Manifest der kommunistischen Partei - Auszug I 38 Manifest der kommunistischen Partei - Auszug I1 41 Manifest der kommunistischen Partei - Auszug I11 44 Manifest der kommunistischen Partei - Auszug IV 47 Im Anfang 5 1 Prolog 5 3 >)Über das Lesen« 5 6 Was heißt Denken? - Auszug I 5 8 Was heißt Denken? - Auszug 11: Stundenübergänge, Von I zu I1 62 Funktion der Träume 65 Von Traum und Traumdeutung 68

Lösungen 73

Lernstoff

Text 1 : Erste Sensibilisierung für Signalwörter Groß- und Kleinschreibung / Umlaute / Interpunktion Bestimmter Artikel Satzbauschema Hauptsatz Präsensformen 3. Pers.Sg./Pl. Internationalismen Komposita

Text 2: Internationalismen; Komposita Verben auf »-ieren« Präsens von »sein« Adjektivsuffix »-isch« Nebensatzkonstruktion (Relativsatz)

Text 4:

Text 5 :

Text 6:

Text 7 :

Text 8:

Text 9 :

Text 10 :

Text 11 : Text 12 : Text 13 : Text 14:

Text 15 :

Text 16 :

Text 17 :

Text 18 :

Einführung in die Signalwörter Unbestimmter Artikel und »kein« Substantivierung von Verb, Adjektiv und Partizip Partizip Präsens Adjektivsuffixe »-bar« / »-ig« / »-lieh« / »-sam« Nebensatzkonstruktion (Infinitivsatz) Personalpronomen Partizip Perfekt: Form und Funktion Erweitertes Attribut (Partizipialkonstruktion) Interpunktion Substantivsuffix »-ung« Unregelmäßige Verben: Präsens Possessivpronomen 3. Pers.Sg./Pl. Trennbare Verben in Haupt- und Nebensatz Stellung des Verbs bzw. der Verbalgruppe in Haupt- und Nebensatz Präsens der Modalverben Präteritum der schwachen Verben, Modalverben und von »haben«, »sein«, »werden« Erweitertes Attribut (Partizipialkonstruktion) Substantivsuffix »-er« Gegenüberstellung und Sinndifferenzierung von: a) vom Verbstamm abgeleiteten Substantiven ohne Suffix b) vom Verbstamm abgeleiteten Substantiven mit Suffix »-ung« »werden« und seine Funktion Verbpräfix »ver-« Verstärkte Behandlung der Funktion der Signalwörter Präteritum der unregelmäßigen Verben Verben - Wiederholung der verschiedenen Tempora Unterschiedliche Bedeutung von : a) substantiviertem Infinitiv b) Substantiv mit Suffix »-ung« C) vom Verbstamm abgeleitetem Substantiv ohne Suffix Neben- und unterordnende Konjunktionen und ihre Funktion in der argumentativen Struk- tur eines Textes Substantivierte Infinitive und Adjektive in der philosophischen Sprache Komparativ mit »als« Kausale Zusammenhänge: »warum - darum«, »darum, weil« Verbpräfix »er-« / Präfix nun-« Konditionalsätze ohne die Konjunktion »wenn« Wortbildung ausgehend von Verbstämmen Vokabular der Psychologie

Rosa Luxemburg: 1 Auszug aus einem Brief an Mathilde Wurm vom 16. 2. 1917

Aus: »Briefe an Freunde« Europäische Verlagsanstalt GmbH - Köln, zitiert nach: Häussermann, Woods, Zenkner, Sprachkurs Deutsch 2, Diesterweg 1979, S. 97

Nichts ändert sich so schnell wie die menschliche Psyche. Vor allem die Psyche der Massen - sie ist dem Meer gleich. In der Masse ruhen alle Möglichkeiten: die Stille und der Orkan, die Schwäche und der Heroismus. Die Masse ist immer auf dem

5 Sprung, etwas total anderes zu werden. Der schlechte Kapitän steuert sein Schiff nach dem momenta- nen Aussehen der Wasseroberfläche. Der gute Kapitän versteht die Zeichen am Himmel und in der Tiefe und kennt die zukünf- tigen Stürme.

10 »Die Masse ist schlecht« - so urteilt immer nur der kleine Politi- ker. Der große Politiker folgt nicht der momentanen Stimmung der Massen. Er kennt die Geschichte und läßt ihr Zeit. Ihm ge- hört die Zukunft.

Französische Übersetzung in: Rosa Luxemburg: »J'&tais, je suis, je serai!«, Correspondance 1914-1919, Maspkro 1977 Englische Übersetzung in: Eric Bronner (ed.): The Letters of Rosa Luxemburg, Boulder/Colo.: Westview Press, 1978

I Lernstoff Erste Sensibilisierung für Signalwörter durch Vorgabe des Lehrers Groß- und Kleinschreibung/Umlaute/Interpunktion Bestimmter Artikel -+ Anhang F 27, 28 / E 27 (*) Satzbauschema Hauptsatz -+ Anhang F35-36 / E 33-34 Präsensformen 3. Pers.Sg./Pl. -t Anhang F 18-19 / E 18-19 Internationalismen Komposita

* F = Französisch E = Englisch

(Nichts) ändert sich @ schnell @ die menschliche Psyche. (W) die Psyche der Massen - sie ist dem Meer gleich. In der Masse ruhen alle Möglichkeiten: die Stille @ der Orkan, die Schwäche @ der Heroismus. Die Masse ist (immer) auf

5 dem Sprung, etwas total anderes zu werden. Der schlechte Kapitän steuert sein Schiff nach dem momenta- nen Aussehen der Wasseroberfläche. Der gute Kapitän versteht die Zeichen am Himmel (und) in der Tiefe @ kennt die P zu- künftigen Stürme.

10 »Die Masse ist schlecht« - @ urteilt (GI (nuy) der klei- ne Politiker. Der große Politiker folgt (nicht) der momentanen Stimmung der Massen. Er kennt die Geschichte (und) läßt ihr Zeit. Ihm gehört die Zukunft.

Hier einige Satzanfänge aus dem Text von Rosa Luxemburg. Einige Veränderungen gegenüber dem Original erklären sich daraus, daß das Subjekt hier immer an den Satzanfang gestellt ist. Vervollständigen Sie die Sätze durch die erste Verbergänzung.

1. Die Psyche der Massen ist

2. Alle Möglichkeiten ruhen

3. Die Masse ist

4. Die Masse ist

5. Nur der kleine Politiker urteilt

6. Der große Politiker folgt nicht

7. Er kennt

8. Er läßt ihr

9. Die Zukunft gehört

Wassily Kandinsky : 2 Lebenslauf

4. Dez. 1866 Moskau - 13. Dez. 1944 Neuilly s. Seine

Nach einem Jurastudium in Moskau geht Kandinsky 1896 nach München und beginnt sein Kunststudium. 1897 besucht er die AZbe-Schule und ist Schüler von Franz von Stuck an der Kunst- akademie in München. 1901 gründet er die Künstlergruppe

5 »Phalanx«, ist 1902 Mitglied der »Berliner Secession«, des Deutschen Künstlerbundes und des Pariser Herbstsalons. 1909 wird Kandinsky Gründer der »Neuen Künstlervereinigung(( in München. 1910 malt er sein erstes abstraktes Aquarell und publiziert sei-

10 nen Aufsatz »Inhalt und Form«, der bereits die Grundgedanken seiner späteren Publikation »Über das Geistige in der Kunst« (1912) enthält. 1911 gründet er zusammen mit Franz Marc den »Blauen Reiter«. 1914 geht Kandinsky nach Moskau zurück, wo er ab 1920 u.a.

15 als Professor an der Universität arbeitet. Von 1922 bis 1933 ist er Professor am Bauhaus in Weimar und in Dessau. 1933 emigriert Kandinsky nach Neuilly-sur-Seine. Kandinsky schafft im malerischen und kunsttheoretischen Be- reich den Weg für eine abstrakte Malerei. Es sind vor allem

20 seine theosophischen Studien, die ihn in seinem Werk zur Ab- straktion führen.

Lernstoff Internationalismen; Komposita + Anhang F33 / - Verben auf »-ieren« Präsens von »sein« -+ Anhang F 19 / E 19 Adjektivsuffix wisch« + Anhang F 13 / E 13 Nebensatzkonstruktion (Relativsatz) -+ Anhang F35-36 / E34

(Relativpron.) + Anhang F27 / E27 Vorgabe der Signalwörter durch den Lehrer

Bestimmen Sie die Wörter, aus denen sich folgende Komposita zusammensetzen und geben Sie ihre Übersetzung an. Benutzen Sie dabei die Liste der Wortwurzeln (Anhang F5-10 / E5-10).

Beispiel das Musik/instrument l'instrument de musique / musical instrument die Zukunft/s/musik l'utopie / dreams of the future

das Kunstwerk

die Baukunst

die Menschenmasse

der Massenmensch

der Ausstellungskatalog

die Kunstausstellung

der Lebenslauf

das Künstlerleben

die Formfrage

die Grundform

der Meeresgrund

der Grundgedanke

die Künstlergruppe

der Gruppengeist

die Kunstschule

die Schulpolitik

die Zeitgeschichte

das Geschichtswerk

das Industrialisierungsprogramm

das Organisationsproblem

Verbinden Sie die folgenden Sätze. Formen Sie dabei jeweils den zweiten Satz zu einem Relativsatz um. Vergessen Sie nicht, daß im deutschen Nebensatz das konjugierte Verb am Ende steht (s. Anhang F35 / E34).

1. Kandinsky publiziert 1910 seinen Aufsatz »Inhalt und Form«. Der Aufsatz enthält die Grundge- danken seiner späteren hblikationen.

2. Larionow organisiert 1910 die erste Ausstellung »Karo Bube«. Die Ausstellung zeigt (zeigen =

montrer / show) Werke von Kandinsky.

3. Boccioni, Carra, Russolo, Balla und Severini publizieren das »Technische Manifest der futuristi- schen Malerei«. In dem Manifest proklamieren sie den Dynamismus in der Malerei.

4. 1911 gründet Kandinsky zusammen mit Franz Marc den »Blauen Reiter«. Der »Blaue Reiter« geht in die Geschichte der Kunst ein. (eingehen = entrer / g o down in)

5. Gropius arbeitet am Bauhaus mit einer Künstlergruppe. Zu der Künstlergruppe gehört von 1922 bis 1933 auch Kandinsky.

6. Kandinsky schafft den Weg für eine abstrakte Malerei. Zu der abstrakten Malerei führen ihn vor allem seine theosophischen Studien.

7. Die theosophischen Studien sind grundlegend (= fondamental/ fundamental) für Kandinskys Werk. Die theosophischen Studien führen ihn zur Abstraktion.

Vervollständigen Sie folgende Satzanfänge durch die erste Verbergänzung.

1. Kandinsky geht 1896 -

2. Er gründet 1901

3. Er ist 1902

4. Er publiziert 19 10

5. Der Aufsatz enthält bereits

6. Er geht 1914

7. Er arbeitet ab 1920

8. Er ist von 1922-1933

9. Kandinsky schafft

10. Seine theosophischen Studien führen ihn

Wassily Kandinsky: 3 Grundbegriffe

Auszüge aus Kandinsky-Ausstellungskatalog Nov. 1973, Bielefeld, Didaktischer Ausstellungsteil S. 50

I Geist und Materie

Es gibt eine gemeinsame Wurzel aller Einzelerscheinungen in dieser Welt. Die Welt ist ein Kosmos geistig wirkender Wesen. Was der Mensch sieht, ist Materie. In der Materie aber ist der

5 abstrakte, schaffende Geist verborgen. Es ist nicht möglich, ihn zu definieren, wohl aber seine Wirkungen zu erfahren und zu be- schreiben. Dieser Geist ist eine Kraft. Als das alles durchdrin- gende Prinzip drängt er danach, sich in materiellen, präzisen Formen zu verkörpern. Er ist die Wahrheit. Geist und Form, d.h.

10 Materie, sind etwas Verschiedenes, und doch sind sie so unmit- telbar voneinander abhängig, daß unentscheidbar bleibt, ob alles Materie oder ob alles Geist ist. Die Unterschiede, die wir zwischen Materie und Geist sehen, sind auch als Abstufungen der Materie oder des Geistes denk-

1s bar. Letzten Endes bleibt die Welt eine große Frage, mehr dem Ahnen als dem Wissen zugänglich. Der Geist, in der Materie verhüllt, spricht durch die Materie zum Innersten, zur Seele des Menschen. Nur wenige Menschen sind feinfühlig genug und empfänglich dafür, den Geist zu er-

20 kennen.

Lernstoff Einfühmng in die Signalwörter -+ Anhang F37-42 / E36-41 Unbestimmter Artikel und »kein« -+ Anhang F28-29 / E28 Substantivierung von Verb, Adjektiv und Partizip Partizip Präsens -+ Anhang F21 / E 21 Adjektivsuffixe »-bar« / »-ig« / »-lich« / »-sam« -+ Anhang F 13 / E 13 Nebensatzkonstruktion (Infinitivsatz) -+ Anhang F35-36 / E34 Personalpronomen -+ Anhang F29-30 / E 29

a) Verbinden Sie folgende Sätze durch die nachstehenden Signalwörter: aber / oder / und doch (nebenordnende Konjunktionen)

1. Der Mensch sieht Materie. In der Materie ist der abstrakte Geist verborgen.

2. Es ist nicht möglich, ihn zu definieren. Es ist möglich, seine Wirkung zu erfahren.

3. Geist und Materie sind etwas Verschiedenes, ... sind sie voneinander abhängig.

4. Ist alles Materie? Ist alles Geist?

5. Materie und Geist sind als Abstufungen der Materie denkbar. Sie sind als Abstufungen des Geistes denkbar.

b) Schreiben Sie unter die nachstehenden Sätze die Übersetzung in Ihrer Muttersprache. Umrahmen Sie im Infinitivsatz die einzelnen Satzelemente. Beachten Sie die rückläufige Struktur des Deut- schen.

Beispiel Es ist nicht möglich, -1 -1. I1 n 'est pas possible 1- M .

It is not possible 1- I what the world is 1 . 1. Es ist nicht möglich, den Geist zu definieren.

2. Es ist möglich, die Wirkung des Geistes zu erfahren.

3. Es ist möglich, die Wirkung des Geistes zu beschreiben.

4. Der Geist drängt danach, sich in materiellen Formen zu verkörpern.

5. Nur wenige Menschen sind feinfühlig genug, den Geist zu erkennen.

Wassily Kandinsky: 4 Grundbegriffe

Auszüge aus Kandinsky-Ausstellungskatalog Nov. 1973, Bielefeld, Didaktischer Ausstellungsteil S. 53

I I Form und Inhalt

Form und Inhalt sind voneinander geschieden, wenngleich aufs engste aufeinander bezogen und voneinander abhängig. Form ist die materielle Ausprägung des Geistes. Doch nicht die Form,

5 die Materie, ist das Wichtigste, sondern der Inhalt, der Geist. Alles Äußere birgt ein Inneres in sich. Jede Form hat einen In- halt. Es gibt keine nichtssagenden Formen, auch wenn sie gleich- gültig wirken. Jede Form spricht. Aufgabe des Künstlers ist es, Formen zu deutlichem Sprechen und damit einen Inhalt

10 zum Ausdruck zu bringen. Die Inhalte sind als etwas abstrakt Vorgegebenes aufzufassen, die ein körperliches Medium brauchen, um sich offenbaren zu können. Inhalte sind ewig und absolut, die vom Künstler ge- prägten und an ihn gebundenen Formen aber sind zeitlich und

1s relativ. Von daher hat die Verschiedenartigkeit der Formen ihre Berechtigung. Form ist Bestimmung und Abgrenzung. Sie ist dann erschöpfend zweckmäßig, wenn sie den Inhalt am ausdruckvollsten zum Vor- schein bringt, wenn sie aus innerer Notwendigkeit erwachsen ist.

Lernstoff Partizip Perfekt: Form und Funktion -+ Anhang F 19-21,22-25 / E20-21,22-25 Erweitertes Attribut (Partizipialkonstruktion) -+ Anhang F2 1, 33 / E 2 1, 32

1. Ermitteln Sie durch Entschlüsselung der nachstehenden Partizipien die entsprechenden Infinitive und geben Sie die Übersetzung an.

Partizip Perfekt (-t/-en) Infinitiv Ubersetzung

gemacht machen faire / to rnake

gesagt

gefolgt

gelassen

veranstaltet

organisiert

ausgedrückt

gegründet

gebunden

verkörpert

geschaffen

gewußt

definiert

gedacht

erkannt

vorgegeben

2. Übersetzen Sie folgende Auszüge und umrahmen Sie die Verbalgruppen wie folgt:

a) Form und Inhalt 7 1 Igeschiedenl. Forme et contenu F] I Ibn de l'autre] .

Form and content I from one another].

1. Form und Inhalt sind aufeinander bezogen.

2. Die Formen sind an den Künstler gebunden.

3. Form ist aus innerer Notwendigkeit erwachsen.

b) Übersetzen Sie nachstehende Beispiele und umrahmen Sie wie folgt:

U L ' I i i i l ' I

Ider in der Materie (1 011 /I dans la mutiere /I mI in matter

1. der ausgedrückte Inhalt

2. der in der Form ausgedrückte Inhalt

3. der verkörperte Geist

4. der in materiellen, präzisen Formen verkörperte Geist

5. das geschaffene Werk

6. das vom Künstler geschaffene Werk

7. das gesprochene Wort

8. das aus innerer Notwendigkeit gesprochene Wort

Verbinden Sie folgende Sätze mit Hilfe der nachstehenden Signalwörter (n.K. = nebenordnende Konjunktion, u.K. = unterordnende Konjunktion): aber (n.K.) / auch wenn (u.K.) / sondern (n.K.) / wenn (u.K.) / wenngleich (u.K.) siehe Anhang F37-38 / E36-37

1. Form und Inhalt sind voneinander geschieden. Sie sind aufs engste aufeinander bezogen.

2. Nicht die Form, die Materie, ist das Wichtigste. Der Inhalt, der Geist, ist das Wichtigste.

3. Es gibt keine nichtssagenden Formen. Sie wirken gleichgültig.

4. Inhalte sind ewig und absolut. Die vom Künstler geprägten und an ihn gebundenen Formen sind zeitlich und relativ.

5. Form ist erschöpfend zweckmäßig. Sie bringt den Inhalt am ausdrucksvollsten zum Vorschein und ist aus innerer Notwendigkeit erwachsen.

Suchen Sie in den beiden Kandinsky-Texten Adjektive zu den untenstehenden Adjektivsuffixen (vgl. Anhang F 13 / E 12. Entschlüsseln Sie ihren Sinn mit Hilfe des Wörterbuches oder der Wortstammliste (Anhang F5- 10 / E 5- 10) und finden Sie das Grundwort auf, von dem sie abgeleitet sind. Geben Sie die Übersetzung an.

Suffix Grundwort Ubersetzung

-1ich menschlich Mensch humain / human

Übung

Vervollständigen Sie die nachstehenden Satzanfänge aus den beiden Kandinsky-Texten durch die erste Verbergänzung. NB: Satz I I ist als Beispiel eines vollständigen Minimalsatzes aufgeführt, in dem das Verb zu seiner

Aussage keiner Ergänzung bedarf.

I 1. Die Welt ist

2. Der schaffende Geist ist

3. Dieser Geist ist

4. Er drängt danach,

5. Er ist - -- - --- - .. --P P- --

6. Der Geist spricht -- - . - - -- - -

I1 7. Nicht die Form, sondern der Geist ist -. - -

I 8. Materie ist, - -.-- --- .-

I1 9. Form ist

10. Jede Form hat

11. Jede Form spricht.

12. Die vom Künstler geprägten Formen sind

13. Form ist

5 Ausgewählte

Walter Benjamin : Illuminationen

Schriften, Suhrkamp Taschenbuch, 1977, Auszug S. 170/ 17 1

I. Paris, die Hauptstadt des XIX. Jahrhunderts

Die Mehrzahl der Pariser Passagen entsteht in den anderthalb Jahrzehnten nach 1822. Die erste Bedingung ihres Aufkommens ist die Hochkonjunktur des Textilhandels. Die magasins de nou- veautk1, die ersten Etablissements, die größere Warenlager im Hause unterhalten, beginnen sich zu zeigen. Sie sind die Vorläu- fer der Warenhäuser. Es war die Zeit, von der Balzac schrieb: »Le grand poeme de l'ktalage chante Ses strophes de couleur de- puis la Madeleine jusqu'a la porte Saint-Deni~.~« Die Passagen sind ein Zentrum des Handels in Luxuswaren. In ihrer Ausstat- tung tritt die Kunst in den Dienst des Kaufmanns. Die Zeitge- nossen werden nicht müde, sie zu bewundern. Noch lange blei- ben sie ein Anziehungspunkt für die Fremden. Ein »Illustrierter Pariser Führer« sagt: »Diese Passagen, eine neuere Erfindung des industriellen Luxus, sind glasgedeckte, marmorgetäfelte Gänge durch ganze Häusermassen, deren Besitzer sich zu sol- chen Spekulationen vereinigt haben. Zu beiden Seiten dieser Gänge, die ihr Licht von oben erhalten, laufen die elegantesten Warenläden hin, so daß eine solche Passage eine Stadt, ja eine Welt im Kleinen ist.« Die Passagen sind der Schauplatz der ersten Gasbeleuchtung. Die zweite Bedingung des Entstehens der Passagen bilden die Anfänge des Eisenbaus. Das Empire sah in dieser Technik einen Beitrag zur Erneuerung der Baukunst im altgriechischen Sinne. . . . Erstmals in der Geschichte der Architektur tritt mit dem Eisen ein künstlicher Baustoff auf. Er unterliegt einer Entwicklung, deren Tempo sich im Laufe des Jahrhunderts beschleunigt. Sie erhält den entscheidenden Anstoß, als sich herausstellt, daß die Lokomotive, mit der man seit Ende der zwanziger Jahre Ver- suche anstellte, nur auf eisernen Schienen verwendbar ist. Die Schiene wird der erste montierte Eisenteil, die Vorgängerin des

Trägers. Man vermeidet das Eisen bei Wohnbauten und verwen- det es bei Passagen, Ausstellungshallen, Bahnhöfen - Bauten,

35 die transitorischen Zwecken dienen. Gleichzeitig erweitert sich das architektonische Anwendungsgebiet des Glases. Die gesell- schaftlichen Voraussetzungen für seine gesteigerte Verwendung als Baustoff finden sich aber erst hundert Jahre später. Noch in der »Glasarchitektur« von Scheerbart (1914) tritt sie in den Zu- sammenhängen der Utopie auf.

1 - Geschäfte des Neuesten 2 - Das große Gedicht der Auslagen singt seine farbigen Strophen von der Madeleine bis zur Porte Saint-Denis.

Französische Übertragung Walter Benjamins in: Das Passagen-Werk, Frankfurt: edition Suhrkamp, 1983, 1. Bd., S. 60-61 Englische Übersetzung: Walter Benjamin: Illuminations, edited and with an introduction by Hannah Arendt, translated from the German by Harry Zohn, London: Fontana, 1973

Lernstoff Interpunktion -i Anhang F32,36 / E 3 1,34 Substantiv-Suffix »-urig« -+ Anhang F 12,48 / E 12,47 Unregelmäßige Verben: Präsens -+ Anhang F 17- 18,22-25 / E 17- 19,22-25 Possessivpronomen, 3. Pers.Sg. + Plur. + Anhang F28 / E28

1. Setzen Sie die Satzzeichen ein.

Die erste Bedingung des Entstehens der Pariser Passagen die nach 1822 entstehen ist die Hochkon- 2 junktur des Textilhandels Die zweite Bedingung bilden die Anfänge des Eisenbaus in dem das Em-

pire eine Erneuerung der Baukunst sieht Diese Passagen die Vorläufer der modernen Warenhäuser 4 sind ein Zentrum des Handels in Luxuswaren Gänge durch ganze Häusermassen deren Besitzer

sich vereinigt haben zeigen die elegantesten Waren die man in Paris finden kann Balzac schreibt 6 daß die Zeitgenossen nicht müde werden sie zu bewundern

2. Bestimmen Sie die Wörter, aus denen sich folgende Komposita zusammensetzen, und geben Sie die Übersetzung an.

Beispiel

das Handel/s/zentrum

1. das Stadtzentrum

2. die Handelsstadt

3. der Warenhandel

4. die Handelsware

5. das Wohnhaus

6. der Hausbesitzer

7. der Hausbau

le centre de commerce / commercial centre

8. die Baukunst

9. der Kunststoff

10. die Kunststoffverwendung

1 1. die Kunstausstellung

12. die Ausstellungshalle

13. die Zeitgeschichte

14. das Geschichtsbuch

15. die Entstehungszeit

3. Suchen Sie im Text alle Substantive mit Suffix »-urig«. Geben Sie die Verben, von denen sie abge- leitet sind, an und übersetzen Sie sie.

Beispiel

Suffix -ung Verb Ubersetzung

die Bedingung bedingen

P-

conditionner / to cause, bring about

Vervollständigen Sie nachstehende Satzanfänge durch die erste Verbergänzung.

1. Die Mehrzahl der Pariser Passagen entsteht

2. Die Hochkonjunktur des Textilhandels ist

3. Die magasins de nouveauti beginnen

4. Sie sind

5. In der Ausstattung der Warenhäuser tritt die Kunst

6. Die Warenhäuser bleiben noch lange

7. Eine solche Passage ist

8. Die Anfänge des Eisenbaus bilden

9. Die gesellschaftlichen Voraussetzungen für die gesteigerte Verwendung des Glases als Baustoff

finden sich

Walter Benjamin: 6 iiiuminationen

Ausgewählte Schriften, Suhrkamp Taschenbuch, 1977, Auszug S. 175/176

11. Grandville oder die Weltausstellungen

Weltausstellungen sind Wallfahrtsstätten zum Fetisch Ware. »L'Europe s'est deplace pour voir des marchandises«l, sagt Taine 1855. Den Weltausstellungen gehen nationale Ausstellungen der

5 Industrie vorher, von denen die erste 1798 auf dem Marsfelde stattfindet. Sie geht aus dem Wunsch hervor, »die Arbeiterklas- sen zu amüsieren und wird für dieselben ein Fest der Emanzipa- tion«. Die Arbeiterschaft steht als Kunde im Vordergrund. Der Rahmen der Vergnügungsindustrie hat sich noch nicht gebildet.

10 Das Volksfest stellt ihn. Chaptals Rede auf die Industrie eröffnet diese Ausstellung. - Die Saint-Simonisten, die die Industrialisie- rung der Erde planen, nehmen den Gedanken der Weltausstel- lungen auf. ... Die Saint-Simonisten haben die Entwicklung der Weltwirt-

15 schaft, nicht aber den Klassenkampf vorausgesehen. Neben ih- rem Anteil an den industriellen und kommerziellen Unterneh- mungen um die Jahrhundertmitte steht ihre Hilflosigkeit in den Fragen, die das Proletariat betreffen. Die Weltausstellungen ver- klären den Tauschwert der Waren. Sie schaffen einen Rahmen,

20 in dem ihr Gebrauchswert zurücktritt. Sie eröffnen eine Phantas- magorie, in die der Mensch eintritt, um sich zerstreuen zu lassen. Die Vergnügungsindustrie erleichtert ihm das, indem sie ihn auf die Höhe der Ware hebt. Er überläßt sich ihren Manipulationen, indem er seine Entfremdung von sich und den anderen genießt.

25 - Die Inthronisierung der Ware und der sie umgebende Glanz der Zerstreuung ist das geheime Thema von Grandvilles Kunst. Dem entspricht der Zwiespalt zwischen ihrem utopischen und ihrem zynischen Element. Ihre Spitzfindigkeiten in der Darstel- lung toter Objekte entsprechen dem, was Marx die »theologi-

30 schen Mucken« der Ware nennt. Sie schlagen sich deutlich in der »specialite« nieder - eine Warenbezeichnung, die um diese Zeit in der Luxusindustrie aufkommt, unter Grandvilles Stift

verwandelt sich die gesamte Natur in Spezialitäten. Er präsen- tiert sie im gleichen Geist, in dem die Reklame - auch dieses

35 Wort entsteht damals - ihre Artikel zu präsentieren beginnt. Er endet im Wahnsinn.

1 - Europa hat sich auf den Weg gemacht, um Waren zu sehen

Französische Übertragung Walter Benjamins in: Das Passagen-Werk, Frankfurt: edition suhrkamp, 1983, L. Bd., S. 64 Englische Übersetzung: Walter Benjamin: Illuminations, edited and with an introduction by Hannah Arendt, translated from the German by Harry Zohn, London: Fontana, 1973

Lernstoff Trennbare Verben in Haupt- und Nebensatz Stellung des Verbs bzw. der Verbalgruppe in Haupt- und Nebensatz + Anhang F33-36 / E32-35

a) Setzen Sie das Verb in der adäquaten Form ein.

Beispiel Nationale Industrieausstellungen / den Weltausstellungen / vorhergehen / Nationale Industrieausstellungen gehen den Weltausstellungen "&her.

1. Die erste nationale Industrieausstellung / 1798 auf dem Marsfeld / stattfinden /

2. Die Saint-Simonisten / den Gedanken der Weltausstellung / aufnehmen /

3. Die Saint-Simonisten / die Entwicklung der Weltwirtschaft / voraussehen /

4. Aber sie / nicht den Klassenkampf / voraussehen /

5. Der Gebrauchswert der Waren / zurücktreten */

6. Der Mensch / in eine Phantasmagorie / eintreten */

7. Das Wort »spkcialitk« / um diese Zeit in der Luxusindustrie / aufkommen /

b) Stellen Sie den Sätzen 1 , 2 , 3 , 7 »Benjamin schreibt, daß ... « voran. Beachten Sie die Nebensatzkonstruktion!

Beispiel Benjamin schreibt, daß nationale Industrieausstellungen den Weltausstellungen vorher- gehen.

Unterstreichen Sie im deutschen Text die in der französischen bzw. nen Verben bzw. Verbalgruppen.

W. Benjamin: Louis-Philippe oder das Interieur

Louis-Philippe ou l'intirieur Illuminationen, Auszug S. 177

Sous Louis-Philippe le particulier Unter Louis-Philippe betritt der entre sur la scene de I'histoire. Privatmann den geschichtlichen L2largissement de I'appareil di- Schauplatz. Die Erweiterung mocratique par un nouveau droit des demokratischen Apparates de vote coiizcide avec la corrup- s durch ein neues Wahlrecht fällt tion parlementaire qui est orga- mit der parlamentarischen Kor- nisie pur Guihot. Sous son cou- ruption zusammen, die von vert la classe au pouvoir fait I'hi- Guihot organisiert wird. In de- stoire pur le fait m8me qu'elle ren Schutz macht die herrschen- s'occupe de ses affaires. Elle fait 10 de Klasse Geschichte, indem sie progresser la construction de fer ihre Geschäfte verfolgt. Sie för- a8n d'amiliorer son fonds en ac- dert den Eisenbau, um ihren tions. Elle favorise le regne de Aktienbesitz zu verbessern. Sie Louis-Philippe comme celui d'un begünstigt die Herrschaft particulier chargi de la gestion 1s Louis-Philippes als die des ge- des affaires. Dans la rivolution schäftsführenden Privatman- de juillet la bourgeoisie a rialisi nes. Mit der Julirevolution hat les objectifs de 1789 (Marx). die Bourgeoisie die Ziele von . .. Le particulier qui, dans son 1789 verwirklicht (Marx). comptoir, tient compte de la rka- 20 ... Der Privatmann, der im Kon- liti exige de I'intirieur d'8tre tor der Realität Rechnung trägt, entretenu dans ses illusions. ... verlangt vom Interieur in sei- Cela est a I'origine des phantas- nen Illusionen unterhalten zu magories de I'intkrieur. I1 reprk- werden. ... Dem entspringen die sente pour le particulier l'univers. 25 Phantasmagorien des Inte- En lui il rassemble le lointain et rieurs. Es stellt für den Privat- le passe. Son salon est une loge mann das Universum dar. In dans le thidtre mondial. ihm versammelt er die Ferne

und die Vergangenheit. Sein 30 Salon ist eine Loge im Welt-

theater.

englischen Fassung unterstriche-

Louis-Philippe or the lnterior

Under Louis-Philippe the private in-

dividual rnakes his appearance on the Stage of history. The extension

of the dernocratic apparatus through

new voting rights coincides with par- liarnentary corruption, which &- ganized by Guihot. Under Cover of this the ruling class rnakes history

through the pursuit of its business activities. lt prornotes the building of iron structures in order to irnprove its shares. It supports the reign of Louis-Philippe as that of the private businessrnan. With the July revolu- tion the bourgeoisie realizes its goals of 1789 (Marx). ... The private individual who in his office takes account of reality, dernands of the lnterior that it pre- serve his illusions. ... This is the ori- gin of the phantasrnagoria of the ln- - terior. To the private individual it - is the universe and represents every- thing that is distant and in the past. Its salon E a box in the theatre of

the world.

Vervollständigen Sie nachstehende Satzanfange durch die erste Verbergänzung.

1. Weltausstellungen sind

2. Nationale Ausstellungen der Industrie gehen

3. Die erste Weltausstellung findet 1798

4. Sie wird für die Arbeiterklassen

5. Die Weltausstellungen verklären

6. Der Gebrauchswert der Waren tritt

7. Die Vergnügungsindustrie hebt den Menschen

8. Der Mensch genießt

9. Die Warenbezeichnung »sp6cialit6« kommt um diese Zeit

10. Auch das Wort Reklame entsteht

Walter Benjamin 7 Illuminationen

Ausgewählte Schriften, Suhrkamp Taschenbuch, 1977, Auszug S. 181/182

111. Haussmann oder die Barrikaden

Haussmanns urbanistisches Ideal waren die perspektivischen Durchblicke durch lange Straßenfluchten. Es entspricht der im neunzehnten Jahrhundert immer wieder bemerkbaren Neigung,

5 technische Notwendigkeiten durch künstlerische Zielsetzungen zu veredeln. Die Institute der weltlichen und geistlichen Herr- schaft des Bürgertums sollten, in den Rahmen der Straßenzüge gefaßt, ihre Apotheose finden. Straßenzüge wurden vor ihrer Fertigstellung mit einem Zelttuch verhangen und wie Denkmäler

10 enthüllt. - Die Wirksamkeit Haussmanns fügt sich dem napole- onischen Idealismus ein. Dieser begünstigt das Finanzkapital. Paris erlebt eine Hochblüte der Spekulation. Das Börsenspiel drängt die aus der feudalen Gesellschaft überkommenen For- men des Hasardspiels zurück.

1s ... Die Steigerung der Mietpreise treibt das Proletariat in die Fau- bourgs. Die Quartiers von Paris verlieren dadurch ihre Eigen- physiognomie. Die rote ceinturel entsteht. Haussmann hat sich selber den Namen »artiste dernolisse~r«~ gegeben. Er fühlte sich zu seinem Werk berufen und betont das in seinen Memoiren. In-

20 dessen entfremdet er den Parisern ihre Stadt. Sie fühlen sich in ihr nicht mehr heimisch. Der unmenschliche Charakter der Großstadt beginnt, ihnen bewußt zu werden. ... Der wahre Zweck der Haussmannschen Arbeiten war die Siche- rung der Stadt gegen den Bürgerkrieg. Er wollte die Errichtung

25 von Barrikaden in Paris für alle Zukunft unmöglich machen. In solcher Absicht hatte schon Louis-Philippe Holzpflasterung ein- geführt. Dennoch spielten die Barrikaden in der Februarrevolu- tion eine Rolle. Engels beschäftigt sich mit der Technik der Bar- rikadenkämpfe. Haussmann will sie auf doppelte Art unterbin-

30 den. Die Breite der Straßen soll ihre Errichtung unmöglich ma- chen, und neue Straßen sollen den kürzesten Weg zwischen den Kasernen und Arbeitervierteln herstellen. Die Zeitgenossen tau- fen das Unternehmen »L'embellissement ~trategique«~.

1 - Ring 2 - Abbruchkünstler 3 - Strategische Verschönerung

Französische Übertragung Walter Benjamins in: Das Passagenwerk, Frankfurt: edition suhrkamp, 1983, 1. Bd., S. 72-73 Englische Übersetzung: Walter Benjamin: Illuminations, edited and with an introduction by Hannah Arendt, translated from the German by Harry Zohn, London: Fontana, 1973

Lernstoff Präsens der Modalverben + Anhang F25 / E25 Präteritum der schwachen Verben, Modalverben und von »haben«, »sein«, »werden« +

Anhang F17-19,25 / E 17- 19,25

Suchen Sie in den nachstehenden Auszügen die Verben in ihren verschiedenen Erscheinungsformen auf. Bestimmen Sie ihre Form, geben Sie den Infinitiv und die entsprechende Übersetzung an. Illuminationen, Auszug S. 174

Beispiel Arago präsentiert die Photographie in einer Kammerrede. präsentiert: 3. Pers.Sg.Präs. / präsentieren / presenter / to present

1. Er prophezeit ihre wissenschaftliche Anwendung.

2. Dagegen beginnen die Künstler, ihren Kunstwert zu debattieren.

3. Die Photographie führt zur Vernichtung des großen Berufsstandes der Portraitminiaturisten.

4. Dies geschieht nicht nur aus ökonomischen Gründen.

5. Die frühe Photographie war künstlerisch der Portraitminiatur überlegen.

6. Der gesellschaftliche Grund dafür liegt in dem Umstand, daß die ersten Photographen der Avant- garde angehörten ...

7. Die Weltausstellung von 1855 bringt zum ersten Mal eine Sonderschau »Photographie«.

8. Im gleichen Jahr veröffentlicht Wiertz seinen Artikel über die Photographie.

9. Die Weltausstellungen bauen das Universum der Waren auf.

PP- - -

10. Die Mode schreibt das Ritual vor, nach dem der Fetisch Ware verehrt sein will.

11. Zur Pariser Weltausstellung von 1867 erläßt Victor Hugo ein Manifest: »An die Völker Europas«.

12. Früher ... wurden deren Interessen von den französischen Arbeiterdelegationen vertreten, deren erste zur Londoner Weltausstellung von 1851 ... abgeordnet wurde.

13. Diese war ... für die Gründung der Internationalen Arbeiter-Assoziation von Marx von Bedeu- tung.

14. ... Balzac hat als erster von den Ruinen der Bourgeoisie gesprochen.

Unterstreichen Sie die Substantive, auf die sich die im Text markierten Wörter beziehen (Personal-, Possessiv- und Demonstrativpronomen, bestimmte Artikel).

Haussmanns urbanistisches Ideal waren die perspektivischen Durchblicke durch lange Straßenfluch- ten. Es entspricht @ im neunzehnten Jahrhundert immer wieder bemerkbaren Neigung, technische Notwendigkeiten durch künstlerische Zielsetzungen zu veredeln. Die Institute der weltlichen und geistlichen Herrschaft des Bürgertums sollten, in den Rahmen der Straßenzüge gefaßt, Apo-

5 theose finden. Straßenzüge wurden vor - Fertigstellung mit einem Zelttuch verhangen und wie Denkmäler enthüllt. - Die Wirksamkeit Haussmanns fügt sich dem napoleonischen Idealismus ein. C E r ] begünstigt das Finanzkapital. Paris erlebt eine Hochblüte der Spekulation. Das Börsenspiel drängt @ aus der feudalen Gesellschaft überkommenen Formen des Hasardspiels zurück. ... Die Steigerung der Mietpreise treibt das Proletariat in die Faubourgs. Die Quartiers von Paris ver-

10 lieren(-] @ Eigenphysiognomie. Die rote ceinture entsteht. Haussmann hat sich selber den Namen »artiste dkmolisseur« gegeben. (@ fühlte sich zu C=) Werk berufen und betont das in seinen Memoiren. Indessen entfremdet @ den Parisern Stadt. @ fühlen sich in @ nicht mehr heimisch. Der unmenschliche Charakter der Großstadt b e g i n n t , C E ] bewußt zu werden. ...

15 Der wahre Zweck der Haussmannschen Arbeiten war die Sicherung der Stadt gegen den Bürgerkrieg. (Er) wollte die Errichtung von Barrikaden in Paris für alle Zukunft unmöglich machen. In solcher Absicht hatte schon Louis-Philippe Holzpflasterung eingeführt. Dennoch spielten die Barrikaden in der Februarrevolution eine Rolle. Engels beschäftigt sich mit der Technik der Barrikadenkämpfe. Haussmann will @ auf doppelte Art unterbinden. Die Breite der Straßen soll (;hre Errichtung un-

20 möglich machen, und neue Straßen sollen den kürzesten Weg zwischen den Kasernen und Arbeiter- vierteln herstellen. Die Zeitgenossen taufen das Unternehmen »L'embellissement stratkgique«.

Vervollständigen Sie nachstehende Satzanfänge durch die erste Verbergänzung.

1. Die perspektivischen Durchblicke durch lange Straßenfluchten waren

2. Im 19. Jahrhundert veredelte man gern

3. Die Wirksamkeit Hausmanns fügt sich

4. Die Steigerung der Mietpreise treibt das Proletariat

5. Durch diese Vertreibung verlieren die Quartiers von Paris

6. Haussmann entfremdet den Parisern

7. Der wahre Zweck seiner Arbeiten war

8. Wie Louis-Philippe wollte er die Errichtung von Barrikaden in Paris

9. Neue Straßen sollten

Karl Marx - Friedrich Engels: 8 Manifest der kommunistischen Partei (1 848)

Berlin: Dietz-Verlag, 1981, Auszug I, S. 44-45

Bourgeois und Proletarier

Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen. Freier und Sklave, Patrizier und Plebejer, Baron und Leibeige-

5 ner, Zunftbürger und Gesell, kurz, Unterdrücker und Unter- drückte standen in stetem Gegensatz zueinander, führten einen ununterbrochenen, bald versteckten, bald offenen Kampf, einen Kampf, der jedesmal mit einer revolutionären Umgestaltung der ganzen Gesellschaft endete oder mit dem gemeinsamen Unter-

i o gang der kämpfenden Klassen. In den früheren Epochen der Geschichte finden wir fast überall eine vollständige Gliederung der Gesellschaft in verschiedene Stände, eine mannigfaltige Abstufung der gesellschaftlichen Stellungen. Im alten Rom haben wir Patrizier, Ritter, Plebejer,

15 Sklaven; im Mittelalter Feudalherren, Vasallen, Zunftbürger, Gesellen, Leibeigene, und noch dazu in fast jeder dieser Klassen wieder besondere Abstufungen. Die aus dem Untergang der feudalen Gesellschaft hervorgegan- gene moderne bürgerliche Gesellschaft hat die Klassengegen-

20 sätze nicht aufgehoben. Sie hat nur neue Klassen, neue Bedin- gungen der Unterdrückung, neue Gestaltungen des Kampfes an die Stelle der alten gesetzt. Unsere Epoche, die Epoche der Bourgeoisie, zeichnet sich je- doch dadurch aus, daß sie die Klassengegensätze vereinfacht

25 hat. Die ganze Gesellschaft spaltet sich mehr und mehr in zwei große feindliche Lager, in zwei große, einander direkt gegen- überstehende Klassen: Bourgeoisie und Proletariat.

Französische Übersetzung in: Karl Marx - Friedrich Engels: Manifeste du Parti Cornrnuniste, Paris: kditions sociales, 1972, S. 3 1-32 (edition bilingue) Englische Übersetzung in: Karl Marx - Frederick Engels: The Communist Manifesto, New York: Pathfinder Press, 1971

3 8

Lernstoff Erweitertes Attribut (Partizipialkonstruktion) Anhang F21, 33 / E21, 32 Substantivsuffix »-er« + Anhang F 11 / E 11

Übung

a) Suchen Sie im Text die Substantive mit dem Suffix »-er« auf, die eine Gruppenzugehörigkeit be- zeichnen.

b) Bilden Sie von den folgenden Verben ausgehend Substantive mit dem Suffix »-er«, die eine Grup- penzugehörigkeit bezeichnen, und geben Sie die Übersetzung an.

Infinitiv B-en« Substantiv mit Suffix »-er« Übersetzung

Beispiel

führen

kämpfen

reiten

unterdrücken

zeichnen

verlieren

arbeiten

spielen

herstellen

sehen

der Führer le meneur, guide / leader, guide

Nachstehend einige Auszüge aus dem Manifest der kommunistischen Partei. Suchen und unterstrei- chen Sie in diesen Sätzen jeweils das erweiterte Attribut. Orientieren Sie sich dabei an den Unterstrei- chungen in der französischen bzw. englischen Übersetzung, die zum Zweck dieser Übung sehr wört- lich gefaßt ist.

1. Der ostindische und chinesische Markt, die Kolonisierung von Amerika, der Austausch mit den Kolonien, die Vermehrung der Tauschmittel und der Waren überhaupt gaben dem Handel, der Schiffahrt, der Industrie einen nie gekannten Aufschwung ... Les marchks des Indes Orientales et de la Chine, la colonisation de l'Amirique, le commerce colonial, la multiplication des moyens dechange et, en ginkral, des marchandises donnerent un essor jus- qu'alors inconnu au nkgoce, a la navigation, a I'industrie ... The East Indian and Chinese markets, the colonisation of Arnerica, the trade with the colonies, the increase in

the rneans of exchange and in cornrnodities generally, gave to cornrnerce, to navigation, to industry, an impulse never before known ...

2. Die bisherige feudale oder zünftige Betriebsweise der Industrie reichte nicht mehr aus für den mit den neuen Märkten anwachsenden Bedarf. L'ancien mode d'exploitation fkodal ou corporatifde l'industrie ne suffisait plus aux besoins sans cesse croissants a mesure que s'ouvraient de nouveaux marchks. The previous feudal or guild rnode of industry now no longer sufficed for the growing wants of the new rnarkets.

3. An die Stelle der alten, durch Landeserzeugnisse befriedigten Bedürfnisse treten neue, welche die Produkte der entferntesten Länder und Klimate zu ihrer Befriedigung erheischen. A la place des anciens besoins satisfaits pur la production nationale naissent des besoins nouveaux rk- clamant pour leur satisfaction les produits des contrkes et des climats les plus lointains. In place of the old wants, satisfied by the productions of the country, we find new wants requiring for their satis-

faction the products of distant lands and clirnates.

4. In den Handelskrisen wird ein großer Teil nicht nur der erzeugten Produkte, sondern sogar der be- reits geschaffenen Produktivkräfte regelmäßig vernichtet. Ces crises ditruisent rkgulierement une grande partie non seulement des produits fabriquks, mais m2- me des forces productives delja crkkes. In these crises a great Part not only of the existing products but also of the previously created productive forces

are periodically destroyed.

5. Die wachsende Konkurrenz der Bourgeois unter sich und die daraus hervorgehenden Handelskri- Sen machen den Lohn der Arbeiter immer schwankender. La concurrence croissante des bourgeois entre eux et les crises commerciales rksultant de Ia rendent les salaires des ouvriers deplus en plus instables. The growing cornpetition arnong the bourgeois and the resulting cornrnercial crises rnake the wages of the

worker ever rnore fluctuating.

Vervollständigen Sie nachstehende Satzanfänge durch die erste Verbergänzung.

1. Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist -

2. Unterdrücker und Unterdrückte standen

3. Sie führten -- .

4. Dieser Kampf endete jedesmal

oder

5. Die moderne bürgerliche Gesellschaft ist

hervorgegangen.

6. Sie hat

nicht aufgehoben.

7. Unsere Epoche hat

vereinfacht.

8. Die ganze Gesellschaft spaltet sich

Karl Marx - Friedrich Engels: 9 Manifest der kommunistischen Partei(1848)

Manifest der kommunistischen Partei (1848), Berlin: Dietz-Verlag, 1981, Auszug 11, S. 48-49

Die Bourgeoisie hat in der Geschichte eine höchst revolutionäre Rolle gespielt. Die Bourgeoisie, wo sie zur Herrschaft gekommen, hat alle feu- dalen, patriarchalischen, idyllischen Verhältnisse zerstört. Sie

5 hat ... kein anderes Band zwischen Mensch und Mensch übrigge- lassen, als das nackte Interesse, als die gefühllose »bare Zah- lung«. ... Sie hat die persönliche Würde in den Tauschwert auf- gelöst und an die Stelle der zahllosen verbrieften und wohler- worbenen Freiheiten die eine gewissenlose Handelsfreiheit ge-

10 setzt. Sie hat, mit einem Wort, an die Stelle der mit religiösen und politischen Illusionen verhüllten Ausbeutung die offene, un- verschämte, direkte, dürre Ausbeutung gesetzt. Die Bourgeoisie hat alle bisher ehrwürdigen und mit frommer Scheu betrachteten Tätigkeiten ihres Heiligenscheins entkleidet.

1s Sie hat den Arzt, den Juristen, den Pfaffen, den Poeten, den Mann der Wissenschaft in ihre bezahlten Lohnarbeiter verwan- delt. Die Bourgeoisie hat dem Familienverhältnis seinen rührend-sen- timentalen Schleier abgerissen und es auf ein reines Geldverhält-

20 nis zurückgeführt. ... Die Bourgeoisie kann nicht existieren, ohne die Produktionsin- strumente, also die Produktionsverhältnisse, also sämtliche ge- sellschaftlichen Verhältnisse fortwährend zu revolutionieren.

25 Unveränderte Beibehaltung der alten Produktionsweise war da- gegen die erste Existenzbedingung aller früheren industriellen Klassen. Die fortwährende Umwälzung der Produktion, die un- unterbrochene Erschütterung aller gesellschaftlichen Zustände, die ewige Unsicherheit und Bewegung zeichnet die Bourgeois-

30 epoche vor allen früheren aus. ...

Französische Übersetzung in: Karl Marx - Friedrich Engels, Manifeste du Parti Communiste, Paris: kditions sociales, 1972, S. 39-41 (kdition bilingue) Englische Übersetzung in: Karl Marx - Frederick Engels: The Communist Manifesto, New York: Pathfinder Press, 1971

Lernstoff Gegenüberstellung und Sinndifferenzierung von: a) vom Verbstamm abgeleiteten Substantiven ohne Suffix b) vom Verbstamm abgeleiteten Substantiven mit Suffix »-ung« -+ Anhang F48-49 / E47-48

a) Substantive mit Suffix »-urig«

Bilden Sie mit Hilfe nachstehender Verben Substantive auf »-urig« und geben Sie ihre Übersetzung an.

Beispiel

zahlen payer / to pay die Zahlung

1. ausbeuten exploiter / to exploit

2. bedingen conditionner / to cause, bring about

3. umwälzen bouleverser / to revolutionize

4. bewegen mouvoir, bouger / to move, agitate

5. unterdrücken opprimer / to oppress

6. gliedern structurer / to structure, arrange

7. gründen fonder / to found

8. unterscheiden differencier / to differentiate

9. binden Zier / to bind, link

10. schaffen crker / to create

1 1. erscheinen apparaitre / to appear, be manifested

le paiement / payment

12. verkörpern incarner / to ernbody

13. werten kvaluer / to evaluate

b) Substantive ohne Suffix

Suchen Sie aus den Auszügen I und I1 des Manifests der kommunistischen Partei die Substantive ohne Suffix heraus, die den nachstehenden Verben entsprechen und geben Sie ihre Übersetzung an.

1. kämpfen

2. setzen

lutter / to struggle, fight

poser, statuer / to place

3. stehen, stand, gestanden etre debout / to stand a)

b)

4. untergehen, ging, gegangen sombrer / to sink, decline, be ruined

5. binden, band, gebunden Zier / to bind

6. tauschen dchanger / to exchange

7. werten dvaluer / to rate, evaluate

8. scheinen briller / to shine

9. lohnen recompenser / to reward

C) Geben Sie die Grundverben (ohne Präfix) an, von denen folgende Substantive abgeleitet sind.

Beispiel

der Druck

1. r Bund

2.. r Satz

3. r Grund

4. r Inhalt

5. r Bau

6. r Unterschied

7. r Spruch

8. r Ausdruck

9. r Gang

la pression, l'impression / pressure, impression

drücken, drucken

la fdddration / federation, alliance

la phrase / sentence, phrase

la raison / reason

le contenu / content

la construction, I'immeuble / construction, building

la difference / difference

la sentence / maxim, sentence

I'expression / expression

la demarche, le couloir / gait, step, corridor

Übung

a) Suchen Sie im Text (Zeile 1-20) die von der Bourgeoisie herbeigeführten Umwälzungen.

Beispiel

das Band zwischen Mensch und Mensch - das nackte Interesse 1 die gefühllose »bare Zahlung«

1. die persönliche Würde

2. die verbrieften und wohlerworbenen Freiheiten

3. die mit religiösen und politischen Illusionen verhüllten Ausbeutungen

4. der Arzt, der Jurist, der Pfaffe, der Poet, der Mann der Wissenschaft

5. das rührend-sentimentale Familienverhältnis

b) Welche Adjektive zeigen Ihrer Meinung nach eine affektive Stellungnahme des Autors an?

Karl Marx - Friedrich Engels: 1 0 Manifest der kommunistischen Partei (1848)

Berlin: Dietz-Verlag, 1981, Auszug 111, S. 49-50

Das Bedürfnis nach einem stets ausgedehnteren Absatz für ihre Produkte jagt die Bourgeoisie über die ganze Erdkugel. Überall muß sie sich einnisten, überall anbauen, überall Verbindungen herstellen.

5 Die Bourgeoisie hat durch die Exploitation des Weltmarkts die Produktion und Konsumtion aller Länder kosmopolitisch ge- staltet. ... Die uralten nationalen Industrien sind vernichtet wor- den und werden noch täglich vernichtet. Sie werden verdrängt durch neue Industrien, deren Einführung eine Lebensfrage für

10 alle zivilisierten Nationen wird, durch Industrien, die nicht mehr einheimische Rohstoffe, sondern den entlegensten Zonen angehörige Rohstoffe verarbeiten und deren Fabrikate nicht nur im Land selbst, sondern in allen Weltteilen zugleich verbraucht werden. ...

15 Die Bourgeoisie reißt durch die rasche Verbesserung aller Pro- duktionsinstrumente, durch die unendlich erleichterten Kommu- nikationen alle, auch die barbarischsten Nationen in die Zivili- sation. ... Sie zwingt alle Nationen, die Produktionsweise der Bourgeoisie sich anzueignen, wenn sie nicht zugrundegehen wol-

20 len; sie zwingt sie, die sogenannte Zivilisation bei sich selbst ein- zuführen, d.h. Bourgeois zu werden. Mit einem Wort, sie schafft sich eine Welt nach ihrem eigenen Bilde. Die Bourgeoisie hat das Land der Herrschaft der Stadt unter- worfen. Sie hat enorme Städte geschaffen, sie hat die Zahl der

25 städtischen Bevölkerung gegenüber der ländlichen in hohem Grade vermehrt ... Wie sie das Land von der Stadt, hat sie die barbarischen und halbbarbarischen Länder von den zivilisier- ten, die Bauernvölker von den Bourgeoisvölkern, den Orient vom Okzident abhängig gemacht.

30 ... Sie hat die Bevölkerung agglomeriert, die Produktionsmittel zentralisiert und das Eigentum in wenigen Händen konzentriert. Die notwendige Folge hiervon war die politische Zentralisation.

Französische Übersetzung in: Karl Marx - Friedrich Engels: Manifeste du Parti Communiste, Paris: Cditions sociales, 1972, S. 41 -45 (kdition bilingue) Englische Übersetzung in: Karl Marx - Frederick Engels: The Communist Manifesto, New York: Pathfinder Press, 1971

Lernstoff »werden« und seine Funktion + Anhang F46-47 / E45-46 Verbpräfix »ver-« + Anhang F 16, 51 -52 / E 16, 50-51

L

Nachstehend eine Liste von Substantiven, die von Verben mit dem Präfix »ver-« abgeleitet sind. Finden Sie diese Verben sowie ihre Grundwörter auf (Verb, Adverb, Adjektiv, Substantiv). Geben Sie die entsprechende Übersetzung an.

Beispiel

die Verbindung la liaison, la relation connection, contact

die Vernichtung

die Verarbeitung

der Verbrauch

die Verbesserung

die Vermehrung

der Versuch

die Vergrößerung

die Verfilmung

der Verstand

die Vergötterung

das Verhältnis

die Vereinfachung

verbinden relier connect

binden lier bind

die Veränderung

die Verachtung

a) Suchen Sie im 3. Auszug aus dem Manifest der kommunistischen Partei die Verbalgruppen mit »werden« auf. Bestimmen Sie jeweils, was sie zum Ausdruck bringen. (Anhang F46-47 / E45-46)

b) Verfahren Sie ebenso mit folgenden Auszügen:

I. Die geistigen Erzeugnisse der einzelnen Nationen werden Gemeingut.

2. Provinzen mit verschiedenen Interessen, Gesetzen, Regierungen und Zöllen wurden zusammen- gedrängt in eine Nation, eine Regierung, ein Gesetz, ein nationales Klasseninteresse, eine Douanen- linie.

3. Die Produktions- und Verkehrsmittel, auf deren Grundlage sich die Bourgeoisie heranbildete, wur- den in der feudalen Gesellschaft erzeugt.

P-

4. In den Handelskrisen wird ein großer Teil ... der bereits geschaffenen Produktivkräfte regelmäßig vernichtet.

5. In den Krisen bricht eine gesellschaftliche Epidemie aus, ... die Epidemie der Überproduktion. ... Die Produktivkräfte ... sind zu gewaltig für diese Verhältnisse geworden. ... Die bürgerlichen Ver- hältnisse sind zu eng geworden, um den von ihnen erzeugten Reichtum zu fassen.

6. Aber die Bourgeoisie hat nicht nur die Waffen geschmiedet, die ihr den Tod bringen; sie hat auch die Männer gezeugt, die diese Waffen führen werden - die modernen Arbeiter, die Proletarier.

Vokabelhilfen

erzeugen / das Erzeugnis das Gemeingut der Zoll zusammendrängen vernichten ausbrechen gewaltig der Reichtum Waffen schmieden / führen

produire, le produit / produce, the product

la propriktk commune / cornrnon property

la douane / custorns

regrouper, parquer / to herd together

aneantir / to destroy

kclater / to break out

immense, puissant / powerful

la richesse / wealth

forger, manier des armes / to forge, wield arms

Karl Marx - Friedrich Engels 1 1 Manifest der kommunistischen Partei (1848)

Berlin: Dietz-Verlag, 1981, Auszug IV, S. 54-55, S. 58

Das Proletariat macht verschiedene Entwicklungsstufen durch. Sein Kampf gegen die Bourgeoisie beginnt mit seiner Existenz.

Im Anfang kämpfen die einzelnen Arbeiter, dann die Arbeiter einer Fabrik, dann die Arbeiter eines Arbeitszweiges an einem

5 Ort gegen den einzelnen Bourgeois, der sie direkt ausbeutet. Sie richten ihre Angriffe nicht nur gegen die bürgerlichen Produk- tionsverhältnisse, sie richten sie gegen die Produktionsinstru- mente selbst. ... Auf dieser Stufe bilden die Arbeiter eine über das ganze Land

10 zerstreute und durch die Konkurrenz zersplitterte Masse. ... Aber mit der Entwicklung der Industrie vermehrt sich nicht nur das Proletariat; es wird in größeren Massen zusammengedrängt, sei- ne Kraft wächst, und es fühlt sie mehr. Die Interessen, die Le- benslagen innerhalb des Proletariats gleichen sich immer mehr

15 aus, indem die Maschinerie mehr und mehr die Unterschiede der Arbeit verwischt und den Lohn fast überall auf ein gleich niedriges Niveau herabdrückt. Die wachsende Konkurrenz der Bourgeoisie unter, sich und die daraus hervorgehenden Handels- krisen machen den Lohn der Arbeiter immer schwankender; die

20 immer rascher sich entwickelnde, unaufhörliche Verbesserung der Maschinerie macht ihre ganze Lebensstellung immer unsi- cherer; immer mehr nehmen die Kollisionen zwischen dem ein- zelnen Arbeiter und dem einzelnen Bourgeois den Charakter von Kollisionen zweier Klassen an. ...

25 Von Zeit zu Zeit siegen die Arbeiter, aber nur vorübergehend. Das eigentliche Resultat ihrer Kämpfe ist nicht der unmittelbare Erfolg, sondern die immer weiter um sich greifende Vereinigung der Arbeiter. Sie wird befördert durch die wachsenden Kommu- nikationsmittel, die von der großen Industrie erzeugt werden

30 und die Arbeiter der verschiedenen Lokalitäten miteinander in Verbindung setzen. Es bedarf aber bloß der Verbindung, um die vielen Lokalkämpfe von überall gleichem Charakter zu einem

nationalen, zu einem Klassenkampfe zu zentralisieren. Jeder Klassenkampf aber ist ein politischer Kampf. Und die Vereini-

35 gung, zu der die Bürger des Mittelalters mit ihren Vizinalwegen Jahrhunderte bedurften, bringen die modernen Proletarier mit den Eisenbahnen in wenigen Jahren zustande. ... Alle bisherigen Bewegungen waren Bewegungen von Minoritä-

40 ten oder im Interesse von Minoritäten. Die proletarische Bewe- gung ist die selbständige Bewegung der ungeheuren Mehrzahl im Interesse der ungeheuren Mehrzahl.

Französische Übersetzung in: Karl Marx - Fnedrich Engels: Manifeste du Parti Communiste, Paris: editions sociales, 1972, S. 53-57, 63 (edition bilingue) Englische Übersetzung in: Karl Marx - Frederick Engels: The Communist Manifesto, New York: Pathfinder Press, 1971

Lernstoff Verstärkte Behandlung der Funktion der Signalwörter --P Anhang F37-45 / E 36-44

a) Bestimmen Sie die Wörter, aus denen sich folgende Komposita zusammensetzen, und geben Sie ihre Übersetzung an.

Handarbeit

Handelsartikel

Warenhandel

Handelsware

Warenhaus

Lohnarbeit - -

Lohnarbeitssystem - -. ---

Arbeitslohn -----

Lohntarif - --

Lo hntarifverhandlung

Arbeitsmarkt

Arbeitsteilung

Teilzeitarbeit

Lebenskosten

Lebensmittel

Lebensmittelpreis

Arbeitsstunde

Stundenarbeit

Arbeiterklasse

Klassenkampf

b) Finden Sie in nachstehenden Sätzen jeweils die Nominalgruppen mit erweitertem Attribut auf und geben Sie die Übersetzung an.

1. Die von der Bourgeoisie geschmiedeten Waffen bringen ihr jetzt den Tod.

2. Die Bourgeoisie hat auch die diese Waffen führenden Männer gezeugt, die Proletarier.

3. Diese sich stückweis verkaufenden Arbeiter sind eine Ware wie jeder andere Handelsartikel.

4. Sie werden ein bloßes Zubehör der sich immer mehr ausdehnenden Maschinerie.

5. Die vom Arbeiter verursachten Kosten beschränken sich fast nur auf die Lebensmittel.

6. Von allen der Bourgeoisie heute gegenüberstehenden Klassen ist nur das Proletariat eine wirklich revolutionäre Klasse.

(Hinweis für den Lehrer: Erarbeiten Sie zur Vorentlastung der Übung mit den Schülern die frequen- ten Wörter, Internationalismen und Eigennamen.)

Markieren Sie die Signalwörter und analysieren Sie ihre Funktion in bezug auf die argumentative Struktur des Textes.

Arbeit, die unter Zwang geschieht, entfremdet den Menschen von sich selbst. Unfreie, unschöpferi- sche Arbeit ist, wenn sich der Mensch »in seiner Arbeit nicht bejaht, sondern verneint, nicht wohl, sondern unglücklich fühlt.« Dann ist der Arbeiter »außer der Arbeit bei sich und in der Arbeit außer sich. Zu Hause ist er, wenn er nicht arbeitet, und wenn er arbeitet, ist er nicht zu Haus. Seine Arbeit ist

5 daher nicht freiwillig, sondern gezwungen, Zwangsarbeit.« Marx' Kritik trifft nicht die ungerechte Verteilung des Geldes, sondern die unfreie Arbeit: »Eine gewaltsame Erhöhung des Arbeitslohns wäre nur eine bessere Salairierung der Sklaven und hätte weder dem Arbeiter noch der Arbeit ihre mensch- liche Bestimmung und Würde erobert. »Die Philosophie von Marxc<, so faßt Erich Fromm zusammen, »ist ein Protest gegen die Entfrem-

10 dung des Menschen, gegen den Verlust seiner selbst und seine Verwandlung in ein Ding. Diesen Pro- test erhebt er gegen die Dehumanisierung und Automatisierung des Menschen im Industrialismus.« Marx selbst nennt seine Lehre weder einen Materialismus, noch einen Idealismus, sondern einen Hu- manismus. »Radikal sein ist die Sache an der Wurzel fassen. Die Wurzel für den Menschen ist aber der Mensch selbst.«

15 Der »positive Humanismus«, den Marx vertritt, kämpft nicht für irgendein System, sondern für den freien, »den wirklichen, den individuellen Menschen«.

Lesetext aus: Häussermann, Deutschkurs 3, S. 13

Vervollständigen Sie nachstehende Satzanfänge durch die erste Verbergänzung.

I. Das Proletariat macht

2. Die Arbeiter bilden auf der ersten Stufe ihres Kampfes

3. Mit der Entwicklung der Industrie wird das Proletariat

4. Die Kollisionen zwischen dem einzelnen Arbeiter und dem einzelnen Bourgeois nehmen

5. Die immer weiter um sich greifende Vereinigung der Arbeiter ist

6. Die Verbindung der Arbeiter der verschiedenen Lokalitäten zentralisiert die vielen Lokalkämpfe

7. Jeder Klassenkampf ist

Stefan Andres: 12 Im Anfang

aus: Die biblische Geschichte, München: Droemer/Knaur, 1965, S. 9

Im Anfang war nichts da als Gott allein. Nichts war da: nicht die Lichter am Himmel, nicht das Wasser und nicht das Feste, nicht einmal der leere Raum war da, und nicht die Zeit. Aber Gott war da und in Gott das Bild der Welt, die er erschaffen

5 wollte. Und als Gott sprach: »Jetzt!«, da war die Zeit da, und als er sprach: »Hier und dort und droben und drunten«, da war der Raum da. Und Gott ließ das Wort, das er in sich hatte, in die Zeit und in den Raum. Das Wort schuf das Licht und die Finsternis, schuf

10 die Sterne und schrieb ihnen ihre Bahn vor. Und Gott blickte auf einen ganz kleinen Stern, wählte ihn aus und nannte ihn »Erde«. Und er wählte einen großen, flammenden Stern aus und nannte ihn »Sonne«. Die Sonne leuchtete über der Erde und wärmte sie. Und Gott wählte einen winzigen Stern aus, den

15 nannte er »Mond«. Der sollte um die Erde ziehen wie die Erde um die Sonne. Die Sonne aber machte auf der Erde mit ihrem Kommen und Gehen den Tag und die Nacht.

Englische Übersetzung: Stefan Andres: The Bible Story, illustrated by Gerhard Oberländer, translated from the German by Michael Bullock

Lernstoff Präteritum der unregelmäßigen Verben -+ Anhang 17- 19,22-25 / E 17- 19,22-25

Ermitteln Sie die unregelmäßigen Verben, von denen folgende Substantive abgeleitet sind:

Beispiel

die Sprache

1. die Schrift

2. der Begriff

3. der Unterschied

4. der Verstand

5. der Trieb

6. die Gabe

7. das Maß

8. das Band

9. das Schloß

10. der Zwang

11. die Tat

12. das Verbot

la langue / language

I'kcriture / writing

le concept / concept

la difference / difference

I'entendement / understanding

la pulsion / drive

le don / gift

la mesure / measure

le ruban, le Iien / ribbon, bond

la serrure, le chdteau / lock, castle

la contrainte / constraint

l'acte / action

l'interdiction / ban

sprechen

Nachstehend der Anfang der Schöpfungsgeschichte in der Lutherschen Übersetzung. Ergänzen Sie den Text durch das Präteritum der im Infinitiv angegebenen Verben. (Die unregelmäßigen Verben sind durch »u.V.« gekennzeichnet.)

Im Anfang Gott Himmel und Erde. Und die Erde

wüst und leer, und es finster auf

der Tiefe. Und der Geist Gottes auf dem Wasser.

Und Gott : Es werde Licht. Und es

Licht. Und Gott , daß das Licht

gut . Da Gott das Licht von der Finsternis und das Licht Tag und die Finsternis

Nacht. Da aus Abend und Morgen der erste Tag.

Und Gott : Es werde eine Feste zwischen den Was-

sern und die sei ein Unterschied zwischen den Wassern. Da

Gott die Feste und das Wasser

unter der Feste von dem über der Feste. Und es also.

Und Gott die Feste Himmel. Da

aus Abend und Morgen der andere Tag.

1. schaffen, u.V.

2. sein, u.V. 3. sein, u.V.

4. schweben

5. sprechen, u.V. i

6./7. werdedsehen, u.V.

8./9. seidscheiden, u.V.

10. nennen, u.V.

1 1. werden, u.V.

12. sprechen, u.V.

13./ 14. machedscheiden, u.V.

15. geschehen, u.V.

16. nennen, u.V.

17. werden, u.V.

aus: Martin Luther, Die ganze Heilige Schrift, Wittenberg, 1545

Johannes - Evangelium 1 13 Prolog

Stuttgarter Keppler-Bibel, 1915, Stuttgart: Kepplerhaus-Verlag, 1959, S. 185

Jesus, das menschgewordene Wort Gottes. Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch es geworden, und ohne es ist nichts geworden, was geworden ist. In

5 ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtete in der Finsternis, aber die Finsternis hat es nicht erfaßt. Ein Mensch trat auf, gesandt von Gott, sein Na- me war Johannes. Der kam zum Zeugnisse, um Zeugnis zu ge- ben von dem Lichte, damit alle durch ihn glaubten. Er war nicht

10 das Licht, sondern sollte nur von dem Lichte Zeugnis geben. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, und doch hat die Welt ihn nicht erkannt. Er kam in sein Eigen- tum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Aber allen, die ihn

1s aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, ihnen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Geblüte noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt,

20 und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voll Gnade und Wahrheit. Johan- nes legt Zeugnis von ihm ab und ruft: Dieser war es, von dem ich sprach: Der nach mir kommen wird, ist mir voraus, denn er war früher als ich. Und aus seiner Überfülle haben wir alle

25 empfangen Gnade um Gnade. Denn durch Moses wurde das Gesetz gegeben, durch Jesus Christus ist die Gnade und die Wahrheit geworden. Gott hat nie jemand geschaut; der Eingebo- rene, (der) Gott (ist), der im Schoße des Vaters ist, er hat uns Kunde gebracht.

Lernstoff Verben: Wiederholung der verschiedenen Tempora + Anhang F 17,22-25 / E 17,22-25

Ergänzen Sie den Text durch nachstehende Verben (sie sind nicht der Reihenfolge nach angeordnet). Bestimmen Sie in Klammern das Tempus.

sollte ruft wurde ... gegeben (a, b) kam ist ... geworden (a, b) hat ... gebracht (a, b) kommen wird

glaubten sprach aufnahmen haben ... gesehen (a, b) war / ist leuchtete

Jesus, das menschgewordene Wort Gottes.

Am Anfang war (Prät.) das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dieses war im

Anfang bei Gott. Alles ist durch es geworden, und ohne es (la) nichts

( lb) , was geworden ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das

5 Licht der Menschen. Und das Licht (2) in der Finsternis, aber die Fin-

sternis hat es nicht erfaßt. Ein Mensch trat auf, gesandt von Gott, sein Name war Johannes. Der

kam zum Zeugnisse, um Zeugnis zu geben von dem Lichte, damit alle durch ihn (3)

. Er war nicht das Licht, sondern (4)

nur von dem Lichte Zeugnis geben. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, (5)

10 in die Welt. Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden,

und doch hat die Welt ihn nicht erkannt. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht

auf. Aber allen, die ihn (6) , gab er Macht, Kinder Gottes zu werden,

ihnen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Geblüte noch aus dem Willen des Fleisches

noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.

15 Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir (7a)

seine Herrlichkeit (7b) , die Herrlich- I

keit als des Eingeborenen vom Vater, voll Gnade und Wahrheit. Johannes legt Zeugnis von ihm ab 1 und (8) : Dieser war es, von dem ich (9)

: Der nach mir (10) , ist mir voraus,

20 denn er war früher als ich. Und aus seiner Überfülle haben wir alle empfangen Gnade um Gnade. 1 Denn durch Moses ( l l a ) das Gesetz (1 lb)

, durch Jesus Christus ist die Gnade und die Wahrheit geworden. Gott

hat nie jemand geschaut; der Eingeborene, (der) Gott (ist), der im Schoße des Vaters (12)

, er (13a) uns Kunde (13b)

25

Bestimmen Sie die Form der im Text markierten Personal-, Relativ-, Possessiv- und Demonstrativ- pronomen und geben Sie an, worauf sie jeweils verweisen.

Jesus, das menschgewordene Wort Gottes. Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. (m) war im An- fang bei Gott. Alles ist durch @ geworden, und ohne es ist nichts geworden, was geworden ist. In (ihm) war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtete in der Fin-

5 sternis, aber die Finsternis hat @ nicht erfaßt. Ein Mensch trat auf, gesandt von Gott, Name war Johannes. kam zum Zeugnisse, um Zeugnis zu geben von dem Lichte, damit alle durch (ihn) glaubten. (Er) war nicht das Licht, sondern sollte nur von dem Lichte Zeugnis geben. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. war in der Welt, und die Welt ist durch (ihn) geworden, und doch hat die Welt @ nicht erkannt. (@ kam in sein Eigentum, aber

10 die Seinen nahmen nicht auf. Aber allen, @ ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, (E), an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Geblüte noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voll Gnade und Wahrheit. Johannes legt

1s Zeugnis von (ihm) ab und ruft: C E ] war @, von ich sprach: nach mir kommen wird, ist mir voraus, denn @ war früher als ich. Und aus ( S r ) Überfülle haben wir alle empfan- gen Gnade um Gnade. Denn durch Moses wurde das Gesetz gegeben, durch Jesus Christus ist die Gnade und die Wahrheit geworden. Gott hat nie jemand geschaut; der Eingeborene, (der) Gott (ist), (der) im Schoße des Vaters ist, (er) hat uns Kunde gebracht.

Arthur Schopenhauer: 14 >>über das Lesen,

Brockhaus 1947, sämtl. Werke, Bd. 6, S. 588

Wenn wir lesen, denkt ein Anderer für uns; wir wiederholen bloß seinen mentalen Proceß. Es ist damit, wie wenn beim Schreibenlernen der Schüler die vom Lehrer mit Bleistift ge- schriebenen Züge mit der Feder nachzieht. Demnach ist beim

5 Lesen die Arbeit des Denkens uns zum größten Theile abgenom- men. Daher die fühlbare Erleichterung, wenn wir von der Be- schäftigung mit unsren eigenen Gedanken zum Lesen überge- hen. Aber während des Lesens ist unser Kopf doch eigentlich nur der Tummelplatz fremder Gedanken. Daher kommt es, daß

10 wer sehr viel und fast den ganzen Tag liest, dazwischen aber sich in gedankenlosem Zeitvertreib erholt, die Fähigkeit, selbst zu denken, allmählich verliert, - wie Einer, der immer reitet, zu- letzt das Gehen verlernt. Solches aber ist der Fall sehr vieler Ge- lehrten: sie haben sich dumm gelesen.

Lernstoff Unterschiedliche Bedeutung von: a) substantiviertem Infinitiv, b) Substantiv mit Suffix »-ung«, C) vom Verbstamm abgeleitetem Substantiv ohne Suffix -+ Anhang F47-49 / E46-48

Ubung

Finden Sie im Text die Substantive auf, die nachstehenden Kategorien entsprechen. Geben Sie den dazugehörigen Infinitiv an.

1. Vorgang als 2. Phänomen, das auf 3. Phänomen, Ergeb- 4. Infinitiv Phänomen seine Entwicklung nis eines Vorgangs

zurückverweist (vom Verbstamm abgeleitet, ohne

das - en die -ung Suffix)

Beispiel

s Unterscheiden e Unterscheidung r Unterschied unterscheiden

Vervollständigen Sie nachstehende Satzanfänge durch die erste Verbergänzung.

1. Beim Lesen ist uns

2. Denn ein Anderer denkt

3. Während des Lesens ist unser Kopf

4. Wer viel liest, verliert daher

5. Viele Gelehrte haben sich gelesen.

Martin Heidegger: 15 Was heiBt Denken?

Tübingen: Niemeyer Verlag, 1961, erster Teil, 1951 - 1952, Auszug S. 1-2

In das, was Denken heißt, gelangen wir, wenn wir selbst denken. Damit ein solcher Versuch glückt, müssen wir bereit sein, das Denken zu lernen. Sobald wir uns auf dieses Lernen einlassen, haben wir auch

5 schon zugestanden, daß wir das Denken noch nicht vermögen. Aber der Mensch heißt doch der, der denken kann - und das mit Recht. Denn er ist das vernünftige Lebewesen. Die Vernunft, die ratio, entfaltet sich im Denken. Als das vernünftige Lebewe- sen muß der Mensch denken können, wenn er nur will. Indes

10 will der Mensch vielleicht denken und kann es doch nicht. Am Ende will er bei diesem Denkenwollen zu viel und kann deshalb zu wenig. Der Mensch kann denken, insofern er die Möglichkeit dazu hat. Allein dieses Mögliche verbürgt uns noch nicht, daß wir es vermögen. Denn wir vermögen nur das, was wir mögen.

1s Aber wir mögen wiederum wahrhaft nur Jenes, was seinerseits uns selber und zwar uns in unserem Wesen mag, indem es sich unserem Wesen als das zuspricht, was uns im Wesen hält. Halten heißt eigentlich hüten, auf dem Weideland weiden lassen. Was uns in unserem Wesen hält, hält uns jedoch nur so lange, als wir

20 selber von uns her das Haltende be-halten. Wir be-halten es, wenn wir es nicht aus dem Gedächtnis lassen. Das Gedächtnis ist die Versammlung des Denkens. ... Um das Denken zu vermögen, müssen wir es lernen. Was ist Ler- nen? Der Mensch lernt, insofern er sein Tun und Lassen zu dem

25 in die Entsprechung bringt, was ihm jeweils an Wesenhaftem zu- gesprochen wird. Das Denken lernen wir, indem wir auf das achten, was es zu bedenken gibt. ... Das Bedenklichste ist, da$' wir noch nicht denken; immer noch nicht, obgleich der Weltzustand fortgesetzt bedenklicher wird.

Französische Übersetzung: Qu'appelle-t-on penser?, Paris: PUF, 1971, traduit par Aloys Becker et Gerard Granet Englische Ubersetzung: A translation of »Was heißt Denken?<( by Fred D. Wieck and J. Glenn Gray, New York, London: 1 Harper and Row, 1968 (repr. 1972), Religious Perspectives, vol. 21

Lernstoff Neben- und unterordnende Konjunktionen und ihre Funktion in der argumentativen Struktur eines Textes -+ Anhang F37-38 / E36-37 Substantivierte Infinitive und Adjektive in der philosophischen Sprache -+ Anhang F47-48 / E46-47

Übung

Vervollständigen Sie den Text mit Hilfe der Konjunktionen, die dem Sinnzusammenhang entspre- chen.

Sie zeigen an:

eine Feststellung oder einen Tatbestand ein Mittel eine Begründung eine Bedingung eine Absicht einen Gegensatz eine Konzession oder einen Gegensatz eine Einschränkung

unterordnende nebenordnende Konjunktion Konjunktion

: daß : indem : weil, da denn : wenn, falls : damit

aber, doch, allein : obwohl, obgleich : insofern

In das, was Denken heißt, gelangen wir, (1) wir selber denken. (2)

ein solcher Versuch glückt, müssen wir bereit sein, das Denken zu lernen.

Sobald wir uns auf dieses Lernen einlassen, haben wir auch schon zugestanden, (3)

wir das Denken noch nicht vermögen. (4) der Mensch heißt

s doch der, der denken kann - und das mit Recht. (5) er ist das vernünftige Lebe-

wesen. Die Vernunft, die ratio, entfaltet sich im Denken. Als das vernünftige Lebewesen muß der

Mensch denken können, (6) er nur will. Indes will der Mensch vielleicht denken

und kann es doch nicht. Am Ende will er bei diesem Denkenwollen zu viel und kann deshalb zu

wenig. Der Mensch kann denken, (7) er die Möglichkeit dazu hat. (8)

10 dieses Mögliche verbürgt uns noch nicht, (9) wir es vermögen.

(10) wir vermögen nur das, was wir mögen. (1 1) wir mögen wie-

derum wahrhaft nur Jenes, was seinerseits uns selber und zwar uns in unserem Wesen mag, (12)

es sich unserem Wesen als das zuspricht, was uns im Wesen hält. ... Um das Den-

ken zu vermögen, müssen wir es lernen. Was ist Lernen? Der Mensch lernt, (13) er

15 sein Tun und Lassen zu dem in die Entsprechung bringt, was ihm jeweils an Wesenhaftem zugespro-

chen wird. Das Denken lernen wir, (14) wir auf das achten, was es zu bedenken

gibt. ... Das Bedenklichste ist, (15) wir noch nicht denken; immer noch nicht, (16)

der Weltzustand fortgesetzt bedenklicher wird.

Um die Unterschiedlichkeit der Phänomene klarer herauszustellen, arbeitet die philosophische Spra- che häufig mit substantivierten Infinitiven (Vorgang als solcher) und Adjektiven (abstrakte Begriffe), die in der Standardsprache seltener auftreten. Suchen Sie die deutsche Entsprechung für nachstehende Wörter.

Beispiel

a) l'acte de penser, le penser / thinking -+ das Denken

b) ce qui est possible, le possible / the possible -+ das Mögliche

a) Substantivierte Infinitive

1. l'apprentissage / learning

2. l'acte, le faire / deeds, acts, activities

3. 1'2tre / being

4. le fait de vouloir / will

5. le savoir / knowledge

6. l'existence, 1'2tre-la / existence

7. le fait de travailler / working

8. le fait de lire / reading

9. l'acte de parler / speaking

10. le comportement / behaviour

1 1. la vie / life

12. la recherche, l'acte de chercher / search

b) Substantivierte Adjektive

1. ce qui tient a l'essentiel/ the essential

2. ce qui donne le plus a penser / that which is rnost thought-provoking

3. le mal / the bad

4. le bien / the good

5. le spirituel / the spiritual

6. le plus important / that which is rnost important

7. l'abstrait / the abstract

8. ce qui est philosophique / that which is philosophical

9. le concret / the concrete

10. ce qui est beau / the beautiful

1 1. ce qui est artistique / the artistic

12. ce qui est faisable / that which is feasible

Vervollständigen Sie nachstehende Satzanfänge durch die erste Verbergänzung.

1. Wenn wir selber denken, gelangen wir

2. Wir müssen

3. Wir vermögen

4. Aber mit Recht heißt der Mensch

5. Wenn er nur will, muß der Mensch

6. Dazu hat er

7. Daß wir noch nicht denken, ist

8. Und doch wird der Weltzustand

Martin Heidegger: 16 Was heißt Denken? Stundenuberginge, Von I zu I

Tübingen: M. Niemeyer, 1961, erster Teil 1951-1952, Auszug, S. 50

... Das Lehren ist noch schwieriger als das Lernen. Man weiß dies wohl; aber man bedenkt es selten. Weshalb ist das Lehren schwerer als das Lernen? Nicht deshalb, weil der Lehrer die grö- ßere Summe von Kenntnissen besitzen und sie jederzeit bereit

5 haben muß. Das Lehren ist darum schwerer als das Lernen, weil Lehren heißt: lernen lassen. Der eigentliche Lehrer läßt sogar nichts anderes lernen als - das Lernen. Deshalb erweckt sein Tun oft auch den Eindruck, daß man bei ihm eigentlich nichts lernt, sofern man jetzt unversehens unter »lernen« nur die

io Beschaffung nutzbarer Kenntnisse versteht. Der Lehrer ist dem Lehrling nur einzig darin voraus, daß er noch weit mehr zu lernen hat als sie, nämlich: das Lernenlassen. Der Lehrer muß es vermögen, belehrbarer zu sein als die Lehr- linge. Der Lehrer ist seiner Sache weit weniger sicher als die Ler-

15 nenden der ihrigen. Darum kommt bei dem Verhältnis von Leh- rer und Lernenden, wenn es ein wahres ist, niemals die Autorität des Viel-Wissers und der autoritative Einfluß des Beauftragten ins Spiel. Darum bleibt es eine hohe Sache, ein Lehrer zu wer- den, was etwas völlig anderes ist, als ein berühmter Dozent zu

20 sein. Vermutlich liegt es an dieser hohen Sache und ihrer Höhe, daß heute, wo alles nur nach unten und von unten her, z.B. vom Ge- schäft aus, gemessen wird, daß heute niemand mehr Lehrer wer- den möchte. Vermutlich hängt diese Abneigung mit jenem

25 Bedenklichsten zusammen, das zu denken gibt. Wir müssen das echte Verhältnis zwischen Lehrer und Lehrlingen gut im Auge behalten, falls im Verlauf dieser Vorlesung ein Lernen wach wer- den dürfte.

Französische Übersetzung in: »Qu'appelle-t-on penser?« Reprises et transitions, Paris: PUF, 1959 Englische Ubersetzung: A translation of »Was heißt Denken?« by Fred D. Wieck and J. Glenn Gray, New York, London: Harper and Row, 1968 (repr. 1972), Religious Perspectives, vol. 21

62

Lernstoff Komparativ mit »als« + Anhang F 13,39 / E 13, 38 Kausale Zusammenhänge: »warum - darum«, »darum, weil«

Ergänzen Sie den Text mit Hilfe nachstehender Komparativformen (sie sind nicht der Reihenfolge nach angeordnet).

anderes ... als belehrbarer ... als größere ... als mehr ... als (2x)

schwerer ... als schwieriger ... als schwierigere ... als weniger ... als

Heidegger schreibt in diesem Text, daß das Lehren (1) ist das

Lernen, und er stellt die Frage, warum das Lehren wohl (2) ist

das Lernen. Nicht, weil der Lehrer (3) wissen muß

der Lerner, nicht, weil er die (4) Summe von Kenntnissen ha-

5 ben muß der Lehrling. Das Lehren, so sagt er, ist eine (5) Sache

das Lernen, weil Lehren heißt: lernen lassen, nichts (6) lernen

lassen das Lernen. So hat der Lehrer noch (7) zu lernen

die Lehrlinge, er muß sein Leben lang (8) sein

sie. Lehren heißt, den Lehrling lernen zu lassen, und insofern ist der Lehrer seiner

10 Sache viel (9) sicher die Lernenden der ihrigen.

Ergänzen Sie mit Hilfe des Textes nachstehende Sätze. Weshalb? - Deshalb, weil ... Warum? - Darum, weil ... . . . - Deshalb ... . . . - Darum ...

1. Weshalb ist das Lehren schwerer als das Lernen?

Nicht deshalb, weil

sondern darum, weil

2. Der eigentliche Lehrer läßt nichts anderes lernen als das Lernen. Deshalb

3. Warum kommt bei dem Verhältnis von Lehrer und Lernenden niemals die Autorität des Viel-Wis- sers ins Spiel?

Darum, weil

4. Heute wird alles nur nach unten und von unten her gemessen.

Darum

5. Im Verlauf dieser Vorlesung soll ein Lernen wach werden.

Deshalb . . .- ------P--

Vervollständigen Sie nachstehende Satzanfänge durch die erste Verbergänzung.

1. Das Lehren ist

2. Der Lehrer muß nicht

3. Der eigentliche Lehrer läßt

4. Sein Tun erweckt

5. Der Lehrer hat

6. Der Lehrer muß

7. Bei dem Verhältnis von Lehrer und Lernenden kommt niemals die Autorität des Viel-Wissers und

der autoritative Einfluß des Beauftragten

8. Ein Lehrer zu werden bleibt

9. Darum möchte heute niemand mehr

Carl Gustav Jung: 1 7 Funktion der Träume (1959)

In: Der Mensch und seine Symbole; Walter Verlag 1968, Auszüge, S. 50 ff.

Die allgemeine Funktion der Träume besteht in dem Versuch, uns das psychische Gleichgewicht wiederzugeben, indem sie Traummaterial produzieren, das auf subtile Weise die gesamte psychische Balance wiederherstellt. Dies nenne ich die komple-

5 mentäre (oder kompensatorische) Funktion der Träume. Das er- klärt zum Beispiel, warum Menschen, die unrealistische Ideen oder eine zu hohe Meinung von sich selbst haben oder allzu grandiose Pläne machen, die außerhalb der Möglichkeit liegen, oft vom Fliegen oder Fallen träumen. Der Traum kompensiert

10 die Mängel ihrer Persönlichkeit und warnt sie gleichzeitig vor den Gefahren ihres gegenwärtigen Kurses. Wenn die Warnun- gen des Traumes nicht beachtet werden, können wirkliche Unfälle die Folge sein. ... Um der geistigen Stabilität und auch um der physiologischen

1s Gesundheit willen müssen das Unbewußte und das Bewußtsein miteinander verbunden funktionieren. Werden sie voneinander getrennt oder »dissoziiert«, dann ergibt sich eine psychische Stö- rung. Traumsymbole sind demnach die wichtigsten Mitteilungsträ- ger von den instinktiven zu den rationalen Teilen des mensch-

20 lichen Geistes, und ihre Deutung bereichert das Bewußtsein, das dadurch die vergessene Sprache der Instinkte wieder verstehen lernt. ... Die meisten Menschen halten Traumdeutungen für überflüssig. Diese Erfahrung habe ich unter anderem bei einem primitiven

25 Stamm in Ostafrika gemacht. Zu meinem Erstaunen stritten die Eingeborenen ab, überhaupt Träume zu haben. Aber durch ge- duldige Gespräche fand ich bald heraus, daß sie zwar ebenso träumten wie andere Menschen, den Träumen aber keine Bedeu- tung beimaßen.

Französische Übersetzung: Carl Gustav Jung: »L'homme et Ses symboles«, Robert Laffont, 1964 Englische Übersetzung: Carl Gustav Jung: Man and his symbols, London: Pan Books, 1978

Lernstoff Verbpräfix »er-« / Präfix »un-« + Anhang F 15,51-52; 12 / E 15, 50-51 ; 12 Konditionalsatz ohne die Konjunktion »wenn« -+ Anhang F36 / E35

a) Bilden Sie mit Hilfe nachstehender Grundverben Verben mit dem Präfix »er-« und geben Sie die Übersetzung an.

Beispiel

klären: clariJEer /to clarify erklären: expliquer / to explain

1. fahren:

2. staunen:

3. leben:

4. kennen :

5. fassen:

6. halten:

7. öffnen:

8. finden:

9. zeugen:

10. schaffen :

1 1. lernen:

12. füllen:

cheminer / to go

etre dtonnd / to be astonished

vivre / to live

connaftre / to know

saisir, prendre / to seize, grasp

tenir / to hold

ouvrir / to open P-- - - -

trouver / to find --- -- -

engendrer / to generate - -

crder / to create

apprendre / to learn

remplir / to fill

b) Bestimmen Sie, ausgehend von nachstehenden Verben mit Präfix »er-«, die Adjektive (Positiv bzw. Komparativ), von denen sie abgeleitet sind.

Beispiel

erröten

1. erkranken

2. erbleichen

3. erwachen

4. erhöhen

5. erleichtern

6. erschweren

7. erwärmen

8. erweitern

rougir / to blush

tomber malade / to fall ill

pdir / to turn pale

se reveiller / to awake

(sur)dlever / to raise, increase

faciliter / to make easier, facilitate

rendre difflcile / to make more difficult

rechaufleer / to warm

ilargir / to enlarge

rot

Übung

Formen Sie folgende Sätze nach dem angegebenen Beispiel um:

Wenn das U n b e ~ u ß t e und das Bewußtsein voneinander getrennt werden, dann ergibt sich eine psychische Störung. Werden das Unbewußte und das Bewußtsein voneinander getrennt, dann ergibt sich eine psychische Stö- rung.

1. Wenn Menschen unrealistische Ideen haben, dann träumen sie oft vom Fliegen oder Fallen.

2. Wenn die Warnungen des Traumes nicht beachtet werden, so können wirkliche Unfälle die Folge sein.

3. Wenn die geistige Stabilität erhalten bleiben soll, dann müssen das Unbewußte und das Bewußtsein miteinander verbunden funktionieren.

- -

4. Wenn Menschen die Traumdeutung für überflüssig halten, so geschieht das oft aus Unkenntnis.

5. Wenn ein Traum uns undeutbar erscheint, dann zeigt das unseren Mangel an Verständnis für eine bildhafte Sprache.

Sigmund Freud: 18 Von Traum und Traumdeutung (1938)

aus: Abriß der Psychoanalyse, Teil I, Kap. 5, Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag, 1972, S. 24-26

Den Weg zum Verständnis (»Deutung«) des Traumes beschrei- ten wir, indem wir annehmen, daß das, was wir als Traum nach dem Erwachen erinnern, nicht der wirkliche Traumvorgang ist, sondern nur eine Fassade, hinter welcher sich dieser verbirgt.

5 Dies ist unsere Unterscheidung eines manifesten Trauminhaltes und der latenten Traumgedanken. Den Vorgang, der aus den letzteren den ersteren hervorgehen ließ, heißen wir die Traum- arbeit. Das Studium der Traumarbeit lehrt uns an einem ausge- zeichneten Beispiel, wie unbewußtes Material aus dem Es,

10 ursprüngliches und verdrängtes, sich dem Ich aufdrängt, vorbe- wußt wird und durch das Sträuben des Ichs jene Veränderungen erfährt, die wir als die Traumentstellung kennen. Es gibt keinen Charakter des Traumes, der nicht auf diese Weise seine Aufklä- rung fände.

1s Wir beginnen am besten mit der Feststellung, daß es zweierlei Anlässe zur Traumbildung gibt. Entweder hat während des Schlafes eine sonst unterdrückte Triebregung (ein unbewußter Wunsch) die Stärke gefunden, sich im Ich geltend zu machen, oder es hat eine vom Wachleben erübrigte Strebung, ein vorbe-

20 wußter Gedankengang mit allen ihm anhängenden Konflikt- regungen im Schlaf eine Verstärkung durch ein unbewußtes Ele- ment gefunden. Also Träume vom Es her oder vom Ich her ... Man kann mit Recht sagen, mit der Geburt ist ein Trieb entstan- den, zum aufgegebenen Intrauterinleben zurückzukehren, ein

25 Schlaftrieb. Der Schlaf ist eine solche Rückkehr in den Mutter- leib. Da das wache Ich die Motilität beherrscht, wird diese Funktion im Schlafzustand gelähmt, und damit wird ein guter Teil der Hemmungen, die dem unbewußten Es auferlegt waren, überflüssig. Die Einziehung oder Herabsetzung dieser »Gegen-

30 besetzungena erlaubt nun dem Es ein jetzt unschädliches Maß von Freiheit. Die Beweise für den Anteil des unbewußten Es an der Traumbildung sind reichlich und von zwingender Natur.

a) Das Traumgedächtnis ist weit umfassender als das Gedächt- nis im Wachzustand. Der Traum bringt Erinnerungen, die der

35 Träumer vergessen hat, die ihm im Wachen unzugänglich waren. b) Der Traum macht einen uneingeschränkten Gebrauch von sprachlichen Symbolen, deren Bedeutung der Träumer meist nicht kennt. Wir können aber ihren Sinn durch unsere Erfah- rung bestätigen. Sie stammen wahrscheinlich aus früheren Pha-

40 sen der Sprachentwicklung. C) Das Traumgedächtnis reprodu- ziert sehr häufig Eindrücke aus der frühen Kindheit des Träu- mers, von denen wir mit Bestimmtheit behaupten können, nicht nur, daß sie vergessen, sondern daß sie durch Verdrängung un- bewußt geworden waren. Darauf beruht die meist unentbehr-

45 liche Hilfe des Traumes bei der Rekonstruktion der Frühzeit des Träumers, die wir in der analytischen Behandlung der Neurose versuchen. d) Darüber hinaus bringt der Traum Inhalte zum Vorschein, die weder aus dem reifen Leben noch aus der verges- senen Kindheit des Träumers stammen können. Wir sind ge-

50 nötigt, sie als Teil der archaischen Erbschaft anzusehen, die das Kind, durch das Erleben der Ahnen beeinflußt, vor jeder eige- nen Erfahrung mit sich auf die Welt bringt. Die Gegenstücke zu diesem phylogenetischen Material finden wir dann in den älte- sten Sagen der Menschheit und in ihren überlebenden Ge-

55 bräuchen. Der Traum wird so eine nicht zu verachtende Quelle der menschlichen Vorgeschichte.

Französische Übersetzung: Sigmund Freud: Abrege de psychanalyse, traduit par Anne Bermann, Paris: PUF 1949, p. 29-30 Englische Übersetzung: Sigmund Freud: An Outline of Psychoanalysis, translated from the German and newly edited by James Strachey, London: Hogarth Press (for the Institute of Psychoanalysis), 1969

Lernstoff Wortbildung ausgehend von Verbstämmen Vokabular der Psychologie + Anhang F59-63 / E58-62

Übung

Suchen Sie die Entsprechungen.

1. e Deutung 2. e Bedeutung 3. e Andeutung

1. s Unbewußte 2. s Bewußtsein 3. s Vorbewußte 4. s Unterbewußtsein

1. r Trauminhalt 2. r Traumvorgang 3. e Traumbildung 4. e Traumentstellung 5. e Traumarbeit

1. e Verdrängung 2. e Hemmung 3. e Unterdrückung

1. e Triebregung 2. r Schlaftrieb 3. r Schlafzustand

a) l'allusion / hint, allusion

b) l'interprktation / interpretation

C) la sign$ication / meaning

a) la conscience / consciousness

b) le subconscient / the subconscious

C) l'inconscient / the unconscious

d) ie preconscient / the preconccious

a) la dkformation du reve / dream distortion

b) la formation du reve / dream formation

C) le contenu du rive / dream content d) le travail du r2ve / dream work

e) le processus du reve / dream process

a) la rkpression / suppression

b) l'inhibition / inhibition

C) le refoulement / repression

a) l'htat de sommeil/ state of sleep

b) la pulsion de sommeil / instinct to sleep

C) la motion pulsionnelle / instinctual irnpulse

Übung

Suchen Sie ausgehend von nachstehenden frequenten V~rbstämmen im Text die Wörter auf, die von ihnen abgeleitet sind. Ergänzen Sie die Liste durch Wörter mit dem gleichen Verbstamm, die Sie bereits kennen.

Beispiel

Verbstamm Ableitung

1. denk /a/a r Gedanke --

2. dräng - -- -.

3. drück

4. geh / ging / gang

5. leb

6. scheid /ie/ie

7. steh / stand / stand

8. stell

9. wiss /u/u

Suchen Sie die Wörter oder Textstellen auf, auf die sich die markierten Pronomen, Adjektive und Artikel beziehen.

Den Weg zum Verständnis (»Deutung«) des Traumes beschreiten wir, indem wir annehmen, daß das, was wir als Traum nach dem Erwachen erinnern, nicht der wirkliche Traumvorgang ist, sondern nur eine Fassade, hinter c-3 sich (dieser) verbirgt. (Dies) ist unsere Unterscheidung eines manife- sten Trauminhaltes und der latenten Traumgedanken. Den Vorgang, der aus den (-F den @

5 E) hervorgehen ließ, heißen wir die Traumarbeit. Das Studium der Traumarbeit lehrt uns an einem ausgezeichneten Beispiel, wie unbewußtes Material aus dem Es, ursprüngliches und verdräng- tes, sich dem Ich aufdrängt, vorbewußt wird und durch das Sträuben des Ichs jene Veränderungen erfährt, @ wir als die Traumentstellung kennen. Es gibt keinen Charakter des Traumes, nicht auf diese Weise seine Aufklärung fände.

10 Wir beginnen am besten mit der Feststellung, daß es zweierlei Anlässe zur Traumbildung gibt. Ent- weder hat während des Schlafes eine sonst unterdrückte Triebregung (ein unbewußter Wunsch) die Stärke gefunden, sich im Ich geltend zu machen, oder es hat eine vom Wachleben erübrigte Strebung, ein vorbewußter Gedankengang mit allen anhängenden Konfliktregungen im Schlaf eine Ver- stärkung durch ein unbewußtes Element gefunden. Also Träume vom Es her oder vom Ich her ... Man

15 kann mit Recht sagen, mit der Geburt ist ein Trieb entstanden, zum aufgegebenen Intrauterinleben zu- rückzukehren, ein Schlaftrieb. Der Schlaf ist eine (solche) Rückkehr in den Mutterleib. Da das wache Ich die Motilität beherrscht, wird diese Funktion im Schlafzustand gelähmt, und(=) wird ein guter Teil der Hemmungen, @ dem unbewußten Es auferlegt waren, überflüssig. Die Einziehung oder Herabsetzung dieser »Gegenbesetzungen« erlaubt nun dem Es @ jetzt unschädliches Maß

20 von Freiheit. Die Beweise für den Anteil des unbewußten Es an der Traumbildung sind reichlich und von zwingender Natur. a) Das Traumgedächtnis ist weit umfassender als das Gedächtnis im Wach- zustand. Der Traum bringt Erinnerungen, der Träumer vergessen hat, (die) im Wachen unzu- gänglich waren. b) Der Traum macht einen uneingeschränkten Gebrauch von sprachlichen Symbolen, (-)Bedeutung der Träumer meist nicht kennt. Wir können aber ( S I Sinn durch unsere

25 Erfahrung bestätigen. Sie stammen wahrscheinlich aus früheren Phasen der Sprachentwicklung. C) Das Traumgedächtnis reproduziert sehr häufig Eindrücke aus der frühen Kindheit des Träumers, von (G) wir mit Bestimmtheit behaupten können, nicht nur, daß @vergessen, sondern daß durch Verdrängung unbewußt geworden waren. (-1 beruht ie meist unentbehrliche Hilfe des Traumes bei der Rekonstruktion der Frühzeit des Träumers, @ wir in der analytischen Behandlung

30 der Neurose versuchen. d) ( ~ a r ü b e r hinaud bringt der Traum Inhalte zum Vorschein, weder aus dem reifen Leben noch aus der vergessenen Kindheit des Träumers stammen können. Wir sind ge- nötigt, rn als Teil der archaischen Erbschaft anzusehen, rn das Kind, durch das Erleben der Ahnen beeinflußt, vor jeder eigenen Erfahrung mit sich auf die Welt bringt. Die Gegenstücke zu die- sem phylogenetischen Material finden wir dann in den ältesten Sagen der Menschheit und in(=)

35 überlebenden Gebräuchen. Der Traum wird so eine nicht zu verachtende Quelle der menschlichen Vorgeschichte.

Vervollständigen Sie nachstehende Satzanfänge durch die erste Verbergänzung.

1. Was wir als Traum nach dem Erwachen erinnern, ist nur

2. Den Vorgang, der aus den latenten Traumgedanken einen manifesten Trauminhalt hervorgehen ließ, heißen wir

3. Unbewußtes Material aus dem Es drängt sich

4. Dieses Material wird

5. Durch das Sträuben des Ichs erfährt das Material

6. Diese Veränderungen kennen wir

7. Die Träume kommen also

8. Das Traumgedächtnis ist

Lösungen

Luxemburg: Brief an Mathilde Wurm

S. 16 1. dem Meer gleich 2. in der Masse 3. immer auf dem Sprung (etwas anderes zu werden) 4. schlecht 5 . so 6. der momentanen Stimmung der Massen 7. die Geschichte 8. Zeit 9. ihm

Kandinsky: Lebenslauf

S. 18 1. l'oeuvre d'art / work of art 2. l'art de la construction, l'architecture / archi-

tecture 3. la foule / crowd 4. l'homme collectif / mass man 5. le catalogue d'exposition / exhibition catalogue 6. l'ex~osition d'art / art exhibition 7. le curriculum vitae / curriculum vitae 8. la vie d'artiste / artist's life 9. la question de forme / question of form

10. la forme de base / basic form 11. le fond de la mer / sea bed 12. l'idke de base / basic idea 13. le groupe d'artistes / group of artists 14. l'esprit de groupe / group spirit 15. l'ecole d'art / school of art 16. la politique d'education / education policy 17. l'histoire contemporaine / contemporary history 18. l'oeuvre d'histoire / historical work 19. le programme d'industrialisation / industrializa- tion programme 20. le problime d'organisation / organizational problems

S. 18/19 1. Kandinsky publiziert 1910 seinen Aufsatz „Inhalt und Form", der die Grundgedanken seiner späteren Publikationen enthält. 2. Larionow organisiert 1910 die erste Ausstellung „Karo Bube", die Werke von Kandinsky zeigt. 3. Boccioni, Carrh, Russolo, Balla und Severini publizieren das „Technische Manifest der futuristischen Malerei", in dem sie den Dyna- mismus in der Malerei proklamieren. 4. 19 11 grün- det Kandinsky zusammen mit Franz Marc den ,,Blauen Reiter", der in die Geschichte der Kunst eingeht. 5. Gropius arbeitet am Bauhaus mit einer Künstlergruppe, zu der von 1922 bis 1933 auch Kandinsky gehört. 6. Kandinsky schafft den Weg für eine abstrakte Malerei, zu der ihn vor allem seine theosophischen Studien führen. 7. Die theoso- phischen Studien, die ihn zur Abstraktion führen, sind grundlegend für Kandinskys Werk.

S. 19 1. nach München 2. die Künstlergruppe „Phalanx" 3. Mitglied der Berliner Secession 4. seinen Aufsatz

,,Inhalt und Form" 5. die Grundgedanken seiner späteren Publikation („Über das Geistige in der Kunst") 6. nach Moskau zurück 7. an der Universi- tät 8. Professor am Bauhaus in Weimar und in Dessau 9. den Weg für eine abstrakte Malerei 10. zur Abstraktion

Kandinsky: Geist und Materie

S. 21 a) 1. der Mensch sieht Materie, aber in der Materie ist der abstrakte Geist verborgen. 2. Es ist nicht möglich, ihn zu definieren, aber (und doch ist es ...) es ist möglich, seine Wirkung zu erfahren. 3. Geist und Materie sind etwas Verschiedenes, und doch sind sie voneinander abhängig. 4. Ist alles Materie oder ist alles Geist? 5. Materie und Geist sind als Abstufungen der Materie (denkbar) oder (als Ab- stufungen) des Geistes denkbar.

b) 1. Es ist nicht möglich, 1- m. I1 n'est pas possible -1 MI'esprit. It is not possible K d e f i n e /Ispint). 2. Es ist möglich, I die Wirkung des Geistes ( I zu erfahren I. I1 est possible I de faire l'expkrience I I de l'action de l'esprit 1. It is possible

I the workings of the spirit I. 3. Es ist möglich, I die Wirkung des Geistes I

I1 est possible I de decrire I I l'action de l'esprit I. It is possible -1 I the workings of the spirit I. 4. Der Geist drängt danach,

I in materiellen Formen / m. L'esprit tend ( a s'incarner ( I dans des formes materielles 1. The spirit strives

1 in material forms 1. 5. Nur wenige Menschen sind feinfühlig genug,

I den Geist I I zu erkennen I. I1 n'y a que peu d'hommes suffisamment sensibles

I pour reconnaitre I m. Few people are sensitive enough -1 I the spiritual element I.

Kandinsky: Form und Inhalt S. 23

1. Sagen / dire / to say verkörpern / incarner / to folgen / suivre / to incorporate follow schaffen / creer / to create lassen / laisser / to wissen / savoir / to know leave definieren / definir / to veranstalten / organi- define ser / to organize denken / penser / to thilik organisieren / organi- erkennen / reconnaitre / ser / to organize to recognize ausdrücken / exprimer vorgeben / donner / to / to express give gründen / fonder / to found binden / lier / to bind

a) 1. Form und Inhalt I sind I I aufeinander I I bezogen 1. La forme et le contenu -1. Form and content /I (1 -.

2. Die Formen 1 an den Künstler /

Les formes I sont I 1 iiees I I a l'artiste J. The forms [are [ I linked I (with the artist 1. 3. Form I [aus innerer Notwendigkeit I

La forme 1 d'une nkcessite interieure I. The form [q -1 I of an inner necessity 1 .

-1 1- lexprescedl 2 . 1 in der Form / M dans la forme

I the I I content I I expressed 1 in the form

11' 1 I esprit I I incarne ( [the I I incorporated I I spirit I 4 . 1 in materiellen, präzisen Formen

(verkörperte dans des forrnes materielles

precises

14 /I -1 in jrecise material forms

5.1 das I I geschaffene I &I

I the I I created I I work I 6 . 1 vom Künstler -geschaffene

lthe Iworkl w i b y the artist

8. Idas aus innerer Notwendigkeit IgesprocheneI I Wort J

Imot] m P a r necessitk interieure

Ithe ward out of inner necessity

S. 24/25 1. Form und Inhalt sind voneinander geschieden, wenngleich (auch wenn) sie aufs engste aufeinander bezogen sind. 2. Nicht die Form, die Materie, ist das Wichtigste, sondern der Inhalt, der Geist (ist das Wichtigste). 3. Es gibt keine nichtssagenden For- men, auch wenn (wenngleich) sie gleichgültig wir- ken. 4. Inhalte sind ewig und absolut, aber die vom Künstler geprägten und an ihn gebundenen Formen sind zeitlich und relativ. 5. Die Form ist erschöp- fend zweckmäßig, wenn sie den Inhalt am aus- drucksvollsten zum Vorschein bringt, (und) wenn sie aus innerer Notwendigkeit erwachsen ist.

S. 25 Suffix Grundwort Französisch Englisch -1ich

möglich mögen possible possible zugänglich gehen accessible accessible empfäng- fangen receptif receptive lich deutlich deuten net, clair clear körperlich Körper corporel, physical

physique zeitlich Zeit temporel temporal

-ig geistig abhängig wenig

feinfühlig wichtig

gleich- gültig

Geist spirituel spiritual hängen dependant dependent (Grund- peu little, few Wort nur schwer er- kennbar -+

etym. Wör- terbuch) feidfühlen sensible sensitive wiegen de poids, weighty,

important imporiant gleich/ indifferent indifferent gelten

I

ewig (Grund- eternel eternal Wort nur schwer er- kennbar +

etym. Wör- terbuch)

Zweck- Zweck/ approprik appropriate mäßig Maß

-bar unmittelbar Mittel immediat direct unent- scheiden „indkci- undeci- scheidbar dable" dable denkbar denken pensable thinkable

-Sam gemeinsam gemein commun common

-voll ausdrucks- drücken expressif expressive voll

S. 26 1. ein Kosmos geistig wirkender Wesen 2. in der Materie verborgen 3. eine Kraft 4. sich zu verkör- pern 5. die Wahrheit 6. (zum Innersten,) zur Seele des Menschen 7. das Wichtigste 8. was der Mensch sieht 9. die materielle Ausprägung des Geistes 10. einen Inhalt 1 1 ./ 12. zeitlich und relativ. 13. Be- stimmung und Abgrenzung

Benjamin: Illuminationen - I S. 28/29

1. Die erste Bedingung des Entstehens der Pariser Pas- sagen, die nach 1822 entstehen, ist die Hochkon- junktur des Textilhandels. Die zweite Bedingung bilden die Anfänge des Eisenbaus, in dem das Em- pire eine Erneuerung der Baukunst sieht. Diese Pas- sagen, die Vorläufer der modernen Warenhäuser, sind ein Zentrum des Handels in Luxuswaren. Gänge durch ganze Häusermassen, deren Besitzer sich vereinigt haben, zeigen die elegantesten Waren, die man in Paris finden kann. Balzac schreibt, daß die Zeitgenossen nicht müde werden, sie zu bewun- dern.

2. Kompositum Französisch Englisch

1. s Stadt/ Zentrum 2. e Handel/s/

stadt 3. r Waren/

handel 4. e Handel/s/

Ware

5. s Wohn/ haus

6. r Haus/ besitzer

le centre-ville city/town centre

la ville commer- trading city/ qante town le commerce des merchandise marchandises trade la marchandise marketable commercia- goods/commod- lisable ity la maison residential d'habitation building le propriktaire house owner de maison

7. r Haushau la construction house building / d'immeuble construction

8. e Bau/kunst l'art de la con- architecture struction, l'architecture

9. r Kunst/ le materiau synthetic stoff artificiel, material

synthktique 10. e Kunst/ l'utilisation use of synthetic stoff/verwen- de .... material dung 11. e Kunst/ l'exposition art exhibition ausstellung 12. e Ausstel- lung/s/halle 13. e Zeit/ geschichte 14. s Geschieht/ s/buch 15. e Entste- hung/s/zeit

d'art le hall exhibition hall d'exposition l'histoire con- contemporary temporaine history le livre history book d'histoire l'kpoque time of origin d'apparition

S. 29 Suffix Verb Französisch Englisch -ung e Aus- ausstatten equiper to equip, stattung furnish e Anzie- anziehen attirer to attract hung e Erfin- erfinden inventer to invent dung e Be- beleuchten kclairer to light leuch- tung e Erneu- erneuern renouveler to revive, erung renew e Ent- entwickeln developper to develop wicklung e Aus- ausstellen exposer to exhibit stellung e An- anwenden appliquer to apply wendung e Vor- voraus- prksumer/ to presup- ausset- setzen supposer pose, require zung e Ver- verwenden employer to use wendung

S. 29 1. in den anderthalb Jahrzehnten nach 1822 2. die erste Bedingung ihres Aufkommens 3. sich zu zeigen 4. die Vorläufer der Warenhäuser 5. in den Dienst des Kaufmanns 6. ein Anziehungspunkt für die Fremden 7. eine Stadt - eine Welt im Kleinen 8. die zweite Bedingung des Entstehens der Passagen 9. hundert Jahre später

Benjamin: Illuminationen - II S. 31

a) 1. Die erste nationale Industrieausstellung findet 1798 auf dem Marsfeld statt. 2. Die Saint-Simoni-

sten nehmen den Gedanken der Weltausstellung a u j 3. Die Saint-Simonisten sehen die Entwicklung der Weltwirtschaft voraus. 4. Aber sie sehen nicht den Klassenkampf voraus. 5. Der Gebrauchswert der Waren tritt zurück. 6. Der Mensch tritt in eine Phan- tasmagorie ein. 7. Das Wort „spkcialite" kommt um diese Zeit in der Luxusindustrie a u j

S. 32 b) 1. Benjamin schreibt, daß die erste nationale Indu- strieausstellung 1798 auf dem Marsfeld stattfindet. 2. Benjamin schreibt, daß die Saint-Simonisten den Gedanken der Weltausstellung aufnehmen. 3. Benja- min schreibt, daß die Saint-Simonisten die Entwick- lung der Weltwirtschaft voraussehen. 7. Benjamin schreibt, daß das Wort ,,spkcialitk" um diese Zeit in der Luxusindustrie aujkommt.

S. 32 Unterstrichene Verben bzw. Verbalgruppen Z. 1: betritt Z. 5/7: fällt ... zusammen Z. 8: organi- siert wird Z. 9/10: macht ... Geschichte Z. 11 : ver- folgt Z. 11/12: fördert Z. 13: zu verbessern Z. 14: begünstigt Z. 17/19: hat ... verwirklicht Z. 21 : Rechnung trägt Z. 22: verlangt Z. 23/24: un- terhalten zu werden Z. 24: entspringen Z. 26/ 27: stellt ... dar Z. 29: versammelt Z. 30: ist

S. 33 1. Wallfahrtsstätten zum Fetisch Ware 2. den Welt- ausstellungen vorher 3. auf dem Marsfelde statt 4. ein Fest der Emanzipation 5. den Tauschwert der Waren 6. zurück 7. auf die Höhe der Ware 8. seine Entfremdung von sich und den anderen 9. in der Luxusindustrie auf 10. damals

Benjamin: lllurninationen - 111

S. 35/36 1. prophezeit: 3. Pers.Sg.Präs. / prophezeien / pre- dire / to predict 2. a) beginnen: 3. Pers.Pl.Präs. / beginnen / com- mencer / to begin b) debattieren: Infinitiv / debattre / to debate 3. führt: 3. Pers.Sg.Präs. / führen / mener / to lead 4. geschieht: 3. Pers.Sg.Präs. / geschehen / arriver / to occur, happen 5. a) war: 3. Pers.Sg.Prät. / sein / etre / to be b) überlegen: Part.Perfekt / überlegen sein / etre supkrieur / to be superior to 6. a) liegt: 3. Pers.Sg.Präs. / liegen / resider / to lie b) angehörten: 3. Pers.Pl.Prät. / angehören / appar- tenir / to belong 7. bringt: 3. Pers.Sg.Präs. / bringen / apporter, prk- senter / to present, bring 8. veröffentlicht: 3.Pers.Sg.Präs. / veröffentlichen / publier / to publish 9. bauen ... auf: 3. Pers.Pl.Präs. / aufbauen / con- struire / to build up 10. a) schreibt ... vor: 3. Pers.Sg.Präs. / vorschreiben / dicter / to dictate

b) verehrt: Part.Perfekt / verehren / adorer / to worship C) sein: Infinitiv / Stre / to be d) will: 3. Pers.Sg.Präs. / wollen / vouloir / to Want 11. erläßt: 3. Pers.Sg.Präs. / erlassen / publier / to issue 12. a) wurden ... vertreten: 3. Pers.Pl.Prät.Passiv / vertreten / representer / to represent b) abgeordnet wurde: 3. Pers.Sg.Prät.Passiv / abord- nen / deleguer / to delegate 13. war: 3. Pers.Sg.Prät. / sein / etre / to be 14. hat ... gesprochen: 3. Pers.Sg.Perfekt / sprechen / parler / to speak

S. 36 Z. 2: der +. Z. 2 Neigung Z. 4: ihre +. Z. 4/5 Apotheose

Z. 3 Institute Z. 5: ihrer +. Z. 5 Fertigstellung

Z. 5 Straßenzüge Z. 7: Dieser +. Z. 6 napoleonischen Idealismus Z. 8: die +. Z. 8 Formen des Hasardspiels Z. 10: dadurch +. Z. 9 Die Steigerung der Miet- preise treibt das Proletariat in die Faubourgs Z. 10: ihre -+ Z. 10 Eigenphysiognomie

Z. 9 Die Quartiers von Paris Z. 11 : Er +. Z. 10 Haussmann Z. 11 : seinem -+ Z. 11 Werk

Z. 11 Er (Haussmann) Z. 12: er +. Z. 10 Haussmann Z. 12: ihre -t Z. 12 Stadt

Z. 12 den Parisern Z. 12: Sie +. Z. 12 den Parisern Z. 12: ihr+ Z. 12 Stadt Z. 13 : ihnen + Z. 12 den Parisern Z. 16: Er -+ Z. 10 Haussmann Z. 19 : sie +. Z. 18 Barrikadenkämpfe Z. 19: ihre + Z. 19 Errichtung

Z. 18 Barrikaden

S. 37 1. Haussmanns urbanistisches Ideal 2. technische Notwendigkeiten durch künstlerische Zielsetzungen 3. dem napoleonischen Idealismus ein 4. in die Fau- bourgs 5. ihre Eigenphysiognomie 6. ihre Stadt 7. die Sicherung der Stadt gegen den Bürgerkrieg 8. unmöglich machen 9. den kürzesten Weg zwi- schen den Kasernen und Arbeitervierteln herstellen

MarxIEngels: Manifest - I

S. 39 a) Patrizier / Plebejer / Zunftbürger / Unterdrücker / Ritter b) r Kämpfer / le combattant / fighter r Reiter / le cavalier / rider r Ritter / le chevalier / knight r Unterdrücker / l'oppresseur / oppressor r Zeichner / le dessinateur / drawer

r Verlierer le perdant / loser r Arbsitcr i' le travailleur / worker r Spieler .I le joueur / player r Hersteller I le producteur / producer r Seher le voyant / seer

S. 39/10 1. einen nie gekannten Aufschwung 2. für den mit den neuen Märkten anwachsenden Bedarf 3. der al- ten, durch Landeserzeugnisse befriedigten Bedürf- nisse 4. der bereits geschaffenen Produktionskräfte 5. die daraus hervorgehenden Handelskrisen

S. 40 1. die Geschichte von Klassenkämpfen 2. in stetem Gegensan zueinander 3. einen ununterbrochenen (bald versteckten, bald offenen) Kampf 4. mit einer revolutionären Umgestaltung der ganzen Gesell- schaft/mit dem gemeinsamen Untergang der kämpfenden Klassen 5. aus dem Untergang der feu- dalen Gesellschaft 6. die Klassengegensätze 7. die Klassengegensätze 8. in Bourgeoisie und Proletariat

MarxIEngels: Manifest - II S. 42/43

a) 1. e Ausbeutung / l'exploitation / exploitation 2. e Bedingung / la condition / condition 3. e Umwälzung / le bouleversement / revolution-

ization 4. e Bewegung / le mouvement / movement,

agitation 5. e Unterdrückung / l'oppression / oppression 6. e Gliederung / la structuration / structuring,

arrangement 7. e Gründung / la fondation / foundation 8. e Unterscheidung / la diffkrenciation / differ-

entiation 9. e Bindung / la liaison / bond, link, nexus

10. e Schaffung / la crkation / creation 11. e Erscheinung / l'apparition, la manifestation / appearance, manifestation 12. e Verkörperung / l'incarnation / embodiment 13. e Wertung / l'kvaluation / evaluation b) 1. r Kampf / la lutte / struggle, fight I, z . 7 2. r Gegensatz / l'opposition / opposition I, Z. 6 r Klassengegensatz / l'opposition des classes / class antagonism I, Z. 19/20 3. r Stand / l'ktat, la corporation / class (I, Z. 13) r Zustand / l'ktat / condition, state (11, Z. 28) 4. r Untergang / le declin, la disparition / decline, disappearance, ruin I, Z. 9/10 5. s Band / le lien / bond, nexus 11, z . 5

6. r Tausch / l'kchange / exchange 11, z. 7 7. r Wert / la valeur / value 11, z . 7 8. r Heiligenschein / l'aurkole / halo 11, Z. 14 9. r Lohn / le salaire / wages 11, Z. 16

S. 43 C) 1. binden 2. setzen 3. gründen 4. halten 5. bauen 6. scheiden 7. sprechen 8. drucken, drücken 9. gehen

a) 1. der Tauschwert 2. die eine gewissenlose Han- delsfreiheit 3. die offene, unverschämte, direkte, dürre Ausbeutung 4. der bezahlte Lohnarbeiter 5. das reine Geldverhältnis

b) Z. 4: idyllisch Z. 6: nackt Z. 6: gefühllos Z. 9: ge- wissenlos Z. 1 1/12: unverschämt Z. 12: dürr Z. 13 : ehrwürdig Z. 13: fromm Z. 18/19: rührend-senti- mental

MarxIEngels: Manifest - 111

S. 45/46 e Vernichtung / l'ankantissement / destruction / vernichten / ankantir / to destroy / nicht / ne ... pas / not e Verarbeitung / la transformation par le travail / process / verarbeiten / transformer par le travail / to process, work up / e Arbeit / le travail / work r Verbrauch / la consommation / consumption / verbrauchen / consommer / to consume, use / brauchen / utiliser, avoir besoin de / to need e Verbesserung / l'amelioration / improvement / verbessern / amkliorer / to improve / besser / mieux / better e Vermehrung / l'augmentation / increase / ver- mehren / augmenter / to increase / mehr / plus / more r Versuch / l'essai, la tentative / attempt / versu- chen / essayer, tenter / to attempt, try / suchen / chercher / to search e Vergrößerung / l'agrandissement / enlargement / vergrößern / agrandir / to enlarge / größer / plus grand / larger e Verfilmung / l'adaption cinkmatographique / film version / verfilmen / adapter pour le cinkma / to film / r Film / le film / film r Verstand / l'entendement / understanding / verstehen / entendre, comprendre / to understand / stehen / se tenir / (debout) / to stand e Vergötterung / la dkification / deification, idoli- zation / vergöttern / deifier, idolitrer / to deify, idolize / r Gott / le dieu / god s Verhältnis / le rapport / relationship, relations / sich verhalten / se comporter / to behave / halten / tenir / to hold e Vereinfachung / la simplification / simplification / vereinfachen / simplifier / to simplify / einfach / simple / simple

e Veränderung / le changement, la transformation / change, transformation / verändern / changer, transformer / to change, transform / ander- / autre / other e Verachtung / le mkpris / contempt / verachten / mkpriser / to despise / achten / respecter / to respect

S. 46 a) Z. 7/8 : Die ... Industrien sind vernichtet worden und werden noch ... vernichtet: ~ o i x passive / passive voice Z. 8 : Sie werden verdrängt: voix passive / passive voice Z. 9/10: ... eine Lebensfrage ... wird: evolution Vers un ktat / development towards a state Z. 12/13/14: ... deren Fabrikate ... verbraucht werden : voix passive / passive voice Z. 21 : Bourgeois zu werden: kvolution Vers un ktat / development towards a state

b) 1. ... werden Gemeingut: kvolution Vers un ktat / development towards a state 2. Provinzen ... wurden zusammengedrängt: voix passive / passive voice 3. Die Produktions- und Verkehrsmittel wurden ... erzeugt: voix passive / passive voice 4. ... wird ein großer Teil ... vernichtet: voix passive / passive voice 5. ... sind zu gewaltig ... geworden: evolution Vers un ktat / development towards a state ... sind zu eng geworden: kvolution Vers un ktat / development towards a state 6. ... diese Waffen führen werden: probabilitk d'une action / probability of an action

MarxIEngels: Manifest - IV

S. 48/49 a) Kompositum Französisch Englisch

Hand/arbeit travail manuel Handel/s/ article de artikel commerce Waredhandel commerce (des

marchandises) Handel/s/ware marchandise

commer- cialisable

Waren/haus grand magasin Lohn/arbeit travail salarik Lohn/arbeit/ systhme de s/system travail salarik Arbeit/s/lohn salaire Lohn/tarif tarif salarial Lohn/tarif/ negociation du verhandlung tarif salarial Arbeit/s/markt marchk du

travail Arbeit/s/ division du teilung travail

manual work merchandise trade commodity

marketable goods

department Store paid labour paid labour System wages, earnings wage rate wage (rate) negotiations labour market

division of labour

Teil/zeit/arbeit travail a temps part-time work partiel

Leben/s/kosten cout de la vie cost of living Leben/s/mittel vivres groceries Leben/s/ prix des produits price of groceries mittel/preis d'alimentation Arbeit/s/stunde heure de travail working hour Stundedarbeit travail A l'heure work b i the hour Arbeiter/klasse classe des working class

travailleurs Klassedkampf lutte des classes class struggle

b) 1. Die von der Bourgeoisie geschmiedeten Waffen Les armes forgkes par la bourgeoisie The weapons forged by the bourgeoisie 2. ... die diese Waffen führenden Männer ... les hommes maniant Ces armes ... the men wielding these weapons 3. Diese sich stückweis verkaufenden Arbeiter Ces travailleurs se vendant a la p i k e These workers selling themselves piecemeal 4. ... der sich immer mehr ausdehnenden Maschine- rie ... de la mkcanisation se rkpandant de plus en plus ... of the machinery that is increasingly spreading 5. Die vom Arbeiter verursachten Kosten Les frais causes par le travailleur The costs caused by the worker 6. Von allen der Bourgeoisie heute gegenüberstehen- den Klassen De toutes les classes faisant face de nos jours A la bourgeoisie Of all the classes standing face to face with the bourgeoisie

S. 49 (vgl. S. 10) Z. 2 : wenn : une condition / a condition Z. 2/3 : nicht ... sondern: une opposition / a contrast Z. 3 : dann: une conskquence / a consequence Z. 3 : und: un lien entre deux propositions du meme type / a coordinating conjunction between two clauses of the Same type Z. 4: wenn ... nicht: une condition / a condition Z. 4: und wenn .... ... nicht: Une condition suivie d'une conskquence / a condition followed by a consequence Z. 5 : daher: une consequence / a consequence Z. 5 : nicht ... sondern: une opposition / a contrast Z. 5/6: nicht ... sondern: une opposition / a contrast Z. 7 : nur: une restriction / a restriction Z. 7: und: un lien entre deux propositions du meme type / a coordinating conjunction between two clauses of the Same type Z. 7: weder ... noch: une coordination negative / negative coordination Z. 9: so: dkmonstratif, renvoie a la citation / demonstrative, referring back to the quote Z. 10: diesen: dkmonstratif, renvoie a la proposition prkckdente / demonstrative, referring to the preced- ing clause

Z. 17: weder ... noch ... sondern: une coordination nkgati\-e suivie d'une opposition / negative coordi- nation followed by a contrast Z. 13: aber: un contraste / a contrast Z. 15: nicht ... sondern: une opposition / a contrast

S. 50 1. verschiedene Entwicklungsstufen durch 2. eine zersplimerte Masse 3. in größeren Massen zusam- mengedrängt 4. den Charakter von Kollisionen zweier Klassen an 5. das eigentliche Resultat ihrer Kämpfe 6. zu einem Klassenkampfe 7. ein politi- scher Kampf

Andres: Im Anfang

S. 52 1. schreiben 2. begreifen 3. unterscheiden 4. verste- hen 5. treiben 6. geben 7. messen 8. binden 9. schlie- ßen 10. zwingen 11. tun 12. verbieten

S. 52 1. schuf 2. war 3. war 4. schwebte 5. sprach 6. wurde 7. sah 8. war 9. schied 10. nannte 11. wurde 12. sprach 13. machte 14. schied 15. geschah 16. nannte 17. wurde

Johannes-Evangelium

S. 54 1. a) ist ... b) geworden: Perfekt 2. leuchtete: Präteri- tum 3. glaubten: Präteritum 4. sollte: Präteritum 5. kam: Präteritum 6. aufnahmen: Präteritum 7. a) haben ... b) gesehen: Perfekt 8. ruft: Präsens 9. sprach: Präteritum 10. kommen wird: Futur 11. a) wurde ... b) gegeben: Präteritum 12. ist: Präsens 13. a) hat ... b) gebracht: Perfekt

S. 55 Z. 2: Dieses: N0m.Sg.n. -+ Z. 2: das Wort Z. 3: es: Akk.Sg.n. -+ Z. 2: das Wort Z. 4: ihm: Dat.Sg.n. -+ Z. 2: das Wort Z. 5: es: Akk.Sg.n. -+ Z. 4/5: Und das Licht leuchte- te in der Finsternis, -+ Z. 4: das Licht Z. 5: sein: N0m.Sg.m. -+ Z. 5: Name, -+ Z. 5: Ein Mensch Z. 6: Der: N0m.Sg.m. -+ Z. 6: Johannes Z. 7: ihn: Akk.Sg.m. -+ Z. 6: Johannes Z. 7: Er: N0m.Sg.m. -+ Z. 6: Johannes Z. 8: Er: N0m.Sg.m. -+ Z. 7/8: Jesus (= das wahre Licht) Z. 9: ihn: Akk.Sg.m. -+ Z. 7/8: Jesus (= das wahre Licht) Z. 9: ihn: Akk.Sg.m. -+ Z. 7/8: Jesus Z. 9: Er: N0m.Sg.m. -+ Z. 71'8: Jesus Z. 10: ihn: Akk.Sg.m. -+ Z. 7/8 : Jesus Z. 10: die: Nom.Pl. -+ Z. 10: allen Z. 11 : ihnen: Dat.Pl. -+ Z. 10: allen Z. 11 : die: Nom.Pl. -+ Z. 11 : ihnen Z. 13 : seine: Akk.Sg.f. -+ Z. 13 : Herrlichkeit, -+

Z. 13 : das Wort (= Jesus)

Z. 15 : ihm: Dat.Sg.m. -t Z. 14: Des Eingeborenen vom Vater Z. 15: Dieser: N0m.Sg.m. -+ Z. 14: des Eingebore- nen vom Vater Z. 15 : es : N0m.Sg.n. 4 Z. 15 : Dieser ..., von dem ich sprach Z. 15 : dem : Dat.Sg.m. -+ Z. 15 : Dieser Z. 15 : Der: N0m.Sg.m. -+ Z. 16: er Z. 16: er: N0m.Sg.m. -+ Z. 15/16: Der nach mir kommen wird Z. 16: seiner: Dat.Sg.f. -+ Z. 16: Überfülle -+ Z. 16: er Z. 19 : der: N0m.Sg.m. -+ Z. 18 : der Eingeborene Z. 19: er: N0m.Sg.m. -+ Z. 18: der Eingeborene

Schopenhauer: „Über das Lesen"

s Schreibenlernen, r Zug, s Lesen, s Denken, r Theil, e Erleichterung, e Beschäftigung, r Gedanke,

r Zeitvertreib,

s Gehen, r Fall,

schreiben lernen (1) ziehen (3) lesen denken

(1)

teilen (1) (3)

erleichtern (2) beschäftigen (2) denken vgl. Anhang

(3)

F S. 48, E S. 47 s. die Zeit vertreiben gehen

(3) (1)

fallen (3)

S. 57 1. die Arbeit des Denkens abgenommen 2. für uns 3. der Tummelplatz fremder Gedanken 4. die Fähig- keit, selbst zu denken 5. dumm

Heidegger: Was heißt Denken? - I S. 59

1. wennAndem 2. Damit 3. daß 4. Aber 5. Denn 6. wenn 7. insofern 8. Allein/aber/doch 9. daß 10. Denn 11. Aber/doch/allein 12. indem 13. inso- fern 14. indem 15. daß 16. obgleich/obwohl

S. 60 a) 1. das Lernen 2. das Tun 3. das Sein 4. das Wol- len 5. das Wissen 6. das Dasein 7. das Arbeiten 8. das Lesen 9. das Sprechen 10. das Verhalten 11. das Leben 12. das Suchen

b) 1. das Wesentliche 2. das Bedenklichste 3. das Böse 4. das Gute 5. das Geistige 6. das Wichtigste 7. das Abstrakte 8. das Philosophische 9. das Kon- krete 10. das Schöne 11. das Künstlerische 12. das Machbare

S. 61 1. in das, was Denken heißt 2. bereit sein, das Den- ken zu lernen 3. das Denken noch nicht 4. der, der denken kann 5. denken können 6. die Möglichkeit 7. das Bedenklichste 8. (fortgesetzt) bedenklicher

Heidegger: Was heißt Denken? - I I S. 63

1. schwieriger ... als 2. schwerer ... als 3. mehr ... als 4. größere ... als 5. schwierigere ... als 6. anderes ... als 7. mehr ... als 8. belehrbarer ... als 9. weniger ... als

S. 63/64 1. ..., der Lehrer die größere Summe von Kenntnis- sen besitzen und sie jederzeit bereit haben muß. ..., Lehren heißt: lernen lassen. 2. ... erweckt sein Tun oft auch den Eindruck, daß man bei ihm eigentlich nichts lernt. 3. ..., der Lehrer seiner Sache weit weniger sicher ist als die Lernenden der ihrigen. 4. ... möchte heute niemand mehr Lehrer werden. 5. ... müssen wir das echte Verhältnis zwischen Leh- rer und Lehrlingen gut im Auge behalten.

S. 64 1. noch schwieriger als das Lernen 2. die größere Summe von Kenntnissen besitzen 3. nichts anderes lernen als das Lernen 4. den Eindruck, daß man bei ihm eigentlich nichts lernt 5. (noch weit) mehr zu lernen als die Lehrlinge 6. es vermögen, belehrbarer zu sein als die Lehrlinge 7. ins Spiel 8. eine hohe Sa- che 9. Lehrer werden

Jung: Funktion der Träume S. 66

a) 1. erfahren faire l'expk- to experience rience de

2. erstaunen s'etonner to be astonished 3. erleben vivre qch. to experience 4. erkennen reconnaitre, to recognize

identifier 5. erfassen saisir, to seize,

comprendre comprehend 6. erhalten obtenir to receive 7. eröffnen inaugurer to open,

inaugurate 8. erfinden inventer to invent 9. erzeugen produire to produce

10. erschaffen crker to create 1 1. erlernen apprendre i to learn, acquire

fond 12. erfüllen accomplir to fulfil b) 1. krank 2. bleich 3. wach 4. hoch 5. leichter 6. schwer 7. warm 8. weiter

S. 67 1. Haben Menschen unrealistische Ideen, dann ... 2. Werden die Warnungen des Traumes nicht beach- tet, so ... 3. Soll die geistige Stabilität erhalten bleiben, dann ... 4. Halten die Menschen die Traumdeutung für über- flüssig, so ... 5. Erscheint ein Traum uns undeutbar, dann ...

Freud: Traum und Traumdeutung S. 70

l b , 2 ~ , 3 a / l c , 2 a , 3 d , 4 b / l c , 2 e , 3 b , 4 a , 5 d / l c , 2 b , 3 a / l c , 2 b , 3 a

S. 70/71 1. r Gedanke, r Traumgedanke, r Gedankengang, s Traumgedächtnis, s Gedächtnis, (bedenken, bedenklich) 2. verdrängen, sich aufdrängen, e Verdrängung, (r Drang) 3. unterdrücken, r Eindruck, (e Unterdrückung, r Unterdrücker, ausdrücken, r Ausdruck, aus- drucksvoll) 4. r Traumvorgang, r Vorgang, hervorgehen, r Ge- dankengang, unzugänglich, (r Gang, e Vergangen- heit, r Untergang) 5. s Wachleben, s Intrauterinleben, s Leben, s Er- leben 6. e Unterscheidung, (unterscheiden, r Unter- schied, unterschiedlich, verschieden, entscheiden, unentscheidbar, e Entscheidung) 7. s Verständnis, entstehen, r Schlafzustand, r Wachzustand, bestätigen (r Stand, r Verstand, verstehen, gegenüberstehen) 8. e Traumentstellung, e Feststellung, (darstellen, e Darstellung, vorstellen, e Vorstellung, e Stelle) 9. unbewußt, vorbewußt, (bewußt, s Bewußtsein, s Unterbewußtsein, e Wissenschaft, gewiß, s Ge- wissen, gewissenlos)

S. 71 Z. 3 : welcher + Z. 3 : Fassade Z. 3 : dieser + Z. 2: Traumvorgang Z. 3: dies+ Z. 1-3 Z. 4: letzteren + Z. 4: Traumgedanken Z. 4/5: ersteren -+ Z. 4: Trauminhalt Z. 8 : die + Z. 7: Veränderungen Z. 8 : der + Z. 8: Charakter des Traumes Z. 13 : ihm + Z. 13 : Gedankengang Z. 16: solche+ Z. 14/15/16 Z. 17: damit + Z. 16/17 Z. 18: die + Z. 18: Hemmungen Z. 19: ein+ Z. 19: Maß Z. 22: die -+ Z. 22: Erinnerungen Z. 22: die + Z. 22 : Erinnerungen Z. 24: deren + Z. 23 : Symbole Z. 24: ihren + Z. 24: Sinn, -+ Z. 23: Symbole Z. 27 : denen -+ Z. 26 : Eindrücke Z. 27: sie + Z. 26: Eindrücke Z. 27: sie + Z. 26: Eindrücke Z. 28: darauf + Z. 26-28 Z. 28 : die -+ Z. 28 : Hilfe Z. 29: die + Z. 29: Frühzeit des Träumers Z. 30: Darüber hinaus + Z. 21 -30 Z. 30: die + Z. 30: Inhalte Z. 32: sie + Z. 30: Inhalte Z. 32: die + Z. 32: Erbschaft Z. 34: ihren -+ Z. 35: Gebräuchen, + Z. 34: Sagen

S. 72 1. eine Fassade 2. die Traumarbeit 3. dem Ich auf 4. vorbewußt 5. Veränderungen 6. als die Traument- stellung 7. vom Es her oder vom Ich her 8. weit um- fassender als das Gedächtnis im Wachzustand