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LESEPROBE NACH DEM GLEICHNAMIGEN FILM NACH DEM GLEICHNAMIGEN FILM

Leseprobe "Bedingungslos: Roman nach dem gleichnamigen Film"

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von Eva Marie Everson Gebunden · 240 Seiten ISBN: 9783940158468 https://www.alpha-buch.de/product/09783940158468/bedingungslos-buch.html?affiliate_id=LUV18299

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LESEPROBE

NACH DEM GLEICHNAMIGEN FILM NACH DEM GLEICHNAMIGEN FILM

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Kapitel 3

...Die Dunkle Wolke schwebte über der nördlichen Mitte Tennessees wie die Hand eines zornigen Gottes. Zwei Tage lang hatte es geregnet, so wie in der nacht damals. Zwei Tage lang hatte es kein Anzeichen dafür gegeben, dass die Stürme nachlassen oder weiterzie-hen würden. Am dritten Regentag, auf den Tag genau drei Jahre nach Billys ermordung, entschied ich mich, den Regen als Zeichen zu verstehen.

ich war entschlossen, die Qual zu beenden. Schluss zu machen mit den Albträumen. es würde keine Träu-mereien über liebe und Sonnenschein mehr geben, nur um am Morgen im Bewusstsein aufzuwachen, dass all das nie mehr wahr werden würde. keine Träume mehr über ein leben, das von der kugel eines Mörders ausgelöscht worden war.

ich war randvoll mit Schmerz. So angefüllt mit Bitterkeit und Trauer, dass kein lebenswille mehr übrig war. ohne Billy war alles sinnlos. egal, ob ich Gott anflehte oder einen Pakt mit dem Teufel schloss – nichts würde ihn mir zurückbringen. Alle meine Bemühungen, nach vorn zu sehen und mit meinem leben zurechtzukommen, waren gescheitert. ich

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konnte nicht essen. Schlief kaum. Arbeitete nicht. ich lebte von Billys lebensversicherung, aber selbst in meiner Trauer war ich klug genug zu wissen, dass dieses Geld nicht ewig reichen würde.

Am späten nachmittag zog ich mir eine Jogginghose von Billy an. obwohl ich das Zugband möglichst fest schnürte, hing sie mir lose am leib. nur meine her-vorstehenden Hüftknochen verhinderten, dass sie mir bis zu den knöcheln hinabrutschte. ich wühlte ein unterhemd aus dem Wäschekorb und zog die pas-sende kapuzenjacke von Billy darüber. ich schlüpfte in ein Paar Laufschuhe, band sie zu, schnappte meine Handtasche vom Türknauf unseres Schlafzimmers und schlurfte nach draußen zu Billys altem lieferwagen.

An diesem Abend fuhr ich nach nashville wie vor drei Jahren. nichts war anders. ich war völlig durchnässt, genau wie damals. im licht meiner Schein-werfer sah ich nichts als den Regen, der sintflutartig auf den Asphalt prasselte. Wie letztes Mal steuerte ich die Gasse hinter „Murphys Spirituosen“ an.

Als ich in die Straße einbog, hatte der Regen ein wenig nachgelassen. Die lichter des alten Fords durch-drangen die Dunkelheit. nichts bewegte sich auf dem Bürgersteig oder unter den Markisen. Die Straßenla-ternen flackerten, die Beleuchtung in den Läden war

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schummrig. ich parkte den lieferwagen direkt vor Murphys Geschäft.

ich öffnete das Handschuhfach und beobachtete, wie mein Atem kleine Wölkchen bildete, die zum Armaturenbrett trieben. ich fasste in das Fach und zog rasch den Revolver hervor, den Billy dort aufbewahrt hatte. Ich holte eine Schachtel mit .44 Magnum-Pat-ronen heraus und ließ sie auf den Beifahrersitz fallen. Ich öffnete die Schachtel und entnahm eine Patrone.

nur eine.ich brauchte nur eine einzige.nach einigen kurzen schnellen Atemstößen öffnete

ich die Tür, stieg aus dem lieferwagen und betrat den regenglatten Bürgersteig. ich machte die Tür nicht einmal mehr zu. Wozu auch? Der Gestank eines nahe gelegenen Müllcontainers durchdrang die luft, doch das hielt mich nicht ab. ich ging weiter, an den vergit-terten Fenstern und den heruntergekommenen läden vorbei, auf das gähnende Maul der Gasse zu.

Der Durchgang zwischen den dunklen Gebäuden sah so trostlos aus wie vor drei Jahren. ich stand da und starrte auf die Stelle, an der Billys Blut auf die Straße geflossen war, an der er seinen letzten Atemzug getan hatte … nur ein paar Meter von einem weite-ren Container entfernt, als wäre er nicht mehr wert gewesen als ein Stück Müll.

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Bevor ich die Gasse betrat, fragte ich mich – wie ich es seit drei Jahren immer wieder tat –, was seine letzten Gedanken gewesen waren. Hatte er an mich gedacht? oder hatte der Mörder so schnell zugeschla-gen, dass Billys leben einfach … aufgehört hatte? ich fragte mich, ob er sehr gelitten hatte. ob er gespürt hatte, wie die kugel sein Herz durchschlug. oder ob er, gnädigerweise, überhaupt nichts gefühlt hatte.

und ich fragte mich wieder, wo Gott in diesen Momenten gewesen war. Das Böse hatte triumphieren dürfen, und das Gute war dem Tod ausgeliefert wor-den. Wo war da der große Herr der Welt?

ich taumelte an die Stelle, wo Billy gestorben war. ich ließ mich auf die knie fallen, dann auf die Brust, und schließlich legte ich die Wange auf den kalten, nassen Asphalt. Der Dreck auf der Straße war zu Matsch geworden. ich fühlte, wie er sich rau in meine Haut rieb. Aber das war mir egal.

Ausdünstungen von Öl und Benzin hingen in der luft und vermischten sich mit dem Geruch des Regens in der Stadt. Dicke Tropfen klatschten mir schmerzhaft auf kopf und Hände. obwohl ich einen Hass auf den Regen entwickelt hatte – weil er mich so viel gekostet hatte, weil er Billy in jener nacht aus dem Haus und in diesen gottverlassenen Teil der Stadt gerufen hatte –, machte mir das nichts aus. ich schloss die Augen und

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versetzte mich in Billy hinein. ich stellte mir vor, das Blut würde mir aus dem körper sickern und das leben aus meinen lungen entweichen.

Als ich die Augen öffnete, merkte ich, dass sich mein Finger um den Abzug der Pistole krallte. Ich rappelte mich auf. Billys Jacke und seine Joggingkla-motten hingen schwer an mir, als ich zu einer Beton-ziegelmauer ging, mich umdrehte und dagegen lehnte. ich öffnete den Zylinder des Revolvers und schob die einzelne Patrone in die oberste Kammer. Ich schloss den Zylinder und er rastete mit einem klicken ein. ich rutschte an der Wand entlang nach unten, bis ich, die knie an die Brust gedrückt und die Füße eng zusam-mengepresst, am Boden saß. ich schluckte zwei Mal, hob die Pistole und stieß den kalten Lauf gegen die nasse Haut unter meinem kinn.

ich kniff die Augen zu, holte ein letztes Mal luft und flüsterte ein einziges Wort zum Abschied.

„Billy.“Meine Hand fing an zu zittern.lag es an der kälte? oder hatte ich Angst?nein. Nein. ich würde das durchziehen. ein ende

machen. Welchen Schmerz auch immer die kugel ver-ursachen würde, wenn sie in mein Gehirn eindrang, es war nichts im Vergleich zu dem, was ich täglich durchlitt. ich musste … ich musste ...

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Genau jetzt. Genau – ein dumpfer Schlag und ein Schrei ertönten von der

Straße am anderen ende der Gasse. ich riss die Augen auf und ließ die Waffe neben mir auf die erde fallen.

„keisha!“ Der Schrei eines Jungen übertönte das Prasseln des Regens. „Keisha!“

Ich schnappte die Pistole und schob sie in meine Jackentasche. Ich fing an zu laufen. Schneller und immer schneller, bis ich die Vorderseite von Mur-phys laden sehen konnte. Die Straßenlampe leuch-tete auf den zusammengekrümmten körper eines kleinen Mädchens herab, das nicht älter als sechs zu sein schien.

ein weiteres kind, ein ungefähr neunjähriger Junge – er hatte die dunkelblaue kapuze übers Gesicht gezo-gen, trug einen Rucksack auf dem Rücken, seine wei-ßen Zähne hoben sich von seiner nassen, dunklen Haut ab – rief wieder ihren namen. „keisha!“

ich blieb, wie versteinert, ein Stück vor ihm stehen. Schließlich sah er mich. Seine Augen wirkten wild, seine Hände lagen auf dem Mädchen, als wäre sie das Wertvollste auf der Welt. „Sie – sie ist angefahren worden“, brüllte er in den Regen. „Von dem Wagen dort. Sie ist angefahren worden!“

ich rannte die restliche entfernung zwischen uns, nahm das kind in meine Arme, fühlte, wie das warme

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Blut zwischen meinen Fingern durchsickerte und wie schwer sich der kopf an meine Schulter legte. eine Hand des Mädchens lag zitternd an meiner Brust. Sie war schön. und bewusstlos.

„Das ist mein Wagen“, sagte ich zu dem Jungen. „Steig ein.“

Er hob einen fliederfarbenen Rucksack auf, den ich bisher nicht bemerkt hatte. „Wissen Sie, wo das krankenhaus ist?“, fragte er und rutschte auf den Bei-fahrersitz des Wagens.

„Pass auf, du wirst sie festhalten müssen“, sagte ich und legte das Mädchen auf seinen Schoß. ich spannte den Sicherheitsgurt über beide kinder. nachdem er mit einem klick eingerastet war, zerrte ich daran, um sicherzugehen, dass er funktionierte.

„Ja, und? Wissen Sie es?“, fragte der Junge erneut mit angsterfüllter Stimme.

ich wusste es nicht. „und du?“„nein, Mann! nein.“ich schaute in beiden Richtungen die Straße entlang.

kein Mensch war hier. kein laden hatte geöffnet. Mein Handy hatte ich zu Hause gelassen. „Mach dir keine Sorgen“, sagte ich. „Wir finden es schon.“ Ich schloss die Tür. Wir durften keine kostbare Zeit verschwenden.

* * *

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hat if God’s love were like the sun, constant and unchanging?

What if one day you realized nothing could take that away?

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Printed in Malaysia

ISBN 978-1-4336-7917-9

lived for the sunshine

But each time the storms came,

Firebird would ask, “Mama, why

does God let the storm take the

sun away?” With a gentle nudge

from a wise, warm mama, this

little bird discovers the secret to

facing life’s storms with a smile.

Brent McCorkle is a writer,

director, and composer for

film. His credits include the

movie Unconditional. Many of his stories

center on love, redemption, and social

justice. When he is not busy working on

his own movies, you will find him at the

movie theater. Brent currently resides in

Nashville, Tennessee, with his lovely wife

and their five wonderful children.

Amy Parker has written

more than twenty books for

children, teens, and adults,

including the best-selling A Night Night

Prayer. Amy lives in middle Tennessee,

with her husband, Daniel, and their two

amazing sons, Michael and Ethan.

irebird . . .

Writers:

Rob Corley achieved his life-

long goal of becoming a Disney

animator in 1990 after complet-

ing his Illustration studies. Over his years

at Disney, Rob had a hand in creating such

Disney classics as Rescuers Down Under,

Beauty and the Beast, The Lion King,

Aladdin, Pocahontas, and Brother Bear.

Corley is owner of Funnypages Productions

(www.funnypagesprod.com), located in

Franklin, Tennessee.

Chuck Vollmer began work-

ing as a Disney background

artist in May of 1991, and had

a hand in creating Disney classics including

Beauty and the Beast, Lion King, and Lilo

and Stitch. In July of 2001, Vollmer left Disney

to join Big idea Productions, creators of

VeggieTales, where he worked on the films

Jonah and The Pirates Who Don’t Do

Anything. Presently, Chuck works as lead

staff artist at Funnypages Productions.

Inspired by true events,

UNCONDITIONAL is a

compelling movie that

reminds us we’re never

alone. UNCONDITIONAL

will challenge and inspire

you to walk closer with

God and deeper into

His Greatest Commandment—Love.

unconditionalthemovie.com

The Unconditional novelization is also

available at BHPublishingGroup.com.

Illustrators:

2–5 Jahre

Brent McCorkle / Amy ParkerDer kleine Feuervogel... liebte die Sonne über alles

Gebunden + Schutzumschlag · 28 Seiten€ [D] 11,99 · € [A] 12,40 · sFr 17.90 ISBN 978-3-94015-847-5

Idee zum Kinderbuch stammt aus dem Film BEDINGUNGSLOS

Zentrale BotschaftGott ist immer bei mir, auch dann wenn ich Angst habe oder mich alleine fühle.

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Eva Marie Everson · BedingungslosISBN 978-3-940158-46-8

€ [D] 12,99 · € [A] 13,40 · sFr 19.50

In den dunkelsten Stunden des Lebens leuchtet die Liebe Gottes strahlend hell.

Als ihr Ehemann Billy in einem sinnlosen Ausbruch von Gewalt getötet wird, verliert Samantha ihren Glauben und ihren Lebenswillen. Doch ein unerwartetes Zu-sammentreffen mit zwei Kindern in einem Kampf auf Leben und Tod führt sie wieder mit ihrem alten Freund „Papa“ Joe Bradford zusammen.

Samantha beobachtet Joe, wie er die Kinder in seinem Problemviertel, einem US-amerikanischen Ghetto, liebt und sich um sie kümmert. Dabei beginnt sie zu verste-hen: Ganz egal, wie uns das Leben mitspielt – Gottes Liebe streckt sich immer nach uns aus.

EIN ROMAN NACH DEM BEKANNTEN US-KINOFILM