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Lügen kurze Beine haben. Egal was: Ich einem Akt der ... · PDF fileParanoia Author: Finder, Joseph Created Date: 10/19/2016 6:32:28 PM

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Lügen kurze Beine haben. Egal was: Ich

glaube es.

Ich könnte jetzt erzählen, dass alles mit

einem Akt der Großzügigkeit anfing, aber das

wäre nicht ganz korrekt. Es war eher ein Akt

der Dummheit. Man könnte es als Hilfeschrei

bezeichnen. Oder vielleicht doch eher als

Stinkefinger. Jedenfalls bedeutete es meinen

Untergang. Halb dachte ich, ich käme damit

durch, halb erwartete ich, gefeuert zu werden.

Ich muss schon sagen, wenn ich auf den

Anfang zurückblicke, staune ich, welch ein

arroganter Wichser ich doch war. Ich leugne

nicht, dass ich bekam, was ich verdiente. Es

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war nur nicht das, was ich erwartete – aberwer hätte schon so etwas erwartet?

Ich tätigte lediglich ein paar Anrufe, mehr

nicht. Gab mich als Leiter der Abteilung

Corporate Events aus und rief den hippen

Partyservice an, der für Wyatt Telecom alle

Feiern ausrichtete. Ich wies sie an, es genau

so zu machen wie bei der Party für den

Topverkäufer des Jahres eine Woche zuvor.

(Natürlich hatte ich keine Ahnung, wie üppig

die war.) Ich gab ihnen alle entsprechenden

Daten und Zahlen durch und genehmigte die

Überweisung der Gelder im Voraus. Das

Ganze war überraschend einfach.

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Der Besitzer von Meals of Splendorerklärte, er hätte noch nie einen Empfang an

einer Laderampe ausgerichtet und dies wäre

hinsichtlich des ›Dekors‹ eine

›Herausforderung‹ für ihn, aber ich wusste,

einen dicken Scheck von Wyatt Telecom

würde er nicht sausen lassen.

Irgendwie hatte ich so eine Ahnung, dass

Meals of Splendor auch noch nie einen

Ausstand für einen stellvertretenden

Vorarbeiter ausgerichtet hatte.

Ich glaube, das war es, was Wyatt wirklich

rasend machte. Dass ich für Jonesie – einengottverdammten Lagerarbeiter! – den

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Ausstand bezahlte, war ein Verstoß gegen die

natürliche Ordnung. Wenn ich mit dem Geld

stattdessen einen Ferrari 360 Modena Kabrio

angezahlt hätte, hätte Nicholas Wyatt es

vielleicht noch ansatzweise verstanden. Er

hätte meine Habgier als Zeichen meiner

menschlichen Fehlbarkeit betrachtet, wie

eine Schwäche für Alkohol oder für ›Bräute‹,

wie er Frauen nannte, und sich darin

wiedererkannt.

Hätte ich es trotzdem getan, wenn ich

gewusst hätte, wie alles enden sollte? Auf gar

keinen Fall!

Und doch muss ich sagen, dass es ziemlich

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cool war. Ich wusste, dass Jonesies Party aus

einem Fonds bezahlt wurde, der unter

anderem für eine »Auszeit« der

Führungsetage im Guanahani-Ferienpark auf

der Insel St. Barthélemy vorgesehen war.

Zudem gefiel mir außerordentlich, dass die

Packer endlich mal eine Ahnung davon

bekamen, wie die großen Tiere lebten. Wenn

sich diese Typen oder ihre Frauen eine

ausschweifende Party vorstellten, dann

dachten sie an das Krabbenfest im RedLobster oder an ein Barbecue im OutbackSteakhouse, und so wussten sie mit dem

Essen, zum Beispiel dem Ossietra-Kaviar