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Licht in seiner dritten DimensionDer biologische Aspekt in der Lichtplanung für mehr Lebensqualität

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DIE DIMENSIONEN DES LICHTS

Die Entdeckung des menschlichen Wohlbefi ndensBisher hatte Kunstlicht vor allem die Aufgabe, dem Menschen bei seiner Wahrnehmung zu helfen. Die durch Forschung und Wissenschaft gewonnenen Erkenntnisse – gefasst in Normen und Gesetze – dienen Architekten und Ingenieuren bisher als Grundlage für die Planung von Beleuchtungsanlagen.

Doch neueste Studien zeigen: Licht besitzt noch eine weitere Dimension. Es stimuliert aktivierende Zentren in unserem Gehirn und treibt die innere Uhr des Menschen an. Damit hat es erheblichen Einfl uss auf unser Wohlbefi nden. Lichtlösungen von OSRAM greifen die positiven Wirkungen auf und fördern im Rahmen einer abgestimmten Lichtplanung Konzentration und Lebensqualität, z. B. am Arbeitsplatz oder in der Schule.

Die drei Dimensionen des Lichts.

Die 1. Dimension:Die Theorie für bestmögliches Sehen unter Zuhilfenahmekünstlicher Lichtquellen; ein normatives Regelwerk (z. B. DIN EN 12464) auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse.

Die 2. Dimension:Die Umsetzung der Theorie durch den Entwurf und Bau von Beleuchtungsanlagen, welche die menschliche Wahrnehmung verbessern.

Die 3. Dimension:Erforschung und Berücksichtigung der biologischen Wirkung des Lichts – für mehr Wohlbefi nden, mehr Konzentration und insgesamt mehr Lebensqualität.

Aufgrund langjähriger Erfahrung mit Licht versteht OSRAM wie kaum ein anderer, welche elementare Rolle das richtige Licht für unser Wohlbefi nden und unser Leis-tungsvermögen spielt – und wie man es am Arbeitsplatz oder in ähnlichen Anwendungsbereichen am besten ein-setzt. Um bei der Beleuchtung dem Tageslicht so nahe wie möglich zu kommen, bietet OSRAM deshalb verschiedene Möglichkeiten und Produkte, sowohl bestehende Lichtlö-sungen bestmöglich aufzuwerten als auch neu zu planen-de Projekte optimal auszustatten.

Individuelle Möglichkeiten Austausch der Leuchte oder des Leuchtmittels, Einsatz von Tageslichtsystemen oder Lichtmanagementsystemen – für alles und jeden die richtige Lösung!

Umfangreiche Produktrange Traditionelle Lichtsysteme (TLS) und zukunftsweisende LED-Lösungen – neue innovative Leuchten, Leuchtmittel und Betriebsgeräte in jeder Lichttechnologie!

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DIE DIMENSIONEN DES LICHTS

INHALT

Erkenntnisse aus der Wissenschaft 4

Grundlagen für ein biologisches Lichtkonzept 6

Tageslichtsysteme und Leuchten 10

Lichtmanagementsysteme (LMS) 12

Leuchtstoffl ampen und Betriebsgeräte 14

LED-Module und Betriebsgeräte 16

Glossar 18

Literaturverzeichnis 19

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Der Mensch steuert Licht.Aber Licht steuert auch den MenschenWir brauchen gutes Licht, um gut zu sehen. Licht hat aber für den Menschen eine viel weiter reichende Bedeutung. Ohne dass wir dies bewusst wahrnehmen, steuert das Tageslicht viele biologische Vorgänge in unserem Körper und damit unsere innere Uhr. Auch vom Licht hängt ab, ob wir aktiv oder müde sind, ob wir uns konzentrieren können und uns wohlfühlen.

Wann wir aufwachen, wann wir müde werden und einschla-fen, aber auch die Körpertemperatur und vieles mehr un-terliegt diesem biologischen Rhythmus. Das Steuerzentrum für die innere Uhr sitzt im Gehirn und wird ganz wesentlich durch Licht beeinfl usst. Zwar ist der sogenannte circadiane Rhythmus des menschlichen Körpers in seinen Grundzügen

genetisch vorgegeben. Trotzdem muss unsere innereUhr täglich aufs Neue durch das Tageslicht synchronisiert werden. Denn fehlt Licht als wichtigster Zeitgeber, sokommt der Lauf der inneren Uhr bald durcheinander: Schlafschwierigkeiten, chronische Müdigkeit und imschlimmsten Fall Depressionen können die Folgen sein.

Circadianer Rhythmus, Hormonausschüttung:Für den circadianen Rhythmus* sind beim Menschen im

Wesentlichen zwei Hormone verantwortlich: Melatonin,

das nur mit zunehmender Dunkelheit freigesetzt wird und

schlaffördernd wirkt, und Cortisol als biologischer Gegen-

spieler und Gradmesser für menschliche Aktivität.

ERKENNTNISSE AUS DER WISSENSCHAFT

Cortisolspiegel Melatoninspiegel

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Licht beeinfl usst aber nicht nur unseren Rhythmus, es stimuliert auch direkt aktivierende Zentren in unseremGehirn. Es wirkt durch den erst vor wenigen Jahren entdeckten dritten Fotorezeptor im Auge auf die Steuer-zentren im Gehirn. Dabei ist die Wirkung von tageslicht-ähnlichem Licht mit hohen Blauanteilen sehr viel stärker als etwa Glühlampenlicht mit hohen Rotanteilen. Studien haben z. B. gezeigt, dass die Reaktionszeiten in Tests durch höhere Blauanteile im Licht gesteigert werden können. Dies führt dazu, dass wir uns beibesserem Licht am Tag leistungsfähiger fühlen, unser Konzentrationsvermögen steigt. Außerdem fördert Lichtdie Bildung von Serotonin, ein Botenstoff, der als Glückshormon bekannt ist und uns positiv stimmt.

Tageslichtähnliches Licht wirkt nicht nur heller, es stimuliert uns auch. Denn Licht mit ausgeprägtem Blauanteil fi ndeteffektiveren Eingang in aktivierende Zentren in unserem Gehirn und das Steuerzentrum für unsere innere Uhr. Soerhöht es Wachheit, Aufmerksamkeit und Konzentrations-fähigkeit für die Leistung am Tag.

Die Erholung leidet nicht darunter, im Gegenteil:Biologisch effektives Licht am Tag erhöht die Ausschüt-tung des Hormons Melatonin in der Nacht. Melatonin ist das körpereigene Signal für die Dunkelheit und fördert den Schlaf. So stabilisiert geeignetes Licht am Tag den circadianen Rhythmus des Menschen und unterstützt die Aktivität in der Hellphase und den Schlaf bei Dunkelheit. Die Folgen sind offensichtlich: bessere Nachtruhe durch kürzere Einschlafzeiten und tieferer Schlaf in der Nacht. Ein nachts ausgeruhter Mensch bringt auch eine höhere Leistung am Tag.

Tageslichtähnliches Licht (Spektrum und Dynamik) am Arbeitsplatz wirkt also gleich zweifach positiv auf Leistungs-fähigkeit und Wohlbefi nden. So kann modernes Licht – entwickelt nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen – die Freude an der Arbeit und den Erfolg steigern.

Licht beeinfl usst unseren Körper: Tageslicht mit hohem Blauanteil

wirkt aktivierend und konzentra-

tionsfördernd, denn es stimuliert

die Rezeptoren im Auge und

damit das Steuerzentrum unseres

Gehirns sehr viel stärker als Licht

mit höheren Rotanteilen.

Prof. Dr. Jürgen Staedt, Privatpraxis für seelische Gesundheit, Berlin:

„Eine tägliche Dosis hellen Lichts mit ausreichend blauem Anteil ist

insbesondere in den dunklen Wintermonaten für die Stabilisierung

unseres Tag-Nacht-Rhythmus und folglich auch für unser Wohlbe-

fi nden äußerst ratsam. Selbst in der medizinischen Anwendung

setzen wir verstärkt auf die Wirkung des Lichts, um bei unseren

Patienten eine Stimmungsaufhellung zu erreichen.“

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GRUNDLAGEN FÜR EIN BIOLOGISCHES LICHTKONZEPT

Gutes Licht muss richtig ins Auge fallenAm stärksten ist die biologische Wirkung, wenn das Licht von einer großfl ächigen Quelle und von oben kommt. Eine indirekte Beleuchtung, bei der eine große, helle Fläche, z. B. eine Wand das Licht refl ektiert, hat deshalb stärkere Wirkung als das gebündelte Licht eines Spots, das nur einen kleinen Bereich ausleuchtet.

Das liegt daran, dass die Fotorezeptoren im Auge sehrgleichmäßig über die Netzhaut verteilt sind. Am stärkstenist die Übermittlung an das Steuerzentrum im Gehirn und damit auch die biologische Wirkung, wenn möglichst viele Fotorezeptoren gleichzeitig stimuliert werden. Eine so großfl ächige Ausleuchtung der Netzhaut kann nur auseiner entsprechend großen Fläche im Gesichtsfeldkommen.

Biologische Lichtwirkung über das menschliche Auge:Entscheidend für eine aktivierende Wirkung des

Lichts sind neben der Lichtfarbe auch eine großfl ächige

Lichtquelle (indirekte Beleuchtung) und der richtige

Einfallwinkel der Lichtstrahlen ins Auge.

0° bis ~30°unwirksam

~30° bis ~45°weniger gut

45° bis ~90°gut [acv optimal]

90° bis 180°nicht gewünscht(Blendungsgefahr)

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GRUNDLAGEN FÜR EIN BIOLOGISCHES LICHTKONZEPT

Decken- und Wandfl ächen mit möglichst heller Farbekönnen daher sehr gut als große Sekundär-Refl ektoren genutzt werden, um die entsprechenden Fotorezeptorenim menschlichen Auge optimal anzusprechen.

Die Leuchtdichten der Raumfl ächen dürfen die zulässigen Werte jedoch nicht überschreiten, da sonst eine uner-wünschte Direkt- und Refl exblendung entstehen kann. Optimale Leuchten werfen daher das Licht entweder indirekt auf Wand- und Deckenfl ächen oder verfügen selbst über große refl ektierende Flächen.

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In Abhängigkeit von diesen Kriterien sind passende Leuchten auszuwählen und anzuordnen. Lichtplanung unter biologischen Gesichtspunkten stellt daher auch besondere Ansprüche an die Leuchten und die Licht-verteilung im Raum.

Leuchten, abgestimmt auf jeden Raum.Bei Standardräumen können Leuchten, die parallel zu den Wänden in die Decke integriert werden, die Wandfl ächenerhellen. 1

Denselben Zweck erfüllen Wandvorsatzschalen mit integrierter Indirekt-Beleuchtung. 2

Bei sehr großen Räumen mit nicht allzu hoher Decke sind die Wandfl ächen relativ unwichtig – hier sollte die Decke wirken. Lichtdecken aus transluzenten Materialien, hinter-leuchtet mit Leuchtmitteln mit einem hohen Blauanteil (8000 K) können hier gute Dienste leisten. 3

Sind keine Lichtdecken möglich, können auch Leuchten mit starkem Indirektlicht-Anteil die Deckenfl äche mit biologisch wirksamem Licht erhellen. 4

In Fabrikhallen oder sehr hohen und großen Räumen helfen abgependelte Leuchten mit großen refl ektierenden Flächen, an denen das Licht sichtbar wird. 5

Jeder Raum stellt besondere AnsprücheDie Räume, in denen wir leben, arbeiten, lernen oder uns entspannen, sind äußerst ver-schieden. Eine professionelle Lichtplanung berücksichtigt Raumgröße und Deckenhöhe, den Tageslichteinfall und natürlich die Tätigkeit, die von den Menschen in den jeweiligen Räumen hauptsächlich ausgeübt wird.

GRUNDLAGEN FÜR EIN BIOLOGISCHES LICHTKONZEPT

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TAGESLICHTSYSTEME UND LEUCHTEN

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TAGESLICHTSYSTEME UND LEUCHTEN

Auf die richtige Mischung kommt es an: Tageslicht und KunstlichtTageslicht ist das ideale Licht für das menschliche Sehen. Es umfasst das vollständige Farbspektrum – durch Tageslicht erscheinen Gegenstände in ihrer natürlichen Farbe. Mit seiner Hilfe kann unser Körper sich in Raum und Zeit orientieren. Der Einsatz von Tageslicht bringtjedoch auch Nachteile wie zum Beispiel Blendung und störende Wärme mit sich.

Zur Vermeidung dieser negativen Einfl üsse hat Siteco, ein Unternehmen der OSRAM AG, Tageslichtsysteme mit Prismen- oder Rastertechnik entwickelt, die eine dynami-sche, farbechte Lichtstimmung schaffen und dabei wir-kungsvoll vor zu viel Sonne und Wärme schützen. Darüber hinaus wird durch die Nutzung des Tageslichts der Ener-gieverbrauch deutlich reduziert.

Doch auch beim Einsatz von Tageslichtsystemen kann in der Regel nicht vollständig auf zusätzliches Kunstlicht verzichtet werden. Je harmonischer jedoch das Kunstlicht auf das Tageslicht abgestimmt ist, desto weniger strengt es den Menschen an und desto höher ist sein Wohlbefi nden.

Gerade an Arbeitsplätzen ist eine hochwertige Beleuch-tung mit ausgewogenen Kontrasten eine wichtige Voraus-setzung für dauerhaftes, konzentriertes Arbeiten. Bei der Leuchte Mira® von Siteco sorgt die Kombination aus direk-ter Lichtverteilung und indirekter Deckenaufhellung für eine angenehme Raumatmosphäre. Die Abdeckung mitder ausgefeilten Mikroprismentechnologie garantiert eine gleichmäßige, blendfreie Lichtverteilung und hohen Sehkomfort.

Deshalb ist die Leuchte besonders geeignet für die Montage direkt über den Arbeitsplätzen. Auch ermöglicht sie eine vom Raumlayout unabhängige Leuchtenanordnung und gibt große Flexibilität in der Raumgestaltung – als Einbau-, Anbau- oder Pendelleuchte.

Durch die Nutzung von Tageslicht mit den Tageslicht-systemen von Siteco, der passenden Leuchte und Lichtmanagementsystemen von OSRAM kann der Energieverbrauch bestmöglich optimiert werden.

Oben: Tageslicht-Prismensystemehaben einen Sperrbereich, in dem das

komplette auftreffende Licht refl ektiert wird.

Licht aus anderen Winkeln kann passieren.

Unten: Tageslicht-Rastersystemenutzen ihre besondere Form und hochwertige

Verspiegelung. Das direkte, heiße Sonnenlicht

wird zurück refl ektiert, das kühle, diffuse

Himmelslicht wird durchgelassen.

Mira®: Dank völlig neuer Prismenstruktur

erzielt diese Intelligente Leuchte extrem

hohe Wirkungsgrade und eine einzigartig

strahlende Lichtwirkung

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Alles unter Kontrolle: Tageslichtsimulation und Lichtregelung mit OSRAM LMSEin ideales Beleuchtungssystem folgt hinsichtlich Intensität, Farbtemperatur und Dynamik dem natürlichen Verlauf des Tageslichts. OSRAM Lichtmanagementsysteme können das natürliche Tageslicht simulieren und die Raumbeleuchtung so regeln, dass zu jeder Zeit das richtige Licht in der richtigen Menge vorhanden ist und das Wohlbefi nden gefördert wird.

EASY Color Control – Licht nach Lust und LauneTageslicht steigert die menschliche Aktivität und fördert das Wohlbefi nden. Für die Arbeit in geschlossenen Räumen muss es durch künstliche Beleuchtung ersetzt werden. Mit dem EASY Color Control System kann die Beleuchtung so gesteuert werden, dass Lichtintensität,Farbtemperatur und Dynamik dem natürlichen Tageslicht entsprechen. Die Ansteuerung der Leuchten erfolgt dabeisehr harmonisch, so dass die Veränderung nicht unmittel-bar wahrgenommen wird. Umso deutlicher jedoch die beeindruckenden Ergebnisse: Leistungsbereitschaft,Motivation und Effi zienz der Mitarbeiter steigen.

LICHTMANAGEMENTSYSTEME (LMS)

Gesamtleitungs-länge max. 100 m

USB-Anschluss

DALI® EASY III DALI® EASY III

QTi DALI® QTi DALI®

Konfigurationssoftware

EASY-Tasterkoppler

Zeitschaltuhr

Synchronisation von bis zu 16 DALI® EASY IIIpro EASY-System

Weiße Leuchtstofflampen

2 70

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8 00

0K

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8 00

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MULTIeco – bei Bedarf immer genug Licht paratDa sich das natürliche Licht im Tagesverlauf wandelt,ist es wichtig, die Innenraumbeleuchtung optimal darauf abzustimmen. Bei einer tageslicht- und bewegungs-/präsenzabhängigen Beleuchtungsregelung mit MULTIeco wird das im Raum vorhandene Tageslicht bei Bedarf durch Kunstlicht aus Leuchten mit dimmbaren elektronischenVorschaltgeräten ergänzt. Lichtsensoren erfassen dabeidas vorhandene Beleuchtungsniveau aus Kunst- und Tageslicht. Die im Raum befi ndlichen Leuchten werden dabei in Abhängigkeit der Raumtiefe und des Tages-lichtangebotes so angesteuert, dass ein vorgegebenes Beleuchtungsniveau eingehalten wird. Hierbei kann gezielt auf Normen und Angaben der Beleuchtungsstärke zurück-gegriffen werden, die optimal für konzentriertes Arbeitensind. Der Nutzer hat hierbei jederzeit die Möglichkeit, seine individuell gewünschte Beleuchtungsstärke selbst einzustellen. Wird zusätzlich ein Bewegungs-/Präsenzsen-sor verwendet, wird die Beleuchtung automatisch nur dann eingeschaltet, wenn Personen den Raum betreten, und nach Verlassen wieder abgeschaltet – so wird dasTageslicht optimal ausgenutzt und eine maximale Energieeinsparung erzielt.

Weitere Details unter: www.osram.de/lms-easy und www.osram.de/lms-multieco.

LICHTMANAGEMENTSYSTEME (LMS)Le

ucht

mitt

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ucht

mitt

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rät

Steu

erge

rät

Bedi

ensc

hnitt

stel

le

* Nicht dimmbare QT-, HT- und OT Vorschaltgeräte ** Geeignete Spannungsversorgung erforderlich

StandardtasterSensoren

LS/PDMULTI 3

LS/PD MULTI 3 FL

LS/PD MUL-TI 3 B

LS/PD MULTI 3 CI

DALI® MULTIeco DIM MULTIeco MULTIeco

1...10 V DIM

LS/PDMULTI 3 A

LS/PD MULTI3 A-W

QTi DALI® HTi DALI® OTi DALI® 75 QTi DIM HT 1…10 V OT DIM**

Schalt-kontakt

**QT OT

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Lichtqualität – weiß auf weißMit einer breiten Auswahl an Farbtemperaturen von 2700 K bis 8000 K sind die hochwertigen weißen LUMILUX® Leuchtstoffl ampen von OSRAM die perfekte Wahl für Beleuchtungssysteme, die dem natürlichen Tageslicht hinsichtlich Intensität, Farbtemperatur und Dynamik folgen.

Vor allem in Bereichen ohne Fenster, aber auch wenn Fenster vorhanden sind, reicht die in den Raum eintretende Lichtmenge oftmals für ein konzentriertes, ergonomisches Arbeiten nicht aus. Für einen Großteil des Arbeitstagesmuss das natürliche Tageslicht mit künstlichem Licht ergänzt werden.

SKYWHITE® Leuchtstoff- und Kompaktleuchtstoffl ampen mit Lichtfarbe 880 (Farbtemperatur 8000 K bei guter Farbwiedergabe) zeichnen sich durch ihre besondere Licht-qualität aus: Sie emittieren einen hohen „blauen“ Lichtanteil

LEUCHTSTOFFLAMPEN UND BETRIEBSGERÄTE

1. SKYWHITE® Leuchtstoff-lampen: Natürliches Tageslicht

dank hohem Blauanteil und einer

Farbtemperatur von 8000 Kelvin.

2. QTi DALI®: Die intelligenten

elektronischen Vorschaltgeräte mit

überlegener Dimmtechnologie.

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im Wellenlängenbereich von 410–480 nm und kommen somit dem Charakter des natürlichen Tageslichtes beson-ders nahe. Das wiederum bedeutet, dass SKYWHITE®

kontrastreiches, ermüdungsarmes Sehen ermöglichen – und das unterstützt bekanntlich die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit.Darüber hinaus zeichnen sich SKYWHITE® auch durchihren hohen Lichtstrom und gute Effi zienz (bis 85 lm/W) aus.

Als perfekte Plattform für solche Anwendungen empfehlen sich Elektronische Vorschaltgeräte QTi DALI® von OSRAM mit überlegener Dimmtechnologie. Die intelligente Steue-rung der Elektrodenvorheizung bei Dimmvorgängen ge-währleistet, dass die Lampen ihre maximale Lebensdauer erreichen.

Weitere Details unter: www.osram.de/leuchtstofflampen und www.osram.de/evg.

Paul von Rickenbach, Inhaber der Möbelfabrik Muotathal, Schweiz:

„Wir haben auf Leuchtstoffl ampen von OSRAM umgestellt.

Mit der Farbtemperatur SKYWHITE® (8000 K) wird das

Tageslicht jederzeit optimal ergänzt. Nach einer Anpas-

sungszeit von nur zwei Tagen wollte keiner mehr dieses

kühlblaue Licht missen. Unsere Mitarbeiter bestätigen:

weniger Müdigkeit, kaum mehr Kopfschmerzen und viel

bessere Konzentration.“

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Lichtgestaltung ohne GrenzenExtrem effi zient und sehr fl exibel mit weißen LED-Modulen und dem OT EASY 60 II Betriebsgerät: OSRAM LED-Technologie eröffnet Lichtdesignern und Lichtplanern neue Spielräume. In Verbindung mit intelligenten Lichtmanagementsystemen lassen sich damit z. B. ideal dynamische Lichtszenen mit farblichen Effekten realisieren – ebenso wie innovative Beleuchtungskonzepte mit dynamischer Tageslichtsimulation zur Steigerung der Lebensqualität.

Gerade in Räumen ohne ausreichend natürliches Licht kann mit innovativer LED-Technologie von OSRAM eine Tageslichtsimulation besonders effi zient abgebildetwerden. Weiße LED-Module von OSRAM sind in unter-schiedlichen Bauformen und Farbtemperaturen von 2700 K – 6500 K erhältlich, je nach Anwendungsbereich bieten sich davon z. B. folgende an:

Wenn es sich um die Hinterleuchtung von großfl ächigen Lichtboxen oder Lichtdecken handelt, eignet sich beson-ders gut die fl exible LED-Kette DRAGONchain® TunableWhite. Pro Einzelmodul in der Kette befi nden sich jeweils zwei warmweiße LED mit 2700 K und zwei kaltweiße LED mit 6500 K. An ein Lichtmanagementsystem angeschlos-sen, können so die Effekte von Tageslicht simuliert werden.

Für Installationen, in denen nur sehr wenig Platz zur Verfügung steht, kommt idealerweise LINEARlight Flex®

ShortPitch zum Einsatz. Das LED-Modul benötigt keine

zusätzliche Wärmeableitung, ist lediglich 8 mm breit und zeichnet sich durch einen extrem geringen Abstand zwischen den einzelnen LEDs aus: nur 8,33 mm! Aufgrund dieser Vorzüge ist das LINEARlight Flex® ShortPitch optimal geeignet für die Lichteinkopplung in Kanten aus diffusem oder halbdurchsichtigem Material oder gefrästem Plexiglas.Die mit Lichtmanagementsystemen gesteuerte Kombinationvon LINEARlight Flex® ShortPitch LED-Modulen in Licht-farbe 827 und Lichtfarbe 865 ermöglicht ebenfalls eine harmonische Tageslicht simulation.

Die verschiedenen OPTOTRONIC® Vorschaltgeräte sindperfekt auf den langlebigen und störungsfreien Betrieb der OSRAM LED-Module abgestimmt. Für dynamische Tageslichtsimulationen mit weißen LED-Modulen eignetsich besonders das Betriebsgerät OT EASY 60 II.

Weitere Details unter: www.osram.de/led und www.osram.de/evg.

LED-MODULE UND BETRIEBSGERÄTE

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LED-MODULE UND BETRIEBSGERÄTE

1. DRAGONchain® Tunable white:Stufenlos regulierbar für hervorragende

Tageslichtsimulation

2. LINEARlight Flex® ShortPitch:Schlanke Effi zienz dank extrem geringem

Abstand zwischen den einzelnen LED.

3. OPTOTRONIC® OT EASY 60 II:Optimales Vorschaltgerät für

dynamische Tageslichtsimulation

Effi zient und umweltschonendTageslichtabhängige Beleuchtungsanlagen von OSRAMarbeiten sehr effi zient. Leuchtstoff- und Kompaktleucht-stoffl ampen sowie LED von OSRAM gehören zu den sparsamsten und langlebigsten Lichtquellen überhaupt.Im Verbund mit den passenden Elektronischen Vorschalt-geräten steigen ihre Effi zienz und Lebensdauer weiter. Die Orientierung am Tageslicht und an der Anwesenheit von Personen im Raum (in Verbindung mit Präsenzsensoren eines Lichtmanagementsystems) sorgt dafür, dass Lampen nur dann und nur so hell leuchten, wie es wirklich nötig ist. Alles in allem sinken die Betriebskosten dadurch deutlich. Und auch für die Umwelt bedeutet dies eine enorme Ent-lastung: Ressourcen werden geschont, der CO2-Ausstoß gesenkt.

Weitere Tipps und Beratung für Ihre Lichtlösungen finden Sie auch unter: www.osram.de/global-care und www.osram.de/lichtberater.

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GLOSSAR

AktionsspektrumIst die spektrale Empfi ndlichkeit für eine durch Licht ausgelöste Wirkung. Es gibt Aktionsspektren für die verschiedensten biologischen Wirkungen, z. B. für die Entstehung von Sonnenbrand durch UV oder für die Vitamin-D-Bildung durch UV-B. Das Aktionsspektrum für die Hellempfi ndlichkeit des Auges ist die v(λ)-Kurve. Das Aktionsspektrum für biologische Wirkungen entsprechend der neuen Deutschen Vornorm DIN V 5031-100entspricht dem Aktionsspektrum für die nächtliche Melatoninunterdrü-ckung durch Licht. Man geht heute davon aus, dass auch die anderen biologischen Wirkungen von Licht im Wesentlichen diesem Aktions-spektrum folgen.

Circadianer RhythmusEin biologischer Rhythmus mit einer Periode von etwa 24 Std. (aus dem Lateinischen circa = ungefähr, dies = Tag). Circadiane Rhythmen fi ndet man bei nahezu allen Lebewesen – Tieren wie Pfl anzen. Nicht nur wesentliche Funktionen des gesamten Organismus, sondern nahezu jedes einzelne Organ und sogar jede einzelne Zelle haben ihren eige-nen, genetisch vorgegebenen circadianen Rhythmus. Erst aus dem Zusammenspiel der einzelnen Zellen und Organe ergeben sich die nach außen hin sichtbaren oder messbaren circadianen Rhythmen für den gesamten Organismus. Licht ist der wichtigste Zeitgeber für den circa-dianen Rhythmus. Erst durch seine Einwirkung wird der Rhythmus auf die 24 Std. eines Tages synchronisiert. Die Schreibweise „circadian“ ist in der deutschsprachigen Fachliteratur üblich (Duden: zirkadian).

Dritter FotorezeptorSinneszellen im menschlichen Auge, die Informationen über die Hellig-keit der Umgebung über den SCN an das Gehirn vermitteln und z. B.die Produktion und Ausschüttung des Hormons Melatonin beeinfl ussen. Durch die Untersuchungen von Brainard wurde nachgewiesen, dass diese Zellen im blauen Spektralbereich empfi ndlich sind (Brainard2001). Berson konnte 2002 die melanopsinhaltigen Ganglienzellen inder Netzhaut als verantwortliche Zellen identifi zieren (Berson 2002). Sie haben also neben ihrer Funktion in der Reizverarbeitung für visuelleSignale eine eigene (intrinsische) Lichtempfi ndlichkeit. Die Lichtemp-fi ndlichkeit der retinalen Ganglienzellen ist etwa um den Faktor 100niedriger als die der für das Farbsehen verantwortlichen Zapfen.

GanglienzellenNervenzellen, welche für die Verarbeitung und Weiterleitung von Nervenimpulsen aus Rezeptorzellen verantwortlich sind. Im Zusam-menhang mit der biologischen Wirkung von Licht sind insbesondere die in der Netzhaut liegenden retinalen Ganglienzellen von Bedeutung. Lange Zeit war man davon ausgegangen, dass diese Ganglienzellen nur zur Verarbeitung der Information aus den visuellen Rezeptoren – den Zapfen und Stäbchen – verantwortlich sind. So erzeugen Ganglien-zellen aus der Mischung der Signale von rot- und grünempfi ndlichen Zapfen ein Signal für Gelb, welches ans Gehirn weitergeleitet wird. Diese Mischung ermöglicht überhaupt erst die Wahrnehmung allerverschiedenen Farben. Etwa 2–3 % dieser Ganglienzellen sind selbst lichtempfi ndlich im Blauen. Diese wirken als „dritter Fotorezeptor“.

GesichtsfeldBereich aus der Umwelt, der vor den Augen liegt und ohne Augenbewe-gung auf die Netzhaut abgebildet werden kann. Das Gesichtsfeld eines Auges wird durch Größe und optische Eigenschaften der Bauteile des Auges (Hornhaut, Linse, Iris, Glaskörper) und den Besatz der Netzhaut mit Sehzellen (Zapfen und Stäbchen) begrenzt. Die Gesichtsfelder von beiden Augen überlappen sich beim Menschen deutlich.

Innere UhrAuch biologische oder physiologische Uhr genannt. Die innere Uhr ist der zentrale Teil des Timing-Systems und befi ndet sich im SCN. Ihr Lauf ist genetisch vorgegeben, wird aber maßgeblich durch Licht beeinfl usst. Licht ist somit der wichtigste Zeitgeber für die innere Uhr, es synchronisiert die innere Uhr mit dem äußeren Tag. Der Stand der inneren Uhr, d. h. die Phase kann gut aus dem Verlauf des Melatonin-spiegels erschlossen werden.

ipRGC intrinsisch fotosensible retinale Ganglienzellen oder melanopsinhaltige Ganglienzellen.Diese Nervenzellen in der Netzhaut des Auges enthalten das Foto-pigment Melanopsin und haben daher eine eigene (intrinsische) Lichtempfi ndlichkeit. Sie vermitteln das Vorhandensein biologisch wirksamen Lichts in der Umwelt an das Gehirn.

MelanopsinFotopigment, das für die Lichtempfi ndlichkeit eines Teils der retina-len Ganglienzellen verantwortlich ist (ipRGC). Seine Empfi ndlichkeit kann durch das Aktionsspektrum für die Melatoninunterdrückung be-schrieben werden, dessen Maximum bei etwa 464 nm – also im blau-en Bereich – liegt. Melanopsin vermittelt somit durch Absorption von Licht die Nervensignale, welche zur biologischen Wirkung führen. Opsin ist der allgemeine Begriff für einen lichtempfi ndlichen Farbstoff (Fotopigment) im Auge. Bei Absorption von Photonen (Lichtquanten) wird der Farbstoff umgewandelt und löst eine chemische Signalkette aus, an deren Ende die Umwandlung in elektrische Signale des Ner-vensystems steht. Der Farbstoff in den Stäbchen für das Hell-Dunkel-Sehen ist Rhodopsin, die Farbstoffe in den Zapfen heißen Iodopsin, Porphyrosin und Cyanopsin.

Melatonin(-unterdrückung)Melatonin ist das wichtigste Hormon der Zirbeldrüse und kann als das körpereigene Signal für die nächtliche Dunkelheit bezeichnet werden. Es wirkt bei Menschen Schlaf fördernd, bei nachtaktiven Tieren aktivierend. Melatonin wird in der Zirbeldrüse aus Serotonin gewonnen und gespeichert und in der Nacht, aber nur bei Dunkelheit, freigesetzt. Durch Licht erfolgt eine Unterdrückung der Melatoninaus-schüttung. Wird kein Melatonin freigesetzt, so sinkt durch Abbaupro-zesse der im Blut enthaltene Melatoninspiegel. Da Melatonin der wichtigste nach außen messbare Marker für die circadiane Phase der inneren Uhr ist, wird die melatoninunterdrückende Wirkung im Allgemeinen gleichgesetzt mit der circadianen Wirkung, d.h. der biologischen Wirkung von Licht auf die innere Uhr.

Netzhaut (Retina)Zellschicht in der hinteren Augenwand, welche die Sehzellen und informationsverarbeitende Nervenzellen, u. a. Ganglienzellen, enthält.

FotorezeptorenLichtempfi ndliche Sinneszellen, die auf sie treffende Lichtquanten (Fotonen) in die elektrischen Signale des Nervensystems umwandeln. Die Fotorezeptoren in der Netzhaut des menschlichen Auges heißen Zapfen, Stäbchen und melanopsinhaltige Ganglienzellen. Die Zapfen sind für das farbige Sehen verantwortlich. Ihre höchste Dichte ist im Augenzentrum, dem so genannten gelben Fleck. Hier ist der Netzhaut-bereich, der die höchste räumliche Aufl ösung bereitstellt. Die Stäbchen sind für das Hell-dunkel-Sehen zuständig und haben eine höhere Empfi ndlichkeit als die Zapfen. Sie sind daher für das Sehen bei Nacht wichtig. Sie sind hauptsächlich im äußeren Bereich des Gesichtsfeldes zu fi nden. Die melanopsinhaltigen Ganglienzellen gelten nicht als Sehzellen, da sie kein Bild in das Zentralnervensystem übermitteln, sondern lediglich eine Helligkeitsinformation die zur Steuerung biologischer Wirkungen von Licht genutzt wird.

Retina (s. Netzhaut)

SCNSuprachiasmatischer Nukleus: Ansammlung von einigen tausend Nervenzellen, gelegen oberhalb (supra) der Kreuzung der Sehnerven (Chiasma). Gilt heute als die zentrale innere Uhr. Jede der Nervenzel-len im SCN hat eine Rhythmik. Im Normalfall gehen die inneren Uhren dieser Zellen synchron und bilden das Zeitgebersignal für die rhythmisch ablaufenden Prozesse im Körper.

StreumaterialeigenschaftenEigenschaften von transluzenten Materialien zur Streuung des durchscheinenden Lichts.

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LITERATURVERZEICHNIS

Linke Grafi k: Spektrum einer Leuchtstoffl ampe, Lichtfarbe 880, acv = 1;Φ= 4000 lm bei 25° (54 W).

Rechte Grafi k: Veränderung des Spektrums mit reduzierter spektraler Transmission im Blauen durch Filter wie Kunststoffmaterialien.

Das Beispiel für eine Veränderung des Lichts durch Filterung ist unabhängig von der Art der Lichtquelle. Es wirkt sich stärker aus, wenn das Licht einen erhöhten Blauanteil hat, ist aber visuell oft unauffällig und lässt sich dann nur durch exakte Messungen feststellen. Besonders die Alterung von Kunststoffen unter dem Einfl uss von höheren Temperaturen oder UV-Strahlung ist zu beachten, denn auch ein leichtes Vergilben kann zu einem deutlichen Filtereffekt und damit zu reduzierter biologischer Effektivität führen. Ein vergleichbarer Effekt tritt auch bei indirekter Beleuchtung auf, wenn Wand-material oder -farbe blaues Licht schlecht refl ektieren.

WinterdepressionSaisonal abhängige Depression (SAD). Bei vielen Menschen kommt es während der Wintermonate vermehrt zu Verstimmungen bis hin zur Depression. Als auslösender Faktor für den Einfl uss der Jahreszeit wird die kurze Tageslichtdauer und das niedrige Lichtniveau während der „dunklen Jahreszeit“ angesehen. Als Ursache der Winterdepressionen müssen noch andere (endogene) Faktoren im Auge behalten werden.Die Therapie mit sehr hellem Licht hilft in vielen Fällen, Winterdepressio-nen zu behandeln. Auch ausreichend helles Licht am Tag kann die Ausprägung von Winterdepressionen verhindern.

ZeitgeberUnter Zeitgeber (das Wort wird auch in der internationalen Fachliteraturverwendet) versteht man alle Einfl ussgrößen, welche die innere Uhr stellen können. Der wichtigste Zeitgeber ist Licht, welches durch das Auge über den retinohypothalamischen Trakt auf den SCN wirkt. Im SCN sitzt die zentrale innere Uhr, welche viele circadiane Rhythmen steuert. Weitere (periphere) Zeitgeber sitzen z. B. in der Leber, von wo aus ebenfalls circadiane Rhythmen gesteuert werden.

ZirbeldrüseDie Zirbeldrüse wird auch Epiphyse oder Pinealorgan genannt; engl.„pineal gland“, med. Corpus pineale. Die Zirbeldrüse sitzt im Zentrum des Gehirns und produziert das Hormon Melatonin, welches bei Dun-kelheit ins Blut ausgeschüttet wird.

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