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Deutsche Gesellschaft für allgemeine und angewandte Entomologie e.V., Darmstadt 3. Jahrgang, Heft 3 ISSN 0931-4873 Juli 1989 INHALTSVERZEICHNIS Anschriften des Vorstandes und des Kassenwartes, S. 53; Vorstandsvechsel bei der DGaaE: Gedanken zui Stechsei (Prof.Dr. F. Klingauf), S. 54, (Prof.Dr. H. Funke), S. 55; Aus den Arbeitskreise»: AK "Dipteren", S. 56; Einladung AK "Hutzarthropoden", S. 63; AK "Parasitoide", S. 64; AK "Epigäische Jaubarthropoden", S. 73; Tenine von Tagungen, S. 77; Gesellschaftsnachrichten: Briefvahl des Vorstandes, S. 81; Stimmgsbild zu einer Haiensänderung, S. 81; Kuratoriui jur Verleihung der ESCHEHCH-Xedaille: Bestätigung zweier Mitglieder, S. 82; Kitgliedenerbuag, S. 82; Heues Kitgliederverjeichnis, S. 83; Verbilligter Bezug der bisherigen DGaaE-Kitteilungen, S. 83; Kitgliedsbeiträge / Konten der Gesellschaft / Iipressui, S. 84. *************************************************************** NEUE ANSCHRIFT DES GESCHÄFTSFÜHRENDEN VORSTANDES der DGaaE: Deutsche Gesellschaft für allgemeine und angewandte Entomologie e.V. Universität UIM , . Abt. Ökologie und Morphologie der Tiere (Biologie lii) Oberer Eselsberg M 25 D-7900 ülM ANSCHRIFT DES KASSENWARTES: Dr. Horst Bathon Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft Institut für biologische Schädlingsbekänpfung Heinrichstraße 243 D-6100 Darmstadt 53

Liebe Kolleginnen und Kollegen, - CORE · tes an der Universität Mainz Untersuchungen zur Makrofauna ei-nes Waldbodens durchgeführt. Es handelt sich um ein relativ ... (konventionell

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Deutsche Gesellschaft für allgemeine und angewandte Entomologie e.V., Darmstadt

3. Jahrgang, Heft 3 ISSN 0931-4873 Juli 1989

INHALTSVERZEICHNIS

Anschriften des Vorstandes und des Kassenwartes, S. 53; Vorstandsvechsel bei der DGaaE: Gedanken zuiStechsei (Prof.Dr. F. Klingauf), S. 54, (Prof.Dr. H. Funke), S. 55; Aus den Arbeitskreise»: AK"Dipteren", S. 56; Einladung AK "Hutzarthropoden", S. 63; AK "Parasitoide", S. 64; AK "EpigäischeJaubarthropoden", S. 73; Tenine von Tagungen, S. 77; Gesellschaftsnachrichten: Briefvahl desVorstandes, S. 81; Stimmgsbild zu einer Haiensänderung, S. 81; Kuratoriui jur Verleihung derESCHEHCH-Xedaille: Bestätigung zweier Mitglieder, S. 82; Kitgliedenerbuag, S. 82; HeuesKitgliederverjeichnis, S. 83; Verbilligter Bezug der bisherigen DGaaE-Kitteilungen, S. 83;Kitgliedsbeiträge / Konten der Gesellschaft / Iipressui, S. 84.

***************************************************************

NEUE ANSCHRIFTDES GESCHÄFTSFÜHRENDEN VORSTANDES der DGaaE:

Deutsche Gesellschaft fürallgemeine und angewandte Entomologie e.V.Universität UIM , .Abt. Ökologie und Morphologie der Tiere (Biologie lii)Oberer Eselsberg M 25D-7900 ülM

ANSCHRIFT DES KASSENWARTES:

Dr. Horst BathonBiologische Bundesanstalt für Land- und ForstwirtschaftInstitut für biologische SchädlingsbekänpfungHeinrichstraße 243D-6100 Darmstadt

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

mit diesem Heft der DGaaE-Nachrichten verabschiedet sich derim Frühjahr 1986 auf der Mitgliederversammlung in Wuppertalgewählte Vorstand am Ende einer zweiten Wahlperiode. Laut Sat-zung scheiden wir drei Monate nach der Wahl des neuen Vor-stands im April 1989 in Ulm aus dem Amt. Uns hat es meistensSpaß gemacht.

Mit besonderem Einsatz haben wir die Verbesserung der Informa-tion betrieben und im Januar 1987 das erste Heft der Nachrich-ten an die Mitglieder herausgegeben. Gleichzeitig haben wirden Abdruck der Tagungsbeiträge in den Mitteilungen der DGaaEbeschleunigt und mehrere Arbeitskreise gegründet.

Im ständigen Zugang neuer Mitglieder und in der wachsendenZahl der Teilnehmer an den Entomologen-Tagungen sehen wir einpositives Echo. Auch die Zahl der Anmeldungen von Referatenund Postern für die Tagungen steigt an. Dies zeigte sichbereits in Heidelberg und setzte sich in Ulm fort: Die vierparallelen Sektionen waren prall gefüllt.

Schaut man sich auf unseren Tagungen um, fallen die zahlrei-chen jungen Wissenschaftler auf. Viele geben mit ihrem Beitragihr erstes Debüt auf einer großen Fachtagung (wie der bishe-rige Vorsitzende seinerzeit in Hamburg).

Im Namen der Vorstandsmitglieder danke ich Ihnen allen für dasVertrauen und die vielfältige Unterstützung. Meinen Kollegenim Vorstand danke ich sehr herzlich für die vertrauensvolleund harmonische Zusammenarbeit. Dem neuen Vorstand wünschendie Ausscheidenden viel Glück und eine gute Resonanz bei denMitgliedern.

Für, die Vorstandsmitglieder 1986 bis 1989

«!/ A >,

Prof. Dr. t- Klirgauf

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Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Wenn in einer wissenschaftlichen Gesellschaft ein neuer Vor-stand seine Arbeit antritt, dann ist es üblich, daß

dam alten Vorstand für die geleistete Arbeit aufrichtig ge-dankt wird,

den Mitgliedern der Gesellschaft für das mit der Wahl entge-gengebrachte Vertrauen ebenfalls gedankt und gleichzeitigzugesichert wird, daß man bemüht sein werde, die gute Ar-beit des alten Vorstandes zum Besten und im Dienste derGesellschaft fortzuführen.

Mit diesen nüchternen Worten wäre eigentlich alles gesagt, wasbei der Amtsübernahme durch einen neuen Vorstand gesagt werdenauß. Ich möchte dem aber noch einige Sätze hinzufügen:Unter der Leitung von Herrn Klingauf, dar Herren Abraham,Bathon, Hassan, Kolbe und Mossakowski sind nicht nur zwei ge-lungene wissenschaftliche Tagungen durchgeführt worden. UnsereGesellschaft hat darüber hinaus an Gewicht gewonnen durch

a) erhebliche Zunahme in den Mitgliederzahlen,b) die Bildung gut funktionierender Arbeitskreise,c) die DGaaE-Nachrichten,d) die immer umfangreicheren "Mitteilungen der DGaaE",e) die von Herrn Evers initiierte Gründung eines Entomologi-

schen Instituts.

Hit dem erstgenannten Punkt sind wir jetzt auf dem Weg zu ei-ner mitgliederstarken wissenschaftlichen Gesellschaft, dieauch über unser Fach hinaus immer mehr Wirkung erzielendürfte.

Der zweite und dritte Punkt haben es möglich gemacht, daß auchzwischen den ZweiJahrestagungen den Mitgliedern der Gesell-schaft etwas "geboten" und der Zusammenhalt innerhalb der Ge-sellschaft gefördert wird.Der vierte Punkt zeigt, daß die wissenschaftlichen Aktivitätender Gesellschaft stetig zunehmen, was auch in den Berichtender Ulmer Tagung zum Ausdruck kommen wird.Der letzte Punkt ist noch in die Zukunft gerichtet.

Für alle Aktivitäten sei dein alten Vorstand herzlich gedankt.Gedankt sei ganz besonders Herrn Klingauf, daß unter seinergewissenhaften, stets aber auch humorvollen Amtsführung dieVerknüpfung aller Fachrichtungen in unserer Gesellschaft sogut gelingen konnte. Der neue Vorstand, wird das begonnene Werkfortsetzen. Er bittet alle Mitglieder um eine vertrauensvollefruchtbare Zusammenarbeit.

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Prof. Dr. W. Funke- Vorsitzender -

AUS DEN ARBEITSKREISEN

Arbeitskreis "Dipteren"

Am 24./25. Februar 1989 fand in Göttingen das erste Treffendes Arbeitskreises "Dipteren" statt. Die elf Teilnehmer hörtensieben Vorträge, über die jeweils lebhaft und ausführlich dis-kutiert wurde. Der Entstehungsgeschichte des Arbeitskreisesentsprechend lag der thematische Schwerpunkt der Referate aufder Darstellung von Dipterengemeinschaften in verschiedenenterrestrischen Ökosystemen. Daneben wurden auch methodischeund taxonomische Probleme besprochen, und es konnte eine Reihevon neuen Kontakten geknüpft werden.

Das nächste Treffen soll am letzten Februarwochenende 1990 inMainz stattfinden.

Dr. Klaus HövemeyerII. Zoologisches Institut, Abteilung ÖkologieBerliner Straße 28, 3400 Göttingen.

Untersuchungen zur Abundanz der Dipterenfamilienauf den Kalkflugsanden des Lennebergwaldes bei Mainz

Feldmann, R., Mainz

Seit dem Winter 1987/88 werden ia Rahmen des Lennebergprojek-tes an der Universität Mainz Untersuchungen zur Makrofauna ei-nes Waldbodens durchgeführt. Es handelt sich um ein relativkleines Waldgebiet auf Kalkflugsanden am Rande des Ballungs-raums Rhein-Main, in dem die gemeine Kiefer (Pinus sylvestris)dominiert. Die Region, in der auch das bekannte Naturschutzge-biet Mainzer Sand liegt, zählt zu einem der trockensten undwärmsten Gebiete der Bundesrepublik. Ziel der Untersuchung istes, den momentanen Zustand der Bodenfauna zu erfassen und ge-gebenenfalls Empfehlungen für Schutz™ bzw. Kompensationsmaß-nahmen gegen die aktuelle Bodenversauerung auszusprechen.Hierbei werden die Dipteren, deren Larven zu den wichtigstenStrauzersetzern zählen, besonders berücksichtigt.

Es wurden vier Untersuchungsflächen so gewählt, daß sie sichhinsichtlich Vegetation und pH-Wert des Bodens unterscheiden.Die Waldformen lassen sich pflanzensoziologisch einordnen als:Dicrano Pinetum (pH >5) , Carici Fagetum (pH >5) , Fageto Quer-cetum (pH <5) und Anemono Quercetum (pH <5).

Zur Erfassung der Dipterenlarven und der übrigen Makrofaunawurden monatlich Quadratproben (5x400cra!) aus der Streu- undObarbodenschicht an den vier Standorten genommen. Die Austrei-bung erfolgte in Kempson™Extraktoren. In den ersten 13 Monatender Untersuchung wurden 36.444 Tiere extrahiert. Darunter wa-ren 9.026 Dipterenlarven aus 22 Familien. Der Anteil der Lar-ven an der Makrofauna lag im Dicrano Pinetum mit 31 % am

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höchsten, im Fagsto Quercetum mit 21,5 % am niedrigsten. Zuden häufigsten Familien zählen die Chironomidae auf den beidenKiefernflachen (Dicrano Pinetum und Anemono Quercetum) mit 40%, die Sciaridae mit 34 % im Fageto Quercetum und die Cecido-myiidae im Carici Fagetum mit 52 %. Subdominant auf allen Flä-chen sind darüberhinaus die Larven der Ceratopogonidae, Empi-didae, Dolichopodldae und Rhagionidae. Die Larven von Chirono-midae und Ceratopogonidae treten in den Winterinonaten ingroßer Dichte auf, während die der Sciaridae, Cecidomyiidaeund Empididae teilweise erst in den Sommermonaten ein Abun-danzmaximum aufweisen.

Zur Bestimmung der Schlüpfabundanz der Dipteren wurden je fünfBoden-Photoeklektoren (Grundfläche lmJ) auf den vier Parzelleneingesetzt. Im Untersuchungszeitraum wurden 84.414 adulteDipteren aus 40 Familien in den Kopfdosen der Eklektoren ge-fangen. Die Sciaridaa treten stets eudominant auf; im FagetoQuercetum beträgt der Anteil der Familie 73 %. Nächst häufigeFamilie sind die Cecidomyiidae mit einem Anteil von 2 3 % aufden beiden Kiefernstandorten (Dicrano Pinetum und AnemonoQuerceturo). Der Anteil der adulten Chironomidae und Ceratopo-gonidae beträgt im Fageto Quercetum weniger als 1 %, liegt aufden übrigen Flächen jedoch darüber. Bei den Brachyceren habenEmpididae, Dolichopodidae und Phoridae stets Anteile von über1 %. Ceratopogonidae und Chironomidae treten im Harz auf undzeigen ein Schlüpfmaximum bereits im April. Das Schlüpfmaximumder Empididae fällt in den Mai und Juni, das der Dolichopodi-dae in den Juni. Durch die Überlagerung zahlreicher Arten, er-gibt sich für Sciaridae, Cecidomyiidae und Phoridae ein unein-heitliches Schlüpfphänogramm mit mehreren Peaks vom Frühjahrbis in den Herbst.

Untersuchung der terrestrischen Dipterenfauna auf Ackerflächenbei integrierter und konventioneller Bewirtschaftung -ein Vergleich

Froese, A., Tübingen

Aufgrund der Tatsache, daß bislang nur diejenigen Dipterenar-ten in landwirtschaftlich orientierten Forschungsvorhaben be-rücksichtigt wurden, die Schäden an Kulturpflanzen verursa-chen, sind Untersuchungen zur Stellung der Zweiflügler imägroökosystem unbedingt erforderlich. Neben der Aufnahme desArteninventars wird der Versuch unternommen, die Auswirkungenunterschiedlicher Bewirtschaftung (konventionell und inte-griert) auf die Dipterenfauna zu analysieren.

Die Untersuchungen finden auf dem Lautenbacher Hof bei Ödheim,Kreis Heilbronn, statt und sind in das seit 1978 laufende"Lautenbach-Projekt" (STEINER et al. 1986) eingebunden.

Die Dipteren-Imagines werden mit Photoeklektoren einer Grund-fläche von 0,25m2 erfaßt. Auf der integrierten Parameterpar-zelle (IPP) und der konventionellen Parameterparzelle (KPP)

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gelangen je 4 dieser Eklektoren zur Aufstellung (angebauteFrucht: Zuckerrübe).

Die edaphisch lebenden Dipterenlarven werden mittels Bodengra-bungen (10 x 10 x 30cm) gewonnen, wobei eine Vertikalhorizon-tierung (0-10, 1O-2O und 2O-3O cm) vorgenommen wird. ProBewirtschaftungsvariante werden je 12 dieser Proben monatlichentnommen. Das gewonnene Bodenmaterial wird mittels der Sieb-flotationsmethode, die hier für Äckerstandorte optimiertwurde, extrahiert.

Dipteren-Imaqines: Im Zeitraum Mai-Oktober ließen sich 24Familien mit 3475 Individuen nachweisen. Die Nematocerenstellten 1/3 der erbeuteten Familien, die ca. 75% der Gesamt •-individuenzahl ausmachten. Das Dominanzgefüge wurde im wesent-lichen von 6 Familien (Sciaridae, Cecidomyiidae, Chironomidae,Bibionidae, Phoridae und Drosophilidae), die >95% der Gesamt-Individuen stellten, geprägt. Die Abundanz der Dipteren beliefsich durchschnittlich auf 500 lnd./m!/Monat, Deutliche quali-tative und quantitative Unterschiede zwischen den Variantenkonnten noch nicht festgestellt werden.

Dipterenlarven: Aus 4 Probenahmeterminen ließen sich insgesamt1509 Individuen zugehörig zu 10 Familien einbringen. Dia Popu-lationsdichte schwankte von 1500-4500 Ind./m1/Monat. Auf derKPP wurden im Durchschnitt mehr Dipterenlarven als auf der IPPbeobachtet. Dieses Übergewicht geht in erster Linie auf diephytophagen Weizenschädlinge Sitodiplosis mosellana und Contan'niatritici zurück, während die IPP durch eine stärkere Präsenz dersaprophagen Chironomidae und Sciaridae charakterisiert war.

Bei Betrachtung der Vertikalverteilung der Larven zeigte sichauf der IPP eine vergleichsweise stärkere Bevorzugung der obe-ren Bodenschichten als auf dar KPP. Nach der Zuckerrübenernteund der anschließenden Primärbodenbearbeitung, die auf der KPPwendend (Pflug) und auf der IPP nicht wendend (Schichtengrub-ber) erfolgte, fand auf ersterer Parzelle eine starke Verlage-rung der Dipterenlarven in tiefere Bodenschichten statt, diemöglicherweise für die Populationsentwicklung der Dipteren vonBedeutung sein könnte.

Literatur:

STEINER, H., EL TITI, Ä. & J. BOSCH (1986): IntegrierterPflanzenschutz im Ackerbau: Das Lautenbach-Projekt. I. Ver-suchsprograitim. - Z. PflKrankh. Pf 1 Schutz 93: 1-18.

Morphologie und Ökologie terrestrischer Cecidoiayiiden-Larven(Diptera)

Heynen, C., Tübingen

Im Rahmen der Analyse der terricolen Dipterenlarven-Fauna wur-den die freilebenden Cecidomyiidae-Larven von vier verschie-denen Waldstandorten (Naturpark Schönbuch bei Tübingen; Stadt-

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wald Ettlingen/Schluttanbach bei Karlsruhe) über eine Dauervon 29 Monaten (8/1985-12/1987) erfaßt. Als Extraktionsmethodeeignet sich ausnahmslos eine Sieb-Flotationsanlage.

Auf Grund der Tatsache der sehr geringen Kenntnisse über diein allen mitteleuropäischen Waldbiotopen dominante Familie derCecidomyiidae soll ein Einblick in die Ökologie, Biologie undMorphologie gegeben werden.

Interessanterweise kommen in allen Standorten nur fünf Gall-mückenlarven-Typen regelmäßig und in relativ hohen Abundanzenvor, wobei bisher nur ein Typus sicher identifiziert werdenkonnte; es handelt sich um die zoophage Gattung LestodiplosisKIEFFER. Die Morphologie aller Typen wird vergleichend vorge-stellt und diskutiert. Bei der Populationsdynamik der Cecido-rayiiden-Larven ergibt sich zwischen den Standorten mit ähnli-chem Bodentyp (Parabraunerde: BI/FI; Braunerde: BII/FII) - un-abhängig von der Vegetation und dam Humustyp - ein vergleich-barer jahreszeitlicher Verlauf: hohe Dichte im Winterhalbjahr(bis über 2000 Ind./m2) und geringe Abundanz im Sommer. In al-len Standorten ist die Cecidomyiiden-Zönose durch 2-3 Typencharakterisiert, allerdings sind ihre prozentualen AnteileFluktuationen unterworfen. Die Präsenz bestimmter Larven (z.B.Typ 6 und Typ 6b) könnte in Zusammenhang mit der vorhandenenStreuart stehen, andere Larven, wie etwa Lestodiplosis und Typ 2,kommen auf allen Standorten bzw. in allen Streuarten mehr oderweniger konstant vor.

Abschließend wird die Populationsdynamik und die Entwicklungzweier verschiedener Lebensformtypen (zoophage und myzetophageLarven) im direkten Vergleich dargestellt. Es stellt sich her-aus, daß beide Gallmückenarten univoltin sind, die kleinsten,larvalen Stadien ab Juli im Boden anzutreffen sind und dasstärkste Längenwachstum beim Typ 6b erst im nächsten Frühjahrnachweisbar ist. Bei dar Gattung Lestodiplosis sind auf denFlächen BII und FII ab September/Oktober zwei Larven-Popula-tionen zu beobachten, die sich in der Körpergröße deutlichvoneinander unterscheiden. Obwohl bei beiden Gruppen keinemorphologischen Unterschiede vorhanden sind, wird vermutet,daß mehrere Arten von Lestodiplosis im Boden vorkommen.

Die Dipterengemeinschaft einer extensiv genutzten Mahwiese

Hövemeyer, K.

Auf einem Halbtrockenrasen wurden Untersuchungen zurSchlüpfabundanz und -phänologis der Dipteren durchgeführt. DieProbefläche war in einer früheren vegetationskundlichen Unter-suchung als Gentianello-Koalerietum eingeordnet worden. DieMahd erfolgte einmal jährlich im Frühsommer.

1986 und 1987 kamen jeweils zwölf Bodeneklektoren ä l/4m2 zumEinsatz, die in meist vierwöchentlichen Intervallen gruppen-weise umgesetzt wurden.

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Bemerkungen zur Methode:Während sich der Luftraum unter den Eklektoren an warmen Tagen(Lufttemperatur ca. 20°C) auf bis zu 38°C erwärmte und somitSchädigungen von auf oder in Pflanzen lebenden Dipterenlarvennicht völlig ausgeschlossen werden können, lagen die Tempera-turen an der Bodenoberfläche und im Boden nur 3 bis 4,5 Gradbzw. 0 bis 1,5 Grad über den im Freien gemessenen Werten. DieEklektormethode.sollte mithin auch an diesem sonnenexponiertenStandort zumindest für Arten mit bodenlebenden Larven brauch-bare Ergebnisse liefern können.

Ergebnisse:Es wurden Schlüpfabundanzen von rd. 3.300 Ind./™2 (1986) und3.800 Ind./m2 (1987) festgestellt. Die Dipteren waren mit ins-gesamt 50 Familien in den Fängen vertreten? 214 Arten aus 107Gattungen konnten bislang identifiziert werden. Die beidenwichtigsten Familien waren -wie offenbar für Landökosystemeüblich - die Sciaridae (37 bzw. 62%) und die Cecidomyiidae (33bzw. 19%); daneben traten noch die Hybotidae, Phoridae, Sphae-roceridae und Chloropidae mit Dominanzwerten zwischen 1,1 und4,9% hervor. Dementsprechend dominierten auch die Taxa mitphytosaprophagen (40 bzw. 64%) und phytophagen Larven (29 bzw.18%) über jene, deren Larven anderen trophischen Gruppen zuzu-rechnen sind.

Die Phänologie der Hybotidae und Sciaridae wurde genauer dis-kutiert und Corynoptera subparvul a als eine für den Halbtroc-kenrasen offenbar charakteristische Trauermückenart herausge-stellt.

Der Vergleich mit dem Göttinger Kalkbuchenwald ergab eine nurgeringe Übereinstimmung der Dipterenfaunen.

Zusammensetzung der Dipterenfauna auf Winterweizen- undBetarübenfeldern:Ergebnisse dreijähriger Probenahmen mit einem tragbarenInsektensaugapparat

Klumpp, M., Gießen

Bei Untersuchungen über die Fauna der Vegetationsschicht vonlandwirtschaftlich genutzten Feldern kam ein tragbarer Insek-tensaugapparat (Intersect la, Firma Taubert, Tübingen) zumEinsatz. In den Jahren 1985-87 wurden damit auf 10 Winterwei-zen- und 6 Betarübenschlägen wöchentlich Proben gezogen.

Die Auswertungen erbrachten insgesamt über 60 000 Dipteren aus12 Nematoceren- und 29 Brachyceren-Familien. Während in denWeizenproben von Mitte Mai bis Ende Juli die Nematocera (v.a.Chironomidae, Sciaridae und Cecidomyiidae) mit 75% dominier-ten, waren in den Rübenbeständen von Anfang Juni bis Ende Au-gust die Brachycera (v.a. Drosophilidae) mit 69% vorherr-schend.

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Bei etwa der Hälfte der Familien wurde die Determination biszum Gattungs- bzw. Ärtniveau weitergeführt, um nähere Aussagenüber die Rolle der Dipteren im Ägrarökosystem machen zu kön-nen.

Besonders interessant war dabei die Familie der Hybotidae, dievon CHVALA (1983) von den Empididae (Tanzfliegen} abgetrenntwurde. Die hierzu gehörende, vor allem von anderen kleinenDipteren räuberisch lebende Gattung Platypalpus, war mit 19Arten vertreten und stellte über 5% aller Dipteren.

Die Wirkung von Xlärschlammdüngung und Schwermetallbelastungauf die Dipteren eines Ackerbodens

Prescher, S., Braunschweig

Im Rahmen des vom BMFT geförderten Vorhabens "Auswirkungen vonSiedlungsabfällen auf Böden, Bodenorganismen und Pflanzen"werden die Dipteren eines klärschlammgedüngten Ackerbodens un-tersucht. Die Untersuchungsflächen befinden sich auf dem Ge-lände der Forschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braun-schweig. Von 5 nebeneinanderllegenden Parzellen eines Feldeswurden zwei mit 4t Trockenmasse (TM) Klärschlamm (KS) pro haund zwei mit 12t TM KS/ha gedüngt. Bei je einer Parzelle wurdeder KS zusätzlich mit Schwermetallen (SH) angereichert. Einefünfte Parzelle blieb als Kontrollfläche ohne KS und SM. Aufdem Feld wuchs 1988 Sommerweizen.

Auf allen Parzellen wurden zwei Boden-Photoeklektoren mit ei-ner Grundfläche von 0,2a2 aufgestellt. Die Eklektoren wurden14-tägig geleert und versetzt.

Von Mitte März bis Ende November 1988 wurden über 12.000Dipteren aus 32 Familien gefangen. Die Anteile am Familien-spektrum betragen für Cecidomyiidae 27%, Sciaridae 25%, Phori-dae 22%, Chironomidae 17%, Sphaeroceridae 3%, Empididae 2%,Dolichopodidae 1%, übrige Familien 3%.

Auf der Kontrollfläche ohne KS wurden deutlich weniger Dipte-ren gefangen als auf den anderen 4 Parzellen. Der Anteil amGesamtfang betrug für Nematocsra und Brachycera hier nur 11%.Die Düngung mit KS fördert also die Anzahl der sich im Bodenentwickelnden Dipteren wesentlich.

Die Schlupfraten der Dipteren auf den mit KS gedüngten Flächenwaren unterschiedlich, Am meisten Nematocera schlüpften aufder Fläche mit 4t TM/KS/ha und zusätzlicher SM-Belastung. Diegrößte Anzahl Brachycera wurde dagegen auf der Parzelle mit12t TM KS/ha ohne zusätzliche SM-Belastung gefarsgen. Mögli-cherweise steht diese Verteilung mit der unterschiedlichen Er-nährungsweise der Larven in Zusammenhang.

Die Bestimmung der Brachycerenfamilien mit den größten Antei-len am Spektrum ergab jeweils eine eudomante Art. Bei den Pho~ridae ist es Metopina oligonaura (MIK) , bei den Sphaeroceridae

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Leptocera nigra OLIV., bei den Empididae Platypalpus articulatoidesFREY und bei den Dolichopodidae Hercostomus praeceps LOEW,

Dipteren aus Bodenfallenfängen im Soiling

Weber, G.

Die bearbeiteten Dipteren wurden von G. WEIDEMANN im Rahmendes Sollingprojekts des IBP (Internationales Biologisches Pro-gramm) in Bodenfallen gefangen. Bestimmt wurden Fänge von 1967aus einem ca. 60 Jahre alten Sauerhumusbuchenwald (B4) und ei-nem ca. 80 Jahre alten Fichtenwald (Fl). Die Dipteren dieserFänge waren damals nicht weiter ausgewertet worden und wurdenjetzt hauptsächlich mit dem Ziel bestimmt, eine Vergleichs-sammlung zu erstellen. Es wurden vorwiegend die Brachycerenbearbeitet, die in diesen Bodenfallenfängen auch zahlenmäßigüberwogen.

Die im Buchenwald am häufigsten gefangene Dipterenart war dieLonchopteride Lonchoptera tristis MEIG. Diese Art kam in denFichtenwaldfängan in wesentlich geringerer Zahl vor. Die häu-figste Brachycerenfamilie im Fichtenwald und die zweithäufig-ste im Buchenwald waren die Heleomyzidae, und zwar fast aus-schließlich die Gattung Suillia ROB.-DESV. Die Larven dieserGattung leben in Fruchtkörpern von Pilzen und ernähren sichauch von diesen. Es wurden insgesamt 9 Suill 7'a-Arten gefangen,die 5 häufigsten davon auf beiden Flächen. Es fällt auf, daßdie ineisten Arten gleichzeitig aktiv waren und die Aktivitäts-maxiina der häufigsten Arten ziemlich genau übereinstimmen.

Eine bisher wenig erforschte Familie sind die Phoridae, DieTiere aus den bearbeiteten Bodenfallen gehörten zum größtenTeil zur Gattung Megaselia ROND. Auch hier kamen die am häu-figsten gefangenen Arten auf beiden Flächen vor.

Bei den Empididae fällt die höhere Artenaahl im Fichtenwaldgegenüber dem Buchenwald auf. Insgesamt zeigten dagegen dieBrachyceren von Sauerhumusbuchenwald und Fichtenwald auffälligübereinstimmende Artenspektren.

In den Bodenfallenfängen des Soiling (außer verschieden altenBuchen- und Fichtenwäldern auch von einer Goldhaferwiese) wur-den auch die beiden flügellosen Limoniidenarten Niphadobatalutescens (LUNDSTRÖM) und N. belgica (BECKER) gefunden.

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33 JL n X s <a. UL in cy

zur

Tagung des DPG S DGaaE-Arbeitskreises "NutzarthropodenH

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

die 8. Tagung des Arbeitskreises "Nutzarthropoden" findet am19. und 20. Oktober 1989 im Sitzungssaal der BiologischenBundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Braunschweig,Messeweg 11/12 statt. Gastgeber sind die Herren Dr. Buchs Tel.(0531/399-506) und Dr. Heimbach. Die Tagung beginnt am frühenNachmittag des 19.10. und endet am 20.10.1989 gegen Mittag.Diskussionsthemen: Verfahren zur Schonung, Förderung und Mas-senausbringung von Nutzungen. Biologie, Verhalten und Erfas-sung von Nützlingspopulationen im Feld.

Die Anmeldungen zur Teilnahme und der Referate werden bis zum31. Juli 1989 erbeten an:

Dr. S.A. Hassan, BBA, Institut für biologischeSchädlingsbekämpfung, D-6100 Darmstadt,Heinrichstraße 243, Tel.: 06151/44061 oder 422502.

Die Teilnehmer werden gebeten, ihre Zimmerreservierung frühzei-tig vorzunehmen:

(1) Hotel Seela, Messeweg 41, Tel. 0531/370010 (EZ 75,--DM, DZ130,— DM);

(2) Hotel zur Oper, Jasperallee 22, Tel. 0531/336095 (EZ 39,50DM, DZ 7 8 , — DM), etwa 3 km von der BBA entfernt, Busver-bindung ;

(3) Hotel Jägerhof, Volkmarsweg 16, Tel. 0531/36657 (EZ 33,--DM, DZ 55,-- DM), etwa 3 km von der BBA entfernt, Straßen-bahnverb indung.

gez. Hassan, Schliesske, Neuffer

Anmeldung zur 8. Tagung des Arbeitskreises "Nutzarthropoden" am19. und 20. Oktober 1989 in Braunschweig (Abschnitt bitteausgefüllt an Dr. Hassan, Darmstadt, senden)

Ich nehme an der Tagung teil und melde folgendes Referat an:

Name:

Anschrift:

Institution:

Telefon: .

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Arbeitskreis "Parasitoide"

Das zweite Treffen des AK fand am 24. und 25.2.1989 auf Einla-dung von Herrn Dr. J.-P. Kopelke im Senckenberg-Museum statt.Diesmal hatten sich etwa 40 Teilnehmer getroffen, die nachzahlreichen Vorträgen lebhaft diskutierten. Das nächste Tref-fen soll im Frühjahr 1990 auf Einladung von Herrn Prof. Dr. H.Pschorn-Walcher in Kiel stattfinden. Interessenten am AK kön-nen sich melden bei:

Dr. Stefan VidalZoologisches Institut und Zoologisches MuseumMartin-Luther-King-Platz 3, 2000 Hamburg 13

Zum Parasitoidenkomplex der Buchengallaücke Mikiola fagi HTG.(Diptera: Cecidomyiidae)

Lampe, K.H., Bonn

Eines der auffälligsten und häufigsten phytophagen Insektender Rotbuche ist Mikiola fagi. Ihr Parasitoidenkomplex wurdeseit Ende 1983 in Deutschland, in Österreich und in derSchweiz vergleichend untersucht. Als Primärparasitoide vonMikiola fagi entwickeln sich insgesamt 12 Hymenoptera-Arten;darunter 4 aus der Gattung Aprostocetus (Eulophidae) , weitere 3Torymus (Torymidae) sowie 2 nahe verwandte Pteroinalidae aus derMesopolobus-Gruppe. Die Struktur des Komplexes ist gekenn-zeichnet durch eine ausgeprägte Parasitoidensequenz. Nahtlosnacheinander angreifende Schmarotzerarten belegen eine zeit-lich abgestimmte Einnischung am Wirt. Zudem befallen die obengenannten Geschwister-Arten unterschiedlich große Gallen vonMikiola fagi (räumliche Einnischung) und bzw. oder von Hartigiolaannulipes, einer zweiten regelmäßig mit Mikiola verge-sellschafteten Gallmücke (oft sogar am selben Buchenblatt).Aus anderen Gallmücken oder Gallbildnern anderer Wirtspflanzenkonnten diese Vertreter bislang nicht gezogen werden. ErsteHinweise deuten auf eine sympatrische Artbildung durch adap-tive Radiation.

Die Voraussetzungen für einen Parasitierungserfolg derPontania-Parasitoiden.

Kopelke, J.P.

Im Kleinsystem Pontania-Galle konnten mittlerweile 51 Parasi-toiden-Arten nachgewiesen werden. Sie gehören vornehmlich derGilde der Junglarvenparasitoide an. Die Existenz von Speziali-sten und Generalisten, große Unterschiede hinsichtlich Präsenzund Häufigkeit und damit deutlich standortabhängige Parasitie-rungsraten sind weitere Kennzeichen des Parasitoiden-Komplexesder />on£an;a-Gallen. Die Tendenz zur Spezialisierung als be-sonderes Merkmal von Parasitoiden endophytischer Wirte wird

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durch die Arten des Pontan/a-Gallensystems bestätigt. Hier zeigtsich außerdem, daß mit Klärung der Biologie entscheidendeHinweise für eine exaktere Beurteilung des taxonomisehenStatus besonders problematischer Fälle vorliegen.

Der Parasitierungserfolg der Pontani'a-Parasitoiden wird durchbestimmte biologische, morphologische und ökologische Voraus-setzungen gewährleistet. Dies gilt für Spezialisten und Gene-ralisten. Die Unterschiede zwischen diesen Gruppen liegen alsovor allem in der Breite ihres Wirtsspektrums, nicht unbedingtin ihren biologischen Fähigkeiten. So besitzen alle gemeinsamein spezifisches Suchverhalten, ausgerichtet auf ausschließ-lich endophytische Wirte (=ökologische Wirtsspezifität). Dabeideutet das große Spektrum von Ovipositoren-Formen und -Längenbei den Pcm£a/n'a-Parasitoiden auf unterschiedliche Parasitie-rungschancen. Biometrische Untersuchungen zeigten jedoch, daßauch für morphologisch benachteiligte Arten vor allem aufgrundhoher Variabilitäten von Legebohrerlänge und Gallenwanddickenoch genügend Situationen vorhanden sind, die einen Parasitie-rungserf olg ermöglichen. Morphologische Benachteiligung bedeu-tet hier lediglich Einschränkung aber nicht völliger Ausschlußder Wirtspopulations-Nutzung. In Einzelfällen reicht selbst imFeld hoher Variabilitäten die Ovipositorenlänge nicht aus. Einsolcher Nachteil kann nur noch durch Verhaltensänderung kom-pensiert werden, wie z.B. durch Herausbildung spezifischer Pa-rasitierungsstrategien. Dies zeigt z.B. das o von Adelognathuscubiceps, das die Wirtslarve mit seinem stummelförmigen Ovipo-sitor erst überwältigen kann, nachdem es sich durch die Gal-lenwand hindurchgefressen hat und in den Fraßraum eingedrungenist.

Zur Gewährleistung einer dauerhaften Koexistenz der Parasi-toiden-Arten kommen unterschiedliche Mechanismen in Frage.Eine räumliche Sonderung, d.h. die Parasitierungspräferenzliegt auf verschiedenen Pont an ;a~Arten bzw. -Verwandtschafts-gruppen oder auf verschiedenen Entwicklungsstadien, ist dabeiebenso von Bedeutung wie z.B. auch Ausbildung geographischerVerbreitungsschwerpunkte oder Unterschiede in der Wirtsfin-dungsleistung.

Zur Koexistenz der Parasitoide eines Gallbildners

Tscharntke, T., Karlsruhe

An phytophagsn Insekten leben häufig überraschend viele Para-sitoidan-Arten. So drängt sich die Frage auf, wie diese, anmir eine Resource (die Wirtsart) gebundenen Parasitoiden-Artenkoexistieren können.

Bei der in Schilfgebieten sehr häufigen, korngroße Gallen ver-ursachenden Gallmücke Giraudiella inclusa (Diptera, Cecidomyiidae)leben 14 Parasitoiden-Arten (überwiegend Chalcidoidea undProctotrupoidea) . Fast alle Parasitoide befallen das Lar-venstadium (d.h. es gibt keine Stadien-spezifische Parasi-toiden-Sequenz, vgl. PSCHORN-WALCHER 1985) und sind monophag

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(d.h. es gibt keine Differenzierung in "unspezifische" poly-phage und "spezifische" monophage Arten, vgl. ZWÖLFER 1971).Dennoch sind die Parasitoide nicht zufällig über ihre Wirteverteilt. Vielmehr sind artspezifische Muster in Verteilungund Häufigkeit erkennbar. So lassen sich im Hinblick auf einezeitliche Sonderung zwei Gilden unterscheiden: Einige Artenparasitieren überwiegend oder ausschließlich die 1. Wirtsgene-ration, andere überwiegend die 2.-4. Wirtsgeneration. Auch beider räumlichen Sonderung sind signifikante Unterschiede zu er-kennen, da die Lage der Galle in Abhängigkeit von (1) derHalmdicke, (2) den Seitenästen (die bei Schilf-Schädigung in-duziert werden), (3) der Befalls-Höhe und (4) der Wirtsdichtedie Parasitierungsrate der einzelnen Arten je besonders beein-flußt. Die Wirtsdichte ist dabei keineswegs immer der wichtig-ste Faktor; zudem gibt es positiv dichteabhängig, negativdichteabhängig und dichteunabhängig agierende Arten. Der Ver-gleich von Endo- und Ektoparasitoiden läßt eine "alternativeWettbewerbsstrategie" von sucheffizienten Endoparasitoiden undwenig spezialisierten, aber bei Multiparasitismus überlegenenEktoparasitoiden erkennen. Die Ergebnisse zeigen, daß dieG;'raud;e//a-Gallen eine in Raum und Zeit sehr variable Nah-rungsresource darstellen, die offensichtlich für vielfältigeSpezialisierungen bei den Parasitoiden Anhaltspunkte gegebenhat.

Der Parasitoidenkomplex von Platycampus luridiventris, (Hym.,Tenthredinidae), einer Blattwespe mit aberranter Lebensweise.

Heitland, W., Kiel

Platycampus luridiventris ist in Mitteleuropa die bisher einzigevon 6 Platycampus-hrten. Diese Nematine entwickelt sich monophagund solitär an den 3 Erlen-Arten: Alnus glutinosa, A. incana und A.viridis.

Dabei sind die Larven aber durch einige Merkmale gekennzeich-net, die sie von anderen freilebenden Blattwespen stark unter-scheiden. Sie sind dorso-ventral stark asseiförmig abgeflachtund leben und fressen nur auf der Unterseite der Erlenblätter.Dabei erstreckt sich die Fraßaktivität pro Tag auf 3-5 Freß-phasen, die jeweils 20-30 Minuten dauern. Die restliche Zeitverbringen sie inaktiv an die Mittelrippe angeschmiegt. Damitverbunden fällt die lange Entwicklungszeit der Larven auf. Siesind bei einer Generation fast 3 Monate im Freiland anzutref-fen.

Untersuchungen in Schleswig-Holstein, Österreich und derSchweiz ergaben, daß der Parasitierungskomplex von P. luridi-ventris 7 Arten umfaßt. Dominierend sind die beiden endopara-sitischen Junglarvenparasiten Hypamblis albopictus (Ctenopel-matinae) und Olesicampe spec. (Campopleginae) . 2 Hesoleius-Arten(Ctenopelmatinae), Euceros spec. (Eucerotinae) , Adelognathus spec.(Adelognathinae) und Bessa selecta (Tachinidae) sind meist nur ingeringen Prozentzahlen vertreten.

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Durch einen Vergleich mit Parasitenkomplexen anderer Nematinenkonnte gezeigt werden, daß der Komplex von P. luridiventris durcheine geringe Diversität und durch die Dominanz der Jun-glarvenparasiten gekennzeichnet ist. Die Gesamt-Parasitie-rungsraten sind aber vergleichbar hoch. Die aberrante Lebens-weise von P. luridiventris stellt also keinen generellen Schutzvor Parasiten dar. Auffallend ist jedoch das Überwiegen derJunglarven -Parasiten und das Fehlen der ektoparasitischenTryphoninen (Hyra., Ichneumonidae), die sonst für Blattwespentypisch sind. Sollte die versteckte Lebensweise dieser Blatt-wespen-Art eine Schutzfunktion darstellen, so muß sie eher alsAnpassung gegen Prädatoren, wie Vögel und Ameisen gesehen wer-den.

Bericht aus der laufenden Arbeit mit demWirt-Parasitoid-Modell Plutella xylostella L. (Lep., Plut.)und Diadegna semiclausua HELLES (Hym., Ich.)

Happe, M., Bonn

Zielsetzung unserer Arbeiten ist es, genauere Einblicke in dieWechselbeziehungen eines Wirtes und seiner Schiupfwespe zu er-halten. Hieraus ergab sich die Frage, wie schafft es dasSchlupfwespenei und die daraus schlüpfende Larve, sich erfolg-reich im Wirt zu etablieren?

Die D/'adeg/na-Weibchen haben in ihrem Geschlechtsapparat zwei gutausgebildete akzessorische Drüsen (Saure und Dufoursche Drüse)und pro Ovidukt eine Calyx, die gleichzeitig als Drüse undEispeicher dient.

Zur Kontrolle, ob Sekrete dieser Drüsen einzeln oder in Kombi-nation für den Schutz des Eies verantwortlich sind, dientenTransplantationsversuche. Ein aus der Calyx entnommenes Ei,das keinen Kontakt mit Sekreten der anderen Drüsen gehabt hat,entwickelt sich im Wirt zu einem fertilen Männchen. Das Calyx-sekret allein übernimmt somit eine Schutzfunktion für das ab-gelegte Ei; aber wie verhält es sich mit der aus dem Eischlüpfenden Larve? Reicht hierfür jener Schutz aus, odergreifen andere Mechanismen?

Da die Schlupfwespen erfolgreich Eier in jedes Wirtslarven-stadium ablegen können, und der Wirt noch bis zum Präpuppen-stadium ohne deutliche Veränderungen heranwächst, liegt dieVermutung nahe, daß auch von der geschlüpften Larve Schutzmaß-nahmen ausgehen müssen, zumal auch die Anzahl der Häniocyten -als Träger der Abwehrreaktionen - bei parasitierten Wirten amAnfang der "Parasitose" um 48% ansteigt.

Morphologische und histologische Untersuchungen der Parasi-toidenlarven aller Stadien ergaben, daß Teile des kurzen End-darms aus hochprismatlschen Zellen bestehen, die eindeutig se-zernierend tätig sind. Bei den Ll-Larven sind erst wenige End-darmzellen so strukturiert. Im Verlauf der Larvalentwicklungdifferenzieren sich weitere Zellen zu Drüsenzellen und die ge-

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sarate Drüse nimmt eine immer komplexere Struktur an. Das viaAnus in die Wirtsleibeshöhle abgegebene Sekret läßt sich imAzan gefärbten Schnitt blau darstellen und könnte zum Schutzder heranwachsenden Parasitoidenlarve dienen.

Genauere und weiterführende Untersuchungen der Drüse sowie de-ren Sekrete sollen folgen.

Das Anstichverhalten der Schlupfwespen Diaeretiella rapae(Braconidae), Diadegma semiclausum (Ichneumonidae) undAlloxysta ancylocera (Cynipidae).

Madel, G. & Nahif, A.A., Bonn

D. rapae - Brevicoryne brassicae (Aphididae): Das Schlupfwes-penweibchen nimmt die Blattlaus aus kurzer Distanz (ca. 10mm)optisch wahr. Ein Antennenkontakt mit dem Wirt unterbleibt inder Regel. Das Abdomen mit dein kurzen Ovipositor wird zwischendie Extremitäten nach vorne geführt und der Anstich in Sekun-denschnelle, meistens in die Körperflanken , ausgeführt. DerAnstich wird nicht selten wiederholt, weil die Wachsschuppender Blattlaus die Penetration der Wirtskutikula verhindernkönnen. Nach jedem Anstich putzt das Weibchen intensiv Anten-nen und Legebohrer. Nach 15-25 Anstichen legt die Schlupfwespeeine längere Ruhepause ein, während der ebenfalls Putzaktivi-täten zu beobachten sind. Die meisten Anstiche erfolgen beiSonnenschein; künstliches Licht kann nur in Grenzen das natür-liche Tageslicht ersetzen.

Alloxysta ancylocera - Diaeretiella rapae - Brevicoryne brassicae: DasAI Joxysta-Weibchen betrillert die gefundene Blattlaus mit denAntennen; danach erfolgt das Aufspringen. Auf der Blattlausnimmt die Wespe immer eine Position parallel zur Körperachseder Laus ein, dabei orientiert sie sich entweder Kopf zu Kopfoder umgekehrt. Auf der Blattlaus sitzend wird diese mit denAntennen abgetastet und gleichzeitig der Ovipositor in dievertikale Position gebracht. Nach DurchstoSung desWirtsintegumentes vollführt das Weibchen intensive Suchbe-wegungen mit dem Ovipositor; dabei bleiben die Antennen nochin Kontakt mit der Blattlaus. Bleibt die Suche ohne Erfolg,verläßt das Weibchen in der Regel nach 1-1,5 min die Blatt-laus. Bei Präsenz des Wirtes (fl. rapae) erfolgt der 2-6 mindauernde Anstich. Während dieser Zeit besteht kein Antennen-kontakt mit der Blattlaus. Der Anstich hinterläßt eine Wunde,die nach kurzer Zeit melanisiert. Zwischen den Anstichen sindkeine Putzaktivitäten zu beobachten.

Diadegma semiclausum - Plutella xylostella (Plutellidae): Aus kurzerDistanz (ca. 15mm) wird die Kirtsraupe optisch wahrgenommen.Bewegungslose Raupen werden nicht beachtet. Die Raupen müssenbei Irritation (durch die Schlupfwespe) eine schnelleschlängelnde, nach rückwärts gerichtete Bewegung zeigen, umals Wirt akzeptiert zu werden. Andere Lepidopteren (ohne sol-che Bewegungen), z.B. Agrotis segetum und Pieris brassicae, werdennicht beachtet. Anstich und Eiablage erfolgen blitzschnell.

Die meisten Eier werden in die vordere Körperregion abgelegt,bedingt durch die Fluchtrichtung des Wirtes. Auch abseilendeRaupen werden verfolgt; dabei klettern die Wespen denSpinnfaden herab. Eine Betäubung der Wirtsraupe findet nichtstatt. Die Anstichstellen sind nach ca. 2 h melanisiert unddann gut zu erkennen.

Die Parasitoidenkomplexe (Hym., Chalcidoidea: Eulophidae)der an Bäumen und Sträuchern minierenden Phytophagen:Artenzahlen und Strategien

Vidal, S., Hamburg

Von den in Europa vorkommenden 5 Onterfamillen der Erzwespen-familie Eulophidae sind 3 fast ausschließlich auf blattminie-rende Lebensstadien verschiedenster Insektenordnungen spezia-lisiert. Viele Parasitoidenarten sind dabei polyphag und plu-rivoltin. Diese Eigenschaften führen zu vergleichsweise arten-reichen Parasitoidenkomplexen der Phytophagen alleine durchdiese Familie. Es wurden deshalb interspezifische Konkurrenz-mechanismen angenommen, die zu einer unterschiedlichen Spezia-lisation der Koino- und Idiobionten (sensu ASKEW & SHAW 1986)geführt haben sollten.

Bei der kritischen Analyse der bisher publizierten Wirt-Para-sitoid-Komplexe der Blattminierer von Bäumen und Sträuchern inNord- und Mitteleuropa, unter Einbeziehung eigener Zuchten,konnten einige der Hypothesen nicht bestätigt werden:

- Koinobionte nutzen gegenüber Idiobionten, sowohl auf Gat-tungs-, als auch auf Artniveau, eine vergleichbar hohe Zahl anWirten. Der Isolationsgrad der phytophagen Wirte (gemessen alsVerbreitung der Wirtsgattung in verschiedenen Pflanzengattun-gen) erweist sich für beide Lebensformtypen als gleichermaßenbestimmend für das Vorkommen der Parasitoidenarten.

- Spezialisierungen treten in beiden Gruppen durch Entwicklungdas Gregärparasitismus auf? dabei scheint eine bessere Nutzungder Ressource Wirt eine größere Rolle als interspezifischeKonkurrenzvorteile zu spielen.

Als ein wichtiger Faktor für das Parasitoidenspektrum derBlattminierer konnte demgegenüber der Ort der Verpuppung derPhytophagenlarve gefunden werden: bei sich im Boden verpuppen-den Wirtsarten ist der Anteil der Koinobionten gegenüber demder Idiobionten signifikant erhöht. Es wird angenommen, daßaus der zumeist ektophytischen Lebensweise der Idiobiontendann ein Nachteil entsteht, weil etweder eine höhere Mortali-tät im Boden auftritt oder die Parasitoidenlarve beim Verlas-sen der Mine durch den Wirt abgestreift werden kann.

Die Ergebnisse werden in Hinblick auf die eingangs erwähnteninterspezifischen Konkurrenzmechanismen diskutiert.

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Die ökologische Effizienz von Parasitoiden

Abraham, R., Hamburg

Einige Beispiele zeigen, daß Parasitoide ihre Wirte effizien-ter nutzen können als Räuber ihre Beute. Bei der Vielzahl dermöglichen Wirt-Parasit-Beziehungen muß überlegt werden, wiedie Effizienz ermittelt werden soll. Ein möglicher Ansatz be-steht dann, wenn sich der Parasitoid in der Wirtspuppe oderder ausgewachsenen Larve, die keine weitere Nahrung aufnimmt,entwickelt. Bei Larven-Parasitoiden bleibt in den allermeistenFällen unklar, in wie weit die Nahrungsaufnahme des Wirtesdurch die Parasitierung vermehrt oder vorzeitig abgebrochenwird.

Selbstverständlich scheint zu sein, daß gleiche Entwicklungs-stadien verglichen werden sollten. Von den praeimaginalen Sta-dien sind allerdings Larven schlecht zu vergleichen, weil Lar-ven der Parasitoiden den gesamten Larvenkot (Meconium) enthal-ten. Puppen sind oft schwer zu erhalten, wenn sie im Innernihrer Wirte oder in Pflanzen liegen. So bietet der Vergleichder frisch geschlüpften Imagines die beste Möglichkeit für dieBestimmung der Effizienz. Schließlich muß überlegt werden, obdas Frischgewicht, das Trockengewicht oder der Energiegehaltder Imagines für den Vergleich herangezogen werden kann.

Erste Versuche wurden mit Nasonia vitripennis (Pteromalidae)gemacht. Diese Art ist ein gregärer Puppenparasit in Call iphoraerythrocephala, so daß hier alle aus einem Wirtspupariumschlüpfenden Imagines von N. vitripennis gemeinsam verwendetwerden müssen. Die frisch geschlüpfte Imago wiegt nur etwa 2/3der frischen Puppe (Frischgewicht). Die Fliege wird kurz nachder Verpuppung von H. vitripennis parasitiert. Die nach einemAnstich sich entwickelnden Imagines von N. vitripennis wiegen nuretwa 15 % des ursprünglichen Pupariums. Werden die Imaginesbeider Arten verglichen, so enthalten die von N. vitripennis imFrischgewicht etwa 20%, im Trockengewicht knapp 30% und beimEnergiegehalt (J/Imagines) gut 20% von den Fliegenimagines.Die nach einmaligem Anstich des Pupariums nicht genutztenReste sind so groß, daß eine Doppelparasitierung von C, ery-throcephala i.a. möglich ist. Erst ein weitergehender Multipa-rasitismus führt zu Verlusten bei H. vitripennis.

Bei der an Schilf lebenden Lipara lucens entwickeln sich alsParasitoide Polemon liparae (Braconidae) und Stenomal i na liparae(Pteromalidae). P. liparae ist ein Puppenparasit, der den Wirtnach dem Einstellen dar Nahrungsaufnahme zu einer Vorver-lagerung der Verpuppung veranlaßt. P. liparae hat beim Vergleichder frisch geschlüpften Imagines eine hohe Effizienz von etwa56% für das Frischgewicht, das Trockengewicht und denEnergiegehalt. St. liparae tötet den Wirt ab, bevor er seinmaximales Gewicht erreicht hat. Die Effizienz läßt sich daherhier nicht durch einen Vergleich der Imagines ermitteln.

Die Versuche zeigen, daß es tatsächlich sehr hohe Effizienzengibt. Weitere Messungen müssen zeigen, ob eine gute Wirtsnut-zung mit einer guten Anpassung an den Wirt verbunden ist. Bei

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den beiden Versuchen ist der Wert für den Energiegehalt etwaso hoch wie der für das Frischgewicht. Wenn sich diese Beob-achtung bei weiteren Messungen bestätigen läßt, könnte auf dieaufwendige Kalorimetrie verzichtet werden.

Eier und Larven von Torymidae

Sellenschlo, U., Hamburg

Vorgestellt werden Eier und Larven von Torymidae aus den ün~terfamilien: Toryminae, Monodontomerinae, Megastigminae undPodagrioninae.

Bei den Eiern sind zwei Grundtypen erkennbar. Die eine Formist länglich oval bis bananenförmig, ein kurzer Stiel wirdbisweilen angedeutet; bei der zweiten Form ist ein langerStiel charakteristisch.

Torymidae haben fünf Larvenstadien. Bei den Toryminae undMonodontomerinae ist die Ll eine sehr bewegliche und stark be-haarte Planidiumlarve, sie besitzt 4 Paar Stigmen, 3 Paar Bor-stenreihen heben sich durch ihre Größe ab. Die L2-L5 sind un-beweglicher, die Stigmenzahl (9) pro Seite ist jetzt konstant,die vielen kurzen Borsten von Ll fehlen bei L2, ab L3 tretenneue Sinnesborsten auf. Die Mandibeln sind stets einfach, dasLabrum ist glattrandig.

Verwechselt werden können diese Larven mit denen der Eurytomi-dae und Eupelmus urozonus. Larven der Eurytomidae haben einezweizähnige Mandibel und das Labrum ist gelappt. Bei Eupelmusurozonus Larven ist der Clypeus kammartig und leicht skleroti-siert. Megastigminae-Larven tragen in allen fünf Stadien nurdrei Paar kurze Sinnesborstenreihen, die Mandibeln sind 3-5-zähnig, das Labrum ist gelappt.

Podagrion pachymerum gilt als Beispiel für die Podagrioninae, eswerden alle fünf Larvenstadien vorgestellt.

Bei drei Arten sind in den älteren Larvenstadien deutlichsichtbare Kopfgruben gefunden worden, hier wird ein saures Mu-copolysaccharid ausgeschieden, welches wachstumshemmend aufgraranegative Mikroorganismen (wie f. coli) wirkt.

Zur Biologie und zum Wirtskreis der Diapriidae(Hymenoptera: Proctotrupoidea)

Hoffmeister, T., Kiel

Obwohl zwar für die Diapriiden Nordwesteuropas neuere Bestim-mungsliteratur vorliegt, wissen wir bis heute erstaunlich we-nig über die Biologie dieser Gruppe. In Nordwesteuropa sindvor allem die Vertreter der beiden Unterfamilien Belytinae undDiapriinae, die sich leicht anhand von Merkmalen des Flügelge-

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äders und der Antenne unterscheiden lassen, relativ häufig.Dennoch sind dort nur für 14% dar Diapriinen und 6% der Bely-tinen Wirte bekannt und in Nordamerika für 22% bzw. 0,6% derbeiden Subfamilien. Die wenigen Wirtsnachwaise für Belytinanbetreffen mycetophage und saprophage Mücken (Mycetophilidenund Sciariden), sowie eine Ameisenart. Nach den vorliegendenErkenntnissen belegen die Belytinen die Larven ihrer Wirte,schlüpfen aber erst aus den Puppen.

Im Gegensatz zu den Belytinen sind die Diapriinen mit ziemli-cher Sicherheit Endoparasitoide von Fliegenpuppen, wobei sieim wesentlichen in höheren Fliegen, also Acalyptraten undCalyptraten schmarotzen. Daneben ist noch eine Ameisenart alsWirt sicher nachgewiesen worden.

Sowohl unter den Belytinen, wie auch unter den dann zumeisttropischen Diapriinen gibt es eine Reihe von Arten, die mitAmeisen vergesellschaftet leben. Kennzeichnend für diese Artensind Ameisen-Mimikry und oftmals symphilische Beziehungen mitihren Wirten. Doch parasitiert die Mehrzahl dieser Arten wohlnicht in der Brut der Wirtsameisen, sondern wahrscheinlich inFliegen, die als Kommensalen der Ameisen leben.

An eigenen Untersuchungen (Freiland und Labor) wird die Biolo-gie der Diapriine Spilomicrus hemipterus dargestellt. Dieserunivoltine solitäre Primärparasitoid von Fruchtfliegenpuparien(Rhagoletis cerasi. Hyioleja lucida, Anomoia purmunda) greift imApril/Mai die Puparien an und stoppt durch die Eiablage dieEntwicklung des Wirtes. Besonderheiten des Parasitoiden sinddas Auftreten zwei verschiedener Typen von mandibularen Erst-larven, Altlarven mit einem dorsolateralen Auswuchs hinter demKopf, sowie das Fehlen von Männchen in nördlichen Populatio-nen.

Als günstige Nachweismethode für Diapriinen wird das Exponie-ren von Fliegenpuparien an natürlichen Standorten vorgestellt.

Eier und Eiablage einiger Arten der Gattung Tryphon(Hymenoptera, Ichneumonidae) als Ektoparasitoide der an Graslebenden Dolerus-Arten (Hymenoptera, Tenthredinidae)

Schmidt, S., Hamburg

Die gestielten Eier der ektoparasitisch an Dolerus-Larvenschmarotzenden Tryp/ion-Arten unterscheiden sich hinsichtlichEiform, Stiellänge und Form des Ankers. Sie wurden nach dengenannten Merkmalen in 6 Gruppen unterteilt. Von 18 Arten wur-den die Eier untersucht, mit 8 Arten wurden Anstichversucheunternommen. Dabei zeigt sich ein deutlicher Zusammenhang zwi-schen Eiform und Plazierung der Eier: große Eier mit langemStiel und großem Anker sind charakteristisch für solche Arten,die ihre Eier auf die Dorsalseite des Rumpfes ablegen. Bei T.obtusator (THUNB.), der seine Eier am Kopf ablegt, ist der Ankerviel kleiner, ansonsten ähneln sie den Eiern der vorhergenannten Arten. Bei J. signator GRAV, und J. auricularis THOMS.,

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die ihre Eisr in der Regel auf die Ventralseite des Thoraxplazieren, sind die Eier sehr klein und haben einen kurzenStiel mit kleinem Anker. Sie werden in Falten derWirtskutikula abgelegt und sind somit vor den Mandibeln desWirtes geschützt. Eine Ausnahme stellt T. atriceps HOLMGR. dar,der allerdings auch imaginal-morphologisch eine Sonderstellunginnerhalb der Gattung Tryphon einnimmt und früher zu PsilosageFÖRST, gestellt wurde und die Typusart dieser Gattung bildete.

Neben der Gefahr, vom Wirt abgebissen zu werden, besteht fürdie Eier auch das Risiko, daß der Wirt sie bei der Häutung ab-streift. Aus diesem Grund werden ältere Larvenstadien bevor-zugt angestochen. Nach Beendigung ihrer Larvalentwicklung ver-kriechen sich die Do/erus-Larven zur Verpuppung im Boden. Auchhier besteht die Möglichkeit, daß der Wirt die Parasitoid-Lar-ven abstreift. Die Eier der Tryphon-Arten gehören zum synovi-genen Typ, d. h. ihre Entwicklung beginnt bereits im Ovar, sodaß am Wirt nicht selten schon geschlüpfte Tryphon-harven sit-zen. Bei anderen Ektoparasitoiden schlüpfen die Larven erstdann, wenn sich der Wirt zur Verpuppung verkrochen hat. Mögli-cherweise können die Tryphon-harven ein Abstreifen dadurchverhindern, daß sie sich beim Verkriechen des Wirtes in dessenKutikula festbeißen.

Bei der Zugehörigkeit der Tryphon-Arten zu einer der drei Un-tergattungen Tryphon s.str., Symboethus oder Stenocrotaphon istebenfalls ein Zusammenhang mit der Plazierung zu erkennen, eskommen jedoch mehrere Ausnahmen vor.

Arbeitskreis "Epigäische Raubarthropoden"

Das zweite Treffen des Arbeitskreises fand im Rahmen derEntomologen-Tagung am 5. April 1989 in Ulm statt. 16 Teilneh-mer aus Götingen, Gießen, Braunschweig und Stuttgart waren er-schienen. 5 Kurzreferate wurden gehalten. Aufgrund der Kürzedes Treffens (die Arbeitskreisleiter hatten noch weitereDGaaE-Verpflichtungen) kamen dieses Mal die Diskussionen vielzu kurz, was allgemein bedauert wurde.

Für das nächste Treffen, das etwa Anfang April 1990 in Braun-schweig stattfinden soll, ist daher eine längere Zeit vorgese-hen. Genaueres wird rechtzeitig bekanntgegeben.

Dr. Th. Basedow, Gießen / Dr. B, Ulber, Göttingen

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Epigäische Raubarthropoden in Winterweizenmit und ohne Metasystox: Aöundanz (Wasseraufschwewnung)und Aktivitätsdichte (Bodenfallen}

Basedow, Th. & P. Förster, Gießen

Auf Parzellen von 50 x 50 in mit 4-facher Wiederholung wurde1988 der Einfluß von Metasystox R (500 ml/ha) auf Abundanz undAktivität der epigäischen Räuber vergleichend untersucht.Ausgangspunkt war vermutete Hyperaktivität bei überlebendenPrädatoren (durch Nahrungsverknappung oder subletale Wirkun-gen). Pro Parzelle standen 2-3 Bodenfallen von Anfang Mai bisEnde Juli, insgesamt 10 pro Variante (Behandelt / Unbehan-delt). Wöchentlich wurden im gleichen Zeitraum pro Parzelle 2x 0,25 m2 bezüglich Abundanz der Prädatoren untersucht, insge-samt also 2 mz pro Variante und Woche. Dieser Stichprobenua-fang zeigte das Problem geringer Inäividuenzahlen. Es zeigtensich keine signifikanten Unterschiede, lediglich Tendenzen.Unter dieser Prämisse zeigten nach Metasystox-Bahandlung beigeringem Blattlausbefall in Unbehandelt Platynus dorsalis tenden-zielle Hyperaktivität, Tachyporus chrysomel inus aber und Philonthusfuscipennis Mortalität (mit beiden Bestimmungsmethoden) . Die an-deren Prädatorenarten, soweit häufig, zeigten keine Mortali-tät. Mit der flächenbezogenen Wasseraufschwemmung ließen sichauch Syrphidenlarven und Coccinellidae quantitativ erfassen,sofern der Pflanzenbestand vor dem Abschneiden der Pflanzengut. geschüttelt wurde. Diese stenophagen Prädatoren reagiertendichteabhängig auf den Blattlausbefall.

Untersuchungen zum Einfluß von Raps-Herbizidenauf einige Carabiden-Arten

Kummer, P. SB. Ulber, Göttingen

In einem "Halbfreiland"-Versuch wurden Auswirkungen der Herbi-zide Fusilade (Fluazifop, 1,25 l/ha) und Pradone Combi(Carbetamid + Dlmefuron, 3,5 kg/ha) auf einige Carabidan-Artenuntersucht. Hierzu wurden zwei Tage vor dem Spritztermin(10.10.88) mit Acryl-Farbe markierte Carabiden in 0,5m2 großenMetallrahmen, die in einem Rapsfeld aufgestellt waren, ausge-setzt: 15 adulte Individuen von Trechus quadristriatus, 3 vonNebria brevicollis und 2 von Notiophilus biguttatus pro Rahmen (4Rahmen pro Variante; Rahmenhöhe lOcra im Boden, 25 cm über demBoden; Abdeckung mit Gaze) . Zusätzlich zu den markierten Tie-ren trat eine natürliche Besiedlung mit Bembidion lampros in denRahmen auf.

Zur Erfassung dar Aktivitätsdichte wurden die in den Ecken darRahmen eigegrabenen vier Bodenfallen in den ersten zwei Wochennach der Behandlung im zweitägigen Rhythmus für jeweils 18hfängig gemacht. Die dabei gefangenen Carabiden wurden ausge-zählt und wieder im Rahmen freigelassen. Für den anschließen-den Leerfang wurden die Bodenfallen zwei Wochen kontinuierlichoffen gehalten. Um die mit den Bodenfallen noch nicht erfaßtenTiere auszutreiben, wurden sie anschließend mit 151 Wasser proRahmen aufgeschwemmt.

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Allein durch die Bodenfallen ließen sich die kleineren Artennur unvollständig wiederfangen. So wurden 50-% der insgesamtgefangenen Individuen von B. larapros erst durch die ab-schließende Aufschwemmung erfaßt.

Bei der Auswertung zeigte sich, daß die Aktivitätsdichte von T.quadristriatus in den herbizidbehandelten Varianten, insbesonderein der Fusiiade-Behandlung, in den ersten Tagen nach derBehandlung deutlich geringer war als in der Kontrolle (z.B. am3. Tag: Kontrolle = 36 gefangene Tiere/4 Rahmen, Fusilade = 16Tiere/4 Rahmen). Bei dem Leerfang wurde dagegen in der PradoneCombi-Variante der geringste Anteil dieser Art wiedergefangen:Kontrolle 80%, Fusilade 66%, Pradone Combi 46% der ursprüng-lich ausgesetzten Individuen.

Für die Arten Ne. brevicoll is und Wo. biguttatus wurden keine nen-nenswerten Unterschiede zwischen den Varianten festgestellt.

Erfahrungen mit einer Quadratrahmen-Methodezur Erfassung der CaraJoiden

Wolf-Schwerin, Göttingen

Zur Erfassung der Dichte adulter Laufkäfer durch Leerfang vonIm2 großen Flächen wurde die Quadratrahmen-Methodeweiterentwickelt. Der Rahmen besteht aus einem lxlm großenHolzquadrat (Höhe 18cm), dessen Seiten innen mit Blechen aus-gekleidet sind. Die nach unten überstehenden Seitenbleche wer-den 7cm tief in den Boden versenkt. Ein Einsatz aus miteinan-der verbundenen "Leitblechen" unterteilt die Im2 große Innen-fläche in 12 Einzelflächen, in deren Ecken jeweils ein mitPikrinsäure bzw. Ethylenglycol halb gefülltes Fangglas (Öff~mmgsdurchmesser 16mm) eingegraben wird. Der Rahmen wird nachEntfernen der Pflanzendecke durch eine überhängende Gaze, diemit einer schweren Gliederkette gesäumt ist, nach oben abge-schlossen.Die Tiere werden durch die Leitbleche zu den Fanggläsernhingeleitet. Das günstige Flächen-Leitblech-Verhältnis, diegeringe Größe der Einzelflächen und die hohe Zahl von Fangglä-sern führt dazu, daß die Fläche weitgehend leergefangen wird.

Das Umsetzen von 27 Rahmen von einem zum nächsten Probenah-meort erfordert bei 4 Personen je nach Bodenfeuchtigkeit einenZeitraum von 3-5 Tagen. Die Rahmen bleiben für jeweils 3 Wo-chen an einem Ort. Die Vorteile des Rahmens liegen in derhohen Fangeffektivität (auch anderer Tiergruppen) und in derGröße, durch die kleinsträumige Unterschiede (z.B. Bodenrisse)ausgeglichen werden. Nachteile sind im wesentlichen in dem er-heblichen Aufwand an Zeit und Personal zu sehen. Weiterhinkann bei einigen Arten nicht zwischen den zum Zeitpunkt desAufsteilens vorhandenen adulten Laufkäfern und dem während derFangperiode auftretenden Nachschlupf unterschieden werden.

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Einsatzffiöglichkeiten von Bodenphotoeklektoren zur Erfassungder Hebenwirkung von Pflanzenschirtzmittein

Heimbach, ü., Braunschweig

Bodenphotoeklektoren werden in den Boden eingelassen. Siebestehen aus einem Kunststoffring, an dem ein zeltförmigerStofftrichter angebracht ist, der in einer lichtdurchlässigenFangdose mündet. In dieser Dose werden alle Insekten mitpositiver Phototaxis und negativer Geotaxis von der abgedeck-ten Bodenoberfläche weggefangen. Zusätzlich lassen sich inner-halb des Rahmens Bodenfallen zur Erfassung von auf der Boden-oberfläche laufenden Insekten eingraben.

In den ersten Tagen nach der Aufstellung werden vor allem diein der Vegetationsschicht befindlichen, meist positiv photo-taktisch gestimmten Insekten gefangen, dazu ein Teil der Tierevon der Bodenoberfläche. Bei längerer Stehdauer werden dannnachschlüpfende Insekten erfaßt. Durch Einsatz der Eklektorenvor und nach einr Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln kannman zu gut vergleichbaren Fangzahlen bei einigen Insektentaxagelangen. So wurden in Wintergetreide recht große Mengen vonTachyporus spec, (bis zu 36 Individuen/m2), Sminthuriden, Thy-sanopteren und Dipteren gefangen. Bei eingegrabenen Bodenfal-len werden auch nicht kletternde und negativ phototaktischeInsekten wie z.B. die meisten Carabidenarten und viele Spinnenerfaßt. Vorteile dieser Methode sind eine relativ leichteHandhabbarkeit, der Bezug zu einer definierten Bodenoberflächeund der Ausschluß der Zu- bzw. Abwanderung von Tieren. Nach-teile sind die veränderten Klimabedingungen innerhalb derEklektoren und der relativ hohe Anschaffungspreis. In Kombina-tion mit anderen ökologischen Feldmethoden kann also der Ein-satz von Bodenphotoeklektoren helfen, flächenbezogene Fangzah-len bei bestimmten Insektengruppen zu bekommen, so daß Neben-wirkungen von Pflanzenschutzmitteln sicherer nachgewiesen wer-den können.

Labor- und Halbfreilandversuch® zu Auswirkungen vonSchneckenbekäapfungsmitteln auf Laufkäfer

Buchs, W., U. Heimbach & E. Czarnecki, Braunschweig

Im Laborversuch wurden verschiedenen Laufkäferarten metalde-hyd- und methiocarbhaltige Schneckenkornpräparate zusammen BitAlternativfutter (Fliegenpuppen) über 25 Tage angeboten. Dieverschiedenen Käferarten zeigten große Unterschiede in derSchnelligkeit und Intensität der Annahme. Bei allen Arten wa-ren die Mortalitätsraten nach Anwendung des methiocarfahaitigsn1 Schneckenkorn Mesurol' mit Abstand am höchsten. Die Mehrzahlder Vergiftungen trat in den ersten Tagen nach der Anwendungauf. Am empfindlichsten reagierten Poecilus cupreus (80% Mortali-tät), Carabus granulatus (96%) und Harpalus rufipes (66%), wenigerempfindlich dagegen Pterostichus melanarius (18%). Bei allenmetaldehydhaltigen Schneckenkornpräparaten wurden mit einerAusnahme (* Schneckenkorn Spiess-Urania' bei Carabus granulatus

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36% Mortalität) nur vereinzelte Mortalitäten festgestellt, diein den meisten Fällen erst nach längerer Zeit eintraten.

Im Halbfreilandversuch unter Freilandbedingungen wurden aufeinem frisch gedrillten Rapsschlag Metallrahmen, die eine Flä-che von Im2 umschlossen und mit feinmaschiger Gaze bedecktwaren, 20cm tief in den Boden eingelassen und mit je 10 Lauf-käfern bestückt. xSchneckenkorn Spiess-Urania' und 'Schnec-kenkorn Mesurol' wurden mit der zugelassenen Aufwandmenge ap-pliziert. In der gleichen Weise wurde ein weiterer Halbfrei-landtest unter Laborbedingungen durchgeführt. Die Ergebnisseentsprechen den im Laborversuch festgestellten Tendenzen: wäh-rend in den Methiocarb-Varianten über 90% Mortalität bei Poeci-lus cupreus und Carabus granulatus registriert wurde, waren bei denMetaldehydvarianten keine Unterschiede zu den unbehandeltenKontrollen erkennbar.

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TERMINE VON TAGUNGEN

14.08.-19.08. 3rd International Symposium on Aphids, Kecske-met. - Dr. Zsusza Basky, Vegetable Crops ResearchInstitute, P.O.Box 116, H-6100 Kecskemet, Ungarn.

03.09.-06.09. Tagung der deutschsprachigen Sektion der IUSSI,Bern. - Frau R. Bandi, Abt. für Zoophysiologie,Universität Bern, Erlachstr. 9a, CH-3012 Bern,Schweiz, Tel.: 031/658349.

04.09.-06.09, 7th. European Carabidologists' Meeting, London.- Dr. N.E. Stork, British Museum of Natural History,Cromwell Road, London SW7 5BD, England, Tel.:019389495.

06.09.-09.09. 2nd International Symposium on "Bruchids andLegumes", Okayama (Japan). - Secreteriat 2nd ISBL c/oLaboratory of Applied Entomology, Faculty of Agricul-ture, Okayama University, Tsushima, Okayama 700,Japan.

13.09.-14.09. Arbeitskreis "Populationsdynamik und Epidemiolo-gie", Göttingen. - Prof. Dr. B. Ohnesorge, Universi-tät Hohenheim, Institut für Phytomedizin, Postfach700562, 7000 Stuttgart 70. (Bitte umgehend melden!)

14.09.-15.09. Arbeitskreis "Wechselwirkungen zwischen Insektund Pflanze" der DGaaE, Göttingen. - Prof. Dr. H. M.Poehling, Universität Hohenheim, Institut für Phyto-medizin, Postfach 700562, 7000 Stuttgart 70, Tel.:0711/4593218. (Bitte umgehend melden!)

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Second

Der zweite Internationale Kongress für Dipterologie wird vonder Slowakischen Akademie der Wissenschaften, der Comenius-Universität Bratislava und der Slowakischen EntomologischenGesellschaft ausgerichtet. Er findet in der Woche vom 27. Au-gust bis 1. September 1990 in Bratislava (CSSR) statt.

Das wissenschaftliche Programm soll den gesamten Bereich derallgemeinen und angewandten Dipterologie umfassen und wirdsich voraussichtlich auf 18 Sektionen und 14 Arbeitskreise(über einzelne Familien oder Projekte) verteilen. Kongreßspra-che ist Englisch; Vorträge in anderen Sprachen werden nur un-ter dar Bedingung zugelassen, daß ein englischer Text an dieZuhörer verteilt wird. Englische Zusammenfassungen sind vordem 31. Dezember 1989 einzureichen.

Ein erstes Rundschreiben wurde im Januar 1989 an interessiertePersonen und Institute verschickt, deren Anschrift den Veran-staltern vorlag; ein zweites wird im Sommer oder Herbst 1989Interessenten zugestellt. Wer am Kongreß teilnehmen oder wei-tere Informationen bekommen möchte, wende sich an den Sekre-tär:

Dr. Ladislav Jedlicka2nd International Congress of Dipterologyc/o Department of Zoology, Comenius UniversityMlynskä dolinaCS-842 15 Bratislava, CSSR

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18.09.-20.09. BCPC Symposium "Progress and Prospects in InsectControl", Reading. - Mrs. R.A. Bishop, The BritishCrop Protection Council, 20 Bridport Road, ThorntonHeath, Surrey CR4 7QG, England.

18.09.-23.09. International Congress of Coleopterology, Barce-lona. - Secreteriat ICC, Asociacion Europea de Coleo-pterologia, Departamento de Biologia, Universidad deBarcelona, Avda. Diagonal 645, E-08028 Barcelona,Spanien.

25.09.-29.09. 2nd Congress, European Society for EvolutionaryBiology, Rom. - Prof. Valerio Sbordoni, Dipartiiaentodi Biologia, II Universitä di Roma "Tor Vergata",via Orazio Raimondo, I 00173 Roma, Italien, Tel.: 39-6-79792365.

29.09.-01.10. 2. Röhner Seminar für Schmetterlingskunde,Obereisbach. - Naturschutz-Zentrum Lange Rhön, Ober-waldbehrunger Straße 2, 8741 Obereisbach, Tel.:09774/1446

06.10.-07.10. Workshop des Arbeitskreises "Systematik undTaxonomie" der DGaaE über: "Fragen zur Zoogeographieder Insekten", München (Zoologische Staatssammlun-gen) . - Dr. Gerhard Scherer, Zoologische Staatssaitmi-lung, Münchhausenstraße 21, 8000 München 60, Tel.:089/81070.

15.10.-20.10. Symposium on "Semiocheraicals and Pest Control -Prospects for New Applications", Wageningen. - Dr. M.Dicke, Department of Entomology, Agricultural Univer-sity, P.O.Box 8031, NL-6700 EH Waganingen, Holland.

08.10.1989 "Deutscher Imkertag" in Idstein. - Deutscher Imker-bund e.V., Schollengasse 4a, 5307 Wachtberg 3.

19.10.-20.10. Arbeitskreis "Nutzarthropoden" der DPG & DGaaE,Braunschweig. (Anmeldungsformular S. 63 )

22.10.-27.10. International Symposium on "Molecular InsectScience", Tucson (Arizona, USA). - Dr. John H. Law,University of Arizona, Center for Insect Science,Biosciences West 364, Tucson, AZ 85721, USA

20.10.-21.10. Entwicklungsbiologisches Symposium über "Muster-bildung bei Insekten", Freiburg (Gesellschaft fürEntwicklungsbiologie). - PD Dr. K. Nübler-Jung,Biologisches Institut I (Zoologie), Albertstraße 2la,7800 Freiburg, Tel.: 0761/203-2495.

27.10.-29.10. Südwestdeutscher Koleopterologentag, Weinstadt-Beutelsbach. - Dr. W. Schawaller, Museum für Natur-kunde, Rosenstein 1, 7000 Stuttgart.

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25.11.-26.11. Westdeutscher Entomologentag, Düsseldorf. - Dr.S. Löser, Löbbecke Museum +• Aquazoo, Postfach 1120,4000 Düsseldorf 1, Tel.: 0211/8996153.

28.11.-29.11. International Symposium on "Biological Control",Antalya, - Neoati ULUDAG, Narenoiye Arastirma Ensti-tüsü, P.K. 35, 07100 Antalya, Türkei.

***** 1990 *****

31.07.-05.08.1990 International Symposium (IOBC/WPRS) on"Integrated Plant Protection in Orchards", Gödöllö. -Dr. Klara Baläzs, Zoology Department, Plant Protec-tion Institute, Hungarian Academy of Sciences,P.O.Box 102, H-1525 Budapest, Ungarn.

12.08.-18.08.1990 Conference on "Insect Chemical Ecology",Tabor. - Dr. Zdenek Wimraer, Institute of Organic Che-mistry and Biochemistry, Czechoslovak Academy ofSciences, Flemingovo nan. 2, CS-166 10 Prag 6,Tschechoslowakei.

27.08.-01.09.1990 2nd International Congress of "Dipterology11,Bratislava. - Dr. Ladislav Jedlicka, 2nd Internatio-nal Congress of Dipterology, c/o Department ofZoology, Contenius University, Mlynskä doiina, CS-84215 Bratislava, CSSR.

22.-25.09.1990 116. Versammlung der Gesellschaft DeutscherNaturforscher und Ärzte, Berlin. Thema: "Materie undProzesse: Vom Elementaren zum Komplexen". - Prof.Dr.H. Gibian, Postfach 120190, 5090 Leverkusen 12, Tel.:0214/49990.

23 .-27.09.1990 3rd International Symposium on "Trichogrammaand Other Egg Parasitoids", San Antonio (Texas). -Dr. S.B. Vinson, Department of Entomology, Texas ASMUniversity, Collega Station, TX 77843-2475, USA.

Okt./Nov. 1990 6. Internationales Symposium über "Schaderregerim Getreide", Halle-Wittenberg. - Sektion Pflan-zenproduktion , Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Lehrkollaktiv für Phytopathologie undPflanzenschutz, Prof. Di-. Theo Wetaal. Ludwig-Wuche-rer-Str. 2, DDR-4020 Halle (Saale).

GESELLSCHAFTSNÄCHRICHTEN

DGaaE

Einziger WahlVorschlag:

Vorsitzender: Prof.Dr. W. Funke (Ulm)Stellvertreter: Dr. A. Elbert (Leverkusen)

Prof.Dr. D. Mossakowski (Bremen)Prof.Dr. R. Remane (Marburg)

Kassenwart: Dr. H. Bathon (Darmstadt)Schriftführerin: Dr. M. Roth-Holzapfel (Ulm)

Der Versand der Wahlanschreiben (insgesamt 622) erfolgte sat-zungsgemäß am 12.05.1989 mit den DGaaE-Nachr. 3(2), 1989.Letzter Termin für die Rücksendung (lt. Poststenpel) war der19.06.1989.

Eröffnung und Auszählung der Wahlbriefe am: 23.06.1989. DieAuswertung der Briefwahl erfolgte durch F. Klingauf, H.Bathon, S.A. Hassan und V. Ruppert.

Eingegangene Wahlbriefe: 271 Es stimmten mit Ja: 264Ungültig: X E s stimmten mit Nein: 6

Der Vorstand ist somit in seiner obigen Zusammensetzung ge-wählt.

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Bei der letzten Mitgliederversammlung in Ulm wurde beschlos-sen, ein Stimmungsbild zu einer Namensänderung der DGaaE inDGE (Deutsche Gesellschaft für Entomologie) zu erfragen. DasErgebnis der Befragung liegt nun vor, wobei allerdings in die-sem Heft nur die Zahlen mitgeteilt werden sollen. Von der Mög-lichkeit, die eigene Entscheidung zu kommentieren, wurde ins-gesamt von 53 Mitgliedern Gebrauch gemacht. Auf diese Kommen-tare soll im nächsten Heft eingegangen werden.

Gesamtzahl der Einsendungen: 273

Beibehaltung des Namens (DGaaE): 49 (kommentiert: 11)Änderung des Namens in DGE: 2 24 (kommentiert: 42)

Danach haben sich rund 18% der Einsender für die Beibehaltungdes derzeitigen Gesellschaftsnamens ausgesprochen. Die Na-mensänderung stand diesmal noch nicht zur Entscheidung an. DasErgebnis der Befragung wird zu gegebener Zeit in die weitereDiskussion einfließen.

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Bestätigung zweier Mitglieder

Nach TOP 9, der Mitgliederversammlung (Protokoll: DGaaE-Nachr.3(2), 1989) waren zwei weitere Mitglieder des Kuratoriums zurVerleihung der ESCHERICH-Medaille zu bestätigen. Zur Wahlstanden:

Prof.Dr. H. Holst (Geisenheim) und Prof. Dr. G.H. Schmidt(Hannover).

Anzahl der zurückgesandten Wahlzettel: 266

Es stimmten mit Ja Nein

Prof.Dr. H. Holst 241 6Prof.Dr. G.H. Schmidt 219 32

Enthaltungen insgesamt: 13 (Wahlzettel waren nicht ange-kreuzt) .

Nach diesem Ergebnis wurden beide Kandidaten als Mitgliederdes Kuratoriums bestätigt,

Beim Vergleich des neuen Mitgliederverzeichnisses mit dem von1986 fällt die inzwischen erheblich angestiegene Anzahl vonMitgliedern auf. Dies sind jedoch bei weitem noch nicht genug,wenn die DGaaE sich, auch bei öffentlichen Gremien Gehör ver-schaffen soll. Insbesondere auch im Hinblick auf das geplanteentomotaxonomischa Institut [s. DGaaE-Nachr. 3(2); 28-35(1989)] ist eine möglichst breite Basis von Mitgliedern ausallen Bereichen der Entomologie nötig. Garade auch die Entosao-taxonomen, die Faunisten und alle, die sich nebenberuflich mitentomologischen Fragen beschäftigen, sollten geworben werden.Stärken Sie Ihrer DGaaE den Rücken und werben Sie jeder einneues Mitglied. Eina Beitrittserklärung finden Sia in derMitte das Heftes. Weitere Beitrittserklärungen sowie Hefte derDGaaE-Nachrichten und eine Kurzzusanmenstellung der Gesell-schaftsaktivitäten können Sie jederzeit durch die Schriftfüh-rerin, Frau Dr. Roth-Holzapfel (Anschrift s. S. 53), erhalten.

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iederverze:

Mit Stand vom 1. Juli 1989 wurde ein neues Mitgliederverzeich-nis der DGaaE erstellt und Ihnen zusammen mit diesem Nachrich-tenheft übersandt, fast genau drei Jahre nach dem Verzeichnisvon 1986. Leider sind immer noch einige Anschriften von Mit-gliedern unbekannt oder unvollständig. Sicher haben sich auchdiesmal wieder eine Reihe von Fehlern trotz sorgfältigerDurchsicht eingeschlichen. Wir bitten um Mitteilung von Ergän-zungen und Fehlern, damit das nächste Verzeichnis noch genauerwerden kann.

Eine weitere Bitte: Denken Sie bei einem Ortswechsel daran,nicht nur Ihre neue Anschrift, sondern, sofern Sie am Bankein-zugsverfahren teilnehmen, auch Ihre neue Bankverbindung mitzu-teilen.

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VERBILLIGTER BEZUG DER BISHER ERSCHIENENEN BÄNDE UND HEFTE DERMITTEILUNGEN DER DGaaE

Von allen Bänden und Heften der "Mitteilungen der DGaaE" sindnoch Bestände vorhanden. Diese werden zu den unten stehendenPreisen abgegeben. Mitglieder der DGaaE zahlen 50% der angege-benen Preise:

MITTEILUNGEN DER DGAAE (alles was erschienen):

Band Heft Seiten Jahr Preis

1 1 1-282-4 29-320

2 1-2 1- 703-5 71-348

3 1-3 1-3324 1-3 1-172

4-6 173-4605 1-4 1-2506 1-3 1-286

4-6 287-588

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ÄNDERUNG IHRER ANSCHRIFT ODER BANKVERBINDUNG

Teilen Sie uns bitte bei Umzug oder Stellenwechsel Ihre neueAnschrift mit. Sie erleichtern uns die Arbeit, ersparen derGesellschaft unnötige Kosten und erhalten alle "Mitteilungen"und "Nachrichten" sowie Rundschreiben ohne Verzögerung.

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Sollten Sie am Lastschriftenverfahren teilnehmen, dann teilenSie uns unbedingt auch die Änderung Ihres Kontos mit, von demIhr Mitgliedsbeitrag abgebucht werden soll. Kann der Last-schriftenauftrag nämlich wegen der Löschung des Kontos oderÄnderung der Kontonummer nicht ausgeführt werden, so wird die-ser dem Konto der Gesellschaft (im allg. zuzüglich einerGebühr von DM 5,-) rückbelastet. Diese Gebühr müssen wir Ihnendann in Rechnung stellen. Erleichtern Sie bitte auch dem Kas-senwart die Arbeit, indem Sie Kontoänderungen umgehend mittei-len.

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MITGLIEDSBEITRÄGE:

Mitglieder (im Inland) DM 50,00Mitglieder (int Ausland) DM 55,00Studenten DM 25,00auf Antrag reduzierte Beiträge DM 25,00Bezug der DEZ, zusätzlich DM 28,00

Studenten werden gebeten, eine Kopie der gültigen Studienbe-scheinigung vorzulegen, da sonst der volle Mitgliedsbeitragberechnet werden muß.

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KONTEN DER GESELLSCHAFT

Sparda Bank Frankfurt eG: BLZ 500 905 00; Kto.Nr.: 710 095

Postgiroamt Frankfurt BLZ 500 100 60; Kto.Nr.: 675 95-601

Bei der Überweisung der Mitgliedsbeiträge aus dem Ausland istdafür Sorge zu tragen, daß der DGaaE keine Gebühren berechnetwerden. Insbesondere im europäischen Ausland können Sie ihreBeiträge auf das Postgirokonto überweisen, ohne daß Ihnen oderuns hohe Verluste durch Bankgebühren entstehen.

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DGaaE-Nachrichten, ISSN 0931-4873

Herausgeber:Vorstand der Deutschen Gesellschaft fürallgemeine und angewandte Entomologie e.V.Universität UlmAbteilung Ökologie und Morphologie der Tiere (Biologie III)Oberer Eselsberg M 25D-7900 UlmTel.: O731 / 1763095, -96

Die DGaaE-Nachrichten erscheinen unregelmäßig mit etwa 3 Hef-ten pro Jahr. Ihr Bezug ist in den Mitgliedsbeiträgen enthal-ten. Ein Bezug außerhalb der Mitgliedschaft ist nicht möglich.

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