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24. MAI UM 13 UHR, FRAPORT ARENA FRANKFURTTICKETS: ADTICKET.DE
FINALE 2015VS
RhönSprudel Fulda-Maberzell
02 Liebherr TTBL-Finale 2015
Sponsoren/Partner
Titelsponsor
Partner
Offizieller Tischausrüster
Sponsoren
Offizieller Ballausrüster
InhaltGrußwort Peter Beuth . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Grußwort Markus Frank . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Grußwort Nico Stehle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Borussia Düsseldorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Der Weg nach Frankfurt… . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Interview Jörg Roßkopf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Wer wird Deutscher Meister? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Interview Fulda . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Interview Düsseldorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Ping-Pong und Jan-Ove Waldner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
TTBL historisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Die Tischtennis Bundesliga . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Liebherr Pokal-Finale 2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Liebherr TTBL-Finale 2015 03
Inhalt
Organisation/Impressum
Veranstalter/Ausrichter: TTBL Sport GmbH, Marktstraße 12, 36037 Fulda
Geschäftsführung: Nico Stehle
Kommunikation & PR: Tim Hackstedt
Spielleitung: Andreas Haben
Redaktion: Thomas Bachmann, Marlen Benen, Katja Sturm, Marco Steinbrenner, Barbara Wagner, Johannes Eickhoff
Gestaltung: Dürdoth Art & Design, Wiesbaden; Jung von Matt/sports, Hamburg
Auflage: 3500
Fotos: Benjamin Lau Sportfoto, Dr. Stephan Roscher, Pio Mars, Marco Steinbrenner,Reinhard Arras, TTBL Sport GmbH, Vereine, DTTB
Bis zu500.000 Eurogewinnen.
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Liebherr TTBL-Finale 2015 05
Sehr geehrte Damen und Herren,liebe Sportler,sehr geehrtes Organisationsteam,liebe Tischtennisfreunde,
zum Finale der diesjährigen Bundesliga-Saison be-
grüße ich alle teilnehmenden Sportler sowie die Zu-
schauerinnen und Zuschauer im Namen der Hessi-
schen Landesregierung, aber auch persönlich als
Sportminister des Landes Hessen sehr herzlich.
Für einen hessischen Tischtennisfan hätte die Paa-
rung im Endspiel um die deutsche Meisterschaften
kaum interessanter lauten können: Borussia Düssel-
dorf mit den hessischen Ausnahmekönnern Timo Boll
und Patrick Franziska trifft auf den TTC Fulda-Ma-
berzell, den einzigen hessischen Bundesliga-Verein.
Die glänzenden Leistungen der hessischen Ver-
einsmannschaften, aber auch der hessischen Einzel-
spieler haben in den vergangenen Jahren dafür ge-
sorgt, dass die Faszination Tischtennis in unserem
Land nach wie vor ungebrochen ist. Neben Timo Boll
und Patrick Franziska hat der Dieburger Bundestrai-
ner Jörg Roßkopf mit seinen Erfolgen in den vergan-
genen fast 30 Jahren als Spieler und Trainer einen
großen Teil zur Begeisterung beigetragen.
Dass Tischtennis in Hessen boomt, ist an der Zahl
der Spielerinnen und Spieler abzulesen, die allwö-
chentlich zwischen Kassel, Darmstadt, Fulda und
Wiesbaden in verschiedensten Ligen und Altersklas-
sen an der Platte stehen. Ich bin mir sicher, dass sich
diese Begeisterung auch in der Stimmung während
des TTBL-Finales in der Frankfurter Fraport-Arena
widerspiegelt.
Für die diesjährige Auflage des Bundesliga-Finales
wünsche ich dem Organisationsteam gutes Gelingen
und den Sportlern faire und verletzungsfreie Spiele
sowie die Leistungen, die sie sich wünschen.
Peter BeuthHessischer Minister des Innern
und für Sport
Grußwort Peter Beuth
Liebherr TTBL-Finale 2015 07
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste und Freunde des Tischtennissports,
bereits im vergangenen Jahr konnten wir ein pa -
ckendes Endspiel um die Deutsche Mannschaftsmei-
sterschaft zwischen dem TTC RhönSprudel Fulda-Ma-
berzell und Borussia Düsseldorf erleben. In diesem
Jahr stehen sich die beiden Vereine erneut in der mo-
dernen Fraport Arena gegenüber. Es ist mir eine be-
sondere Freude, Sie hierzu als Sportdezernent der
Stadt Frankfurt am Main begrüßen zu dürfen.
Tischtennis ist eine Sportart, die viele Menschen be-
geistert und an den Tischen zusammenbringt. Ich
freue mich, dass im Vorfeld zur heutigen Veranstal-
tung gestern in der Carl-von-Weinberg-Schule 36
Stadtmeister im Rahmen der 1. Offenen Frankfurter
Stadtmeisterschaften ermittelt wurden. Wir erleben
also ein Pfingstwochenende ganz im Zeichen des
Tischtennissports. Darauf bin ich sehr stolz.
Ich möchte an dieser Stelle den Organisatoren und
Sponsoren für Ihr großes Engagement danken. Mein
Dank gilt natürlich auch den vielen ehrenamtlichen
Helfern, ohne deren Einsatz solch eine Veranstaltung
nicht möglich wäre.
Den Spielern aus den beiden Mannschaften wün-
sche ich einen fairen sportlichen Wettkampf und un-
seren Gästen ein spannendes Spiel bei einer tollen
Atmosphäre.
Markus FrankStadtrat
Dezernent für Wirtschaft, Sport,
Sicherheit und Feuerwehr
Grußwort Markus Frank
Liebherr TTBL-Finale 2015 09
Liebe Tischtennisfreunde,
ich begrüße Sie ganz herzlich zum Liebherr TTBL-
Finale der Saison 2014/15 in der Frankfurter Fraport
Arena – und damit gleichzeitig zur Wiederauflage
des letztjährigen Finales. Auch in diesem Jahr stehen
sich der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell und Bo-
russia Düsseldorf gegenüber und werden sich mit Si-
cherheit erneut ein spannendes und hochklassiges
Duell liefern.
Im letzten Jahr verwandelten über 3.000 Zu-
schauer die Arena in einen Hexenkessel und sahen,
wie sich die Düsseldorfer Borussia mit 3:1 durch-
setzte. Heute sind wir mit dem TTBL-Finale bereits zum
dritten Mal hier in Frankfurt und konnten das Endspiel
um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft in den
letzten Jahren mit Ihrer Unterstützung, liebe Zu-
schauer, als erfolgreiches und einzigartiges Tisch-
tennis-Event etablieren.
Sportlich dürfen Sie sich auf herausragende Athle-
ten freuen. Da ist Rekordmeister Düsseldorf um Spit-
zenspieler Timo Boll auf der einen Seite. Neben Boll
schlägt mit dem erst 22-jährigen Patrick Franziska ein
weiterer Nationalspieler für den Titelverteidiger auf.
Auf der anderen Seite stehen für den TTC RhönSpru-
del Fulda-Maberzell ebenfalls zwei (Ex-)National-
spieler am Tisch. Zum einen Abwehr-Ass Ruwen Filus
und zum anderen Christian Süß, der seine Karriere
nach dem heutigen Spiel beenden wird.
Für Spannung ist jedenfalls gesorgt: In den letzten
drei Finalspielen, darunter das Pokal-Finale im De-
zember, zog Fulda gegen Düsseldorf den Kürzeren.
Sie können also davon ausgehen, dass Ruwen Filus
und Co. hochmotiviert sein werden, die Übermacht
vom Rhein vom Thron zu stoßen.
Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle beim
Land Hessen, der Stadt Frankfurt, den Sponsoren und
Partnern des TTBL-Finales sowie den vielen uner-
müdlichen Helfern vor Ort. Ohne sie wäre dieses
Event nicht möglich gewesen.
Nun bleibt mir nur noch, Ihnen, liebe Zuschauer,
viel Spaß und spannende Unterhaltung zu wün-
schen. Beiden Vereinen und ihren Athleten wünsche
ich viel Erfolg!
Nico StehleGeschäftsführer TTBL Sport GmbH
Grußwort Nico Stehle
10 Liebherr TTBL-Finale 2015
Borussia Düsseldorf
Es ist die Mannschaft der Superlative. Rekord-Mei-
ster, Rekord-Pokalsieger, angeführt von Rekord-Eu-
ropameister Timo Boll. Borussia Düsseldorf ist in der
TTBL seit Jahren das Maß der Dinge und zieht auch
in schier ausweglosen Situationen den Kopf noch
aus der Schlinge. Beispiel gefällig? Das Halbfinale
gegen Saarbrücken, als man das 0:3 aus dem Hin-
spiel noch drehte und das Finale erreichte, weil man
einen Satz weniger verlor als die Saarländer. Trotz
der Zitterpartie im Halbfinale ist Düsseldorf im End-
spiel der Favorit. Die Mannschaft ist erfahren, aus-
geglichen besetzt und hat in besagtem Boll den
Über-Spieler schlechthin. Ebenfalls für Düsseldorf
spricht, dass die vergangenen drei Endspiele gegen
Fulda (einmal TTBL-Finale, zweimal Pokal-Finale) ge-
wonnen wurden.
Liebherr TTBL-Finale 2015 11
Borussia Düsseldorf
1. Timo Boll (GER)
Geburtsdatum: 08.03.1981Weltrangliste: 7Nationalspieler
Größte sportliche Erfolge:• als bislang einziger Deutscher
Nummer 1 der Weltrangliste• 4x Olympia-Teilnehmer• 14x WM-Teilnehmer• mehrmaliger Deutscher
Mannschaftsmeister, Pokalsiegerund Champions League Sieger
• Rekord-Europameister
2. Panagiotis Gionis(GRE)
Geburtsdatum: 07.01.1980Weltrangliste: 19
Größte sportliche Erfolge:• 3x Olympia-Teilnehmer • 16x WM-Teilnehmer • 4x EM-Teilnehmer • 3. Platz Champions League • Vize-Europameister
Mannschaft
4. Sharat KamalAchanta (IND)
Geburtsdatum: 12.07.1982Weltrangliste: 32
Größte sportliche Erfolge:• 2x Olympia-Teilnehmer • 12x WM-Teilnehmer• 2x Teilnehmer
Commonwealth Games • Deutscher Mannschaftsmeister • Deutscher Pokalsieger
3. Patrick Franziska(GER)
Geburtsdatum: 11.06.1992Weltrangliste: 28 Nationalspieler
Größte sportliche Erfolge:• WM-Viertelfinale 2015• 2x WM-Teilnehmer• 3x EM-Teilnehmer• Deutscher Vize-Meister
Mannschaft • Deutscher Vize-Pokalsieger
Trainer:Danny Heister (NED)
Geburtsdatum: 18.11.1971
Größte Erfolge:• Deutscher Mannschaftsmeister • Deutscher Pokalsieger• ETTU-Cup-Sieger • Champions League Sieger
Schlaghand: RechtshänderTTBL-Bilanz: 16:7
Schlaghand: RechtshänderTTBL-Bilanz: 7:5
Schlaghand: LinkshänderTTBL-Bilanz: 13:1
Schlaghand: RechtshänderTTBL-Bilanz: 15:5
12 Liebherr TTBL-Finale 2015
TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell
Vor fast fünf Jahrzehnten gegründet, seit über zehn
Jahren erstklassig – doch zur Meisterschaft reichte
es bisher nicht. Noch nicht! Denn der Saisonverlauf
des TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell lässt darauf
schließen, dass sich das Team um die Abwehr-Asse
Wang Xi und Ruwen Filus das Beste für den Schluss
aufgehoben hat. Nach schwachem Start in die Sai-
son, fing sich Fulda zur Mitte der Spielzeit und zog
souverän in die Play-offs ein. Und nach dem Ner-
venkrimi im Halbfinale gegen Grenzau sind die Hes-
sen für alles gewappnet. Auch für die übermächtige
Borussia. Denn wie sich Platz zwei anfühlt, wissen
Filus und Co. schon aus dem Vorjahr.
Liebherr TTBL-Finale 2015 13
TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell
1. Wang Xi(CHN)
Geburtstag: 01.01.1984Weltrangliste: 104
Größte sportliche Erfolge:• Deutscher Vize-Meister
Mannschaft• Deutscher Vize-Pokalsieger
2. Ruwen Filus(GER)
Geburtstag: 14.02.1988Weltrangliste: 42 Nationalspieler
Größte sportliche Erfolge:• Deutscher Vize-Meister
Mannschaft• Deutscher Vize-Pokalsieger • Deutscher Vize-Meister Einzel
und Doppel• Europameister Mannschaft
4. Christian Süß(GER)
Geburtstag: 28.07.1985Weltrangliste: - Nationalspieler
Größte sportliche Erfolge:• Olympia-Silber Mannschaft• Vize-Weltmeister Mannschaft• Europameister Mannschaft
und Doppel• 3. Platz Europameisterschaften • Champions League Sieger• Deutscher Mannschaftsmeister
und Pokalsieger
3. Patrick Baum (GER)
Geburtstag: 23.06.1987Weltrangliste: 21 Nationalspieler
Größte sportliche Erfolge:• Weltmeister Mannschaft• Europameister Mannschaft• Champions League Sieger • Deutscher Mannschaftsmeister
und Pokalsieger
Trainer: Qing Yu Meng (GER)
Geburtstag: 18.10.1973
Größte sportliche Erfolge:• Deutscher Vize-Meister
Mannschaft• Deutscher Vize-Pokalsieger
Schlaghand: LinkshänderTTBL-Bilanz: 2:3
Schlaghand: RechtshänderTTBL-Bilanz: 19:11
Schlaghand: RechtshänderTTBL-Bilanz: 10:6
Schlaghand: RechtshänderTTBL-Bilanz: 13:10
14 Liebherr TTBL-Finale 2015
Was für ein Comeback! Mit 0:3 Spielen und 4:9
Sätzen hatte die Borussia das erste Play-off-Halbfi-
nale beim 1. FC Saarbrücken TT völlig überraschend
verloren. Die hoch favorisierten Spieler um Timo Boll
waren erst geschockt – und schafften dann im Rück-
spiel tatsächlich noch die Wende und den Einzug
ins Liebherr TTBL-Finale. Kamal Achanta, Patrick
Franziska und Boll siegten mit 3:0 bei 9:3 Spielen
und feierten den „absoluten Wahnsinn“ (Trainer
Danny Heister) ausgiebig. Verdient ist der Finalein-
zug allemal, marschierten die Rheinländer nach
Platz zwei im Vorjahr diesmal doch förmlich durch
die Liga und ließen sich auch von der langen Ver-
letzungspause des aus Fulda gekommenen Patrick
Franziska nicht aus dem Konzept bringen. Der Grie-
che Panagiotis Gionis war zur Stelle, als man ihn
brauchte. So ging in der Hauptrunde nur eine ein-
zige Partie verloren, am 1. Februar beim 2:3 in Saar-
brücken. Und sollte Düsseldorf in Frankfurt zum 27.
Mal deutscher Mannschaftsmeister werden – die
Saarländer dürften sich rühmen, den Titelträger als
einziges Team in dieser Saison bezwungen zu ha-
ben. Und das gleich zweimal.
Der Weg nach FrankfurtBorussia Düsseldorf
Liebherr TTBL-Finale 2015 15
Falls es noch eines Beweises bedurft hätte, dann
lieferten ihn Ruwen Filus und Co. mit dem erneuten
Einzug in das Liebherr TTBL-Finale: Der TTC ist die
zweite Kraft im deutschen Tischtennis. Nach den
Pokalfinals 2012, 2013 und 2014 sowie dem TTBL-
Finale 2014 steht Fulda zum fünften Mal in einem
Endspiel – und zum fünften Mal ist Düsseldorf der
Gegner. Dabei würden Filus, Wang Xi und Christian
Süß den Spieß zu gern einmal umdrehen und am
Ende selbst den Pokal in den Händen halten. Dass
sie mit Herausforderungen umgehen können, haben
die Fuldaer nach dem Ausfall Patrick Baums prak-
tisch die gesamte Saison über bereits bewiesen. In
die Play-offs ging es nach Hauptrundenplatz eins im
vergangenen Jahr diesmal als Dritter mit acht Punk-
ten Rückstand auf Düsseldorf. Gegen die Rheinlän-
der gab es zwei 1:3-Niederlagen, eine davon beim
Bundesliga-Rekordspiel vor 5492 Zuschauern in
Hamburg. Im spannenden Play-off-Halbfinale reich-
ten dann zwei Siege mit 3:2 gegen den TTC Zug-
brücke Grenzau. Dabei gewann der überragende
Filus alle vier Einzel und vielleicht war auch das
Glück auf Seiten der Hessen, als sich Grenzaus Top-
mann Andrej Gacina beim Aufwärmen für das Rück-
spiel verletzte und schließlich zuschauen musste.
TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell
Der Weg nach Frankfurt
Welche Erinnerungen haben Sie noch an den 8. Juni 2014?
„Es war ein tolles Event, ohne Zweifel. Düsseldorf
war die bessere Mannschaft und hat verdient mit 3:1
gewonnen.“
Kommt für Sie die Neuauflage des TTBL-Finales aus dem vergangenen Jahr überraschend?
„Eigentlich nicht, auch wenn Düsseldorf das erste
Play-off-Halbfinale in Saarbrücken mit 0:3 verlor. Wir
hatten vor dem Rückspiel einen Kader-Lehrgang und
ich war anschlieflend davon überzeugt, dass die
Borussia noch in das Finale einziehen würde. Am
Ende war es natürlich sehr knapp, denn schließlich
hatte Tiago Apolonia gegen Patrick Franziska einen
Matchball.“
Dreimal standen sich die beiden Teams in dieser Saison schon gegenüber und drei-mal gewannen Timo Boll & Co. Hat dem-nach Fulda überhaupt eine Möglichkeit,sich den Titel zu holen?
„Das wird sehr schwer. Ich sehe nur dann eine
Chance, wenn Fulda mit einer 2:1-Führung aus den er-
sten drei Spielen herauskommt. Timo Boll macht für
mich zwei sichere Punkte. Er kann sehr gut gegen die
Abwehrer Filus und Wang Xi spielen. Auch gegen
Christian Süß ist er der klare Favorit. Eine realistische
Chance hätte Fulda für mich nur, wenn Patrick Baum
spielen würde.“
Vor dem Endspiel ist es an der Zeit, Bilanz zu ziehen. Wie fällt das Resümee desBundestrainers aus?
„Die Liga ist für mich sehr interessant, da zahlreiche
deutsche Spieler in den Klubs aktiv sind. Ricardo Wal-
ther hat beispielsweise noch sehr viel Potential und ich
bin gespannt, wie sich Bergneustadt im nächsten Jahr
mit Walther, Mengel und Duda schlagen wird. Für die
Zukunft hoffe ich, dass die Liga breiter aufgestellt wird.
Düsseldorf ist nämlich sehr dominant aufgetreten.“
Vielen Dank für das Gespräch!
Liebherr TTBL-Finale 2015 17
Interview Jörg Roßkopf
Es ist angerichtet: Wie schon im vergangenen Jahr stehen sich im Liebherr TTBL-Finale
erneut Borussia Düsseldorf und der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell gegenüber.
Mit der Favoritenrolle müssen für viele Experten die Spieler vom Titelverteidiger aus
Düsseldorf umgehen. Teilt Bundestrainer Jörg Roßkopf diese Meinung?
„Die Liga ist sehr interessant“
Liebherr TTBL-Finale 2015 19
Wer wird Meister?
Richard Prause, Sportdirektor DTTB:
„Mein Tipp lautet Düsseldorf. Wer nach einem 0:3
solch ein Halbfinale wie gegen Saarbrücken dreht, hat
so viel Selbstbewusstsein, dass Düsseldorf für mich
auch im Finale gegen Fulda als Favorit gilt.“
Thomas Weikert, Präsident ITTF:
„Borussia Düsseldorf wird Meister. Aus meiner Sicht
haben sie mit Timo Boll den besten Einzelspieler und
dazu Patrick Franziska und Panagiotis Gionis in sehr
guter Verfassung.“
Andreas Preuß, Manager Borussia Düsseldorf:
„Ich glaube daran, dass Borussia Düsseldorf in die-
sem Jahr Meister wird, weil wir ein großartiges Team
haben. Die Mannschaft ist der Star und diese Ge-
schlossenheit wird uns hoffentlich zum Titel führen.“
Stefan Frauenholz, Präsident
TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell:
„Der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell, weil wir mit
den besten Fans der Liga im Rücken die Überraschung
gegen Düsseldorf schaffen können.“
Steffen „Speedy“ Fetzner,
Doppel-Weltmeister 1989 mit Jörg Roßkopf:
„Ich tippe auf Borussia Düsseldorf. Aber natürlich
wäre in diesem Jahr Fulda endlich mal an der Reihe.“
Slobodan Grujic, Trainer 1. FC Saarbrücken TT:
„Ich denke, dass Düsseldorf den Titel holt, weil sie
die beste und variabelste Mannschaft haben.“
Adrien Mattenet, Spieler 1. FC Saarbrücken TT:
„Ich tippe auf Düsseldorf, weil sie vom Spielsystem
profitieren.“
Andrej Gacina, Spieler TTC Zugbrücke Grenzau:
„Düsseldorf, weil sie vier Spieler unter den Top 30
der Welt haben und sehr gut gegen Abwehrspieler
agieren können.“
Masaki Yoshida, Spieler TTC Zugbrücke Grenzau:
„Ich denke Düsseldorf. Sie hatten zwei harte Mat-
ches in den Halbfinals und hier das Vertrauen wieder
gefunden.“
Jonathan Groth, Spieler TTC Zugbrücke Grenzau:
„Düsseldorf wird Meister. Ich denke, Timo wird den
Unterschied machen, er ist der Punktegarant.“
Tomas Pavelka,
Spielertrainer TTC Zugbrücke Grenzau:
„Ganz klar Düsseldorf. Sie waren schon fast aus
dem Rennen und konnten es noch drehen. Sie spielen
gegen Abwehr sehr, sehr gut. Sie sind einfach die be-
ste und kompletteste Mannschaft.“
Die Experten sind sich einig: Düsseldorf schafft es auch in diesem Jahr und wird wieder Deutscher Meister. Das hat zumindest unsere kleine Umfrage in der Tischtennis-Szene ergeben. Wer was gesagt hat, lesen Sie hier.
Wer wird Meister? Und warum?
22 Liebherr TTBL-Finale 2015
Hand aufs Herz: Waren Sie im Play-off-
Halbfinale Fan des 1. FC Saarbrücken TT?
„Das ist eine gute Frage. Ja, eigentlich schon. Nach-
dem Düsseldorf das Hinspiel mit 0:3 verlor, hatte ich
Saarbrücken ein wenig die Daumen gedrückt. Das ist
aber überhaupt nicht gegen die Mannschaft aus
Düsseldorf zu verstehen. Vielmehr wären unsere
Siegchancen in einem Finale gegen Saarbrücken
sicherlich größer.“
Sehen Sie überhaupt eine Chance,
Borussia Düsseldorf zu besiegen?
„Es muss alles perfekt laufen. Aber es wird schon
sehr schwer werden. Patrick Franziska ist nach seiner
Verletzung auch wieder zurück und hat bei den Welt-
meisterschaften ausgezeichnete Ergebnisse erzielt. Au-
ßerdem spielt er gut gegen Abwehr. Wir haben kleine
Chancen, die genutzt werden müssen.“
Wie schon im vergangenen Jahr wird die
Frankfurter Fraport-Arena sehr gut gefüllt sein.
Motiviert die Kulisse, oder sorgt sie für
zusätzliche Nervosität?
„Ich spiele gerne in einer vollen Halle. Das macht
noch mehr Spaß. Für die TTBL ist das Duell zwischen
Düsseldorf und Fulda sicherlich ein super Match. Mit
Timo Boll, Patrick Franziska, Christian Süß und mir wer-
den vier deutsche Spieler am Tisch stehen. Ich erwarte
interessante und hochklassige Partien.“
Wie viel Geld würden Sie im Wettbüro auf
den Deutschen Meister TTC RhönSprudel Fulda-
Maberzell setzen?
„Das hängt von der Quote ab (lacht). Aber ich gehe
nicht davon aus, dass sie sehr hoch sein wird.“
Wie geht das TTB-Finale 2015 aus?
„Düsseldorf wird 3:1 gewinnen. Wer den Punkt für
Fulda holt, hängt natürlich von den Aufstellungen bei-
der Teams ab. Ich denke, dass Panagiotis Gionis ge-
gen uns verlieren wird.“
Vielen Dank für das Gespräch!
„Wir müssen kleine Chancen nutzen“Dreimal spielte Ruwen Filus in dieser Saison mit dem TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell
bereits gegen Borussia Düsseldorf. Sowohl in der Meisterschaft als auch im Liebherr
Pokal-Finale kassierten die Hessen Niederlagen. Vor dem vierten Aufeinandertreffen
gibt sich der Abwehrspieler deshalb auch zurückhaltend.
Wie fühlt es sich an, bei einer Weltmeisterschaft
im Einzel-Viertelfinale gestanden zu haben?
„Ich kann ganz gut damit leben (lacht). Während
des Turniers habe ich mich in einem kleinen Tunnel be-
funden, nicht viel realisiert und auch mein Handy nicht
so oft eingeschaltet.“
Sehen Sie es als Gefahr an, dass eigentlich
nur vom alten und neuen Titelträger Borussia
Düsseldorf gesprochen wird?
„Ich spiele zwar erst meine erste Saison in Düssel-
dorf, aber bei diesem Verein musst du mit der Favori-
tenrolle und damit auch mit dem Druck klarkommen.
Aber Fulda hat auch eine gute Mannschaft. Ruwen Fi-
lus spielt weltklasse, Wang Xi hat zu seiner alten Form
zurückgefunden und Christian Süß kann an einem gu-
ten Tag auch gegen viele Spieler gewinnen.“
Wenn Sie in der Fraport-Arena die Box betreten,
ist die Erwartungshaltung der Zuschauer auf-
grund ihrer WM-Resultate sicherlich gestiegen.
Realisieren Sie so etwas?
„Ich würde vielmehr sagen, dass bei mir aufgrund
der guten WM der Druck abgefallen ist. Nach meiner
Verletzung und den vielversprechenden Trainingslei-
stungen hatte es Anfang des Jahres im Wettkampf
noch nicht so gut geklappt. Das ist nun zum Glück an-
ders. Aber dafür habe ich auch lange und hart gear-
beitet. Ich fühle mich befreiter.
Nun aber zum Endspiel um die Deutsche
Meisterschaft, an dem Sie auch im vergangenen
Jahr teilnahmen ...
„Das ist schon richtig, allerdings im Trikot von Fulda.
Beim Stand von 1:1 verlor ich das vorentscheidende
Spiel gegen Patrick Baum. Ich hoffe, es in diesem Jahr
besser machen zu können.“
Abschließend noch Ihr Tipp für das Endspiel?
„Düsseldorf gewinnt mit 3:1.“
Vielen Dank für das Gespräch!
Liebherr TTBL-Finale 2015 23
Das Leben eines Tischtennis-Profis kann sehr schnelllebig sein. Diese Erfahrung machte
auch Patrick Franziska von Borussia Düsseldorf. Nach dem sensationellen Erreichen
des WM-Viertelfinals und dem Hinspiel in der Champions-League gegen Fakel Gaz-
proma Orenburg wartet mit dem TTBL-Finale gegen den TTC RhönSprudel Fulda-Ma-
berzell schon das nächste Highlight.
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Liebherr TTBL-Finale 2015 25
Fanstory
Helga Misterek hat schon viel gesehen von der
Welt. Schuld daran ist der Verein, für den ihr Herz
schlägt: die Düsseldorfer Borussia um ihre Nummer
eins Timo Boll. Boll war es auch, der die 69-Jährige
bei einem Auswärtsspiel in Wien vor einigen Jahren
völlig verdutzt ansprach. „Was machen Sie denn
hier?“, wollte Boll wissen, der schlicht nicht mit Fan-
Unterstützung in der Fremde gerechnet hatte. Doch
Misterek, Gründungsmitglied des Fan-Clubs Borussia
Düsseldorf 88 e. V. und mittlerweile Ehrenvorsit-
zende, hat schon so manche Fanreise auf die Beine
gestellt. „Wir waren schon in Budapest und in
Malmö, und sehen immer zu, dass möglichst viele
mitkommen. 1995 haben wir sogar eine Reise zu den
Weltmeisterschaften in China organisiert“, berichtet
sie stolz.
„Was soll ich denn bei diesem Ping-Pong?“
Wenn Helga Misterek erzählt, merkt man, wie sehr
sie den Verein und natürlich den Sport liebt. Dabei
musste sie förmlich zu ihrem Glück gezwungen wer-
den. Ein Bekannter, der Steffen Fetzner und Jörg
Roßkopf in den späten Achtzigern während ihrer Zeit
in Düsseldorf massierte, wollte Misterek mit in die
Halle nehmen. „Da habe ich erst mal gesagt
‚Mensch, was soll ich denn bei diesem Ping-Pong?‘“,
erzählt sie und lacht. Dann ging sie doch hin und
gründete bald darauf den Fanclub.
Misterek hat während ihrer Zeit als Vorsitzende des
Fanclubs beobachten können, wie der Verein und die
Fangemeinde stetig wuchs: „Zu unseren Anfangszei-
ten saßen wir noch mit 40 Zuschauern in kleinen
Für Uwe Richter begann alles mit der schwedischen Tischtennis-Legende Jan-Ove Waldner, Helga Misterek bereist für ihren Verein seit über 20 Jahren die halbeWelt, obwohl sie mit „Ping-Pong“ erst nichts zu tun haben wollte. Im Vorfeld desEndspiels um die Deutsche Meisterschaft haben wir mit zwei Fans von Fulda undDüsseldorf gesprochen. Über die Liebe zu ihren Vereinen und natürlich über dasheutige TTBL-Finale.
Ping-Pong und Jan-Ove Waldner
Helga Misterek und ihr Mann Dieter mit der
Düsseldorfer Mannschaft
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Liebherr TTBL-Finale 2015 27
Fanstory
Turnhallen. Auch durch unsere Arbeit im Fanclub wur-
den es aber schnell immer mehr.“ Viel mehr sogar.
In der abgelaufenen Saison kamen durchschnittlich
1.400 Zu-schauern in den Düsseldorfer ARAG Cen-
ter Court.
Beim heutigen Finale werden knapp 3.000 Zu-
schauer erwartet. Und natürlich werden auch Miste-
rek und ihr Fanclub darunter sein. „Wir kommen mit
Bussen und etlichen PKW, weil wir auch einige Mit-
glieder haben, die nicht direkt aus Düsseldorf kom-
men. Alle wollen ihren Teil dazu beitragen, dass wir
heute ge-winnen“, sagt Misterek. Dass das klappt und
Düsseldorf die Titelverteidigung gelingt, davon ist sie
fest überzeugt: „Ich tippe auf ein 3:1 für Düsseldorf.
Auch wenn es jetzt natürlich etwas schwerer wird, weil
Kamal (Achanta, Anm. d. Red.) nicht spielen kann.“
Uwe Richter, Fan-Beauftragter des TTC RhönSpru-
del Fulda-Maberzell, hält sich dagegen mit einem
konkreten Tipp lieber zurück, findet allerdings, dass
die Karten mit dem verletzungsbedingten Ausfall von
Achanta zumindest neu gemischt sind: „Trotzdem
werden wir einen sehr, sehr guten Tag erwischen
müssen, um gegen das Bayern München des Tisch-
tennis zu bestehen. Auch, weil unser „Franz“ (Patrick
Franziska, der letzte Saison noch für Fulda spielte;
Anm. d. Red.) derzeit in Topform ist.“
„Waldner im Doppel zu sehen, war ein Genuss!“
Richter, der im Juni seinen 50. Geburtstag feiert,
konnte sich erst spät für den Tischtennis-Sport begei-
stern. Doch als er 2009 im Hessen-Derby zwischen
Fulda und dem TG Hanau vor 2.000 Zuschauern in
der Fuldaer Esperantohalle den heutigen Trainer
Qing Yu Meng und Tischtennis-Legende Jan-Ove
Waldner gemeinsam im Doppel aufschlagen sah,
hatte es ihn gepackt. „Den beiden zuzusehen, war
einfach ein Genuss“, schwärmt Richter. „Seit diesem
Tag in der Esperantohalle habe ich kein einziges
Spiel mehr verpasst.“ Seine Begegnung mit Waldner,
der Fulda 2012 verließ und seine Profi-Karriere in-
zwischen beendet hat, hat Richter geprägt. Trifft man
Richter heute beim Tischtennis, so erkennt man ihn
leicht. „Ich habe immer das blaue Waldner-Shirt an,
das ich extra habe anfertigen lassen. Jan-Ove hat es
dann im Training getragen und für mich signiert.“
Für das heutige Finale rechnet Richter mit über 100
Anhängern des Rhön-Clubs. „Ich denke, wir werden
eine schlagkräftige Truppe sein. Was wir lautstärke-
mäßig drauf haben, haben wir im Play-off-Rückspiel
in Grenzau gezeigt.“ Glaubt man den Experten, so
können Ruwen Filus & Co. die Unterstützung der „be-
sten Fans der Liga“ (Richter) heute gut gebrauchen.
Uwe Richter (l.) mit seinem Idol Jan-Ove Waldner
Zwei mit Vollprofis gespickte Weltklasseteams,
3.500 begeisterte Zuschauer, eine Inszenierung mit
Feuerwerk, Musik und buntem Rahmenprogramm: So
präsentiert sich das Liebherr TTBL-Finale um die Deut-
sche Mannschaftsmeisterschaft in der Frankfurter Fra-
port Arena nun schon im dritten Jahr. Es hat sich als ei-
nes der größten nationalen Tischtennis-Events erfolg-
reich etabliert.
Ob sich der „Gründungsvater der Bundesliga“, Rudi
Gruber, in solch einer Atmosphäre wohl gefühlt hätte?
Der inzwischen verstorbene, damalige Sportwart des
Deutschen Tischtennis-Bundes hatte kurz vor dem Start-
schuss der ersten Bundesligasaison 1966/67 im Ma-
gazin „Deutscher Tischtennissport“ nämlich gefordert,
„kommerzielle Einflüsse von der Bundesliga fernzu-
halten“.
Publikumsnah und familiär, also ganz im Sinne von
Rudi Gruber präsentierte sich die Bundesliga denn
auch in ihren ersten Jahren. Vor zunächst erschrek-
kenden Zuschauerzahlen: Lediglich 480 Fans ver-
folgten insgesamt am 10./11. September 1966 die er-
sten Partien des Oberhauses. Und sahen, wie der SV
Moltkeplatz Essen und TuSa Düsseldorf jeweils den
TTC Mörfelden besiegten, der 1. FC Saarbrücken so-
wohl beim Post SV Augsburg als auch beim TSV Mil-
bertshofen gewann und der VfL Osnabrück dem SSV
Reutlingen keine Chance ließ. Die Hauptakteure da-
mals: hauptberufliche Handwerksmeister, Kaufleute,
Studenten.
Doch die schnellste Rückschlagsportart der Welt
machte ihren Weg, die Bundesliga entwickelte sich
weiter. Um gegenüber anderen Sportarten konkur-
renzfähig zu werden, erhielten Professionalisierung,
Kommerzialisierung und Medialisierung Einzug. Ein
„Sport zum Anfassen“ ist Tischtennis dennoch geblie-
ben. Spieler, Funktionäre und Fans pflegen nach den
Bundesligapartien noch immer einen engen Aus-
tausch. Selbst beim Finale in Frankfurt ist der Zu-
schauer aufgrund der Center- Court- Atmosphäre nicht
einfach nur dabei, sondern hautnah dran. Und erlebt
mit, wie in einem einzigen Endspiel die Deutsche Mei-
sterschaft entschieden wird.
Doch auch das war nicht immer so: Die Bundesliga
hat in ihrer Geschichte so häufig ihren Spielmodus ge-
wechselt wie die Sportler in einem Satz den Aufschlag.
Während die Meisterschaft in der ersten Saison be-
reits am vorletzten Spieltag feststand, tragen seit der
Spielzeit 1984/85 die vier besten Teams nach Ab-
schluss der Hin- und Rückserie bekanntlich eine Play-
off-Runde aus.
Der erste Meister der Tischtennis-Bundesliga 1966
hieß übrigens: Düsseldorf.
TTBL historisch
Vor durchschnittlich rund 100 Zuschauern fanden 1966 die ersten Spiele der neu
gegründeten Tischtennis-Bundesliga statt. Von Kommerz, Professionalisierung und
Spektakel keine Spur. Das hat sich grundlegend geändert.
Ein „Sport zum Anfassen“ – damals wie heute
Liebherr TTBL-Finale 2015 29
30 Liebherr TTBL-Finale 2015
Die Fußball-Bundesliga ist längst Kult, die Tischtennis
Bundesliga (TTBL) auf dem besten Weg dahin! Nach
der chinesischen Superliga ist die TTBL die stärkste
Liga der Welt, Top-Stars wie Timo Boll begeistern seit
Jahren die Fans. Mit Ausnahme von Dimitrij Ovtcha-
rov sind alle deutschen Nationalspieler in der TTBL ak-
tiv. Hinzu kommen Stars wie Team-Europameister
Tiago Apolonia aus Portugal und Abwehr-Ass Wang
Xi aus China sowie aufstrebende Talente wie der Bra-
silianer Hugo Calderano, Bronze-Gewinner der Olym-
pischen Jugendspiele.
Was die DFL für den Fußball ist, ist die TTBL Sport
GmbH für den Tischtennissport. Aus einer Hand wer-
den unter der Leitung von Geschäftsführer Nico Stehle
die Geschicke der Tischtennis Bundesliga geleitet. So
entwickelt sich die TTBL ständig weiter, führt neue For-
mate ein und lockt die Stars aus aller Welt nach
Deutschland. Vor allem die fortschreitende Digitalisie-
rung hat der TTBL einen enormen Schub gegeben. Alle
Spiele der Liga sind live und auf Abruf als Video-on-De-
mand im TTBL-TV (www.ttbl.de/ttbl-tv) verfügbar, kein
Ballwechsel wird mehr verpasst.
Die TTBL arbeitet mit Hochdruck an der Weiterent-
wicklung ihres Premiumprodukts TTBL-TV – und die
Fans schätzen das. Allein im vergangenen Jahr (April
2014 bis März 2015) stiegen die Nutzerzahlen des
Videoportals im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um
fast 25 Prozent. Einen großen Anteil daran hat die vor
einem Jahr eingeführte TTBL-Konferenz, die nahezu an
jedem Spieltag mehr Zuschauer anzieht als die ein-
zelnen Begegnungen.
Um mit der rasanten Entwicklung der digitalen Me-
dien Schritt zu halten, hat die TTBL Anfang des Jahres
ihre Website von Grund auf neu gestaltet. Auf
www.ttbl.de finden Tischtennis-Fans frisch und modern
aufbereitet alles Wichtige rund um die TTBL: Aktuelle
News, Hintergrundberichte, Interviews, Spielpläne, Ta-
bellen, detaillierte Spielerporträts und vieles mehr. Die
neue Website ist zudem für die Nutzung auf mobilen
Endgeräten optimiert, sodass auch von unterwegs be-
quem auf alle Inhalte zugegriffen werden kann.
Der mediale Erfolg der TTBL ist natürlich außerdem
eng mit entsprechend entwickelten Events verbunden.
Hierzu zählt neben dem Pokal-Finale zweifellos das
Liebherr TTBL-Finale, das in diesem Jahr bereits zum
dritten Mal in Frankfurt stattfindet. Eine souveräne Vor-
runde, ein Spaziergang durch das Halbfinale – all das
zählt dann nicht mehr. Denn ein einziges Spiel ent-
scheidet darüber, wer Deutscher Mannschaftsmeister
2014/2015 wird und den Pokal in die Höhe stemmen
darf.
www.ttbl.de
www.facebook.com/TischtennisBundesliga
Die TTBL: Auf dem Weg zur Kult-Liga
© A
irbus
www.liebherr.com
Gemeinsam zum Erfolg.
Der beste Weg zum Erfolg sind leistungsfähige Partner,
auf die man sich verlassen kann. Das gilt im Sport
wie auch in der Wirtschaft. Liebherr ist ein solcher Partner.
Im Baubereich mit Turmdrehkranen, Fahrzeugkranen,
Hydraulikbaggern, Muldenkippern, Hydroseilbaggern, Rad-
ladern, Planier- und Laderaupen, Rohrlegern, Beton-
mischanlagen, Fahrmischern und Betonpumpen. Im
Güterumschlag mit Schiffs-, Offshore-, Container- und
Hafenmobilkranen. Im Maschinen- und Anlagenbau mit
Werkzeugmaschinen, Verkettungsanlagen und Engineering-
projekten sowie bei Flugzeugausrüstungen mit Fahrwerken,
Betätigungs- und Klimatisierungssystemen und in der
Verkehrstechnik mit Ausrüstungen für Schienenfahrzeuge.
Im Haushaltsbereich ist Liebherr Spezialist für Kühl- und
Gefriergeräte, und in der Touristik betreibt Liebherr Hotels
in Irland, Österreich und Deutschland.
Mehr als 41.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 130
Gesellschaften weltweit sorgen dafür, dass Sie sich auf
Liebherr als Partner auch in Zukunft verlassen können.
Mit Ideen, Beweglichkeit und weltweit anerkannten
Produkten.
Team-Sponsor des DTTB