59
ingenieurbüro AG www.ferdykaiser.li MIT FAIRNESS ZUM ERFOLG Biogas Die erneuerbare Energie mit der grossen Zukunft Für mein Klima Tel. 236 15 55 Mehr dazu unter www.lgv.li TELECOM FL AN SWISSCOM? Unsere Titelstory befasst sich mit dem brisanten Thema des beabsichtigten Verkaufs der Telecom FL samt Netzinfrastruktur an die Swisscom. ab Seite 6 14 April 2013 Zeitschrift für Liechtenstein und die Region

lie:zeit Ausgabe #14

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Zeitschrift für Liechtenstein und die Region

Citation preview

Page 1: lie:zeit Ausgabe #14

5050

50

Wir wünschen allen Radfahrernviel Glück.

MIT FAIRNESS ZUM ERFOLG

ingenieurbüroAG

www.ferdykaiser.li

MIT FAIRNESS ZUM ERFOLG

Inserat 50 / 50 mm

Vorlage Kaiser Bürodaten1:200

Ingenieurbüro Ferdy Kaiser AG Peter-und-Paul-Strasse 24, 9493 Mauren

BiogasDie erneuerbare Energiemit der grossen Zukunft

Für mein Klima

Tel. 236 15 55

Mehr dazu unter www.lgv.li

TELECOM FL AN SWISSCOM? Unsere Titelstory befasst sich mit dem brisanten Thema des beabsichtigten Verkaufs der Telecom FL samt Netzinfrastruktur an die Swisscom. ab Seite 6

14April 2013

Zeitschrift für Liechtenstein und die Region

Page 2: lie:zeit Ausgabe #14

lie:zeit

Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen. Antoine de Saint-Exupéry

Landstrasse 153, 9494 Schaan

Niederlassung UnterlandHaldenstrasse 5, 9487 Bendern

www.bvd.li

Page 3: lie:zeit Ausgabe #14

3

Ein Interview der besonderen Art ist uns mit S.D. Landesfürst Hans-Adam II. gelungen. Er hat uns aus seiner Jugendzeit und dem Erwachsenwerden erzählt, aber auch von seinen Neigungen als Kind und die ersten Schritte auf dem politischen Parkett, auf dem ihn besonders sein Vater führte und prägte.An ein hoch brisantes Thema hat sich unser langjäh-riger Mitarbeiter Alexander Batliner gewagt: an den beabsichtigten Verkauf der Telecom FL samt Netz-infrastruktur an die Swisscom. Die Fronten sind verhärtet, beide Seiten führen nachvollziehbare Ar-gumente ins Feld. Wir haben uns mit dem CEO der Swisscom AG, Herr Carsten Schloter aus erster Hand über den Stand der aktuellen Lage informieren lassen. Ein wichtiges Thema, das Liechtenstein seit längerer Zeit schon beschäftigt, ist die finanzielle Schief lage des Staatshaushaltes. Deshalb sagt Regierungschef Adrian Hasler im Interview mit der lie:zeit ganz deutlich, dass bei ihm die Sanierung des Staatshaus-halts oberste Priorität geniesse. Sein Stellvertreter Thomas Zwiefelhofer stellt seine ihm anvertrau-ten Ministerien und die grosse Arbeit, die auf ihn warte, näher vor. Dabei schenkt er besonders dem Ressort Wirtschaft ein entsprechendes Augenmerk. Der Geschäftsführer der Treuhändervereinigung (THV), Clemens Laternser, geht in einem Inter-view der Frage des noch von Klaus Tschütscher unterschriebenen DBA mit Österreich nach. Die THV bezweifelt, ob es überhaupt EWR-konform

ist und fordert Nachbesserungen. Pio Schurti, Du-Abgeordneter im Landtag, will mit seinen Frakti-onskollegen die Koalitionsregierung an ihren An-sprüchen und Versprechungen messen, die in der Koalitionsvereinbarung festgehalten sind. Martin J. Matt verweist in seinem Beitrag auf die Gründung des Nordic Club Liechtenstein, der fünf Jahre alt wird und stellt ihn mit seinen erfolgreichen Auf-tritten – besonders in diesem Winter – näher vor. Tamara Beck hat die ersten Liechtensteiner Wet-terfee Bettina Walch besucht, die in der Zwischen-zeit als höchst erfolgreiche Radiomacherin bei SRF 3 von sich reden macht. Der Wildpark Feldkirch, der auf ganz Vorarlberg und in die weite Region als ein Tierpark mit besonderen Attraktionen seine Faszination ausübt, begeht seinen 50. Geburtstag. Johannes Kaiser stellt den Park als ein beliebtes Ausf lugsziel vor. Der Umgang mit Krebs ist so in-dividuelle wie der Mensch selbst, sagt Marion Leal, frisch gekürte «Frau des Jahres» in Liechtenstein, die viele Menschen und deren Schicksale auf dem oftmals schwierigen Weg begleitet.

In diesem Sinne wünsche ich euch eine spannende Lektüre und tschüss bis zum 11. Mai

Herbert OehriHerausgeber

TV-COM AG . Wirtschaftspark 319492 Eschen . LiechtensteinTelefon +423 377 38 [email protected] . www.tv-com.li

TV-COM AG . Wirtschaftspark 319492 Eschen . LiechtensteinTelefon +423 377 38 [email protected] . www.tv-com.li

tv-com.l iKleininserat50x50 mm

Logo&Adresse100.5x20 mm

BUSWERBUNG

+423 375 9000www.medienbuero.li

BUSWERBUNG

+423 375 9000

www.sporteo.cc

ImpressumVerleger: Zeit-Verlag Anstalt, 9492 Eschen/Liechtenstein (Herbert Oehri) – Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter)– Johannes Kaiser – Rebecca Testi-Marogg- Alexander Batliner - Jnes Rampone-Wanger –– Vera Oehri-Kindle - Weitere Beiträge/Interviews: S.D. Fürst Hans Adam von und zu Liechtenstein - Regierungschef Adrian Hasler – Regierungschef-Stv. Th omas Zwiefelhofer – Pio Schurti - Chrisi Kindle – Martin J. Matt – Marcus Vogt - Dr. Patrick Schürmann, LL.M. – Patrick Fürnschuss – Tamara Beck – Simone Brandenburger , Uni Liechtenstein - Grafi k/Satz/Lithos: Medienbüro Oehri & Kaiser AG – Druck: Südostschweiz Druckzentrum Haag– Fotos: Medienbüro – Jürgen Posch – LGT - sporteo - privat zur Verfügung ge-stellt – Akquisition: Nicolas Haas, Vera Oehri – Seven PS Martin Schaper – Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröff entlich werden – Erscheinung: Wochenende 13. April als Monats-zeitschrift– Aufl age: 36‘000 Exemplare (Postverteilung) mit 80‘000 Leserinnen und Lesern - u.a. in alle Haushaltungen von Liechtenstein und Bezirk Werdenberg und Postfächer Rheintaler Gemeinden – Ausgewählte Adressen von Sargans bis Bad Ragaz und Grossraum Feldkirch.

EDITORIAL

Liebe Leserinnen, liebe Leser

Page 4: lie:zeit Ausgabe #14

lie:zeit

Serving you from East to West.

Your partner as international fiduciaries and trustees.

Our group offers multidisciplinary comprehensive

management, legal and accountancy services

in all major jurisdictions.

Jeeves Group, Bahnhofstrasse 7, 9494 Schaan, Liechtenstein

T + 423 236 14 60, F + 423 236 14 61, [email protected]

www.jeeves-group.com

Europe • The Caribbean • Central America • Middle East • Far East • Asia Pacific

Page 5: lie:zeit Ausgabe #14

5

Aus dem Inhalt:

polit:zeit

sport:zeit

business:zeit

meine:zeit

Ausgabe 14 / 2013

Fussball: Nicht alle sind zufriedenViele Liechtensteiner Fussball-Mann-schaften sind mit der momentanen Ta-bellenlage Mitte April nicht zufrieden. Das gilt besonders für die Fanionteams aller sieben liechtensteinischen Clubs. Seite 24

8. Unternehmertag in VaduzEntscheidungsträger und Wirtschafts-interessierte strömten von allen Seiten in die Spörryhalle, wo am 14. März der achte Unternehmertag stattfand. Ein Rückblick ab Seite 26

Fürst Hans-Adam II. erzähltFürst Hans-Adam II. wuchs mit seinen Geschwistern auf Schloss Vaduz auf. In den Jahren 1969–1984 wurde Erbprinz Hans-Adam mit der Verwaltung des Fürstlichen Vermögens betraut, das er dank grossen Fähigkeiten neu und er-folgreich ordnen konnte. Seit 37

Wird Telecom FL an die Schweiz verkauft?Weshalb die Swisscom Interesse hat und wie er sich die Zukunft des Tele-kommunikations-Standortes Liechten-stein vorstellt, sagt Carsten Schloter als CEO der Geschäftsleitung der Swiss-com AG im Interview. ab Seite 6

Petra & Thomas Schädler Bergstrasse 123 9497 Triesenberg+423 780 77 73 & +423 780 73 77

ANZEIGE

Aus dem Inhalt

Titelthema: Verkauf der Telekommunikation ab 6

«Sanierung des Staatshaushalts als oberste Priorität» 13

«Auf dieser Grundlage ist keine Rechtssicherheit gegeben» 14

«Erwartung der Bevölkerung ist gross» 15

Wie gut ist die neue Regierung? 18

Der erste Weltcupsieg als Krönung 20

Langlauf: Der jüngste grosse Sportclub Liechtensteins 21

Wo stehen unsere Fussball-Teams Mitte April? 24

Führungsgrundsätze ohne Patentrezept 26

Neue Beschuldigtenrechte im Strafprozess 29

Die LGT als Stütze des alpinen Skisports 30

25 Jahre sporteo ! 32

«Spielen um zu gewinnen …» 33

Bettina Walch: Von der Wetterfee zur Radiomacherin 35

«Der Staat hat dem Menschen zu dienen» 37

Wildpark Feldkirch begeht 50-Jahrjubiläum 40

Kinder-Uni: Werkstatt für frische Einfälle 43

Neueröff nung Denner: Da macht Einkaufen Spass 44

aha – Tipps & Infos … für und mit Jugendlichen 46

Das rät der Arzt 47

Garten Thema ab 48

«Frau des Jahres» 58

Page 6: lie:zeit Ausgabe #14

lie:zeit

«Wir verstehen, dass der Verkauf des Netzes für Emotionen sorgt»

: Seit dem Jahr 2006 steht Carsten Schloter als CEO der Geschäfts-leitung der Swisscom AG vor. Nun möchte er die Telecom FL samt Netzinfra-struktur kaufen. Weshalb die Swisscom Interesse an der Telecom hat und wie er sich die Zukunft des Telekommunikationsstandortes Liechtenstein vorstellt, sagt er im Interview mit der lie:zeit. Von Alexander Batliner

lie:zeit: Herr Schloter, die Swisscom AG möchte 75 Prozent die Telecom FL übernehmen und damit auch einen Grossteil der Netzinfrastruktur. Weshalb hat die Swisscom Interesse an einer solchen Übernahme? Was verspricht sich die Swisscom davon?

Carsten Schloter: Die Bande von der Schweiz wie auch Swisscom mit Liechtenstein sind traditio-nell sehr eng und wir fühlen uns verbunden. Wir haben bis 1998 sämtliche Telekom-Dienste im Land erbracht und waren bis 2003 im Markt als Dienstanbie-ter vertreten. Zudem sind wir seit dem Jahr 2000 in Liechtenstein als Mobilfunkanbieter aktiv. Wir wollen Synergien nutzen und den Kunden in Liechtenstein ein gleichwertiges Angebot wie in der Schweiz verfügbar machen. Somit können wir mit unserer sehr brei-ten Angebotspalette mehr Kun-den erreichen.

Hand aufs Herz: Der Markt Liechtenstein ist doch so klein, dass sich die Swisscom keine grossen Gewinne daraus erhoffen kann. Wie wollen Sie die Swisscom Liechtenstein AG positionieren, damit sie auch langfristig Gewin-ne abwirft?

Um das gesamte Swisscom Ange-bot offerieren zu können, streben wir eine organisatorische Integra-tion der Telecom FL in der Swiss-com Schweiz an, bleiben aber natürlich in Liechtenstein mit

eigenen Mitarbeitenden präsent. Die möglichen Angebotsvorteile und Synergien rechtfertigen eine betriebswirtschaftlich sinnvolle Investition. Auf lokale Gegeben-heiten gehen wir auch innerhalb der Schweiz ein, das ist nicht neu für uns.

Weshalb schliessen Sie einen Kauf der Telecom FL ohne Netzinfra-struktur aus?

Die Synergien können wir nur realisieren, wenn wir in der Netz-infrastruktur die gleichen Ausrüs-tungen wie in der Schweiz ein-setzen. Wir müssen durchgängig dieselben Prozesse, Produkte und Preismodelle nutzen können. Dies ist nur über den vollen Zugriff auf den Bau und Betrieb der Netzin-frastruktur möglich.

Im Januar gab es bei der Swisscom offene Punkte, die geklärt werden mussten. Hierbei handelte es sich meines Wissen um die Kosten für den Netzunterhalt und den Netz-bau. Welche Fragen stellten sich der Swisscom und wie konnten diese Probleme gelöst werden?

Zwei Faktoren führen im Ver-gleich zur Schweiz zu höheren Kosten beim Netzunterhalt in Liechtenstein. Neben der hö-heren Bautätigkeit ist dies auch eine andere Vorgehensweise. So werden in Liechtenstein etwa im Falle von Strassenverlegungen je-weils neue Rohranlagen verbaut.

Carsten Schloter, CEO Swisscom AG

Page 7: lie:zeit Ausgabe #14

7lie:zeit

In der Schweiz hingegen versu-chen wir, die bestehenden Rohr-anlagen auch für die zukünftigen Glasfasernetze zu nutzen. Wir sind überzeugt, dass dies auch in Liechtenstein möglich ist und die Kosten für den Netzunterhalt ge-senkt werden können.

Die Glasfasertechnologie ist sicher die Technologie der Zukunft. Be-stehen schon Konzepte, in welchem Umfang die Glasfasertechnologie in Liechtenstein installiert werden soll? Wurden mit der Regierung Vorgaben vereinbart, welche die Swisscom diesbezüglich umzu-setzen hat? Bis wann wird es in Liechtenstein einen 100% FTTH-Ausbau geben?

Gemäss den verhandelten Ver-trägen werden wir beim Breit-bandausbau die gleichen Stan-dards wie in der Schweiz garantieren: Wir sichern zu, dass im Jahr 2020 mindestens 80% der Bevölkerung eine Bandbreite von 100 Mbit/s erhalten werden. Wir setzen auf einen kombinierten Ausbau von Glasfaser bis in die Wohnungen und Geschäfte wie auch auf eine Weiterentwicklung des Kupfernetzes. Dabei ist klar, dass wir die Glasfasern laufend näher zu den Kunden bringen werden.

In einem Interview mit der Berner Zeitung sagten Sie vor kurzem: «Wichtig ist, dass Liechtenstein entscheidet, und zwar vor dem Sommer. Sonst entsteht eine Patt-situation, von der weder das Fürs-tentum, noch Telecom FL, noch wir prof itieren.» Weshalb diese Eile und wie darf man ihre Aussage von der Pattsituation verstehen?

Die Kunden und Mitarbeitenden der heutigen Telecom FL sind stark verunsichert, was verständ-lich ist. Selbstverständlich respek-tieren wir den politischen Prozess, auch im Interesse der Mitarbei-tenden und der Kunden sollte je-doch rasch entschieden werden.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass in Liechtenstein das Volk das letzte Wort haben wird und eine etwai-

ge Volksabstimmung erst nach der Sommerpause stattf indet. Zieht die Swisscom AG ihr Angebot zu-rück, wenn sich die Entscheidung verzögern sollte?

Wir möchten bis im Juni einen klaren politischen Entscheid zum weiteren Ablauf. Wenn sich dieser Prozess weiter verzögert, müssen wir die Situation neu beurteilen.

Können Sie verstehen, dass es in Liechtenstein Kritik gibt am Ver-kauf des Netzes und Stimmen zu hören sind, dass damit das Liech-tensteiner ‚Tafelsilber‘ in auslän-dische Hände abgegeben wird? Wie können Sie diese Kritiker beruhigen?

Wir verstehen, dass der Verkauf des Netzes für Emotionen sorgt und unterschiedliche Meinun-gen bestehen. Liechtenstein wird aber auch künftig mit 25% am Unternehmen beteiligt sein, das Netz bleibt im Unternehmen und Swisscom ist ein langfristiger und verlässlicher Partner.

Es wird von einem Verkaufspreis von CHF 23 Mio. gesprochen. Dies obwohl der Buchwert der Netzinfrastruktur ein Mehrfaches höher ist. Zudem muss das Land Liechtenstein noch für das f inan-zielle Def izit in der Pensionskasse gerade stehen, was den Nettopreis um weitere Millionen nach unten drückt. Kaufen Sie die Telecom FL und das Liechtensteiner Netz zu einem Schnäppchenpreis, Herr Schloter oder wie bewertet die Swisscom den Verkaufspreis?

Der Verkaufspreis richtet sich nach den künftig erwarteten Er-trägen des Unternehmens und wird von beiden Seiten als fair er-achtet. Der theoretische Buchwert einer Netzinfrastruktur hingegen hat auf die Bewertung des Ertrags nur einen indirekten Einfluss.

Mit welchem Personalbestand budgetieren Sie in den kommenden Jahren? Gibt es einen Sozialplan, dass diejenigen Personen, welche in der neuen Swisscom Liechten-stein AG keinen Platz f inden, bei

der Swisscom Schweiz im angren-zenden Ausland einen Arbeitsplatz erhalten?

Wir rechnen längerfristig mit bis zu 40 Mitarbeitenden vor Ort und versuchen, so viele wie mög-lich vom Abbau betroffene bei Swisscom in der Schweiz weiter zu beschäftigen. Wo dies nicht möglich ist, kommt ein Sozialplan zum Zug.

Die private Informations- und Kommunikationstechnik Branche äussert die Sorge, dass sie mit die-ser Übernahme stark unter Druck kommen werde. Dies würde etliche Klein- und Mittelbetriebe betref-fen. Wie können Sie diesen Firmen ihre Sorgen nehmen?

Auch hier setzen wir auf Ge-schäftsmodelle, die sich im Schweizer Markt bewährt ha-ben, und werden ein umfassendes Wiederverkaufsangebot auf den Markt bringen. Alternative An-bieter erhalten damit zu fairen Be-dingungen einen Netzzugang und können ihren Kunden Produkte und Dienste auf verschiedenen Wertschöpfungsstufen offerie-ren. Die Erfahrung zeigt, dass die Kunden in einem solchen Umfeld von einer höheren Wettbewerbs-dynamik profitieren.

Welche Vorteile bekommt der Kon-sument mit diesem Verkauf. Oder anders gefragt: Was bietet die Swisscom Liechtenstein AG was die Telecom FL den Konsumenten nicht bieten kann?

Die Kunden werden vor allem bei den kombinierten Angeboten profitieren, die wir in der Schweiz sehr erfolgreich vermarkten. Die Kunden werden künftig von der Festnetztelefonie, Internet, Fern-sehen bis hin zu einem komplet-ten Mobilfunkangebot alles aus einer Hand erhalten. Als sehr breit aufgestelltes und in der Schweiz flächendeckend tätiges Unternehmen haben wir die Kraft, die Angebote laufend auszubauen und mit der rasanten Entwicklung in der Branche Schritt zu halten.

Die Liechtensteiner Regierung hat mitgeteilt, dass sich die Preise zwi-schen der Swisscom Liechtenstein AG und der Swisscom Schweiz nicht unterscheiden dürfen. Nun gibt es Bereiche, welche bei der Te-lecom FL günstiger sind als bei der Swisscom. Werden diese Preise er-höht? Auf welche Preispolitik darf sich die Liechtensteiner Bevölke-rung einstellen?

Unser Ziel ist, die gleichen Prei-se wie in der Schweiz anzubieten. Als Folge des höheren Wettbe-werbsdrucks in der Schweiz wer-den die Kunden in Liechtenstein von einem besseren Preis-/Leis-tungsverhältnis profitieren. In den wenigen Bereichen, wo Swisscom leicht teurer ist, werden wir faire Angebote für den Übergang lan-cieren. Die Kunden in Liechten-stein werden von der modernsten Festnetztelefonie profitieren, die höchste Qualität und deutlich mehr Möglichkeiten enthält, die bereits im Basispreis enthalten sind. Oder von Swisscom TV, das mit in seiner Bildqualität und Sendervielfalt überzeugt. Unsere Internetangebote werden mehr Bandbreite zu vergleichbarem Preis bieten. Vor allem in der Übergangsphase werden unsere Kunden in Liechtenstein von spe-ziellen, attraktiven Neukunden-Angeboten profitieren können.

Welche Massnahmen werden Sie einleiten, um die Erreichbarkeit Liechtensteins aus dem Ausland weiter zu verbessern?

Auch dies steht auf unserer Agen-da. Wir werden unser internati-onales Gewicht geltend machen, um die Erreichbarkeit zu verbes-sern.

Zur Telecom FL gehört auch die Firma Deep AG mit Sitz in Chur. Weshalb hat die Swisscom kein In-teresse, diese Firma mit zu erwer-ben?

Swisscom ist als Internetanbieter in der Schweiz bereits sehr gut verankert und es war seit Beginn der Verhandlungen klar, dass wir die Firma nicht kaufen werden.

Page 8: lie:zeit Ausgabe #14

lie:zeit

«Bei einer Fusion würden die Stärken der TLI und der LKW zusammengeführt»

: Gerald Marxer, Vorsitzender der Geschäftsleitung der LKW, sieht in einer Fusion von Telecom FL und LKW mehr Vorteile als mit dem Verkauf an die Swisscom. Für ihn ist auch der der Verkaufspreis zu tief. Auch in Bezug auf die Netzinfrastruktur sieht er grosse Vorteile, wenn sie in der Hand der LKW wäre. Von Alexander Batliner

lie:zeit: Herr Marxer, die LKW würden eine Fusion der Telecom FL mit den LKW gegenüber dem Verkauf an die Swisscom bevor-zugen. Weshalb sollen die LKW in den Telekommunikationsmarkt einsteigen?

Gerald Marxer: Die LKW sind seit mehr als 15 Jahren im Tele-kommunikationsmarkt Liech-tenstein aktiv. Bis Ende 2006 haben wir im ganzen Land bis auf Eschen/Mauren das CATV-Netz mit Diensten betrieben. Seit der Konsolidierung mit LTN planen, bauen und betreiben wir die Telekommunikationsnetze. Entsprechend ist das Know-how bei uns durchaus vorhanden. Wir können im Falle einer Fusion also nicht von einem Neueinstieg sprechen, sondern von einer - für uns logischen - Weiterentwick-lung.

Welche Vorteile ergäben sich aus Ihrer Sichtweise aus einer solchen Fusion mit den LKW gegenüber dem Verkauf an die Swisscom?

Bei einer Fusion würden die Stärken der TLI und der LKW zusammengeführt und vie-le Schnittstellen und damit verbundene Kosten würden entfallen. LKW würden den liechtensteinischen Telekommu-nikationsmarkt in ein sogenann-tes ‚Open-Access-Modell‘ wei-terentwickeln. D.h. das Netz soll

für alle Anbieter von Telefonie-, Fernseh- und Internet-angeboten offen und attraktiv sein für eine Vielfalt von Wahlmöglichkei-ten für den Endkunden. LKW würden sich mittelfristig auf den Netzbetrieb und die Grundver-sorgung beschränken. Der gröss-te Vorteil ist aber sicherlich, dass das Netz - als ganz wesentlicher Teil der liechtensteinischen Inf-rastruktur - in den Händen und damit unter der Kontrolle des Staates bleiben würde. Es wür-den weniger Arbeitsplätze, über eine längere Zeit wegfallen, was sicherlich sozialverträglicher ist und gleichzeitig würde mehr Wertschöpfung im Land verblei-ben. Letztlich wären die geplan-ten grossen Sonderabschreibun-gen bei LKW nicht oder nur in sehr viel geringerem Ausmass nötig.

Welche Nachteile sehen Sie durch den Verkauf an die Swisscom für den Telekommunikationsmarkt Liechtenstein?

Durch die zugegebenermassen professionellen Produkte und Dienstleistungen würden es lo-kale Anbieter sehr schwer haben auf dem Markt bestehen zu kön-nen. Daneben hat das Land als Minderheitsaktionär nur noch beschränkten Einfluss auf den Netzausbau und die Netzqua-lität, was letztlich zu einer un-terschiedlichen Netzqualität in

verschiedenen Gebieten im Land führen kann. Kurz: gute Netz-qualität, wo viel Geld verdient werden kann und möglicherwei-se schlechtere Netzqualität in Siedlungsrandgebieten. Der Ver-kaufspreis und der damit verbun-dene Abschreiber bei den LKW ist viel zu tief und orientiert sich vor allem an den Gewinnerwar-tungen der Swisscom. Nicht zu-letzt gehen Synergien im Werk-leitungsbau verloren, die wir bei LKW in den letzten Jahren kon-sequent aufgebaut und genutzt haben.

Anlass zur Diskussion gibt der Ver-kauf der Netzinfrastruktur. Die Glasfasertechnologie ist sicherlich jene der Zukunft. In Bezug auf den Ausbau des Netzes wird die Swisscom Liechtenstein AG ge-mäss Christian Wolf, VR-Präsi-dent der Telecom FL, bis 2020 40 Mio. Franken investieren. Welches Konzept haben die LKW in Bezug auf den Ausbau des Netzes?

Die LKW haben bereits vor den Diskussionen mit Swisscom den Glasfaserausbau initiiert und ha-ben ein klares Investitionskon-zept für einen flächendeckenden Glasfaserausbau bis 2020 auf den Tisch gelegt. Damit würde eine hohe Netzqualität für alle Ein-wohner Liechtensteins sicher-gestellt. Das dafür notwendige Investitionsvolumen liegt eben-falls bei etwa 40 – 50 Millionen Franken.

Page 9: lie:zeit Ausgabe #14

9lie:zeit

Wie können die LKW eine solche Übernahme und einen solchen Netzausbau überhaupt finan-zieren? Würden dann Staats-mittel benötigt?

Eine Übernahme könnte z.B. als Verschmelzung der zwei Schwesterunternehmen gestal-tet werden, sodass keine di-rekten Kosten entstehen. Der Unternehmenswert der LKW würde entsprechend steigen. Für den Ausbau des Netzes haben wir einen klaren Busi-ness Plan aufgestellt, der eine Amortisation des Netzes über die Nutzungsdauer vorsieht. Das ist der normale Weg für ei-nen Infrastrukturbetreiber, um seine Investitionen zu finanzie-ren. Es würden hierfür ganz klar keine Gelder des Staates gebraucht werden.

Die LKW müssen mit dem Ver-kauf hohe Abschreibungen auf ihr Netz vornehmen. Das Netz ist einiges höher bewertet als der Verkaufspreis. Wie bewerten Sie diese Diskrepanz?

Die Buchwerte des Netzes bei den LKW ergeben sich im We-sentlichen aus dem Kaufpreis, den wir bezahlen mussten, um das Netz von der LTN (heute TLI) zu übernehmen und den Glasfaserinvestitionen, die wir seither getätigt haben. Der An-lagenwert ist aus unserer Sicht nachhaltig und das Netz heute keineswegs überbewertet. Dies wird auch über die Netznut-zungspreise bestätigt, die - für eines der besten Telekommu-nikationsnetze in Europa - im Mittelfeld aller europäischen Staaten liegen. Swisscom hin-gegen geht bei der Bewertung des Aktienpaketes der TLI von einem ganz anderen Ansatz aus. Im Wesentlichen bewertet sie die von ihr angestrebten Ge-winne über die nächsten Jahre und errechnet daraus den Wert der TLI. Dieses Vorgehen ist bei Firmenübernahmen durch-aus üblich, berücksichtigt aber den langfristigen Wert der In-frastruktur zu wenig bis gar nicht.

Welche Auswirkungen hat die-ser Verkauf auf den Personal-bestand der LKW? Welche Un-terschiede diesbezüglich würden sich durch eine Fusion ergeben?

Basierend auf der Absichtser-klärung gingen wir bei LKW von rund zehn Stellen aus, die über etwa ein halbes Jahr ab-gebaut werden müssten. In der Zwischenzeit konnten wir in sehr konstruktiven Gesprächen mit der Swisscom einige dieser Stellen retten, sodass wir heu-te noch von einem Verlust von rund sechs bis sieben Vollzeit-stellen ausgehen. Im Fusions-fall würde der operative Perso-nalbestand von TLI mit LKW verschmolzen und mittelfristig reduziert auf die Aufgaben des Netzbetreibers und die Grund-versorgungsaufgaben.

Im Fusionsfall sind mittelfristig natürlich auch umfangreiche Restrukturierungsmassnahmen notwendig, sodass mittel- bis langfristig in der Grössenord-nung 50 bis 60 Stellen bei LKW und TLI zusammen wegfallen werden. Im Gegensatz zum Swisscom-Kauf würde dieser Stellenabbau aber über längere Zeit und somit sozialverträgli-cher passieren.

Sollte es zum Verkauf an die Swisscom kommen, welche Geschäftsbereiche werden die LKW dann Ihren Kunden an-bieten?

Neben den traditionellen Stromgeschäften, Netz und Energie, verbleiben die Elekt-roinstallationen, Elektrofach-handel und ein Teil des jetzigen Telekommunikationsnetzbau bei den LKW. Neu kommt das Kabelfernsehkundengeschäft dazu, welches wir von der TLI übernehmen würden. Auf den Kabelfernsehnetzen planen wir ein attraktives Angebot, das mindestens so gut, wie das der Swisscom sein soll. Dafür müs-sen wir das Kabelfernsehnetz ausbauen und einige Millionen Franken investieren. Entspre-chende Verhandlungen haben wir bereits aufgenommen.

Die neue Regierung wird sich nun dieser Thematik annehmen. Haben Sie bereits mit Wirt-schaftsminister Thomas Zwie-felhofer Kontakt aufgenommen um ihn von einer Fusion zu überzeugen? Werden die LKW noch aktiv um eine Fusion wer-ben?

Bis jetzt gab es erst informelle Gespräche, da die Regierung erst Ende März gewählt wur-de. Wir werden sicher mit den neuen Verantwortlichen die Sachlage intensiv erörtern und die Vor- und Nachteile ver-schiedener Lösungen aufzeigen. Es wäre sicher falsch zu sagen, dass eine Fusionslösung nur Vorteile hat. Die Dienstange-bote der Swisscom sind zwei-fellos attraktiv. Die politische

Frage wird sein: Zu welchem Preis? Sind der Verlust von 70 Arbeitsplätzen, ein Abschreiber von rund 44 Millionen Franken bei den LKW und der Verlust der Netzhoheit angemessen für die Swisscom-Produktepalette? Es ist am Ende des Tages nicht die Aufgabe der LKW poli-tische Entscheide zu treffen. Diese müssen bei unserem Eig-ner und somit bei Regierung und Landtag getroffen werden. Wie diese Entscheidung auch aussieht: Die LKW werden diese sicher mit allen Kräften unterstützen und umsetzen.

Gerald Marxer, Vorsitzender der Ge-schäftsleitung der LKW

Page 10: lie:zeit Ausgabe #14

lie:zeit

Partnerschaft für die Zukunft : Standpunkt von Christian Wolf, Präsident des Verwaltungsrates der Telecom FL zum vorgeschlagenen Verkauf der Telecom FL und der Netz-infrastruktur an die Swisscom AG.Von Alexander Batliner

Branchenentwicklungen und Rahmenbedingungen akzeptierenDie TLI «lebt» weitgehend vom traditionellen Festnetzgeschäft. Der Gewinnbeitrag schrumpft zusehends aufgrund von Inter-net- und Mobiltelefonie. Die Er-schliessung neuer Geschäftsfelder erfordert überproportionale In-vestitionen in einem viel zu klei-nen Heimmarkt.

Bewährtes ModellDie LKW betreibt die Netzinfra-struktur, die TLI bietet die Pro-dukte den Endkunden an. Diese Aufteilung ist für einen Grund-versorger europaweit einzigartig. In einer Swisscom-Partnerschaft wird dieses Modell in eine inter-national bewährte Form überführt,

in welcher Netz und Produkt-angebot in einer Firma vereint sind. Damit kann die notwendige Wertschöpfungstiefe und somit eine Profitabilität nachhaltig er-reicht werden.

Vielfältige Produktauswahl für Privatkunden und Unter-nehmenDie Produktauswahl wird zuneh-men. Swisscom wird das gesamte Schweizer Produktportfolio offe-rieren und garantiert dabei glei-che Produkte zu gleichen Preisen und gleicher Qualität. Die LKW können alleine oder in Partner-schaft auf dem Kabelnetz ein umfassendes Alternativangebot anbieten. Angebote weiterer Mit-bewerber bleiben ebenfalls wei-terhin bestehen.

Kein Verlust der Autonomie

Liechtenstein definiert seine Au-tonomie nicht durch den Besitz der Netzinfrastruktur. Unser Land ist auch nicht autonom in Bezug auf Ernährung, Energieversor-gung, medizinische Versorgung, Zollwesen, Landesverteidigung u.a.m.. Unsere Eigenständigkeit sichern wir durch Staatsverträge und Mitgliedschaften in inter-nationalen Organisationen (z.B. UNO, EWR, Europarat).

Netzbesitz bedeutet Investi-tionen durch das LandNicht der Netzbesitz ist entschei-dend, sondern das Kundenange-bot. In den wenigstens Ländern in Europa ist die Netzinfrastruk-tur noch in Staatsbesitz. Dennoch sind Angebot und Preise oft at-traktiver. Zudem wird der Ausbau in Richtung Glasfasernetz sehr kostenintensiv werden. Gemäss definierter Planung wird Swiss-com rund CHF 40 Mio. bis 2020 investieren und geht weitere Ver-pflichtungen für die Zeit danach ein.

«Tafelsilber» gemeinsam ausbauenEs wird kein «Tafelsilber» ver-schenkt. Die Netzbewertung beruht auf internationalen Stan-dards und Vergleichen. Vielmehr geht es um die Frage, wie das als «Tafelsilber» bezeichnete Netz für die Zukunft ausgebaut werden soll. Will das Land die Kosten al-leine tragen – oder zusammen mit einer Swisscom die Infrastruktur in die nächste Generation führen?

Kein Standortvorteil durch FTTH zu jedem PreisEin übereilter Glasfasernetzaus-bau bis zu jedem einzelnen Haus (FTTH) bringt keinen entschei-

denden Standortvorteil. Dieser Ausbau würde das Land bis 2020 CHF 60 bis 80 Mio. kosten. Viele Unternehmen haben bereits heu-te einen Glasfaseranschluss. Bei Privatkunden garantiert Swiss-com bis 2020 eine Abdeckung von mind. 80% mit 100Mb/s. Damit ist digitales 3D-Fernsehen u.v.m. möglich. Liechtenstein tut gut daran, den Ausbau nach Kun-denbedürfnis und nicht planwirt-schaftlich voranzutreiben. Selbst-verständlich wird Swisscom stark ins Glasfasernetz investieren. Sie ist diesbezüglich europaweit füh-rend und setzt langfristig natür-lich auf FTTH, auch in Liech-tenstein.

Überzeugende Alternative fehltNatürlich ist auch bei einer Swisscom-Partnerschaft nicht alles Gold was glänzt. So werden z.B. einschneidende Personalver-änderungen unumgänglich sein. Aber überzeugende Alternativen existieren nicht. Und ohne Ver-änderungen wird die TLI nicht profitabel zu halten sein.

Swisscom als WunschpartnerSwisscom ist nicht irgendein Partner, sondern der Nr. 1 Anbie-ter in unserem Nachbarland. Ein Engagement in Liechtenstein rechnet sich, weil das Modell als Markterweiterung gesehen wird, welche notwendige Synergien er-laubt.

Ich bin für eine Partnerschaft mit der Swisscom, …

… weil Liechtenstein für einen Al-leingang zu klein ist,

… weil ich auf Sicherheit statt auf weitere Experimente setze

… und weil wir heute agieren müs-sen statt morgen nur mehr reagie-ren zu können.

Christian Wolf, Präsident des Ver-waltungsrates der Telecom FL

Page 11: lie:zeit Ausgabe #14

11lie:zeit

Warum sind wir gegen den Ver-kauf an die Swisscom?

: Standpunkt von Patrick Nüesch, Vorsitzender der Mitarbeiter-kommission der Telecom FL, zum vorgeschlagenen Verkauf der Telecom FL und der Netzinfrastruktur an die Swisscom AGVon Alexander Batliner

Swisscom Projekt steht auf wackeligen BeinenSeit dem 11. September 2012 werden die Mitarbeiter der Te-lecom Liechtenstein (TLI) im Regen stehen gelassen. Wider-sprüchliche Aussagen der Ver-antwortlichen tragen das Üb-rige dazu bei. Noch vor einem Jahr – im Geschäftsbericht 2011

– wurde das Modell einer eigen-ständigen TLI nachhaltig ange-priesen. Lediglich fünf Monate später hiess es seitens derselben Personen, das Geschäftsmodell der TLI sei nicht nachhaltig eigenwirtschaftlich gestaltbar. Spätestens hier fragten sich die Mitarbeitenden: Was bedeutet das Wort «nachhaltig» in unse-rem Betrieb? Der Swisscom-Deal wurde mit einer ausländischen Beraterfirma hinter verschlos-senen Türen vorbereitet. Ausge-schlossen wurden die Telecom Liechtenstein Geschäftsleitungs-mitglieder. Weder deren Meinun-gen, noch deren Lösungsvariante war gefragt. Ausser den Verwal-tungsräten und dem CEO kennt bis heute niemand die Lösung im Detail.

«Ausverkauf» modernster Grundinfrastruktur TLI CEO Frank Boller beton-te im Radio L-Interview, die erfahrene Swisscom habe den Verkaufspreis von CHF 23 Mio. berechnet. Für die Mitarbeiter-kommission ist er nicht nach-vollziehbar. Um ihn zu erklären, muss wohl erst noch ein neues Rechensystem erfunden werden. Gemeinsam investierten die TLI, die LKW und die privaten Inter-net Service Provider (ISP) in den vergangenen Jahren viel in die Infrastruktur und das Telekom-Netz. Liechtenstein darf stolz sein, eines der modernsten Tele-

kom-Netze der Welt zu besitzen. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, ist geplant, bis ins Jahr 2020 Liechtenstein flächendeckend mit einem modernen Glasfaser-Highspeed-Netz (1000Mbit/s) zu versorgen. Swisscom will in demselben Zeitraum das Netz nur auf einen Bruchteil der oben erwähnten Geschwindigkeit aus-bauen. Liechtenstein würde einen wichtigen Wettbewerbsvorteil verlieren!

Die TLI wird auch in Zukunft erfolgreich seinDazu braucht das Unternehmen eine Führung, die gewillt ist, mit Begeisterung innovative Tele-kommunikation in und für Liech-tenstein zu betreiben. Seit Jahren schreiben wir im Markt Liech-

tenstein Gewinne. Die Konzern-verluste 2010/2011 waren für den Aufbau der TLI Schweiz AG budgetiert. Den «Markt Schweiz» derart zu pushen und die Firma Deep zu kaufen, haben sich als Fehler erwiesen. Auch ein Neu-bau-Projekt, für das viel Geld ausgegeben wurde, musste ge-stoppt werden. Dies ist nicht von den Mitarbeitern zu verantwor-ten. Und jetzt werden diese Zah-len auch noch dazu missbraucht, vorzurechnen, dass die Telecom Liechtenstein keine Zukunft habe. Doch schon der Jahresab-schluss 2012 wird wieder positiv ausfallen und das Gegenteil be-weisen. Viele Dienstleistungen «Made in Liechtenstein» bieten den Kunden deutliche Vorteile

– die kurzen Wege des Aussen-

dienstes ist nur einer von vie-len. Beim Verkauf an die Swiss-com würde der Service aus der Schweiz erbracht. Erinnerungen werden wach, als die Störungsan-nahme vor Jahren noch bei Swiss-com war und die Callcenter-Mit-arbeitenden aus der Westschweiz nicht wussten, wo unser Land überhaupt liegt. Die TLI, die LKW, die ISPs bilden gemein-sam mit den Mobilfunkanbietern und dem Gewerbe ein Netzwerk kompetenter Experten. Zusam-men bieten wir massgeschneider-te Telekommunikationslösungen für Liechtenstein und verschaf-fen dem Wirtschaftsstandort dadurch dauerhafte Vorteile. Wir sind überzeugt: Die Telekommu-nikation in Liechtenstein braucht kein Swisscom Monopol.

Patrick Nüesch, Vorsitzender der Mitarbeiterkommission der Telecom FL

Page 12: lie:zeit Ausgabe #14

lie:zeit

Verkauft Liechtenstein die Tele-kommunikation an die Swisscom?

: Standpunkt von Franz Brosi, Supranet AG, zum vorgeschlagenen Verkauf der Telecom FL und der Netzinfrastruktur an die Swisscom AG aus Sicht der unabhängigen Internet Service Provider (ISP)Von Alexander Batliner

Im Jahr 2011 führte die Regie-rung in der Postulatsbeantwor-tung Nr. 100/2011 betreffend die hoheitlichen Aufgaben von staatlichen Unternehmen und In-stitutionen (Grundversorgungs-aufgaben, Service Public) zur Te-lekommunikation folgendes aus:

«Das Aufgeben eines eigenen Staatsbetriebes zur Erbringung und Sicherstellung der Kommu-nikationsdienstleistungen für das Land Liechtenstein birgt diverse Risiken. Eine für den Wirtschafts-standort Liechtenstein zentrale Komponente wäre damit nicht mehr unter staatlicher Einfluss-nahme. Grosse Teile der Wert-schöpfung würden vermutlich ins Ausland abfliessen. Ohne einen eigenen Staatsbetrieb, der die Te-lekommunikationsversorg ung, insbesondere den Universaldienst (Grundversorgung) sicherstellt, würden voraussichtlich auch an-dere Anbieter aus dem Ausland in Liechtenstein versuchen Tele-kommunikationsleistungen an-zubieten, womit sich die Konkur-renzsituation für Liechtensteiner Unternehmen kaum verbessern dürfte. Im Gegenteil, die Tele-com Liechtenstein AG ist darauf bedacht, eng mit Unternehmen (KMU) aus Liechtenstein zu-sammenzuarbeiten. Im Jahr 2010 hat die Telecom Liechtenstein AG Dienstleistungen und Produkte von Liechtensteiner Unterneh-men in Höhe von rund 2.2 Mio. Franken bezogen. Rund 8.3 Mio. Franken Umsatz sind Liechten-steiner Unternehmen (insbesonde-re LKW) durch die Kooperation mit der Telecom Liechtenstein AG zugefallen und darüber hinaus wurden 120`000 Franken an Sponsoren und Werbegelder direkt in Liechtenstein investiert.»

Genau das Gegenteil soll nun geschehen! Nicht nur die Tele-com Liechtenstein AG, sondern insbesondere auch die Telekom-munikationsinfrastruktur Liech-tensteins, eine der modernsten Europas, sollen im Paket für ins-gesamt 22,6 Mio. Franken an die Swisscom verkauft werden. Die-ser Preis entspricht nicht einmal einem Bruchteil des Buchwerts der Telekommunikationsinfra-struktur, welche alle Kupfer- und Glasfaserkabel samt Rohranlagen in Liechtenstein umfasst! Wenn man zudem bedenkt, dass der Nettoumsatzerlös aus dieser Inf-rastruktur in den letzten fünf Jah-ren durchschnittlich bei 11 Mio. Franken pro Jahr lag, kommt man nicht umhin von einem gar gross-zügigen Geschenk an die Swiss-com zu sprechen. Hinzu kommt, dass die kleineren einheimischen Telekommunikationsfirmen, wel-che ihr Geschäftsmodell auf dieser Infrastruktur betreiben, durch die Swisscom faktisch ruiniert wer-den, weil ihnen der Marktzutritt durch eine massive Verschlechte-rung der Nutzungsbedingungen verunmöglicht werden soll.

Massive volkswirtschaftli-che NachteileAuch vor dem Hintergrund der angespannten Staatsfinanzen ist es unverständlich, dass die Re-gierung auf den nachhaltigen Ertrag aus der Telekommunika-tionsinfrastruktur verzichten und in Zukunft nur noch 25 Rappen von jedem Franken Gewinn er-zielen will, während die restlichen 75 Rappen ins Ausland fliessen. Ganz zu schweigen von der Ver-nichtung der Wertschöpfung und dem Verlust von qualifizierten Arbeits- und Ausbildungsplätzen hier im Land. Nebst dem Abbau

von Arbeits- und Ausbildungs-plätzen bei den LKW kommen die mindestens 50 Arbeits- und Ausbildungsplätze bei der Tele-com Liechtenstein hinzu, weshalb dem Land massive volkswirt-schaftliche Nachteile und Kosten entstehen, während die Swisscom ausschliesslich die Vorteile und Gewinne ernten wird.

Die Swisscom scheint sich ihrer Sache so sicher zu sein, dass sie sich bereits vor Unterzeichnung der Verträge als Eigentümerin der Telekommunikationsinfrastruk-tur aufgespielt und den kleineren einheimischen Telekommunikati-onsfirmen mitgeteilt hat, dass auf dem Telekommunikationsmarkt in Zukunft nur noch nach ihren Spielregeln gespielt werde. Von einem fairen und diskriminie-rungsfreien Wettbewerb sind wir dann weit entfernt, zum Schaden der Kundinnen und Kunden, de-nen die schlechteren Konditionen über die Preise weitergegeben werden müssen. Hinzu kommt, dass es ohne funktionierenden Wettbewerb keine Innovation und keine neuen Arbeits- und Ausbil-dungsplätze in der zukunftsträch-tigen Telekommunikationsbran-che geben wird. Zudem begibt sich das Land in die absolute Abhängigkeit eines ausländischen Grosskonzerns und kann nicht mehr selbst bestimmen, welche Innovationen und Investitionen getätigt werden. Auch diesbezüg-lich hat die Swisscom bereits be-kannt gegeben, dass sie den heute von den LKW forcierten Vollaus-bau des leistungsfähigeren Glas-fasernetzes (FTTH = Fibre-to-the-home) nicht fortführen werde.

Daraus folgt, dass der geplante Verkauf der Telekommunika-

tionsinfrastruktur des Landes Liechtenstein an die Swisscom aus Sicht des Landes Liechten-stein und seiner Bevölkerung die schlechteste aller Alternativen darstellt. Verbliebe hingegen die Infrastruktur bei den LKW, dann würden Wertschöpfung und In-novation weiterhin im Land statt-finden. Ausserdem würden viele qualifizierte Arbeits- und Ausbil-dungsplätze in der Telekommuni-kationsbranche im Land erhalten bleiben.

Was spricht für einen Verkauf der Telekommunikationsinfrastruk-tur an die Swisscom? NICHTS.

Was spricht gegen einen Ver-kauf der Telekommunikations-infrastruktur an die Swisscom? ALLES.

Franz Brosi, Supranet AG

Page 13: lie:zeit Ausgabe #14

13polit:zeit

Regierungschef Adrian Hasler

Verzweifelt wird nach Strategi-en gesucht, um die finanzielle Schieflage wieder ins Lot zu bringen. Das braucht nach den Worten von Wirtschaftsexperten einige Jahre und das sieht auch die Regierung so. Jedenfalls ste-hen die Finanzen in der Agenda des Regierungschefs zuoberst. Herbert Oehri hat sich mit Ad-rian Hasler unterhalten:

lie:zeit Herr Hasler, Sie sind seit 27. März 2013 unser neuer Regierungschef. Wie fühlen Sie sich in der neuen Rolle?

Adrian Hasler Die Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Meine Amtszeit ist noch sehr jung. Sie können sich vorstellen, dass der Wechsel auf den Sessel des Regierungschefs nicht ganz ohne ist. Vom ersten Moment an bin ich mit teils neuen und sehr komplexen Dossiers konfrontiert. Unzählige Termine füllen meine Agenda, viele Gespräche wollen geführt sein. Die mit dem Amt verbundene Verantwortung ist sehr präsent. Für die Einarbei-tung bleibt wenig Zeit, da sehr viele Themen rasche Antworten verlangen. Trotzdem ist es not-wendig, bei jeder Entscheidung den Sachinhalt genau zu erfassen, um fundiert zu agieren. Ich bin meinem Mitarbeiterumfeld sehr dankbar für die grosse Unterstüt-zung, die ich täglich erfahre.

Es ist ein schweres Amt in einer schwierigen Zeit, das Ihnen be-vorsteht. Dem Regierungschef sind als Hauptragendem die «Fi-nanzen» und das «Präsidium» zu-geordnet. Welche Prioritäten set-

: Seit dem 27. März 2013 ist Adrian Hasler Regierungschef des Fürstentums Liechtenstein. Verbunden mit dem Amt ist eine riesengrosse Verantwortung für unser Land und dessen Bevölkerung. Adrian Hasler ist in einer Zeit zum Regierungschef gewählt worden, in welcher sich unser Staat in einem fundamentalen Umbruch befindet. Von Herbert Oehri

zen Sie in welchen Politikfeldern als die vordringlichsten?

Oberste Priorität hat natürlich die Sanierung des Staatshaushal-tes. Bereits im Juni wollen wir im Landtag das dritte Sanierungs-paket präsentieren. Wir müssen dieses Thema unbedingt ins Zentrum stellen und dürfen kei-ne Zeit verlieren. Ich war daher froh, dass auch Erbprinz Alois diesen Aspekt zum Thema seiner Thronrede machte. Ein weiteres Thema, das uns stark beschäftigt, ist die Sanie-rung der Pensionskasse für das Staatspersonal.

Können Sie schon benennen, wel-che Schwerpunkte das nächste Sa-

«Sanierung des Staatshaushalts als oberste Priorität»

nierungspaket zum Inhalt haben wird?

Mir ist es wichtig, die möglichen Sparvorschläge zuerst intern sau-ber auszuarbeiten und zu disku-tieren. Die konkreten Vorschläge werden wir zu gegebener Zeit kommunizieren. Wir werden aber nicht umhin kommen, so-wohl die Einnahmenseite als auch die Ausgabenseite ins Visier zu nehmen. Ohne weitere Ein-schnitte werden wir unser Ziel nicht erreichen.

Wie wollen Sie die Pensionskasse der Staatsangestellten sanieren?

Die vorherige Regierung ist be-reits im Dezember mit einer Vor-lage zur Sanierung und Sicherung

der Pensionsversicherung für das Staatspersonal an den Landtag gelangt. Wir sind derzeit damit beschäftigt, die in der ersten Lesung aufgeworfenen Fragen zu beantworten. Bereits im Mai-Landtag wird sich der Landtag mit der Thematik befassen. Es ist geplant, erneut eine erste Le-sung durchzuführen. Dies hat den Vorteil, dass sich der neue Landtag und die neue Regierung grundsätzlich mit dieser Heraus-forderung befassen können. Die grundsätzliche Stossrichtung un-serer Vorgänger werden wir aber unterstützen.

Gibt es in Ihrem Ministerium weitere Schwerpunkte, die eben-falls eine gewisse Dringlichkeit verlangen?

Die Umsetzung der integrierten Finanzplatzstrategie ist sicher so ein Schwerpunkt. Der Finanz-platz hat nach wie vor eine grosse Bedeutung für unser Land und soll dies auch in Zukunft weiter haben. Die Regierung hat unter Einbezug der Wirtschaftsver-bände ein gemeinsames Positi-onspapier verabschiedet. Nun geht es darum, die Strategien weiter zu entwickeln und umzu-setzen. Wir wollen dies in jedem Fall gemeinsam mit den Akteu-ren des Finanzplatzes und der Wirtschaft tun. Der Einbezug der Branchenverbände ist mir ein ganz grosses Anliegen. Wir müssen mit ihnen gemeinsam die Chancen für den Finanzplatz er-kennen und diese auch nutzen.

»Es ist ein schwieriges Amt in einer schwierigen Zeit.

Page 14: lie:zeit Ausgabe #14

polit:zeit

lie:zeit Herr Laternser, die Treuhändervereinigung (THV) hat grosse Vorbehalte gegen das Doppelbesteuerungsabkommen mit Österreich und die darin ge-regelte Abgeltungssteuer vorge-bracht. Damit geht die Treuhän-dervereinigung auch auf Distanz zum Bankenverband, der das Abkommen befürwortet. Was ist denn so schlecht an diesem Ab-kommen, was der Bankenver-band gut findet?

Clemens Laternser: Das Ab-kommen zementiert die Un-gleichbehandlung von liech-tensteinischen Stiftungen in Österreich. Dies allein ist schon inakzeptabel. Zudem ist es Flickwerk. Das Abkommen orientiert sich in weiten Teilen am Abgeltungssteuerabkom-men zwischen der Schweiz und Österreich. Jenes Abkommen ist allerdings auf Banken ausgelegt, das Abgeltungssteuerabkom-men zwischen Liechtenstein und Österreich gilt aber auch für die weltweiten Bankanla-gen von Vermögensstrukturen, wie zum Beispiel Stiftungen. Dieser zusätzlichen Komplexi-tät wurde zu wenig Rechnung getragen. Zu viele Regelungen sind missverständlich, zu viele Fragen bleiben unbeantwortet. Auf dieser Grundlage ist keine Rechtssicherheit gegeben.

Die Treuhändervereinigung stellt auch die EWR-Konformität des Abkommens in Frage. Welche

: Das noch von Alt-Regierungschef Klaus Tschütscher unter-schriebene DBA mit Österreich stösst bei der Treuhändervereinigung auf Ab-lehnung. Konkret wird auch angezweifelt, ob es überhaupt EWR-konform ist. Clemens Laternser, Geschäftsführer der Treuhändervereinigung nimmt im Interview nun den Landtag in die Pflicht.Von Alexander Batliner

Punkte sind nach Meinung der THV nicht EWR-konform?

Das Abkommen sieht für Zu-wendungen an offen gelegte liechtensteinische Stiftungen einen höheren Steuersatz vor als für Zuwendungen an österrei-chische Stiftungen. Eine solche Diskriminierung widerspricht nach Ansicht namhafter Ex-perten geltendem EWR-Recht, da dadurch die Kapitalver-kehrsfreiheit - eine der EU-Grundfreiheiten - unzulässig eingeschränkt wird. Dies gilt umso mehr, als im DBA zwi-schen Österreich und Liechten-stein nunmehr eine umfassende Amts- und Vollstreckungshilfe vorgesehen ist. Unterschiedliche Sätze für die Eingangsbesteue-rung lassen sich somit nicht mehr rechtfertigen.

Haben Sie ein Rechtsgutach-ten anfertigen lassen, der ihre EWR-Bedenken untermauert? Die Regierung hat anscheinend ein Rechtsgutachten, welches die EWR-Konformität bestätigt. Was soll Ihre Forderung nach Überprüfung durch die ESA dann noch bringen?

Die Treuhändervereinigung hat im Vorfeld wiederholt auf die EWR-Widrigkeit einer solchen unterschiedlichen Besteuerung hingewiesen. Die Regierung ih-rerseits hat betont, dass sie eine solche Diskriminierung Liech-tensteins nicht akzeptieren wer-

de. Wir durften deshalb davon ausgehen, dass die Verhand-lungspartner diese Frage vor Unterzeichnung des Abkom-mens klären. Das ist, soweit wir wissen, nicht geschehen.

Planen Sie die Einleitung recht-licher Schritte, sollte der Landtag das Abkommen in dieser Form

bewilligen? Welche Möglichkei-ten bieten sich der THV?

Es kann nicht im Interesse der Verhandlungspartner liegen, ein EWR-widriges Abkommen abzuschliessen. Insofern gehen wir davon aus, dass der Land-tag sich eingehend mit dieser Frage beschäftigen wird. Die Treuhändervereinigung wird in

«Auf dieser Grundlage ist keine Rechtssicherheit gegeben»

Clemens Laternser zum DBA mit Österreich: «Auf dieser Grundlage ist keine Rechtssicherheit gegeben»

Page 15: lie:zeit Ausgabe #14

15polit:zeit

diesem Sinn auf die Fraktionen zugehen. Ansonsten besteht das Risiko, dass ein künftiger Stifter die unzulässige Diskri-minierung der EU-Kommission zur Kenntnis bringt. Die Folge davon wäre ein Vertragsverlet-zungsverfahren gegen Öster-reich.

Sie fordern Nachverhandlungen in verschiedenen Punkten. Wel-che Punkte sind Ihnen hierbei von besonderer Bedeutung? Der Nationalrat Österreichs hat das Abkommen jedoch schon bewilligt. Ist es nicht schon zu spät dazu?

Die Umsetzung des Abkom-mens wird in einem Gesetz

sowie in dazu gehörigen Merk-blättern geregelt. Wir hoffen, dass damit die offenen Fragen beantwortet und die grössten Unsicherheiten beseitigt wer-den können. Sehr problematisch sind für uns neben der ange-sprochenen Diskriminierung von liechtensteinischen Stiftun-gen drei zentrale Punkte: Erstens die unwiderlegbare Ver-mutung, dass sämtliche Stiftun-gen für die Vergangenheit als transparent zu besteuern sind. Damit würden unweigerlich jene Stifter bestraft, die schon bisher ihren Steuerpf lichten nachgekommen sind. Zudem zementiert diese Transparenz-vermutung ein Zerrbild der liechtensteinischen Stiftungs-

landschaft, welches in Öster-reich leider vorherrscht. Zweitens die Kontrollen durch österreichische Prüfer. Nicht nur sind diese Ausdruck eines tiefen Misstrauens gegenüber den liechtensteinischen Behör-den; der Prüfungsausschuss ent-scheidet praktisch letztinstanz-lich über die Einhaltung der Kriterien zur korrekten Aus-gestaltung von intransparenten Stiftungen.Und Drittens: Die überborden-de Haftung der Treuhänder für die korrekte Anwendung des Abkommens. Alleine die Kom-plexität des Abkommens sowie die zahlreichen Unklarheiten machen dies praktisch unmög-lich.

Gibt es Reaktionen von österrei-chischen Kunden? Sind Auswir-kungen des Abkommens bereits feststellbar? Ist dieses Abkommen nachteilig für den Finanzplatz?

Damit wir uns richtig verste-hen: Die Treuhändervereini-gung begrüsst Regelungen zur straffreien Regularisierung von unversteuerten Vermögen, auch wenn es dadurch zu Abflüs-sen von Vermögen kommen wird. Das vorliegende Abkom-men birgt aber dermassen viele Unwägbarkeiten, Lücken und Unklarheiten, dass erhebliche Nachbesserungen nötig sind, um die nötige Rechtssicherheit für dessen korrekte Anwendung zu schaffen.

lie:zeit Herr Dr. Zwiefelho-fer: Sie sind seit 27. März unser neuer Regierungschef-Stellver-treter. Wie fühlen Sie sich in der neuen Rolle?

Thomas Zwiefelhofer: Das Amt bringt für mich viel Neues und anspruchsvolle Herausfor-de-rungen. Das ist interessant und bereichernd. In meiner neuen Funktion lerne ich vie-le neue Menschen kennen, die sich für unser Land einsetzen. Die Stimmung im Regierungs-umfeld ist gut und motiviert, das freut mich besonders. Ich denke, es ist allen bewusst, dass schwierige Zeiten herr-schen und die Erwartungen der Bevölkerung hoch sind. Umso wichtiger ist es, dass wir auf viele bewährte Mitarbeiter zählen können, die einen rei-bungslosen Neustart ermög-lichen. Persönlich fühle ich

: Seit dem 27. März 2013 ist die neue Regierung im Amt. Dr. Thomas Zwiefelhofer wurde vom Plenum als Regierungschef-Stellvertreter gewählt. Wir haben den neuen Vizechef über seine künftige Arbeit und die Setzung von Prioritäten in seinen wichtigen Ressorts befragt.Von Herbert Oehri

«Die Erwartung der Bevölkerung ist gross»

Dr. Thomas Zwiefelhofer

Page 16: lie:zeit Ausgabe #14

polit:zeit

Liechtensteinische Post AGPostfach 1255, 9494 SchaanTel. +423 399 44 44Fax +423 299 44 99www.post.li

Die Artikel der Marke Liechtenstein sind exklusiv bei allen Poststellen in Liechtenstein sowie beim Philatelie-Shop in Vaduz erhältlich.

Inserat_Marke_FL_liebauzeit_206x130.indd 1 05.04.2013 16:45:12

Office Print

DruckerFlotten Management IT-Infrastruktur

Informatik

GrossformatDrucker Private Cloud

Security

Projekte

IT-InfrastrukturPrint-CopyBürokonzeptewww.bueromarxer.com

Büro Marxer Büro-Systeme AG Im alten Riet 38 9494 Schaan T+423 239 09 09 [email protected] www.bueromarxer.com

Page 17: lie:zeit Ausgabe #14

17polit:zeit

mich gut, vor allem auch, weil die Arbeit endlich losgegangen ist.

Sie haben in einer schwierigen Zeit ein schweres Amt über-nommen. Welche Prioritäten setzen Sie den einzelnen Poli-tikfeldern Ihrer Ressorts Inne-res, Wirtschaft und Justiz?

Viele Prioritäten sind schon vorgegeben, weil entsprechen-de Arbeiten bereits begonnen wurden oder weit fortgeschrit-ten sind. Im Geschäftsbereich Wirtschaft zum Beispiel ist das Thema Telecom-Verkauf hoch aktuell. Hier brauchen wir si-cher etwas Zeit, um die nächs-ten Schritte sauber vorbereiten zu können. Damit meine ich vor allem die Einarbeitung des neuen Teams in die komplexe Materie. Daneben wird sicher die Casino-Frage bald wieder auf den Tisch kommen. Wäh-rend wir auf den Entscheid des Staatsgerichtshofs warten, werden wir uns mit der Frage der Besteuerung noch einmal beschäftigen müssen. Dabei muss beachtet werden, dass die aktuellen Gesuche natürlich auf einer klaren Steuersituation beruhen, die wir nicht leicht-fertig einfach ändern können. Denn Planungs- und Rechts-sicherheit ist auch eine Forde-rung aus der Wirtschaft. Abge-sehen von den beiden konkret erwähnten Sachgeschäften hat die Standort- und Innovati-onsförderung für mich eine grosse Bedeutung. Bekanntlich wollen wir auch auf der Ein-

nahmenseite einen Beitrag zur Sanierung des Staatshaushal-tes leisten. Da spielen Unter-nehmensansiedlungen und die Schaffung von Arbeitsplätzen

mit hoher Wertschöpfung eine wichtige Rolle. Im Bereich des Inneren laufen viele Geschäfte, die gut organisiert sind und wo ich auf den ersten Blick wenig Änderungsbedarf erkennen kann. Natürlich gibt es im Be-reich des Staatsbürgerrechts und des Wahl- und Abstim-mungsrechts offene Diskussio-nen, die auch im vergangenen Wahlkampf eine Rolle spielten. Wie schnell hier Anpassungen, sofern überhaupt erwünscht, möglich sind, hängt auch vom Landtag ab. Besonders erwäh-nenswert ist im Geschäfts-bereich Inneres die grosse K a t a s t rophen s c hut z übu n g FLusSGAu, die kommenden Juli in Ruggell über die Bühne gehen wird.

Im Geschäftsbereich Justiz haben wir uns in der Koaliti-on gemeinsam vorgenommen, noch einmal einen Versuch zu starten, die Entkriminalisie-rung des Schwangerschafts-abbruchs mit dem bekannten Kompromissvorschlag anzu-gehen. Auch in diesem Ge-schäftsbereich sind bestimmte Themen schon aufgegleist und müssen in den kommenden vier Jahren abgeschlossen wer-den, zum Beispiel die Frage der gemeinsamen Obsorge oder die Anpassung des Namensrechts. Die Neuschaffung des Amts für Justiz hat zudem viele Syn-ergiemöglichkeiten geschaffen, die es nun zu nutzen gilt. Ich möchte im Geschäftsbereich Justiz aber auch weitere Ideen angehen, wie mit neuen oder

angepassten Gesetzen neue Möglichkeiten für die Wirt-schaft, insbesondere den Fi-nanzplatz, geschaffen werden können, und wie man bürokra-

tische Hürden abbauen oder verringern könnte.

Stichwort Steuergesetz im Wirtschaftsbereich. Einerseits hat Liechtenstein mit 12,5% Kapital-und Ertragssteuern einem vernünftigen und ver-gleichsweise tiefen Steuersatz. Betriebe haben aber schnell herausgefunden, dass man mit Verlustvorträgen die Steuern drastisch senken kann und mit

solchen Massnahmen das beste-hende Steuergesetzt einfach zu umgehen ist. Was gedenkt die Regierung dagegen zu unter-nehmen?

Für diesen Bereich ist primär der Regierungschef, insbe-sondere in seiner Funktion als Finanzminister zuständig. Der Geschäftsbereich Wirt-schaft hat mit Steuerfragen nicht direkt zu tun, obwohl die Steuersituation natürlich einen direkten Einf luss auf die Standortattraktivität für Un-ternehmen, aber auch Privat-personen hat. Insofern werden wir uns zu diesem Thema in der Regierung sicher gut abspre-chen müssen. Die Problematik der Steuerumgehung mittels Verlustvorträgen ist erkannt, und meines Wissens hat noch die Vorgängerregierung bereits eine Korrekturmassnahme im Sinne einer Anpassung des Steuergesetzes eingeleitet.

Liechtenstein ist nach wie vor ein höchst attraktiver Steuer-standort. Wie wollen Sie diese Tatsache im Ausland wirksam verkaufen?

Es stimmt, dass Liechtenstein ein sehr attraktives Steuer-recht hat, das wirklich wettbe-

werbsfähig ist. Dieser Aspekt ist aber nur einer von vielen bei der Vermarktung unseres Standortes. Gerade Beispiele aus der Schweiz oder anderen europäischen Staaten zeigen, dass es gefährlich ist, wenn das Standortmarketing zu stark oder gar nur mit Steuerargu-menten betrieben wird. Wenn diese Faktoren, die heute auf-grund des internationalen Um-felds sehr schnell unter Druck

kommen können und dann eventuell angepasst werden müssen, ändern, dann sind Unternehmen, die sich nur we-gen der Steuervorteile angesie-delt haben, auch sehr schnell wieder weg. Ich denke daher, dass wir im Bereich Standort-förderung und -marketing die Vorteile Liechtensteins breit darlegen und verbreiten müs-sen. Zu den Stärken Liech-tensteins gehören neben den erwähnten tiefen, aber EU-kompatiblen Steuern auch eine sehr gute Infrastruktur, eine vergleichsweise unbürokrati-sche Verwaltung, hohe soziale und physische Sicherheit, gute Aus- und Weiterbildungsmög-lichkeiten und nicht zuletzt eine unternehmerfreundliche Grundhaltung bei Staat und der Bevölkerung. Diese Stär-ken gilt es vermehrt sichtbar zu machen und weiter auszubauen, was ein wichtiges Ziel des Ge-schäftsbereichs Wirtschaft sein wird.

»Planungs- und Rechtssicher-heit ist auch eine Forderung aus der Wirtschaft.

»Das Thema Telecom-Verkauf ist hoch aktuell.

Page 18: lie:zeit Ausgabe #14

polit:zeit

Dass die Koalitionsregierung nach alt bekanntem Muster gebil-det wurde, erkennt man auf ersten Blick, wenn man die Koalitions-vereinbarung liest. 2009 stand auf dem Titelblatt «Koalitionsvertrag zwischen der VU und der FBP», auf dem neuen Titelblatt heisst es: «Koalitionsvertrag zwischen FBP und VU». So geht es weiter. Der grösste Teil der Präambel und auch die folgende Passagen wur-den wörtlich übernommen.

Im alten wie im neuen Vertrag heisst es unter «Grundsätzliches»: «Darüber hinaus verpflichten sich die Koalitionspartner, in einem Regierungsprogramm das Koa-litionsprogramm und allenfalls weitere Inhalte umzusetzen.» Im neuen Koalitionsvertrag wurde der folgende Satz weggelassen: «Das Regierungsprogramm ist dem Landtag im ersten Halbjahr zur Kenntnis zu bringen.» Bedeu-tet diese Auslassung, dass die neue Regierung nicht beabsichtigt, aus dem Koalitionsprogramm ein Re-gierungsprogramm zu erarbeiten, das dann dem Landtag präsentiert wird?

Während der vergangenen Legis-laturperiode gab es öfters Proble-me in der Koalition. Als nach den Wahlen im Februar die neuen Ko-alitionsgespräche aufgenommen wurden, hiess es mehrfach, dass der neue Koalitionsvertrag an-ders, konkreter werden müsse. Als stimmenstärkste Partei wollte die FBP den künftigen Koalitions-partner auf konkrete Programm-punkte verpflichten.

: Die Frage ist nicht fair, wird sich so mancher Leser sagen. Man muss der Regierung doch etwas Zeit geben, bevor man urteilt. Die neue Re-gierung hat noch nichts machen können, kann noch keinen Leistungsausweis vorlegen. Dieser Einwand ist berechtigt. Genauso berechtigt ist es aber, die neue Regierung an ihren Ansprüchen und Versprechungen, die in der Koaliti-onsvereinbarung formuliert sind, zu messen.

Wie gut ist die neue Regierung?

Neuer Koalitionsvertrag ist in vielen Punkten schwammigLeider ist der neue Koalitions-vertrag keineswegs konkreter geraten. Im Gegenteil: Der Vertrag ist in vielen Punkten noch schwammiger. So heisst es etwa unter dem Stichwort «Staatshaushalt», dass die Perso-nal- und Sachkosten in der Lan-desverwaltung reduziert wer-den sollen: «Fluktuationen und Pensionierungen werden dazu genutzt, den Personalbestand zu verringern.» Dies ist wenig kon-kret und wird kaum dazu führen, dass unser Staatsapparat auf eine erträgliche Grösse redimensi-oniert wird. Ausserdem konn-te man bisher nicht feststellen, dass «Pensionierungen genutzt»

werden: Jede Woche werden in den Tageszeitungen Stellen in der Landesverwaltung aus-geschrieben. Was fehlt, ist ein klarer Plan, wie der Staatsappa-rat – Personal- und Sachkosten

– deutlich verkleinert werden soll.

Unter dem Stichwort «Inf-rastrukturprojekte» geht die Schwammigkeit des Koaliti-onsvertrags in Stumpfsinn über. Heisst es doch wörtlich, dass bei «staatlichen Investitionen die Kriterien der Notwendig-keit und der Zweckmässigkeit in hohem Masse berücksichtigt werden» sollen. Ja, hallo, wo sind wir denn? Ist es nicht ein-fach das Mindeste, was man erwarten kann, dass immer ge-

prüft wird, ob eine Investition notwendig und zweckmässig ist? Leider hatten die Koaliti-onspartner nicht den Mut auch nur andeutungsweise zu defi-nieren, was für Investitionen sie als notwendig oder zweckmässig erachten. Sie konnten sich ledig-lich darauf einigen, einige Inf-rastrukturprojekte (wie z.B. die S-Bahn oder den Industriezu-bringer Vaduz-Triesen) bis 2017 «einer definitive Entscheidung» zuzuführen.

Koalitionsvertrag besteht aus WorthülsenAuch andere Punkte im neuen Koalitionsvertrag sind weniger konkret als im letzten. Während 2009 in der Umweltpolitik vier halbwegs konkrete Programm-punkte formuliert wurden, konn-te man sich 2013 zu kaum mehr durchringen, als dass man die «Förderung der Bewusstseins-bildung hinsichtlich gesteigerter Energieeffizienz» anstrebe. Auch die Sinnhaftigkeit von Rhein-kraftwerken soll geprüft werden. Im Übrigen orientiert man sich im Bereich Umwelt- und Klima-schutz an internationalen Stan-dards. Geht es noch weniger kon-kret?

Zweifel, dass diese Regierung eine Wendung zum Besseren ist, sind mehr als berechtigt. Ihr Emp-fehlungsscheiben, der Koalitions-vertrag, besteht grösstenteils aus Worthülsen aus dem Jahr 2009 und beinhaltet kaum mehr als wa-bernde Unverbindlichkeit.

Pio Schurti, DU-Abgeordneter aus Triesen

Stellungnahme der Gruppierung DU – die Unabhängigen zum Koalitionsvertrag zwischen FBP und VU

Von Pio Schurti

Page 19: lie:zeit Ausgabe #14

19polit:zeit

Sozialfonds, Essanestrasse 152, 9492 Eschen, Telefon 00423 375 09 09, www.sozialfonds.li

«Für mich ist Qualität die Grundlage

für Erfolg. Deshalb ist der Sozialfonds mit seiner

VorsorgeQualität mein idealer Partner.»

Dr. Manfred Boretius Geschäftsführer,

Listemann AG, Eschen

Foto

Hohe Verzinsung beim SozialfondsDer Stiftungsrat der Stiftung Sozialfonds hat vor kurzem beschlossen, die Verzinsung der Sparguthaben für das Jahr 2012 auf 2,25 Prozent festzulegen. Damit erhöht die Stiftung die Verzinsung gegenüber dem Vorjahr um 0,25 Prozentpunkte. Der Deckungsgrad beläuft sich per 31. Dezember 2012 auf deutlich über 100 Prozent.

Für Geschäftsführer Walter Fehr ist die Verzinsung von 2,25 Prozent auch ein Zeichen dafür, dass sich die Anlagestrategie des Sozialfonds bewährt hat. Dies sehe man auch im Verhältnis zu den Renditen auf den internationalen Finanzmärkten. Für 5 bis 10jährige Kassaobliga-tonen erhält man heute 0,75 bis 1,5 Prozent. Allein dieser Vergleich zeige, dass die Verzinsung beim Sozialfonds überdurchschnittlich sei.

ANZEIGE

Page 20: lie:zeit Ausgabe #14

sport:zeit

Der erste Weltcupsieg als Krönung

: Grosses Karriere-Highlight für Tina Weirather in einer ansonsten schwierigen Saison. Für Tina Weirather war schon vor Inan-griff nahme der neuen Saison klar: «Es wird weit schwieriger als im Winter davor. Diese starken Ergebnisse zu bestätigen wird nicht einfach.» Die Planknerin sollte recht behalten. Von Chrisi Kindle

Dabei gelang der 23-jährigen ein Auftakt nach Mass. Gleich bei der ersten Abfahrt in Lake Louise fuhr sie als Dritte aufs Podest. Aber schon zwei Tage später kam an gleicher Stätte der verhängnisvolle Sturz im Super G, welcher für die Liechtenstei-nerin im Fangnetz endete. Noch schlimmer: Tina Weirather zog sich dabei eine schmerzhafte Schuhrand-Prellung zu, welche sie noch längere Zeit behindern sollte. Topergebnisse blieben unter diesen Umständen (vor-läufig) aus. Tina wirkte teils verunsichert, das nötige Selbst-vertrauen ging verloren. Die LSV-Läuferin legte im Dezem-ber sogar eine kurze Wettkampf-Pause ein. Doch die Nachwehen der Schuhrand-Prellung waren auch im Januar weiter spürbar, es ging nur zäh voran für die einge-fleischte Racerin.

Die Wende zum positiven bei der WM-AbfahrtAuch beim Saison-Höhepunkt im Februar in Schladming war die ehemalige Junioren-Welt-meisterin noch nicht in Topform. Ein 13. Abfahrtsrang deutete aber immerhin einen leichten Aufwärtstrend an. Und als Tina 10 Tage später bei der Abfahrt in Meribel auf Platz 7 raste, keimte

Hoffnung auf ein starkes Saison-finale auf. Und tatsächlich: Am 1. März schrieb Tina Weirather in Garmisch Geschichte. Sie ge-wann den Super G und feierte ihren allerersten Weltcup-Erfolg. Das gleiche gelang ihrer Mutter Hanni übrigens vor genau 40 Jah-ren. Mit ihrem grandiosen Tri-umph in Garmisch konnte Tina eine schon fast abgeschriebene Saison nicht nur retten, sondern sogar krönen. Dies macht Mut für den kommenden Olympia-Winter.

Eine Saison zum Vergessen für Marina NiggGar nicht nach Wunsch lief die abgelaufene Saison für die Sla-lom-Spezialisten Marina Nigg. Bei keinem einzigen der acht Weltcupslaloms schaffte die Gamprinerin den Sprung ins Finale der besten 30. Auch der 29. Rang beim WM-Slalom in Schladming konnte Marina Nigg nicht so recht trösten, es war eine Saison zum Vergessen. Selbst für ihren Trainer war es zum Ver-zweifeln: Im Training top, im Rennen f lop. Aufgeben will die Unterländerin aber nicht: Die 28jährige hofft auf eine deutliche Steigerung im kommenden Win-ter mit Blickpunkt Olympische Spiele in Sotschi. Von links: Harti Weirather, Tochter Tina und Hanni Weirather-Wenzel.

Marina Nigg während eines Weltcup-Einsatzes.

Der erste Der erste

Tina Weirather hat Grund zum jubeln.

Page 21: lie:zeit Ausgabe #14

21sport:zeit

Jüngst hat das Aushängeschild des liechtensteinischen Lang-laufs, der 22-jährige Schaaner Philipp Hälg, an der Weltmeis-terschaft in Val die Fiemme für Furore gesorgt. Von SRF bis ORF über ZDF zeigten ihn se-kundenlang, den jungen Liech-tensteiner, wie er bravourös dem späteren, überragenden Welt-meister Petter Northug folgen konnte. Nur wenig mehr als drei Minuten musste er ihm am Schluss zugestehen, dem grossen Star. Mit acht Jahren kam Phil-ipp Hälg zum nordischen Ski-laufen. Obwohl Langlauf die be-liebteste Wintersportart Europas ist, fristete Langlauf zu diesem Zeitpunkt ein Schattendasein in der alpinen Achse Österreich, Liechtenstein und Schweiz. Ob-wohl Liechtenstein über eines der schönsten Langlaufgebiete Eu-ropas verfügt und immer wieder gute nordische Athleten hervor-brachte, konnte sich der Sport in der breiten Öffentlichkeit nie richtig etablieren. Wuchs man in Liechtenstein auf, war meist der einzige Kontakt mit den schma-len Skis der unmotivierte Lang-laufkurs im Skilager im Mal-buner Jugendhaus, zu welchem man verdonnert wurde. Die Er-innerung brannte sich ins Hirn ein: Langlauf gleich Langeweile, Langlauf gleich Anstrengung.

Von der Valüna zu Pippas Po Dann aber kamen laut beschallte Après-Ski-Bars an beheizten und überfüllten Liften, ein immer stärker verbreitetes körperliches Bewusstsein, eine etwas profes-sionellere Vermarktung des nor-

Tina Weirather hat Grund zum jubeln.

Langlauf: Der jüngste grosse Sportclub Liechtensteins

: Am 27. April jährt sich die Gründung des Nordic Club Liech-tensteins zum fünften Mal. Das kleine Jubiläum des jüngsten grossen Sport-clubs Liechtensteins ist Anlass genug um in Erinnerungen zu schwelgen und in die Zukunft des nordischen Sports in Liechtenstein zu schauen. Ein lauter, nordischer Club feiert seinen ersten halbrunden Geburtstag. Von Martin J. Matti

dischen Sports und Sportler wie Dario Cologna. Der Zeitgeist wandelte sich, es wurde wichtig, fit und gesund zu sein. Man woll-te Naturerlebnisse und Entspan-nung kombinieren. Schleichend wandelte sich der knorrige, leicht hinterwäldlerische Sport zur Trendsportart. Langlauf wurde schick und machte schick. Neue Rennserien und Anpassungen am Modus machten die Rennen spannender, ansehnlicher und fernsehtauglicher. Spätestens seitdem die britischen Boule-vardblätter das Geheimnis des äusserst attraktiven Allerwertes-ten von Philippa Charlotte ‚Pip-pa’ Middleton im regelmässigen

Langlauftraining entdeckten, ha-ben Trendsetter den Langlauf zu ihrem Sport erkoren.

Mitten drin der Nordic Club Liechtenstein In diese Zeitspange fiel auch die Konzeption und die daraus fol-gende Gründung des heutigen Nordic Clubs Liechtenstein. Die vielen Athleten, welche Wochen-ende für Wochenende für den Club an den Rennen in der Re-gion teilnehmen und um Medail-len kämpfen sind oftmals nicht mal so alt, wie es Hälg war, als er erstmals auf den Skis stand. Aus den einzelnen Kindern, die in der Valüna das Laufen auf

Skis lernten, sind ganze Rudel an Trainingsgruppen geworden. Die Mitgliederzahl des Vereins wächst und wächst, der Verein ist zum richtig grossen, ernst zuneh-menden und ernst genommenen Ganzjahresbetrieb mit umfassen-den Trainingsangebot gewach-sen. Gleichzeitig hat die Auf-merksamkeit in der Bevölkerung zugenommen; man weiss heute, dass Liechtenstein eine vielver-sprechende Langlaufjugend hat. Und auf diese legt der Nordic Club auch den grössten Fokus. Der Ausbildung der Mitglieder ist das A und O, «Talente werden entdeckt, gezielt gefördert und auf die weiteren Ausbildungs-

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Langlauf Landesmeisterschaft 2013 in der Valüna, Steg

Page 22: lie:zeit Ausgabe #14

sport:zeit

stufen vorbereitet» schreibt der Club in seinem Leitbild. Und diese Förderung ist sehr erfolg-reich, wie man gerade aktuell erkennen kann: An den dies-jährigen EYOF, dem European Youth Olympic Festival, stellten die Nordischen innerhalb der Liechtensteinischen Delegation erstmals den grössten Anteil an Athleten. Das alles wurde dem jungen Club nicht geschenkt. Manchmal war ein Ellenbogen, einzeln auch etwas Getöse, im-mer aber viel Herzblut, Eifer und Fleiss nötig, um aus dieser einst so zarten Pflanze einen solch starken und selbstbewussten Club zu formen. Fünf Jahre sind es nun her seit der Gründung.

So darf es weitergehenDer Langlauf in Liechtenstein geht steil durch die Decke und wir hoffen, dass sich die Ent-wicklung sowohl im professionel-len wie auch im Freizeitbereich so fortsetzt wie in den letzten fünf Jahren. Ansonsten können wir zum Geburtstag kaum Wünsche äussern, ausser diesem, dass alles genauso weitergeht.

Happy Birthday, Nordic Club Liechtenstein!

Das Angebot des Nordic Club Liechtensteins: Nordic FüxDas Kindertraining des Nordic Club Liechtenstein. Kinder ab fünf Jahren wird spielerisch das Langlaufen beigebracht.

VolkslaufgruppeUnter professioneller Betreuung von Nordic Club Trainern bereitet man sich im Team auf Volksläufe, wie beispielsweise den Engadiner Skimarathon vor.

Nordic DayJährlich zwischen Weihnachten und Neujahr organisiert der Verein einen Langlauf-Schnuppertag, den Nor-dic Day. Rund 150 Teilnehmer lernen ihre ersten Schritte auf den schmalen Skis oder verbessern unter fachkundiger Anleitung ihre Technik.

Nordic CampIm zweitägigen Nordic Camp lernen Kinder und Jugendliche spielerisch das Langlaufen.

JO A und JO BIn den Jugendtrainings werden die Jugendlichen entweder auf die Kadertrainingsgruppen vorbereitet oder können zusammen mit anderen Jugendlichen Langlauf betreiben.

Elch ClubDie Gönnervereinigung des nordischen Nachwuchses in Liechtenstein. Gönner ab CHF 500 jährlich werden Mitglied dieser exklusiven Vereinigung. Infos unter www.elchclub.li

Junioren Läuferin im neuen Nordic Club Liechtenstein Dress.

Starterfeld an der Landesmeisterschaft 2013 in der Valüna, Steg

Das Team 'Pink Ladies' mit Teamleaderin Emilia Schreiber in der Mitte (oben)

Mit Langlaufskis über Schanzen springen am Nordic Camp 2013

Page 23: lie:zeit Ausgabe #14

23sport:zeit

Zweiräder für jeden Geschmack.

Im Pardiel 16 | 9494 Schaan | L iechtensteint +423/232 45 45 | info@wenaweser. l iwww.wenaweser. l i

ihr Zweirad-Spezia l is t :

TAO KUNG FU Liechtenstein Kung Fu Selbstverteidigung

Eskrima Stock u. Waffenkampf

Es ist eine Kampfkunst mit einer effizienter Selbstverteidigung , die aber auch

GESUNDHEIT und GANZHEIT verspricht.

Weil es keine körperliche Voraussetzung braucht, ist es der ideale Weg für Kinder-

Jugendliche und Erwachsene, sich tatkräftig verteidigen zu können. Kombination von

Spaß, Spiel u. Gesundheit die zu einer körperlichen und geistigen

Leistungsfähigkeit führt. Durch das regelmäßige Training entsteht

Selbstsicherheit, Entspannung und Ruhe. Möchtest du dich

Selbstverteidigen können?

TAO KUNG FU ESKRIMA

Verbindet philippinische Kultur von Freude, Tanz und Gelassenheit mit effizienter

Selbstverteidigung.

Es sind Waffensysteme, die aufgrund ihrer Effektivität bekannt sind, mit der Idee,

sich gegen einen Waffenangriff mit oder ohne Waffe tatkräftig verteidigen

zu können. Hast du

Freude an Bewegungen?

Kinder 5-8 Jahre Dienstag

17:00-18:15

9-14 Jahre Mittwoch

17:00-18:15

Erwachsene Di und Do

19:00– 20:30

Kinder Ab 9 Jahren Donnerstag 17:00-18:00

Erwachsene Dienstag

20:45-22:00

Besuche ein unverbindliches und kostenloses Probetraining

www.taokungfu.at St. Luzistrasse 22 / Fl-9492 Eschen

Die neue Vespa ist da!

Vespa ist der Inbegriff von Stil, Eleganz und Italianità. Jetzt haben die beiden meistverkauften Vespa-Modelle LX und S 125 einen neuen Motor mit drei statt der bisher üblichen zwei Ventile er-halten.

Mit seinen tiefen Emissions- und Verbrauchswerten ist er ganz be-sonders umweltfreundlich. Die Vespa-Modelle unterscheiden sich vor allem im Design. Vespa LX zeichnet sich durch ihre vespatypische, zeitlose Eleganz aus, während Vespa S eine sportlichere Ausführung ist, die sich vor allem an das jüngere Publikum richtet.

Probefahren können Interessierte die neuen Vespas beim Zweirad-center Wenaweser in Schaan.

TAO Kung Fu – Kampfkunst und SelbstverteidigungDas TAO KUNG FU hat seinen Ursprung im Yong Chuen Chuan Stil und stammt aus China. Es ist eine Kampfkunst mit einer effizienten Selbstver-teidigung, die aber auch Gesundheit und Ganzheit verspricht.

Es werden Techniken trainiert zur Verbesserung der Koordination, Be-weglichkeit und Schlagkraft. TAO KUNG FU ist geeignet für Frauen und Männer jeden Alters, die eine klar strukturierte Kampfkunst suchen, mit der Idee sich tatkräftig verteidigen zu können. Durch das regelmässige Training entsteht Selbstsicherheit, Ruhe und Entspannung.

Das Training gliedert sich in drei Teile. Im Aufwärmteil werden gezielte Dehn- und Qi Gong-Übungen praktiziert, um die Lebensenergie im Kör-per zu fördern. Die Meridiane werden gedehnt und der Körper mit frischer Energie angereichert. Der Partnerteil steigert unsere Reflexe und wir lernen im Ernstfall richtig zu reagieren. Es werden Techniken zur Abwehr, Halten und Werfen trainiert. Mit verschiedenen Hilfsmitteln, wie Schlagpolster und Handpratzen werden Schlagkraft und Kondition verbessert. Der Abschluss-teil oder Meditationsteil hilft uns, unsere Mitte zu finden und unseren Körper als Ganzes wahrzunehmen, nämlich als Körper, Seele und Geist.

Anzeige

Anzeige

Page 24: lie:zeit Ausgabe #14

sport:zeit

Wo stehen unsere Fussball-Teams Mitte April?

: Viele Liechtensteiner Fussball-Mannschaften sind mit der mo-mentanen Tabellenlage Mitte April nicht zufrieden. Die einen, weil sie sich mehr in Richtung Spitze erhofft haben, die anderen, weil sie in akuter Ab-stiegsgefahr schweben. Von Herbert Oehri

Challenge League: VaduzDie wohl grösste Enttäuschung bescherte den Liechtensteiner Fussballfreunden das bisheri-ge Abschneiden der einzigen Profitruppe im Lande, der FC Vaduz. Vor dem Spiel von heu-te Samstag beim FC Locarno steht die Truppe von Cheftrai-ner Giorgio Contini auf dem drittletzten Tabellenplatz. Weit weg vom Anspruch, der an die Truppe anfangs der Saison und auch anfangs der Rückrunde als Zielsetzung gestellt wurde. Die Mannschaft wollte unter die ersten Fünf kommen. Davon sind die Vaduzer sieben Punkte weg. Die Vereinsführung kann

mit dieser (bisherigen) Leistung nicht zufrieden sein.

1.Liga: Anspruch und WirklichkeitDer USV Eschen/Mauren liegt vor dem nächsten Heimspiel an diesem Samstag gegen Winter-thur II auf dem dritten Tabel-lenplatz, nicht eingerechnet das Spiel vom Mittwoch, 10.April in Wettswil-Bonstetten (aus drucktechnischen Gründen). Es kann durchaus sein, dass der USV bereits von diesem 3. Rang weiter nach hinten gefallen ist. Als Meisterschaftsziel wurde ein Rang unter den ersten Fünf her-ausgegeben, später als das Team

um Trainer Uwe Wegmann lan-ge Zeit Leader war, wurde das Ziel verbessert. Es hiess, Ziel sei es, die Aufstiegsspiele zu erreichen. Dann folgte der böse Absturz im Frühling mit bisher drei Spielen und drei Nieder-lagen. Das ist die Wirklichkeit. Wenn sich die Mannschaft nicht zusammenrauft, wird es unter Umständen ein böses Erwachen geben. Der USV tut gut daran nicht nach vorne, sondern eher nach hinten zu schauen. Unsere Meinung: Der USV wird sein Ziel weit verfehlen. Hingegen scheint sich der FC Balzers auf-gefangen zu haben. Nach dem

verdienten 1:2-Erfolg über den USV am 7. April im Sportpark, geht es mit dem FCB langsam aber stetig aufwärts. Mario Frick hat der jungen Truppe über die Wintermonate doch viel Neues beibringen kön-nen. Besonders auffällig: das Laufvermögen des Teams. Die Zielsetzung war von Anfang an klar formuliert, im gesicherten Mittelfeld landen und mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben. Aber auch hier irrte man. Das Team um (zu Beginn mit Trai-ner Michael Nushöhr), später mit Spielertrainer Mario Frick, geriet schon früh in den Strudel FC Vaduz: Tripodo im Spiel gegen den FC Chiasso

USV Eschen-Mauren: Giger gegen Eberle (FCB) im Hintergrund USV-Kapitän Barandun

Page 25: lie:zeit Ausgabe #14

25sport:zeit

der Abstiegsgefahr, doch ist das Team gefestigt genug, sich aus der Umklammerung zu befreien. Die Abstände ins «gesicher-te Mittelfeld» machen nur ein paar Punkte Differenz aus. Wir meinen, Balzers wird nicht ab-steigen.

2.Liga: regional und inter-regionalNach dem Aufstieg des FC Schaan vor knapp einem Jahr in die 2.Liga Interregional, gaben Präsidium und Mann-schaftsführung die Parole he-raus: Klassenerhalt. Das Team überwinterte fast aussichtslos abgeschlagen am Tabellenende und hat innert drei Spielrun-

den die Abstiegsplätze verlassen. So schnell kann es gehen. An diesem Samstag empfängt Scha-an den FC Freienbach. Auch hier gilt die Devise: nicht unter-kriegen lassen, möglichst Punk-te holen. Wir glauben, dass der FC Schaan unter dem gewieften Taktiker und Trainerfuchs Vito Troisio drinnen bleibt.Der FC Triesenberg (2.Liga regional) liegt derzeit auf dem 9. Tabellenplatz. Nach der un-glücklichen 2:1-Niederlage vor Wochenfrist beim FC Goldach, heisst es an diesem Samstag im Heimspiel gegen den Tabellen-führer FC Montlingen zu punk-ten. Der FC Triesenberg wuss-te – auch mit der Verpf lichtung

von Spielertrainer Björn Weikl - dass es eine schwere Saison wird und machte nie einen Hehl da-raus. Der Vorsprung auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt vier Punkte. Diese zu verteidigen ist das erste Ziel, das die Trup-pe um Spielertrainer Weikl vor Augen hat.

3. Liga: Triesen I und Scha-an II müssen noch zittern Die Ausgangssituation des FC Balzers II könnte nicht besser sein. Die Mannschaft von Trai-ner Ranko Telic liegt auf dem 5. Platz in Lauerstellung. Fünf Zähler Abstand zur absoluten Spitze. Schon in der vergan-gen Saison waren die Balzner «Zweier» eng dran. Ob es in die-ser Saison klappen wird, hängt davon ab, wie es sich das Team

in den nächsten Spielen prä-sentieren kann. In der 3. Liga Gruppe 2 befinden sich die rest-lichen Liechtensteiner Drittliga-Teams. Der FC Ruggell steht ebenfalls aussichtsreich auf dem 5. Tabellenrang. Die Zielset-zung ist klar: die Mannschaft von Trainer Walter Büchel als Nachfolger von Ronny Büchel möchte unter die ersten Drei kommen. Die Elf spielt gu-ten Fussball und kann mit den

stärksten in der Gruppe ohne Weiteres mithalten. Auf den au-genblicklichen Leader Rebstein fehlen sieben Punkte.

Der FC Triesen hat am Sonn-tag, 7. April 2013 eine wich-tige Partie im Kampf um den Abstieg gegen einen direkten Kontrahenten, gegen die Azzur-ri –Mannschaft des FC Schaan gewonnen. Derzeit befindet sich die Triesner Truppe von Spieler-trainer Raphael Rohrer auf dem 9. Tabellenrang, einen Punkt vor einem Relegationsplatz. An die-sem Wochenende erwartet der FC Triesen den FC Rüthi auf der Blumenau. Das Hinspiel en-dete 0:0. Eine gute Möglichkeit mit einem Sieg sich nach hinten Luft zu verschaffen.

Die Schaaner Azzurri unter Trainer Capozzi sind nicht ge-rade optimal in die Rückrunde gestartet. Wie erwähnt, verlo-ren sie ihr Heimspiel gegen die Rohrer-Truppe aus Triesen 1:2, was sie auf einen Abstiegsplatz katapultiert hat. Allerdings sind die rettenden Plätze nicht weit weg.

FC Balzers: Kapitän Thomas Beck, Torjäger des FC Balzers (links)

FC Schaan: Burak Eris im Derby gegen Altstätten

FC Triesenberg: Bühler im Spiel gegen den FC Rorschach

Page 26: lie:zeit Ausgabe #14

business:zeit

Führungsgrundsätze ohne Patentrezept

: Entscheidungsträger und Wirtschaftsinteressierte strömten von allen Seiten in die Spörryhalle, wo am 14. März der achte Unternehmertag stattfand. Stargast der Veranstaltung war Josef Ackermann, Verwaltungsrats-präsident der Zürich Versicherungen. Von Marcus Vogt

Thema des Anlasses war «Lea-dership – mit klarerer Führung zum Erfolg». Die Ausführun-gen der Referenten zeigten aber, dass mit klarer Führung nicht alle genau dasselbe meinen.

Bier zu BeginnGleich zum Auftakt des 8. Unternehmertages wurde Bier gereicht. Allerdings nicht für die 700 Entscheidungsträger und Wirtschaftsinteressier-ten im Publikum, sondern für Regierungschef-Stellvertreter Dr. Martin Meyer. Dieser durf-te nach kurzen Begrüssungs-worten den Unternehmertag in seiner Funktion als Wirt-schaftsminister zum letzten Mal eröffnen. Meyer lobte den Un-ternehmertag als bedeutendsten Wirtschaftsanlass der Region, der von Unternehmern für Un-ternehmer gestaltet sei: «An diesem Anlass werden wertvol-le Impulse vermittelt, Unter-nehmer profitieren von vielen best-practice-Beispielen». Etwas Wehmut war dabei spürbar, im-merhin begleitete und förderte Martin Meyer den inzwischen sehr etablierten Anlass tatkräf-tig. Und genau dafür wurde vom Veranstalter ein 10-Liter-Fass Brauhaus-Bier als Abschieds- und Dankesgeschenk über-reicht. Schliesslich verabschie-dete sich Martin Meyer mit den besten Wünschen für den An-lass. Er freue sich, im nächsten Jahr als Privatperson unter den Gästen sein zu dürfen.

Grosswetterlage der Wirt-schaftDie Volkswirtschaften der Schweiz und Liechtensteins seien auf Kurs. Positiv seien die

hohe internationale Wettbe-werbsfähigkeit sowie die hohe Innovationsfähigkeit. Es sei aber unumgänglich, dass die wirtschaftspolitischen Hausauf-gaben gelöst und nicht auf die lange Bank geschoben würden. Diese vorsichtig formulierte op-timistische Prognose mit einer klaren Botschaft an die Politik äusserte Dr. Eric Scheidegger, Chefökonom des Staatssekreta-riats für Wirtschaft SECO. Das Jahr 2012 habe gezeigt, dass die Volkswirtschaft der Schweiz wi-derstandsfähig, aber nicht im-mun sei. Scheidegger attestierte einen robusten Konjunkturver-lauf, der auf verschiedenen Fak-toren fundiere: Die Zuwan-derung stützte Konsum und Bautätigkeit, die tiefen Zinsen,

das Erfolgsmodell «Schulden-bremse» sowie der f lexible Ar-beitsmarkt, der sich im Struk-turwandel rasch anpasse.

Chefökonom Scheidegger zeichnete nicht nur zwischen den Zeilen ein positives Bild für 2013, machte aber deutlich dar-auf aufmerksam, dass das inter-nationale Umfeld weiterhin ver-wundbar bleibe. Dabei dachte der Referent an den Aspekt der Schuldenproblematiken Japans und der USA sowie der nach wie vor nicht bewältigten Schulden-krise im Euro-Raum.

Führungstipps vom Top-managerJosef Ackermann – ein grosser Name aus der Liga der Topma-

nager – war der angekündigte Höhepunkt des Unternehmer-tags; bis vor einem Jahr noch Chef der Deutschen Bank, ak-tuell Verwaltungsratspräsident der Zurich Insurance Group. Si-cher war ein Grossteil des Publi-kums gespannt, was er mit dieser grossen Erfahrung im internati-onalen Business, über Führung zu erzählen hatte. Ackermann, der in Mels SG aufgewachsen ist und seit frühester Jugend eine Beziehung zu Liechtenstein hat, holte das Publikum auch ge-konnt ab mit einer kleinen ver-bindenden Anekdote. So habe er seine Lernfahrten für die Auto-prüfung gerne in Liechtenstein absolviert, weil durch das Land eine schnurgerade Strasse ging. Eines gab Josef Ackermann sei-

Martin Meyer eröffnete den 8. Unternehmertag mit viel Prominenz

Page 27: lie:zeit Ausgabe #14

27business:zeit

nen Ausführungen von Beginn weg mit auf den Weg: Er kenne keine Patentrezept für Führung, zumal es zum Wesen dieser Dis-ziplin gehöre, stets angepasste Antworten auf neue Fragestel-lungen finden zu müssen. Und dass die Fragestellungen sich laufend erneuern, zeigte er am Wandel der Zeit. Der Umgang mit Zeit habe sich massiv ver-ändert, das Tempo sei rascher geworden, Energiethemen und green tech hätten stärker Einzug gehalten. Die Welt sei heute viel stärker vernetzt. Kein Land sei gefeit davor, durch Krisen ande-rer mit in Leidenschaft gezogen zu werden. Der technologische Wandel vollziehe sich immer schneller, was ein ständiges Mit-halten bedinge und von allen an der Wirtschaft Beteiligten eine hohe Leistungs- und Verände-rungsbereitschaft erfordere.

Der Mitarbeiter im ZentrumWer glaubte, von Josef Acker-mann kämen nun Führungs-grundsätze, die neu oder gar be-sonders raffiniert wären, wurde enttäuscht. Vielleicht sind die gängigen Führungsmaximen aber soweit erprobt, dass auch ein Mann vom Kaliber Ackermanns nicht viel Neues dazu beitragen kann. Unternehmen bräuchten eine überzeugende und klare Strategie, die auf einer gesamt-heitlichen Beurteilung der Situ-ation aufbaue. Es sei wichtig zu zeigen, wohin das Unternehmen steuere. Die Vision, das Leit-bild und die Unternehmensstra-tegie müssten für alle Stufen und Mitarbeiter übersetzt und verständlich formuliert sein. Klare Kommunikation sei der Schlüssel und müsse nach in-nen und aussen konsistent sein. Dabei baut Ackermann auf die Begeisterung aller, die an der Erreichung von Zielen mitwir-ken. Es gelte rechtzeitig zu er-kennen, wenn Mitarbeitende bereits in der Phase der inneren Kündigung seien. Dazu sollte es durch klare Zielsetzungen und entsprechende Kommunikation erst gar nicht kommen.

Weiter war vom Zurich-Verwal-tungsratspräsidenten zu verneh-men, dass zur Führung auch eine

risikogerechte Geschäftsstruk-tur gehöre. Es brauche Kont-rolle und Risk Management. Dabei betonte Ackermann die Rolle von Teams mit Führung an der Spitze. In Teams würden dann grosse Chancen stecken, wenn die Rollen auf verschiede-ne Charaktere bauten. Kritische und pessimistische Charaktere müssten genauso Platz haben und gehört werden wie die Ma-cher und Optimisten. Solche Teams, die immer Gefahren und Risiken im Auge hätten, würden dem Unternehmen beste Dienste leisten.

Zentrale Erwähnung fanden die Mitarbeitenden. In seiner in-ternationalen Tätigkeit habe er gelernt, mit ganz verschiedenen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen umzugehen. Diese Kulturen gelte es anzunehmen

und als Stärke zu verstehen. Dabei brauche es Freiräume für unterschiedliche Handlungen, wobei sichergestellt sein müsse, dass diese immer auf das eine gemeinsame Ziel ausgerichtet seien.

Ein Plädoyer für mehr Frau-en in Führungspositionen und dafür, Kritik von den unteren Hierarchieebenen nach oben zuzulassen, waren ebenfalls Bestandteile von Ackermanns Ausführungen. Er habe sel-ber kritische Stimmen aus al-len Ebenen es Unternehmens zugelassen. Dabei bemühte er das Sprichwort «don’t shoot the messenger», - die schlechte Nachricht oder Kritik anhören, ohne den Überbringer der Bot-schaft zum Ziel einer Attacke zu machen. Er selber habe in seiner früheren Tätigkeit von 100‘000

Mitarbeitenden, so Ackermann, direkt Mails erhalten, die auch kritisch sein durften. Mit einem Augenzwinkern relativierte er aber auch, dass sich natürlich ein Mitarbeiterstab mit der Be-antwortung beschäftigte. Die wesentlichen Nennungen von Anregungen und Unzufrieden-heiten habe er aber stets ge-kannt.

Zusammenfassend richtete sich Josef Ackermann an das Publi-kum mit der Mahnung, das auf den Wandel mutig reagiert wer-den müsse. Nicht der Wandel lasse Unternehmen scheitern, sondern das Versäumnis, den Wandel zu erkennen.

Snowboards und BaggerErfrischend präsentierten sich zwei Unternehmer, die von Moderatorin Katharina Deu-ber über ganz praktische Dinge des Unternehmeralltags befragt wurden: Markus Kaiser von der Kaiser AG und Reto Gurtner von der Weissen Arena Grup-pe. Während der eine im Be-reich von Kanalfahrzeugen und Baggern weltweite Geschäfte treibt berichtete der andere vom Wandel von Skigebieten, neuen Trends und raschen Antwor-ten auf Veränderungen. Ob-wohl Markus Kaiser und Reto Gurtner in völlig verschiedenen Branchen zu Hause sind, waren im Bereich von Unternehmens-führung und Grundsätzen doch sehr viele Parallelen erkennbar. Beide sprachen vom eigenen Weg, der zu bestreiten sei, von Innovation, Durchsetzungskraft und von Umsetzung. Der Wan-del müsse, wie von Ackermann postuliert, erkannt werden und rasche Antworten finden. Eine offene und klare Kommunikati-on sei genauso ein Erfolgsfaktor wie eine klare Differenzierungs-strategie.

Von Feedback und andern UnmöglichkeitenMit dem Referat von Unterneh-mensberater Dr. Rainer Spren-ger ging der Unternehmertag in eine Verlängerung, was auf-grund der unterhaltsamen, teils humoristischen und sarkasti-

Josef Ackermanns Ansprache als Höhepunkt der Veranstaltung

Page 28: lie:zeit Ausgabe #14

business:zeit

schen Art des Referenten aber gerne hingenommen wurde. Bei Führung gehe es um Er-folg, macht der erfolgreiche Managementberater klar. Dabei seien klare Ziele und Strategien natürlich notwendig. Sprenger erinnerte aber auch an ande-re Faktoren, die man im (Ge-schäfts-)Leben brauche: Zufall und Glück. «Oder wenigstens die Abwesenheit von Pech». Auf sehr unkonventionelle

Weise erläuterte Sprenger nach eigener Einschätzung fehler-haften Grundannahmen, die als Führungsgrundsätze Gültigkeit hätten. So sieht Sprenger nicht das Individuum als weichen und die Institution Unternehmen als harten Faktor, sondern gerade umgekehrt. Es werde dauernd versucht, den Menschen zu än-dern oder anzupassen, mit «Du musst»-Botschaften. Dabei wäre es viel klüger, wenn die

Institutionen ihren Rahmen so ändern, dass der Mensch eine «Du darfst»-Botschaft erhal-te. In letzterem Falle würden Energien freigesetzt, im ersten entstehe eine Blockade.

Von Führung könne ohnehin nur dann gesprochen werden, wenn es schwierig werde. Ent-scheide, die absehbare Folgen hätten und damit planbar seien, seien ohnehin nur eine Wahl. Erst Entscheide mit unabseh-baren Folgen bräuchten die Qualität des Entscheiders. Ob der Entscheid dann richtig oder falsch sei, wisse man erst nach dem Entscheid. Damit gehö-re es zu den Kernaufgaben von Führung die Zusammenarbeit zu organisieren, Konf likte zu entscheiden, die Zukunftsfä-higkeit des Unternehmens zu sichern und die Mitarbeiter zu führen. Dabei müsse aber von einem Menschenbild ausgegan-gen werden, welches zulasse, dass der Andere anders ist als das Ich, ohne deswegen defizi-tär zu sein.

Wie unkonventionell Sprenger denkt und handelt zeigte auch seine Ausführung zum The-ma Feedback, das heute sehr oft glorifiziert wird. «Hören Sie mir auf mit Feedback», rief Sprenger den überraschten Ge-sichtern entgegen. Jedem zu je-dem Zeitpunkt ungeschminkt und unaufgefordert die nackte Wahrheit ins Gesicht zu sagen, sei ja wohl keine Errungen-schaft. Früher habe es noch so etwas wie Respekt gegeben.

Bestens organisierter An-lassDie Teilnehmer des achten Unternehmertages waren sich einig, dass der Anlass von A bis Z bestens organisiert war. Dies äusserte sich beim Emp-fang, einer eigens eingerichteten Lounge, dem W-Lan-Dienst, dem Catering, der Wahl der Referenten und in der gesamten organisatorischen Abwicklung. Viele dürften sich heute schon vorgenommen haben, auch bei der 9. Auf lage im Jahr 2014 da-bei zu sein.

8. Unternehmertag in Vaduz: v. l. Dr. Martin Meyer, Josef Ackermann, Heinrich Christen, Eric Scheidegger, Regierungschef Adrian Hasler und Urs Baldegger.

700 Gäste besuchten den 8. Unternehmertag 2013 in Vaduz

Page 29: lie:zeit Ausgabe #14

29business:zeit

Dr. Patrick Schürmann, LL.M.

: Anlässlich der letzten umfassenden Revision des Strafprozess-rechts wurden wesentliche Bestimmungen über die Beschuldigten- und Op-ferrechte sowie die Ermittlungsmassnahmen der Landespolizei den Erforder-nissen eines modernen, grundrechtsorientierten Untersuchungsverfahrens angepasst. Im Folgenden werden die wichtigsten Neuerungen in Bezug auf die Beschuldigtenrechte vorgestellt.

VERDÄCHTIGER UND BESCHULDIGTER

Eine Person gilt als Beschuldigter im Sinne der Strafprozessord-nung, wenn gegen sie Anklage oder Strafantrag erhoben oder der Antrag auf Einleitung der Straf-untersuchung eingebracht worden ist. Davor ist eine Person, welche den Verdacht einer strafbaren Handlung trifft, als Verdächtiger anzusehen. Durch die eingangs erwähnte Revision gibt es keine wesentliche Unterscheidung mehr zwischen den Rechten des Ver-dächtigen und jenen des Beschul-digten. Der Einfachheit halber wird im Folgenden deshalb vom Beschuldigten gesprochen.

RECHT AUF BEIZUG EINES VERTEIDIGERS

Ein Beschuldigter kann sich jeder-zeit eines Verteidigers bedienen. Dies gilt insbesondere auch dann, wenn eine Person festgenommen wird. Zu diesem Zweck betreibt die Liechtensteinische Rechts-anwaltskammer seit 1. Dezember 2012 einen Anwaltlichen Journal-dienst. Somit wird sichergestellt, dass ein Beschuldigter bei einer Festnahme jederzeit einen Vertei-diger kontaktieren kann.

Eine wesentliche Änderung des Strafprozesses stellt die Neuerung im Bereich der Vernehmung eines Beschuldigten vor dem Untersu-chungsrichter oder bei der Polizei dar. Bisher war es dem Verteidiger nicht erlaubt, einer Vernehmung

Verteidigungsrechte wirksam wahrnehmen kann. Die Über-setzungshilfe gilt aber nicht un-eingeschränkt. Es gibt keinen Anspruch auf Übersetzung aller Aktenstücke in ihren Einzelhei-ten. Einem Beschuldigten steht das Recht auf einen Dolmetscher insbesondere zur Aufklärung über die gegen ihn erhobenen Beschul-digungen, für Beweisaufnahmen (an denen der Beschuldigte teil-nimmt) und für Verhandlungen zu. Für gehörlose oder stumme Beschuldigte muss ein Dolmet-scher für die Gebärdensprache beigezogen werden.

BETEILIGUNGS- UND ANWESENHEITSRECHTE

Wird ein Tatgeschehen im Sinne einer Tatrekonstruktion nachge-stellt und über diese Vorgänge eine Ton- und Bildaufnahme an-gefertigt, so hat der Beschuldigte das Recht sich daran zu beteili-gen und Fragen zu stellen sowie ergänzende Untersuchungen und Feststellungen zu verlangen.

des Beschuldigten beizuwoh-nen. Neu hat der Beschuldigte das Recht, der Vernehmung ei-nen Verteidiger beizuziehen. Der Verteidiger darf sich aber an der Vernehmung in keiner Weise be-teiligen. Er kann jedoch den Be-schuldigten vor der Vernehmung beraten und nach der Vernehmung ergänzende Fragen stellen. Sollte die Anwesenheit des Verteidigers die Untersuchung gefährden, kann die Beiziehung eines Verteidigers verweigert werden. Dafür müssen aber konkrete Tatsachen für eine Gefährdung der Untersuchung vorliegen, blosse Vermutungen rei-chen nicht aus.

ANREGUNG ZUR BE-WEISAUFNAHME

Vor der Revision des Strafpro-zessgesetzes war es nicht vorge-

sehen, dass ein Beschuldigter im Rahmen der Vorerhebungen der Staatsanwaltschaft die gericht-liche Aufnahme von Beweisen beantragen kann. Auch im neuen Recht kann ein Beschuldigter im Untersuchungsverfahren die Auf-nahme von Beweisen zwar nicht beantragen, er kann diese aber an-regen. So kann der Beschuldigte z.B. die Vernehmung eines Zeu-gen oder die Sicherstellung von Sachbeweisen anregen und somit darauf hinwirken, dass die Staats-anwaltschaft eine Beweisaufnah-me beim Untersuchungsrichter beantragt.

ÜBERSETZUNGSHILFE

Durch das Recht auf Überset-zungshilfe soll sichergestellt werden, dass auch ein fremd-sprachiger Beschuldigter seine

Von Dr. Patrick Schürmann, LL.M.

BATLINER GASSER RECHTSANWÄLTE

MARKTGASS 21

9490 VADUZ

T +423 236 30 80

F +423 236 30 81

WWW.BATLINERGASSER.COM

BG-Inserat-0313-druck.indd 1 29.01.13 09:56

Neue Beschuldigtenrechte im Strafprozess

Page 30: lie:zeit Ausgabe #14

business:zeit

Die LGT als Stütze des alpinen Skisports

: «Willkommen, welcome» – mit diesem kurz vor dem Dorfein-gang platzierten Grussschild der LGT Bank AG werden seit Jahren die Sommer- wie Wintergäste in Malbun empfangen. Das Schild unterstreicht das grosse Engagement der LGT für das Naherholungsgebiet Malbun so-wie den alpinen Breiten-und Spitzensport in Liechtenstein.Von Alexander Batliner

Seit Jahren macht sich die LGT Bank AG für den alpi-nen Skisport stark. Nicht nur als Hauptsponsor des liech-tensteinischen Skiverbandes, sondern auch indem sie das Naherholungsgebiet Malbun und seine Bergbahnen fördert. «Wir haben schon immer un-sere Verantwortung gegenüber dem Land Liechtenstein wahr-genommen. Aufgrund der über 20-jährigen Zusammenarbeit mit dem liechtensteinischen Skiverband war es naheliegend, sich im Malbun zu engagieren und unser einzigartiges Naher-holungsgebiet zu unterstützen», führt Norbert Biedermann, CEO der LGT Bank AG, aus. Die LGT wolle den alpinen To-pathleten unseres Landes beste Trainingsbedingungen bieten, aber auch für den Breitensport

und die Jugend etwas tun. Dabei fokussiert sich die LGT nicht nur auf den Wintersport. Als Hauptsponsor und Na-mensgeber ist sie eng mit dem LGT Alpin Marathon verbun-den, der dieses Jahr bereits zum 14. Mal ausgetragen wird. «Der Breitensport war für uns immer ein sehr wichtiges Element. Mit unserem Engagement für den Alpin Marathon möchten wir dies untermauern, zumal er mit unserem Alpengebiet in Verbin-dung steht. Damit geben wir den Breitensportlern die Mög-lichkeit, an einer hochstehenden Lauf-Veranstaltung teilzuneh-men oder diese als Sportfan zu besuchen. Wir wollen damit in Liechtenstein Impulse setzen, damit Junge wie Ältere animiert werden, Sport zu betreiben», so Norbert Biedermann.

Page 31: lie:zeit Ausgabe #14

31business:zeit

Unterstützung der JugendFür die Unterstützung der Ju-gend steht auch der LGT Ta-lentecup, der jeden Winter vom Skiclub Triesenberg organisiert und durchgeführt wird. Norbert Biedermann betont hierzu: «Für den LGT Talentecup arbeiten wir schon seit vielen Jahren mit dem Skiclub Triesenberg zu-sammen. Die heutigen Jugend-lichen sind die Breiten- oder Spitzensportler der Zukunft. Deshalb war und ist es uns ein Anliegen, einen Beitrag zu leis-ten, dass die Jugend Sport treibt und sich entwickeln kann. Die Skirennen zum Talentecup sind hierfür eine ideale Plattform.» Bei all diesen Engagements der LGT Bank AG fällt auf, dass sie diese nicht erst vor kurzem ein-gegangen sind, sondern schon vor Jahren. «Wir engagieren uns langfristig. Wir möchten nicht nur ein oder zwei Mal eine Veranstaltung unterstüt-zen, sondern nachhaltig dabei sein, damit sich ein Projekt auch entwickeln kann», unterstreicht Norbert Biedermann.

Zukunft MalbunFür die LGT Bank AG ist es des-halb wichtig, dass sich auch das Malbun entwickelt. «Wir haben in der Vergangenheit eine sehr positive Entwicklung im Ma-nagement, in der Organisation und in der Weiterentwicklung des Ski- und Naherholungsge-bietes Malbun festgestellt. Die Verantwortlichen machen eine

sehr gute und professionelle Arbeit, gerade auch in Bezug auf die Weiterentwicklung von Malbun. Wir nehmen keinen direkten Einf luss, beobachten die Entwicklung aber sehr ge-nau», so Norbert Biedermann.

Spitzensport im FokusNeben der Unterstützung des Nachwuchses sowie des Breiten-

sportes hat sich die LGT Bank AG auch mit der Förderung der Spitzensportler einen Na-men gemacht. Am bekanntes-ten ist hierbei das Engagement als Kopfsponsor von Tina Wei-rather. Aber auch Marina Nigg kann sich auf die Unterstützung der LGT Bank AG verlassen. Zudem konnte Marco Büchel als Botschafter der LGT Bank AG gewonnen werden. «Für uns ist es wichtig, dass die Namen ‚Liechtenstein‘ wie auch unser Firmenname LGT im Ausland positiv wahrgenommen werden. Eine Siegläuferin wie Tina Wei-rather ist für uns deshalb sehr wertvoll.

Auch der Bekanntheitsgrad von Marco Büchel hilft unserem Land und der LGT. Bei un-seren Kundenevents mit Tina Weirather, Marco Büchel und Marina Nigg ergibt sich somit ein doppelter Nutzen – für Land und Unternehmen», so Norbert Biedermann.

Hochegg – Piste Malbun

Page 32: lie:zeit Ausgabe #14

business:zeit

25 Jahre sporteo ! : 1988 beendet der gebürtige Tiroler Josef Lenhart beim USV Eschen/Mauren als Spielertrainer seine aktive Karriere und startet mit sei-nem Partner Hanno Egger ebendort die Lenhart Sportmanagement AG. Von Patrick Fürnschuss

25 Jahre später ist das mittlerwei-le in Schaan ansässige Unterneh-men unter seinem neuen Namen sporteo der grösste Vermark-tungspartner des österreichi-schen Fussballs und mit seinen LED-Werbebandensystemen auch international erfolgreich.

«Als wir unser Unternehmen 1988 gründeten war Sportmanage-ment noch ein abenteuerliches Geschäftsfeld, ohne Strukturen, ohne wissenschaftliche Empirie, ohne Lobby. Es war eine richtig Pionierarbeit, was natürlich auch den Vorteil der persönlichen Ge-staltungsfreiheit mit sich brach-te», so Josef Lenhart und Hanno Egger im Rückblick auf 25 Jahre

Sportmanagement. Dass die-se Gestaltungsfreiheit im Sinne von nachhaltig wertschaffend gut genutzt wurde, das beweist die sporteo-Erfolgsgeschichte vom regionalen Zwei-Mann-Betrieb zum mittlerweile internationalen Player.

Eine dynamische GeschichteBereits 1998 – zehn Jahre nach ihrer Gründung – hatte sich die Lenhart Sportmanagement AG u.a. mit der damaligen Wer-beinnovation Drehbande als ein strategisch wichtiger Vermark-tungspartner des österreichi-schen Fussballs etabliert. Das Unternehmen wickelt zu dieser Zeit auch internationale Spieler-

transfers ab und kann sich mit der Betreuung von Einzelsport-lern, dem Vereinsmanagement, dem Ein- und Verkauf von TV-Rechten sowie der Planung und Umsetzung von Sport-Events auch ausserhalb des Fussballs er-folgreich positionieren. Im Jahr 2000 dann die strategische Al-lianz mit der 1998 gegründeten Jürgen Werner Sportmanage-ment GesmbH und bis ins Jahr 2005 der gemeinsame Auftritt als StarFactory International AG. «Eine Zeit im Zeichen der Internationalisierung und mit ei-nem Fokus auf den Transfer von Fussballspielern», so Lenhart. 2005 werden die Geschäftsfel-der «Spieler» und «Sponsoring»

wieder getrennt, Werner firmiert in der Folge unter »stars and friends”, Lenhart und Egger be-nennen ihre Full-Service leisten-de Sportagentur in sporteo um. Verbunden mit einer Spezialisie-

Sepp Lenhart, Firmeninhaber mit seinem langjährigen Geschäftspartner Hanno Egger (r.)

Das Team der Firma sporteo AG, Eschen. Ganz rechts Geschäftsinhaber Sepp Lenhart.

Page 33: lie:zeit Ausgabe #14

33business:zeit

«Spielen um zu gewinnen …» : Seit 25 Jahren ist Sepp Lenhart, Inhaber der Firma sporteo in Schaan, mit Liechtenstein eng verbunden. Er war Trainer der 1. Mannschaft des USV Eschen/Mauren, kam über den Sport ins Land und baute zusam-men mit seinen Partnern das in einschlägigen Kreisen bestens bekannte Un-ternehmen sporteo als heute grösster Vermarktungspartner des österreichi-schen Fussballs auf. Von Patrick Fürnschuss

lie:zeit Ein Berufsleben im und für den Sport – auch das ein Er-gebnis nach 25 Jahren Sportma-nagement. Wie kam´s dazu?

Sepp Lenhart: Mit nur 21 Jahren und als frischgebackener Jungva-ter von Zwillingen entschied ich dem unsteten Leben als Profi-fussballer «Ade» zu sagen und mit den Kindern und meiner Frau wieder nach Vorarlberg zu ziehen. Sport war bis dahin mein Leben gewesen und somit war für mich klar, dass auch mein neuer Job etwas mit Sport zu tun haben muss. Ich war dann Sportlehrer, Spielertrainer, Marketingverant-wortlicher bei einer Sportartikel-firma, ehe ich mich entschied als Sportmanager selbstständig zu werden.

Welche im Sport erlangten Fähig-keiten helfen einem Sportler für das Berufsleben danach?Spitzensport fordert und fördert

rung auf integrierte Sportkom-munikation und dem ganzheitli-chen, an Persönlichkeitsbildung von Sportlerinnen und Sportlern orientiertem Mentoring. «Die individuellen Potenziale zu ver-wirklichen, die Herausforderung, das jeweils Mögliche möglich zu machen, das inspiriert uns. So-wohl in der Sponsoringberatung von Unternehmen als auch in der Begleitung von Menschen, die sich für die Ausübung des Pro-fisports entschieden haben», so Josef Lenhart. Eine Positionie-rung als Essenz von 25 Jahren Sportmanagement, die auch für die Zukunft eine erfolgreiche Fortschreibung der Geschichte «sporteo» verspricht.

unter anderem zwei wichtige Ei-genschaften: Die Eigenverant-wortung und den Willen etwas zu erreichen. Nachdem ich nicht studiert hatte, musste ich beim praktischen Tun lernen und das schnell. Berührungsängste helfen da nicht, Offenheit und Interes-se schon. Ich habe überall meine Telefonnummer weitergegeben und immer auch eine mitgenom-men. Heute kenne ich Leute auf der ganzen Welt, auf die ich mich genauso verlassen kann wie sie sich auf mich. Ein funktionieren-des Netzwerk, das Teil unseres Geschäftserfolges ist.

Klingt sehr zielstrebig. Waren Sie das immer schon?Nun, als Fussballer war ich ein offensiver Mittelfeldspieler. In dieser Position muss man ein-fallsreich sein und immer nach vorne ziehen. Das könnte man wohl zielstrebig nennen. Heute ist mein Begriff des Ziels aber weiter

gefasst. Es geht darum Potenziale zu erkennen und diese möglichst effizient zu verwirklichen. Da-bei ist unsere Philosophie: «Wir spielen um zu gewinnen. Nicht um nicht zu verlieren.» Das ist ein mutiger, ein vertrauensvoller und an den Stärken orientierter Zugang.

Heute haben Sie sich mit sporteo vor allem auf den Fussball fokus-siert. Warum?Ohne andere Sportarten kleiner zu machen als sie sind und ohne etwas für unsere Zukunft a priori auszuschliessen, aber unser ak-tuelle Fokus liegt tatsächlich auf dem Fussball. Erstens kommen wir aus dem Fussball und zwei-tens ist der Fussball einfach ein unglaublich wirkungsvolles Feld. Fussball begeistert auf der ganzen Welt Millionen von Menschen und was die Menschen begeistert, interessiert die Medien und um-gekehrt. Dadurch kommt es zu

einem Multiplikatoreneffekt, der mannigfaltige Kommunikations- und Vertriebschancen für unsere Kunden eröffnet. Eine faszinie-rende Dynamik, mittels der sich der Fussball zu einem einzigar-tigen globalen Wirtschaftsfeld entwickelt hat. Natürlich auch mit allen Herausforderungen, die solch eine Dynamik mit sich bringt.

Sie arbeiten mit Ihrem Unter-nehmen in mehreren Geschäfts-feldern. Von Beginn weg stellten mein Partner Hanno Egger und ich das Unternehmen auf zwei Beine, dem Sportlermanagement und dem Sportmarketing. Wir ver-werten die Vermarktungsrechte für Vereine und Verbände und beraten Unternehmen, die für sich und ihre Marken die Kom-munikations- und Erlebnisbühne Sport nutzen wollen. Dabei ist es uns auch gelungen Standards zu

Page 34: lie:zeit Ausgabe #14

business:zeit

setzen. 1998 haben wir in Ös-terreich die Drehbande einge-führt und seit 2001 vermarkten wir europaweit LED-Banden. Was durchaus auch mutige und herausfordernde Schritte für uns waren.

Was war Ihr ganz persönliches Highlight in Ihrer bisherigen Laufbahn?Als ich 1994 den ersten Spieler an Real Madrid verkauft habe, war das für mich ein unglaub-liches Erlebnis. Neben dem er-folgreichen Abschluss brachte dieser Transfer für mich auch die Erkenntnis, dass wir auch mit den ganz Grossen mitspielen können. Seither rate ich meinen jungen Spielern, einmal dorthin zu gehen, wo das «grosse Spiel» stattfindet. Dort spürt man, wie weit man davon entfernt oder wie nahe man schon dran ist.

Gibt es ein Geheimnis – machen Sie etwas anders als die Konkur-renz?Wir arbeiten ganzheitlich und gleichzeitig immer individuell. Wir forcieren die Stärken und konzentrieren uns immer auf den jeweils wichtigsten nächsten Schritt, was stete Lernbereit-schaft und Begeisterung für die Sache voraussetzt. Dadurch op-timiert sich das gesamte System. Wir nennen das «Spirit of Excel-lence», das ist für uns aber mehr Bewusstsein als ein Geheimnis.

Geht das im Bereich Spielerma-nagement in Richtung «Coa-ching»? Coaching ist ja ein vielfältig ver-wendeter Begriff, wir verstehen unsere Arbeit wie gesagt eher als Mentoring. Dabei ziehen wir immer wieder auch verschiedene Fach-Coaches hinzu, vor allem auch in Bezug auf die Persönlich-keit des Spielers. Die ist sowohl für seine sportliche Performance als auch für die Zusammenarbeit mit uns entscheidend.

Wie lange coachen Sie Ihre Spie-ler?Zielführend und sinnvoll ist eine Zusammenarbeit solange Ent-wicklung stattfindet und diese Zusammenarbeit von beiden Sei-

ten gewünscht ist. Das ist also individuell ganz unterschiedlich und kann auch über die aktive Karriere hinausgehen.

Wie definieren Sie für sich Er-folg?Erfolg haben wir in unserem Kontext erst dann, wenn wir drei Komponenten erfüllt haben. Erstens den sportlichen Erfolg, zweitens den wirtschaftlichen Erfolg und drittens die gelebte soziale Verantwortung. Ich bin überzeugt davon, dass das der Schlüssel ist, wenn man langfris-tig erfolgreich sein will. Das gilt sowohl für Spieler als auch für Unternehmen. Beide werden erst dann ein wertvoller und damit auch geliebter Teil des Ganzen, wenn Sie ihren Erfolg wieder tei-len. Das ist die Energie, die den Unterschied macht.

Langjährige Partner, Begleiter der Firma sporteo: v.l. Mathias Berthold (ÖSV), Hanno Egger (sporteo), Ralph Krueger (Coach Edmonton Oilers), Josef Lenhart (sporteo), Harald Strutz (Präsident FSV Mainz 05), Anton Faber (Dompfarrer Wien).

LED-Bande der Firma sporteo AG, Schaan

Page 35: lie:zeit Ausgabe #14

35meine:zeit

Bettina Walch: Von der Wet-terfee zur Radiomacherin

: Bettina Walch wurde im jungen Alter von 21 Jahren mit der Sen-dung «Meteo» in Liechtenstein und in der Schweiz bekannt. Millionen von Zuschauern erfuhren damals von ihr, ob sie mit Regen, Schnee oder Sonnen-schein zu rechnen hatten. Heute ist sie in der Programmleitung von SRF 3.Von Tamara Beck

15 Jahre ist es her, dass Bettina Walch im Schweizer Fernsehen zum letzten Mal in ihrer Rolle als Wetterfee zu sehen war. Seit-dem hat sich viel verändert. Sie ist Mutter geworden und zieht als Tagesverantwortliche bei SRF 3 die Fäden nun im Hintergrund. Einmal monatlich ist sie eine Woche lang für das Publizisti-sche beim Sender zuständig. Sie leitet u.a. das Tagesteam und ko-ordiniert die Wort-Inhalte.

Heute findet es Bettina Walch lustig, dass sie mal Wetterfee war, denkt aber kaum an diese Zeit zurück: «Was hat dieses hams-terbäckige Mädchen schon wie-der mit mir zu tun? Ach, das war ich?» Nach ein paar Jahren sei es für sie an der Zeit gewesen, wie-der in den Hintergrund zu treten. «Als Produzent kann ich sehr viel mehr Einfluss nehmen auf die Inhalte und drum ist es für mich der spannendere Job».

Zwischen Alltag und Wahn-sinnDas Gestalten also, hat es ihr an-getan: «Ich habe eine Idee und «schwups» wandelt sich diese in einen Inhalt auf dem Sender. Grossartig!» Manchmal dauert es auch länger. Ihr nächstes grosses Projekt heisst «SRF 3 iiglieferet – zwischen Alltag und Wahnsinn» und startet am 15. April. Die Idee dazu kam ihr schon vor über einem Jahr, konkret wurde es aber erst vor ein paar Wochen. Sie er-zählt: «Eine Woche lang stellen wir Leben und Alltag rund um die Psychiatrie in den Mittel-punkt. Wir haben extrem viele, tolle psychisch kranke Menschen gefunden, die wir portraitieren

dürfen. Die Psychiatrie hat im-mer noch etwas Unheimliches und Faszinierendes. Wir schauen hinter die Mauern in den Köpfen und hinter die Mauern der Kli-nik. Dabei senden wir täglich von 14 bis 16 Uhr aus der PDGR in Chur (den meisten Liechtenstei-nern als Klinik Waldhaus be-kannt). Eine halbe Stunde lang übernehmen drei Patienten den Sender – wir steuern nicht und wissen nicht, was passieren wird

– ein Experiment. Dabei werden sie beispielsweise auch mal um-gekehrt ihre Ärzte interviewen.Wo fängt der Wahn an? Und wo gehört er zum Menschsein? Na-türlich reden wir auch über das Genie in der Kunst oder auch über Menschen, die dank einer leichten Psychostörung erfolg-reiche Manager sind.» Man darf gespannt sein.

Arbeit und Freizeit trennenAls Teilzeitarbeitende ist laut Bettina Walch der Arbeitsdruck

sehr hoch. «Mit Kollegen «käfa-la» gehen, das ist vorbei. Schade, weil da ja auch immer wieder gute Themen und Geschichten fürs Radio entstehen.» Trotz-dem ist sie froh, sich die Projek-tarbeit selber einteilen zu können. Manchmal geht sie früher, weil der Kindergarten um 15.30 Uhr aus ist, und um 20 Uhr arbeitet sie wieder weiter, wenn ihre Tochter schläft. Das klingt anstrengend, geschieht aber nur phasenwei-se, «eben für Projekte, die dann ja auch mein Baby sind», wie Bettina Walch sagt. Dass Arbeit und Freizeit getrennt sind, findet sie nämlich «sehr, sehr wichtig». Zweimal täglich E-Mails abru-fen an freien Tagen – das müsse genügen. Dafür denke sie um-gekehrt kaum an ihre Familie, wenn sie arbeitet. Konzentriert im Jetzt zu sein, ist ihr Anspruch.

Wenn Bettina Walch nicht arbei-tet, organisiert sie das Familienle-ben wie jede andere Mutter auch.

«Ich brauche aber auch Zeit für mich alleine, Bewegung und Na-tur, um glücklich und geerdet zu sein. Inzwischen weiss das auch meine Familie.» Wenn ihr Part-ner vorschlage, sie solle doch joggen gehen, weiss sie, dass sie offenbar gerade nicht bei bester Laune war, wie sie schmunzelnd berichtet.

Zürich ist ein NestSeit über 20 Jahren lebt die Va-duzerin in Zürich. «Die Stadt ist klein genug, um die Nachbarn zu kennen und sich gegenseitig zu helfen. Zürich ist ein Nest! Sonst wollt‘ ich dort gar nicht leben.» Die Quartiere in Zürich seien Vaduz nicht unähnlich. «Schneit es mir eine Sitzung für den Nachmittag rein, habe ich inner-halb von zehn Minuten eine gute Betreuung für meine Tochter ge-funden. Dass der Wald und die Limmat zu Fuss von ihrer Woh-nung aus erreichbar sind, schätzt sie ebenfalls sehr.

Auf ihre alte Heimat verzichtet sie dennoch nicht. Ein, zwei Mal im Monat und an den Feiertagen fährt sie nach Liechtenstein, be-sucht ihre Familie in Balzers und nutzt die freie Zeit, um skizufah-ren, zu joggen oder zu biken.

Obwohl sich Bettina Walch in Zürich sehr wohl fühlt, kann sie sich gut vorstellen, aus be-ruflichen Gründen wieder nach Liechtenstein zurückzukehren.» Ich bin gern im Land und wir haben hier wie dort gleich viele Freundschaften. Dann würden wir halt zwischendurch zu Freun-den nach Zürich pendeln, statt umgekehrt wie heute», so Walch.

Bettina Walch ist 42 und lebt mit Freund und gemeinsamem Kind in Zü-rich-Wipkingen. Sie arbeitet in Teilzeit als Tagesverantwortliche bei SRF 3. In ihrer Freizeit treibt sie gern Sport, entdeckt «das Grünzeug unseres Schre-bergartens» und besucht Konzerte.

Page 36: lie:zeit Ausgabe #14

meine:zeit

Page 37: lie:zeit Ausgabe #14

37meine:zeit

Als ich gegen Ende des Zweiten Weltkrieges am 14. Februar 1945 in Zürich geboren wurde, waren Schloss Vaduz und seine Neben-gebäude voll mit Flüchtlingen. Es waren Verwandte, Bekannte und ehemalige Angestellte. Die meisten hatten durch den Na-tionalsozialismus, den Zweiten Weltkrieg und die sowjetische Besatzung Osteuropas alles ver-loren und mussten sich eine neue Existenz aufbauen. Mein Vater hatte ausserdem weitere Flücht-linge im damaligen Waldhotel in Vaduz untergebracht sowie in Feldkirch. Diese kamen in der Nachkriegszeit immer wieder zu Besuch, meistens zum Mittag-essen. An Sonn- und Feiertagen durften wir Kinder ab einem gewissen Alter daran teilneh-men und den Gesprächen der Erwachsenen zuhören. Es wurde sehr viel über die internationa-le Politik sowie über historische Zusammenhänge gesprochen. So kann ich mich noch gut daran er-innern, als 1953 über den Tod von Stalin und dessen Auswirkungen auf die europäische Politik disku-tiert wurde.

Nach der Volksschule in Vaduz ka-men mein Bruder Philipp und ich 1956 aufs Gymnasium nach Wien. Dort erlebten wir aus nächster Nähe den Ungarnaufstand und seine Niederschlagung. Meine Mutter, als Präsidentin des Liech-tensteinischen Roten Kreuzes, war während dieser ganzen Zeit in Wien und organisierte Hilfs-lieferungen nach Ungarn, solange dies möglich war. Danach half sie mit, die Flüchtlingsströme zu be-treuen, die sich aus Ungarn nach Österreich ergossen. In unserem Gymnasium wurden Flüchtlings-kinder aufgenommen, einer war für einige Jahre in meiner Klasse. Von ihm sowie von den Verwand-ten und Bekannten meiner Eltern erfuhren wir, was sich nach der Machtübernahme der Kommu-nisten und der Umwandlung Un-garns in eine sozialistische Repu-blik bis zum Zusammenbruch des Aufstandes alles zugetragen hatte. Menschen wurden jahrelang ein-gesperrt oder hingerichtet, nur weil sie in die falsche Familie ge-boren wurden, ein falsches Wort gesagt hatten oder in der falschen Partei Mitglied waren.

«Der Staat hat dem Menschen zu dienen»

: Fürst Hans-Adam II. wuchs mit seinen Geschwistern auf Schloss Vaduz auf. 1956 besuchte er zusammen mit seinem Bruder Prinz Philipp das Schottengymnasium in Wien und später das Lyceum Alpinum in Zuoz. In den Jahren von 1969 – 1984 war Erbprinz Hans-Adam mit der Verwaltung des Fürstlichen Vermögens betraut, das er dank seiner grossen Fähigkeiten neu ordnen konnte. 1984 übernahm er von seinem Vater, dem unvergesslichen Fürst Franz Josef II.,die Regierungsgeschäfte. In einem Gespräch mit Herbert Oehri erzählte Fürst Hans-Adam II. aus seiner Kinder- und Jugendzeit, über seine Erziehung und die Vorbereitung auf seine Aufgabe als Staatsmann.

Von Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein

Fürst Hans Adam II. erzählt aus seiner Jugendzeit

Erbprinz Hans-Adam auf der Schlosswiese

Page 38: lie:zeit Ausgabe #14

meine:zeit

Schon sehr früh wurde mir be-wusst, welches Glück das kleine Liechtenstein hatte, dass es von zwei Weltkriegen, dem National-sozialismus und dem Sozialismus verschont worden war. So wurde die Familie meiner Frau, obwohl eine der ältesten tschechischen Adelsfamilien, von den tschechi-schen Nationalisten und Sozialis-ten verfolgt. Meine Schwieger-eltern wurden mit ihren kleinen Kindern in ein Lager gesteckt. Der Vater meiner Schwieger-mutter wurde in so einem Lager dermassen misshandelt, dass er daran starb. Meine Frau kann sich noch gut daran erinnern, dass man ihrer Grossmutter, be-vor sie schliesslich aus dem Lager entlassen wurde, alle Fingernägel ausgerissen hatte.

Ausbildung in Wien und ZuozWie es in adeligen Familien da-mals oft noch üblich war, wurden meine Geschwister und ich von Erzieherinnen betreut, in Wien von 1956 bis 1960 von einer alten Erzieherin meiner Mutter. 1960 beschlossen dann die Eltern, meine Brüder und mich in ein In-ternat in die Schweiz zu schicken, und zwar nach Zuoz im Engadin. Am Gymnasium in Wien waren wir, abgesehen von wenigen Aus-nahmen, die einzigen Auslän-der. Dagegen war das Internat in Zuoz sehr international, sowohl was die Schüler als auch die Leh-rer betraf. In Wien waren wir in einer von Benediktinern geleite-ten Klosterschule – in Zuoz wa-ren die verschiedensten religiösen Gruppen vertreten.

Mit 16 Jahren, im Sommer 1961, habe ich dann meine Frau ken-nen gelernt. Es war Liebe auf den ersten Blick. Als ich den Eltern erklärte, dass ich sie heiraten wer-de, waren diese begreif licherwei-se etwas erstaunt. Andererseits wussten meine Eltern, dass ich ein ziemlicher Dickkopf bin und nicht so leicht aufgebe. Nachdem ich sowohl den Eltern als auch den Schwiegereltern bewiesen hatte, dass ich trotz aller Verliebt-heit gut studieren konnte, durften wir 1967 heiraten. Ich war damals 22 und Wirtschaftsstudent an der Hochschule in St. Gallen.

1

2 3

Page 39: lie:zeit Ausgabe #14

39meine:zeit

Mein Schwiegervater hatte zwar aufgrund seiner Fähigkeiten sehr schnell eine leitende Position in einem Unternehmen bekommen, aber die Münchner Wohnung war für neun Personen recht eng. Bei meinen Besuchen in München hatte mir jedoch dieses intensive Familienleben von Anfang an sehr gut gefallen. Für meine Frau und für mich war es deshalb selbstver-ständlich, dass wir zusammen mit unseren vier Kindern leben und sie selbst erziehen.

Wiederaufbau des Fürstli-chen Vermögens Mein ursprünglicher Wunsch war es, entweder Geschichte und Ar-chäologie oder Physik zu studie-ren. Die Eltern haben mich aber

schon während der Gymnasialzeit überzeugt, dass ich Wirtschaft studieren sollte. Durch die Ent-eignungen in der Tschechoslowa-kei gingen bekanntlich rund 80 Prozent des Fürstlichen Vermö-gens verloren und die Versuche, dieses Vermögen nach dem Krieg neu aufzubauen, waren nicht sehr erfolgreich, sodass die Kosten der grossen Familie und der Monar-chie von 1945 bis 1969 im We-sentlichen durch Verkäufe von Kunst und Grundbesitz finanziert wurden. Ein finanzieller Zusam-menbruch war absehbar. Schon während des Studiums begann ich mich intensiv mit Plänen zur Reorganisation und zum Wieder-aufbau des Fürstlichen Vermö-gens auseinanderzusetzen. Nach

dem Ende des Studiums 1969 war es mir vergönnt, diese Pläne schrittweise – oft gegen erhebli-che Widerstände – aber doch im Grossen und Ganzen erfolgreich umzusetzen.

Geschichte und Weltpolitik Von 1969 bis zur Stellvertretung 1984 war ich nicht nur mit der Verwaltung des Fürstlichen Ver-mögens beschäftigt. Mein Vater hatte sehr früh begonnen, sich mit mir nicht nur über Geschichte und Weltpolitik zu unterhalten, sondern auch über Fragen der liechtensteinischen Innen- und Aussenpolitik. Er gab mir Ge-setzesentwürfe zum Durchstu-dieren, und ich konnte für ihn Konzepte zur liechtensteinischen

Innen- und Aussenpolitik entwer-fen. Schon 1969 hatte mein Vater in einem Interview öffentlich er-klärt, dass er nicht bis zu seinem Lebensende das Amt des Staats-oberhauptes ausüben möchte. Die Einrichtung der Stellvertre-tung stiess bei einer Reihe von Politikern auf Ablehnung und es wurde nach Argumenten gesucht, um diese zu verhindern. Ich hatte mich mit einer Reihe von Aussa-gen, besonders in der Aussenpo-litik, die allerdings mit meinem Vater abgesprochen waren, expo-niert. Mit einer Verfassungsände-rung konnte schliesslich die Stell-vertretung verwirklicht werden. Von meinem Vater gut vorbereitet und beraten, übernahm ich die Funktion des Staatsoberhauptes.

Der Staat hat dem Menschen zu dienen Die Erfahrungen meiner Familie sowie die eigenen Erfahrungen von der Jugend bis zur Stellvertre-tung haben mich in meiner Funk-tion als Staatsoberhaupt zweifellos stark beeinflusst. Da war einmal das Misstrauen gegenüber Ideolo-gien wie dem Nationalismus und dem Sozialismus, die Bedeutung der eigenen Religion sowie der Respekt vor den anderen Religi-onen, die Überzeugung, dass der Staat als Dienstleistungsunter-nehmen dem Menschen zu dienen hat und nicht umgekehrt, was auf Dauer nur mit einer voll ausge-bauten Demokratie und einem Selbstbestimmungsrecht auf Ge-meindeebene möglich ist, wie dies in Liechtenstein bei der letzten Verfassungsrevision verwirklicht wurde.

Bei der Übernahme der Stellver-tretung war ich ebenfalls schon von der Wichtigkeit eines funkti-onierenden Rechtsstaates als Ga-rant für die Freiheit des Einzelnen überzeugt sowie von den Vorteilen einer globalisierten Weltwirt-schaft, besonders für einen Klein-staat wie Liechtenstein. Ich hatte bereits recht konkrete Vorstellun-gen, wie ein Staat im dritten Jahr-tausend aussehen sollte. Einiges konnte ich während meiner Amts-zeit verwirklichen, anderes bleibt zukünftigen Generationen über-lassen.

4

5

1.) Drei Generationen: Prinz Alois, Fürst Franz Josef II. und Erbprinz Hans-Adam

2.) S. D. Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein

3.) Hochzeit von Erbprinz Hans-Adam und Gräfin Marie Kinsky von Wchi-nitz und Tettau in der Pfarrkirche Vaduz, 30. Juli 1967

4.) Die Fürstliche Familie: v. l. Prinz Nikolaus, Prinz Philipp, Erbprinz Hans-Adam, Fürst Franz Josef II., Fürstin Gina mit Prinz Wenzel und Prinzessin Nora

5.) Fürst Hans-Adam II. anlässlicher seiner Rede «Leitprinzipien zur Selbst-bestimmung» im September 1991 vor der 46. Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York

Page 40: lie:zeit Ausgabe #14

meine:zeit

Liebe Freunde des Wildparks!

Ich freue mich, Ihnen unseren dritten

Newsletter übermitteln zu dürfen, dies-

mal wieder mit unserem Jahresbericht,

der Einladung zur Generalversammlung

am 3. April und dem Zahlschein für den

Mitgliedsbeitrag, mit der Bitte um mög-

lichst baldige Überweisung.

In unserem Newsletter werfen wir dies-

mal einen Blick hinter die Kulissen. Was

unser kleines Wildparkteam so leistet,

können Sie einem Interview mit unserer

Tierbetreuerin Judith Wilhelm entneh-

men. Bei dieser Gelegenheit erneut ein

großer Dank an das Team unter der Lei-

tung von Niki Scherrer, der uns leider aus

gesundheitlichen Gründen verlassen wird.

Danken möchte ich auch unserem

Schriftführer Martin Duelli, der den

Newsletter redaktionell gestaltet hat,

und der Agentur „Zur Gams“ für die gra-

phische Gestaltung.

Wieder bietet der Newsletter unseren

Sponsoren Raum für die Präsentation Ih-

rer Firmenlogos, deren Beachtung ich

allen Wildpark-Mitgliedern empfehle.

Wir waren weiterhin bemüht, die Wild-

park-Finanzen zu verbessern. Ohne dem

Bericht auf der Generalversammlung

vorzugreifen, kann ich vermelden, dass

wir das Jahr 2012 insgesamt positiv ab-

schließen konnten, nicht zuletzt durch

die Einnahmen aus unserem neuen

Wildparkführer, aber auch, weil es ge-

lungen ist, neben neuen privaten Mitglie-

dern und Gönnern auch einige Gemein-

den als neue Mitglieder zu gewinnen. Bei

dieser Gelegenheit möchte ich Sie wie-

der auf die Rubrik „Werbung für die Mit-

gliedschaft“ aufmerksam machen, denn

der Wildpark braucht weiterhin neue

Mitglieder und Gönner.

Wiederum bin ich für Rückmeldungen

unserer Mitglieder und Gönner dankbar.

Das könnte zum Beispiel auf unserer Ge-

neralversammlung geschehen, zu der ich

Sie nochmals herzlich einladen möchte,

und bei der wir über einige Veränderun-

gen im Vorstand berichten werden, auf

der Sie aber auch, wenn die Termine ein-

gehalten werden können, unsere neue

Spendenkassa im Eingangsbereich be-

sichtigen können.

Wolfgang BurtscherPräsident Wildpark Feldkirch

FRÜHJAHR 2013

VORWORT

: Nicht nur auf die Stadt Feldkirch und Vorarlberg übt der Wild-park auf dem Ardetzenberg eine magnetische Anziehungskraft aus, er stellt in der weiten Region eine besondere Attraktion und ein beliebtes Ausfl ugsziel dar. In diesem Jahr ist die Freude besonders gross: Der Wildpark feiert seinen 50. Geburtstag.

Traditionsgemäss verbindet die Gemeinde Mauren ein enges Band mit der Stadt Feldkirch. Früher arbeiteten sehr viele aus dem Unterland in der Nachbar-schaft – heute im umgekehrten Trend. Viele freundschaftliche sowie verwandtschaftliche Ver-bindungen prägen das Mitein-ander über die Grenze und man trifft sich heute mehr denn je am Samstag auf dem Markt in der idyllischen Altstadt von Feld-kirch. Vorsteher Freddy Kaiser hebt in diesem Zusammenhang hervor, dass es gerade durch die nachbarschaftliche Nähe seit vielen Jahren auch eine traditi-onelle Partnerschaft zwischen der Gemeinde Mauren und dem Wildpark Feldkirch gebe. Vorsteher Freddy Kaiser: «Die Gemeinde Mauren ist nicht nur eine Gönnerin des Wildparks, sondern auch in dessen Vor-stand vertreten. So konnten wir

Wildpark Feldkirch begeht 50-Jahrjubiläum

Von Johannes Kaiser

Der Vorstand des Wildparks vlnr: Präsident Dr. Wolfgang Burtscher, Schriftführer Martin Duelli MEd, Beirätin Hildegard Wehinger, Vizepräsident Vorsteher Freddy Kaiser, Beirat Heiner Kathan, Beirätin Kristl Moosbrugger, Beirat Dr. Heinz Bilz, Kassierin Mag. Maritta Hartmann-Mähr, Beirat Dr. Johannes Hertnagel, Beirat Dr. Ronald Sutter, Beirat Dr. Wolfgang Blum, Nicht auf dem Bild: Beirat Ehrenmitglied Ing. Rudolf Scherrer, Beirat TR Dipl.Ing. Michi Manhart, Beirat Karlheinz Lampert, Beirat Franz Rauch und Beirat Stadtrat Wolfgang Matt.

Page 41: lie:zeit Ausgabe #14

41meine:zeit

lie:zeit Herr Burtscher, der Wildpark Feldkirch feiert in die-sem Jahr sein 50-jähriges Beste-hen. Wer hatte die Idee, auf dem Ardetzenberg einen Wildpark anzulegen und wie wurde dieser Park aus der Taufe gehoben?

Wolfgang Burtscher: Im Sep-tember 1963 haben elf Feldkir-cher Bürger im Gasthof «Post-stüble» einen Verein gegründet, mit dem Ziel, ein Naherho-lungsgebiet in Form eines Wild-parks zu schaffen. Als Vater gilt der damalige Bezirksjägermeis-

die Entwicklung des Wildparks Feldkirch an vorderster Front mitgestalten. Wir sind im gewis-sen Sinne auch das Bindeglied zu den Liechtensteiner Gemeinden.

Dass ich mit Herzblut dabei bin, zeigt sich vielleicht auch darin, dass ich alle Gemeinden Liech-tensteins dazu bewegen konnte, dem Wildpark Feldkirch zum 50. Geburtstag einen Jubiläums-beitrag beizusteuern.» Am 3. April 2013 fand die diesjährige Generalversammlung statt, an der Maurens Vorsteher Freddy Kaiser zum Vizepräsidenten des Wildparks Feldkirch gewählt wurde.

Gut abgeschirmt sind die «Wildesten» unter den Wildparktieren: die Wölfe und Luchse.

Wildpark – grosse Attraktion und beliebtes Ausflugsziel

ter Karl Lampert, mit tatkräf-tiger Unterstützung der Stadt Feldkirch und ihres Oberförs-ters Ing. Rudolf Scherrer. Schon im Juli dieses Jahres war der erste Bewohner dieses Wild-parks, der mittlerweile legendä-re Steinbock Felix, am Ardet-zenberg eingetroffen. Noch im Herbst 1963 sind der Rothirsch Leo und das Hirschtier Liesl aus dem Wildpark Langenberg bei Zürich dazu gestossen. Im November 1963 gab es dann die offizielle Eröffnung.

Wolfgang Purtscher,Präsident des «Wildpark Feldkirch»

Der Wildpark strahlt in der weiten Region eine besondere Anziehungskraft aus. Wie ver-ankert ist dieses Ausflugsziel?Der Wildpark ist mit Sicherheit neben der Schattenburg und der Altstadt die grösste Attraktion Feldkirchs und ein Ausf lugsziel, das nicht nur von Besuchern aus ganz Vorarlberg, sondern in ho-hem Mass von Liechtensteinern und Ostschweizern frequentiert wird. Auch die vielen Touristen, die von einheimischen Hoteliers auf den Wildpark hingewiesen werden, sind begeisterte Gäste. Es liegt in der Natur der Sache, dass vor allem Familien den Wildpark besuchen, namentlich mit kleineren Kindern, für die die ebenfalls gehaltenen Klein-tiere wie Geissen oder Esel ein starker Anziehungspunkt sind.

Wie viele Wildtiere leben im Wildpark?Die aktuelle Tierstatistik weist bei 18 Tierarten 145 Tiere aus, darunter 40 Stück Damwild, 22 Stück Rotwild und 13 Stück Si-kawild als die am stärksten ver-tretenen Arten. Betreut werden die Tiere durch vier Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter in ins-gesamt nur drei Vollzeitstellen.

Welches sind die Wildesten unter den Wildparktieren?«Wild» im Sinn von auffällig oder aggressiv sind überhaupt keine Tiere, aber natürlich sind Wölfe oder Luchse in freier Wildbahn Raubtiere. Deshalb gibt es seit jeher umfangreiche Schutzmassnahmen für die Be-sucher, die allerdings dringend gebeten sind, die empfohlenen Richtlinien einzuhalten.

Der Wildpark geniesst nicht nur in Feldkirch, sondern über die Stadtgrenze hinaus eine gros-se Unterstützung. Wie sieht die Trägerschaft aus? Der Wildpark ist ein Verein, der von der Stadt Feldkirch und dem Land Vorarlberg Subventi-onen erhält. Das genügt aber bei weitem nicht, denn wir erheben

Im Gespräch mit dem Präsidenten des Wildparks Feldkirch, Wolfgang Burtscher

Page 42: lie:zeit Ausgabe #14

meine:zeit

DIE ENTWICKLUNGS-HIGHLIGHTS DER LETZTEN 50 JAHRE

1963: Der erste Bewohner des Wildparkes war der Steinbock «Felix»

1964: und 1965: Bau des ersten Steinwildgeheges. Zum Felix ist die Steingeiss Barbara aus dem Wildpark St. Peter und Paul in St. Gallen gestossen. Dazu kam ein Murmeltiergehege mit Tieren vom Arlberg.

1966 bis 1969: Erweiterung mit Wildschweingehege, Gehege für das Muffelwild und einer zentralen Rotwildfütterung.

1972: Vergrösserung des Wildschweingeheges und Bau eines zwei-ten Rotwildgeheges.

1973: wurde für das Gamswild ein Waldgehege gebaut. Zwei Jahre später hat die gute Entwicklung der Steinwildfamilie den Bau eines weiteren Geheges mit einem Felsaufbau notwendig ge-macht.

1977: kamen Volieren und Kleintiergehege dazu.

1979: Erweiterung mit Adlergehege, das zwei Jungtieren eine Über-lebenschance ermöglicht hat, die ansonsten dem Tod geweiht gewesen wären. Es handelt sich dabei um ein noch fl ugunfähi-ges Jungtier, das aus den Händen eines Wilderers befreit wor-den war, und ein aus seinem Horst verstossenes Jungtier.

1981: Bau eines zentralen Futter- und Gerätehauses sowie Erstellung eines Kinderspielplatzes, ermöglicht durch den Lionsclub.

1982: Private Förderer legten Grundstein für den Bau eines Luchs-geheges.

1996: Erweiterung mit Wolfsgehege

1997: Erstellung des Waldlehrpfades

2002: Wildpark-Ergänzung mit zwei Wildkatzen ja kein Eintrittsgeld. Deshalb sind wir auf die Unterstützung der Mitglieder (Jahresbeitrag € 20.-, Anmeldung unter: [email protected]) und von privaten Gönnern und Sponso-ren angewiesen. Immer belieb-ter wird die Übernahme einer Patenschaft für einzelne Tiere.

Wir nehmen im April eine neue Spendenkassa in Betrieb, finan-ziert durch Sponsoren. Auch die in diesem Jahr geplanten neuen Gehege für Füchse und Mur-meltiere werden durch Gönner finanziert. Ich darf in diesem Zusammenhang mit grosser Dankbarkeit erwähnen, dass alle elf Liechtensteiner Ge-meinden im Jubiläumsjahr dem Wildpark eine gesonderte Un-

NEWSLETTER FRÜHJAHR 2013

Waschbären

2Schneehasen

5uhus

3Wölfe

2Murmeltiere

7Wildkatzen

2

Wildschweine

7Zwergziege

12Esel

2Muffelwild

6Rotwild

22Steinadler

2

Luchse

3Füchse

4Damwild

40Steinwild

10Gamswild

3Sikawild

13

TIERSTATISTIK

Der Wildpark Feldkirch hat sich in den vergangenen Jahrzehn-

ten zu einem der beliebtesten Treffpunkte für Jung und Alt ent-

wickelt. Die ständige Verbesserung der verhaltensgerechten

„Lebensräume“ unserer Tiere bestimmen die tägliche Arbeit.

Viele weitere Projekte wie zum Beispiel die Neugestaltung des

Eingangsbereiches oder der umbau der Wildschweinanlage

stehen auf dem Programm. um diese und andere Projekte re-

alisieren zu können, sind wir auf die Hilfe vieler Förderer und

Sponsoren angewiesen.

Dazu haben wir verschiedene Varianten entwickelt und hoffen,

dass auch für Sie die richtige Spendenmöglichkeit dabei ist.

ihre einZeLSpenDe – Genießen Sie das gute Gefühl, an ei-

nem unserer Projekte zum Wohl der Tiere und des Wildparks

beteiligt zu sein. unterstützen Sie unseren Einsatz mit einer

Spende – egal mit welchem Betrag. Jede Spende ist uns will-

kommen, jede Spende hilft!

ihre TierpATenSchAFT – Mit einer Patenschaft über-

nimmt der Pate einen Teil der Kosten für die Pflege des Tieres.

Die Einnahmen werden ausschließlich für diesen Zweck ver-

wendet und kommen so direkt dem Tier zugute.

Tierpaten erhalten für die Dauer der Patenschaft eine

Namenstafel beim jeweiligen Gehege, Bewerbung auf der

Werbetafel des Wildparks und ein Foto des Patentieres. Paten-

schaften werden in der Regel auf fünf Jahre abgeschlossen.

ihre FörDerunG – Mit einem jährlichen Betrag von mindes-

tens EuR 100,– sind Sie ein Förderer des Wildpark Feldkirchs.

ihre miTGLieDSchAFT – Bereits mit EuR 20,– werden Sie

Mitglied in unserem Verein und unterstützen so jedes Jahr den

Wildpark Feldkirch.

JährLicheS SponSorinG – Im Rahmen des jährlichen

Sponsorings unterstützen Sponsoren den Wildpark mit einem

jährlichen Betrag in der Höhe von EuR 370,–. Die Sponsoren

werden auf der Informationstafel im Wildpark und in anderen

Publikationen genannt.

factbox

WiLDpArk FeLDkirch

Ardetzenweg 20, 6800 Feldkirch, Österreich

T +43 5522 74105, [email protected]

Spendenkonto: 23408, Sparkasse Feldkirch, BLZ: 20604

IBAN: AT 862060400000023408, BIc: SPFKAT2B

öFFnunGSZeiTen WiLDpArk:

Der Wildpark ist ganzjährig geöffnet

Öffnungszeiten der Jausenstation / Kiosk:

01.03. bis 30.11. tägl. von 10 bis 17 uhr

01.04. bis 31.10. tägl. von 10 bis 19 uhr

Kontakt Kiosk + 43 5522 75293

DANKE FÜR IHRE uNTERSTÜTZuNG

Die diesjährige 49. Generalversammlung findet am

3. ApriL 2013, um 17:30 uhr

in Der JAuSenSTATion DeS WiLDpArkS

mit folgender Tagesordnung statt:

· Eröffnung und Begrüßung

· Bericht des Präsidenten

· Bericht des Kassiers

· Jahresrechnung 2012

· Bericht der Rechnungsprüfer

· Voranschlag 2013

· Neuwahlen

· Genehmigung der Niederschrift der letzten GV

· Allfälliges

Alle Mitglieder, Gönner und Freunde des Vereins Wildpark

Feldkirch sind zu dieser Versammlung ganz herzlich eingeladen.

EINLADuNG ZuR GENERALVERSAMMLuNG

der WIldPark FeldkIrch BeherBergt Insgesamt 145 tIere

unSere BeSucher STeLLen unS ein GuTeS ZeuGniS AuSImmer wieder erhalten wir großes Lob von unseren Besuchern

möchTen Sie Die neWSLeTTer per mAiL Bekommen?Schicken Sie ein kurzes Mail an: [email protected]

Der kioSk hAT Seine pForTen SeiT 1. märZ WieDer GeöFFneT!

Öffnungszeiten:01.03. bis 30.11. tägl. von 10 bis 17 uhr

01.04. bis 31.10. tägl. von 10 bis 19 uhr

Insbesondere für Familien ist der Wildpark Feldkirch ein Eldorado. Neben den Tiergehegen lädt ein Kinderspielplatz zum Tummeln ein. Mittels Kioskbetrieb wird eine vielseitige Verpfl egung gesorgt.

terstützung zukommen lassen. Soviel Loyalität würden wir uns auch von manchen Vorarlberger Gemeinden wünschen.

WILDPARK FELDKIRCH

ÖFFNUNGSZEITEN WILDPARK:

Der Wildpark ist ganzjährig geöffnet

Öffnungszeiten der Jausenstation / Kiosk:

01.03. bis 30.11. tägl. von 10 bis 17 Uhr

01.04. bis 31.10. tägl. von 10 bis 19 Uhr

Kontakt Kiosk + 43 5522 75293

FACTBOX

Ardetzenweg 20, 6800 FeldkirchT +43 5522 74105

[email protected]

DER WILDPARK FELDKIRCH BEHERBERGT INSGESAMT 145 TIERE

Page 43: lie:zeit Ausgabe #14

43meine:zeit

Kinder-Uni: Werkstatt für frische Einfälle

: Am 24. April 2013 fi ndet an der Universität Liechtenstein die nächste Kinder-Uni mit Vorlesungen für 8- bis 12-Jährige sowie dem BEPO Begleitprogramm für Eltern statt. Auf dem Programm steht das Th ema Krea-tivität, das Gross und Klein praxisnah und spielerisch erleben können.Von Simone Brandenburger

Kinder-Uni: Werkstatt für frische Einfälle

Verrückte Ideen und genia-le Geistesblitze gefällig? Am Mittwoch, den 24. April 2013 verwandelt sich das Auditorium der Universität Liechtenstein ab 14.30 Uhr für eineinhalb Stun-den zur Ideenwerkstatt. Hier lassen die Jungstudierenden der Kinder-Uni ihrer Kreativität frei-en Lauf. Sie experimentieren mit verschiedenen Materialien – von Karton über Malfarben bis hin zum umweltfreundlichen Play-Mais® – und kommen gemein-sam auf neue Ideen. Das Ex-periment «The Dog-Exercising Machine» von Edward de Bono lieferte die Inspiration für diesen Nachmittag. Die Ergebnisse wer-den im Anschluss an die Kinder-Uni für zwei Wochen im Foyer der Universität Liechtenstein zu bewundern sein.

Unterstützt werden die Kin-der in der Kreativwerkstatt von Mag. Gabriele Hojas und ihrem Team von Studierenden der Uni-versität Liechtenstein. Gabriele Hojas ist Lehrbeauftragte für die Bachelorstudiengänge der Wirtschaftswissenschaften und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Van Riemsdijk-Lehrstuhl für Entrepreneurship. Sie forscht u.a. im Bereich Unternehmertum und Bildung und hat langjährige Er-fahrung in der kreativen Arbeit mit Kindern.

BEPO Begleitprogramm: Innovation und KreativitätSind kreative Menschen Ge-nies? Ist Innovationsfähigkeit ein gottgegebenes Talent? Oder sind diese Dinge erlernbar? Im

Rahmen der BEPO Vorlesung für Erwachsene zeigt M.A. Dé-sirée Anja Jäger von der Univer-sität Zürich auf anschauliche und unterhaltsame Weise, was Krea-tivität wirklich ist. In ihrem Vor-trag und in einer anschliessenden Gesprächsrunde gibt sie Eltern wertvolle Tipps, wie Kreativität gelernt und bei den eigenen Kin-dern gefördert werden kann.

Désirée Anja Jäger ist Wissen-schaftliche Mitarbeiterin am Ins-titut für Erziehungswissenschaft der der Universität Zürich und Geschäftsführerin der Schwei-zerischen Gesellschaft für ange-wandte Berufsbildungsforschung (SGAB). In ihrer Forschung be-schäftigt sie sich u.a. mit schuli-scher Innovation in der Berufs-bildung.

BEPO und Bepino finden neu im Gebäude Fabrikweg auf der Ost-seite der Universität Liechtenstein statt. Der Weg auf dem Campus ist ausgeschildert. Aufgrund be-grenzter Parkmöglichkeiten wird die Anreise mit öffentlichen Ver-kehrsmitteln empfohlen.

Vorlesungen Kinder-Uni und BEPO

«Werkstatt für frische Einfälle»

Mittwoch, 24. April 2013, 14.30-16.00 Uhr

Mit Bepino Kinderbetreuung für Kinder zwischen 3 und 7 Jahren.

Am Mittwoch, den 24. April 2013 fi ndet an der Universität Liechtenstein von 14.30 bis 16 Uhr die nächste Kinder-Uni mit Vorlesungen für 8- bis 12-Jährige sowie dem BEPO Begleitprogramm für Eltern statt.

Kinder Uni Vaduz: Auf dem Programm steht das Th ema Kreativität, das Gross und Klein praxisnah und spielerisch erleben können - die Ergebnisse der Kinder-Uni werden danach für zwei Wochen im Foyer der Universität ausgestellt.

Page 44: lie:zeit Ausgabe #14

meine:zeit

Da macht Einkaufen SpassDenner Satellit an der Essanestrasse in Eschen

Frische & Qualität

«Wir tun alles für unsere Kund-schaft – so gibt es bei uns bei-spielsweise bis zum Ladenschluss frisches Brot.»

Kerstin Manthei, Mitarbeiterin

Seit der Wiedereröffnung des Denners an der Essanestrasse in Eschen erfreuen sich die Kun-den, ortsnah und in sympathi-scher Atmosphäre einkaufen zu können. Das grosse und tages-frische Sortiment an Früchten und Gemüse, Brot und Back-waren, Fleisch und Wurstva-riationen sowie den bekannten Denner-Angeboten entspricht voll und ganz dem Geschmack der Konsumenten.

Kunden schätzen reichhal-tiges Sortiment und freund-liche BedienungDie Tore des Dennergeschäftes an idealer Lage an der Essa-nestrasse in Eschen wurden vor rund zwei Monaten - Ende Ja-nuar 2013 - wieder eröffnet. Die Verkaufsräume präsentieren sich seither sehr freundlich und ein-ladend. Für den Geschäftsfüh-rer des Denner Satelliten, Jürg Meier, steht die Kundenfreund-lichkeit an oberster Stelle. Dazu zählt einerseits zuvorkommen-des und hilfsbereites Verkaufs-personal, und andererseits eine gute Infrastruktur, wie zentrale Lage, genügend Parkplätze, sau-bere Einkaufswagen und –kör-be, unverstellte Gänge zwischen den Verkaufsregalen sowie keine Wartezeiten an den Kassen. Jürg Meier, 47-jährig aus dem Kanton Graubünden, ist ein engagierter Detailhandelsprofi mit grosser Berufserfahrung, unter ande-rem auch als Rayon-

leiter bei Migros Ostschweiz in den Filialen Calandapark und Quaderstrasse in Chur. Er führt bereits seit mehreren Jahren er-folgreich den Denner Satelliten in Domat/Ems.

Frisch, regional, faire PreiseDas reichhaltige Grundsorti-ment von Denner wird mit einer Auswahl an regionalen Produk-ten ergänzt. Auf kurzen Trans-portwegen gelangen knuspriges Brot, Fleisch, Früchte, Gemüse und Milchprodukte stets frisch

in den Laden. Der Detailhandel lebt davon, wie der Dennerun-ternehmer erläutert, «das rich-tige Sortiment zum richtigen Preis am richtigen Ort anzubie-ten». Es ist die Kunst im De-tailhandel, mit unkomplizierten Einkaufsmöglichkeiten, dem raschen Reagieren auf Kunden-wünsche, der Abdeckung regio-naler Bedürfnisse mit regionalen Lieferanten sowie mit den be-kannten Denner-Discountprei-sen den Gästen und Kunden ein angenehmes Einkaufs-Ambien-

te sowie einen Topservice zu bieten.

Modern und hell – der Denner in der Essanestrasse in Eschen lädt zum einkaufen ein. Das grosse Warenangebot lässt keine Wünsche off en.

NEU!Sonntags bis

17:00 Uhr geöffnet.

Page 45: lie:zeit Ausgabe #14

45meine:zeit

frisch – freundlich – fair Seit zwei Monaten hat der Denner in Eschen nach zweijähriger Pause die Tore wieder geöffnet. Sind Sie mit dem Start zufrieden? Jürg Meier: Nach der 24-monatigen Denner-pause in Eschen war die Herausforderung nicht leicht, der Einwohnerschaft klar zu ma-chen, dass der Denner mit seinem reichhalti-gen Verkaufs-Sortiment für sie wieder da ist. Wir sind mit dem Neustart sehr zufrieden. Dies ist sicher auch ein Verdienst unserer idealen Lage an der Essanestrase, unserer tollen Ver-kaufspalette sowie unserem freundlichen Per-sonal, das die Kunden in den Mittelpunkt stellt.

Was schätzen die Denner-Kunden besonders?Jürg Meier: Die Denner-Discount-Angebote sind in der Bevölkerung ein Begriff. Uns ist es wichtig, unseren Kunden «aus einer Hand» ein reichhaltiges Sortiment an frischen Produkten anzubieten, vom Brot, Backwaren, Früchte, Gemüse, Fleisch bis hin zu den Milchproduk-ten. Sehr stolz sind wir auch auf unser einmali-ges Angebot für Weinliebhaber.

Ihr Motto lautet «frisch – freundlich – fair». Wie wird dies umgesetzt?Jürg Meier: Wir stehen zu dem Motto. Es ist eine prioritäre Zielsetzung von unserem ge-samten Denner-Team, dass die Bevölkerung mit den Denner-Dienstleistungen vollumfäng-lich zufrieden ist. Dazu zählen frische Produk-te – wenn möglich aus der Region - zu fairen Preisen und freundliches Personal, die dem Kunden grosse Wertschätzung entgegenbrin-gen und ihn quasi verwöhnen.

Jürg Meier, Geschäftsführer des

Denner Satelliten in Eschen

Früchte, Gemüse, Fleisch, Milchprodukte und Brot-sorten vom Feinsten im Denner in Eschen.

Einmalig ist das grosse Wein-Sortiment, das dem Weinliebhaber den Puls höher schlägen lässt.

Nach dem Einkaufsbummel im Dennereine Pause im «Kristall Imbiss»Wer den Denner-Besuch auch noch mit einer Verpflegung verbinden möchte, hat dazu bei der angegliederten Imbiss-Stube «Kristall Imbiss» beste Gelegenheit. Vom Kebap bis zu Kaffee – alles wird geboten.

NEU:

Frühstück ab 7:00 Uhr

Page 46: lie:zeit Ausgabe #14

meine:zeit

aha – Tipps & Infos … für und mit Jugendlichen

: Das aha steht für Jugendinformation, für die Förderung von Jugendprojekten sowie für die Jugendbeteiligung auf Landesebene.

Seine Türen im Schaaner Bahn-hof öffnete das aha Ende 1999. Vom Verein Jugendinformati-on getragen, engagiert es sich für Jugendliche und vereint vier Hauptbereiche unter einem Dach: die Jugendinformation, das Programm JUBEL (Jugend-beteiligung Liechtenstein), die Projektabteilung sowie das EU-Programm «Jugend in Aktion».

JugendinformationIm Informationszentrum kön-nen sich junge Leute, aber auch Eltern und Multiplikatoren via Direktbesuchen, per E-Mail und Facebook sowie unter www.aha.li Tipps und Infos zu den unter-schiedlichsten Themen einho-len. Das aha stellt eine Fülle von Informationsmaterial zur Verfügung und gibt Hilfe zur Selbsthilfe. Auch kann es auf Erfahrungen junger Leute zu-rückgreifen, wenn es bspw. da-rum geht, sich mal über einen Auslandaufenthalt auszutau-schen oder nachzufragen, was eine Berufsausbildung oder eine bestimmte Studienrichtung mit sich bringen kann.In der Jugendinfo sind u.a. auch die Ferienjobbörse und der Feri-enspass angesiedelt. Die Ferien-jobbörse ist auf www.aha.li zu finden – Arbeitgeber können hier ihre Jobs eintragen, und Jugend-liche können sich auf diesem Tool nach einem Job umsehen. Beim Ferienspass bieten verschiedene Organisationen Liechtensteins Aktionstage oder -stunden für Kinder zwischen drei und zwölf Jahren an. Dieses Angebot wird vom aha koordiniert.

JugendprojekteViele Jugendliche kennen das aha beispielsweise von sogenannten

Schulendtagen, welche mit den Abschlussklassen der Ober- und Realschulen durchgeführt wer-den. Bei den Schulendtagen ver-bringen die Schülerinnen und Schüler zwei Tage mit dem aha-Team ausserhalb ihrer Schule und arbeiten mittels Spielen und Übungen an unterschiedlichen Themen.Der Name aha steht auch für zahlreiche Jugendprojekte im In- und Ausland. So werden Kurse für Jugendliche und jun-ge Erwachsene angeboten. Ein Beispiel daraus ist der Interna-tionale Jugendbegleiterkurs, der sich an junge Erwachsene richtet, die Jugendgruppen ins Ausland

begleiten möchten oder selbst einen Jugendaustausch organisie-ren wollen. Damit verbunden ist auch das jährlich aha-Angebot an internationalen Camps und Jugendaustauschprojekten für junge Leute ab zwölf Jahren an. Die breite und günstige Palet-te an Angeboten sind dem aha nur durch die Zusammenarbeit mit nationalen und internatio-nalen Partnern wie «Plattform», «Transfrontalier» sowie durch die Zusammenarbeit mit dem Ver-ein Europäischer Jugendbegleiter Liechtenstein und dem Verein Liechtensteiner Jugendorganisa-tionen möglich. Ebenso in die Projektabteilung gehört der In-

Direkt im Schaaner Bahnhof

aha -Tipps & Infos für junge Leutewww.aha.li

Öffnungszeiten: Jugendinformation: Mo – Fr, 14 – 18 UhrProjekte & «Jugend in Aktion»: Mo – Fr, 8 – 17 Uhr

terregionale Jugendprojektwett-bewerb. Seit mehreren Jahren ist das aha auch Ansprechpartner bzw. Regionalstelle, wenn es um Jugendprojekte im Rahmen der Internationalen Bodenseekon-ferenz (IBK) geht. Abgerundet werden die Aufgaben der Projekt-abteilung mit Projektberatungen und -planungen sowie verschie-denen konzeptionellen Arbeiten im Jugendbereich Liechtensteins.

JugendbeteiligungDas Programm JUBEL fördert und begleitet Jugendliche bei ihrem Engagement sich zu be-teiligen. Zahlreiche Jugendliche haben in den letzten fünf Jahren ihre Ideen mit JUBEL umge-setzt, sich mit ihrem Lebensum-feld auseinander- und sich für die entsprechenden Änderungen in ihrer Freizeit eingesetzt – ange-fangen vom Jugendcafé bis hin zu Solaranlagen. Welche weiteren Projekte von Jugendlichen umge-setzt wurden, ist auf www.jubel.li nachzulesen.

EU-Programm «Jugend in Aktion»Das aha ist von der Regierung Liechtensteins auch mit der Füh-rung der Nationalagentur Liech-tensteins für das EU-Programm «Jugend in Aktion» beauftragt. Damit eröffnen sich jungen Leu-ten vielfache Chancen, um in ganz Europa internationale Kon-takte zu knüpfen, Erfahrungen zu sammeln wie z.B. Trainings, internationale Jugendaustausch-projekte, Demokratieprojekte oder nationale Jugendinitiativen. Das Programm bietet mit seinen unterschiedlichen Aktionen zahl-reiche Fördermöglichkeiten für junge Leute, damit sie ihre Ideen in die Tat umzusetzen können.

Page 47: lie:zeit Ausgabe #14

47

Das rät der Arzt

Die Chance liegt in der Früherkennung

«Brustkrebs ist die häufigste Krebsform der Frauen in der Schweiz und in Liechtenstein», erklärt Dr. Dietmar Flatz, Gy-näkologe in Vaduz. «Acht von zehn Frauen, die daran erkran-ken, sind allerdings über 50 Jah-re alt. Je früher der Tumor ent-deckt und behandelt wird, desto besser sind im Allgemeinen die Heilungschancen. So darf man heute sagen, dass nach fünf Jah-ren der Diagnose noch 80 bis 90 % der Frauen mit guter Qualität leben», führt er weiter aus.

Regelmässige Untersu-chungen sind wichtigWichtig für die Heilungschan-cen bei einer Krebsdiagnose ist vor allem die frühe Erkennung eines Tumors. «Möglichkeiten zur Früherkennung sind dabei die regelmässige Selbstuntersu-chung der Frau, etwa alle ein bis

zwei Monate nach der Menst-ruation», erklärt er. «Ab 50 Jah-ren kommt die Mammographie zum Einsatz und als erweiterte Untersuchung die Ultrasono-graphie, die Magnetresonanz-Tomographie (MRI) und wenn notwendig folgend die Entnah-me und Untersuchung von Ge-webe aus der Brust.»

Generell sind eher ältere Frauen von Brustkrebs betroffen, wie Dietmar Flatz weiter ausführt. «Da bei jungen Frauen bzw. Frauen in der Fertilitätsphase das Brustdrüsengewebe sehr dicht ist, kommt die regelmäs-sige Mammographie-Kontrolle erst ab 50 Jahren sinnvoller-weise zum Einsatz. So bestehen schon in vielen Ländern Vor-sorgeprogramme mittels regel-mässiger Mammographie-Un-tersuchung für Frauen zwischen 50 und 70 Jahren.»

Früherkennung bietet Hei-lungschancenIn diesem Zusammenhang be-tont Dietmar Flatz die Wichtig-keit der Vorsorgeuntersuchun-gen: «In den mitteleuropäischen Ländern werden jährliche gy-näkologische Vorsorgeunter-suchungen, zu welchen auch die Kontrolle der Brust zählt, empfohlen. Nachdem die Bio-logie und das Aggressivitäts-verhalten des Tumors nicht be-einf lusst werden kann, liegt in der Früherkennung die Chance, die Prognose bezüglich Hei-lung zu verbessern», erklärt er. Bei Unklarheiten oder Auffäl-

ligkeiten während der Selbst-untersuchung der Brust sollte man sich nicht vor einer ärztli-chen Kontrolle scheuen. Neben der Brustkrebsuntersuchung spielt auch die Überprüfung auf Gebärmutterhalskrebs bei der gynäkologischen Vorsorgeun-tersuchung eine wichtige Rolle. Auch hier ist Früherkennung fundamental.

Verschiedene Th erapien «Die Heilungschancen sind sowohl vom Stadium (Früher-kennung) als auch von der Art bzw. der Biologie des Tumors abhängig», so Dietmar Flatz zu den Möglichkeiten einer Hei-lung von Brustkrebs. «Abhän-gig von Stadium und der Ag-gressivität des Tumors kommen unterschiedliche Behandlungs-formen zur Anwendung. Dabei unterscheidet man zwischen operativer Therapie, Medika-mententherapie (Chemothera-pie, Antihormonelle-Therapie, usw.) und Strahlenbehandlung (Radiotherapie)», erklärt er. «Leider gibt es keinen typischen Krankheitsverlauf, so dass das Therapieschema je nach Situ-ation der Patientin sehr unter-schiedlich sein kann, sagt Diet-mar Flatz.

«Erwähnenswert ist noch, dass allein mit alternativen Metho-den nie Brustkrebs behandelt werden kann. Allerdings kön-nen diese zusätzlich zur Sta-bilisierung und Stärkung der Abwehrsituation der Patientin dienlich sein.»

: Dr. Dietmar Flatz ist Gynäkologe und erklärt, warum die Vor-sorgeuntersuchungen in Bezug auf Brustkrebs für Frauen nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollten. Denn je früher die Krankheit erkannt wird, desto grösser sind die Heilungschancen.Von Rebecca Testi-Marogg

Dr. Dietmar Flatz «Generell sind eher ältere Frauen von Brustkrebs betroff en. Früher-kennung ist fundamental» Rosa Schleife – Symbol der Solidarität

mit von Brustkrebs betroff enen Frauen

• Frauen in Liechtenstein erhal-ten zusätzlich zu der Einla-dung zur generellen Vorsorge-untersuchung alle zweieinhalb Jahre eine Einladung zur gy-näkologischen Vorsorgeunter-suchung, die kostenlos ist.

• Die Krebshilfe Liechtenstein bietet Rat und Informationen: www.krebshilfe.li

• Speziell für Frauen mit Brust-krebs und die Prävention der Krankheit setzt sich die Or-ganisation Pink Ribbon ein. www.pinkribbon.li

Factbox

Page 48: lie:zeit Ausgabe #14

meine:zeit

GartenSpecialSpecial

Unter dem Label «Made in Liechtenstein» eröffnet der Traditionsbetrieb Marxer Metallbau AG, anlässlich der am 27. April 2013 stattfi ndenden Anlasses «Mauren Attraktiv», an der Fallsgasse in Mauren ihren neuen Ausstellungspark. Alle ausgestellten Produkte von der Metallpalme, über den dekorativen Brunnen bis zum wunderschönen Kerzenständer sind «Made in Liechtenstein».

Page 49: lie:zeit Ausgabe #14

49

Der Garten wird zur Wohl-fühl-Oase

: Auch aus kleinen Gärten kann man wundervolle Oasen der Ruhe, Spielwelten für die Kleinen oder auch wilde Paradiese schaff en. Die richtige Bepfl anzung spielt eine Rolle, aber die Ausstattung des Gartens darf nicht vernachlässigt werden.Von Rebi Testi-Marogg

Einen wichtigen Akzent in je-dem Garten und auch auf jeder Terrasse setzen die ausgewählten Gartenmöbel. Je nach Stand-ort sind hier verschiedene Ei-genschaften gefragt: Stehen die Möbel überdacht? Sollen sie den Winter über verstaut werden? Braucht man Kissen, um bequem auf ihnen sitzen zu können? Die-se Fragen sollten vor der An-schaffung neuer Möbel geklärt werden, denn sie spielen für die Materialauswahl eine wichtige Rolle.

Möbelmaterial ist entschei-dendEs gibt witterungsbeständi-ge Holzmöbel, die allerdings die Farbe verändern, wenn sie Regen und Schnee ausgesetzt werden. Wer gar keine Verwit-terung wünscht, ist mit Möbeln aus Metall besser beraten. Eine weiter Möglichkeit bieten Möbel aus Kunststoffgeflecht, die sehr witterungsbeständig sind und keinen Stauraum für den Winter erfordern. Kissen für die Möbel finden am besten in einer wasser-dichten Truhe Platz, die ausser-dem noch dekorativ als Abstell-f läche genutzt werden kann.

Ein Plätzchen im SchattenSchatten ist ebenfalls ein wich-tiges Thema in einem viel ge-nutzten Garten oder auf einer sonnigen Terrasse. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: Entweder man pflanzt Schatten spendende Bäume oder aber man behilft sich mit Sonnenschirmen oder Sonnenstoren. Die Auswahl an solchen ist riesig und farbige Modelle können wunderschöne

Akzente setzen. Wichtig ist, ge-rade bei hiesigen Witterungsver-hältnissen mit häufigem Föhn, eine gute Verankerung für den Sonnenschirm zu gewährleisten. Fest installierte Storen sind heute auch mit Sensoren lieferbar, die ab einer bestimmten Windstärke selber einfahren.

Beruhigendes PlätschernWasserf lächen und Brunnen können eine Bereicherung für Gärten sein, in denen genügend Platz vorhanden ist. Bevor ein Gartenteich oder ein Brunnen angelegt wird, sollte unbedingt eine Fachperson zu Rate gezogen werden, denn es erfordert viel Fachwissen, den richtigen Stand-ort und die optimale Speisung mit Frischwasser festzulegen. Ausserdem kann ein Gartenteich verschiedene Funktionen erfül-len: Ein Biotop ist mit Leben er-füllt, aber nicht jedermanns Sa-che, denn die Tiere werden vom Wasser angezogen. Wer einen reinen Zierteich wünscht, stellt andere Ansprüche an sein Ge-wässer und sollte auch in diesem Fall immer eine Fachperson zu Rate ziehen.

Spass für alleWasser kann auch anders genutzt werden: In Form eines Pools, in dem sich in heissen Sommer-zeiten gross und klein abkühlen können. Es gibt mittlerweile verschiedene Modelle, die kei-ne grosse Installation erfordern, preisgünstig bereits mit Um-wälzpumpe daher kommen und schnell und einfach aufzubauen sind. Ein richtiger Pool erfor-dert nicht nur den dafür nötigen

Garten Special

Page 50: lie:zeit Ausgabe #14

lie:zeit Garten Special

Accessoires. in- und outdoor. Aus MetAll.MAde in liechtenstein. Ab 27. April 2013 in MAuren

www.madeinliechtenstein.li

Platz, sondern auch die Dienste einer Fachperson. Die Ausfüh-rungen sind sehr unterschiedlich, beim Material und der Form und Grösse angefangen. Standort, evtl. Beheizung, Umwälzsystem und Oberflächenreinigung sind weitere Themen, die viel Fach-wissen erfordern. Fachleute kön-nen optimal beraten, wenn es um das Anlegen eines Pools geht.

Der heimische SpielplatzWer genügend Platz hat, kann sich den Gang zum Spielplatz mit den Kleinen ersparen, denn es gibt viele Spielgeräte für zu Hau-se. Klassisch und heiss geliebt: Der Sandkasten. Hier kann man mit wenig Aufwand wundervolle Spielmöglichkeiten für die Kin-der schaffen. Ebenfalls für immer ein Renner ist die Gartenschau-kel: Schon die Kleinsten spielen gerne damit, und es wird nicht selten beobachtet, dass sich auch die Erwachsenen ab und zu zum Schaukeln hinreissen lassen. Bei genügend Platz lässt sich auch eine Kombination aus Schaukel und Rutsche installieren.

Klare Linien und Formen bei Gar-tenmöbeln haben einen modernen und stylishen Eff ekt. Viele neue Produkte sind komplett wetterfest.

Grosse Kübelpfl anzen setzen beson-dere Akzente und können im Winter

in das Treibhaus des Gärtners umziehen.

Page 51: lie:zeit Ausgabe #14

51

Wohlfühlmomente für das ganze Jahr Eintauchen, Entspannen, Wohlfühlen – was wünscht sich der Mensch mehr nach einem arbeitsreichen und turbulenten Tag?

Die Firma MH – Pool ist ein kleines Unterneh-men, bei dem Sie persönlich vom Firmeninhaber Mario Hämmerle betreut werden. Der persönliche Kontakt zu den Kunden ist uns sehr wichtig! Der Firmenchef kümmert sich persönlich um Beratung, Einbau bis zur Fertigstellung des schwimmfertigen Produkts.

Pool- und Whirlpool-Spas lassen keine Wünsche offen. Ein wenig LUXUS, den man sich leisten kann.

Eine Poolanlage kann schon in fünf Tagen fertiggestellt werden.

Sortiment:• Hochwertige Keramik u. Polyester-

pools – alle Pools salzwassertaug-lich!

• Verschieden Formen, Farben und

Grössen

• Unsere Pools sind nicht nur für einige Saisonen, sondern für einige Jahrzehnte vorgesehen

• Badehäuser nach Mass

• Poolzubehör wie Technik, Wasser-aufbereitung, Poolroboter

• Poolabdeckungen sowie kinder-sichere Abdeckung mit Alu-Stangen. Überdachungen in allen Formen u. Grössen, Unterfl ur-Rollladen

• Poolabdeckung aus Holz, die auch als Terrasse genutzt werden kann. (fahrbare Terrasse)

• Gegenstromanlagen, Wärme-pumpen

• Produkte für Poolpfl ege

und Wasseraufbereitung

Bezahlbarer Luxus, den man sich leisten kann: Whirlpools aus dem Hause MH-Pool.

Garten Special

Page 52: lie:zeit Ausgabe #14

lie:zeit

Für uns ist wichtig: • Lebensfreude, Spass und höchste

Professionalität an unseren Produkten

• Garantierte Umsetzung der Kundenwünsche

• Ausschliesslich positive Resonanz der Kunden

• Bestes Preis-Leistungsverhältnis

• Qualität vor Quantität

• Zuverlässigkeit in allen Belangen

Erleben Sie ein Wohlfühl-Moment in unserem Showgarten, der je-derzeit für Sie geöffnet ist. Wir beraten Sie gerne. Überzeugen Sie sich selbst von der Qualität unserer Produkte.

Badefreude im eigenen Garten wird zum Trend und ist die Zukunft.

MH - Pool

Waldstr. 12

6973 Höchst

Tel: +43 650 2601151

Tel: +43 664 5102901

[email protected]

www.mh-pool.at

NEUE AUSSTELLUNG – SHOWGARTEN

in LUSTENAU – Dornbirnerstr. 1

Garten Special

Page 53: lie:zeit Ausgabe #14

53

Roeckle AGMarianumstrasse 279490 VaduzVom rohen Brett bis zum Parkett

T +423 232 04 46F +423 232 10 71

[email protected]

Terrassendielen

Eines unserer zahlreichen Produkte.

Besuchen Sie unsere 800 Quadratmeter grosse Ausstellung

in Vaduz. Weitere Infos unter www.roeckle.li

Terrassen natürlich – wohnlich – elegantDas Holzhandelsunternehmen RoeckleAG in Vaduz blickt auf eine mehr als 150-jährige Firmentradition zurück. Die Produktepalette reicht von rohen Latten und Brettern bis zu edlen Parkettböden, Haus- und Zimmertüren. Also sämtliche Materialien für alle holzverarbeitenden Betriebe und Privatkunden. Mit der über 800 m2 grossen Parkett- und Türenaus-stellung bietet die Roeckle AG ein wich-tiges Beratungsinstrument für den Hand-werker und Architekten.

Reichhaltiges Sortiment an Terrassen-belägenMit dem Erwachen des Frühlings als Ein-stimmung in die Sommermonate nimmt die Terrasse als erweiterter Aufenthalts- und Erholungsraum einen hohen Stellen-wert ein. Das wohnliche Ambiente der Terrasse wird in hohem Masse durch die Materialisierung des Bodenbelags be-

stimmt. Die Roeckle AG bietet dazu ein reichhaltiges Sortiment von Terrassen-belägen aus Laub- und Nadelhölzern mit verschiedenen Oberfl ächenstruktu-ren, naturbelassen oder auf Wunsch mit thermischer Veredelung. Nach Wunsch lassen sich mit zukunftsweisenden WPC-Produkten (Holz-Polymer-Werkstoffe mit 75 % Holzanteil) pfl egeleichte, moderne und elegante Terrassenprojekte in ver-schiedenen Farbvarianten realisieren.

Behagliche Atmosphäre mit HolzHolz ist ein Rohstoff, der nachwächst, Natürlichkeit vermittelt, behagliche At-mosphäre schafft und als erneuerbare Ressource einen hohen Stellenwert ein-nimmt. Das Roeckle Holz Team berät sie gerne zusammen mit Ihrem Architekten oder Handwerker.

Garten Special

Terrassen-Dielen

• Lärche glatt gehobelt

• Douglasie geriffelt

• Thermo Esche geriffelt oder glatt gehobelt

Empfehlenswert

Page 54: lie:zeit Ausgabe #14

lie:zeit

60 Jahre

Maschinencenter Ritter Mauren Mit einer grossen Ausstellung an der Peter-Kaiser-Strasse, der Hauptverbindung zwischen Mauren und Eschen, feiert die Firma Ritter Maschinencenter, Mauren am Samstag, 27. April 2013 sein 60jähriges Bestands-Jubiläum.

Im Jahre 1953 gründete Alois Ritter das Unternehmen. Die Firma «RAPID» Maschinen und Fahrzeuge aus Dietikon/ZH übertrug ihm damals die offi zielle Landesvertretung. Im Ver-lauf der Jahrzehnte schaffte sich das Unternehmen, besser bekannt unter RAPID Ritter, einen hervorragenden Namen auf dem Sektor Maschinen und Fahrzeuge sowie in der Areal-pfl egetechnik. Neben einer individuellen Beratung und dem Verkauf der verschiedensten international bekannten Marken, ist vor allem der Reparatur-Service bei Ritter von besonde-rer Qualität. Des Weiteren durfte das Unternehmen von den Firmen RAPID und HONDA für ihre langjährige Zusammenar-beit und Partnerschaft mehrere Auszeichnungen entgegen nehmen.Es ist von grosser Bedeutung, dass sich die Kunden auf einen fundierten und professionellen Reparatur-Service verlas-sen können. Denn oft sind es nur ganz kleine Dinge, die am Gerät, der Maschine oder am Fahrzeug geändert werden müssen, um wieder voll funktionstüchtig zu sein. Das erspart dem Kunden oft eine Menge Geld und Ärger. Alois Ritter, der Unternehmensgründer, hat sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Seit dieser Zeit führt sein Sohn Herbert mit weiteren Mitarbeitern den Betrieb, die sich eines grossen

Kundenkreises erfreuen dürfen. Die Restauration von Oldti-mer-Traktoren kommt als zweites Standbein hinzu. Und nicht zu vergessen: Das Know-How, das sich das Maschinencenter Ritter in Mauren in vielen Jahrzehnten aufgebaut hat, kann sich jede/r Käufer/in zunutze machen.Zum Zwecke der Reparaturarbeiten an den Geräten, Maschi-nen und Fahrzeugen errichtete das Unternehmen vor mehre-ren Jahren eine weitere neue Werkhalle, direkt im Anschluss an die Verkaufslokalitäten an der Hauptstrasse.

Rapid Ritter, Gründer und Seniorenchef Alois Ritter, Sohn Herbert Ritter und Werkstattleiter Kurt Metzler

Page 55: lie:zeit Ausgabe #14

55

Landmaschinen, Forstmaschinen, Kommunalmaschinentechnik

OLDTIMER-TRAKTOREN-TREFFEN und«TAG DER OFFENEN TÜR»

am Samstag, 27. April 2013

Auf ein positives Echo dürfte zum Jubiläum bestimmt auch das Oldtimer-Traktorentreffen stossen. Oldtimer-Traktoren aus Liechtenstein, Österreich und der Schweizer sind für die Besucher am «Tag der offenen Tür» am Samstag, 27. April 2013, ab 9 Uhr zur Besichtigung ausgestellt.

Gezeigt wird an der Jubiläums-Ausstellung auch die erste RAPID-Maschine in Liechtenstein (RAPID der Pionier im Mo-tormäherbau) sowie Motorsensen, Rasenmäher, Mähroboter, Balkenmäher, Mulcher, Aufsitzmäher, Grossfl ächenmäher, Kommunalfahrzeuge, Autoanhänger, Hochdruckreiniger, Forstgeräte, etc.

Ein Besuch lohnt sich bestimmt.

Herbert Ritter Maschinencenter AnstaltLandmaschinen, Forstmaschinen, Kommunal-maschinentechnik

Peter-Kaiser-Strasse 259493 Mauren FL Tel. +423 373 23 22E-Mail: [email protected]

Page 56: lie:zeit Ausgabe #14

lie:zeit

Senden Sie Ihre Lösung bis Samstag, 27.04.2013 per Post an: Medienbuero Oehri & Kaiser AG, Stichwort: «Garten», Wirtschaftspark 23, 9492 Eschen oder per E-Mail an [email protected] mit dem Betreff «Garten».

FAGO Eschen, das Restaurant mit der

schönsten Gartenterrasse im FL-Unterland Gutschein CHF 100.–

Living & more Wohnboutique, Sevelen/Chur 1 Gutscheine CHF 50.–

Müko, Gartengestaltung Mauren/Buchs 2 Gutscheine je CHF 50.–

Metallbau Marxer, Schaanwald Rostlaterne für den Garten

Blütenzauber Sonja Dürr, Eschen Blumenstrauss im Wert von CHF 30.–

Margot Gritsch, Schaanwald Freihof Mauren CHF 100.00 Gutschein

Helga Schindler, Eschen Bäckerei Wanger, Eschen Osterbrunch für 2 Personen

Marlen Wohlwend, Sch.berg Dolce, Vaduz Schoggi Hase und Ente nach Wahl

Herbert Marxer, Eschen Bangshof, Ruggell Osterkorb mit bunten Eiern

Hilde Mündle, Mauren Blumen Ospelt, Schaan je ein Osterblumenstrauss

Cornelia Rheinberger, Vaduz

In welchem Monat kommen die Eisheiligen vor?

Tolle Preise zu gewinnen!

Garten Wettbewerb

Gewinner des Ostergewinnspiels

}

Page 57: lie:zeit Ausgabe #14

57

16151413121110987654321

16

15

14

13

12

11

10

9

8

7

6

5

43

2

1

s1313.1-14

hohesLauf-gestell

Amts-tracht

Abk.:et cetera

Zeich-nungim Holz

Verhält-niswort

Heil-pflanze

Abk.:Mittel-alter

Abk.:Minute

Abk. füreinenFrühlings-monat

Fabel-namedesBären

europ.Vulkan(Landes-sprache)

vorsprin-genderGebäu-deteil

SchweizerStar-komiker(Marco)

faden-förmigerErbgut-träger

pfiffig,ge-wandt(engl.)

Schiffs-junge(see-männ.)

dieSonnebetref-fend

Golf-schläger-art(engl.)

Gewässeram Gem-mipass(VS)

verklär-terSchmerz

ein-stelligeZahl

gewalt-sameWeg-nahme

kant.Auto-zeichen

frühereschwed.Pop-gruppe

weibl.Vorname

Baum-teil

erdbeer-farben

BergbeiLugano

Ort imKantonUri

ugs.:Scheu-nentor

süd-amerik.Gold-hasen

schmalerWeg

Kahn/Ledi-schiff

Ort s.Kreuz-lingen(TG)

böse,schlimm

Ge-mälde/Mz.

BernerMundart-dichter†1934

österr.:Meer-rettich

italie-nisch:zwei

Strassen-lampe

Verhält-niswort

Alp-abfahrt

Abk.: Int.Luft- undRaumfahrt-ausstellung

Abk.:ver-gleiche

bunterPapagei

Ort amZürich-see

®

75

68

73

61

8 9

4 8 3

7 3

84 1

53 6 4

9 5 18

2 92

6742256

146987198

251796732

617325561

49178

2

4

89

483

73

98137341

35362574

98465189

29843526

5

16151413121110987654321

16

15

14

13

12

11

10

9

8

7

6

5

43

2

1

s1313.1-14

hohesLauf-gestell

Amts-tracht

Abk.:et cetera

Zeich-nungim Holz

Verhält-niswort

Heil-pflanze

Abk.:Mittel-alter

Abk.:Minute

Abk. füreinenFrühlings-monat

Fabel-namedesBären

europ.Vulkan(Landes-sprache)

vorsprin-genderGebäu-deteil

SchweizerStar-komiker(Marco)

faden-förmigerErbgut-träger

pfiffig,ge-wandt(engl.)

Schiffs-junge(see-männ.)

dieSonnebetref-fend

Golf-schläger-art(engl.)

Gewässeram Gem-mipass(VS)

verklär-terSchmerz

ein-stelligeZahl

gewalt-sameWeg-nahme

kant.Auto-zeichen

frühereschwed.Pop-gruppe

weibl.Vorname

Baum-teil

erdbeer-farben

BergbeiLugano

Ort imKantonUri

ugs.:Scheu-nentor

süd-amerik.Gold-hasen

schmalerWeg

Kahn/Ledi-schiff

Ort s.Kreuz-lingen(TG)

böse,schlimm

Ge-mälde/Mz.

BernerMundart-dichter†1934

österr.:Meer-rettich

italie-nisch:zwei

Strassen-lampe

Verhält-niswort

Alp-abfahrt

Abk.: Int.Luft- undRaumfahrt-ausstellung

Abk.:ver-gleiche

bunterPapagei

Ort amZürich-see

®

Lösungswort:

Aufl ösung des Rätsels aus der Ausgabe 13Das Lösungswort lautete:

OsterhasenDie Gewinnerin ist:

Maria Näscher, Gamprin

Das lie:zeit-Team gratuliert recht herzlich zum Gutschein von Salon Mano, Eschen.

Und so machen Sie mitSenden Sie uns das Lösungswort und mit etwas Glück gewinnen...Per Post:Medienbuero Oehri & Kaiser AG, «Rätsel»Wirtschaftspark 23, 9492 Eschen Per E-Mail: [email protected]

Einsendeschluss ist Samstag, 27. April 2013. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Aeulestrasse 51 · 9490 Vaduz · +423 232 80 95

Aktuelle Bademode-Kollektion von Palmers

Palmers-GutscheinCHF 100.–CHF 100.–

Page 58: lie:zeit Ausgabe #14

lie:zeit

«Der Umgang mit Krebs ist so individuell wie der Mensch selber»

«Eine Krebserkrankung erschüt-tert den Menschen umfassend. Das Vertrauen in sich, in die an-deren und in den eigenen Körper, alles was scheinbar sicher war, gerät ins Wanken. Die Erkran-kung zwingt gnadenlos zur Aus-einandersetzung.» Diese Worte stammen von Marion Leal. Sie gibt Krebskranken Halt und Hoffnung, hört zu, begleitet, in-formiert, berät und ist für sie da. Die sympathische und herzliche

Frau hat eine unvoreingenomme-ne Art, arbeitet in einem Beruf, den nicht jeder ausüben könnte oder wollte. Für die Auseinandersetzung mit ihrer Krankheit brauchen Betrof-fene und oft auch Angehörige eine Halt gebende Beziehung, wie Marion Leal sagt, um sich selbst wieder zu finden. «Halt geben kann jemand, der zuhört und das Gegenüber ernst nimmt. Halt geben können Worte oder

eine Berührung im richtigen Moment sein. Halt gibt die Er-fahrung, dass der andere das aus-hält, was jetzt ist, und bei sich bleibt in diesem Moment. Das ermöglicht, sich Angstmachen-dem, Belastungen und Fragen zuzuwenden und sich damit aus-einanderzusetzen», so Leal. Das brauche Zeit und Vertrauen.

Keine PatentrezepteEin wichtiger Teil ihrer Arbeit ist

es zudem, die Kommunikation mit Angehörigen, Freunden und Fachleuten zu stärken. «Dabei er-scheint es mir besonders wichtig, zu betonen, dass der Umgang mit der Erkrankung so einzigartig ist wie jeder Mensch selbst. Es gibt keine richtige oder falsche Art der Krankheitsbewältigung, keine Patentrezepte sondern die Suche nach dem individuell stim-migen Verarbeitungsprozess und der Frage, was Trost und Kraft in

«Psychoonkologin Beratung». So bezeichnet Marion Leal ihre Tätig-keit. Die «Frau des Jahres» in Liechtenstein begleitet bei der Krebshilfe Liech-tenstein Erkrankte auf ihrem oftmals schwierigen Weg.Von Tamara Beck

Frau des

Jahres 2012

Page 59: lie:zeit Ausgabe #14

59

der jeweiligen Situation spendet.» Laut Marion Leal ist es «in die-sem ganzen «Dschungel»» sehr wichtig, dass der Patient nicht in eine passive Haltung verfällt, sondern aktiv in die Entschei-dungen mit einbezogen wird, dass man ihn in dieser Zeit mit Sorgfalt unterstützt, berät, för-dert und achtet. Denn die Dia-gnose Krebs verursacht immer das Gefühl einer ungewissen Zu-kunft. Es ist daher sehr wichtig, mit dem Patienten ein neues Le-benskonzept zu entwerfen, eine Klarheit bezüglich Werten und Zielen zu definieren und eine Neubewertung von Lebensprio-ritäten zu erarbeiten. «Im Gan-zen ist die Zeit, die Autonomie und die Wahrnehmung - meines Erachtens - die wichtigste Le-bensader des Patienten.»

Seelische Belastungs-faktorenÜber ein Stelleninserat in der Zeitung kam Marion Leal 2005 zur Krebshilfe Liechtenstein. Im Laufe der Jahre hat sie verschie-dene Aus- und Weiterbildungen absolviert. Als Psychoonkologin beschäftigt sie sich mit den see-lischen Belastungsfaktoren, die den Krankheits- und Therapie-verlauf bei Krebspatienten beglei-ten und bietet Hilfestellungen bei belastenden Gefühlen im famili-ären und sozialen Bereich, wel-che durch die Krebserkrankung verursacht oder verstärkt werden.Den Betroffenen rät sie, auf sich zu hören, zu schauen, was einem gut tut, und der Frage nachzu-gehen: Was hat mir bisher in schwierigen Zeiten geholfen? Was könnte jetzt hilfreich sein und was nicht? Und was könn-te wichtig sein, neu zu lernen? «Man muss wissen: Es gibt nicht den richtigen Umgang mit Krebs. Die Menschen sind individuelle Wesen. Deshalb geht auch jeder mit der Krankheit anders um. Es gibt auch nicht nur eine Strategie für die ganze Erkrankungszeit. Einmal ist es für den Erkrank-ten wichtig, Informationen zu sammeln, ein anderes Mal, sich abzulenken. Einmal braucht er Austausch, ein anderes Mal Zeit für sich. Oder eben die Perücke möchte getragen werden, damit der Alltag normalisiert ist und

Die Krebshilfe Liechtenstein

Bei der Krebshilfe Liechten-stein ist die psychoonkolo-gische Betreuung ein sehr umfassender und wichtiger Bestandteil. Das Augenmerk richtet sich vor allem auf die Unterstützung der Krankheits-verarbeitung, der Minderung krankheitsbedingter Beein-trächtigungen und Beschwer-den und der Besserung der Lebensqualität. Es beinhaltet auch die Begleitung in der letz-ten Lebensphase sowie die Trauerbegleitung der Angehö-rigen. Hilfestellungen werden geleistet indem Marion Leal eng mit anderen Institutionen und Fachpersonen zusam-menarbeitet.

www.krebshilfe.li

Zur PersonMarion Leal ist 45 Jahre alt und lebt mit ihrem Mann in Balzers. Zu ihren Hobbies gehören Motorrad-Ausfl üge, Bergtouren, Faulenzen, alles rund ums Kulinarische, Natur und Reisen nach Südafrika. die Begleitung in der letzten Lebensphase sowie die Trauerbegleitung der Angehörigen. Hilfestellungen werden geleistet indem Marion Leal eng mit anderen Institutionen und Fachpersonen zusammenarbeitet.

ein anderes Mal bleibt die Perü-cke zuhause, weil es keine Rolle spielt. Ich ermutige Menschen, zu spüren, was sie im Umgang mit der gegebenen Situation brauchen», so Marion Leal.

Keine 24h-BetreuungImmer wieder gibt es Menschen, die kein soziales Umfeld haben. Die Ärzte oder Marion Leal sind dann die einzigen Ansprechpart-ner. Trotzdem gelingt es ihr, sich abzugrenzen. Sie macht klar, dass sie keine 24h-Betreuung bieten kann: «Die Patienten müssen bei mir – soweit es die Krankheit zulässt – Eigenverantwortung, Selbständigkeit und den Selbst-wert solange wie möglich auf-recht erhalten.»

Auch muss Marion Leal selber versuchen, einen guten abgren-zenden Raum zu schaffen: «Ich probiere dann ganz bei mir zu sein, meiner eigenen Stille zu lauschen ohne zu werten, wahr-zunehmen, was mich – von mir oft unbemerkt – bewegt und lenkt, ungeteilt nach aussen präsent zu sein, mich nicht von Konzepten und Vorstellungen darüber, wie jemand oder et-was zu sein hat, einschränken zu lassen. Auch wenn der Zu-

stand der Achtsamkeit für viele Berater ein mehr oder weniger vertrautes Gelände ist, bleibt die Nutzung der Achtsamkeit in der Beratungsarbeit eine spannende Herausforderung, manchmal ein Wagnis, meist aber ein erfüllen-des und bereicherndes Erlebnis. Das ist für mich eine wunderbare Grundhaltung gegenüber dem Leben jeglicher Form.»

Leere AgendaMarion Leal geniesst mit ih-rem Mann an ihrer Seite star-ken Rückhalt. Gemeinsam ma-chen sie Motorrad-Ausflüge, absolvieren Bergtouren, treiben Sport, reisen oder geniessen das süsse Nichtstun. «Mein soziales Umfeld ist mir sehr wichtig und ich habe wirklich sehr wertvolle Beziehungen. Mir ist es eben-falls sehr wichtig, meine private Agenda nicht mit Terminen aus-zufüllen, sondern leer zu lassen und einfach in meiner freien Zeit den Tag nach dem Bedürfnissen bzw. Spontanitäten zu gestalten», so Marion Leal.Es ist immer wieder schön für sie, wenn sich Patienten mit ei-nem positiven Krankheitsverlauf nach längerer Zeit wieder melden und ihre aktuelle Lebenssituati-on schildern oder sich einfach für

die wertvolle Begleitung während ihrer Krankheitsphase bedanken. Dass ihnen aus den Gesprächen einiges geblieben ist, dass sie in ihren Alltag integrieren und um-setzen können, ist ebenfalls eine Anerkennung an ihre Tätigkeit. «Ich denke mir, einige Patienten relativieren ihr Lebenskonzept und sehen einiges mit offene-ren und intensiveren Sinnen», so Leal. Sie bekomme wöchentlich viele Dankeschöns und sei es nur durch einen Händedruck, leucht-ende Augen, ein Lächeln oder liebe Worte - ausgesprochen oder geschrieben. Wertefreie Anlaufstelle Natürlich gebe es auch traurige Momente in ihrem Arbeitsalltag, z.B. wenn es Rückfälle gibt, die Lebenszeit sich drastisch ver-kürzt oder wenn Patienten in die letzte Lebensphase eintreten. Für die Zukunft der Krebshilfe Liechtenstein wünscht sich Ma-rion Leal, dass sie eine der wich-tigsten Institutionen im Land bleibt – «eine Anlaufstelle die wertefrei, begleitend und entlas-tend ist und nicht nur schönredet sondern auch Angebote in Taten umsetzt.»