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LINK 1 2013 Hauptstory News ohne Sprachgrenzen
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Magazin der SRG DeutschschweizAusgabe 1/2013
News ohne SprachgrenzenSeite 6
SRG Ostschweiz 9Kommentar zu den «Neuen Online-Regeln für die SRG»
Social Media 4Meet & Greet mit Barbara Terpoorten und Dave Tucker
SRG Zentralschweiz 18Beliebte Praktikantenaus-bildung beim Regionaljournal
Bild: RTS/Alexandre Chatton, SRF (Screenshot,Montage)
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SrG SSr
Der Bundesrat verordnet der SRG, in Informationssendungen vermehrt über die anderen Sprachregionen zu berichten. Denn er ortet Defizite bei der tagesaktuellen Berichterstattung in der deutschen und französischen Schweiz. So einfach das klingt – die Sache ist komplex.
Spagat zwischen Pflicht und Pflicht
SrG-Berichterstattung über andere Sprachregionen
Vorbildliche Berichterstattung über die Sprachgrenzen hinweg: die eidgenössischen Wahlen 2011. Der Bundesrat will mehr davon im SRG-Tagesgeschäft.
Den Stein ins Rollen brachte alt CVPStänderat Theo Maissen 2010 mit einer Motion. Daraufhin beauftragte das Parlament den Bundesrat, dafür zu sorgen, dass die SRG den interkulturellen Austausch und die Verständigung zwischen den Sprachregionen stärker fördert. Zudem hatte die Regierung bis Ende 2012 über die Fortschritte der SRG zu informieren. In diesem Bericht anerkennt sie die bisherigen Leistungen der SRG beim sprachregionalen Austausch zwar, sieht dennoch Handlungsbedarf im Bereich der Information. Belegt ist dieser durch eine medien wissenschaftliche Analyse der Universität Freiburg und der Publicom AG.
Zwei Jahre hat die SRG nun Zeit, der Forderung nachzukommen. Kann der Bundesrat bis Ende 2014 keine Verbes
serungen ausmachen, wird er weitere Massnahmen prüfen. Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) ist jedoch überzeugt, dass künftige Forschungsergebnisse positiver ausfallen dürften. Falls wider Erwarten dennoch eine Regulierung vorgeschlagen werden müsste, ist laut Bakom eine präzisere Verpflichtung in der SRGKonzession hinsichtlich des sprachregionalen Austauschs vorstellbar. Eine solche Massnahme werde aber momentan nicht an gestrebt.
Kein neues Thema
Der sprachregionale Stein rollt bei der SRG längst. In den letzten Jahren hat sie in dieser Hinsicht eine Vielzahl von organisatorischen, programmlichen und produk
tionstechnischen Massnahmen getroffen, hör und sichtbar für das Publikum in diversen Informations, Kultur, Unterhaltungs und Sportsendungen. Am meisten Massnahmen wurden gemäss SRG im Bereich der Information realisiert.
Zum wachsenden überregionalen Bewusstsein beigetragen hat nicht zuletzt auch die Trägerschaft der SRG. Der Publikumsrat der SRG.D wünscht nicht erst seit der Motion Maissen, dass die anderen Sprachregionen in den Informationssendungen stärker berücksichtigt werden. Und er ist diesbezüglich regelmässig aktiv. Kürzlich untersuchte er, inwiefern Radio SRF 1 die Brückenfunktion zu den andern Sprachregionen wahrnimmt. Die Funktion werde inhaltlich gut erfüllt, kam das Gre
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mium zum Schluss. Verbesserungspotenzial sah es bei der Sprachwahl. Arthur Oehler, Regional und Publikumsrat: «Der Publikumsrat forderte, dass alle Informations und Servicesendungen von Radio und Fernsehen in Hochsprache erscheinen müssen.» Vor allem die TVSendung «Meteo» solle zur Hochsprache zurückkehren, verlangte der Rat wiederholt.
Auch die Publikumsratspräsidenten sind seit Jahren schweizweit vernetzt. Bereits 2008 wurden die NachrichtenFlaggschiffe der drei Sprachregionen zeitgleich beobachtet, um kulturelle Charakteristika herauszuarbeiten. 2013 werden die Räte verschiedene «Tagesschau»Hauptausgaben aller Regionen inhaltlich beobachten und vergleichen.
Grosse Neugier auf die anderen
Zurück zur verordneten Informationspflicht: Die SRG bemerkt, dass die medienwissenschaftliche Analyse das SRGInformationsangebot nur während kurzer Zeit gemessen habe; Spezialsendungen seien nicht erfasst worden. Immer stärker leiste auch das OnlineAngebot einen Beitrag zum Zusammenhalt der Schweiz, den die Studien nicht berücksichtigt hätten.
Nichtsdestotrotz verspricht die SRG, die Berichterstattung über die anderen Sprachregionen auszubauen. Im Rahmen der neuen Unternehmensstrategie entsteht
«Meteo» solle «zurück zur Hochsprache»: Der Publikumsrat weist auf die Brückenfunktion von SRF zwischen den Sprachregionen hin. Im Bild «Meteo»-Moderatorin Sandra Boner.
derzeit ein Konzept zur Förderung des sprachregionalen Austauschs. In einer internen Information forderte sie zudem alle Programmschaffenden auf, «dieses Ziel tatkräftig zu unterstützen». Denn auch die SRG gab eine Studie in Auftrag. Sie erfragte das Interesse von Frau und Herr Schweizer an den jeweils anderen Sprachregionen. Das Resultat: Für vier von fünf Personen ist es wichtig, etwas über die anderen zu erfahren.
In der Zwickmühle
«In ihren Programmen fördert sie das Verständnis, den Zusammenhalt und den Austausch unter den Landesteilen, Sprachgemeinschaften, Kulturen, Religionen und den gesellschaftlichen Gruppierungen» steht in Art. 2 der SRGKonzession. Den Verantwortlichen stelle sich immerzu die Frage, wie sie darauf hinwirken können, ohne die Regeln der journalistischen Professionalität zu verletzen, schreibt die SRG. Sie sieht einen gewissen Zielkonflikt darin, sprachregionale Integrationsleistungen zu erbringen und gleichzeitig den Kriterien Aktualität, Relevanz und journalistischer Professionalität zu genügen, wie sie in Art. 3 der Konzession festgeschrieben sind.
Alltagstaugliche Lösungen
In der Tat: Was in hehrer Absicht auf Papier festgehalten wird, erweist sich im hektischen Redaktionsalltag gern als Utopie.
Letztes Jahr führte die SRG einen inter-nen interregionalen Wettbewerb durch. Gesucht wurden innovative Ideen und Ansätze für Primetime-Sendungen, die über die Sprachregionen hinausblicken und den nationalen Zusammenhalt för-dern. Das Interesse war gross: 75 Projekte wurden eingereicht: 55 TV-, 14 Radio- und 6 TV-Radio-Projekte.
Die Sieger:•TV:Doku-FiktionausdemBereich
«Programmentwicklung SRF Spezial», die landesweit eine lebhafte Debatte über die Zukunft der Schweiz und die nationale Identität auslösen soll.
•Radio:FamilientauschüberdieSprach-regionen hinweg, aus der Ideenküche von Radio SRF 1.
Ehrenmeldungen erhielten:•TV:EinRTS-ProjektausdemBereich
Information, das u.a. die unterschiedli-chen Wahrnehmungen in den Regionen thematisieren und einen Beitrag zum kollektiven Gedächtnis der Schweiz leisten will.
•Radio:DasinterregionaleTeamvon«Die Anderen Les autres. Gli altri. Ils auters.», das seit drei Jahren darüber berichtet, was die Gemüter der Deutsch-schweizer, Romands, Tessinerinnen und Rätoromanen bewegt, und das sprachre-gionale Fenster weiterführen wird.
Die obgenannten Programmvorhaben werden umgesetzt und in ein- bis einein-halb Jahren zu hören und zu sehen sein. Auch andere eingereichte Ideen haben Chancen, realisiert zu werden.
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Neue Ideen für die Primetime
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Signet «Die Anderen. Les autres. Gli altri. Ils auters.»
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«In diretta»: 2012 meldete sich der Tessin-Korrespondent in über 150 Beiträgen auf Radio SRF zu Wort. Illustration aus der Spezialwoche über die italienischsprachige Schweiz, «Buongiorno Svizzera», auf DRS 3 (April 2012).
Im Informationsbereich ist oft mehr Pflichtstoff als Sendezeit vorhanden, wie Lis Borner, Chefredaktorin Radio SRF, ausführt. Häufig würden Themen aus den anderen Sprachregionen von grossen nationalen oder internationalen Aktualitäten verdrängt. Trotzdem finden die anderen Landesteile in den Informationssendungen auch ihren Platz. Der TessinKorrespondent zum Beispiel meldete sich 2012 in über 150 Beiträgen zu Wort. Radio SRF ist zudem fest entschlossen, den Anteil Beiträge über die anderen Landesteile weiter zu steigern. Momentan wird gerade der Ausbau des Informationsangebots am Vorabend auf Radio SRF 1 und SRF 3 geplant. Die Berichterstattung über die anderen Sprachregionen wird dort fixer Bestandteil sein.
Laut SRFChefredaktor Fernsehen, Diego Yanez, existiert eine
ganze Reihe von Ansätzen, wie der erwähnte Zielkonflikt gelöst werden kann. So wurden zum
Beispiel die Korrespondentinnen in Chur, Lugano und Genf noch
enger an und eingebunden. Dadurch nahm der Austausch von Beiträgen zu. Auch die Planung der Themen aus den anderen Sprachregionen wurde optimiert. Nebst Specials und Serien ist am 21. März 2013 gar ein Teamtausch geplant: Die Genfer Kollegen werden die «Tagesschau» produzieren und moderieren, das SRFTeam das «Téléjournal».
Kein Schema F
Die Berücksichtigung der anderen Sprachregionen wird also in den Informationsabteilungen immer bewusster diskutiert. Patentlösungen für den interkulturellen Austausch gibt es laut SRG aber nicht. In ihrer Stellungnahme zur Motion Maissen schreibt sie: «Die Schwächen der SRG, an deren Behebung oder Linderung sie zielstrebig arbeitet, spiegeln Schweizer Schwächen. Die Medien sind ein Spiegel, aber sie dürfen nicht nachlassen im Bemühen, auch das zu spiegeln, was andere kaum spiegeln.»
Stellt sich die Frage: Was ist relevant genug, um gespiegelt zu werden? Relevanz sei differenziert zu betrachten und je nach
Sendung anzupassen, meint Diego Yanez. Und Lis Borner: «Relevant ist – besonders im Informationsbereich – was Newsgehalt aufweist, was politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich bedeutend ist, was gravierende Folgen oder Signalwirkung hat, was räumlich oder kulturell nahe liegt, was exemplarischen Charakter hat …».
Relevanz ist also ein höchst dehnbarer Begriff und deshalb immer eine Frage der Optik. Und so sind es letztendlich die «Infoarbeiter», die tagtäglich den hohen Informationsanspruch an die SRG zu erfüllen haben. Intern das Bewusstsein für die anderen zu schärfen, ist ein Prozess, wie Diego Yanez feststellt: «Jedes Projekt, jeder Austausch ist Öl im Getriebe. Der Appetit kommt auch hier oft mit dem Essen.»
Brigitte Maurer
Diskutieren Sie mit!Wie wichtig ist es, dass die öffentlichen Medien über die anderen Sprachregionen in den Newssendungen berichten? Wie interessiert sind Sie persönlich?Sagen Sie es uns im Mitgliederforum unter www.mitglied.ch > Mitgliederforum > Medienpolitik (Login erforderlich), oder unter www.facebook.com/srgdeutschschweizIhre Meinung interessiert uns!
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Grosser Team-Austausch: Am 21. März 2013 werden Sprachbarrieren fallen.
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