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Chefstratege Münch tritt ab Seite 4 SRG.D Rückblick auf den Mitgliederanlass an den Swiss Indoors. Seite 8 Mitgliederaktion Solothurner Filmtage: Exklusive Premiere des TV-Spielfilms «Jump». Seite 9 Publikumsrat SF 1-Dauerbrenner «Puls» und DRS Virus- Wundertüte «CH-Gschnätzlets» unter Beobachtung. Seite 10 Ombudsstelle Neuausrichtung der «Tagesschau» wirft Fragen auf. Seite 12 Carte blanche Andreas Melchior: Neulich auf der Autobahn … Seite 13 Bild: ImagoPress / Patrick Lüthy Zürich Schaffhausen Jens Korte: USA – Aufbruch oder Abbruch? Seite 14 Neumitgliederanlass: «Es wird wahnsinnig viel geboten». Seite 16 Magazin des Publikumsrats und der Mitgliedgesellschaften der SRG Deutschschweiz Ausgabe 9/2011

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Chefstratege Münch tritt abSeite 4

SRG.DRückblick auf den Mitgliederanlass an den Swiss Indoors. Seite 8

Mitgliederaktion Solothurner Filmtage: Exklusive Premiere des TV-Spielfilms «Jump».Seite 9

Publikumsrat SF 1-Dauerbrenner «Puls» und DRS Virus-Wundertüte«CH-Gschnätzlets» unter Beobachtung.Seite 10

OmbudsstelleNeuausrichtung der «Tagesschau» wirft Fragen auf. Seite 12

Carte blancheAndreas Melchior:Neulich auf der Autobahn … Seite 13

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Jens Korte: USA – Aufbruch oder Abbruch? Seite 14

Neumitgliederanlass:«Es wird wahnsinnig viel geboten». Seite 16

Magazin des Publikumsrats und der Mitgliedgesellschaften der SRG DeutschschweizAusgabe 9/2011

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In kürze

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Ab Januar 2012 begrüsst Anita Richner Gäste in der Talksendung «Persönlich».

Epochen, die zu Ende gehen

Es war ein riesiges Medienspektakel: 1969 betrat Neil Armstrong als erster Mensch den Mond und verkündete dabei: «Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein grosser für die Menschheit.» Im gleichen Jahr «landete» Jean-Bernard Münch beim Westschweizer Fernsehen TSR. Wenn auch kein grosser Schritt für die Mensch-heit, wohl aber für die Schweizer Medienlandschaft: Münch wirkte in der SRG in verschiedenen Funktionen und prägte das Unternehmen während drei Jahrzehnten grundlegend mit. Nach neun Jahren im Präsidium nimmt der 68-Jährige Ende Jahr Abschied von der SRG. Im Gespräch mit LINK erzählt er von seiner Zeit bei der SRG und von der Zusammenarbeit mit der Trägerschaft und kommt zum Schluss: Die Themen bleiben dieselben, nur der Zeit angepasst. Was er damit meint, lesen Sie auf Seite 4 – 6.

Auch LINK passt sich der Zeit an: Diese Ausgabe ist die letzte regional gesplittete. Ab dem neuen Jahr berichten wir in einem Heft über alle für alle – und dies sechs statt neun Mal im Jahr. Ich wünsche Ihnen besinnliche Feiertage!

Pernille Budtz.

Der Testsender HD suisse hat ausgedient und wird am 31. Januar 2012 eingestellt.

Ab 29. Februar 2012 strahlt die SRG SSR sechs ihrer regulären Fernsehprogramme (SF 1, SF zwei, TSR 1, TSR 2, RSI LA 1 und RSI LA 2) via Satellit auch in High-Defini-tion-Qualität aus. Die SRG-Programme wer-den bis voraussichtlich Ende 2015 parallel zur HD-Qualität auch im heutigen digita-len Standard (SD) gesendet. Im Vorfeld der Einschaltung der regulären HD-Pro-gramme der SRG wird der Versuchs- und Testsender HD suisse am 31. Januar 2012 eingestellt. Mehr dazu im LINK 1/2012.

Sechs SRG-Sender in HD-Qualität

Eine neue Stimme in «Persönlich»

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Sie löst damit Karin Frei ab, die neu den «Club» auf SF 1 moderiert. Anita Richner arbeitet seit 1994 bei Schweizer Radio DRS. Unter anderem moderierte sie die Sendungen «Rendez-vous» und «Echo der Zeit». Zuletzt war sie in der Literaturredak-tion von SRF tätig. Anita Richner freut sich sehr auf ihre neue Herausforderung: «Das Gespräch ist die schönste Form des Radio-machens. Und wenn man erst noch enga-gierte, spannende Leute aus der ganzen Schweiz zusammenbringen kann, macht das die Sache perfekt!»

Anita Richner gehört neu zum «Persönlich»- Moderationsteam.

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Regionalvorstand im Amt bestätigtDie laufende Amtsperiode des Präsidiums und des Regionalvorstands SRG.D endet am 31. Dezember dieses Jahres. Im Regio-nalrat waren deshalb der Präsident, der Vizepräsident und die weiteren vom Regio-nalrat zu wählenden Vorstandsmitglieder neu zu bestimmen. Viktor Baumeler, Präsi-dent SRG.D seit Anfang 2008, und Niklaus Ullrich, Vizepräsident SRG.D seit März 2010, wurden beide in ihren Funktionen bestätigt. Als Mitglieder des Regionalvorstands wiedergewählt wurden die drei bisherigen Esther Gassler, Alexia Heine und Urs Rellstab. Ein Sitz im Regionalvorstand bleibt vakant; er soll erst im Frühjahr 2012 neu besetzt werden.

Viktor Baumeler präsidiert die SRG.D weitere vier Jahren.

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Der Hauptartikel der letzten LINK-Ausga-be 8/2011 thematisierte die Rolle der Trä-gerschaft in der Politik. Immer häufiger muss sich die SRG SSR gegen Politiker zur Wehr setzen, die sie in Frage stellen oder versuchen, ihr die Mittel zu kürzen. LINK hakte im Mitgliederforum nach: Was soll die Trägerschaft in dieser Situation tun – sich einmischen oder raushalten? Hier einige der Kommentare im Forum:

«Fraglos muss sich die Trägerschaft einmi-schen und hierbei beachten, dass sie nicht selbst zum Spielball wohlfeiler politischer Interessen wird. Die Trägerschaft sollte sich als Hüterin des Service public verste-hen, der vermehrt in die Schusslinie jener ultraliberalen Kreise gerät, die den Staat auf die Nachtwächterrolle reduzieren möchten.»

Heinz Abler, Winterthur

«Es ist meines Erachtens legitim, dass die Trägerschaft sich für die Interessen der SRG einsetzt. Ich gehe davon aus, dass Pri-vatradios und private Fernsehsender ihre Interessen durch einen oder mehrere Lob-byisten wahrnehmen. Dann müssten die gleichen Mittel auch der SRG zugestanden werden.»

Peter Graham Lancashire

«Ich finde, die Trägerschaft sollte sich auch einmischen können. Die SRG ist ja mit dem Volk verbunden: ‹Service public›, wie die Generaldirektion immer so schön sagt. Auch sollten wir zusammen stark sein.»

Urs Keller, Zürich

«Die Trägerschaft sollte sich unbedingt einmischen, da der grösste Teil der Politi-ker weder neutral ist, noch die Interessen der ‹normalen› Zuschauer vertritt.»

Peter Gadient, Oberlunkhofen

«Solange wir uns Luxuslösungen leisten unter dem Label ‹Service public› – zum Beispiel für zig Millionen ein eigenes Fernsehprogramm und die gesamte dazu-gehörige Infrastruktur für etwa 50 000 Ein-wohner –, sollte auch die Mitsprache der Bevölkerung via Parlament ermöglicht werden. Es werden dann vielleicht nicht ‹Nice-to-have›-, sondern ‹Need-to-have›-Lösungen realisiert.»

Hans Rudolf Ott, Unterengstringen

Forum

Die Trägerschaft denkt über ihr Verhältnis zur Politik nach – und auch die Forumsmitglieder machen sich dazu Gedanken.

«Die meisten Politiker vertreten nicht die Interessen der normalen Zuschauer»

Ihre Meinung interessiert uns!Diskutieren Sie mit im Forum unter www.mitglied.ch > Forum. Anmeldung erforderlich (nur für Mitglieder).

WettBeWerB

Auflösung und Gewinnerin aus LINK 8/111953 (Antwort A) führte die SRG einen offizi-ellen Fernsehversuchsbetrieb durch: An fünf Abenden pro Woche sendete Studio Bellerive in Zürich ein rund einstündiges Programm. Dora Brunner aus Zwingen hat richtig geschätzt und gewinnt zwei Karten für die Livesendung «Benissimo».

Talon bis 21. Dezember 2011 einsenden an: SRG Deutschschweiz, Redaktion LINK, Fernsehstrasse 1– 4, 8052 Zürich

Wie viele Radio- und Fernsehprogramme sind heute im Angebot der SRG?

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Karten für «Benissimo» zu gewinnen!

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A: 6 Fernseh- und 21 Radioprogramme B: 9 Fernseh- und 17 Radioprogramme C: 8 Fernseh- und 18 Radioprogramme

Wie viele Radio- und Fernsehprogramme sind heute im Angebot der SRG?

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4 Ausgabe 9/2011

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Jean-Bernard Münch zum Online-Streit mit den Verlegern: «Wenn sich die Branche nicht einigt, ist das nicht zu ihrem Vorteil, und noch weniger zum Vorteil des Publikums oder der Schweiz.»

LINK: Herr Münch, als Sie 1969 ins Un-ternehmen eintraten, war erst gerade das Farbfernsehen eingeführt worden. Heute stehen wir kurz vor dem Durch-bruch des Hybrid-TV, der Verschmelzung von Internet und Fernsehen.Jean-Bernard Münch: Ja, die Entwick-lung der audiovisuellen Branche war und ist enorm. Als ich bei der welschen TSR angefangen habe, durften die drei sprach-regionalen SRG-Sender noch nicht lange auch sonntags senden. Die Zeitungsverle-

ger haben sich damals vehement dagegen gewehrt.

Streitigkeiten zwischen Verlegern und der SRG scheinen eine Geschichte zu sein, die sich ständig wiederholt.Wobei die Themen dieselben geblieben sind, nur der Zeit angepasst. Auch das Be-drohungsszenario der Verleger ist unverän-dert. So kämpften sie 1964 gegen die Ein-führung des Werbefernsehens. Zehn Jahre später fühlten sie sich vom Teletext be-

droht. Beide Male beschwörten sie den Untergang der Zeitungsbranche herauf. Heute ist es die Online-Werbung.

Wie fand man in der Vergangenheit zu einvernehmlichen Lösungen? Indem man die Verleger ins Boot holte. Bei der Fernsehwerbung gründete man eine AG für das Werbefernsehen, die heutige Publisuisse, die zu 50 Prozent den Verle-gern gehörte. Dasselbe machte man beim Teletext, man beteiligte die Verleger zur

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Er reformierte, lenkte, taktierte und kämpfte für die SRG SSR: Drei Jahrzehnte lang prägte Jean-Bernard Münch das grösste Medienunternehmen der Schweiz, zuletzt als dessen Präsident. Ende Jahr tritt der 68-Jährige zurück.

«Die Themen sind dieselben geblieben, nur der Zeit angepasst»

abschied vom SrG-Präsidenten Jean-Bernhard münch

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Ausgabe 9/2011 5

Hälfte an der neugegründeten AG. Später zogen sie sich dann aus beiden Geschäf-ten zurück. Heute sind beide Unterneh-men Tochtergesellschaften der SRG.

Der Bundesrat will, dass sich die Bran-che auch im Online-Konflikt selber einigt und zwar bald. Mit grossen Unsicherheiten über die Marktentwicklung konfrontiert, kämpfen die Verleger gegen die SRG. Dabei verken-nen sie ihre wahren Konkurrenten, wie Google, Facebook und andere ausländi-sche Giganten, sowie die wachsende Glo-balisierung der Medienszene. Gegen ande-re potente neue Schweizer Akteure, wie Swisscom beispielsweise, deren Bluewin-Informationsplattform, auf der auch Wer-bung geschaltet wird, regt sich eigenarti-gerweise kein Widerstand. Leider hat der Bundesrat das Aushandeln einer Lösung der Branche überlassen, obwohl er die Online-Werbung auf Verordnungsstufe (RTVV) regeln kann. Wenn sich die Bran-che nicht einigt, ist das nicht zu ihrem Vor-teil, und noch weniger zum Vorteil des Pu-blikums oder der Schweiz, dann wird der Bundesrat doch entscheiden.

Im Parlament sind diverse Vorstösse hän-gig, allesamt eingereicht von Vertretern des rechtsbürgerlichen Lagers. Zwei da-von zielen auf ein Online-Werbeverbot für die SRG ab, eine Motion will das Angebot der SRG aufs Minimum be-schränken und eine weitere den audiovi-suellen Service public neu definiert ha-ben. Auch diese Themen sind nicht neu.

Von seinem Arbeitsplatz in Bern aus hat Jean-Bernard Münch einen wunderbaren Weitblick über die Alpen. Im gläsernen Büro im 14. Stock des unlängst renovierten SRG-Hochhauses an der Giacometti-strasse hängen keine Bilder und auch sonst ist nichts Persönliches auszumachen. Angesichts der aus-laufenden Präsidialzeit überlasse er das Ausschmücken seinem Nachfol-ger, sagt Münch beinahe entschuldi-gend. Und so wird er, der fast ein ganzes Berufsleben lang der SRG in unterschiedlichen Funktionen gedient hat, in Bälde seinen Schreibtisch für immer räumen. Mit welchen Gefüh-len sieht er der Zeit ohne SRG entge-gen? «Gelassen,» sagt er, der sich freut, sich vermehrt seinen Hobbys widmen zu können, dem Reiten, Tau-chen, Reisen und Helikopterfliegen. Doch so ganz ohne öffentlichen Auf-trag gehts für den vitalen Rentner in spe doch nicht: Unlängst wurde er vom Bundesrat zum Präsidenten der Schweizerischen Kommission für die UNESCO ernannt. Eine perfekte Aufgabe für den Strategen, der es ge-wohnt ist, zwischen unterschiedlichen Parteien und Interessen zu verhan-

Botschafter in der Medienwelt

deln. Auch bei Eurosport wird er mit einem kleinen Mandat im Bereich der Sportrechte engagiert bleiben. Eurosport liegt ihm besonders am Herzen, schliesslich war er in seiner Zeit bei der European Broadcasting Union (EBU), von 1990 bis 2001, Mitbegründer des Sportkanals.

Mit der Wahl zum CEO der EBU ging für Jean-Bernard Münch, der in jun-gen Jahren Diplomat werden wollte, ein Berufstraum in Erfüllung. Sein Amtsbeginn fiel zusammen mit dem Mauerfall. Als eine seiner ersten Amtshandlungen gelang ihm der Zu-sammenschluss der EBU mit der OIRT, der Vereinigung der osteuropäi-schen Staatsradios und -Fernsehen, und deren Umwandlung in Service- public-Anstalten. Unzählige Reisen und Verhandlungen auf dem internatio-nalen audiovisuellen Parkett prägten seine zwölf Amtsjahre – und führten ihn zuweilen mit Staatsoberhäuptern und Persönlichkeiten der Weltge-schichte zusammen: zu Tarifverhand-lungen ins Zelt des Wüstendiktators Gaddafi etwa. Oder in den Vatikan, zu einem Empfang von Papst Johannes Paul II.

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Weit gereist und viel gesehen: Medien- und SRG-Kenner Jean-Bernard Münch.

Kurz vor dem Eintritt von Münch in die SRG: Aufnahme des Farbfernseh-Betriebs 1968.

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Jean-Bernard Münchs Karriere im Detail aufzuschreiben, würde Bände füllen. Hier ansatzweise die wichtigsten Stationen: 1969 –1973 Start bei der TSRAls Jean-Bernard Münch 1969 beim Westschweizer Fernsehen in Genf anfing, landeten gerade die ersten Menschen auf dem Mond. «Ein Riesen-fernsehspektakel weltweit. Auch die drei SRG-Sender erzielten Traumquoten.» Die frühen Siebzigerjahre waren für die SRG die Zeit des Aufbruchs: die Einführung des Farbfernsehens, die Erweiterung der Sendezeiten, der Bau eigener Gebäude. «Es wurde viel investiert, viele neue Mitarbeiter wurden eingestellt, es war

Münch und die SRG: Die wichtigsten Stationen

eine riesige Expansion.» Damals wurde auch erstmals Zuschauerforschung betrieben, die sich in der Westschweiz dank Münch rasch etablierte.

1974 –1981 Hayek-ReformFührung und Management waren für die Dimension, welche die Expansion erreichte, nicht ausgerichtet. Für die Reform holte die SRG die Unternehmensberatung Hayek Engineering (des späteren Swatch-Group-Gründers Nicolas Hayek) ins Haus. Münch wurde nach Bern berufen, um in der Projektgruppe Organisationsstruktur mitzuwirken. «Es war ein Riesenprojekt, zwei Jahre lang arbeiteten rund 40 Leute Vollzeit in den verschiedenen Projektgrup-

pen.» Auch sollten schon damals Radio und Fernsehen zusammengeführt werden. «Doch das Projekt musste abgebrochen werden. Die Zeit war noch nicht reif dafür.» Auch die Trägerschaft wurde reorganisiert, was schweizweit zur Gründung mehrerer Mitgliedgesellschaften führte. Am Ende der Projekte übernahm Münch die Leitung der Organisation und der Datenverarbeitung.

1981 –1989 Finanzdirektor 1981 wurde Münch vom Zentralvorstand zum Direktor Finanzen und Betriebswirt-schaft SRG ernannt. Keine leichte Aufga-be wartete auf ihn: 1982 musste er ein riesiges Budgetdefizit präsentieren. Der damalige Generaldirektor Leo Schürmann,

Ein Riesenprojekt: die Hayek-Reform in den Siebzigerjahren (Münch rechts).

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Ja, ja, auch diese Diskussionen werden seit jeher geführt. In den nächsten zwei Jahren wird es schon wegen der neuen Gebüh-renregelung, die sämtliche Haushalte mit-einbezieht, eine Teilrevision des RTVG und der RTVV geben. Bei dieser Gelegenheit werden auch andere Aspekte gesetzlich geregelt werden. Vorgängig ist mit einer Riesendebatte zu rechnen. Dazu möchte ich einen Satz zitieren, den ich unlängst gelesen habe: «Der audiovisuelle Service public ist umfassend und nicht bloss ein Reparaturdienst bei Marktversagen, denn er beruht auf der Philosophie der Aufklä-rung und nicht auf dem Neoliberalismus.»

Will heissen, dass kommerzielle Medien-unternehmen keinen umfassenden Service public leisten können?Es ist auch nicht ihre Aufgabe. Kommerzi-elle Anbieter können nur Inhalte anbieten, die sich durch Werbung oder Pay-TV refi-nanzieren lassen. Aber auch für konkur-renzfähige attraktive kommerzielle Eigen-produktionen fehlen ganz einfach die Mittel. Weil originelle Produktion so teuer ist, kann im kleinen Schweizer Markt auf nationaler und sprachregionaler Ebene nur ein Unternehmen damit beauftragt

gegenüber der ausländischen Konkurrenz in der gleichen Sprache behaupten kann. Und es besteht die Notwendigkeit einer nationalen Klammer mit der Quersubven-tionierung der Sprachminderheiten.

Ständige Begleiterin während Ihrer lan-gen Karriere bei der SRG war auch die Trägerschaft. Wie erlebten Sie diese – war sie Freund oder Feind?Persönlich habe ich die Trägerschaft im-mer als eine einmalig gute Struktur be-trachtet. Tatsächlich wurde ihre Daseinsbe-rechtigung immer wieder in Frage gestellt. Als die SRG in den Siebzigerjahren mit der

«Weil die originelle Produktion so teuer ist, kann im kleinen Schweizer Markt auf nationaler und sprachregionaler Ebene nur ein Unternehmen damit beauf-tragt werden.»

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werden. Wer würde davon profitieren, wenn man der SRG das Angebot oder die Mittel beschränkt? Mit Sicherheit nicht die Verleger beziehungswiese die privaten An-bieter, sondern die potente ausländische Konkurrenz. Der Medienplatz Schweiz braucht einen starken Anbieter, der sich

1969 landeten die ersten Menschen auf dem Mond – und Münch bei der SRG. Im Bild Moderator Bruno Stanek.

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als ehemaliger Vize-Präsident der Natio-nalbank und CVP-Nationalrat gut in Politik und Bundesverwaltung vernetzt, brachte schliesslich eine Gebührenerhöhung von 23 Prozent durch und Münch konnte die Wirtschaft der SRG wieder ins Lot brin-gen. Dies, obwohl eine erneut beantragte Gebührenerhöhung chancenlos blieb und die SRG sämtliche technischen Radio- und TV-Anlagen der damaligen Besitzerin, der PTT, abkaufte.

2002 –2011 SRG-PräsidiumDann berief der Bundesrat Münch ins SRG-Präsidium. Der Medien- und SRG-Kenner sollte eine Corporate Governance einführen und eine Balance zwischen

Generaldirektion und Verwaltungsrat herstellen. In diese Amtszeit fiel die umfassende Untersuchung der Eidgenös-sischen Finanzkontrolle, welche die Wirtschaftlichkeit der SRG unter die Lupe nahm – und der SRG schliesslich ein gutes Zeugnis ausstellte.

Am Ende seiner Karriere schloss sich für Münch mit einem letzten Grossprojekt der Kreis: Unternehmen und Träger-schaft wurden erneut reorganisiert – und: Radio und Fernsehen wurden in allen Regionen zusammengeschlossen.

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Im Genfer Büro der EBU: Als CEO wirkte Münch 1990–2001 auf internationalem Parkett.

Die Fusion von Radio und TV beschäftigte Münch schon früher, 2011 wurde sie real.

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Hayek-Reform (siehe Kasten) neu struktu-riert wurde, gab es auch eine Reorganisati-on der Trägerschaft. Viele hielten sie damals für nicht mehr zeitgemäss und hofften insgeheim auf deren Abschaffung. Aber mitnichten: Reformierer Hayek sah

in der Trägerschaft eine Garantin für die Unabhängigkeit. Ursprünglich wollte er ihr gar die Kompetenz übertragen, die Höhe der Gebühren festzulegen. Doch davon wollte der Bundesrat nichts wissen.

Konnte Hayek das Ansehen der Träger-schaft innerhalb des Unternehmens anheben?Hayek hatte gute Vorschläge gemacht. So kam es vor allem in der Westschweiz, aber auch in der Deutschschweiz zur Grün-dung mehrerer neuer Mitgliedgesellschaf-ten. Dadurch stiegen auch die Repräsenta-tivität und die Akzeptanz der Trägerschaft.

Vor knapp zwei Jahren gab es erneut eine Strukturreform in Unternehmen und Trägerschaft. Diese führte zum Rückzug der Trägerschaft aus der Unternehmens-führung. Wie sieht das Verhältnis unterei-nander heute aus?Die Trägerschaft hat Kompetenzen und Aufgaben bezüglich der Definition der Programmstrategie erhalten und ist in ih-rer zivilgesellschaftlichen Rolle gut positi-oniert. Für die Ausübung dieser Funktion erhält sie Mittel und sie wird ernst genom-men. Ich bin vom Gelingen dieser neuen

Aufgabenteilung überzeugt. Gelingt es der Trägerschaft aber nicht, eine breite Vereins-basis zu erhalten und zu stärken, muss man sich schon fragen, wie es weitergehen soll.

Was wäre denn eine Alternative zum Verein?Ich sehe keine andere Lösung. Weder die öffentlich-rechtliche Form noch die Akti-engesellschaft kommen wirklich in Frage, denn es würde ein Verlust an Unabhängig-keit bedeuten.

«Ich sehe keine Alternative zum Verein. Die öffentlich-rechtliche Form oder die Aktiengesell-schaft würde ein Verlust an Unabhängigkeit bedeuten.»

Wenn Sie vor Weihnachten Ihren Schreibtisch räumen, welche Dossiers werden Ihren Nachfolger Raymond Loretan erwarten?Die eingangs besprochenen Diskussionen um Online-Werbung und Service public, die Vorbereitung möglicher Gesetzesänderun-gen, die Erarbeitung der Angebotsstrategie.

Und welchen Rat geben Sie Loretan mit auf den Weg?Keinen! Er muss seinen eigenen Weg finden. Er ist eine andere Persönlichkeit mit einem anderen Werdegang und ande-ren Qualitäten. Ich stehe aber immer zur Verfügung.

Interview: Christa Arnet

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«Der Medienplatz Schweiz braucht einen starken Anbieter, der sich gegenüber der auslän-dischen Konkurrenz in der gleichen Sprache behaupten kann.»

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Erfolgreicher Mitgliederevent an den Swiss Indoors

Mitgliederanlass Swiss Indoors 2011

«Dr Sandro isch de grösschti Fan!», lacht SRG-Zentralschweiz-Mitglied Ernst Della Torre und schaut stolz zu seinem Teenager-Sohn (Bild oben links), der ihn ausnahms-weise an einen SRG-Event begleitet hat. Da-bei meint er natürlich nicht der grösste Fan der SRG Deutschschweiz, sondern von Ten-nismatador Roger Federer. Aber was noch nicht ist, kann bekanntlich werden. Denn nicht nur der Baselbieter Tennisheld de-monstrierte an diesem Finaltag der Swiss Indoors 2011 erfolgreich alle seine Tricks gegen den Japaner Kei Nishikori. Auch die SRG.D führte am Ganztagesanlass interes-sierten Gremien- und Trägerschaftsmitglie-dern vor, welche Riesenleistung eine TV-

Live-Übertragung dieser Grösse sogar für die SRG SSR darstellt. Im «Kleinen Village» direkt unter den Tennis-Courts begrüssten Turnierpräsident Roger Brennwald («Die SRG ist unser Partner der ersten Stunde.») und Niggi Ullrich, Präsident SRG Region Basel («Die SRG ist nicht nur ein Wert, weil es sie gibt.»), die Gästeschar.

Eine Einsicht der besonderen Art boten ein von SRF-Produktionsleiter Peter Minder geführtes Gespräch mit dem seit 16 Jahren eingespielten Tennis-Kommentatorenteam Stefan Bürer und Heinz Günthardt (Bild: linke Spalte, Mitte v. l. n. r., Minder, Bürer und Günthardt) sowie die anschliessende

«virtuelle Führung» (Filmsequenz) von Bürer durch Übertragungswagen, Kamera-standorte sowie Regie-, Kommentator- und Verpflegungsräume. Ob Sandro sich nach diesem Tag als SRG-Fan sieht, bleibt hier dahin gestellt; nach dem Match wurde er von der Menschenmenge verschluckt – wohl auf der Suche nach einer persönli-chen Begegnung mit seinem Helden.

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Ein Jahreshöhepunkt nicht nur für Tennisstar Roger Federer, sondern auch für 250 Mitglieder der SRG Deutschschweiz: der exklusive Mitgliederanlass mit viel Prominenz am Finaltag der Swiss Indoors 2011 in der Basler St. Jakobshalle. Ein kleiner Rückblick.

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Der Mitgliederanlass am Finaltag in Bildern.

Weitere Fotos vom Anlass: www.srgd.ch > Mitgliedschaft > Fotogalerie (Login erforderlich).

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«Jump» nach Solothurn!

47. Solothurner Filmtage 2012

Gabriel Beltrami und Claire Price als «Nicola» und «Alice» in «Jump» von Bindu de Stoppani.

Zum fünften Mal lädt die SRG Deutsch-schweiz Mitglieder an die Solothurner Film-tage ein. Auf dem Menü: spannende An-sprachen, gemütliche Gespräche, einen feinen Apéro riche und die exklusive SRG-Premiere des SRG-Films «Jump». «Jump» ist der erste Film der indischen Schauspiele-rin Bindu de Stoppani. Hauptdarstellerin ist die erfolgreiche Alice, ein typisches Gross-stadtmädchen. Alice kehrt in das vergesse-ne Schweizer Bergdorf ihrer Kindheit zu-rück, um den letzten Willen ihres Vaters auszuführen, den sie 24 Jahre nicht mehr gesehen hat. Dabei trifft sie auf ihre Gross-mutter, die sie nie wirklich kennengelernt hat, auf einen Mann, der vielleicht den Schlüssel zu ihrem Herzen besitzt, und ei-nen kleinen Jungen, der jeden ihrer Schritte beobachtet und an epileptischen Anfällen leidet. Der Film ist in Italienisch und Englisch mit deutschen Untertiteln.

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Es ist fast Tradition: Auch 2012 lädt die SRG Deutschschweiz Mitglieder zu einer exklusiven SRG-Premiere an die Solothurner Filmtage ein. Dieses Mal mit dem TV-Spielfilm «Jump». Die Anzahl Tickets ist beschränkt, sie werden verlost. Versuchen Sie Ihr Glück!

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Mitgliederanlass Solothurner Filmtage 2012: «Jump»

Der SRG-TV-Spielfilm «Jump» wird im Rahmen der Solothurner Filmtage am Sonntag, 22. Januar 2012, in der Reithalle in Solothurn, gezeigt. Im Anschluss an die Vorführung wird für Mitglieder der SRG Deutschschweiz ein Apéro riche serviert. Dauer der Veranstaltung: Ca. 16.30 (Türöffnung) bis ca. 21.00 Uhr. Nehmen Sie an der Verlosung der Plätze teil! Die Anzahl ist beschränkt.

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Ich komme allein. Wir kommen gerne zu zweit. (Zutreffendes bitte ankreuzen)

Anmeldetalon bis spätestens 31. Dezember 2011 einsenden an: SRG Deutschschweiz, Mitgliederservices, Fernsehstrasse 1– 4, 8052 Zürich

Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden schriftlich benach rich tigt.Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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Populär, aber nicht populistisch

«Puls» auf SF 1

Corinne Waldmeier moderiert seit August 2011 die Sendung «Puls» auf SF 1.

Die SF 1-Sendung «Puls» stiess beim Publi-kumsrat dank vielfältiger und gut aufbe-reiteter Themen auf positives Feedback. Die Sendungen seien kurzweilig gestaltet und «wirken nie trocken oder belehrend, wie man dies angesichts des grossen In-formationsgehalts annehmen könnte», so das Fazit von Publikumsrätin Susanne Hasler. Diego Yanez, Chefredaktor TV, zeig-te sich erfreut über dieses Feedback. Dies entspreche den eigenen Ansprüchen, wo-nach «Puls» «populär, aber nicht populis-tisch» sein solle.

Neue Moderatorin überzeugt

Auch die neue, sympathische Moderatorin Corinne Waldmeier überzeugte. Dass sie stets die Sicht der Zuschauer einnimmt,

steigere die Verständlichkeit der Sendung. Allerdings könnte sie noch etwas kriti-scher sein und verstärkt auch Nebenwir-kungen, Langzeitfolgen oder alternative Methoden thematisieren, so die Meinung mehrerer Ratsmitglieder. Der Fokus der Sendung solle auf gesundheitsfördernden, präventiven Aspekten und einem hohen Nutzwert für das Publikum liegen, nicht auf Krankheitsaspekten oder gar das Schüren von Ängsten.

Mundart oder Hochdeutsch?

Anlass für Diskussionen boten die Fragen, weshalb die Sendung auf Mundart gehal-ten wird und ob dadurch die ausländische Bevölkerung ausgeschlossen werde. Ge-mäss Yanez stelle sich die Frage der Spra-

che ganz generell, nicht nur bei «Puls». Der Entscheid für die Mundart sei aus zwei Gründen bewusst gefällt worden: Zum ei-nen will sich Schweizer Radio und Fernse-hen durch die Mundart als Erkennungszei-chen von deutschen Konkurrenzsendern abgrenzen, zum anderen ist Yanez davon überzeugt, dass sich «die meisten Protago-nisten viel besser in Schweizerdeutsch aus-drücken». Auf Hochdeutsch stiessen diese hingegen häufig an Grenzen. Für die inhalt-liche Qualität einer Sendung sei es daher von zentraler Bedeutung, dass diese auf Mundart gehalten werde. Auch für Gerald Tippelmann, Redaktionsleiter «Puls», för-dert Mundart die «Emotionalität und Quali-tät der Inhalte».

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Das Gesundheitsmagazin «Puls» stand bereits zum zweiten Mal im Fokus des Publikumsrats. Auch dieses Mal überzeugte die Sendung dank einer breiten Themenauswahl, einer hohen Verständlichkeit und der neuen, sympathischen Moderatorin Corinne Waldmeier. Die Sprache der Sendung, die Mundart, bot hingegen Anlass für Diskussionen.

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Mit «CH-Gschnätzlets» beobachtete der Publikumsrat eine ihm bis dahin weitgehend unbekannte Sendung von DRS Virus. Umso überraschter und begeisterter zeigte er sich vom Inhalt und vom Konzept der Sendung, die zum Ziel hat, Schweizer Newcomer zu entdecken und zu fördern.

In der DRS Virus-Sendung «CH-Gschnätzlets» erhalten Schweizer Newcomer eine ein-zigartige Plattform, so das Fazit des Publi-kumsrats. Dreh- und Angelpunkt der Sen-dung ist Moderator und Redaktor Ivo Amarilli, der mit seiner Musikauswahl und seinem Moderationsstil den Nerv der Rats-mitglieder getroffen hat. Einzig während der Interviews mit Studiogästen wünschte sich der Publikumsrat mehr Tiefgang, bei-spielsweise durch mehr Informationen zur Komposition und Produktion der vor-gestellten Lieder, zu den Liedtexten oder zum Schweizer Musikmarkt. Auch ein stärkerer Einbezug der Zuhörerinnen und Zuhörer wurde gewünscht, da sich einige Publikumsräte während der Interviews mit den New comern ausgeschlossen fühlten.

Vielschichtige Herausforderung

Für Amarilli bedeutet dies eine Gratwan-derung: Einerseits muss er den meist noch medienunerfahrenen Newcomern span-

nende Fakten entlocken, andererseits muss er die Zuhörer in die Schweizer Mu-sikszene hineinführen, sie mit der Welt von Schweizer Newcomern vertraut machen und sie während des Interviews begleiten. Amarilli zeigte sich aber erfreut über die Anstösse. Er wolle sich diese Rückmeldun-gen zu Herzen nehmen und künftig – noch verstärkter aus Sicht des Publikums – seinen Gästen vertiefte und auch für Laien klar verständliche Informationen entlocken.

Erste Anlaufstation für Newcomer

Dass die Sendung einzigartig und für Schweizer Newcomer essenziell ist, betont auch Christoph Aebersold, Publizistischer Leiter DRS Virus. So sei «CH-Gschnätzlets» erste Anlaufstation und Ausgangspunkt für eine potenzielle Karriere. Dies, weil ande-re Programme häufig erst durch die Sen-dung auf Newcomer aufmerksam würden. Dass diese «Verwertungskette» sinnvoll sei und funktioniere, zeige sich am Beispiel der Schweizer Band «Dabu Fantastic», die sich, angefangen mit einem kleinen Auf-tritt bei «CH-Gschnätzlets», schliesslich bis zum «Best Talent» von DRS 3 durchge-schlagen habe.

Jasmin Rippstein

Mit der Analyse des Wahlsonntags vom 23. Oktober 2011 schloss der Publikums-rat seine intensive Beobachtung der Wah-len 2011 online ab. Im Fokus stand dabei ausschliesslich die SF-Website «Entschei-dung 11» (entscheidung11.ch), die eigens für die Wahlen 2011 erstellt worden ist. Mit dieser Plattform hat SF Vorzeigearbeit geleistet, so das Fazit des Publikumsrats:

Die Informationen seien topaktuell und deutlich schneller als bei Konkurrenz-In-ternetseiten aufgeschaltet worden. Beson-ders positiv aufgefallen sind die schnelle Einbindung der Videos der Live-Wahlbe-richterstattung auf SF sowie der Resultate-finder, dank dem die Benutzerinnen und Benutzer umgehend Informationen darü-ber erhielten, wie die einzelnen Kandida-ten abgeschnitten haben. Bemängelt wur-den allerdings die grafische Darstellung dieser Suchfunktion und die teilweise langen Ladezeiten. Gemäss Publikumsrat Riccardo Pozzi hat SF mit der «Entschei-dung 11»-Website«ein ‹Best-of› aller Medien und somit das perfekte Vollprogramm für die Zukunft geliefert». Er könne sich gut vorstellen, dass solche trimedial verknüpf-ten Internetseiten, die auch Bild- und Ton-material beinhalten, künftig nicht nur als Ergänzung zum TV- und Radioprogramm bestehen, sondern als Vollprogramm dienen würden.

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Ideale Kombination aller Vektoren: die SF-Website «Entscheidung 11».

Überzeugende Wundertüte

«ch-gschnätzlets» auf drS Virus «Entscheidung 11»: Ein Ausblick auf das perfekte Vollprogramm?

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Der Publikumsrat setzt sich aus 26 Mitglie-dern zusammen. Durch Feststellun gen und An re gun gen begleitet er im Austausch mit den Verantwortlichen die Programmarbei-ten von Schweizer Radio und Fernsehen SRF (vgl. auch www.publikumsrat.ch).

«CH-Gschnätzlets»-Moderator und -Redaktor Ivo Amarilli

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12 Ausgabe 9/2011

Eher leise und ohne grosse Ankündigungen hat seit einigen Monaten die «Tagesschau» begonnen, eine wichtige strategische Neuausrichtung zu verwirklichen. Diese Neuerungen sind nicht unumstritten.

Neuausrichtung der «Tagesschau» wirft Fragen auf

Vertiefungen und einordnungen in den SF 1-Nachrichten

Den aufmerksamen Zuschauerinnen und Zuschauern ist es sicher nicht entgangen: Die «Tagesschau» gewichtet einzelne The-men mehr als früher und setzt vermehrt Korrespondenten und Experten ein. Diese strategische Neuausrichtung beruht auf eine bereits im Juli beschlossene Ange-botsstrategie, wonach es in den News-For-maten hauptsächlich darum gehen soll, dem Zuschauer einen Mehrwert gegen-über der Online-News-Nutzung zu bieten. In anderen Worten soll die «Tagesschau» mehr Vertiefungen und Einordnungen bieten als bisher.

«Wir wollen Informationen, keine Kommentare»

So lautete die grundsätzliche Kritik in drei Beanstandungen. Die zunehmende Tendenz der «Tagesschau», Ereignisse zu kommentieren, sei fragwürdig. Die «Tagesschau»-Hauptausgabe soll in erster Linie Informationen vermitteln und mit Einschätzungen und Kommentaren eher zurückhaltend umgehen. Für solche seien andere Sendegefässe – zum Beispiel die

«Rundschau» – wesentlich besser geeig-net. Durch die übertriebene Gewichtung einzelner Ereignisse kämen andere aktuel-le Themen, welche die Zuschauer sicher interessieren würden, zu kurz. Dies würde dem Charakter einer Schweizer Nachrich-tensendung nicht entsprechen.

Die Medienwelt hat sich verändert

Der Redaktionsleiter der «Tagesschau», Thomas Schäppi, widerspricht. In seiner Stellungnahme unterstreicht er, dass sich die «Tagesschau» in der sich rasch verän-dernden Medienwelt neu ausrichten müsse. Immer mehr Zuschauerinnen und Zu-schauer informieren sich im Verlauf des Tages über Handy, Internet oder Radio-nachrichten über das Tagesgeschehen und setzen sich insofern gut informiert vor den Fernseher. Die «Tagesschau» um 19.30 Uhr müsse deshalb mehr bieten als einfache Kurznachrichten.

Die Gewichtung einzelner Themen, die Schwerpunktsetzung innerhalb der Sen-dung, gewinnt an Bedeutung; vermehrt

will die «Tagesschau» auch mit Korrespon-denten und Experten, mit Interviews und eher hintergründigen Beiträgen vertiefend analysieren, Vorgänge transparent machen, Sachverhalte erklären und so zu einem besseren Verständnis der aktuellen Ereig-nisse beitragen. Deshalb kämen für solche anspruchsvollen Aufgaben nur erfahrene, themensichere Journalisten in Frage.

Ansichten und Kommentare müssen erkennbar sein

Indem die Korrespondenten gewisse Ge-wichtungen vornehmen, Sachverhalte einordnen, Vorgänge bewerten, ja persönli-che Ansichten einbringen, ist es aus der Sicht der Ombudsstelle unerlässlich, dass solche auch deutlich erkennbar sind. Die Verantwortlichen der «Tagesschau» sind sich dieser gesetzlichen Anforderun-gen bewusst. Thomas Schäppi betont da-bei, dass «Aussagen nachvollziehbar be-gründet werden müssen und nicht einfach als Behauptungen in die Welt gesetzt wer-den dürfen». Wenn Korrespondenten per-sönliche Bewertungen oder Ansichten ein-bringen, würden sie das entweder auf eine entsprechende Frage tun – «Wie beurtei-len Sie ...?» – oder sie führen beispiels-weise in der Ich-Form aus – «Ich zweifle ...». Insofern würde dem Zuschauer klar, wer hier eine persönliche Ansicht ein-bringt und in welcher Rolle. Ich bin zu-versichtlich, dass in der nicht einfachen Umsetzung der nun beschlossenen strate-gischen Neuausrichtung der «Tagesschau» diese Leitplanken auch gebührend beach-tet werden.

Achille Casanova

Ist es Aufgabe der «Tagesschau», Informationen einzuordnen und zu vertiefen, oder soll sie diese bloss liefern? Bundeshauskorrespondent Hanspeter Trütsch (links) und Moderator Franz Fischlin.

Ombudsstelle SRG.D, Kramgasse 16,3011 Bern, www.ombudsstelledrs.ch

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Neulich auf der Autobahn …Das folgende – nicht erfundene! – Gespräch fand kürzlich auf ei-

ner Autofahrt mit zwei Teenagern statt. Fahrer ist der Schreiben-

de. Ungenauigkeiten beim nachträglichen Rekonstruieren sind

ausdrücklich vorbehalten … Am Radio läuft DRS 3:

Er (18, auf dem Beifahrersitz, ganz normaler Tonfall): ‹Du, wer

hört heute eigentlich noch Radio?›

Ich (47, leicht belehrend): ‹Also die Marktforschung zeigt deut-

lich, dass der Radiokonsum mit zwei Stunden täglich relativ

stabil bleibt. Die SRG-Programme haben einen Anteil von zwei

Drittel vom Gesamtkuchen, also …›

Er (unterbricht): ‹Ich kenne niemanden, der Radio hört.›

Ich: ‹Was? Aber deine Kollegen fahren doch zum Teil schon Auto?›

Er: ‹Ja, aber die hängen alle ihren iPod mit ihrem Lieblingssound

an die Anlage.›

Ich: ‹Mhmm, ok. Aber wie informiert ihr euch denn?›

Er: ‹Online, ist doch klar.›

Ich: ‹Ja gut, Hauptsache, ihr informiert euch überhaupt.›

Sie (16, vom Rücksitz, ganz leicht provozierender Unterton):

‹Und wer schaut heute eigentlich Fernsehen?›

Ich (belehrend): ‹Also, die Marktforschung zeigt, dass pro Tag in

der deutschen Schweiz rund drei Stunden ferngesehen wird, das

ist im internationalen Vergleich …›

Sie (unterbricht): ‹Ich schaue nur noch auf dem Compi.›

Ich: ‹Ich weiss, aber die Statistik zeigt …›

Sie (unterbricht): ‹Welche Statistik?›

Ich: ‹Weisst du, da gibt es Telecontrol. Das sind Kleincomputer,

die in den Haushalten installiert und an die TV-Geräte ange-

schlossen werden. Die messen dann, welche Sendungen ge-

schaut werden.›

Sie: ‹Ah ok. Und wenn jemand am Compi schaut?›

Ich (leicht genervt): ‹Wer schaut schon immer am Compi, das ist

ja total mühsam, mit der Qualität und so …›

Sie: ‹Warum?›

Er: ‹Warum?›

Ich (um Fassung ringend): ‹Ihr nervt aber langsam! Ich weiss in

solchen Dingen ziemlich gut Bescheid, weil wir in der Träger-

schaft immer wieder darüber sprechen.›

Er: ‹War ja nur eine Frage. Wer ist die Trägerschaft?›

Sie: ‹Kannst Du Energy einstellen und etwas lauter machen?›

Ich: ‹Was?›

Er: ‹Du, kann ich nächsten Freitag bei dir mit Kollegen die

‹Arena› schauen?›

Ich: ‹Ja, aber ich habe gedacht, ihr informiert euch nur online?›

Sie: ‹Das letzte Mal hat in der ‹Arena› eine Zuschauerin in den

hinteren Reihen voll gegähnt … Und die Frisur der einen Teilneh-

merin war eine Katastrophe, obwohl sie gut argumentiert hat.›

Ich: ‹Ja gut, sprechen wir ein anderes Mal darüber …›

Fazit: Packen wir es an. Und zwar konsequent. Wir brauchen

die Jungen!

Andreas Melchior, Regionalrat SRG.D, Leiter Kommission für Öffentlichkeitsarbeit SRG Zürich Schaffhausen

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13Ausgabe 9/2011

Kommentare zur Carte blanche: [email protected]

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14 Ausgabe 9/2011

Die Veranstaltung vom 16. November 2011 war ein Grosserfolg, die Rathauslaube in Schaffhausen platzte aus allen Nähten, Be-sucher mussten sogar wegen zu grossem Andrang abgewiesen werden. Die SRG Zürich Schaffhausen organisierte im Rah-men eines Patronats den SF-Börsenspezialis-ten Jens Korte für ein Referat in der renom-mierten Schaff hauser Vortragsgemeinschaft.

USA – Aufbruch oder Abbruch?

Top-Event: SF-Börsenkorrespondent Jens Korte in Schaffhausen

Jens Korte füllte problemlos den Saal der Schaffhauser Rathauslaube, was nicht einmal Politikern gelingt.

Jens Korte wurde bekannt und beim Fern-sehpublikum beliebt, weil es ihm immer wieder gelingt, über das ansonsten tro-cken und fachsprachlich kommentierte Börsengeschehen einfach und für jeder-mann verständlich zu berichten. Zum Ein-stieg seines Referats beginnt er mit der ak-tuellen Situation der «Occupy-Bewegung», die in New York, aber auch in Zürich und

Die USA steht nahe dem Abgrund, ist aber nach wie vor die grösste Volkswirtschaft der Welt. Die Amerikaner fühlen sich technologisch an der Spitze, sind aber in manchen Bereichen eher ein Entwicklungsland. Die Präsidentschaftskandidaten seien ein «Gruselkabinett» und die Notenbank eine «Lobbyorganisation der Grossbanken». Jens Korte, der Börsenkorrespondent des Schweizer Fernsehens, sprach in Schaffhausen Klartext, für jedermann verständlich.

anderen Städten für Schlagzeilen sorgt. Junge Menschen gehen auf die Strasse und demonstrieren ihren Unmut gegen das zunehmend ungerecht verteilte Kapi-tal. Er zeigt auf, warum die Bewegung in weiten Kreisen auch auf Verständnis stösst. Der typische Amerikaner ist ein klassi-scher Optimist, der stets im Glauben lebt, es gehe in Zukunft wirtschaftlich besser.

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15Ausgabe 9/2011

Ein Blick zurück auf die über 100 Jahre wirtschaftliche Entwicklung in den USA bestätigt dies. In der Tendenz konnte selbst mit dem Knick in den 1920er Jahren eine laufend ansteigende Wachstumskur-ve gezeichnet werden. Nun aber ist der Trend gebrochen, die Kurve flacht ab und die Anzeichen für einen erneuten Anstieg sind schwach. Der Traum, des Aufstiegs vom Tellerwäscher zum Millionär, scheint also in höchster Gefahr zu sein. Im Gegenteil, es breitet sich zunehmend Armut in den USA aus. Schon bei der Finanzkrise vor vier Jah-ren gingen in Amerika über acht Millionen Arbeitsplätze verloren. Das darauf folgende Wirtschaftswachstum war flacher als die sonst übliche rasche Erholung nach sol-chen Krisen. Und heute zählt die USA offiziell neun Prozent Arbeitslose, effektiv dürften es aber 16 Prozent sein. Das Land ist heute mit 15 Billionen Dollar verschul-det, das sind 100 Prozent des Bruttoinland-produktes. Erste Gemeinden und Städte sind bereits in Konkurs geraten, was einen teilweise dramatischen Einschnitt in die Leistungen der öffentlichen Dienste wie Schulen oder Polizei bedeutet. «Weginflati-onieren lässt sich eine so hohe Staatsver-schuldung nicht», so Korte. Er sieht Lö-sungsansätze bei Einsparungen in den immensen Staatsapparaten des Gesund-heitswesens und der Altersvorsorge. Wer die Amerikaner aber, angesichts der bevor-stehenden Wahlen, auf diesen Weg führen soll, steht noch in den Sternen. Was derzeit an möglichen Präsidentschaftskandidaten präsentiert wird, sei ein reines «Grusel-kabinett».

Mit Abstand grösste Volkswirtschaft der Welt

Trotz aller negativen Meldungen, die am Image der USA kratzen, gelte es festzuhal-ten, dass die USA immer noch mit Abstand die Volkswirtschaft Nr. 1 auf der Welt sind. Die grössten Unternehmungen stammen aus diesem Land, Korte nennt McDonalds, Starbucks oder Microsoft als Vorzeigebei-spiele. Erste Vorboten einer langsamen wirtschaftlichen Erholung zeichnen sich durch die Bildung von sogenannten Clus-

Weitere Berichte im Archiv der Veranstal-tungen auf www.srgzhsh.ch

tern ab. Darin entstehen in verschiedenen Regionen – meist im Hinterland grosser Ballungszentren gelegen – neue, hochspe-zialisierte Projekte und Industrien. Dies als Antwort auf die postindustrielle Entwick-lung, in der sich die meisten klassischen Industrieländer derzeit befinden. Aber ob dies reicht, 13 Millionen Arbeitslosen wie-der eine Stelle zu beschaffen, ist fragwürdig. Auch wenn die Innovationskraft der Ameri-kaner immer wieder neue Produkte wie das iPhone hervorbringt, so werden diese nicht mehr in den USA, sondern auf den Werkbänken der Welt, in Ländern wie China, Indien oder Brasilien, gefertigt. Das freut nur die dortigen Arbeitsmärkte.

Ein ganz anderes Zeichen grosser Anstren-gungen zugunsten der Wirtschaft ist das Ziel der USA, gemeinsam mit Kanada un-abhängig von ausländischem Öl zu wer-den. Die Chancen stehen gut, denn riesige Ölsandfelder könnten den Energiebedarf für die nächsten Jahrzehnte decken. Man rechnet damit, dass diese bis 2020 er-schlossen werden könnten. Ökologisch be-trachtet wäre dies allerdings eine Katastro-phe, denn das Auswaschen des Öls aus dem Sand benötigt enorme Mengen Was-ser und Chemikalien. Das Gemisch wird in hochtoxischen, riesigen Seen gelagert.

Kortes Fazit: Amerika hat gigantische Prob-leme – andere Länder allerdings auch. Wenn es den USA nicht gelingen wird, ihre

Schulden zu reduzieren, so bekommen in der vernetzten Welt aber noch weitere Wirtschaftsregionen Schwierigkeiten.

Oliver Schaffner

Zur PersonJens Korte wurde 1969 in Frankfurt am Main gebo-ren. Nach seiner Ausbildung zum Industriekauf-mann studierte er Volkswirtschaft

und Kulturmanagement an der Freien Universität Berlin. Von 1999 bis 2003 arbeitete er als Partner im Korrespon-dentenbüro Wall Street Correspon-dents. 2003 gründete er eine eigene Agentur, die new york german press (nygp).Seit über zehn Jahren berichtet Jens Korte täglich von der New York Stock Exchange, der nach wie vor grössten Aktienbörse der Welt, unter anderem für das Schweizer Fernsehen, aber auch für n-tv, das Deutsche Welle TV, DRS 4 News und den Hessischen Rundfunk. Weiter ist er Kolumnist der «NZZ am Sonntag» sowie der «Financial Times Deutschland».

Jens Korte zur vernetzten Welt: «Wenn es den USA nicht gelingt, ihre Schulden zu reduzieren, haben auch andere Länder ein Problem.»

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16 Ausgabe 9/2011

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Sonntag, 1. Januar 2012, 10.00 Uhr

Sendung «Persönlich», Theater am Hechtplatz, Hechtplatz 7, ZürichTüröffnung ab 9.00 Uhr. Eintritt frei

Freitag, 27. Januar 2012, 18.00 –21.00 Uhr

In echter Fernsehatmosphäre gab die Präsidentin der SRG Zürich Schaffhausen, Evi Rigg, im Sportstudio des Schweizer Fernsehens einen Überblick über Aufbau und Aufgaben der als Genossenschaft aufgestellten Organisation und gewährte Einblick in die Tätigkeiten der Geschäfts-stelle sowie der verschiedenen Kommis-sionen. Auch Besonderes gehöre ab und an zu den Aufgaben der Gremien. So musste etwa die Finanzkommission zu-sammen mit Anwälten die Baurechtsver-träge der SBB prüfen, denn genau unter dem Grundstück des Radiostudios führt die neue Durchmesserlinie hindurch. Wer mehr zu den Gremien wie auch zu Struktur und Geschichte erfahren will, findet eine hervorragende Übersicht auf der neuen Website www.srgzhsh.ch.

Neben den vielen attraktiven Angeboten wie zum Beispiel Weiterbildungsanlässe, Studioführungen, Zugang zu Medienanläs-sen und Sendeaufzeichnungen bietet die SRG ZH SH immer wieder Gelegenheiten, mit den Medienmachern persönlich ins

Gespräch zu kommen. So auch an diesem Einführungsabend. Dazu hatten auf der Inter-viewbank bereits Platz genommen: Monika Schärer, «Box Office», Sara Hildebrand, «glanz & gloria», Anic Lautenschlager, DRS 3, Kay Schubert, TV-Korrespondent für ZH/SH, und Urs Siegrist, «Tagesgespräch» auf DRS 1. Evi Rigg führte mit ihnen ein persönliches Podiumsgespräch unter anderem zu den Hochs und Tiefs im Leben eines Modera-tors. Monika Schärer erzählte zum Beispiel von ihrer Bobfahrt für die Sendung «Ein-stein», die ihr wohl immer noch in den Knochen liegt: «Das würde ich nie, nie wieder machen.» DRS 3-Moderatorin Anic Lautenschlager schwärmt dafür für ihren Frühdienst: «Ich finde den Morgen un-heimlich schön zum Arbeiten.» Dieser be-ginnt bei DRS 3 übrigens um 03.00 Uhr! Kay Schubert erlebte an Krawallen gewalt-tätige Übergriffe, denn für Randalierer sei eine Kamera zunehmend ein rotes Tuch. So mussten ihn auch schon zwei Body-guards bei der Berichterstattung begleiten. Die spannende Gesprächsrunde wurde vom anschliessenden Apéro abgerundet, bei dem jeder noch persönlich Gelegen-heit hatte, mit den Radio- und Fernsehma-chern in Kontakt zu kommen.

Auch dieser Abend hat gezeigt: Den Mit-gliedern der SRG Zürich Schaffhausen wird «wahnsinnig viel geboten», wie Neu-mitglied Hans-Peter Thoma aus Thalwil stellvertretend für alle befragten Anwesen-den bestätigte.

Oliver Schaffner

Podiumsgespräch im Sportstudio (v. l.): Monika Schärer, Sara Hildebrand, Evi Rigg, Anic Lautenschlager, Urs Siegrist, Kay Schubert.

«Es wird wahnsinnig viel geboten»

Rund 200 Mitglieder mehr als im Vorjahr

Eine ansehnliche Gruppe von 60 Neumitgliedern traf sich im Oktober für ein Einführungsseminar im SF-Sportstudio – inklusive Gesprächs-runde mit TV- und Radiomoderatoren.

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iMPRESSuMAusgabe 9/2011 (Dezember 2011),erscheint neun Mal jährlichHerausgeberschaft: Publikumsrat und Mitgliedgesell-schaften der SRG Deutschschweiz Redaktion (S. 1–13): Kurt Nüssli (kn), Pernille Budtz (pb), Jasmin Rippstein (jr), Christa Arnet (cha)Mitarbeitende dieser Ausgabe (S. 1–13): Achille CasanovaKontakt: SRG Deutschschweiz, Fernsehstrasse 1– 4, 8052 Zürich, Tel.: 044 305 67 03, E-Mail: [email protected], Internet: www.srgd.chRedaktion SRG Zürich Schaffhausen(S. 14–16): Oliver Schaffner (os), Tel.: 044 994 16 61,E-Mail: [email protected]änderung an: SRG Zürich Schaffhausen,Postfach, 8042 ZürichGestaltung und Produktion: Medianovis AG, Kilchberg/ZHKorrektorat: Ingrid Essig, WinterthurDruckvorstufe: Küenzi&Partner, Langnau/ZürichDruck: rdv Rheintaler Druckerei und Verlag AG, BerneckAuflage: 15 186 Expl. (WEMF-beglaubigt)

Die Mitgliederzahl der SRG Zürich Schaff-hausen entwickelt sich positiv. Mit rund 200 Neumitgliedern innerhalb eines Jahres zählt die grösste Trägerschaft der SRG Deutschschweiz bereits über 4800 Mitglieder.

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Kurs: «Eine digitale Reise für analoge Touristen». Wollten Sie immer schon wis-sen, was hinter Begriffen wie Facebook, Google Earth, YouTube, Skype oder Twitter steckt? Pädagogische Hochschule Zürich, Stampfenbachstrasse 121, 8090 Zürich. Kosten: CHF 20.–Info/Anmeldung: SRG Zürich Schaffhausen, Postfach, 8042 ZürichTel. 044 366 15 44, [email protected]

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