Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form

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Linolschnitt und seine Motivgestaltung

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Linolschnitt

Inhaltsverzeichnis

Bemerkungen zur Didaktikvon Gerhard Birkhofer, Schriftleiter der Kunststunde 2

LernzieleGroblernziele, Feinlernziele 3Arbeitsprotokoll zum Linolschnitt 4

EinführungEine Druckwerkstatt im 16. Jahrhundert 5Die Anfänge des Buchdrucks 6

DruckenFußabdrücke, Fingerabdrücke, Poststempeldruck 7Der Stempeldruck 8Der Hochdruck: Das Druckprinzip, Farbaustausch beim Druck 9Hilfsmittel zum Drucken: Druckfarbe, Einfärbeplatte, Farbwalzen 10Materialien für den Hochdruck: Linoleum, Polyblock,Weichplastikplatten, Holzstruktur-Kunststoffplatte 11

Werkzeuge und deren HandhabungSchneidehilfen, Messerhalter, Linolschneidemesser 12Messerprofile: Geißfuß, Ausheber, Konturenmesser 13Arbeitsverlauf 14Schneidehaltung 15Der Kerbschnitt, Übertragen des Entwurfs auf den Druckstock 16

Das Motiv im HochdruckMöglichkeiten des Handdrucks 17Motivgestaltung im Hochdruck 18Der Handdruck mit der Gummiwalze 20Handdruck, Pressendruck 21Der Pressendruck - Die Walzen- oder Zylinderpresse 22Vorbereitung der Walzenpresse für den Hochdruck 23

Fehler und Abhilfehinweise 24

ArbeitsbeispieleE. L. Kirchner, Der Künstler und seine Frau 25E. Nolde, Tanzsaal 26E. Nolde, Fischerboot 27M. de Vlaminck, Aquädukt 28

ALS-Verlag GmbHPostfach 1440 Bestell-Nr. 29.00463114 Dietzenbach ISBN 978-3-921366-84-4

Linolschnitt

Bemerkungen zur Didaktik

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Die Integration der Lernbereiche „Grafik“ und „Massenmedien“ verlangt eine angemessene Berücksichtigung der Druckgrafik als Unterrichtsinhalt,um den allgemeinen und fachspezifischen Lehr-Lernzielen gerecht zu werden.

Da die Druckgrafik einen breit gefächerten Arbeitsbereich darstellt, muss dieAuswahl eines bestimmten Verfahrens den gestalterischen Fähigkeiten derKinder, deren technischem Vermögen und der Ausstattung des Unterrichts -faches entgegenkommen.

Ein Hochdruckverfahren - aus schneidetechnischen Gründen wird dies der Linolschnitt sein - ist geeignet, schon in der Grundschule die Bedingungender Druckformherstellung und deren Vervielfältigung zu vermitteln. Das Verfahren ist verhältnismäßig einfach und leicht zu erlernen.

Es würde jedoch vollkommen am Wesen der Druckgrafik vorbeigehen, würden ausschließlich die technischen, materialbezogenen Bedingungen desVerfahrens in Betracht gezogen. Da der Hochdruck in seiner klassischen Form(Holz- und Linolschnitt) Graustufen nicht zulässt, muss eine Motivgestaltungangestrebt werden, deren Ausdruckswerte im reinen Schwarz-Weiß liegen.Die Entwicklung solcher Bildlösungen - linear oder flächig - als Vorausset-zung für die Druckstockbearbeitung schafft jene Einheitlichkeit, die zum Wesen der Druckgrafik führt.

Wenn im Grundschulalter das Form-Grund-Problem in den Positiv-Negativ-Beziehungen als elementarer Lernprozess im Vordergrund steht (Ansamm-lung von Tieren, Menschen, Pflanzen, Häuser als Motive), so werden imHauptschulalter Lernprozesse in den Bedingungen druckgrafischer Gestal-tung angestrebt. Hierzu bedarf es der fundierten Kenntnis zumindest einesDruckverfahrens um Bezüge zur gedruckten Information in den Massen -medien zu entdecken.

Die vorliegende Arbeitsmappe erfasst in ihrer Konzeption die in den ver -schiedenen Lehrplänen vorgegebenen Zielsetzungen. Der methodische Auf-bau führt die Schüler über bereits vorhandene Erfahrungen auf das Druck -ver fahren zu und stellt die einzelnen Phasen überschaubar dar.

Um die Bedingungen der spezifischen Bildgestaltung transparent zu machen,sind Abbildungen von Holzschnitten verschiedener Künstler angefügt. Auchwenn Linol- und Holzschnitt nicht dasselbe sind, so haben sie doch vieles gemeinsam. Das Ziel, das Verständnis und die Erfahrungen aus einem erlern-ten Verfahren auf ein anderes zu übertragen, setzt Kenntnisse über Bedin-gungen, erkennbar im Motiv, voraus und weckt das Interesse an weiterendurckgrafischen Verfahren.

Die Motive wurden so ausgewählt, dass sie in unterschiedlichen Klassen -stufen einsetzbar sind.

Auch wenn die Mappe methodisch vorstrukturiert ist, soll sie doch dem Unterrichtenden die Möglichkeit bieten, den Verlauf des Unterrichts auf dieAltersstufe und die gestalterischen Fähigkeiten einer Klasse abzustimmenund entsprechende Gewichtungen vorzunehmen.

Linolschnitt

Lernziele

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1. GroblernzieleKennenlernen von Verfahren zur Vervielfältigung von Zeichen und Motiven.Kennenlernen eines Hochdruckverfahrens.Bestimmen und Beurteilen technischer und gestalterischer Merkmale desHochdrucks.Herstellen von Druckstöcken.Vervielfältigung eines Motivs im Handabzug und im Pressendruck.Erkennen und Erproben eines geeigneten Arbeitsablaufs.Bestimmen der besonderen Merkmale der Druckgrafik.Beurteilen von Funktionen der Druckgrafik.

2. FeinlernzieleGeeignete Druckstockmaterialien kennenlernen.Den Umgang mit den Schneidewerkzeugen erproben.Den Einsatz verschiedener Schneidemesser erproben.Geeignete bildnerische Mittel suchen.Den Weißlinien- und Schwarzlinien-Flächenschnitt kennenlernen.Ein Motiv den Anforderungen des Druckstocks anpassen.Bildnerische Mittel einsetzen.Den Druckstock bearbeiten (schneiden).Anhand von Zustandsdrucken den Arbeitsablauf und die Motivgestaltungüberprüfen.Aus verschiedenen Druckverfahren das geeignete suchen.Unterschiede zwischen einem Pressendruck und einem Reibedruck erkennen.Die Funktionen einer Druckpresse kennenlernen.Die Walzenpresse für den Hochdruck vorbereiten.Den Druckvorgang als einen Teil der Gestaltung verstehen.Die Bedingungen des Auflagendrucks beurteilen.Die Kennzeichnung von Drucken verstehen.Einblicke in die Bedingungen einer früheren Druckwerkstatt gewinnen.Funktionen des Drucks in den Massenmedien beurteilen.

Linolschnitt

Arbeitsprotokoll zum Linolschnitt

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Hinweise / Material

Versuche mit nassem SchwammDruck von Fingerabdrücken usw.

KartoffelMesserDruckfarbe, Papier

Kartoffelstempel

HolzplatteLinolplatte

MesserhalterMesser

Ernst Ludwig KirchnerEmil Nolde,Maurice de Vlaminck

Arbeitsschritte

Auffinden von Beispielen, bei denen eine Druckformgewollt oder ungewollt Abdrücke hinterlässt.

Drucken = wiederholter Abdruck einer Form auf eine geeignete Unterlage

Herstellen einer Form für den wiederholten Abdruck eines Zeichens

Drucken der Form

Bestimmen der druckenden Bereiche am KartoffelstempelErörterung gestalterischer MöglichkeitenSchwarz-Weiß-KontrastÜbertragen der Kenntnisse und Erfahrungen auf eine größere Druckform (Druckstock)

MaterialeigenschaftenHolz - Linoleum

Schneiden als mögliche Bearbeitung

WerkzeugeHandhabung, UnterscheidungsmerkmaleSchneideprofile, EinsatzmöglichkeitenSchreibhaltungDolchhaltung

Bildinhalt, BildaufbauBildnerische MittelLinie-Fläche, Schwarz-Weiß-KontrastMaterialeigenschaften des Druckstocks beim Linol-und Holzschnitt

Verwendung verschiedener Messerprofile

Schneideverhalten

Phasen

Klärung des Begriffs„Drucken“

Stempeldruck

Merkmale des Hochdrucks

Werkzeuge und Material

Werkbetrachtung

Eine Druckwerkstatt im 16. Jahrhundert

Linolschnitt

Eine Druckwerkstatt im 16. Jahrhundert

Name Schule Klasse

Arbeitsthema Datum

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Der Blick in eine Werkstatt zeigt, dass vornehmlich Handarbeit die Herstel-lung eines Drucks bestimmt und dass hier bereits eine Arbeitsteilung statt -gefunden hat. Schon in Albrecht Dürers Werkstatt bildeten Entwerfer, Schneider und Drucker ein Team, in welchem jeder Spezialist war.

An der Abbildung wird deutlich, dass drei Arbeitsgänge zur Herstellung einesDrucks notwendig sind: Das Einlegen des Papiers (Fig. 1), das Einfärben derDruckstöcke auf dem Fundament der Presse (Fig. 2) und die Betätigung derHandpresse (Fig. 3). Auf unserer Abbildung bereitet ein Gehilfe die Druck -farbe vor (Fig. 4).

Die Pressen waren noch einfach, erlaubten jedoch, dass alle Arbeitsgängeauf ihnen ausgeführt werden konnten. Zum Druck wurde das Papier aufdem eingefärbten Druckstock liegend von einer Platte angepresst, die mit einem Hebel bewegt werden konnte.

Fig. 1

Fig. 2 Fig. 3

Fig. 4

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