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d Lieber Ubuntu-Linux- Anwender, es wartet nun ein neu- es Jahrzehnt auf uns. Blickt man technisch gesehen auf die 2010er zurück, so bleiben vor allem zwei Dinge hän- gen: der Aufstieg der sozialen Medien und der Siegeszug der Smartphones. Was wird wohl in den 2020ern passieren? Meine Vorhersage: Die „Cloud“ wird eine immer größere Rolle spielen. Monatliche Soſtware-Abos sind ebenfalls Trend und werden sich weiter verfestigen. In naher Zu- kunſt reicht ein einfacher Monitor mit Inter- netverbindung und „der Rechner“ liegt ir- gendwo im Internet, der mit dem Monitor daheim immer verbunden ist. Wie schnell der Rechner sein soll, können wir einfach im Internet einstellen und bezahlen dafür ein monatliches Abo. Mit Ubuntu Linux ist für Sie aber eines si- cher: Es funktioniert auf jedem Rechner und Sie brauchen auch kein Soſtware-Abo zu be- zahlen. Kaner Etem Chefredakteur Linux-Insider Januar 2020 www.linux-insider.de LESERSERVICE Experten-Support: Sie haben ein Linux-Problem, das sich partout nicht lösen lässt? Wir lassen Sie nicht allein! Schildern Sie uns unter der Inter- netadresse club.computerwissen.de Ihr Anlie- gen. Unsere Linux-Experten helfen Ihnen mon- tags bis freitags innerhalb von 48 Stunden! Online-Portal: Alle Downloads und Terminal- Befehle zu dieser Ausgabe finden Sie unter www.linux-insider.de Die Anleitungen und Tipps in dieser Ausgabe wurden auf der aktuellen LTS-Version Ubuntu 18.04.3 durchge- führt und geprüft. 1 Linux-Insider Expertengeprüfte Anleitungen, Tools und Tricks für Ihr individuelles Ubuntu Firefox: Neue Version mit mehr Datenschutz 5 Während Google mit dem Chrome-Browser seine Schnel- ligkeit anpreist, möchte Firefox mit mehr Datenschutz punkten. Der versteckte Ubuntu- Währungskonverter 3 Praktisch für alle, die bald eine Urlaubsreise vor sich haben: Mit Ubuntu können Sie einfach Währungen umrechnen lassen. Bildschirmaufnahmen mit zwei Klicks erstellen 4 Dokumentieren Sie regelmäßig, was auf Ihrem Bildschirm so läuſt? Dann freuen Sie sich auf „Screenshot Tool“. Ubuntu Linux auf USB-Stick Nehmen Sie Ubuntu Linux überall mit und nutzen Sie es an jedem Rechner! Ubuntu Linux ist nicht nur das beste System der Welt, sondern auch sehr mo- bil: Sie können Ubuntu auch einfach auf einem USB-Stick installieren und an jedem Rechner hochfahren. Und das Beste: Mit meiner Anleitung gehen zwi- schen Neustarts auch keine persönliche Daten verloren. So können Sie Ubun- tu Linux tatsächlich überall als Ihr mobiles System nutzen. Ich habe immer einen USB-Stick mit Ubuntu Linux bei mir. Das hat drei Vorteile: 1. Zum einen kann ich davon auf fremden Rechnern starten und habe überall meinen Desktop, meine persönlichen Daten und mein Firefox-Profil mit allen wichtigen Lesezeichen mit an Bord und Zugriff auf meine E-Mail-Konten. 2. Zum anderen ist so ein Ubuntu-USB-Stick auch prima als Notfall-Helfer geeignet – nicht für mich selbst, weil Ubuntu auf meinem Rechner nie Probleme macht, aber ich helfe damit oſt anderen Anwendern aus, deren Windows nicht mehr startet. 3. Dritter Vorteil: Für alle Rechner empfehle ich zwar die Ubuntu-LTS-Version 18.04, da diese für fünf Jahre mit Programm- und Sicherheitsaktualisierungen unterstützt wird. Aber wenn Sie nur einen kurzen Blick in Ubuntus Zukunſt werfen möchten, lassen sich prima neuere Ubuntu-Versionen wie 19.10 (das allerdings nur für neun Monate unterstützt wird) auf einem USB-Stick testen. Erster Schritt: Laden Sie Ubuntu Linux herunter Damit Sie ein frisches Ubuntu Linux auf einen USB-Stick übertragen können, müssen Sie vorher das Ubuntu-DVD-Abbild herunterladen. Rufen Sie im Firefox-Browser den Link ubuntu.com/download/desktop auf und klicken Sie auf Download a . Das Her- unterladen fängt etwa fünf Sekunden später an. Achtung: Die Datei ist knapp 2 GB groß. Bei einer 50-MBit-Leitung dauert das Herun- terladen etwa 5 Minuten. Lesen Sie weiter auf Seite 2 Ubuntu Linux: Rückblick und Vorschau 8 Was ist in den letzten zehn Jah- ren bei Ubuntu Linux passiert? Und was bringt die nahe Zu- kunſt für Ubuntu-Anwender? Laden Sie für den Ihren USB-Stick die neueste LTS-Version von Ubuntu herunter. a RLX 01.indd 1 RLX 01.indd 1 25.11.19 11:36 25.11.19 11:36

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d Lieber Ubuntu-Linux-Anwender,

es wartet nun ein neu-es Jahrzehnt auf uns. Blickt man technisch gesehen auf die 2010er zurück, so bleiben vor allem zwei Dinge hän-gen: der Aufstieg der sozialen Medien und der Siegeszug der Smartphones. Was

wird wohl in den 2020ern passieren?

Meine Vorhersage: Die „Cloud“ wird eine immer größere Rolle spielen. Monatliche Soft ware-Abos sind ebenfalls Trend und werden sich weiter verfestigen. In naher Zu-kunft reicht ein einfacher Monitor mit Inter-netverbindung und „der Rechner“ liegt ir-gendwo im Internet, der mit dem Monitor daheim immer verbunden ist. Wie schnell der Rechner sein soll, können wir einfach im Internet einstellen und bezahlen dafür ein monatliches Abo.

Mit Ubuntu Linux ist für Sie aber eines si-cher: Es funktioniert auf jedem Rechner und Sie brauchen auch kein Soft ware-Abo zu be-zahlen.

Kaner Etem

Chefredakteur Linux-Insider

Januar 2020

www.linux-insider.de

 LESERSERVICEExperten-Support: Sie haben ein Linux-Problem, das sich partout nicht lösen lässt? Wir lassen Sie nicht allein! Schildern Sie uns unter der Inter-netadresse club.computerwissen.de Ihr Anlie-gen. Unsere Linux-Experten helfen Ihnen mon-tags bis freitags innerhalb von 48 Stunden!

Online-Portal: Alle Downloads und Terminal-Befehle zu dieser Ausgabe finden Sie unterwww.linux-insider.de

Die Anleitungen und Tipps in dieser Ausgabe wurden auf der aktuellen LTS-Version Ubuntu 18.04.3 durchge-führt und geprüft.

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Linux-InsiderExpertengeprüfte Anleitungen, Tools und Tricks für Ihr individuelles Ubuntu

Firefox: Neue Version mit mehr Datenschutz 5Während Google mit dem Chrome-Browser seine Schnel-ligkeit anpreist, möchte Firefox mit mehr Datenschutz punkten.

Der versteckte Ubuntu-Währungskonverter 3Praktisch für alle, die bald eine Urlaubsreise vor sich haben: Mit Ubuntu können Sie einfach Währungen umrechnen lassen.

Bildschirmaufnahmen mit zwei Klicks erstellen 4Dokumentieren Sie regelmäßig, was auf Ihrem Bildschirm so läuft ? Dann freuen Sie sich auf „Screenshot Tool“.

Ubuntu Linux auf USB-Stick

Nehmen Sie Ubuntu Linux überall mit und nutzen Sie es an jedem Rechner!Ubuntu Linux ist nicht nur das beste System der Welt, sondern auch sehr mo-bil: Sie können Ubuntu auch einfach auf einem USB-Stick installieren und an jedem Rechner hochfahren. Und das Beste: Mit meiner Anleitung gehen zwi-schen Neustarts auch keine persönliche Daten verloren. So können Sie Ubun-tu Linux tatsächlich überall als Ihr mobiles System nutzen.

Ich habe immer einen USB-Stick mit Ubuntu Linux bei mir. Das hat drei Vorteile:

1. Zum einen kann ich davon auf fremden Rechnern starten und habe überall meinen Desktop, meine persönlichen Daten und mein Firefox-Profi l mit allen wichtigen Lesezeichen mit an Bord und Zugriff auf meine E-Mail-Konten.

2. Zum anderen ist so ein Ubuntu-USB-Stick auch prima als Notfall-Helfer geeignet – nicht für mich selbst, weil Ubuntu auf meinem Rechner nie Probleme macht, aber ich helfe damit oft anderen Anwendern aus, deren Windows nicht mehr startet.

3. Dritter Vorteil: Für alle Rechner empfehle ich zwar die Ubuntu-LTS-Version 18.04, da diese für fünf Jahre mit Programm- und Sicherheitsaktualisierungen unterstützt wird. Aber wenn Sie nur einen kurzen Blick in Ubuntus Zukunft werfen möchten, lassen sich prima neuere Ubuntu-Versionen wie 19.10 (das allerdings nur für neun Monate unterstützt wird) auf einem USB-Stick testen.

Erster Schritt: Laden Sie Ubuntu Linux herunter

Damit Sie ein frisches Ubuntu Linux auf einen USB-Stick übertragen können, müssen Sie vorher das Ubuntu-DVD-Abbild herunterladen. Rufen Sie im Firefox-Browser den Link ubuntu.com/download/desktop auf und klicken Sie auf Download a. Das Her-unterladen fängt etwa fünf Sekunden später an.

Achtung: Die Datei ist knapp 2 GB groß. Bei einer 50-MBit-Leitung dauert das Herun-terladen etwa 5 Minuten.

Lesen Sie weiter auf Seite 2

Ubuntu Linux:Rückblick und Vorschau 8Was ist in den letzten zehn Jah-ren bei Ubuntu Linux passiert? Und was bringt die nahe Zu-kunft für Ubuntu-Anwender?

Laden Sie für den Ihren USB-Stick die neueste LTS-Version von Ubuntu herunter.

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2 www.linux-insider.de · Januar 2020

Internet

Methode 1: Einfach, aber ohne Speicherung zwi-schen Neustarts

Die erste Methode zur Erstellung eines USB-Sticks geht sehr schnell, jedoch werden zwischen Neustarts keine Daten gespei-chert. Sie können den USB-Stick also nur zum Ausprobieren eines Ubuntu-Systems oder als Notfall-Stick benutzen.

1. Schließen Sie einen USB-Stick an. Achtung: Der gesamte Inhalt des USB-Sticks wird bei diesem Vorgang gelöscht!

2. Klicken Sie unten links auf die Anwendungen-Schaltfl äche und starten Sie das Programm Startmedienersteller.

3. Das Programm sollte das heruntergeladene Ubuntu-DVD-Abbild bereits gefunden haben. Klicken Sie auf Startmedi-um erstellen.

Das war’s. Die Erstellung des Ubuntu-USB-Sticks dauert etwa eine Minute. Danach ist der USB-Stick einsatzbereit.

Methode 2: Mehr Schritte notwendig, aber dafür ein vollumfängliches, mobiles Ubuntu Linux

Diese Methode nimmt etwa fünf Minuten in Anspruch und beinhaltet viele Zwischenschritte. Dafür werden Sie mit einem mobilen Ubuntu Linux belohnt, das auf jedem Rechner funkti-oniert und alle Ihre Daten und Einstellungen auch zwischen Neustarts speichert. Dafür installieren Sie ein Tool namens mkusb.

1. Rufen Sie ein neues Terminal-Fenster mit Strg + Alt + T auf und geben folgende Befehle ein (Achtung: Der letzte sudo-Befehl ist eine zusammenhängende Zeile).

sudo add-apt-repository ppa:mkusb/ppa Enter sudo apt-get update Enter sudo apt install --install-recommends mkusb

mkusb-nox usb-pack-efi Enter

2. Tippen Sie im immer noch off enen Terminal-Fenster einfach mkusb Enter ein und das Tool startet.

3. Tippen Sie d Enter (ein einfaches d wie Dora) und geben Sie Ihr Benutzerkennwort ein. Tippen Sie noch einmal auf Enter Enter .

4. Sie erhalten ein Willkommensfenster. Klicken Sie auf Ok.5. Doppelklicken Sie auf die erste Option Install (make a

boot device) b.

6. Klicken Sie auf die dritte Option ‚Persistent live‘ - only Debian and Ubuntu.

7. Es erscheint nun ein Datei-Manager-Fenster. Wählen Sie das Ubuntu-DVD-Abbild c aus, das im Downloads-Ordner liegen sollte. Klicken Sie auf OK d.

8. Im nächsten Fenster wird Ihr USB-Stick angezeigt. Verge-wissern Sie sich, dass die Bezeichnung mit der Speicher-größe des USB-Sticks übereinstimmt. Klicken Sie auf OK.

9. Setzen Sie den Haken bei der zweiten Option upefi . Kli-cken Sie auf Ok.

10. Es erscheint ein Regler, mit dem Sie einstellen, wie viel Prozent des USB-Sticks für die Speicherung der persönli-chen Daten verwendet werden sollen. Ich empfehle die vorgeschlagene Einstellung von 50 %. Klicken Sie auf Ok.

11. Wählen Sie die zweite Option Go und klicken Sie auf Ok.12. Es kommen drei Warnungsmeldungen, die Sie aber mit

Ok wegklicken können.13. Beim Fenster mit der Frage Do you want to use grub.img

klicken Sie auf Yes.14. Der USB-Stick wird nun (endlich :-)) erstellt. Die Erstel-

lung dauert etwa eine Minute.15. Wenn Sie die Meldung Work done erhalten, klicken Sie

auf Ok. Anschließend klicken Sie zweimal auf Quit.

Geschafft ! Nun haben Sie einen Ubuntu-USB-Stick, auf dem Sie Ihre Daten, Firefox-Lesezeichen und Ubuntu-Einstellun-gen speichern und überallhin mitnehmen können.

Aber nicht nur das, denn das Tool mkusb hat den USB-Stick in drei Bereiche (sogenannte Partitionen) aufgeteilt:

casper-rw: Hier werden Ihre Ubuntu-Daten (der persönliche Ordner und alle Programm- und Systemeinstellungen) gespeichert.

Ubuntu (Version-Nummer): Hier liegt das eigentliche Ubuntu-System.

usbdata: Besonders praktisch ist dieser Bereich, da dieser sowohl von Ubuntu Linux als auch Windows gelesen und beschrieben werden kann. Mit diesem Bereich können Sie also bequem Daten zwischen Ubuntu und Windows tauschen.

Achtung, noch ein wichtiger Tipp: Standardmäßig startet der USB-Stick sofort in den Desktop-Bereich. Haben Sie vor, per-sönliche Daten auf dem USB-Stick zu speichern, empfehle ich Ihnen, ein geschütztes Benutzerkonto zu erstellen. Das geht unten links unter Anwendungen -> Einstellungen -> Infor-mationen -> Benutzer. Klicken Sie oben rechts im Fenster auf Entsperren und Sie können dann ein neues Benutzerkonto hinzufügen. Richten Sie dieses Konto als Systemverwalter ein.

Vom Ubuntu-Stick starten Sie bei den meisten Rechnern gleich nach dem Einschalten mit wiederholtem Drücken der F12 -Taste und dem Auswählen des USB-Sticks. Auf anderen Rech-nern kann die F(1-12)-Taste abweichen.

 Hochwertige USB-Sticks sind schneller

Wenn Sie planen, ein mobiles Ubuntu-System aktiv zu nutzen, empfehle ich Ihnen einen hochwertigen USB-Stick, der mit vielen Dateioperationen zurechtkommt. Normale USB-Sticks sind nämlich nur auf das Speichern von Daten ausgelegt, aber nicht auf das Ausführen eines Betriebssystems. Ich empfehle diesen USB-Stick vom Hersteller Transcend, der auch nicht teuer ist (16 GB für ca. 14 Euro): tiny.cc/ubuntu-usb-stick

Ein Assistent führt Sie durch die Erstellung des USB-Sticks, leider jedoch nur in englischer Sprache.

Mit dieser Methode können Sie auch andere Systeme basierend auf Ubuntu testen, wie Xubuntu oder Ubuntu MATE.

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Kurztipps

Spiele

Setzen Sie Ubuntu Linux schachmattZwischendurch eine Partie Schach ist gut für Pausen und regt auch die grauen Zellen an. Gnome Schach ist ein kos-tenloses Open-Source-Schachspiel mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen.

Das Schachspiel ist gut 1.500 Jahre alt und wird auch im Jahr 2020 immer noch viele Menschen begeistern. Wenn Sie hin und wieder gegen den Computer eine Partie Schach spielen möchten, können Sie das Spiel einfach über Ubuntu Software installieren.

1. Klicken Sie auf Ubuntu Software a auf der Favoritenleiste und tippen Sie einfach schach b ein.

2. Klicken Sie auf das Ergebnis Gnome Schach c und auf Installieren.

Nach der Installation finden Sie das Spiel jederzeit, indem Sie unten links auf die Anwendungen-Schaltfläche und dann auf Schach klicken. Unter den Einstellungen d können Sie den Schwierigkeitsgrad anpassen. Viel Vergnügen!

Wechselkurse

Gut versteckt: Ubuntu Linux hat auch einen Währungsumrechner eingebautDass Ubuntu Linux schon mit vielen nützlichen Programmen an Bord kommt, ist bekannt. An einen Währungsumrech-ner denkt man jedoch im ersten Moment nicht. Kein Wunder: Denn der ist auch gut versteckt.

Bevor Sie in den Urlaub fliegen, ist es immer ganz gut, den Wechselkurs des Zielorts zu kennen. Dazu müssen Sie nicht mühsam Google bemühen und sich durch komplizierte Bör-senseiten klicken, sondern Sie können das ganz einfach mit Ubuntu machen: Denn der Währungsrechner ist im Taschen-rechner-Programm versteckt. Und so finden Sie ihn:

1. Klicken Sie unten links auf die Anwendungen-Schaltfläche.2. Klicken Sie auf den Taschenrechner.3. Stellen Sie vom Standardmodus a auf den Finanztechni-

schen Modus b um.

Nun erscheinen zwei Felder c, in denen Sie die Währungen wählen, und jede Währung in eine andere umrechnen können. Die aktuellen Währungskurse holt sich der Taschenrechner bei jedem Start automatisch aus dem Internet.

Geben Sie dann eine einen Betrag d ein und das Ergebnis steht im rechten Bereich e.

Da kommt man kaum von alleine darauf: Im Ubuntu-Taschenrechner ist auch ein Währungskonverter versteckt.

Sowohl für Schach-Einstei-ger als auch für Experten ist Gnome Schach geeignet. In den Einstellungen können Sie den Schwierigkeitsgrad anpassen.

Gnome Schach erhalten Sie ganz einfach über Ubuntu Software.

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4 www.linux-insider.de · Januar 2020

System

Screenshots

Bildschirmaufnahmen ganz einfach per Klick erstellenWenn Sie Hilfe im Computerwissen-Club brauchen oder regelmäßig Webseiten abfotografieren möchten, dann ist der kleine Helfer „Screenshot Tool“ perfekt für Sie. Damit können Sie jederzeit und bequem eine Bildschirmaufnahme mit zwei Klicks erstellen.

Ich selber bin leidenschaftlicher „Screenshotter“ – denn anstatt Internetbilder oder Schnipsel aus Nachrichten-Artikeln um-ständlich über den Speichern-Dialog herunterzuladen, bin ich viel schneller, wenn ich sie als Bildschirmaufnahme speichere.

Die Aufnahmen werden automatisch im Bilder-Ordner abge-legt und ich kann sie so bequem archivieren oder per E-Mail weitersenden.

Wie Sie das bequem mit der Systemerweiterung Screenshot Tool machen, zeige ich Ihnen hier.

Installieren Sie das Screenshot Tool

Um Screenshot Tool zu installieren, befolgen Sie einfach fol-gende Schritte:

1. Öffnen Sie Firefox und geben Sie die Adresse apt://chrome-gnome-shell ein. Tippen Sie auf Enter Enter.

2. Klicken Sie auf Link öffnen und bestätigen Sie die Nachfra-ge mit einem Klick auf Installieren a. Geben Sie Ihr Passwort ein und tippen Sie auf Enter Enter.

3. Gehen Sie auf die Webseite tiny.cc/ubuntu-screenshot-tool.4. Klicken Sie im lila Kasten auf den Link Click here to install

browser extension b.

5. Klicken Sie auf Installation fortsetzen und anschließend auf Hinzufügen.

6. Laden Sie die Seite nochmal neu mit einem Klick auf das Neu-Laden-Symbol c.

7. Fast geschafft: Klicken Sie jetzt auf den Schalter, damit er von Off auf On d springt. Bestätigen Sie noch einmal mit einem Klick auf Installieren.

Und damit haben Sie Screenshot Tool erfolgreich installiert und können es sofort nutzen.

Bildschirmaufnahmen ganz einfach erstellt

Oben rechts sehen Sie nun ein Kamera-Symbol e. Wenn Sie darauf klicken, können Sie wählen, ob Sie per Klick einen bestimmten Bildschirmbereich f auf-nehmen möchten, ein ein-zelnes Fenster g oder den gesamten Bildschirm (Desktop) h.

Um die automatische Spei-cherung zu aktivieren, kli-cken Sie auf Einstellungen i.

Wählen Sie bei Automatisch in die Zwischenablage die Opti-on Bilddaten.

Unter dem Reiter Speicherung j aktivieren Sie Bildschirm-foto automatisch abspeichern. Optional verwenden Sie für ei-nen besseren Dateinamen das Schema {N}-{Y}-{m}-{d}-{H}.{M}.{S} k aus der folgenden Abbildung. Geschweifte Klam-mern erstellen Sie mit AltGr + 7 bzw. AltGr + 0

Das Helferprogramm chrome-gnome-shell ist dazu da, damit Sie System- erweiterungen über die Gnome-Webseite installieren können.

Bestätigen Sie die Sicherheitsnachfrage.

Als Nächstes muss noch eine Firefox-Erweiterung installiert werden.

Nachdem Sie die Seite neu geladen haben, können Sie bequem System-Erweiterungen installieren.

Mit einem Klick auf den Schalter ist die Systemerweiterung installiert.

Mit zwei Klicks erstellen Sie nun Bildschirmaufnahmen.

Aktivieren Sie die Option, damit gemachte Aufnahmen sofort im Bilder-Ordner landen.

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Nachrichten & Updates

 Ihr Update des Monats

Die neuesten Nachrichten rund um Ihr Ubuntu Linux:Ob dringende Sicherheitstipps, neue Programme oder wichtige Updates – hier fi nden Sie die Nachrichten des Monats aus der Linux-Welt auf einen Blick.

UBUNTU NEWS & UPDATES

Firefox 70: Nicht nur ein neues Logo, sondern auch mehr Datenschutz

Firefox 70 ist vor wenigen Wochen erschienen und auf den ersten Blick sieht man die Frischzellenkur beim Logo. Aber die Firefox-Entwickler haben sich nicht nur um das Optische gekümmert. Viel bedeutender ist, dass der Browser nun für noch mehr Datenschutz sorgt und allzu neugierige Datenschnüffl er von Anfang an aus-sperrt.

Normalerweise müsste ein Anwender die Änderungen bei je-der Firefox-Version mit der Lupe suchen, wenn es denn über-haupt welche gab. Oft handelt es sich nur Fehlerbereinigungen und das Schließen von Sicherheitslücken im Hintergrund.

Keine Werbe-Verfolger mehr auf Ihren Fersen

Doch für Firefox 70 haben sich die Entwickler etwas ganz Be-sonderes aufgehoben: Ab jetzt sperrt Firefox rigoros soge-nannte Verfolger-Cookies aus, die Sie über mehrere Websei-ten verfolgen.

Sie kennen das sicherlich: Sie googeln einmal z. B. nach „Win-terreifen“ und das Th ema Winterreifen verfolgt Sie nun auf Schritt und Tritt: egal, ob Sie Nachrichten lesen oder auf Face-book surfen, Sie bekommen ständig Werbung für Winterrei-fen oder generell zum Th ema Auto angezeigt. Willkommen in der Welt der personalisierten Werbung.

Wenn Sie es satt haben, nur noch Werbung für ein Th ema an-gezeigt zu bekommen, steht Ihnen Firefox bei diesem Th ema nun aktiv zur Seite. Und das Beste: Sie müssen dafür nichts weiter tun. Der Schutz vor Verfolger-Cookies und die Anti-Spionage durch soziale Medien wie Facebook sind automa-tisch aktiv.

Sichere Passwörter können Sie nun Firefoxüberlassen

Sind Sie es leid, für jede einzelne Webseite ein neues, sicheres Kennwort ausdenken zu müssen?

Die meisten Anwender haben nur ein Passwort für jede Web-seite. Doch besonders sicher ist diese Methode nicht: Hat eine dritte Person Ihr Passwort, hat diese auch Zugang zu sämtli-chen Internetdiensten, die Sie benutzen. Daher sind verschie-dene Passwörter für jeden Internetdienst angeraten und si-cher, doch das bereitet Mühe und Sorgfalt.

Diese Arbeit kann Ihnen Firefox ab der neuen Version abneh-men: Wenn Sie auf einer Webseite ein neues Konto anlegen, können Sie von Firefox per Rechtsklick auf das Password-Feld ein sicheres und starkes Passwort generieren lassen.

Das Passwort wird aus zufällig generierten Groß- und Klein-buchstaben und Zahlen erzeugt. Da Firefox diese Passwörter anschließend speichert, brauchen Sie sich die komplizierten Passwörter auch nicht merken. Sichere Passwörter und Kom-fort: Somit schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe.

Für die Aktualisierung auf Firefox 70 müssen Sie nichts weiter tun: Die neue Browser-Version wird automatisch per Ubuntu-Aktualisierung auf Ihrem System installiert und die Sperre für Verfolger-Cookies ist standardmäßig eingeschaltet.

Firefox war unter allen Browsern bereits die Nummer 1 auf Ubuntu Linux. Und mit dieser Neuerung kann der Fuchs-Browser weiterhin seinen Vorsprung ausbauen.

Firefox hat nach 16 Jahren sein Logo geändert.

Firefox blockiert ab sofort aktiv Verfolger-Cookies.

Auf Wunsch können Sie Firefox das Erstellen von Passwörtern überlassen.

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6 www.linux-insider.de · Januar 2020

„Wie kann ich eigene Fotos als Hintergrundbild auswählen?“

Frage: Ich würde gerne ein Urlaubsbild als mein Hintergrundbild bei Ubuntu Linux einrichten. Allerdings habe ich noch nicht herausfinden können, wie das geht. Können Sie mir da weiterhelfen?

(Mario E.)

Antwort: Der einfachste Weg ist, im Datei-Manager ein Rechtsklick auf ein beliebiges Bild zu machen und dann auf Als Hintergrund festlegen a zu klicken.

Möchten Sie allerdings auch den Hintergrund des Sperrbild-schirms ändern, gehen Sie folgendermaßen vor:

4. Rechtsklicken Sie auf eine freie Fläche irgendwo auf dem Desktop und klicken Sie auf Hintergrund ändern b.

5. Wählen Sie, welches Hintergrundbild Sie ändern möchten – im normalen Betrieb (Hintergrund) c oder während der Rechner gesperrt ist (Sperrbildschirm) d.

6. Klicken Sie auf den Reiter Bilder. Hier werden Ihnen alle Fotos angezeigt, die sich im Ordner Bilder befinden. Ach-tung: Die Bilder müssen sich direkt im Bilder-Ordner befinden, Unterordner werden nicht berücksichtigt!

7. Nun können Sie ein beliebiges Hintergrundbild bzw. ein Bild für den Sperrbildschirm anklicken und klicken dann oben rechts am Fenster auf Auswählen e.

Damit haben Sie erfolgreich ein eigenes Foto als Hintergrund-bild eingerichtet.

„Wie kann ich den Sperrbildschirm verlassen?“

Frage: Wenn der Rechner einmal ein paar Minuten inaktiv ist, ist er gesperrt und es steht nur eine große Uhrzeit da. Wie kann ich den Rechner dann wieder nutzen?

(Volker W.)

Antwort: Nach ein paar Minuten Inaktivität geht Ubuntu Li-nux zu Ihrer eigenen Sicherheit in den Sperrmodus. Möchten Sie den Rechner wieder entsperren, fangen Sie einfach an, Ihr Passwort einzutippen. Dann erscheint die Anmeldemaske.

Ihre Leserfragen

IHRE LESERFRAGEN Sehr geehrte Leser, bei Ihrer Erkundung der Linux-Welt stehen wir Ihnen gern zur Seite. Denn Fragen tauchen nicht nur bei neuen Anwendern auf, sondern gelegentlich auch bei „alten Hasen“. Die interessantesten Leserfragen veröffentlichen wir an dieser Stelle.

Kaner Etem, Chefredakteur Linux-Insider

LESERSERVICE Individuelle Ubuntu-Linux-Hilfe:

Sie haben ein Problem, bei dem Sie nicht weiterkommen? Besu-chen Sie uns unter Angabe Ihrer Kundennummer auf der Seite club.computerwissen.de und unser Team hilft Ihnen!

 Online-Portal:

Alle Terminal-Befehle aus den Artikeln dieser Ausgabe finden Sie auf unserem Online-Portal unter www.linux-insider.de

Ein neues Hintergrundbild richten Sie einfach per Rechtsklick ein.

Wenn Sie mehr Optionen möchten, kommen Sie so in die Hintergrund-Einstellungen.

Sie können für den normalen Betrieb und den Sperrbildschirm auf Wunsch zwei verschiedene Hintergrundbilder verwenden.

Hier werden automatisch alle Fotos angezeigt, die sich im Bilder-Ordner befinden.

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Ihre Leserfragen

„Das Lineal ist in LibreOffice Writer verschwunden“

Frage: Ich nutze das Lineal in Writer sehr oft, um die Abstände in Briefsätzen zu formatieren. Seit wenigen Tagen jedoch ist das Lineal verschwunden. Wie stelle ich es wieder her?

(Gustav E.)

Antwort: Ganz generell: Wenn Sie etwas in LibreOffice ver-missen, finden Sie es in den meisten Fällen unter dem Punkt Ansicht auf der Menüleiste.

Im Fall des Lineals klicken Sie auf der Menüleiste auf Ansicht f und dann auf Lineale -> Lineale g.

Und wenn Sie schon dabei sind, können Sie den Schritt noch einmal wiederholen, aber diesmal klicken Sie auf Vertikales Lineal h, damit Sie dann auch die vertikalen Abstände ein-stellen können.

„Die Suchmaschine in Firefox hat sich geändert“

Frage: Wenn ich früher Begriffe in die Adressleiste eingegeben habe, wurde automatisch eine Google-Suche gestartet. Doch nun werden Suchen mit einer mir unbekannten Suchmaschine durchgeführt. Wie kann ich das ändern?

(Heinrich M.)

Antwort: Die Standard-Suchmaschine stellen Sie in Firefox folgendermaßen um:

1. Klicken Sie oben rechts auf die Menü-Schaltfläche i und dann auf Einstellungen j.

2. Klicken Sie auf der linken Seitenleiste auf Suche k.3. Wählen Sie unter Standardsuchmaschine die Option

Google oder eine andere gewünschte Suchmaschine l.

Mein Tipp: Probieren Sie einmal DuckDuckGo, das ist eine besonders datenschutzfreundliche Suchmaschine.

Im Gegensatz zu Google werden hier Ihre Suchaktivitäten nicht aufgezeichnet.

Achtung: Zur Sicherheit sollten Sie prüfen, ob Sie nicht aus Versehen Opfer einer Firefox-Erweiterung geworden sind, die selbstständig die Standardsuchmaschine ändert.

Klicken Sie dafür auf Add-Ons m und auf der linken Seiten-leiste auf Erweiterungen n. Entfernen Sie hier die Firefox-Erweiterungen, die Ihnen nichts sagen und die Sie nicht selbst installiert haben. Das machen Sie, indem Sie neben dem Na-men der unbekannten Erweiterung auf die drei Punkte o und dann auf Entfernen p klicken. Bestätigen Sie die Nach-frage noch einmal mit einem Klick auf Entfernen.

Wiederholen Sie die Schritte mit allen unbekannten Erweite-rungen und Ihre Suchmaschine wird nicht mehr geändert.

Impressum Linux-Insider • ISSN 2193-9500 • Herausgeber: Computerwissen, ein Verlagsbereich der Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG,

Bonn • Theodor-Heuss-Straße 2–4, 53177 Bonn • Telefon: 0228 9550190, Telefax: 0228 3696350 • USt.-ID: DE 812639372, Amtsgericht Bonn,

HRB 8165 • Vorstand: Richard Rentrop; Chefredaktion, Satz, V.i.S.d.P.: Kaner Etem, München; Gutachter: Dirk Kleemann; Layout: Kaner Etem,

München; Druck: Warlich Druck Meckenheim GmbH, Meckenheim • Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Weitergabe und sonstige

Reproduktionen nur mit Genehmigung des Verlags. Alle Angaben in dieser Veröffentlichung wurden sorgfältig recherchiert und überprüft. Sie

basieren jedoch auf der Richtigkeit uns erteilter Auskünfte und unterliegen Veränderungen. Daher ist eine Haftung ausgeschlossen. • © 2019

by Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG Bonn, Bukarest, Manchester, Warschau

Unter Ansicht finden Sie die Lineale-Option.

Die Standard-Such-maschine ändern Sie in den Firefox-Einstel-lungen.

Entfernen Sie Firefox-Erweiterungen, die Ihnen unbekannt sind.

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8 www.linux-insider.de · Januar 2020

Rückblick und Vorschau

Ubuntu damals, heute und morgen

Rückblick auf die 2010er undAusblick auf das Jahr 2020 mit Ubuntu LinuxMit 2020 begrüßen wir nicht nur ein neues Jahr, sondern lassen ein weiteres Jahrzehnt hinter uns. Da wird es doch Zeit, zurückzuschauen, wie sich Ubuntu in den letzten Jahren gemacht hat und was uns im Jahr 2020 erwartet.

2010: Ubuntu platziert die Fensterknöpfe links

Mit der LTS-Version 10.04 hat Ubuntu nicht wenige Anwender verärgert: Denn die Fensterknöpfe wanderten erstmalig nach links. Das verwirrte vor allem Windows-Umsteiger, die die Fensterknöpfe auf der rechten Seite gewohnt waren. Erst sie-ben Jahre später machten die Ubuntu-Entwickler diese Ent-scheidung rückgängig: Mit der Ubuntu-Version 17.10 wander-ten die Knöpfe wieder auf die „richtige“ Seite.

2011: Statt Gnome kommt Unity

Geduld mussten die Anwender ein Jahr später erneut mit den Ubuntu-Entwicklern mitbringen: Denn das gewohnte Ausse-hen von Ubuntu wurde umgestellt. Vor 2011 war Gnome der Standard-Desktop und sozusagen das Gesicht und Aussehen von Ubuntu Linux. Nun gab es eine Favoritenleiste auf der lin-ken Seite und eine gesammelte Übersicht über alle installierten Programme, wenn man oben links auf die Ubuntu-Schaltfl ä-che klickte. Die Eigenentwicklung dieses Desktops nannten die Ubuntu-Entwickler Unity. Das Bedienkonzept hat sich be-währt: Bis heute hat es sich der Grundform gehalten.

2011 - 2017: „Keine Experimente“ als neues Motto

Tatsächlich war es dann sieben Jahre lang ruhig in der Ent-wicklung von Ubuntu Linux. Im Grunde genommen gab es alle zwei Jahre nur Fehlerbereinigungen und neue Versionen

von Firefox, LibreOffi ce und den anderen mitgelieferten Pro-grammen. Oberfl äche und Bedienung blieben gleich.

2018: Gnome macht ein Comeback

Die Ubuntu-Entwickler haben die Eigenentwicklung Unityaufgegeben und mit Ubuntu 18.04 wieder der Desktop-Umge-bung Gnome den Vorzug gegeben. Man wollte sich auf den Kern des Systems konzentrieren und die Desktop- und Datei-Manager-Entwicklung dem Gnome-Team überlassen. Gnomewurde jedoch von den Ubuntu-Entwicklern angepasst, damit es der früheren Unity-Umgebung ähnlich sieht. Das ist auch gut gelungen: Den Ubuntu-Anwendern fi el der Umstieg sehr einfach.

2020: Neue LTS-Version und ein revolutionäres Dateisystem mit automatischer Sicherungsfunktion

Im April 2020 kommt die neue LTS-Version Ubuntu 20.04. Es bestehen gute Chancen, dass das neue Dateisystem namens ZFS das aktuelle Ext4-Dateisystem ablöst. Der größte Vorteil von ZFS: Es kann automatische Sicherungen Ihres Festplatten-zustands anlegen. Sie haben aus Versehen einen Ordner ge-löscht? Oder während eines Update-Vorgangs gibt es einen Stromausfall und Ihr Ubuntu-System startet nicht mehr? Kein Problem: Mit ZFS stellen Sie innerhalb weniger Minuten den Festplattenzustand vor der Schädigung wieder her.

ZFS reserviert einen bestimmten Prozentsatz des Festplatten-speichers für Sicherungen – ist der reservierte Platz voll, wird automatisch die älteste Sicherung gelöscht.

Merken Sie sich schon einmal vor: Ubuntu 20.04 wird voraus-sichtlich ab Juni 2020 das neue Standard-System beim „Linux-Insider“. Bei der Aktualisierung von Ubuntu 18.04 auf 20.04 werde ich Ihnen natürlich rechtzeitig zur Seite stehen und Sie mit einfachen Anleitungen unterstützen.

Ich danke Ihnen, liebe Linux-Insider-Leser, für die Treue undwünsche Ihnen frohe Festtage sowie einen guten Rutsch in das neue Jahr 2020!

Von 2005 bis 2011 gab es noch oben ein verschachteltes Programm-Menü und unten eine Taskleiste für alle gerade aktiven Programme.

Bereits im Jahr 2011 hat Ubuntu das Fundament für die heutige Bedienoberfläche gelegt.

Ubuntu Linux 18.04, wie wir es heute kennen.

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