21
Heranwachsen mit dem Social Web Aktuelle Daten und Entwicklungen Dr. Jan-Hinrik Schmidt Wissenschaftlicher Referent für digitale interaktive Medien und politische Kommunikation Lissabon, 30. Mai 2011

Lissabon janschmidt 2011_print

Embed Size (px)

DESCRIPTION

 

Citation preview

Page 1: Lissabon janschmidt 2011_print

Heranwachsen mit dem Social WebAktuelle Daten und Entwicklungen

Dr. Jan-Hinrik Schmidt

Wissenschaftlicher Referent für digitale interaktive Medien und politische Kommunikation

Lissabon, 30. Mai 2011

Page 2: Lissabon janschmidt 2011_print

Social Web Seite 2

Worüber ich heute spreche

• Kontext der Forschung

• Internetnutzung… einige Daten

• Internetnutzung… zentrale Praktiken

• Internetnutzung… Wandel von Öffentlichkeit

• Ausblick

Page 3: Lissabon janschmidt 2011_print

Social Web Seite 3

Digital Natives?

Page 4: Lissabon janschmidt 2011_print

Social Web Seite 4

Forschung am Hans-Bredow-Institut

Das neue Netz EU Kids OnlineHeranwachsen mit

dem Social Web

Merkmale, Praktiken und Folgen des Web 2.0

Internet im Alltag von 12-24-Jährigen

in Deutschland

Pan-Europäische Studie (9-16-Jährige

und ihren Eltern)

Page 5: Lissabon janschmidt 2011_print

Social Web Seite 5

Worüber ich heute spreche

• Kontext der Forschung

• Internetnutzung… einige Daten

• Internetnutzung… zentrale Praktiken

• Internetnutzung… Wandel von Öffentlichkeit

• Ausblick

Page 6: Lissabon janschmidt 2011_print

Social Web Seite 6

Quelle: EU Kids Online (www.eukidsonline.net)

Internetnutzung unter 9-16-Jährigen Onlinern in Europa

Durchschnittlich 86 Minuten/Tag online

57% täglich oder nahezu täglich online

92% mindestens einmal wöchentlich online

Wenig Unterschiede zwischen

Geschlechtern und nach soziökonomischem

Status der Familie (SES)

Aber: Alter ist wichtig

– 33% der 9-10-Jährigen täglich online

– 77% der 15-16-Jährigen täglich online

Page 7: Lissabon janschmidt 2011_print

Social Web Seite 7

Nutzung von Netzwerkplattformen

% der 9-16-Jährigen Onliner, die ein Profil auf einer Netzwerkplattform besitzen

Page 8: Lissabon janschmidt 2011_print

Social Web Seite 8

Worüber ich heute spreche

• Kontext der Forschung

• Internetnutzung… einige Daten

• Internetnutzung… zentrale Praktiken

• Internetnutzung… Wandel von Öffentlichkeit

• Ausblick

Page 9: Lissabon janschmidt 2011_print

Social Web Seite 9

Universalmedium Internet

Das Social Web senkt die technischen Hürden für onlinebasiertes…– Identitätsmanagement (Darstellung individueller Interessen,

Erlebnisse, Meinungen, Kompetenzen, etc.)

– Beziehungsmanagement (Pflege von bestehenden und Knüpfen von neuen Beziehungen

– Informationsmanagement (Selektion und Weiterverbreitung von relevanten Daten, Informationen, Wissen- und Kulturgütern)

Page 10: Lissabon janschmidt 2011_print

Social Web Seite 10

Web 2.0-Praktiken

Das Social Web hilft dabei, Anforderungen unserer gegenwärtigen Gesellschaft zu erfüllen:

„vernetzte Individualität“ als Leitbild Informationsüberfluss als Kontext

Nutzung des Social Web ist somit Teil umfassender gesellschaftlicher Praktiken

Aktivität Beispiel Gesellschaftliche Praxis Kernfrage

Identitäts-management

Blogeintrag über einen Konzertbesuch

Selbst-auseinandersetzung

Wer bin ich?

Beziehungs-management

Bestätigen einer Kontaktanfrage auf Facebook

Sozial-auseinandersetzung

Welche Position habe ich in meiner sozialen Umwelt?

Informations-management

Bewerten eines YouTube-Videos

Sach-auseinandersetzung

Wie orientiere ich mich in der Welt?

Page 11: Lissabon janschmidt 2011_print

Social Web Seite 11

Internet – eine eigene Welt?

• Mythos: Das Internet ist ein „Cyberspace“, in dem Menschen ihren Körper hinter sich lassen und neue Identitäten schaffen könnten

Aber: Wie wird Identität im Internet tatsächlich abgebildet?

Page 12: Lissabon janschmidt 2011_print

Social Web Seite 12

Identitäten im Internet

Page 13: Lissabon janschmidt 2011_print

Social Web Seite 13

Worüber ich heute spreche

• Kontext der Forschung

• Internetnutzung… einige Daten

• Internetnutzung… zentrale Praktiken

• Internetnutzung… Wandel von Öffentlichkeit

• Ausblick

Page 14: Lissabon janschmidt 2011_print

Social Web Seite 14

Konvergenz von Konversation und Publikation

Im Social Web entsteht neuer Typ von Öffentlichkeit: In persönlichen Öffentlichkeiten…

• (a) werden Informationen nach Kriterien der persönlichen Relevanz ausgewählt,[anstatt nach journalistischen Nachrichtenfaktoren]

• (b) richtet man sich an ein (intendiertes) Publikum, das aus sozialen Kontakten besteht,[anstatt des verstreuten, unbekannten, unverbundenen Publikums der Massenmedien]

• (c) und befindet sich im Kommunikationsmodus des „Konversation betreibens“.

[anstatt im Modus des „Publizierens“]

Page 15: Lissabon janschmidt 2011_print

Social Web Seite 15

Konvergenz von Konversation und Publikation

• In persönlichen Öffentlichkeiten verschwimmt die Trennung zwischen den „Sender“- und „Empfänger“-Rollen, die die Massenkommunikation kennzeichnen

• Twitter, Facebook u.ä. Angebote haben Konzept des „streams“ popularisiert – der konstante Informationsfluss, der an die Seite bzw. Stelle von statischem Text tritt

Page 16: Lissabon janschmidt 2011_print

Social Web Seite 16

Konvergenz von Konversation und Publikation

• Die Grenzen zwischen journalistischen und „Laien“-Öffentlichkeiten werden fließender,…

a) … nicht so sehr, weil Nutzer als Urheber von Informationen auftreten („user-generated content“),

b) …sondern vor allem, weil Nutzer als Filter bzw. Multiplikatoren innerhalb ihrer sozialen Netzwerke agieren

• Professioneller Journalismus wird im Social Web nicht überflüssig, verliert aber sein Monopol

Diese Konvergenz von Konversation & Publikation wird zukünftig die Art und Weise prägen, wie wir uns individuell informieren und gesellschaftlich beobachten/verständigen

+1, Fav-Stern, Retweet

Page 17: Lissabon janschmidt 2011_print

Social Web Seite 17

Holländische Wohnzimmer?

http://www.colinupton.com/illus/images/cyberillo1.jpg

Page 18: Lissabon janschmidt 2011_print

Social Web Seite 18

Worüber ich heute spreche

• Kontext der Forschung

• Internetnutzung… einige Daten

• Internetnutzung… zentrale Praktiken

• Internetnutzung… Wandel von Öffentlichkeit

• Ausblick

Page 19: Lissabon janschmidt 2011_print

Social Web Seite 19

Medienpädagogische Aufgaben

Gesellschaftliche Verantwortung bleibt bestehen, Jugendliche (aber nicht nur die…) zu einem verantwortungsvollen und reflektierten Umgang mit der „Universaltechnologie“ Internet zu befähigen

z.B. informationelle Selbstbestimmung ausüben zu können

z.B. Argumente äußern, bewerten, filtern und hinterfragen zu können

z.B. Werkzeuge des Internet nutzen zu können, um an gesellschaftlichen Belangen und Diskursen teilzuhaben

Z.B. sich für die eigenen Belange und Rechte im Internet einsetzen zu können

Page 20: Lissabon janschmidt 2011_print

Social Web Seite 20

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Dr. Jan-Hinrik Schmidt

Hans-Bredow-Institut

Warburgstr. 8-10, 20354 Hamburg

[email protected]

www.hans-bredow-institut.de

www.schmidtmitdete.de

www.dasneuenetz.de

For updates on findings of „EU Kids Online“

please visit

www.eukidsonline.net and click on „Mailing list“

Page 21: Lissabon janschmidt 2011_print

Social Web Seite 21

Quellennachweise Abbildungen

Folie 10ff.: © Hapf2, http://www.flickr.com/photos/44029537@N00/12760664 CC BY-NC-SA-2.0, Myles!, http://flickr.com/photos/mylesdgrant/495698908 CC BY-NC-ND-2.0, Axel V, http://www.flickr.com/photos/axels_bilder/126700804

Folie 12: © Robbie Cooper; http://www.nytimes.com/slideshow/2007/06/15/magazine/20070617_AVATAR_SLIDESHOW_1.html Folie 17: CC-BY-NC-ND-2.0, Dominic Dada, http://www.flickr.com/photos/ogil/274628990/ Folie 18: CC-BY-NC-ND-2.0, Toby Bradbury, http://www.flickr.com/photos/mrlerone/2360572263/ Folie 20: Jan Schmidt