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WIESLOCHER NACHRICHTEN WALLDORFER RUNDSCHAU Mittwoch, 18. November 2015 71. Jahrgang / Nr. 267 Einzelpreis 1,70 Rhein-Neckar-Zeitung GmbH, Neugasse 2, 69117 Heidelberg Postadresse: 69035 Heidelberg, Postf. 10 45 60, Internet: http://www.rnz.de. Erscheint werktäglich in 9 Ausgaben Geschäftsstelle und Redaktion: 69168 Wiesloch, Schlossstr. 2, Tel. Geschäftsstelle (0 62 22) 58 76 73 00, Fax (0 62 22) 58 76 673 00, Telefon Redaktion (0 62 22) 58 76 73 50, Fax (0 62 22) 58 76 673 50. Viele große Konzerne stellen Flüchtlinge ein–Wirtschaft S. 21 DIE ECKE Die Obergrenze Theoretisch gibt es, wie Merkel sagte, beim Asylrecht keine Obergrenze. Davon steht nichts im Grundgesetz. Artikel 16a legt aber auch nicht fest: Alle politisch Verfolgten genießen Asylrecht. Er spricht unbestimmt von „politisch Verfolgten“. Hätten 1939 alle 80 Millionen Deutschen, abzüg- lich der sechs Millionen Parteige- nossen, in den USA Asyl beantragt, wäre die Weltgeschichte zwar anders verlaufen. Aber hätten die uns ge- nommen? Es gibt den römischen Rechtssatz: Ultra posse nemo obli- gatur niemand kann verpflichtet werden, das Unmögliche zu leisten. Er ist inzwischen auf breiter Front – von Seehofer bis Gabriel hier ange- kommen. Und das ist gut so. Denn das macht es leichter, seine Kehrseite ein- zufordern: Tun wir das Mögliche! Unfall: Viele Züge fielen aus Rhein-Neckar. (hab) Wegen eines tödli- chen Personenunfalls ist es gestern Mor- gen auf der S-Bahn-Strecke zwischen Mannheim und Heidelberg zu zahlrei- chen Verspätungen und Zugausfällen ge- kommen. Die Strecke war von 7.15 Uhr an insgesamt drei Stunden lang unter- brochen. Die Bahn setzte sechs Ersatz- busse ein. Viele Berufspendler versuch- ten zudem, auf die RNV-Linie 5 (frühere OEG) auszuweichen, was dort aber trotz zusätzlicher Züge zu stark überfüllten Bahnen führte. Zusätzlich kam es auf dem Abschnitt zu leichten Verspätungen. Ins- gesamt waren nach Angaben eines Bahn- sprechers über 70 Züge, darunter auch Güterzüge, Regionalzüge und Fernver- kehrszüge, von dem Vorfall gestern Mor- gen betroffen. > Metropolregion S. 10 Medizin am Abend: Was Gene verraten Heidelberg. (bik) Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Theresia Bauer ist mit einem Grußwort dabei, wenn es heute um 19 Uhr zum 25. Mal heißt: „Me- dizin am Abend“. Bei der gemeinsamen Vortragsreihe von Universitätsklinikum und RNZ im Hörsaal der Kopfklinik spricht der Humangenetiker Prof. Claus Bartram über das, was die Wissenschaft aus den menschlichen Genen lesen kann, über die Hoffnung auf Heilung von Erb- krankheiten, über genetische Verände- rungen in Tumoren und über die mo- derne Präimplantationsdiagnostik. Die erfolgreiche Reihe begann im Mai 2013 mit dem Vortrag „Von der Kunst des Pil- lenschluckens“, bei dem Prof. Walter Haefeli mit den Tücken der Medika- menten-Einnahme bekannt machte. 32-jährige Frau niedergeschossen Mannheim. (alb) Eine 32-jährige Frau ist gestern Morgen in der Mannheimer Ne- ckarstadt mit einem Schuss niederge- streckt und lebensgefährlich verletzt worden. Als Tatverdächtiger gilt ihr Le- bensgefährte (41), nach dem die Polizei und das Spezialeinsatzkommando (SEK) gestern stundenlang und ohne Erfolg suchten. Der Mann war vor dem Ein- treffen der Polizei geflohen. Zunächst war der Angreifer in dem Haus vermutet wor- den, in dem die Tat geschah. Die Beam- ten hatten daraufhin das Gebäude um- stellt und die Wohnungen durchsucht. Später fuhren Einsatzkräfte zu drei An- wesen in der Innenstadt und in den Stadt- teil Wallstadt, wo sich der 41-Jährige öf- ter aufhalten soll. Doch auch dort war der Mann nicht. > Metropolregion S. 10 AUS DER REGION Die Absage kam um 19.15 Uhr – bis dahin hatten Helfer bereits Fahnen auf dem Rasen ausgebreitet, die ersten Zuschauer saßen schon im Stadion. Foto: dpa/RNZ-Repro Länderspiel wegen Terrorgefahr abgesagt Hinweise auf Attentat mit islamistischem Hintergrund in Hannover – De Maizière: „Wir alle hatten uns auf das Spiel gefreut“ Hannover. (dpa) Die Terrorangst hat Deutschland erreicht: Wegen eines dro- henden Sprengstoffattentats von Isla- misten wurde das Fußball-Länderspiel Deutschland gegen die Niederlande in Hannover am Dienstagabend kurzfristig abgesagt. Bundesinnenminister Thomas de Maizière sprach am Abend von einer Gefährdung, ohne konkrete Hinter- gründe zu nennen. Die Deutsche Presse- Agentur erfuhr aus Sicherheitskreisen, es habe Hinweise auf einen von islamisti- schen Gefährdern geplanten Anschlag gegeben. Die Absage vier Tage nach den ver- heerenden Terrorangriffen in Paris sei auf seine Empfehlung erfolgt, sagte De Mai- zière bei einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz in Hannover. Die Hin- weise auf eine Gefährdung hätten sich im Laufe des frühen Abends so verdichtet, dass sich die Sicherheitsbehörden des Bundes nach Abwägung der Vor- und Nachteile entschieden hätten, das Spiel nicht stattfinden zu lassen. „Wir alle hat- ten uns auf das Spiel gefreut“, sagte de Maizière weiter. Nach der Absage wurde das Stadion evakuiert. Die deutsche Nationalmann- schaft wurde an einen sicheren Ort ge- bracht. Der Teambus war auf dem Weg ins Stadion von der Polizei gestoppt wor- den, wie DFB-Pressechef Jens Grittner bestätigte. Zu dem Spiel waren auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und mehrere Kabinettsmitglieder erwartet worden. Zum Zeitpunkt der Absage des Spiels waren erst wenige Zuschauer im Stadion. Sie wurden per Lautsprecher aufgefordert, den Stadionbereich zu ver- lassen. Frankreich bekommt unterdessen nach den verheerenden Anschlägen von Paris im Kampf gegen die Terrormiliz Is- lamischer Staat militärische Unterstüt- zung von Russland. Kremlchef Wladimir Putin befahl seinen Streitkräften am Dienstag in Moskau einen gemeinsamen Einsatz in Syrien gegen die islamischen Extremisten, die für den Terroranschlag mit 129 Todesopfern verantwortlich sein sollen. Als erster EU-Staat überhaupt bat Frankreich offiziell auch um Beistand der übrigen Mitgliedstaaten. Gefragt ist da- bei militärische Unterstützung, um den Kampf gegen die IS in Syrien und im Irak zu verstärken, sagte Verteidigungsmi- nister Jean-Yves Le Drian in Brüssel. Die europaweite Fahndung nach ei- nem der Hauptverdächtigen der Pariser Terrorserie dauerte weiter an. Deutsche Polizisten nahmen am Dienstag im Grenzgebiet bei Aachen sieben Personen fest und gingen zunächst davon aus, sie hätten den mit internationalem Haftbe- fehl gesuchten Salah Abdeslam (26) ge- fasst. „Leider ist es wohl nicht der, auf den wir alle gehofft hatten, dass er es sein könnte“, sagte Innenminister Thomas de Maizière (CDU) in Berlin. > S. 2/ Politik S. 18/19/ Sport S. 23 Gabriel lobt den Chemiekonzern BASF Ludwigshafen. (tv) Die BASF kann sich der Unterstützung von Bundeswirt- schaftsminister Sigmar Gabriel weiter- hin sicher sein. Bei der Inbetriebnahme der mit einer Milliarde Euro bisher teu- ersten Anlage im Stammwerk Ludwigs- hafen lobte der Minister das Unterneh- men: „Mit solchen Investitionen zeigt die BASF, wo die Stärken unsers Landes lie- gen.“ Die starke Industrieproduktion sei eines der Geheimnisse, warum Deutsch- land Krisen schnell überstehe und öko- nomisch so gut dastehe. Um diese starke Stellung und die Arbeitsplätze zu si- chern, müsse in Deutschland auch bis zu 50 Prozent mehr Geld in Forschung und Entwicklung fließen. > Wirtschaft S. 21 Putin setzt hohes Kopfgeld aus Moskau. (dpa) Nach dem Einstufen eines Flugzeugabsturzes über Ägypten als Ter- roranschlag hat Russ- land ein Kopfgeld von 50 Millionen Dollar (47 Millionen Euro) auf die Täter ausgesetzt. Die Belohnung werde ausgezahlt für Hin- weise, die zum Ergreifen der „Terroris- ten“ führe, teilte der Inlandsgeheim- dienst FSB mit. Für den Absturz des Air- bus A321 Ende Oktober hatte der Isla- mische Staat (IS) die Verantwortung übernommen. > Politik S. 19 Verbraucherzentralen machen VW Druck Berlin. (dpa) Die Verbraucherzentralen pochen darauf, dass der VW-Konzern al- le Kosten wegen des Abgasskandals für die Autobesitzer übernimmt. Der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, rief Bundesver- kehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) auf, dies per Weisung an das Kraftfahrt- Bundesamt (KBA) verpflichtend in die Wege zu leiten. Nach wie vor fehle eine eindeutige Erklärung des Autobauers dazu. Zusagen gebe es lediglich dafür, die vom KBA angeordnete Nachrüstung von 2,4 Millionen Diesel-Fahrzeugen zu tra- gen und drohende höhere Kfz-Steuer- zahlungen wegen falscher CO2-Werte zu übernehmen. > Wirtschaft S. 22 HEUTE Grindel soll DFB-Präsident werden Nach Willen der Landesverbände soll DFB-Schatzmeister Reinhard Grin- del (Foto: dpa) als Nachfolger des zu- rückgetretenen Wolfgang Niersbach an die Spitze des Deutschen Fußball- Bundes gewählt werden. Der 54-Jäh- rige sitzt für die CDU im Bundestag. > Sport S. 23 „Imitator“ oder Fälscher? Wegen des Verdachts auf Fälschun- gen ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Christian Goller. Der Heidel- berger Cranach-Forscher Michael Hofbauer erklärt, woran man das „Imitat“ erkennt. > Feuilleton S. 13 Charlie Sheen HIV-positiv US-Schauspieler Charlie Sheen hat seine Infektion mit dem Aids-Virus HIV öffentlich gemacht. In den ver- gangenen Jahren habe er mehr als zehn Millionen Dollar Schweigegeld ge- zahlt, um seine Diagnose zu ver- heimlichen. > Aus aller Welt S. 15 Waffensammlung im Elternhaus Nach dem tödlichen Schuss auf einen Zwölfjährigen in einem Schulbus im Elsass hat die Polizei beim Vater des mutmaßlichen Schützen ein Waffen- arsenal gefunden. > Aus aller Welt S. 15 Tücken beim Online-Handel Wie läuft das mit der Bezahlung, der Lieferung und sind meine Daten si- cher? Das Einkaufen im Internet ist sehr beliebt – doch beim Online-Shop- ping drohen Kostenfallen und andere Probleme.> Service: S. 17 Sorgen um die Oberstufe Der Städtetag ist in Sorge: Nur an we- nigen Gemeinschaftsschulen im Land kann eine Oberstufe eingerichtet wer- den – und ohne die gibt’s kein Abi. > Südwest S. 20 Neuer ZEW-Chef aus Köln Das Mannheimer Zentrum für Euro- päische Wirtschaftsforschung (ZEW) bekommt einen neuen Chef. Der Köl- ner Ökonom Achim Wambach wird Nachfolger von Clemens Fuest. Der Zeitpunkt ist noch nicht klar. > Wirtschaft S. 21 FINANZMARKT Dax: 10.971,04 Punkte (+ 2,41 %) Gewinner: Bayer AG (+ 3,74 %) Verlierer: keine TecDax: 1.823,22 Punkte (+ 1,30 %) Euro: 1,0670 (1,0723) Dollar: 0,9372 (0,9326) GEBURTSTAGE Geburtstage: Anna Loos (45, dt. Schau- spielerin, Krimi-Reihe „Helen Dorn“), Klaus Mann (1906–49, dt. Schriftsteller, „Mephisto“) Namenstag: Karolina, Odo, Roman WETTER Es ist teils bewölkt, meist bleibt es trocken.> S. 16 + 16 / 10 Schadenersatz: Kohl fordert fünf Millionen Hamburg. (dpa) Altkanzler Helmut Kohl verlangt für die inzwischen verbotene Veröffentlichung von brisanten Äuße- rungen über andere Politiker Schaden- ersatz in Millionenhöhe. Seine Anwälte forderten von den Autoren des Buchs „Vermächtnis: Die Kohl-Protokolle“, Heribert Schwan und Tilman Jens, sowie der Verlagsgruppe Random House min- destens fünf Millionen Euro nebst Zinsen, berichtete „Spiegel online“. Die Veröf- fentlichung der Zitate habe das politische Lebenswerk Kohls und die Freundschaft zu Weggefährten beschädigt, so die An- wälte. Das Oberlandesgericht Köln hatte im Mai die Veröffentlichung von 115 Kohl-Zitaten für unrechtmäßig erklärt. 4 1 9 0 5 8 5 5 0 1 7 0 5 3 1 0 4 7

Länderspiel wegen Terrorgefahr abgesagte-paper.rnz.de/eweb/media/rnz/2015/11/18/pdf/18_11_2015_wn_wr... · mutmaßlichen Schützen ein Waffen-arsenal gefunden. > Aus aller Welt S

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WIESLOCHER NACHRICHTEN WALLDORFER RUNDSCHAU

Mittwoch, 18. November 201571. Jahrgang / Nr. 267 Einzelpreis 1,70 €

Rhein-Neckar-Zeitung GmbH, Neugasse 2, 69117 HeidelbergPostadresse: 69035 Heidelberg, Postf. 10 45 60, Internet:http://www.rnz.de. Erscheint werktäglich in 9 Ausgaben

Geschäftsstelle und Redaktion: 69168 Wiesloch, Schlossstr. 2,Tel. Geschäftsstelle (0 62 22) 58 76 73 00, Fax (0 62 22) 58 76 673 00,Telefon Redaktion (0 62 22) 58 76 73 50, Fax (0 62 22) 58 76 673 50.

Viele große Konzerne stellen Flüchtlinge ein – Wirtschaft S. 21

DIE ECKE

Die ObergrenzeTheoretisch gibt es, wie Merkel sagte,beim Asylrecht keine Obergrenze.Davon steht nichts im Grundgesetz.Artikel 16a legt aber auch nicht fest:Alle politisch Verfolgten genießenAsylrecht. Er spricht unbestimmt von„politisch Verfolgten“. Hätten 1939alle 80 Millionen Deutschen, abzüg-lich der sechs Millionen Parteige-nossen, in den USA Asyl beantragt,wäre die Weltgeschichte zwar andersverlaufen. Aber hätten die uns ge-nommen? Es gibt den römischenRechtssatz: Ultra posse nemo obli-gatur – niemand kann verpflichtetwerden, das Unmögliche zu leisten. Erist inzwischen auf breiter Front – vonSeehofer bis Gabriel – hier ange-kommen. Und das ist gut so. Denn dasmacht es leichter, seine Kehrseite ein-zufordern: Tun wir das Mögliche!

Unfall: VieleZüge fielen aus

Rhein-Neckar. (hab) Wegen eines tödli-chen Personenunfalls ist es gestern Mor-gen auf der S-Bahn-Strecke zwischenMannheim und Heidelberg zu zahlrei-chen Verspätungen und Zugausfällen ge-kommen. Die Strecke war von 7.15 Uhran insgesamt drei Stunden lang unter-brochen. Die Bahn setzte sechs Ersatz-busse ein. Viele Berufspendler versuch-ten zudem, auf die RNV-Linie 5 (frühereOEG) auszuweichen, was dort aber trotzzusätzlicher Züge zu stark überfülltenBahnen führte. Zusätzlich kam es auf demAbschnitt zu leichten Verspätungen. Ins-gesamt waren nach Angaben eines Bahn-sprechers über 70 Züge, darunter auchGüterzüge, Regionalzüge und Fernver-kehrszüge, von dem Vorfall gestern Mor-gen betroffen. > Metropolregion S. 10

Medizin am Abend:Was Gene verraten

Heidelberg. (bik) Baden-WürttembergsWissenschaftsministerin Theresia Bauerist mit einem Grußwort dabei, wenn esheute um 19 Uhr zum 25. Mal heißt: „Me-dizin am Abend“. Bei der gemeinsamenVortragsreihe von Universitätsklinikumund RNZ im Hörsaal der Kopfklinikspricht der Humangenetiker Prof. ClausBartram über das, was die Wissenschaftaus den menschlichen Genen lesen kann,über die Hoffnung auf Heilung von Erb-krankheiten, über genetische Verände-rungen in Tumoren und über die mo-derne Präimplantationsdiagnostik. Dieerfolgreiche Reihe begann im Mai 2013mit dem Vortrag „Von der Kunst des Pil-lenschluckens“, bei dem Prof. WalterHaefeli mit den Tücken der Medika-menten-Einnahme bekannt machte.

32-jährige Frauniedergeschossen

Mannheim. (alb) Eine 32-jährige Frau istgestern Morgen in der Mannheimer Ne-ckarstadt mit einem Schuss niederge-streckt und lebensgefährlich verletztworden. Als Tatverdächtiger gilt ihr Le-bensgefährte (41), nach dem die Polizeiund das Spezialeinsatzkommando (SEK)gestern stundenlang und ohne Erfolgsuchten. Der Mann war vor dem Ein-treffen der Polizei geflohen. Zunächst warder Angreifer in dem Haus vermutet wor-den, in dem die Tat geschah. Die Beam-ten hatten daraufhin das Gebäude um-stellt und die Wohnungen durchsucht.Später fuhren Einsatzkräfte zu drei An-wesen in der Innenstadt und in den Stadt-teil Wallstadt, wo sich der 41-Jährige öf-ter aufhalten soll. Doch auch dort war derMann nicht. > Metropolregion S. 10

AUS DER REGION

Die Absage kam um 19.15 Uhr – bis dahin hatten Helfer bereits Fahnen auf dem Rasen ausgebreitet, die ersten Zuschauer saßen schon im Stadion. Foto: dpa/RNZ-Repro

Länderspiel wegen Terrorgefahr abgesagtHinweise auf Attentat mit islamistischem Hintergrund in Hannover – De Maizière: „Wir alle hatten uns auf das Spiel gefreut“

Hannover. (dpa) Die Terrorangst hatDeutschland erreicht: Wegen eines dro-henden Sprengstoffattentats von Isla-misten wurde das Fußball-LänderspielDeutschland gegen die Niederlande inHannover am Dienstagabend kurzfristigabgesagt. Bundesinnenminister Thomasde Maizière sprach am Abend von einerGefährdung, ohne konkrete Hinter-gründe zu nennen. Die Deutsche Presse-Agentur erfuhr aus Sicherheitskreisen, eshabe Hinweise auf einen von islamisti-schen Gefährdern geplanten Anschlaggegeben.

Die Absage vier Tage nach den ver-heerenden Terrorangriffen in Paris sei aufseine Empfehlung erfolgt, sagte De Mai-zière bei einer kurzfristig angesetzten

Pressekonferenz in Hannover. Die Hin-weise auf eine Gefährdung hätten sich imLaufe des frühen Abends so verdichtet,dass sich die Sicherheitsbehörden desBundes nach Abwägung der Vor- undNachteile entschieden hätten, das Spielnicht stattfinden zu lassen. „Wir alle hat-ten uns auf das Spiel gefreut“, sagte deMaizière weiter.

Nach der Absage wurde das Stadionevakuiert. Die deutsche Nationalmann-schaft wurde an einen sicheren Ort ge-bracht. Der Teambus war auf dem Wegins Stadion von der Polizei gestoppt wor-den, wie DFB-Pressechef Jens Grittnerbestätigte. Zu dem Spiel waren auchBundeskanzlerin Angela Merkel undmehrere Kabinettsmitglieder erwartet

worden. Zum Zeitpunkt der Absage desSpiels waren erst wenige Zuschauer imStadion. Sie wurden per Lautsprecheraufgefordert, den Stadionbereich zu ver-lassen.

Frankreich bekommt unterdessennach den verheerenden Anschlägen vonParis im Kampf gegen die Terrormiliz Is-lamischer Staat militärische Unterstüt-zung von Russland. Kremlchef WladimirPutin befahl seinen Streitkräften amDienstag in Moskau einen gemeinsamenEinsatz in Syrien gegen die islamischenExtremisten, die für den Terroranschlagmit 129 Todesopfern verantwortlich seinsollen.

Als erster EU-Staat überhaupt batFrankreich offiziell auch um Beistand der

übrigen Mitgliedstaaten. Gefragt ist da-bei militärische Unterstützung, um denKampf gegen die IS in Syrien und im Irakzu verstärken, sagte Verteidigungsmi-nister Jean-Yves Le Drian in Brüssel.

Die europaweite Fahndung nach ei-nem der Hauptverdächtigen der PariserTerrorserie dauerte weiter an. DeutschePolizisten nahmen am Dienstag imGrenzgebiet bei Aachen sieben Personenfest und gingen zunächst davon aus, siehätten den mit internationalem Haftbe-fehl gesuchten Salah Abdeslam (26) ge-fasst. „Leider ist es wohl nicht der, aufden wir alle gehofft hatten, dass er es seinkönnte“, sagte Innenminister Thomas deMaizière (CDU) in Berlin.> S. 2/ Politik S. 18/19/ Sport S. 23

Gabriel lobt denChemiekonzern BASFLudwigshafen. (tv) Die BASF kann sichder Unterstützung von Bundeswirt-schaftsminister Sigmar Gabriel weiter-hin sicher sein. Bei der Inbetriebnahmeder mit einer Milliarde Euro bisher teu-ersten Anlage im Stammwerk Ludwigs-hafen lobte der Minister das Unterneh-men: „Mit solchen Investitionen zeigt dieBASF, wo die Stärken unsers Landes lie-gen.“ Die starke Industrieproduktion seieines der Geheimnisse, warum Deutsch-land Krisen schnell überstehe und öko-nomisch so gut dastehe. Um diese starkeStellung und die Arbeitsplätze zu si-chern, müsse in Deutschland auch bis zu50 Prozent mehr Geld in Forschung undEntwicklung fließen. > Wirtschaft S. 21

Putin setzt hohesKopfgeld aus

Moskau. (dpa) Nachdem Einstufen einesFlugzeugabsturzesüber Ägypten als Ter-roranschlag hat Russ-land ein Kopfgeld von50 Millionen Dollar (47MillionenEuro)aufdieTäter ausgesetzt. DieBelohnung werdeausgezahlt für Hin-weise, die zum Ergreifen der „Terroris-ten“ führe, teilte der Inlandsgeheim-dienst FSB mit. Für den Absturz des Air-bus A321 Ende Oktober hatte der Isla-mische Staat (IS) die Verantwortungübernommen. > Politik S. 19

Verbraucherzentralenmachen VW Druck

Berlin. (dpa) Die Verbraucherzentralenpochen darauf, dass der VW-Konzern al-le Kosten wegen des Abgasskandals fürdie Autobesitzer übernimmt. Der Chef desVerbraucherzentrale Bundesverbands(vzbv), Klaus Müller, rief Bundesver-kehrsminister Alexander Dobrindt (CSU)auf, dies per Weisung an das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) verpflichtend in dieWege zu leiten. Nach wie vor fehle eineeindeutige Erklärung des Autobauersdazu. Zusagen gebe es lediglich dafür, dievom KBA angeordnete Nachrüstung von2,4 Millionen Diesel-Fahrzeugen zu tra-gen und drohende höhere Kfz-Steuer-zahlungen wegen falscher CO2-Werte zuübernehmen. > Wirtschaft S. 22

HEUTE

Grindel soll DFB-Präsident werden

Nach Willen der Landesverbände sollDFB-Schatzmeister Reinhard Grin-del (Foto: dpa) als Nachfolger des zu-rückgetretenen Wolfgang Niersbachan die Spitze des Deutschen Fußball-Bundes gewählt werden. Der 54-Jäh-rige sitzt für die CDU im Bundestag.> Sport S. 23

„Imitator“ oder Fälscher?Wegen des Verdachts auf Fälschun-gen ermittelt die Staatsanwaltschaftgegen Christian Goller. Der Heidel-berger Cranach-Forscher MichaelHofbauer erklärt, woran man das„Imitat“ erkennt. > Feuilleton S. 13

Charlie Sheen HIV-positivUS-Schauspieler Charlie Sheen hatseine Infektion mit dem Aids-VirusHIV öffentlich gemacht. In den ver-gangenen Jahren habe er mehr als zehnMillionen Dollar Schweigegeld ge-zahlt, um seine Diagnose zu ver-heimlichen. > Aus aller Welt S. 15

Waffensammlung im ElternhausNach dem tödlichen Schuss auf einenZwölfjährigen in einem Schulbus imElsass hat die Polizei beim Vater desmutmaßlichen Schützen ein Waffen-arsenal gefunden. > Aus aller Welt S. 15

Tücken beim Online-HandelWie läuft das mit der Bezahlung, derLieferung und sind meine Daten si-cher? Das Einkaufen im Internet istsehr beliebt – doch beim Online-Shop-ping drohen Kostenfallen und andereProbleme.> Service: S. 17

Sorgen um die OberstufeDer Städtetag ist in Sorge: Nur an we-nigen Gemeinschaftsschulen im Landkann eine Oberstufe eingerichtet wer-den – und ohne die gibt’s kein Abi.> Südwest S. 20

Neuer ZEW-Chef aus KölnDas Mannheimer Zentrum für Euro-päische Wirtschaftsforschung (ZEW)bekommt einen neuen Chef. Der Köl-ner Ökonom Achim Wambach wirdNachfolger von Clemens Fuest. DerZeitpunkt ist noch nicht klar.> Wirtschaft S. 21

FINANZMARKT

Dax: 10.971,04 Punkte (+ 2,41 %)Gewinner: Bayer AG (+ 3,74 %)Verlierer: keineTecDax: 1.823,22 Punkte (+ 1,30 %)Euro: 1,0670 (1,0723)Dollar: 0,9372 (0,9326)

GEBURTSTAGE

Geburtstage: Anna Loos (45, dt. Schau-spielerin, Krimi-Reihe „Helen Dorn“),Klaus Mann (1906–49, dt. Schriftsteller,„Mephisto“)Namenstag: Karolina, Odo, Roman

WETTER

Es ist teils bewölkt, meist bleibt estrocken.> S. 16

+ 16 / 10

Schadenersatz: Kohlfordert fünf MillionenHamburg. (dpa) Altkanzler Helmut Kohlverlangt für die inzwischen verboteneVeröffentlichung von brisanten Äuße-rungen über andere Politiker Schaden-ersatz in Millionenhöhe. Seine Anwälteforderten von den Autoren des Buchs„Vermächtnis: Die Kohl-Protokolle“,Heribert Schwan und Tilman Jens, sowieder Verlagsgruppe Random House min-destens fünf Millionen Euro nebst Zinsen,berichtete „Spiegel online“. Die Veröf-fentlichung der Zitate habe das politischeLebenswerk Kohls und die Freundschaftzu Weggefährten beschädigt, so die An-wälte. Das Oberlandesgericht Köln hatteim Mai die Veröffentlichung von 115Kohl-Zitaten für unrechtmäßig erklärt.

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HINTERGRUND2 Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 267Mittwoch, 18. November 2015

Die Grenzen der Militärstrategie Karikatur: Heiko Sakurai

K O M M E N T A R E

Heikle BitteKlaus Welzel zum Beistand für Paris

Mit großer Selbstsicherheit tratDeutschland am 7. Oktober 2001, kei-ne vier Wochen nach den Anschlägenvom 11. September, in den Afghanis-tan-Krieg ein. Die Begeisterung wichjedoch spätestens dann der Betrof-fenheit, als acht Jahre später, am 4.September 2009, der deutsche OberstKlein einen entführten Tanklastzugbei Kundus bombardieren ließ – weitüber 100 Menschen starben. Solche„Kolateralschäden“ gehören zu je-dem Krieg und sie sind es meistensauch, die das Kriegsende einläuten.

Wenn nun Frankreichs PräsidentHollande die Europäische Union ummilitärische Unterstützung bittet, istdas menschlich verständlich. Poli-tisch jedoch könnte auf diesem Weg dieEU ein weiteres Mal destabilisiertwerden. Schon die jetzige Gemenge-lage von Bündnispartnern in Syrienerfordert höchstes diplomatischesFingerspitzengefühl. Dass Hollandegenau darauf wenig Wert legt, zeigtseine neueste Allianz mit RusslandsPräsident Putin, der bisher ohne jeg-liche Absprache mit den USA bom-bardieren ließ. Die Vereinigten Staa-ten aber fliegen Seite an Seite mitFrankreich. Noch.

Europa ist nicht einmal in der La-ge, die aus Syrien kommenden Flücht-linge gerecht zu verteilen. Wie soll essich da auf eine gemeinsame militä-rische Strategie einigen? Und sitzt derOberbefehlshaber in Paris? HollandesBitte an die EU ist überaus heikel. Siemacht die Lage nicht einfacher.

IllusionSören S. Sgries zu Forderungen nacheinem Bundeswehreinsatz im Inland

Verständlich der Reflex, unsinnig je-doch, tatsächlich die politische For-derung nach mehr Bundeswehr im In-land zu stellen. Mehr Uniformen be-deuten nicht mehr Sicherheit. Sie ver-mitteln nur den Schein, dass der Staatdie Lage unter Kontrolle habe. Dafüraber, für eine Illusion, darf man die gutdurchdachte, funktionierende Auf-gabentrennung nicht opfern.

Ein Soldat kann Anschläge nichtverhindern. Weil er dazu nicht ausge-bildet wurde, vor allem aber, weil seinEinsatz zu spät käme. Denn ein be-waffneter, zur Tat entschlossener At-tentäter wird zwar vielleicht Plätzemeiden, an denen mit massiver Mili-tärpräsenz zu rechnen ist. Doch es blei-ben immer genügend andere Ziele. Werdem Terror begegnen möchte, der musspräventiv ansetzen, mit nachrichten-dienstlicher, polizeilicher Arbeit.Vielleicht muss hier umstrukturiert,aufgestockt werden. Sicherlich mussdas bestehende Personal „aufgerüstet“werden – durch angepasste Ausrüstungwie Schutzwesten oder Bewaffnung,aber auch durch Schulungen, die aufneue Bedrohungslagen vorbereiten.

Und nicht zuletzt: Sollen die Ter-roristen wirklich einen Sieg davon-tragen, indem unser Alltag künftignach Militärstaat aussieht? Auf keinenFall. Soldaten, die im Notfall helfen,sind schon jetzt willkommen. Aber siekönnen keine besseren Polizisten sein.

PRESSESPIEGEL

Eine Sache der Muslime selbstDie Zeitung „Le Monde“ (Paris) sieht dieMuslime in der Bringschuld:„Den Dschainismus können nur die Mus-lime besiegen. Diesem ideologischenKampf müssen die Muslime Priorität ge-ben, damit der Dschihad seine Verfüh-rungskraft für hunderttausende jungerMenschen verliert.“

Bomben lösen die Probleme nichtDer Wiener „Standard“ kritisiert diefranzösische Strategie:„Hollande hat sich mit seiner Weige-rung, mit dem Assad-Regime zu ver-handeln, selbst in die Sackgasse ma-növriert. Innenpolitisch mit dem Rückenzur Wand stehend, versucht er nun, (...)sich als souveräner Landesvater, aberauch als entschlossener Feldherr zu pro-filieren. Mit Bomben regelt er aber si-chernichtdiegescheiterte IntegrationvonImmigrantensöhnen, die für Frankreichein Potenzial manipulierbarer Möchte-gern-Dschihadisten bedeuten.“

Der IS will Europa spaltenDer „Independent“ sieht eine Strategiedes IS für Europa:„Die Verbündeten des Islamischen Staats(IS) wünschen sich Streit und gegensei-tige Schuldzuweisungen der Staaten Eu-ropas. Die Ermordung unschuldigerMenschen sollte aus ihrer Sicht dazu füh-ren,anderenunschuldigenMenschenAsylzu verweigern, und Grenzen zu schlie-ßen, und so mehr Chaos zu schaffen.“

Berlin setzt auf DiplomatieDie „Neue Zürcher Zeitung“ beschreibtdie deutsche Haltung:„Wie kein anderes europäisches Landwidmet sich Deutschlands Diplomatieseit Monaten dem Nahen Osten; erst inIran, jetzt – vor allem unter dem Ein-druck der Flüchtlingskrise – der Kon-fliktlösung in Syrien. Berlin sieht dies,neben der militärischen Ausbildung undAusrüstung der nordirakischen Pesch-merga im Kampf gegen den IS (die Ter-rormiliz Islamischer Staat), als hinrei-chenden Beitrag.“

RNZ-LEXIKON

Buß- und BettagDer Buß- und Bettag ist für evange-lische Christen ein Tag der Besinnungund der Neuorientierung. Dabei gehtes nicht um Buße für begangene Sün-den, sondern um eine Umkehr zu Gottdurch Überdenken der eigenen Hal-tung. Der 1532 in Straßburg erstmalsgefeierte Tag geht auf den Brauch zu-rück, in Notzeiten einen Bußgottes-dienst abzuhalten, in dem Gott umVergebung gebeten wird. Vor allem zurZeit des Dreißigjährigen Krieges(1618-1648) war der Buß- und Bettagweit verbreitet.

Einen einheitlichen Termin dafürgab es allerdings noch nicht. Für 28Länder waren damals bis zu 47 ver-schiedene Termine bekannt. InDeutschland gab es bis ins 19. Jahr-hundert mehrere Landesbußtage. 1892legte die Eisenacher Konferenz evan-gelischer Kirchenregierungen den Tagauf den Mittwoch vor dem Toten-sonntag fest – den letzten Sonntag imKirchenjahr. 1995 wurde der Buß- undBettag zur Finanzierung der Pflege-versicherung in allen Bundesländernaußer Sachsen als gesetzlicher Feier-tag gestrichen. dpa/kaf

I M P R E S S U M

Gegründet 1945 als erste deutscheZeitung in Württemberg-Baden

Herausgeber: Dr. Ludwig Knorr, Joachim Knorr,Michael Gindele

Chefredakteure: Inge Höltzcke, Dr. Klaus Welzel

Verlagsdirektion: Dr. Ludwig Knorr.

Chef vom Dienst: Joachim Knorr, Thomas Heilmann ·Politik: Dr. Klaus Welzel, Stellv. Christian Altmeier ·Magazin: Rolf Kienle · Feuilleton: Volker Oesterreich ·Wirtschaft: Thomas Veigel · Sport: Joachim Klaehn,Stellv.: Claus Weber · Metropolregion/Bergstraße:Peter Wiest, Stellv. Carsten Blaue · Redaktion Heidel-berg: Ingrid Thoms-Hoffmann, Stellv. Dr. MichaHörnle · Region Heidelberg: Thomas Frenzel · Service-/Kinderredaktion: Inge Höltzcke · Verlagsleiter: JoachimKnorr, Thomas Heilmann · Anzeigen: Andreas Miltner ·Vertrieb: Michael Engert

Alle 69117 Heidelberg, Neugasse 2,Telefon: 0 62 21 / 519-0

Verlag: Rhein-Neckar-Zeitung GmbHDruck: Heidelberger Mediengestaltung-HVA GmbH,

Heidelberg, Hans-Bunte-Straße 18

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„Schon seit Jahren besorgniserregend“CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach über die Sicherheitslage in Deutschland und Strategien im Kampf gegen den Terrorismus

Von Andreas Herholz, RNZ Berlin

Berlin. Wolfgang Bos-bach (63, Foto: dpa),Bundestagsabgeordne-ter und Innenexperte derCDU, fordert unter an-derem schärfere Grenz-kontrollen und in Ge-fahrensituationen denEinsatz der Bundeswehrim Inneren.

> Herr Bosbach, wie groß ist die Gefahrfür Deutschland?

Durch die Anschläge hat sich die Si-cherheitslage bei uns nicht sehr verän-dert, denn sie ist schon seit Jahren be-sorgniserregend. Seit 2000 wurden inDeutschland über zehn Anschläge durchFahndungserfolge vereitelt, oder die Ver-suche sind fehlgeschlagen. Vor einigenJahren hat ein Islamist vor dem Flugha-fen Frankfurt zwei amerikanische Sol-daten erschossen und es hat nur deshalbkein größeres Blutbad gegeben, weil derTäter wohl falsche Munition benutzt hat.Das zeigt, wie gefährdet Deutschland ist.

> Die CSU fordert den Einsatz der Bun-deswehr auch im Innern. Wäre dies alsEntlastung der Polizei möglich?

Auch die CSU will die Bundeswehr nichtzu einer Art Bereitschaftspolizei um-funktionieren. Aber es gibt Bedro-hungsszenarien, etwa bei Luftangriffen,wo wir eine Diskrepanz zwischen recht-licher Kompetenz und technischer Ab-wehrfähigkeit haben. Die Kompetenz lä-ge dann bei der Polizei, aber nur die Bun-deswehr könnte die Gefahr abwehren.Anders formuliert: Die eine Stelle hat dieKompetenz, aber nicht die Mittel, bei deranderen ist es umgekehrt. Daher ist dieCSU dafür, dass die Bundeswehr dort ei-ne Gefahr für unser Land abwehren darf,wo nur sie dazu in der Lage ist.

> Müssen wir die Flüchtlingsdebatte vonder Terrordebatte trennen?

Wir diskutieren schon seit Monaten, obwir bei bleibend hohem Zuzug das schaf-fen können, was wir schaffen wollen. Ge-meint sind schnelle Anerkennungsver-fahren, angemessene, winterfeste Un-terkünfte und eine gelungene Integrationin Gesellschaft und Arbeitsmarkt. Viele

Kommunen fürchten eine Überforde-rung, und wenn wir nicht das 10 000-fa-che ehrenamtliche Engagement hätten,wäre das staatliche Aufnahmesystemlängst kollabiert. Richtig ist: Zu uns kom-men Hunderttausende, die gerade vor ge-waltbereitenIslamistengeflohensindundbei uns Schutz suchen. Richtig ist aberauch, dass wir nicht ausschließen kön-nen, dass die Flüchtlingsbewegung dazubenutzt wird, um dschihadistischeKämpfer einzuschleusen. Deshalb sindGrenzkontrollen, die diesen Namen ver-dienen, so wichtig.

> Wie groß ist die Gefahr, die bei uns vongewaltbereiten Islamisten ausgeht?

Wir wissen schon lange, dass die größteGefahr für die innere Sicherheit von ge-waltbereiten Islamisten ausgeht, vor al-lem von den sogenannten Syrien-Rück-kehrern, die mit religiösem Fanatismusund Brutalisierung durch Kampferfah-rung heimkehren. Darunter gibt es aberauch die, die desillusioniert sind und –rustikal gesagt – vom Kämpfen dieSchnauze voll haben. Die können uns hel-fen, die Szene besser auszuleuchten.

> Nordrhein-Westfalen gilt als Hoch-burg gewaltbereiter Salafisten. Mussder Staat hier entschlossener handeln?

Leider ist mein Heimatland NRW einSchwerpunkt islamistischer Aktivitäten.Umso wichtiger ist es, dass die zustän-digen Behörden rechtzeitig und ent-schlossen vorgehen, sei es durch Ver-einsverbote, oder – wo dies rechtlich mög-lich ist – durch die Einleitung straf-rechtlicher Verfahren. Darüber hinausmüssen wir auch die Prävention erhö-hen, wichtig ist ein Mix von Präventionund Repression.

> Die Polizei klagt über zu wenig Perso-nal und Mängel bei der Ausrüstung.

Hier müssen wir wirklich nicht lange de-battieren. Wir können der Polizei nichtständig neue Aufgaben übertragen undgleichzeitig an Personal oder Ausstat-tung sparen. Anders formuliert: Die Po-lizei braucht exakt so viele Kräfte und ex-akt die technische Ausrüstung, die sie be-nötigt, um die ihr übertragenen Aufga-ben optimal wahrnehmen zu können. Diesnicht nur im Interesse der Einsatzkräfte,sondern im Interesse des ganzen Landes.

Hollande wird zum HardlinerDamit verschafft sich der französische Präsident innenpolitisch enorme Vorteile

Von Fabian Erik Schlüter

Paris. Als drakonischer Kriegsherr prä-sentiert sich Frankreichs StaatschefFrançois Hollande seit den Anschlägenvon Paris – und jetzt auch als innenpo-litischer Hardliner. Nach dem Blutbadmit mindestens 129 Toten hat Hollandeim Kampf gegen Islamisten in Frank-reich eine Reihe harter Maßnahmen an-gekündigt. Dabei schreckt der Sozialistauchnichtdavorzurück,Forderungenderkonservativen Opposition und sogar derrechtsextremen Front National (FN) auf-zugreifen. Hollande reagiert damit aufeine dramatische Ausnahmesituation –und zeigt zugleich politisches Geschick.

Eine wahre „Kehrtwende“ in der Si-cherheitspolitik, da waren sich Frank-reichs Kommentatoren am Dienstag ei-nig, legte Hollande bei seiner Rede vor denim Schloss von Versailles versammeltenAbgeordneten und Senatoren hin. Nachdem tödlichsten Anschlag in der Ge-schichte Frankreichs kündigteer nicht nur in martialischemTon einen verstärkten Kampfgegen die DschihadistenmilizIslamischer Staat (IS) an; auchim Inneren greift er durch.

Der nach den Anschlägenverhängte Ausnahmezustandsoll rasch auf drei Monate ver-längert werden; Syrien-Rück-kehrer sollen unter Hausarrestgestellt werden; wegen Terror-vergehen verurteilten Franzo-sen mit doppelter Nationalitätsoll häufiger die französischeStaatsbürgerschaft entzogenwerden; ausländische Terror-verdächtige sollen konsequentausgewiesen werden. Außerdemsoll eine Art erweiterter Aus-nahmezustand in die Verfas-sung aufgenommen werden.

Einiges davon sind alte For-derungen der konservativen Re-publikaner von Ex-Staatschef

Nicolas Sarkozy und der Front Nationalvon Marine Le Pen. „Hollande war zumVerzweifeln geschickt. Er hat uns denWind aus den Segeln genommen“, sagt einVerantwortlicher der Konservativenzähneknirschend. „Unsere Antwort istextrem schwach“, ärgert sich ein ande-rer. „Die Rechte ist nicht zu hören.“

Traditionell ist die Sicherheitspolitikein zentrales Thema für die Konservati-ven und den Front National. Nach denAnschlägen forderte Sarkozy umgehendeine „drastische Änderung unserer Si-cherheitspolitik“ und eine „neue Ein-wanderungspolitik“ – bei vielen kam die-se Kritik an der Regierung aber gar nichtgut an. Die traumatisierte Bevölkerungerwartet von ihren politischen Verant-wortlichen Einheit und Geschlossenheit.

Mit seinen Ankündigungen für eineVerschärfung der Sicherheitsmaßnah-men erzwingt Hollande einen solchen Zu-sammenschluss hinter der Regierung –sein Premier Manuel Valls sprach von ei-

ner „heiligen Union“ – und entkräftetschon im Voraus jede Kritik an seinemKurs. Denn die Konservativen könnenkaum Maßnahmen in Zweifel ziehen, diesie selbst gefordert haben.

Zumal der gewiefte Taktiker Hollan-de seine Rede im Schloss von Versaillesfür einen Seitenhieb gegen seinen Kon-trahentenSarkozynutzte:Alser8500neueStellen bei Sicherheitsbehörden und Jus-tiz ankündigte, betonte er, damit solle diePersonalstärke des Jahres 2007 wiederhergestellt werden. Jeder verstand sofort:Damals wurde Sarkozy Präsident undkürzte in den folgenden Jahren tausendePosten bei den Sicherheitsbehörden.

Am Dienstag zeichnete sich ein par-teiübergreifender Konsens für HollandesVorschläge ab. Der Präsident weiß aberauch: Der politische Friede wird nichtlange halten, wenn Schock und Entset-zen über das Massaker vom 13. Novem-ber weichen und der Alltag langsam zu-rückkehrt. Denn schon im Dezember sind

Regionalwahlen, der letztegroße Urnengang vor den Prä-sidentschaftswahlen 2017.

Unklar ist noch, wie sich dieAnschläge auf das Wähler-verhalten auswirken werden.Profitieren könnte der FrontNational, der gegen den Islamund Flüchtlinge mobil macht.ParteichefinLePenforderteamMontag einen „sofortigen Ein-wanderungsstopp“. Die Wäh-ler könnten sich in Krisenzei-ten aber auch hinter HollandesSozialisten stellen, wenn sie dieMaßnahmen der Regierung imAnti-Terror-Kampf gutheißen.

Noch bleibt der Wahlkampfausgesetzt – doch spätestenskommende Woche dürfe erwieder anlaufen. „Wenn dieZeit der Trauer vorbei ist“, sodie Zeitung „La Voix du Nord“,„dann wird schnell wiederWahlkampf herrschen.“

Selbst die Konservativen bewundern das so bisher nicht bekannte tak-tische Geschick Hollandes. Foto: AFP

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WIESLOCH−WALLDORF 3Nr. 267 / Rhein-Neckar-Zeitung Mittwoch, 18. November 2015

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DIE RNZ GRATULIERT

Alles Gute!Wiesloch. Hildegard Thil, BreslauerStr. 1, 75 Jahre.

Dielheim. Otmar Ritz, Schönborn-straße 29, 79 Jahre.

Malsch. Elisabeth Mayer, 90 Jahre.

Mühlhausen. Imelda Geiß, UntereMühlstr. 56 B, 85 Jahre.

Rauenberg. Josef Seiferling, Am Rai-nacker 15, 83 Jahre.

Rauenberg-Malschenberg. Helma Be-cker, Letzenbergstr. 68, 81 Jahre.

Starkes Signal der Schüler

Wiesloch. (rö) „Das finde ich das Beste daran: Dass die Schü-ler sich Gedanken gemacht und auch an die Partnerschulengedacht haben“, sagteDr. SvenjaKuhfuß,Rektorin desWies-locher Ottheinrich-Gymnasiums, der RNZ. Alle Schüler undLehrer hatten sich gestern in der großen Pause auf demSchulhof versammelt und aus Anlass der Terroranschlägevom vergangenen Freitag in Paris ein überdimensionales„Peace for Paris“-Zeichen gebildet. Das Bild soll zusam-

men mit „Worten des Trostes“ an die französischen Part-nerschulen in Fontenay-aux-Roses bei Paris und in Jacoubei Montpellier geschickt werden. Die Idee kam laut der Rek-torin aus den Reihen der SMV: Die Schülersprecher Gina-Chiara Eller, Kai Mannschott und Melisa Erdönmez hattensich über das Wochenende unter dem Eindruck der An-schläge auf die Aktion verständigt. Zusammen mit den Ver-bindungslehrern hatten sie auch eine Schweigeminute vor-

bereitet, mit der schon am Montag um 12 Uhr der Opfervon Paris gedacht wurde. „Wir hatten eine kurze Konferenzund natürlich unterstützt das gesamte Kollegium die Akti-on“, sagte Svenja Kuhfuß. Auch von Elternseite gab es po-sitive Reaktionen: So berichtete die Rektorin von der E-Maileiner Mutter, die sich für die „ganz liebe Geste“ bedankte.Letztlich beteiligten sich mehr als 1000 Schüler und über100 Lehrer am Peace-Zeichen. Foto: Helmut Pfeifer

„Zeichen der Solidarität mit den französischen Freunden“Im Wieslocher Rathaus liegt ein Kondolenzbuch aus, in das sich die Bürger eintragen können – Flaggen auf Halbmast

Wiesloch. (pen) Auf die schrecklichenTerroranschläge in Paris vom Wochen-ende, bei denen über 120 Menschen umsLeben kamen und viele verletzt wurden,hat auch Wiesloch reagiert und die Flag-gen auf Halbmast gesetzt. Am Empfangdes Rathauses liegt ein Kondolenzbuchaus, in das sich die Bürger eintragen kön-nen und das an die französische Part-nerstadt Fontenay-aux-Roses bei Parisgeschickt werden soll. „Wir wollen da-mit ein deutliches Zeichen der Solidari-tät mit unseren französischen Freundensetzen“, erklärte Bürgermeister LudwigSauer in einem Pressegespräch.

Erst vor wenigen Tagen war Ober-bürgermeister Franz Schaidhammer miteiner kleinen Abordnung in Fontenay-aux-Roses zu Gast. Anlass war die neuePartnerschaft zwischen Fontenay undWieslochs polnischer Partnerstadt Zab-kowice Slaskie. Am Mittwoch hatten dieBürgermeister beider Städte an der Ze-remonie zum Ende des Ersten Weltkrie-ges teilgenommen und am Ehrenmal fürdie Stadt Wiesloch Blumen niedergelegt.

In einem Kondolenzbrief an LaurentVastel und Dominique Lafon, die Ver-waltungsspitze von Fontenay-aux-Ro-ses, schreibt OB Franz Schaidhammer:„Wir, die Bürgerinnen und Bürger aus

Wiesloch, möchten Euch wissen lassen,dass wir mit Euch trauern und Euch inFreundschaft zur Seite stehen.“ Um an

die Toten, Verletzten und die trauerndenHinterbliebenen des Anschlags in Pariszu gedenken, können Bürger am Wies-

locher Fontenay-aux-Roses-Platz an derRingstraße Blumen ablegen und Kerzenanzünden.

Wiesloch nimmt nach den Terroranschlägen von Paris Anteil: Die Flaggen wehen auf Halbmast (wie am Alten Rathaus, links), im Rathausliegt ein Kondolenzbuch aus (Mi.), das in die Partnerstadt Fontenay-aux-Roses geschickt werden soll, und vor dem Rathaus und auf dem Fon-tenay-aux-Roses-Platz brennen Kerzen. Fotos: Jan A. Pfeifer

Gewerbegebiet: Mehraufwand von 170 000„Ruhberg II“ war Thema in Mühlhausens Rat – Gemeinde schließt Deckungslücke

Mühlhausen. (seb) „Das war die schnells-te Erschließung, die wir je gemacht ha-ben.“ Gute Nachrichten hatte Dr. Tho-mas Dopfer in der jüngsten Gemeinde-ratssitzung in Mühlhausen, als er für denErschließungsträger ESB Kommunal-projekt AG den Abschlussbericht zur Ge-werbegebiets-Erweiterung „Ruhberg II“vorstellte. Man habe „einige knifflige Si-tuationen“ gemeistert und konnte es den-noch bei den ursprünglich avisierten Er-schließungskosten von rund drei Millio-nen oder 60 Euro pro Quadratmeter be-lassen.

Allerdings war das nur möglich, weilunvorhergesehen notwendig werdendeMaßnahmen überwiegend in den Zu-ständigkeitsbereich der Gemeinde fielen.Bei Gesamtaufwendungen von 3,2 Mil-lionen Euro ergibt sich eine Deckungs-lücke von rund 170 000 Euro, die aus dem

Gemeindehaushalt geschlossen wird. Siesummiert sich aus den Kosten für Leer-rohre für die Internetversorgung perGlasfaser, Feldweg am Waldrand, Ni-veau-Angleich zum bestehenden Ge-werbegebiet nebenan, Löschwassertankmit 60 000 Litern, ohne den Wasser-menge und -druck im Gewerbegebietnicht ausreichten, sowie ein Regenrück-haltebecken.

„Ruhberg II“ misst 5,04 Hektar, ne-ben der 5600-Quadratmeter-Fläche, aufder der Bauhof der Gemeinde entsteht,gibt es dort 21 Gewerbegrundstücke, vondenen fünf bereits verkauft sind. LautBürgermeisterJensSpanbergersindsechsweitere in privaten Händen und neunkann die Gemeinde noch vermarkten.„Für drei davon gibt es schon Interes-senten, die Nachfrage ist nach wie vorhoch.“ Er ergänzte in Sachen Internet:

„2017 wird Ruhberg II ans Fibernet desKreises angeschlossen.“

„Positiv überrascht“ zeigte sich Ste-phanie Kretz (CDU), sowohl über das„sportliche Tempo“ als auch die ver-gleichsweise geringen Mehrkosten. Kri-tisch war Dr. Bernhard Drabant (Grüne)wegen der enormen Größe des Gewer-begebiets: Man befürchte eine „Zersie-delung“. Außerdem bezweifelte Drabantdie Prognosen der Wirtschaftsförderung,es müsse sich noch erweisen, ob alle 21Grundstücke vermarktet werden kön-nen.

Bürgermeister Spanberger infor-mierte anschließend über verschiedeneArbeitsvergaben durch die Verwaltung:für drei Gewerke am Kinderhaus Rettig-heim für 147 000 Euro und für die Schütt-guthalle des neuen Bauhofs knapp 51 000Euro.

Viele Themen inSt. Leon-Rots Rat

St. Leon-Rot. Die Friedhöfe und derSt. Leoner See: Das sind zwei der The-menfelder, denen sich der Gemeinderatin seiner nächsten Sitzung am Dienstag,24. November, 19 Uhr, im Ratssaal desRathauses widmet. Zunächst geht es umden Auftrag zum Neubau eines Kiosks ander Liegewiese des St. Leoner Sees, an-schließend um Voruntersuchungen füreinen „Masterplan“ mit vielfältigenMaßnahmen auf der Erholungsanlage.Auch werden Änderungen der Gebüh-renordnung für den St. Leoner See the-matisiert. Danach geht es um „Begeg-nungsstätten“ an den Friedhöfen in Rotund St. Leon, um die Einrichtung vongärtnergepflegten Grabfeldern und dieGestaltung eines neuen Urnengrabfeldsin St. Leon. Nachdem man sich mit einerTerminverschiebung der Bürgerbefra-gung zu einer möglichen Ortsumfahrungfür St. Leon befasst hat, widmet der Ratsich dem Energiebericht 2014, Sach-standsinformationen zur Verlegung der110-Kilovolt-Leitung am Roter Ortsrandund dem Beginn des Bebauungsplan-verfahrens für das Baugebiet „Rot Süd“.

Walddurchsuchungfür den Ernstfall

Walldorf. Wie das Forstrevier Walldorfmitteilt, führt die Bereitschaftspolizei-direktion Bruchsal zu Übungszweckenam Donnerstag, 19. November, eineWalddurchsuchung in Walldorf durch.Der Einsatz findet von 13.30 bis 15.30 Uhrwestlich der B 291 zwischen der A 5 unddem Hardtbach statt. Inhalt der Übungist das taktische Vorgehen bei der Suchenach verletzten oder vermissten Perso-nen und Gegenständen. Etwa 30 Beamtewerden den Ernstfall proben, wobei es amSchluss auch zur „Festnahme“ der ver-meintlichen Täter kommt. Die Fahrzeu-ge der Polizeikräfte werden im Bereichdes Parkplatzes Reilinger Weg abge-stellt. Wer am Donnerstag im Wald un-terwegs ist, wird gebeten, den genanntenBereich während der Übung möglichst zumeiden.

Adventscafé imTheater im Bahnhof

Dielheim. (aot) „Als es noch Ritter, Geis-ter und Gespenster gab“ ist das Motto desdiesjährigen Adventscafés im Theater imBahnhof in Dielheim am Sonntag, 29. No-vember, 16 Uhr. Die Besucher werden beiKaffee und Kuchen zu einem bunten Pro-gramm eingeladen, in dem die Wieslo-cher Autorin Karin Hirn „Die Teufels-beschwörer“ und „s’Hochzeitsbäumel“liest, zwei traditionelle Sagen aus der Re-gion, die sie neu bearbeitet hat. Der Diel-heimer Autor Anton Ottmann erzählt vonden „Rittern vun un zu Walldorf“ und von„Boris dem Bäcker“, die im Mittelalterunsere Region unsicher machten, Ähn-lichkeiten mit heute lebenden Personensind beabsichtigt. Das Ganze wird um-rahmt und garniert mit mittelalterlicherMusik und Gesang vom Duo „Barden-sang und Zauberklang“, Daniela Osietz-ki und Friedhelm Schneidewind. Dabeikommen alte Instrumente wie die kelti-sche Harfe, die Drehleier und das Gems-horn zum Einsatz. Karten gibt es im Vor-verkauf bei Ihre Brille und Haushalts-waren Frei in Dielheim.

NACHRICHTEN IN KÜRZE

Billy Hutter stellt Debütroman vor

Wiesloch. Die Buchhandlung Eulen-spiegel lädt ein zur Lesung des Lud-wigshafener Autors Billy Hutter amDonnerstag, 19. November, 20 Uhr, inder Hesselgasse 26 in Wiesloch. Hut-ter verdient seinen Lebensunterhaltmit Haushaltsauflösungen und derRestauration alter Möbel, arbeitet anPerformanceprojekten mit und istMitbetreiber eines kleinen, privatenHeimatmuseums. „Karlheinz“ ist seinerster Roman. Auf den Stoff ist er an-lässlich einer Haushaltsauflösung ge-stoßen.KarlheinzN.wurdetotausdemRhein geborgen. Er hatte sein Lebenakribisch aufgezeichnet. Im Romanrekonstruiert Hutter aus den Restendieses Nachlasses das Leben eines Un-bekannten. Daneben ist das Buch eineautobiografische Reflexion des Au-tors und ein Stück Heimatkunde. An-meldung: Telefon 5 43 50.

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WIESLOCH−WALLDORF4 Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 267Mittwoch, 18. November 2015

WIESLOCH

Ausschuss für Technik und UmweltHeute, 18.30 Uhr, öffentliche Sitzung imBürgersaal des Alten Rathauses.

Ortsverband GrüneHeute, 20 Uhr, Jahreshauptversamm-lung im Freihof. Tagesordnung: Berich-te; Nachlese zur Oberbürgermeister-wahl; Neuausrichtung des Ortsverbands;Neuwahlen.

Jahrgang 1943/44Treffen zur Beisetzung von Franz Fuchsheute, Mittwoch, 13.30 Uhr, vor demHauptfriedhof.

AB-GemeindeHeute, 19 Uhr, Bibelgesprächsabend.

SPDHeute, 18 Uhr, Stammtisch im Frie-drichshof in der Hauptstraße 68.

Gesprächskreis Menschen nach KrebsTreffen heute, Mittwoch, 18 Uhr, im Bür-gertreff am Adenauerplatz. Hierzu sindauch Angehörige herzlich willkommen.Dr. Bergdolt ist anwesend. Weitere Aus-künfte bei Ursula Stumpf 0 62 22/5 13 91oder Heidi Galuski 0 62 22/7 02 98.

Bürgertreff am AdenauerplatzHeute, Mittwoch, 9.30 bis 11 Uhr, El-tern-Kind-Frühstück des Kinder-schutzbunds, Treffpunkt für Mütter, Vä-ter und Großeltern mit Kleinkindern. 20bis 22 Uhr, Selbsthilfegruppe des BlauenKreuzes.

Stadtteilverein AltwieslochAußerordentliche Mitgliederversamm-lung am Donnerstag, 26. November, 20Uhr, im Bürgerhaus Altwiesloch. Es solleine Änderung der Vereinssatzung be-schlossen werden, die sicherstellt, dassder Stadtteilverein weiterhin als ge-meinnütziger Verein auftreten kann.

Haus SilberbergHeute, 14.30 Uhr, Weihnachtsbäckerei inden jeweiligen Wohnbereichen.

JugendzentrumHeute, 16 bis 19 Uhr, offener Treff.

Seelsorgeeinheit Wiesloch-DielheimHeute, 14.30 Uhr, Eucharistiefeier, Lau-rentiuskirche; 16 Uhr, Vortrag „Aben-teuer Afrika“ von Hanna Ritzhaupt, Lau-rentiussaal; 19 Uhr, Taizé-Gebet, Pan-kratiuskapelle Altwiesloch.

Evangelische PetrusgemeindeHeute, 19.30 Uhr, Kindergottesdienst-vorbereitung im Gemeindezentrum West.

Liebenzeller GemeinschaftHeute, 20 Uhr, Gemeinschaftsstunde zumBuß-und Bettag.

Nordic-Walking-Treff des SCWHeute, 8.30 bis 9.30 Uhr. Treffpunkt: Mi-nigolfplatz, Dämmelwald.

TSG-LeichtathletikLauftraining und Marathonvorbereitungheute, 18.30 Uhr, im Stadion.

TSG-MännergymnastikHeute, 19.30 Uhr, Übungsabend in derTurnhalle der Albert-Schweitzer-Schu-le, Parkstraße 9, danach Treffen in derTSG-Gaststätte.

SchützengesellschaftÜbungsschießen mittwochs und freitags,18 bis 22 Uhr, im Schützenhaus.

BSG-SportgruppeDie Gymnastikstunde der Behinderten-sportgruppe findet heute um 18.30 Uhrin der Albert-Schweitzer-Gymnastik-halle statt. Die Weihnachtsfeier findet amFreitag, 4. Dezember, um 18 Uhr in derVfB-Gaststätte statt. Anmeldungen (auchfür den Frühjahrsausflug) bis spätestensSamstag, 21. November, bei Rudi Stam-mer unter 0 62 22/7 37 02.

MeditationskreisHeute, 20 Uhr, im Gemeindehaus St. Lau-rentius, rechter Eingang, Adenauerplatz.

CVJMHeute, 20 Uhr, Hauskreis bei FamilieFath, Rauenberg. Informationen unter0 62 22/6 27 55.

WALLDORF

Infoabend für ElternHeute, 20 Uhr, Infoabend für Eltern derSchulanfänger in der Aula der Wald-schule zum Thema „Schulreife“.

„Walldorfer erzählen Walldorfern“Treffen morgen, Donnerstag, um 15.30Uhr im Astor-Stift; Vortrag mit Bildernvom 1. April 1945: „Amerikaner in Wall-dorf“. Alle Walldorfer, auch Neubürger,sind herzlich eingeladen.

St. PeterHeute, 19.30, Uhr, Ü 40-Auszeitgottes-dienst.

StraßensperrungDie Stadt teilt mit: Wegen Bauarbeitenmit einem Mobilkran ist die Straße AmAlten Zimmerplatz heute, Mittwoch, bisetwa 15 Uhr komplett für den Verkehr ge-sperrt.

Jahrgang 1940Morgen, Donnerstag, Treffen zur Beer-digung von Hannelore Rodat am SBK.Abfahrt nach Bruchsal um 13 Uhr; Mit-fahrgelegenheit ist gegeben.

Walldorfer TafelDie Walldorfer Tafel ist mittwochs undsamstags von 13 bis 15.30 Uhr, Albrecht-Dürer-Straße 2, geöffnet.

Bewegungsförderung für AmputierteKraft-, Ausdauer- und Beweglichkeits-training mit und ohne Prothese mitt-wochs, 18.30 bis 19.30 Uhr und freitags,16 bis 17 Uhr, im „Anpfiff ins Leben“-Ju-gendförderzentrum.

BehindertensportvereinHeute: Sportkegeln für Juniorinnen undJunioren, 19.30 bis 21 Uhr; für Aktive, 20bis 22 Uhr, Kegelhalle der Astoria-Halle.

Stadtbücherei: Story TimeHeute, 16.30 bis 17.15 Uhr, Vorlesespaßin englischer Sprache für Kinder ab vierJahren; es sind keine Vorkenntnisse er-forderlich.

FRAUENWEILER

Evangelische PaulusgemeindeHeute, 18.30 Uhr, CU Jugendkreis (CVJM)im Gemeindehaus.

BAIERTAL

Katholische Pfarrgemeinde St. GallusHeute, 11.30 Uhr, Messfeier.

MusikvereinHeute, 17 Uhr, Blockflötenunterricht II,Probenraum, Pestalozzischule.

SportschützenvereinTraining heute: Kinder- und Jugend-training 18 bis 19.30 Uhr in der Sport-halle der Pestalozzischule.

Café SpätleseMorgen, Donnerstag, 9 Uhr, Literatur-frühstück mit Buchvorstellung „Der alteKönig in seinem Exil“ von Arno Geiger.

SCHATTHAUSEN

JugendzentrumHeute, 18 bis 20 Uhr, offener Treff.

Evangelische KirchengemeindeHeute, 19 Uhr, Abendmahlsgottesdienstam Buß- und Bettag; 20 Uhr, Sitzung desGemeindebeirats im Gemeindehaus.

DIELHEIM

St. CyriakHeute, 7.45 Uhr, Schulgottesdienst; 15Uhr, Messfeier.

Ökumenischer GottesdienstHeute, 19 Uhr, ökumenischer Gottes-dienst zum Buß- und Bettag mit demSinsheimer Bläserensemble in der ka-tholischen Kirche.

HORRENBERG-BALZFELD

SeniorennachmittagHeute, 14 Uhr, Seniorennachmittag imLudwig-Englert-Haus in Balzfeld. Vor-trag von Sieglinde Rieder: „Warum dieJahre schneller vergehen, wenn wir älterwerden.“

MALSCH

Katholische PfarrgemeindeHeute, Mittwoch, 15 Uhr, Wortgottes-dienst im Malscher Hof.

KonkordiaHeute, 18.45 Uhr, Probe der Jugendka-pelle; 20 Uhr Probe der Aktivenkapelle.

MÜHLHAUSEN

Katholische Kirchengemeinde(rka) Heute, 18.30 Uhr, Wortgottes-dienst.

Seniorenkreis(rka) Heute, 14 Uhr, Seniorennachmittagin der Bernhardushalle; Fachvortrag vonHerzspezialist Dr. Richard Daikeler:„Damit das Herz im rechten Taktschlägt.“

RETTIGHEIM

Ortskartell(g.ö.) Heute, 19.30 Uhr, Ortskartellsit-zung im TSV-Clubhaus.

St. Nikolaus(g.ö.) Heute, 18.30 Uhr, Heilige Messe.

Seniorensportgruppe ’88Heute, 8.45 Uhr, Nordic Walking, Startam Eingang zum Sportplatz.

TAIRNBACH

HeimatvereinVorstandssitzung heute, 19 Uhr, im Ver-einsraum im Schloss.

RAUENBERG

GemeinderatÖffentliche Sitzung heute, 18 Uhr, imBürgersaal des Rathauses.

St. Peter und Paul(BeSt)Heute,10Uhr,Wortgottesdienst imSeniorenheim Römergarten.

Verein der Hundefreunde„IPO-Gruppe“ mittwochs ab 16, sams-tags ab 15 Uhr; Training bei jedem Wet-ter, Hundeplatz, Rauenberger Straße 10.

Musikverein RauenbergProben heute: Saxofone (Theresa), alterProberaum, Mannabergschule, 16 bis18.15 Uhr; 16.30 bis 17.15 Uhr, Schüler-kapelle.

MALSCHENBERG

VdK-OrtsverbandAdventsfeier am Samstag, 28. Novem-ber, 15 Uhr, im Untergeschoss der Brun-nenberghalle. Programm: Festanspracheund Ehrungen.

MGV LiederkranzHeute, 19.30 bis 21 Uhr, Chorprobe für al-le, anschließend bis 21.30 Uhr Stimm-probe Tenor und Bass; jeweils im Un-tergeschoss der Brunnenberghalle Mal-schenberg.

ROTENBERG

Katholischer Kirchenchor St. CäciliaHeute, 14 Uhr, Pflegearbeiten an derLourdesgrotte. Freiwillige sind herzlichwillkommen.

ST. LEON-ROT

GV Frohsinn RotSingstunden heute: 19 Uhr, Männerchor;20.30 Uhr, Frauenchor.

Evangelische ChristusgemeindeMittwoch, 19 Uhr, Gottesdienst zum Buß-und Bettag.

FC RotHeute, 15 Uhr, Freizeit-Stammtisch-Treff in der FC-Sportgaststätte.

Freie WählerHeute, 19.30 Uhr, Fraktionssitzung imRestaurant „Zum Löwen“.

VfB St. LeonHeute, 19 Uhr, VfB St. Leon gegen TSVMichelfeld.

Gesundheits-Vorsorge-GruppeHeute, 19 Uhr, Gymnastik für jeder-mann in der Mönchsberg-Sporthalle St.Leon.

Sozialstation: Betreute GruppeTreffen heute, Mittwoch, 14 bis 16.30 Uhr,im Caritas-Seniorenzentrum.

IM NOTFALL

Apotheken-Notdienst:Rathaus-Apotheke Nußloch, SinsheimerStraße 13, Telefon 0 62 24/1 20 22.

BERATUNGEN

Beratungsstelle Wiesloch(Alkohol, Drogen) heute Sprechzeit von14 bis 17 Uhr; Selbsthilfegruppe (Alko-hol-, Medikamenten-, Drogenprobleme),19.45 Uhr; Angehörigengruppe für Fa-milienmitglieder von Alkohol- und Me-dikamentenabhängigen, jeweils am ers-ten Mittwoch jeden Monats um 20 Uhr,in der Beratungsstelle Wiesloch, Westli-che Zufahrt 14, Telefon 0 62 22/5 20 88.Selbsthilfegruppe (Alkohol-, Medika-

menten-, Drogenprobleme), heute, 20Uhr, Geschäftsstelle Aktionsgemein-schaft Drogen, Zur Helde 5, Telefon0 62 22/58 79 43.

Elternkurs im JugendzentrumMittwochs von 9 bis 11 Uhr im Jugend-zentrum Wiesloch. Zur Förderung derErziehungskompetenzen und der sozia-len Integration von Eltern mit türki-schem Migrationshintergrund. Info: Ele-na Kazakov, Internationaler Bund,Adelsförsterpfad 10/0, Telefon 0 62 22/38 81 97, [email protected].

Kirchliche Sozialstation WieslochMontag bis Freitag jeweils von 8 bis 16Uhr geöffnet, Hesselgasse 62, Telefon0 62 22/21 07 oder 01 70/7 77 34 54.

Beratungsstelle St. Leon-Rot(Alkohol, Drogen), heute Sprechzeit von14 bis 16.30 Uhr, Altes Rathaus St. Leon,Marktstraße 81, Telefon 01 70/3 80 78 54.

Angehörigengruppe PZNAngehörigengruppe für Patienten mitPsychosen heute von 18 bis 19.30 Uhr,Gruppenraum Psychiatrische Instituts-ambulanz (PIA), Zentralgebäude. Wei-tere Infos unter Telefon 0 62 22/55 12 09.

VOLKSHOCHSCHULE HEUTE

WieslochHeute beginnt: Realschule: 18 Uhr Eng-lisch B1: Brush up your English, Modul2.

BLICK AUF DIE LEINWAND

Luxor-FilmpalastJames Bond – Spectre heute um 15.30,16.45, 17.30, 20, 21 Uhr; Scouts vs. Zom-bies um 18 Uhr; Fack Ju Göhte 2 um 15Uhr; Er ist wieder da um 15.30 und 19Uhr; Ritter Trenk um 15 Uhr; Hotel

Transsilvanien 2 um 15 Uhr; Alles stehtKopf um 15 und 17 Uhr; Everest um 19Uhr; Sneak Preview um 21.30 Uhr; TheHunger Games – Mockingjay Teil 2 um20, 21.30 und 23 Uhr; Doppelnacht: TheHunger Games – Mockingjay Teil 1 und2 um 17.30 Uhr.

KINO IN HEIDELBERG

Gloria/GlorietteEr ist wieder da (21.30), Hördur – Zwi-schen den Welten (15), Malala – Ihr Rechtauf Bildung (17), Die Schüler der Ma-dame Anne (19.10), Spectre (15.45, 19.15,22.30).

KameraRitter Trenk (14.15), Irrational Man(16.20, 21.10), Macbeth (18.40, engl.OmU).

KarlstorkinoVirgin Mountain (19, OmU).

THEATER IN HEIDELBERG

Theater der StadtLe nozze di Figaro, Marguerre-Saal/Foy-er, 19.30 Uhr, Einführung um 18.45 Uhr;Der satanarchäolügenialkohöllischeWunschpunsch (ab 6 J.), Alter Saal undProbebühne, Friedrich 5, 9.15 und 11.30Uhr; Theatre, Freedom, Dialogue – Per-formative Lecture: „Keine Liebe“, Pro-bebühne Friedrich 5, 20 Uhr.

Zwinger1Tschick, 20 Uhr.

Zwinger3From Zero to Hero?!, Ensembleprojekt12+, 11 Uhr.

Pädagogische HochschuleDie Grünen Schuhe – Leben auf derFlucht, Keplerstraße 87, 20 Uhr.

Termine in der Region GESCHÄFTSLEBEN

Frische Äpfel für die Tafel

Wiesloch.Der Obstbaubetrieb Jürgen Zuber aus Baiertal hat derWieslocher Tafel zum zwei-tenMal eine Spende in Form von erntefrischen Äpfeln undBirnen aus eigenemAnbau über-geben. Das Obst im Wert von insgesamt rund 500 Euro wird der Tafel je nach Bedarf ge-liefert. „Es war uns ein Anliegen, die Arbeit der Wieslocher Tafel weiterhin zu unterstüt-zen. Das, was die rund 100 Ehrenamtlichen leisten, um anderen Menschen zu helfen, istwirklich bemerkenswert“, erklärte Angelika Zuber vom Obstbaubetrieb. Die Verantwortli-chen der Tafel zeigten sich sehr erfreut über das frische Obst. Das Bild zeigt die Abho-lung einiger Obstkisten mit (v.li.) Inno Santner (Tafel), Jochen Zuber, Jürgen Zuber, Karl-Heinz Hammerschmidt und Manfred Zöller (beide Tafel). Foto: Pfeifer

AKTUELLE KURSE DER VHS

Vortrag: Die SchilddrüseDielheim. Die VHS veranstaltet denVortrag „Die Schilddrüse – die Diva un-ter den Organen“ am Freitag, 20. No-vember, 19 bis 20.30 Uhr, in der Leim-bachtalschule Dielheim. Ängste undBeklemmungsgefühle, nervöse Zu-stände und vieles mehr lassen sich oft-mals auf eine Fehlfunktion der Schild-drüse zurückführen.

Seminar „Aktien & Co“Wiesloch. Das Seminar „DAX 14 000 –Alles über Aktien & Co“ findet amSamstag, 21. November, 10.30 bis 14.30Uhr, im VHS-Zentrum in Wiesloch statt.Es richtet sich an alle, die bankenun-abhängig Grundlegendes über dieGeldanlage und Vermögensbildung er-fahren wollen.

Tea and TalkWiesloch.DieVHS-Sprachenschulelädt

wieder samstags zu „Tea and Talk“ ein:am 21. November, 12. Dezember und 16.Januar, jeweils von 10 bis 11.30 Uhr, imVHS-Zentrum.

Tanztag zum Thema „Rückzug“Wiesloch. Die VHS in Wiesloch, Ring-straße 1, veranstaltet am Sonntag, 22.November, 9 bis 13 Uhr, einen Tanztagzum Thema „Rückzug – nach innenschauen“. Es werden Kreistänze ausverschiedenen Kulturen und Ab-schiedsrituale getanzt.

Vortrag: Feng ShuiWiesloch. Die VHS veranstaltet amDienstag, 24. November, 19 bis 21.15Uhr, den Vortrag „Feng Shui – woraufes ankommt in Wohnung, Haus undGarten“.

Fi Info: Anmeldungen bei der VHS un-ter Telefon 0 62 22/9 29 60.

Privatgymnasiumlädt Vierklässler ein

St. Leon-Rot. Das Privatgymnasium St.Leon-Rot lädt alle interessierten Elternund Kinder, die zurzeit die vierte Klassebesuchen, ein, am Freitag, 20. Novem-ber, die Schule kennenzulernen. Zu Be-ginn wird um 16 Uhr das pädagogischeKonzept vorgestellt. Im Anschluss be-steht die Möglichkeit, in geführten Klein-

gruppen das Schulgebäude, die Sport-halle und den naturnahen Pausenpark zubesichtigen. Schüler präsentieren zu-sammen mit dem Lehrerkollegium anvielfältigen Stationen Lerninhalte undMethoden und geben Einblick in denSchulalltag des Privatgymnasiums. Auchinteressierte Quereinsteiger können die-sen Tag für eine Beratung nutzen. Wer ander Informationsveranstaltung teilneh-men möchte, sendet bitte eine E-Mail mitAngabe der Personenzahl an [email protected].

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WIESLOCH−WALLDORF 5Nr. 267 / Rhein-Neckar-Zeitung Mittwoch, 18. November 2015

„Scones“ spielen Kurpfälzer WeihnachtsliederDie „Little Kurpfalz Coverband“ hat ihre erste CD veröffentlicht – Am Sonntag Benefizauftritt für die Ökumenische Hospizhilfe

Von Hans-Joachim Of

Wiesloch/Walldorf. Es gibt sie seit rundzwei Jahren und sie haben sich in dieserkurzen Zeit durch intensive Livekon-zerte schon eine treue Fangemeinde er-spielt, die immer größer wird. „The Sco-nes – Little Kurpfalz-Coverband“ hat inder Rhein-Neckar-Region ein Allein-stellungsmerkmal: Das Konzept, be-kannte englische Songs in deutscher, vorallem Kurpfälzer Sprache zu bieten, trifftvoll ins Schwarze. Mit ehrlichen, hand-gemachten Coversongs und auch eigenenStücken punkten Helmut Dörr aus Wies-loch und der Walldorfer Jürgen Köhlerbei Alt und Jung.

Jetzt haben die beiden Gitarristen undSänger ein besinnliches, emotionales undzu Herzen gehendes Album mit dem Ti-tel „Kurpfälzer Weihnachtslieder“ unddamit ihre erste CD überhaupt aufge-nommen. „Die Idee kam uns bei der letzt-jährigen Weihnachtsbaumaktion inWalldorf. Bei der späteren Schecküber-gabe stand bereits in der Rhein-Neckar-Zeitung, dass wir an ein Album mit Weih-nachtsliedern denken“, sagen die beidenVollblutmusiker. „Und was in der Zei-tung versprochen wird, muss man hal-ten“, schieben sie lachend nach.

Neben Stücken wie „Das große Festder Liebe“, „Sou um die Weihnachts-zeit“ oder „Schunn widder isch ä Johrvorbei“ hat das besondere Duo mit „Lie-wer Gott, guck dir des oo“ auch das ak-tuelle Flüchtlingsthema aufgegriffen und

einen Song, der im Wortsinn unter dieHaut geht, geschrieben. Auch das me-lancholische, leise Lied „Stille“ ist Kinofür die Ohren und der Zuhörer hat sofortBilder,dieeinemtagtäglichbegleitenoderin den Medien vor Augen geführt wer-den, im Kopf. Der Song packt den Hörer,der ergreifende (in diesem Fall von Jür-gen Köhler geschriebene) Text fährt oh-

ne Umwege direkt ins Herz und in die Ma-gengrube. Am Ende fast aller melan-cholischen Lieder, die die aktuelle Situ-ation in einer nicht immer heilen Wegüberaus treffend beschreiben, lautet je-doch die Botschaft, dass man die Hoff-nung niemals aufgeben solle. „Steh bloßwidder uff“, heißt es für diejenigen, diegefallen oder krank sind oder denen Stol-

persteine in den Weg gelegt werden.Alle Texte und die Musik stammen aus

der Feder von Helmut Dörr (auch be-kannt von „KraichgauSound“) und Jür-gen Köhler, der auch bei der WalldorferBand „Saitensprung“ mitwirkt. Aufge-nommen und gemischt wurden die achtLieder im Wieslocher Homestudio vonHelmut Dörr. Gemeinsam gestaltete manauch das CD-Booklet.

Vor Weihnachten sind noch zahlrei-che Auftritte geplant: „The Scones“ tre-ten zunächst am Sonntag, 22. November,18 Uhr, zugunsten der ÖkumenischenHospizhilfe Südliche Bergstraße im PZN-Festsaal Wiesloch auf (Kartenvorver-kauf: Bücher Dörner in Wiesloch und Uh-ren Ritzhaupt in Walldorf) und spielen amSonntag, 6. Dezember (2. Advent), imWalldorfer Café Art. Am 12. und 19. De-zember sind sie im Rahmen der Wall-dorfer Weihnachtsbaumaktion zu sehenund hören. „Wir wollen mit unserer Mu-sik und den Tonträgern nicht reich wer-den, sondern die CDs bei den anstehen-den Benefizkonzerten für zehn Euro ver-kaufen, wobei die Hälfte davon an den je-weiligen Veranstalter gespendet wird“,lassen„TheScones“wissen.DortwirddasAlbum auch erstmals der Öffentlichkeitvorgestellt – außer dem Song „Stille“wurden alle Lieder bislang noch nicht livegespielt. Und im nächsten Jahr, so viel seischon verraten, wird sich diese beson-dere „Little Kurpfalz-Coverband“ be-reits an die Aufnahmen für ein weiteresAlbum machen.

„The Scones – Little Kurpfalz-Coverband“ mit Helmut Dörr (li.) und Jürgen Köhler habenjetzt ihre erste CD veröffentlicht. Foto: Hans-Joachim Of

Gibt es einen Tannenbaum-Notdienst?Die Weihnachtskomödie „Erna, der Baum nadelt“ feierte im Werkraumtheater Premiere

Walldorf. Nadelnde Bäume und andereWeihnachtskatastrophen: Davon han-delt das neue Stück im Walldorfer Werk-raumtheater, das dem Publikum und auchden Akteuren sichtlich Spaß macht.

Doch zuvor waren bekannte Dialog-zeilen zu hören: „Same procedure as lastyear, Miss Sophie? – Same procedure asevery year, James.“ Denn Miss Sophie(Daniela Pelzl) feiert ihren 90. Geburts-tag auf der Werkraumtheaterbühne, lie-

bevoll umsorgt von Butler James (StefanFahle). Auch diverse unsichtbare Gent-lemen und der angeschraubte, unum-gängliche Teppichtiger sind mit von derPartie. Der Kultsketch bereitete allenAnwesenden viel Freude, ehe „Erna, derBaum nadelt“ Premiere feierte.

Mit viel Ironie werden darin Trubelund Hektik der Advents- und Weih-nachtszeit auf die Schippe genommen –in Kurpfälzer Mundart. Unter der Regie

von Theaterleiterin Jasmin Rahimi-La-ridjani geht beim geplanten besinnlichenWeihnachtsfest einiges schief. Schorschund Erna Winnes aus Walldorf (ClaudiaSchröder in der „Hosenrolle“ und Mi-chaela Erb) müssen nicht nur feststellen,dass der Weihnachtsengel kaputt ist, dieChristbaumspitze fehlt, die „Zimtwaff-le“ zu hart sind und das Christkind nir-gendwo zu finden ist, nein: Der Baum be-ginnt auch noch zu nadeln. Ob er die neu-en Kugeln nicht vertragen hat? Was tun?Jetzt noch umtauschen? Gibt es einenTannenbaum-Notdienst?

Nachbarnkommenvorbei, jemandvonder Rhein-Neckar-Zeitung und sogar ei-ne Professorin vom botanischen Institut.Was für ein Drama! Schorsch und Ernasind fassungslos, das Kind Martin (Mat-tis Schröder) steht spöttelnd daneben undkeiner weiß, was zu tun ist.

Die Schauspiel-Truppe zeigt sich trotzgroßer Altersspanne als gut eingespieltesTeam, tritt locker und mit viel Spielwitzauf und baut einige Improvisationen ein.Die beiden Hauptdarstellerinnen ließenihre Figuren lebendig werden, die Ne-benrollen waren nicht nur schmücken-des Beiwerk. Kein Schnickschnack, kei-ne teuren Kostüme oder sonstigen Hilfs-mittel, dafür ein gut aufgelegtes En-semble, das ausgelassen in Dialog mit denZuschauern tritt.

Fi Info: „Erna, der Baum nadelt“ wird er-neut am Samstag, 21. November, undSamstag, 5. Dezember, jeweils 20 Uhr,aufgeführt. Infos im Internet unterwww.werkraumtheater.de.

Improvisationen und Dialoge mit dem Publikum sorgen neben gelungenen Gags für jede Men-ge Spaß im neuen Werkraumtheater-Stück „Erna, der Baum nadelt“. Foto: Pfeifer

„Verbesserungfür Pendler“

Bahn antwortet auf Anfragevon Kai Schmidt-Eisenlohr

Wiesloch. (rnz) „Die wichtige morgend-liche Pendlerverbindung von Wiesloch-Walldorf nach Stuttgart ist gesichert unddas mit einem für die Nutzer kosten-neutralen und verbesserten Angebot“,freut sich der Grünen-Landtagsabge-ordnete Dr. Kai Schmidt-Eisenlohr übereine Antwort der Bahn auf ein dringli-ches Schreiben, das er an den Konzern-bevollmächtigten für Baden-Württem-berg gerichtet hat. Zuletzt hatte er vonunzufriedenen Bahnfahrern die Sorgegehört, dass der IC 181 (um 7.04 Uhr Rich-tung Stuttgart) im Winterfahrplanscheinbar ersatzlos gestrichen sei. DieBefürchtung stand im Raum, dass dieBahnreisenden künftig zunächst nachHeidelberg fahren und dort zu einem we-sentlich höheren Preis in einen ICE um-steigen müssten. Die Alternative dazuwäre die IC-Verbindung um 6.25 Uhr abWiesloch-Walldorf gewesen, die aber be-reits heute stark überlastet ist und im-mer noch mit alten Interregio-Wagen be-trieben wird. Auch dies laut Schmidt-Ei-senlohr ein unhaltbarer Zustand, den erbereits mehrfach bemängelt habe.

Nun stellte die DB in einem Ant-wortschreiben klar, dass anstelle des IC181 zukünftig der ICE 977 auch denBahnhof Wiesloch-Walldorf bedienenwird, sodass es von Montag bis Freitagnach wie vor die Verbindung um 7.04 Uhrnach Stuttgart gibt. Das bedeutet, dassdas Angebot sogar besser wird, denn derICE bietet neben mehr Komfort auch 80zusätzliche Sitzplätze und ein Bordbist-ro. Besonders sei es für die Pendler nachStuttgart wichtig, so Schmidt-Eisenlohr,dass die Bahn zugesagt habe, dass Be-sitzer einer IC-Zeitkarte den ICE ohneAufpreis im Fahrplan 2016 nutzen kön-nen. Zudem bestehe ab dem Fahrplan-wechsel die Möglichkeit für Besitzer ei-ner VRN-Verbundzeitkarte, ab Wies-loch-Walldorf IC-Züge zum Beispiel nachHeidelberg oder Mannheim gegen Zah-lung eines IC-Aufpreises zu nutzen, wasdann auch für den ICE 977 gelten soll.

Auch der immer wieder in der Kritikstehende IC 2099 erfährt laut Bahn zumFahrplanwechsel eine Verbesserung.Dann werden die Interregio-Wagen durchmodernisierte klimatisierte IC-Wagenersetzt. Laut Schmidt-Eisenlohr werde„bedauerlicherweise aber nicht die An-zahl der Sitzplätze“ erhöht, „da die Bahnerstaunlicherweise immer noch davonausgeht, dass die Kapazität ausreichendist“.

Eisenbahn-Verein inBaiertal gegründet

Baiertal. Auf Initiative von Eduard Ha-dek und Ortsvorsteher Karl-Heinz Mark-mann wurde vor Kurzem der BaiertalerEisenbahn-Verein geründet. Der Vereinwill die Geschichte der Eisenbahn auf derGemarkung des Wieslocher Stadtteilsdarstellen in Form von Texten, Bildern,Gleisanlagen, Geräten und Schienen-fahrzeugen jeglicher Art. Die Grün-dungsmitglieder wählten folgende Vor-standschaft: Karlheinz Kissel als ErstenVorsitzenden und Karl Ullrich als dessenStellvertreter; Schriftführer ist EduardHadek, Kassier Werner Schubert und dieBeisitzer sind Karl-Heinz Markmann,Manfred Riechert und Ute Kissel. Dienächste Sitzung findet am Mittwoch, 2.Dezember, um 18 Uhr im Clubhaus derSpVgg Baiertal statt. Interessierte Bür-ger sind willkommen.

Kirchenchor singtzum Patrozinium

Mühlhausen. (rka) Einen mehrfachenGrund zum Innehalten und Feiern hat diekatholische Kirchengemeinde St. CäciliaMühlhausen am Sonntag, 22. November.Mit einem Festgottesdienst um 10.30 Uhr,zelebriert von Pfarrer Thomas Stolle, fei-ert man den Weihetag der 1951/52 er-weiterten, künstlerisch neu gestaltetenPfarrkirche St. Cäcilia. Gleichzeitig be-geht man das Christkönigsfest sowie dasFest der heiligen Cäcilia, der Patronin derKirchenmusik, die seit dem 18. Jahr-hundertauchPatroninderPfarrkircheist.Der Kirchenchor St. Cäcilia unter sei-nem Dirigenten Martin Ritz nimmt die-sen Festgottesdienst zum Anlass, zu sei-nem 175-jährigen Jubiläum die „Missabrevis“ des zeitgenössischen niederlän-dischen Komponisten Jacob de Haan fürgemischten Chor und Bläserensembleaufzuführen. Diese ausdrucksstarke,emotionale, gemäßigt moderne Messepasst mit ihren wunderbaren, majestä-tischen Klängen genau zum festlichenCharakter des Patroziniums.

Walldorf: Widerstand gegen WindräderStellungnahme der Stadt zu den Windenergie-Plänen auf Gemarkung Sandhausen

Walldorf. (rö) Der Nachbarschaftsver-band Heidelberg-Mannheim erstellt fürsein Verbandsgebiet einen Teilflächen-nutzungsplan Windenergie. Die dort vor-gesehenen möglichen Konzentrations-zonen für Windenergie haben schon in ei-nigen Gemeinden Kritik geerntet (dieRNZ berichtete mehrfach) – so nun auchin Teilen des Walldorfer Gemeinderats,der sich im Rahmen der frühzeitigen Be-teiligung der Behörden und Träger öf-fentlicher Belange mit einer städtischenStellungnahme befasste. Während sichallerdings die CDU eine schärfere Ab-lehnung der Pläne wünschte, plädiertenGrüne und SPD für eine objektive Prü-fung der Standorte.

Problem aus Walldorfer Sicht: DieKonzentrationszone 8, am Rand der Ge-markung Sandhausens gelegen, grenztdirekt an die Walldorfer Gemarkung an– und zwar an das Gewann Röhrich, indem in den letzten Jahren Weißstörcheangesiedelt wurden, und an das Naher-holungsgebiet Walldorfer Wiesen. „Ichdachte, das kann nicht wahr sein“, sagteBürgermeisterin Christiane Staab überdie mögliche Nähe von Windrädern zumStorchenaufzuchtsgebiet.

InderstädtischenStellungnahmewirdzunächst auf die Walldorfer Wiesen ein-gegangen, die in Teilen Landschafts-schutzgebiet seien und auch stark alsNaherholungsbereich genutzt würden.Zum Gewann Röhrich und der Stor-chenwiese heißt, die Anstrengungen derStadt hätten wieder „zu einer dauer-haften Population von Weißstörchen ge-führt“. Ihr Lebensraum erstrecke sichaber auch auf die Bereiche jenseits derGemarkungsgrenze in Richtung Sand-hausen, St. Ilgen und Nußloch in die ge-plante Konzentrationszone Windenergie.„Durch die Stellung von Windrädernkönnen Beeinträchtigungen für die Tiereselbst, ihre Flugbahnen und ihre Nah-rungsgebiete entstehen“, heißt es in derStellungnahme. Es seien in diesem Ge-biet auch andere Vogelarten anzutreffen,darunter der Rote Milan, der „besonde-rer Fürsorge und Beachtung“ bedürfe.Hingewiesen wird außerdem auf denFlugplatz Walldorf („Hindernisse sindnicht verträglich“) und ganz allgemeinauf den Landschaftsschutz. Fazit ausSicht der Stadt: „Der Bau von Windrä-dern löst auf Walldorfer Gemarkungdeutlich erkennbare Störungen aus.“

„Ich habe mich richtig geärgert“, sahWerner Sauer (CDU) in den Plänen „einebodenlose Frechheit“. Die städtischeStellungnahme sei „viel zu milde“ undmüsse„schärfer formuliert“werden.„DieStörche werden verschwinden“, be-fürchtete Sauer. Eine gegenteilige Auf-fassung vertrat Wilfried Weisbrod für dieGrünen. Der Atomausstieg bedeute, re-generative Energien einzusetzen, Baden-Württemberg sei beim Ausbau „ganz hin-ten“. Klar sei, dass in „sensible Berei-che“ nicht eingegriffen werden dürfe.Aber die wenigen geeigneten Standortein der Rhein-Neckar-Region müssten zu-mindest „umfassend“ geprüft werden.Ähnlich sah es Dr. Andrea Schröder-Ritzrau (SPD): „Das ist uns nicht zu we-nig scharf formuliert. Wir möchten, dassdie möglichen Standorte geprüft wer-den.“ Dagmar Criegee (FDP) argumen-tierte: Es gebe wohl auch Gründe, dassunter der alten Landesregierung in derRegion kaum Windkraftanlagen gebautwurden: „Hier ist nicht so viel los, wasWindkraft angeht.“

Am Ende stimmte das Gremium beivier Gegenstimmen (von den Grünen) derStellungnahme zu.

Festmesse zu CäciliaRauenberg. (geck) Am Samstag, 21. No-vember, singt der Chor an St. Peter undPaul Rauenberg im Gottesdienst um 18.30Uhr, am Vorabend des Festtags der hei-ligen Cäcilia, Motetten verschiedenerKomponisten. Ebenso wird zum drittenMal in diesem Jahr an den zehnten Ge-burtstag der „neuen Orgel“ gedacht. Prof.Franz Wassermann wird auf der Königinder Instrumente mächtige wie auch ver-innerlichte Klänge hervorzaubern. Mitihm zusammen spielen der Solotrompe-ter Michael Werner (Pforzheim) und derPaukist Christoph Kerber (Ludwigsha-fen) Werke von Bach, Händel und Haydn.Im Anschluss an den Gottesdienst wer-den Sänger für langjähriges Singen imKirchenchor geehrt.

NACHRICHTEN IN KÜRZE

CorrigendumWalldorf. Im Artikel „Lehrer fühlensich allein gelassen“ (RNZ vom Mon-tag, 16. November, Seite 7) wird FDP-Landtagskandidat Jürgen Abt zurBildungspolitik der Landesregierungzitiert, „dass die FDP die Reformenmitträgt“. Dazu hat Abt gestern mit-geteilt: „Die FDP trägt die Gemein-schaftsschulen als Reformschule mit.Zu anderen Reformen der grün-rotenRegierung wurden in der Podiums-diskussion die Unterschiede zu denFreien Demokraten deutlich: Vielfaltder Schullandschaft vs. Zweisäulen-modell, pädagogische Freiheit vs. vor-geschriebene Übernahme der Päda-gogik der Gemeinschaftsschule für dieRealschulen, Gleichstellung mit Res-sourcen statt Bevorzugung der Ge-meinschaftsschulen, Bestand derSonder- und Förderschulen nicht zuLasten von Inklusion, eine modifi-zierte Grundschulempfehlung stattWegfall der Grundschulempfehlung.“

Lesung „Novemberspaziergang“Wiesloch. Am Donnerstag, 19. No-vember, lädt das Team des Bürger-treffs am Adenauerplatz (Bütz) um 15Uhr zur Lesung „Novemberspazier-gang“ mit Gudrun Martin ein. DieGäste können sich auf stimmungs-volle Gedichte und Texte zum aktu-ellen Monat November freuen. Fürmusikalische Begleitung sorgt derMusiker Friedrich von Hoheneichenauf dem Saxofon. Eine Anmeldung istnicht erforderlich. Der Bürgertreffbefindet sich am Adenauerplatz,Schlossstraße 1, im Zentrum vonWiesloch.

Blasorchester: JubiläumskonzertWalldorf. Anlässlich des 25-jährigenVereinsjubiläums veranstaltet dasBlasorchester Walldorf am Samstag,21. November, 19 Uhr, sein zweites Ju-biläumskonzert in der Astoria-Halle inWalldorf. Zu hören gibt es ein ab-wechslungsreiches Programm auskonzertanten Stücken, Märschen,Filmmusik sowie Rockklassikern mitSolisten und Gesang. Der Gesang-verein Constantia Walldorf verstärktdas Blasorchester.

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WIESLOCH−WALLDORF6 Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 267Mittwoch, 18. November 2015

Narren entzündetenein Feuerwerk

Kampagneneröffnung der Narreninitiative Tairnbach

Tairnbach. (g.ö.) Die Faschingskampag-ne der Narreninitiative Tairnbach (NIT)wurde mit einem Feuerwerk eröffnet.Eckhard Müller und Rüdiger Filsingerließen die Raketen in den TairnbacherNachthimmel steigen. Auf dem Platz vorder Halle sprach Patrick Bender den Pro-log: „Ich grüß‘ zur Kampagne alle Gescht,die Narre feire heut‘ a gro-ßes Fescht.“ Was im Ortaktuell war und ist, ließ erdann Revue passieren: „InDambach baue sie a neieHall, do soll die Feuer-wehr noi ball, wir hewweuns jetzt schun üwwelegt,an Fassnacht wird die vununs belegt.“ Und man hofft,dass das Tor für die oft gro-ßen Wagen der NIT hochgenug gebaut wird.

Zum Feuerwerk: „NachBangen und Hoffe, ist dies-mal glücklich das Feuer-werk net abgesoffe.“ Zumneuen Sportplatzrasen:„Tut sich bei der Gemein-de nächst Jahr nix, dannsäht die SG den Platz oi unn des ganz fix.“In der Sporthalle wurde dann das Pro-grammmitMusikvon„MichaelundUwe“weitergeführt und auch gleich garniertmit Musik für Schunkelrunden.

Der Vorsitzende Harald Benz blicktein seinen Begrüßungsworten auch zu-rück auf die schrecklichen Bilder aus Pa-ris. Denen galt der erste Gedanken an die-sem Abend. Dann wurde der Wunsch nachvergnüglichen Stunden erfüllt: Die „Lol-lipops“ aus Mühlhausen (Leiterinnen Ni-na Fessler und Qamile Krasniqi) zeigtensich ganz unverfroren als Balletttänze-rinnen nach Disneys „Die Eiskönigin“. Esfolgte der flotte Tanz „Cold as Ice“. Eindreifach „Dambach Hajo“ gab es für dasBallett.DieStimmungwurde jeweilshochgehalten durch die mehrfachen Auftrittedes Fanfarencorps Rauenberg unter der

Leitung von Hans-Peter Menges. Neu inder Bütt war Bernd Rabe von der Oden-heimer Karnevalsgesellschaft (OKG). AlsUrlauber hat er so manches Land bereistund dabei vieles erlebt. In „höchsten Tö-nen“ sprach er vor Nationalgericht derGriechen, „Fasolada“, der griechischenBohnensuppe. „Superfastnachter“ Rabe

erntete großen Beifall.Zu einem Zusammen-

schnitt aus Hip-Hop undelektronischer Musik botdie Gruppe „In Motion“(Trainerin Maria Fritsch)vom Tanz-Sport-ClubBlau-Gelb Angelbachtaleine ausgezeichnete Per-formance. Stefan Fritschzeigte dabei seine ge-konnten „BreakdanceMoves“. Einen feurigenGardetanz bot die 19-köpfige Juniorengarde derOKG Odenheim (Traine-rinnen Sabine Senk undMaren Fessler). Und dieabsolute „Kanone“ in derBütt war wieder einmal

Ralf Breitner. Meist zielten seine „Weis-heiten“ auf seine Frau. Beim Bäcker stell-te er fest, dass die fünf Brötchen nicht soschön sind – der Bäcker entgegnete ihm,dass er eines kostenlos dazu bekommt.RalfBreitnerganzkeck:„DasnächsteMalschicke ich meine Frau, sie bekommt si-cher zwei Weck dazu!“

Einen besonderen Höhepunkt gab eszum Schluss. Das NIT-Männerballett(Choreografie Sabine und KathrinKirsch) kam als Agenten verkleidet aufdieBühne.AufdasLied„It’s rainingmen“zeigten sie einen Regenschirmtanz. Zuflotter afroamerikanischer Hip-Hop-Musik gaben sie dann als Zugabe auchnoch Schwanensee-Ballerinas. Das Pub-likum raste vor Begeisterung. Mit Musikund guter Laune ließ man den Abend aus-klingen.

Viel Beifall erntete Bernd Rabein der Bütt. Foto: Pfeifer

Impressionen der Kampagneneröffnung derNarreninitiative Tairnbach: BeimAuftritt desNIT-Männerballetts (oben) raste das Publikum vor Be-geisterung. In der Bütt sorgte Ralf Breitner (unten li.) für viele Lacher. Und feurigen Gardetanz boten die jungen Damen der Odenheimer Kar-nevalsgesellschaft (unten re.). Fotos: Pfeifer

Schützen geben sich neue SatzungAußerordentliche Mitgliederversammlung in Walldorf

Walldorf. (mül) Der im Jahre 1930 alsselbstständige Kleinkaliberabteilunggegründete Schützenverein Walldorfwurde – wie viele seiner Art – durch Ver-bot der Alliierten im Jahre 1945 zwangs-aufgelöst. 1952 fand die Wiedergrün-dung statt. Und seitdem mehren sich diebei Meisterschaften und sonstigen hoch-rangigen Wertungskämpfen erzieltenschießsportlichen Erfolge von Jahr zuJahr.

Was die verwaltungstechnische Seitedieses Vereins angeht, so gaben sich dieMitglieder am 26. Januar 1955 erstmalsnach Wiedergründung eine Satzung. Am17. Januar 1969 wurde eine neue, der Zeitangepasste, Vereinssatzung verabschie-det. Diese Satzung wurde seither mehr-fach aktualisiert, zuletzt 2008.

Nun war der Zeitpunkt gekommen, dieherkömmliche Vereinssatzung mit ju-ristischem Beistand völlig neu aufzube-reiten, dies vor allem unter dem Aspektder Steuergesetzgebung und der Beibe-haltung der dem Verein vor Jahren vonder Finanzbehörde zuerkannten Ge-meinnützigkeit.

Dazu trafen sich dieser Tage nicht we-niger als 56 Vereinsmitglieder, von de-nen 52 stimmberechtigt waren, im Schüt-

zenhaus, um über eine neue Vereinssat-zung nicht nur zu beraten, sondern dieseauch gleich zu verabschieden. Nachdemder „Satzungsentwurf 2015“ bereits vorMonaten in einer Versammlung vorge-stellt und vor Tagen die Neufassung al-len Mitgliedern schriftlich zugeleitetworden war, billigten die Versammeltenbei dieser außerordentlichen Mitglie-derversammlung nach verhältnismäßigkurzer Diskussion einstimmig die neueSatzung. Diese soll nun, redaktionellübererarbeitet, dem Amtsgericht Mann-heim zugeleitet werden, damit sie in Krafttreten kann.

Ebenfalls einstimmig verabschiede-ten die Mitglieder des SV Walldorf eineneue Jugendordnung sowie erstmals eineGeschäfts- und Beitragsordnung. Aller-dings waren sich die versammeltenSchützen zunächst nicht einig, ob in dieGeschäftsordnung auch dialektgefärbteBegriffe einfließen sollten oder nur dasreine Hochdeutsch. Soll es nun heißen„Kerwe-Ehrenscheibe“ oder „Kirch-weih-Ehrenscheibe“? Man einigte sichschließlich auf die Dialektfassung, wasvon dem Schützenbruder, der den Ein-wand brachte, mit einem Schmunzelnquittiert wurde.

Mit lautem Kikeriki und viel GegackerKreisgeflügelschau in der Ausstellungshalle des Kleintierzuchtvereins Walldorf

Walldorf. (HCE) Die Astorstadt hat sichlängst zur ständigen Heimat der Kreis-geflügelschauen entwickelt. Den Grunddafür nennt der Vorsitzende des Kreis-verbands Heidelberg der Rassegeflügel-züchter, Tönnies Jacobs: „Der Walldor-fer Kleintierzuchtverein besitzt die besteAusstellungshalle, die von unseren Ver-einen gut erreichbar ist, und mit HelmutSchneider und seinem Team die bestenVoraussetzungen für eine optimal orga-nisierte Ausstellung.“

Mit lautem „Kikeriki“ und viel Ge-gacker wurden die Besucher in der gro-ßen Halle empfangen, wo 360 Hühner,Zwerghühner und Tauben von Züchternaus 17 Vereinen präsentiert wurden. ZurBegrüßung bedankte sich der WalldorferVorsitzende Helmut Schneider für diewieder große Beteiligung der befreun-deten Kleintierzuchtvereine sowie dasEngagement seiner Mitglieder, „ohne dieeine solche Schau nicht möglich ist“. Erlud auch gleich zur 74. Kreis-Rasse-Ge-

flügelschau im nächsten Jahr sowie zumFestakt am 5. August 2016 „anlässlichunseres 100. Geburtstags“ ein.

Stadtrat Klaus Winnes überreichte dieGrüße von Bürgermeisterin und Schirm-herrin Christiane Staab. Winnes sagte, erhabe bereits als kleiner Junge die Schau-en der Kleintierzüchter zusammen mitseinem Vater besucht. Auch deshalb hal-te er es für wichtig, dass „wieder vieleJungen und Mädchen gemeinsam mit ih-ren Eltern den Weg hierher finden, um dieschönen Tiere aus der Nähe zu bewun-dern.“ Mit dem Wunsch auf „zwei guteund erfolgreiche Tage“ erklärte Winnesdie Kreis-Rasse-Geflügelschau für er-öffnet und leitete über zur Überreichungder Pokale, die er zusammen mit demKreisvorsitzenden Jacobs vornahm. Fürdie Prämierung zeichneten die Preis-richter Herbert Seitz, Werner Schwöbel,Marc Schüler, Paul Senser und ihr Ob-mann Werner Weschenfelder verant-wortlich.

Vereins-Kreismeister wurde der gast-gebende Kleintierzuchtverein Walldorfmit 1919 Punkten vor Heidelberg-Pfaf-fengrund (1897) und Heidelberg-Kirch-heim (1893). Für die Bundesmedaillequalifizierte sich Petra Schneider (Sand-hausen) mit weißen Zwerg-Barnevel-dern; für das Landesverbands-Band Ale-xander Vergun (Leimen) mit rotbuntenZwerg-Orloff sowie Viktor Berg (Lei-men) mit roten Usbekischen Tümmlern.Mit den Ehrenbändern des Kreisver-bands Heidelberg wurden die folgendenZüchter ausgezeichnet: Akif Balci (Wall-dorf) für gold-weizenfarbige Shamo;Viktor Gretz (Eppelheim) für schwarzeZwerg-Australorps; Thomas Elzer (Lei-men) für schwarze Zwerg-Dresdner; Jo-sef Durst (Sandhausen) für Kingtaube mitblau-schwarzem Band.

Mit den Leistungspreisen für sechsTiere wurden ausgezeichnet: in der Ka-tegorie Hühner Kai-Uwe Salchow (Hei-delberg) für wildfarbige Shamo; Viktor

Gretz (Eppelheim) in der KategorieZwerghühner für schwarze Zwerg-Aus-tralorps sowie in der Kategorie Tauben

für gelbfahle Saarlandtaube. Außerdemehrten Winnes und Jacobs 37 Züchter ausden Mitgliedsvereinen als Kreismeister.

Eröffnung der Kreisgeflügelschau in Walldorf: (v.li.) Helmut Schneider (Vorsitzender Klein-tierzuchtverein Walldorf), Nadine Karl, Tönnies Jakobs (Vorsitzender Kreisverband) und Bür-germeister-Stellvertreter Klaus Winnes. Foto: Pfeifer

NACHRICHTEN IN KÜRZE

Zeit in der StilleWiesloch.DasPfarramtHeiligKreuzamPZN lädt zur „Zeit in der Stille“ amDonnerstag, 19. November, ein: zu-nächst zum „Sitzen in der Stille“ von17.45 bis 19.30 Uhr im Gemeindesaal Hl.Kreuz, danach ab 20 Uhr zum „Tanzenin die Stille“ in der Kirche Hl. Kreuz.Die Teilnehmer treffen sich im Ge-meindesaal zum Sitzen auf Eutonie-stühlen oder auf dem Boden, spüren inihren Leib und horchen gemeinsam indie Stille. Danach geht man schwei-gend in die Kirche und lässt sich mit ein-fachen meditativen Tänzen weiter in dieStille führen. Auskunft: Telefon0 62 22/3 86 53 41 (Breier), 0 62 22/24 56(Lindenmeyer) oder 0 62 22/87 91(Pfarrbüro).

Wrana singt im First PubWalldorf. Sänger und Songwriter Do-minik Wrana und der Blues- und Rock-gitarrist David Geis sind am Samstag,21. November, 20.30 Uhr, im First Pubin Walldorf zu Gast. Sie spielen eine Mi-schung aus Wranas eigenen Komposi-tionen und Coversongs.

Abendgebet mit FlötentrioWalldorf. „Christkönig“ lautet dasThema des musikalischen Abendgebe-

tes am Samstag, 21. November, um 18.30Uhr in der katholischen Kirche St. Pe-ter Walldorf – am Ende des Kirchen-jahrs feiern Katholiken den Christkö-nigsonntag.MusikalischwirdderAbendvom Flötentrio Eremitage unter derLeitung von Anke Palmer gestaltet.

Flohmarkt in der „Pusteblume“

Wiesloch. Die Krabbelgruppen des Ver-eins „Pusteblume“ veranstalten amSamstag, 21. November, in der Zeit von10 bis 12 Uhr einen Hausflohmarkt inder Schillerstraße 11 in Wiesloch. Zu er-werben gibt es unter anderem Baby- undKleinkindspielzeug, Holz- und Turn-spielzeug, Kinderstühle und -tische so-wie Bücher.

Adventsmatinee mit Dschungelbuch

Wiesloch. Das Volksbildungswerk ver-anstaltet gemeinsam mit dem Restau-rant „Freihof“ eine Adventsmatinee amSonntag, 6. Dezember, ab 11 Uhr imGasthaus. Dieter Degreif liest Aus-schnitte aus dem „Dschungelbuch“ an-lässlich des 150. Geburtstags von AutorRudyard Kipling. Anschließend wer-den Aperitif und Dreigängemenü an-geboten. Weitere Informationen undAnmeldung bei Dieter Degreif, Telefon0 62 22/5 12 81.

„50 Jahre Blutspendein Rauenberg“

Rauenberg. Eine große Blutspendeaktionzum Jubiläum „50 Jahre Blutspende inRauenberg“ findet am Montag, 23. No-vember, 15.30 Uhr bis 19.30 Uhr, in derkleinen Mannaberghalle statt. Blut spen-den kann jeder Gesunde von 18 bis zurVollendung des 71. Lebensjahrs, Erst-spender dürfen jedoch nicht älter als 64Jahre sein. Der DRK-Ortsverband weistdarauf hin, dass Blutspender ihren Per-sonalausweis mitbringen müssen.

Schulthemen imJugendgemeinderat

Wiesloch. (rnz) Eine öffentliche Sitzungdes Wieslocher Jugendgemeinderats fin-det am Donnerstag, 26. November, 17.30Uhr, im großen Sitzungssaal des Rat-hauses statt. Auf der Tagesordnung ste-hen Schulthemen: Zunächst geht es umdie Schulbusverbindungen für dasSchulzentrum, danach um die Schul-verpflegung und schließlich um baulicheMaßnahmen im Rahmen der Schulent-wicklung.

Page 7: Länderspiel wegen Terrorgefahr abgesagte-paper.rnz.de/eweb/media/rnz/2015/11/18/pdf/18_11_2015_wn_wr... · mutmaßlichen Schützen ein Waffen-arsenal gefunden. > Aus aller Welt S

HEIDELBERG 7Nr. 267 / Rhein-Neckar-Zeitung Mittwoch, 18. November 2015

STADTREDAKTION HEIDELBERG

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Das Schlossganz in Lila

Einmal im Jahr wird das Heidel-berger Schloss in ein lila Licht ge-taucht. Gestern Abend kurz nachEinbruch der Dunkelheit war eswieder so weit. Hintergrund: AmDienstag war der Weltfrühgebo-renentag – und das Schloss be-teiligt sich an der weltweitenKampagne „Light it up purple“(„Strahle es lila an“). Überall wer-den markante Gebäude ange-strahlt, um auf das Thema Früh-geburt aufmerksam zu machen.Damit werden weit über eine Mil-liarde Menschen erreicht. In Hei-delberg hat der Verein „Das Früh-chen“, der seit über 25 JahrenHilfe für betroffene Familien an-bietet, die Aktion auf den Weg ge-bracht. In der Heidelberger Uni-versitätsklinik kommen jedes Jahrrund500frühgeboreneKinderzurWelt. rie/Foto: Alex

Revolution in der KrebsmedizinProf. Magnus von Knebel-Doeberitz stellt Impfstoff bei erblichem Dickdarmkrebs vor

Von Birgit Sommer

Die Krebsmedizin steht vor einer Revo-lution: Nicht mehr das Organ ist wichtig,das von Krebs befallen ist, sondern diemolekularen Strukturen, die sich inKrebszellen verändern, sind es. Denn die-se kann man eines Tages beeinflussen. Esgibt sogar schon einen ersten Impfstoffgegen erblichen Dickdarmkrebs, der an22 Patienten getestet wurde. Dieses span-nende Projekt stellte Prof. Magnus vonKnebel-Doeberitz, dessen Abteilung fürAngewandte Tumorbiologie sowohl imDeutschen Krebsforschungszentrum(DKFZ) wie auch am Uniklinikumforscht, jetzt beim InternationalenWorkshop zum Thema Innovationen inder Onkologie am DKFZ vor.

Krebspatienten erlebten die drama-tische Folge einer langjährigen Ent-wicklung in ihrem Körper, erklärte Kne-bel-Doeberitz. „Krebs entsteht jeden Tagin uns, aber der Körper ist mit erhebli-chen Abwehrmechanismen ausgestat-tet.“ Krebs bedeutet zum Beispiel, dassAbschnitte des Erbgutes in einer Zellemutiert sind. Das Immunsystem erkenntsie normalerweise und tötet sie ab, aber

die Zellen lernen, sich dagegen zu schüt-zen. Moderne „Checkpoint-Hemmer“verhindern, dass der Krebs das Immun-systemabschaltenkann.Dabei spieltauchdas den Tumor direkt umgebende Ge-webe eine Rolle. Es kann durch sein spe-zifisches Muster an Signalmolekülen eineeffektive Abwehrreaktion gegen Krebs-zellen begünstigen oder verhindern.

Hier sehen die Wissenschaftler diegroßen Chancen der Krebs-Immunthe-rapien. Ein Peptid-Impfstoff beispiels-weise wurde vom Team von Knebel-Doe-beritz an 22 Patienten mit einem spezi-ellen Darmkrebs getestet und erwies sichals gut verträglich. Jetzt muss noch dieWirksamkeit der Impfung in Studien anvielen Patienten belegt werden. Dafürsucht Knebel-Doeberitz finanzkräftigeIndustriepartner. Weil Tumoren aus ganzunterschiedlichen Gendefekten entste-hen können, ist der Impfstoff nur für ei-ne gewisse Untergruppe von Krebs-kranken geeignet.

In zehn Jahren, prophezeite Prof. DirkJäger vom Nationalen Centrum für Tu-morerkrankungen, werde man sich in ei-ner onkologisch ganz anderen Welt be-finden. Dann gehe es um optimale Be-

ratung der Patienten, um Vorsorge unddarum, dass die Mediziner zu Designernvon Therapien für den Einzelnen wür-den. „Wenn sie wirken und sich durch-setzen, werden sie auch für das Ge-sundheitssystem erschwinglich sein.“

An Darmkrebs erkranken derzeitjährlich rund 60 000 Deutsche, 26 000sterben daran. Früherkennung durchDarmspiegelung ist eine wichtige Waffezur Verhinderung. Dr. Christa Maar, Prä-sidentin des Netzwerks gegen Darm-krebs, deren Sohn im Alter von 33 Jah-ren an Darmkrebs starb. Sie kämpft fürVorsorge und vor allem für eine recht-zeitige Familienanamnese bei familiä-rem Darmkrebs: „Die Leitlinie emp-fiehlt, bereits im Alter von 25 Jahren mitder Vorsorge zu beginnen.“

Ähnlich Prof. Rita Schmutzler, dieDirektorin des Zentrums für familiärenBrust- und Eierstockkrebs am Uniklini-kum Köln. Sie plädierte dafür, die Haus-ärzte mit flächendeckender Fortbildungund präzisen Checklisten zu versorgen,damit Patientinnen mit erblichen Krebs-formen rechtzeitig erkannt werden, eineGendiagnostik bekommen und dann eng-maschig kontrolliert werden.

Sie hatten es auf Juweliergeschäfte abgesehenDer Richter sprach von „Teamarbeit“ – Rumänische Bande war bundesweit aktiv – Rund 120 000 Euro Schaden

Von Willi Berg

Auf Diebstähle in Juweliergeschäftenhatte sich eine rumänische Bande spezi-alisiert. Das Heidelberger Landgerichtverurteilte jetzt ein Mitglied zu einerHaftstrafe von drei Jahren und zehn Mo-naten. Die Kammer befand den 33-Jäh-rigen des schweren Bandendiebstahls insechs Fällen und eines Versuchs fürschuldig. Ein mitangeklagter Vater vonsechs Kindern muss wegen Diebstahls für16 Monate ins Gefängnis. Eine Frau er-hielt eine Bewährungsstrafe von 15 Mo-naten. Eine weitere Angeklagte wurdefreigesprochen.

Die Bande war in wechselnder Be-setzung in der Metropolregion sowie inanderen Bundesländern bis hinauf nachKiel unterwegs. Die meisten Täter seiennoch nicht identifiziert, sagte der Vor-sitzende Richter Christian Mühlhoff.

Die Ganoven gingen immer nach demgleichen Schema vor: Bis zu acht Perso-nen betraten das Geschäft und sorgten fürVerwirrung. Einige Täter lenkten dieMitarbeiter ab, in dem sie Kaufinteressevortäuschten. Währenddessen griffenandere zu. Richter Mühlhoff sprach von„Teamarbeit“. So auch bei einem Juwe-lier in Heidelberg am 14. Januar 2015.Mehrere Personen hätten ihn umringt, er-innerte sich der Sohn des Ladenbesit-zers. „Sie waren sehr aufdringlich“, sag-te der 31-Jährige. Und so bemerkte ernicht, dass sich andere aus einem offe-nen Tresor nebenan bedienten. Darin wa-ren Uhren im Wert von rund 10 000 Eurosowie 1000 Euro Bargeld. „Wie auf einKommando“ hätten die Täter dann dasGeschäft verlassen, sagte der Zeuge. Diemeisten Uhren gehörten einem Sammler,der sie reparieren lassen wollte. Ein Stücksei besonders selten. Bei einem Juwelier

in Eppelheim stahlen die Täter 5000 Eu-ro Bargeld aus einem offenen Tresor. Et-wa sieben Personen hätten damals denLaden betreten, berichtete der Inhaber.Für ihn war es eine „bedrohliche Situa-tion“. Zwei Täterinnen seien in die Werk-statt gegangen, wo der Safe stand. Da-raufhin habe er alle zum Verlassen desGeschäftes aufgefordert. Da war es schonzu spät. Den Verlust des Geldes be-merkte er erst später.

Im südhessischen Reinheim war derSchaden besonders hoch. Hier ließen dieTäter Schmuck im Wert von 37 000 Euromitgehen.BereitsStundenspäterstahldieBande in Köln Schmuck für 17 000 Euro.Vier Tage danach war ein Juwelier inLudwigshafen betroffen, der Schmuck imWert von rund 23 000 Euro einbüßte.

In einem Fall wurde die Besitzerin ei-nes kleinen Lebensmittelgeschäftes inHeidelberg Opfer der Trickdiebe. „Min-

destens sieben Personen haben sich imLaden verteilt und mich beschäftigt“, sodie 50-Jährige. Erst am nächsten Tag ha-be sie festgestellt, dass 1600 Euro fehlen.

Drei der Angeklagten sind einschlä-gig vorbestraft. Eine 37-Jährige hat nieeine Schule besucht, weil sie den armenEltern bei der Feldarbeit helfen musste.Zuletzt verlor sie ihre Arbeit als Putz-frau in Rumänien. Von „bedrückendenSchicksalen“ sprach der VorsitzendeRichter Christian Mühlhoff. Man wisseum die Benachteiligung dieser ethni-schen Minderheit in Rumänien.

Vor Gericht zeigten sich die Ange-klagten reumütig und legten Geständ-nisse ab. Namen von bisher unbekanntenMittätern nannten sie aber nicht. Mög-licherweise handelt es sich dabei um de-ren Verwandte. „Niemand erwartet, dassAngehörige verpfiffen werden“, sagteRichter Mühlhoff.

Mit Waffe Wirtüberfallen

Unbekannter erbeutetemehrere hundert Euro

RNZ. In der Nacht von Montag auf Diens-tag überfiel ein bislang unbekannter be-waffneter Täter ein Café im Neuenhei-mer Feld und erbeutete Bargeld in Höhevon mehreren hundert Euro.

Der Täter betrat um Mitternacht dieGaststätte, bedrohte den 60-jährigenGastronom, der alleine war, mit einemRevolver und forderte die Herausgabe vonGeld. Nachdem der Wirt der Forderungnachkam, steckte der Täter das Geld einund flüchtete zu Fuß in Richtung Zoo be-ziehungsweise Wehrsteg. Eine sofort ein-geleitete Fahndung mit zwölf Streifenverlief ergebnislos.

Der Täter wird wie folgt beschrieben:circa 20 bis 30 Jahre alt, etwa 1,75 bis 1,85Meter groß, schwarze, dichte, buschigeAugenbrauen. Die Polizei geht laut Be-richt davon aus, dass der Täter türki-scher Abstammung ist. Er trug einschwarzes Sweatshirt mit einer Kapuze,die über den Kopf gezogen war. DasSweatshirt hatte in der Mitte einen Reiß-verschluss, der zur Hälfte herunter ge-zogen war. Unter dem Sweatshirt trug derMann ein dunkles Oberteil mit einer wei-ßen Aufschrift. Über das Gesicht und denHals war der Täter mit einem schwarzenTuch oder Schal maskiert.

Auffällig war, dass der Zeigefinger derrechten Hand komplett mit einem wei-ßen Verband und um den Verband mit ei-nem schwarzen Tape umwickelt war. Werkennt eine solche Person?> Zeugen, die etwas beobachtet haben,werden gebeten, sich unter Telefon0621 / 174-5555 bei der Kriminalpolizeiin Heidelberg zu melden.

Weil das Wohnenzu teuer wird

os. Mieten und Nebenkosten sind heuteoft schon für einen Haushalt mit or-dentlichem Einkommen eine erheblicheBelastung. Existenzbedrohend aber wer-den sie mitunter bei Menschen, die fi-nanziell am Limit leben. So wie im Fall

15 der RNZ-Weih-nachtsaktion bei derFamilie K. mit ihrenzwei Kindern. Dergeschiedene Vaterhatte die beidenKinder zu sich ge-nommen, weil dieMutter schwer er-krankt war und dieKleinen nicht mehr

versorgen konnte. Doch für die jetzt wie-der größer gewordene Familie musstekurzfristig eine größere Wohnung ange-mietet werden. Diese ist nicht nur er-heblich teurer, sondern auch mit wach-senden Nebenkosten verbunden, die sichtrotz sparsamster Haushaltsführungkaum senken lassen. Da der Vater in ei-nem befristeten Arbeitsverhältnis stehtund als Schichtarbeiter nur wenig ver-dient, ist die finanzielle Lage der Familieäußerst angespannt, zumal seine jetzigeEhefrau wegen der Betreuung der Kin-der nur einer geringfügigen Beschäfti-gung nachgehen kann. An Weihnachtentrauen sich die Eheleute kaum zu den-ken, denn sie fürchten, dass die Kinderleer ausgehen müssen.> Um Spenden für diesen Fall und Hun-derte anderer Fälle bitten wir auf dasKonto der „RNZ-Weihnachtsaktion2015“ bei der Sparkasse Heidelberg,IBAN DE20672500200000001007, SO-LADES1HDB

Weihnachtsaktion

RNZRNZRNZ15 Millionen für das Innovation Lab

Organische Elektronik wird vom Bundesministerium gefördert

tt. Das Bundesministerium für Bildungund Forschung fördert zwei neue For-schungsprojekte der Innovation LabGmbH aus Heidelberg, an denen insge-samt 14 Partner aus der Wissenschaft be-teiligt sind, mit 15 Millionen Euro in dennächsten drei Jahren. Beide Projekte, diegrundsätzliche Fragen zur Optimierungvon Materialien und Prozessen zur Her-stellung von Bauteilen der gedrucktenElektronik klären sollen, werden noch indiesem Jahr ihre Arbeit aufnehmen. DieForschungsergebnisse werden einenwichtigen Beitrag liefern, um der nochjungen, ressourcenschonenden Techno-logie den Weg in den Markt zu ebnen.

Ziel des Verbundprojekts „Poesie“(„Das Potenzial der gedruckten organi-schen Elektronik: Optimierte MaterialienFluide und Flüssigphasenprozesse“), dassieben Millionen Euro bekommt, ist dieOptimierung von Materialien und Pro-zessen für die Herstellung von Elektro-nik-Bauteilen. Fünf universitäre Partner

– neben der Uni Heidelberg und der TUDarmstadt auch das Center for OrganicProduction Technologies (COPT) in Kölnund das Max-Planck-Institut für Poly-merforschung – steuern unter der Lei-tung des Lichttechnischen Instituts(Karlsruher Institut für Technologie) ihreExpertise in den Bereichen Materialsyn-these,DruckverfahrenundTrocknungbei.

Das mit acht Millionen Euro geför-derte Projekt „InterPhase“ (Designprin-zipien in der organischen Elektronik: He-terogenitäten im Volumen und an Pha-sengrenzen) hat ein in seiner Zusam-mensetzung weltweit einzigartiges Pro-jektkonsortium: Unter der Leitung desInstituts für Hochfrequenztechnik der TUBraunschweig vereint es das Know-howvon insgesamt neun Partnern: die Unis vonHeidelberg, Stuttgart, Wuppertal undAugsburg, das KIT, die TU Darmstadt, dasMax-Planck-Institut für Polymerfor-schung sowie das Paul-Drude-InstitutBerlin.

„Wie viel Elternbraucht ein Kind?“

RNZ. Eine Woche Mama – eine Woche Pa-pa: Das sogenannte „Wechselmodell“ istin der aktuellen Diskussion. Eine Podi-umsdiskussion dazu findet am Don-nerstag, 19. November, 17 Uhr, im Foyerdes Justizzentrums, Kurfürsten-Anlage15, statt. Veranstalter ist der Arbeits-kreis „Elternkonsens“. Auf dem Podiumdiskutieren: Prof. Hildegund Sünder-hauf, Professorin für Familienrecht, Dr.Katharina Behrend, Diplompsychologin,Monika Clausius, Fachanwältin für Fa-milienrecht, Michael Knoblich, Vorsit-zender Richter am Oberlandesgericht,Familiensenat OLG Karlsruhe, Dipl.Psych. Sabine Dumat-Gehrlein, Leiterinder Psychologischen Beratungsstelle-beim Caritasverband, Heike Sturm vomJugendamt Rhein-Neckar-Kreis, Dr.Stephan Beichel-Benedetti, Richter amAmtsgericht, Abteilungsleiter Famili-engericht Heidelberg. Die Veranstaltungrichtet sich an betroffene Eltern, Fach-publikum und alle Interessierten.

Gysi-Vortragist ausgebucht

RNZ. Für den Vortrag von Gregor Gysiam heutigen Mittwoch in der Aula derNeuen Universität gibt es keine Zu-schauerplätze mehr. Auf Einladung derHochschule für Jüdische Studien sprichtder ehemalige Fraktionsvorsitzende derLinken im Bundestag um 18.15 Uhr zumThema „Der schwierige Kampf gegen An-tisemitismus – wie könnte eine Nahost-Lösung aussehen?“. Interessierte musstensich vorab per E-Mail bei der Hochschulefür Jüdische Studien anmelden. Wer kei-ne gültige Anmeldung besitzt, wird heuteAbend nicht eingelassen.

Im DAI: SpannendeAugen-Blicke

RNZ. Am Donnerstag, 19. November,widmen sich mehrere Wissenschaftler beieiner Podiumsdiskussion im Deutsch-Amerikanischen Institut (DAI) um 20 Uhrim Rahmen des „Festivals Geist Heidel-berg“ dem Thema Auge und dessen Rollein der Aufklärung aus verschiedenenPerspektiven.

Es diskutieren: Prof. Klaus Bergdolt,Direktor des Instituts für Geschichte undEthik, Universität Köln, Prof. Hans-Pe-ter Thier, Department of Cognitive Neu-roloy, Universität Tübingen, und Prof.Joachim Wittbrodt, Centre for Organis-mal Studies, Universität Heidelberg. DieVeranstaltung ist in den Kontext des In-ternationalen Jahrs des Lichts der Unescoeingebettet, dessen Motto „Licht fürWandel“ lautet.Ticketskönnenonlineaufwww.dai-heidelberg.de, im DAI selbst(Montag bis Freitag, 13 bis 18 Uhr) oderan allen bekannten Vorverkaufsstellenerworben werden. Mehr Infos unterwww.dai-heidelberg.de.

Kondolenzbuchfür Trauernde

Ab heute im Rathaus

RNZ. Nach den Anschlägen von Paris sindauch in Heidelberg die Trauer und dasEntsetzen unfassbar groß. Die Stadt gibtdeshalb allen Bürgerinnen und Bürgernab heute, Mittwoch, die Gelegenheit, sichin ein Kondolenzbuch einzutragen. Esliegt ab 14 Uhr für eine Woche im Foyerim Eingangsbereich des Rathauses,Marktplatz 10, aus.

Unterdessen hat auch Ibrahim EtemEbrem, Vorsitzender des Vereins Teil-seiend und Leiter der Initiative „Hei-delberger Muslime“, die „Terroraktion“in Paris auf „das Schärfste“ verurteilt, als„Angriffe gegen die Menschlichkeit“.Ebrem: „Es ist nun wichtig, dass wir zu-sammenstehen und das Vertrauen in uns,in unser Miteinander und unsere offeneGesellschaft nicht verlieren. Es ist nunwichtig, dass wir aufrecht und zusam-men stehen und zeigen, dass wir unserenWerten – den Werten der Menschlich-keit, der Freiheit und der Gleichheit – treubleiben werden“. Und weiter schreibt er:„Unsere Gedanken und Gebete richtensich nun vor allem an die Opfer, ihre Hin-terbliebenen und deren Unterstützer.Möge Gott Ihnen allen beistehen“.

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MANNHEIM8 Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 267Mittwoch, 18. November 2015

LOKALREDAKTION MANNHEIM

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Mannheimer lassen immer häufiger ihr Auto stehenDas hat die Auswertung der Verkehrserhebung „Mobilität in Städten“ der Technischen Universität Dresden für das Jahr 2013 ergeben

ger. Mannheims Bevölkerung ist in denvergangenen Jahren mobiler geworden.Dabei werden häufiger das Fahrrad undöffentliche Verkehrsmittel genutzt, mitdem Auto hingegen fahren die Mann-heimer seltener als noch vor fünf Jahren.Zu diesen Kernergebnissen kommt dieAuswertung der Verkehrserhebung „Mo-bilität in Städten – SrV“, die die Tech-nische Universität Dresden im Auftragder Stadt für das Jahr 2013 durchgeführthat. Demnach werden die Verkehrsmit-tel des Umweltverbundes – sprich: zu Fuß,mit dem Fahrrad oder im ÖPNV – häu-figer genutzt als in Städten vergleich-barer Größe und Zentralität.

„Mannheim weist innerhalb ver-gleichbarer Teilnehmerstädte den dritt-

niedrigsten Anteil im motorisierten Indi-vidualverkehr aus“, hebt BürgermeisterLothar Quast hervor. „Zeitgleich hatMannheim auch das im 21-Punkte-Pro-gramm für mehr Radverkehr gesetzte Zieleiner Steigerung des Radverkehrsanteilserreicht: Gegenüber der letzten Erhebungim Jahr 2008 gab es einen Zuwachs der vondenBürgerinnenundBürgernmitdemRadzurückgelegtenWege von fünf Prozent.“

Entwicklungspotenziale zur weiterenStärkung des Radverkehrs bieten sich imBerufsverkehr. Außerdem werden von denMannheimern ein Drittel der Wege in ei-nem Entfernungsbereich zwischen ein unddrei Kilometer mit dem Auto zurückge-legt, hier wird ebenfalls noch Potenzial füreine vermehrte Radnutzung gesehen.

Zufrieden schaut auch Erster Bür-germeister und ÖPNV-Dezernent Chris-tian Specht auf das Ergebnis: „Wir ver-fügen über ein großflächiges, hochmo-dernes Bus- und Schienennetz, das sichimmer weiter entwickelt, so dass sichkünftig hoffentlich noch mehr Bürge-rinnen und Bürger entscheiden, auf öf-fentliche Verkehrsmittel umzusteigen.“

Laut der Verkehrserhebung zeigt auchdie mit dem Auto erzeugte Fahrleistungeine sinkende Tendenz. Dabei ist die Pkw-Motorisierung weiter gestiegen und derAnteil der Führerscheinbesitzer vor al-lem in oberen Altersklassen nimmt zu.

Die Erhebung, an der über 300 Städteund Gemeinden teilnahmen, dient derErmittlung von Mobilitätskennwerten

der städtischen Wohnbevölkerung undfindet alle fünf Jahre statt. Mannheim be-teiligte sich im Jahr 2013 zum zweiten Malnach 2008 am Projekt. Gegenstand derUntersuchung ist das werktägliche Ver-kehrsverhalten der Wohnbevölkerung,das durch Haushaltsbefragungen ermit-telt wird. Die Stichprobe umfasste imSystem repräsentativer Verkehrsbefra-gungen (SrV) 2013 1022 Befragte.

Der Abschlussbericht „Entwicklungdes Verkehrsverhaltens der MannheimerBevölkerung“, der neben den Aussagen zuVerkehrsmittelwahl auch Ergebnisse zuMobilität oder Reisezeiten enthält, wirdkünftig auch über das Bürgerinformati-onssystem (www.mannheim.de) einseh-bar sein.

Die Buga-Pläne sind wieder völlig offenHauptausschuss erteilt Verlegung der Aubuckel-Straße eine Absage – Gemeinderat entscheidet am Dienstag

Von Julie Dutkowski

Die Verlegung der Straße „Am Aubu-ckel“ ist wohl vom Tisch. Im Hauptaus-schuss am Dienstagabend wurde die Ver-legung mit knapper Mehrheit abgelehnt.Vor der Entscheidung diskutierten dieStadträte fast drei Stunden lang über dasThema. Die Straße „Am Aubuckel“ zer-schneidet den 230 Hektar großen Grün-zug Nordost, der im Zuge der Bundes-gartenschau 2023 geplant ist. Laut Ober-bürgermeister Peter Kurz (SPD) stehedamit die gesamte Buga auf dem Spiel.Er sprach von einem „Einstieg in denAusstieg“. Die Gartenschau als solche seimit dieser Entscheidung hart angegrif-fen, gar geschwächt.

„In Richtung Gemeinderat sage ich,dass wir mit dem gesamten Aufwand amEnde nichts haben“, so Kurz. 1,7 Millio-nen Euro hat die Stadt bereits für meh-rere Gutachten ausgegeben, die vomKommunalparlament in Auftrag gege-ben worden sind – aber an den Meinun-gen von CDU, Grünen und MannheimerListe offenbar nichts geändert haben.Auch der Sieger des Wettbewerbs, dasBüro RMP Lenzen, das den Grünzug ge-stalten soll, steht schon fest. In Auftraggegeben hat diesen ebenfalls der Ge-meinderat.

„Aus meiner Sicht ist das keine in-haltliche, sondern eine politische Ent-scheidung“, so Kurz. Die Debatte werde„überzogenemotional“geführt.DieStadtgibt für die Buga Kosten in Höhe von105 Millionen Euro an. Im Gegenzug er-wartet sie 40 Millionen Euro Zuschüsse.Wie wichtig diese Entscheidung fürMannheim ist, zeigte sich nicht nur daran,dass alle Bürgermeister im Ausschusswaren, auch die Zahl der Zuhörer über-traf die Erwartungen. Mehrfach musstenzusätzliche Stühle geholt werden, damitdie mehr als 50 Gäste Platz fanden.

Kurz plädierte dafür, die Buga trotz-dem in ihrer bisherigen Planung weiter-zuverfolgen – mit Verbleib der Straße undeben nur auf dem Gelände der ehemali-gen Spinelli-Kaserne. Denn, sollte dieBundesgartenschau ganz abgesagt wer-den, gebe man nicht nur Spinelli aus derHand. „Die Zuschüsse in Höhe von40 Millionen Euro können wir dann

ebenfalls in den Wind schreiben.“ Nungehe es darum, eine gemeinsame Basis zufinden und diese dem Büro RMP Lenzenvorzulegen, appellierte Kurz an die Räte.

Kurz’ Kritik richtete sich vor allem andie CDU, die mit ihren Kursänderungen,ein „Tohuwabohu“ verursacht habe.CDU-Fraktionschef Carsten Südmersensprach gestern von der „schwierigstenEntscheidung“ seit zehn Jahren, seit erFraktionsvorsitzender ist. Er betonte,dass seine Fraktion von Anfang an dieBuga nur auf Spinelli habe durchführenwollen. Beim Bürgerentscheid habe erselbst für die Gartenschau geworben,auch dass er für eine Einbeziehung derAu gestimmt habe, räumte er ein. Dochkreide er sich heute an, dass er diesenKompromiss mitgegangen ist. „Es gibtgute Gründe, die Straße dort zu lassen,wo sie ist. Einer davon sind Kosten von16 Millionen Euro“, sagte Südmersen.

Seine Fraktion ist in der Frage ge-spalten, eine Mehrheit ist laut Fraktions-chef aber gegen eine Straßenverlegung.CDU-Stadtrat Konrad Schlichter warb inseiner Funktion als Mitglied des Tech-nikausschusses in einer sehr emotionalen,mitunter wütenden Rede dagegen darum,doch zum Wohle der Stadt zu handeln.Dazu gehöre es manchmal auch, Kom-promisse einzugehen. Die FeudenheimerBürger durch die Verlegung der Straßevon Schadstoffen und Lärm zu befreien,könnte doch nur im Interesse aller sein.

Der Darmstädter VerkehrsplanerProfessor Dr. Jörg von Mörner, der in ei-nem ersten Gutachten vor einem Jahr dieStraßenführung am Aubuckel unter-sucht hatte, plädierte noch einmal für de-ren Verlegung. Von den 16 Millionen Eu-ro fließen sechs in den Neubau des Schüt-zenvereins. „Dieser würde sonst in sei-nem jetzigen desolaten Zustand weiter

dahinvegetieren“, mahnte Mörner. Dassdie Feudenheimer nicht auf die Straßegingen, obwohl sie von den Plänen pro-fitierten, liege daran, dass sich immer nurdiejenigen meldeten, die dagegen seien.

Grünen-Fraktionschef Dirk Grunertbeharrte weiterhin auf eine Sperrung derStraße – trotz des Gutachtens, das deut-lich von einem ersatzlosen Wegfall abrät(wir berichteten). Tobias Franke vomPlanungsbüro R+T betonte, dass in dennächsten zehn Jahren an dieser Streckenicht mit einem so deutlichen Rückgangdes Verkehrs zu rechnen sei, dass man aufdie Straße verzichten könne.

Wie aus Kreisen der CDU verlautete,will die Partei in der Gemeinderatssit-zung am nächsten Dienstag ohne Frakti-onszwang abstimmen. Dass dies an demErgebnis noch etwas ändert, ist unwahr-scheinlich. Wie die Buga künftig aussehensoll, ist damit wieder völlig offen.

Täglich rollen 20 000 Autos über die Aubuckelstraße, die Spinelli (li.) und die Feudenheimer Au trennt und verlegt werden sollte. Foto: vaf

„Es wird neue Geschäftsmodelle geben“Beim 5. Wirtschaftsforum stand das Themenfeld „Industrie 4.0“ im Mittelpunkt – Drei Existenzgründerpreise verliehen

Von Volker Endres

Die Opal – Operational Analytics GmbHin der Kategorie Technologie, die ConiasRisk Intelligence, die die Risiken politi-scher Konflikte bewertet, in der Kate-gorie Dienstleistungen sowie die CarrusCultus GmbH in der Kreativwirtschaftsind die Träger des mit jeweils 10 000 Eu-ro dotierten Mannheimer Existenzgrün-derpreis. Darüber hinaus stand beim5. Wirtschaftsforum das Themenfeld„Industrie 4.0“ im Mittelpunkt.

„Es ist unsere Aufgabe, nach vorne zudenken“, sagte Oberbürgermeister PeterKurz beim Netzwerktreffen der Wirt-schaft, an dem alteingesessene und auchjunge Unternehmen teilnahmen. „Es gehthier um Verknüpfung. Der Abend ist ei-ne Netzwerkveranstaltung, die Impulsesetzen soll, aus der sich wieder Kräfteentwickeln können“, betonte Kurz undverwies dabei auch auf das neue Maga-zin der Wirtschaftsförderung „Mann-heim – Stadt im Quadrat“, das sich in der46. Auflage genau den Themenschwer-punkt „Industrie 4.0“ gewählt hatte.

„Damit setzen wir bundesweit Maß-stäbe“, hoben Herausgeber Michael Gru-nert und die Leiterin des FachbereichsWirtschaftsförderung, Christiane Ram,die Bedeutung der 146 Seiten starken

Imagebroschüre der Wirtschaft für denStandort hervor.

Eine Wirtschaft, durch die gleicher-maßen ein Geist der Existenzgründer we-he, wie Kurz zufrieden im Gespräch mitRoche-Werksleiter Martin Haag, MVV-Vertriebsvorstand Ralf Klöpfer und demABB-Vorstandsvorsitzenden Hans-Ge-org Krabbe feststellte. Schließlich müs-sen sich auch die aktuellen Großunter-nehmen auf die vierte industrielle Re-volution („Industrie 4.0“) einstellen. „Wirsind in einer Zeit des Wandels und müs-

sen die sich bietenden Chancen ergrei-fen“, erklärte Krabbe. Aufzuhalten seidieser Wandel schließlich nicht. „Es wirdneue Geschäftsmodelle geben. Die Fragewird sein, ob diese aus den bisherigen Un-ternehmen oder von anderer Seite kom-men“, warnte Kurz. Die Stadt könne da-für nur Anstöße geben. „Wir stellen zumBeispiel im Rahmen des Projektes „OpenData“ die Daten, die uns selbst zur Ver-fügung stehen, anderen bereit. Vielleichtentsteht daraus ja die ein oder andereIdee.“

Seitens der ausgezeichneten Exis-tenzgründer zum Beispiel, die mit ihrenUnternehmen jeweils höchstens seit dreiJahren am Markt sind und die Jury unterinsgesamt 33 Bewerbungen von ihrerGründungsidee überzeugt haben. „Daswar keine leichte Aufgabe für die Jury“,erklärte Wirtschaftsbürgermeister Mi-chael Grötsch. Trotzdem habe sich dasGremium auf jeweils einen Preisträger inden drei Kategorien geeinigt. Etwa auf dieConias. Die „Unternehmen benötigenverlässliche Informationen, um mög-lichst sichere Investitionsentscheidun-gen treffen zu können“, hieß es in derLaudatio. Conias biete dafür eine Art„Wetterbericht“ für weltweite Kon-fliktpotenziale.

Mit einer „Oldtimer-Pflegemarke fürden Gentleman von heute“ überzeugtenhingegen Andreas Werner und SebastianSteininger als Gründer von Carrus Cul-tus und der Serie „Herrenfahrt“. Opalüberzeugte hingegen durch einen glei-chermaßen hochtechnologischen wieethischen Ansatz. „Im deutschen Handelwerden täglich 1500 Tonnen Lebens-mittel weggeworfen. Mit der neu entwi-ckelten Software werden exaktere Ab-satzprognosen getroffen, die Umsatz-verluste und Imageschäden für die Bran-che gleichermaßen verhindern helfen.

DieTrägerdesExistenzgründerpreisesmitOberbürgermeisterPeterKurz (l.),BürgermeisterMi-chael Grötsch (3.v.r.) und „Stadt im Quadrat“-Herausgeber Michael Grunert (r.). Foto: vaf

FILMSPIEGEL

Atlantis, Tel. 0621/21200: Irrational Man,14.45, 19.15 Uhr Steve Jobs, 19 Uhr, SteveJobs, OmU, 21.15 Uhr; Macbeth, 14.30 Uhr;Macbeth, OmU, 21.15 Uhr; Madame Mar-guerite, 16.40 Uhr; Der Staat gegen Fritzbauer, 16.45 Uhr. - Cinema Quadrat, Tel.0621/21242: Die Legende der PrinzessinKaguya, 19.30 Uhr. - CinemaxX, Tel.01805/625466: Ali Baba ve 7 Cüceler (türk.OmU), 15.30, 17.50, 20.30 Uhr; Alles stehtKopf, 16, 17.45 Uhr; Black Mass, 22.55 Uhr;Er ist wieder da, 16.40, 19.30 Uhr; Fack juGöhte 2, 15.25 Uhr; Genis Aile: Yapistir(türk. OmU), 23 Uhr; Hördur, 15.35 Uhr; Ho-tel Transsilvanien2, 3D, 16 Uhr; Macho Man,20.10 Uhr; Paranormal Activity. Ghost Di-mension, 3D, 22.15 Uhr; Ritter Trenk, 15.20Uhr; Scouts vs. Zombies - Handbuch zurZombie-Apokalypse,17.40,20.20,22.45Uhr;Sicario, 22.35 Uhr; James Bond 007 – Spec-tre, 15.45, 17, 18, 19, 20.15, 21.15, 22.30 Uhr;Spectre, (Original), 18.30, 21.45 Uhr; TheLast Witch Hunter, 20.40 Uhr. - Cineplex,Tel. 01805/ 625466: Alles steht Kopf, 14.25,16 Uhr; Der letzte Wolf 3D, 14.05 Uhr; DerMarsianer - Rettet Mark Watney, 20.45 Uhr;Erinnerungen an Marnie, 17.20 Uhr; Fa-milienfest, 18.30 Uhr; Hotel Transsilvanien2, 14, 16.15 Uhr; Im Sommer wohnt er un-ten, 20.55 Uhr; Irrational Man, 16.40, 19 Uhr;Macbeth, 18.15 Uhr; Man lernt nie aus, 19.50Uhr; Picknick mit Bären, 15 Uhr; RitterTrenk, 14 Uhr; James Bond 007 – Spectre,14.15, 17.35, 21 Uhr; Spectre, (Original), 14,21.15 Uhr; Steve Jobs, 14.15, 17.15, 20.10Uhr; Steve Jobs, (Original), 17 Uhr; TheHunger Games. Mockingjay - Part 2 3D,(Original), Mi Uhr. - Odeon, Tel.0621/1565509: Virgin Mountain, 17, 21.05Uhr; Die Schüler der Madame Anne, 19 Uhr;El club, OmU, 17 Uhr.

TAGESKALENDER

Nationaltheater, Tel.: 0621/1680-0: Opern-haus, 19 Uhr, Kurzeinführung (Oberes Fo-yer), 19.30 Uhr, „Die Bassariden“. - Schau-spielhaus, 19 Uhr, „Ein Blick von der Brü-cke/ Mannheim Arrival“Klapsmühl’ am Rathaus, D6, 3, Tel.: 0621/22488, 20 Uhr, Kabarett Dusche: „Der Letz-te lacht das Licht aus“.Schatzkistl, Augustaanlage 4-8, 20 Uhr,„Nierentisch & Caprifischer - Mannem inder 50er“.Musikhochschule, N 7, 17, 19 Uhr, Klari-nettenabend.Capitol, 20 Uhr, G.Dudenhöffer (abgesagt).Abendakademie, U 1, Saal, 19.30 Uhr, Wil-helm Wolf und die möblierten Herren: „Beimir biste scheen“, Schlagerrevue.Universität, Internationales Begegnungs-zentrum, L 2, ab 16 Uhr, „Italienisch: DieSprache der Musik, die Melodie der Spra-che“, Italienischer Kulturtag.Duale Hochschule, Coblitzallee 1-9, 8.30-13Uhr, Studieninformations- und Orientie-rungstag für Studieninterssierte.Hochschule, Paul-Wittsack-Str. 10, 8.30-13Uhr, Studieninformationstag.Universität, ab 8.30 Uhr, Schnuppervorle-sungen für Studieninteressierte.Technoseum, Museumsstr. 1, Tel.:0621/4298-9:19Uhr,„ArbeiterliederausdenUSA“, Konzert zum 100. Todestag des Ge-werkschafters Joe Hill; geöffnet: 9-17 Uhr.Planetarium, Tel.: 0621/ 415692: 15 Uhr,„Schwarze Löcher“; 19.30 Uhr, „Ferne Wel-ten - fremdes Leben?“.

Infos zurKlinikseelsorge

Veranstaltung in der Moschee

RNZ. In der Yavuz Sultan Selim Mo-schee (Luisenring 28) findet am Don-nerstag, 29. November, von 15 bis 18 Uhreine Informationsveranstaltung über dieislamische Krankenhausseelsorge statt.Muslimen fehlt bei Krankheit, insbe-sondere in krisenhaften Situationen, dieBegleitung durch Seelsorger, die ihreSprache sprechen und den kulturellen so-wie auch religiösen Hintergrund haben.

Anfang 2013 hat das Mannheimer Ins-titut für Integration und interreligiösenDialog mit Förderung des Landes Ba-den-Württemberg die Initiative zurEtablierung der islamischen Kranken-hausseelsorge in Baden-Württembergübernommen. Ende dieses Jahres werdennun rund 80 Seelsorger muslimische Pa-tienten in Krankenhäusern betreuen undzwölf in Heidenheim bei Ulm in der Aus-bildung sein.

Mit dem Anfang Januar 2016 begin-nenden Ausbildungsgang in Mannheim,der im November endet, werden dann et-wa 110 Krankenhausseelsorger auch inKliniken im Süden von Rheinland-Pfalzund Hessen tätig sein. Der Ausbil-dungslehrplan umfasst rund 190 Stun-den Unterricht und 55 Stunden Prakti-kum in einem Krankenhaus oder einemZentrum für Psychiatrie.

Da die Teilnehmer in der Regel unterder Woche berufstätig sind, findet derUnterricht immer am Samstag und Sonn-tag statt.

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RHEIN−NECKAR−KREIS 9Nr. 267 / Rhein-Neckar-Zeitung Mittwoch, 18. November 2015

Michail Krausnick will „ungeschminkt berichten und lückenlos aufklären“In seinem Buch „Abfahrt Karlsruhe“ berichtet der weit über die Region hinaus bekannte Autor über das Schicksal der Karlsruher Sinti und Roma im „Dritten Reich“

Von Anton Ottmann

Neckargemünd. „Nacht war’s. PlötzlichPolizisten in unserer Wohnung. MeineMutter hat uns aus dem Bett geholt, eingroßes Leintuch auf dem Boden ausge-breitet und gesagt, wir sollen unsere Klei-der da reinschmeißen.“ So beschreibtOlanda Guttenberger, wie sie zusammenmit ihren Eltern und drei jüngeren Ge-schwistern im Mai 1940 in Karlsruhe ab-geholt und nach Polen deportiert wurde.

Die Sechsjährige litt Hunger und Ent-behrung, war Schikanen ausgesetzt undmusste zusehen, wie ein SS-Mann eineJüdin und deren Baby brutal ermordete.Und doch überlebte sie einigermaßen un-beschadet, im Gegensatz zu den vielenanderen Sinti und Roma, die bei mise-rabler Ernährung und unzureichenderKleidung bis zum Umfallen schwersteZwangsarbeit leisteten mussten, in me-dizinischen Versuchen furchtbar gequältoder in Gaskammern umgebracht wur-den.

Mit diesem Bericht einer Zeitzeuginbeschreibt Michail Krausnick in seinemneu erschienenen Buch „Abfahrt Karls-

ruhe“ die Deportation der rund 200Karlsruher Sinti und Roma vor 75 Jah-ren. Damals begann der systematischeTransport ganzer Familien mit Sonder-zügen quer durch Deutschland in das be-setze Polen. Am Ende wa-ren 500 000 Sinti und Ro-ma aus ganz Europa dortin Arbeitslagern, Gettosund Konzentrationslagerums Leben gekommen.

Es erfasst einen daskalte Grausen, wenn manvon Babys liest, denen dieLagernummer einge-brannt wird, oder ein Va-ter gezwungen wird, sichmit seinem Sohn zusam-men sterilisieren zu las-sen. Oder, wenn ein Poli-zeioffizier nach Gutdün-ken über Leben und Todeinzelner Menschen ent-scheidet und Kinder ge-prügelt werden, wenn ih-nen nach stundenlangerArbeitderHammerausderHand fällt. Es ist aus heu-

tiger Sicht schwer nachzuvollziehen, dasszahlreiche Verantwortliche nach demKrieg nicht zur Rechenschaft gezogenwurden, sondern in Verwaltung, Justizund Politik wieder Karriere machen

konnten.Einigewarensogarweiterhinfür„Zigeuner“ zuständig, und es wundertdabei nicht, dass beantragte Wiedergut-machungsleistungen meist abschlägigbeschieden wurden. So beurteilte der

Bundesgerichtshof noch1956 das Vorgehen der Na-tionalsozialisten gegenSinti und Roma vor demJahr 1943 als „vorbeu-gende Verbrechensbe-kämpfung“.

Autor Krausnickstammt aus Hannover, lebtaber seit vielen Jahren inNeckargemünd. Er wurdemit zahlreichen Preisenausgezeichnet und machteauch mit dem Kinderbuch„Elses Geschichte“ daraufaufmerksam, dass Sintiund Roma im „DrittenReich“ das Schicksal derJuden teilten. Es folgte„Von Abschiebung bis Zi-geunermärchen, einHandbuch Sinti und Romavon A bis Z“.

Mit „Abfahrt Karlsruhe“, das in ge-kürzter Form erstmals 1990 als Bro-schüre erschien, macht der Autor aus denoft verwischten Spuren der Täter und denErinnerungen der Überlebenden dieAusmaße eines staatlich sanktioniertenVerbrechens sichtbar, das in Karlsruhebegann und im systematischen Völker-mord endete.

Wie Krausnick gegenüber der RNZerklärte, war es für ihn Anfang der 60erJahre ein Schock, „wie viel uns die El-terngeneration verschwiegen hat“ und inder Überzeugung, dass man aus der Ge-schichte lernen müsse, fand er es not-wendig, darüber ungeschminkt und lü-ckenlos aufzuklären. Als einer der erstendeutschen Schriftsteller beschäftigte ersich deshalb mit dem Schicksal der Sintiund Roma, dessen Aufarbeitung erst 40Jahre nach Kriegsende begann.

Fi Info: Michail Krausnick, AbfahrtKarlsruhe, Die Deportation derKarlsruher Sinti und Roma, VerlagRegionalkultur, Ubstadt-Weiher,ISBN 978-3-89735-883-6, 104 S., 40Abbildungen.Michail Krausnick präsentiert sein Buch „Abfahrt Karlsruhe“. Foto: aot

Auf zur Party mit dem PapstDas katholische Dekanat Kraichgau organisiert die Fahrt zum Weltjugendtag 2016 im polnischen Krakau

Von Diana Deutsch

Rhein-Neckar. Aufregung im Jugend-büro des katholischen Dekanats Kraich-gau: Jugendreferentin Anke Frieling-haus und Jugendseelsorger MariusFletschinger haben vom ErzbistumFreiburg den Auftrag erhalten, fürdiegesamteRegionRhein-NeckardieFahrt zum Weltjugendtag in Kra-kau zu organisieren. Ende Juli 2016versammeln sich über zwei Millio-nen Jugendliche aus der ganzen Weltin Polen, um zusammen mit PapstFranziskus eine Woche lang ein Festdes Glaubens zu feiern. Wer mit-fahren will, muss sich allerdings jetztschon anmelden. Anmeldeschluss istder 31. Dezember 2015.

„Die Fahrt zum Weltjugendtagund besonders die Gottesdienste mitPapst Franziskus sind eine tolleMöglichkeit, eine intensive Wochemit vielen Impulsen für den eigenenGlauben zu erleben“, findet AnkeFrielinghaus, die Jugendreferentinaus dem Kraichgau.

„Ganz Krakau ist voll mit jungenMenschen aus allen Ländern der Erde, diebis in die Nacht feiern, singen, beten, re-den. Und wir sind mittendrin. Das wol-

len wir uns nicht entgehen lassen.“ An-gesprochen sind Jugendliche zwischen 16und 25 Jahren. Die Gruppe aus der Re-gion Rhein-Neckar wird vom 25. Juli bis1. August 2016 unterwegs sein. Die Fahrt

kostet 410 Euro. Darin enthalten sindHin- und Rückfahrt im Reisebus, Über-nachtung in Massenunterkünften und ein„Pilgerpaket“ mit Verpflegung. Speziellfür die Region Rhein-Neckar bieten die

Organisatoren aus dem Kraichgau sogarnoch ein Zusatzpaket an. „Eine exten-ded version“, wie Kaplan Marius Flet-schinger formuliert. Wer noch mehr vonPolen sehen will, kann mit dem Rhein-

Neckar-Team noch einen Tag längerin Krakau bleiben und danach wei-terfahren nach Warschau, Land undLeute kennenlernen. Wer die „Ex-tended Version“ bucht, ist bis Frei-tag, 8. August unterwegs. Der Ge-samtpreis beträgt dann 600 Euro.

Erfunden hat den Weltjugendtagder polnische Papst Johannes Paul II,dessen Heimatstadt Krakau war.1984 lud Johannes Paul II. die Ju-gend der Welt erstmals ein, nach Romzu kommen. Eine halbe Million jun-ge Leute folgten dieser Einladung.

Seither finden die katholischenWeltjugendtage alle zwei oder dreiJahre statt. Den bislang einzigendeutschen Weltjugendtag feierte diekatholischeKirche2005inKöln.Zumletzten Weltjugendtag 2013 in Rio deJaneiro kamen 3,2 Millionen Ju-

gendliche.

Fi Info: Die Anmeldung erfolgt unter derE-Mail-Adresse: www.jubue-kraich-gau.de.Papst Franziskus wird in Krakau mit Jugendlichen ein Fest des Glaubens feiern. Foto: dpa

Jugendpfarrer Marius Fletschinger und JugendreferentinAnke Frielinghaus freuen sich auf Krakau. Foto: DD

Diskussion um Nahverkehr geht weiterBesondere Förderung des ländliches Raums: CDU- und SPD-Fraktion wollen Gutachten abwarten

Rhein-Neckar. (ze) Die Diskussionen umdie Höhe des Zuschusses des Rhein-Ne-ckar-Kreises zum Fehlbetrag der Auf-wendungen der Kommunen für den öf-fentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)gehen weiter. Nachdem die FDP-Kreis-tagsfraktion Landrat Stefan Dallingereinen Antrag übergeben hatte, der vor-sieht, dass Gemeinden im ländlichenRaum besonders gefördert werden (dieRNZ berichtete), hat CDU-Kreisrat Bru-no Sauerzapf nun nachgerechnet, was derVorschlag für die Kreisgemeinden kon-kret bedeutet.

Der Vorschlag sieht vor, dass alle Ge-meinden statt wie bisher 40 nur noch 35Prozent des Fehlbetrags ihrer Aufwen-dungen für den ÖPNV durch den Kreis er-setzt bekommen. Die verbleibenden fünfProzent oder rund 630 000 Euro sollenGemeinden erhalten, die weniger als 500

Einwohner pro Quadratkilometer Ge-meindefläche haben und weiter als einenKilometer vom nächsten S-Bahn-An-schluss entfernt sind. Nach den Berech-nungen von Sauerzapf auf Basis der der-zeitigen Verteilung bedeutet dies, dass dieZuschüsse für alle Gemeinden um 12,5Prozent gekürzt werden. Elf Gemeindenmit insgesamt 38 421 Einwohnern wür-den zukünftig die erhöhten Zuschüsse er-halten. Städte wie Weinheim, Sinsheimoder Eberbach mit vielen, oft über dieFläche verteilten Stadtteilen, gingen da-gegen leer aus.

Zudem sei fraglich, ob die 630 000 Eu-ro vollständig den Gemeinden im länd-lichen Raum zugute kommen. Von den elfinfrage kommenden Gemeinden erhaltenderzeit nur acht überhaupt einen Zu-schuss, denn die Linienbündel für Schö-nau, Heiligkreuzsteinach und Lobbach

laufen nach den Ergebnissen der letztenAusschreibung eigenwirtschaftlich. DerZuschuss an diese acht Gemeinden be-läuft sich derzeit aber insgesamt nur aufknapp 253 000 Euro. Selbst wenn die an-deren drei Gemeinden ebenfalls Zu-schüsse erhalten, werden die zur Verfü-gung stehenden 630 000 Euro daher ver-mutlich gar nicht ausgeschöpft.

Die CDU-Fraktion schlägt daher vor,das noch ausstehende Gutachten zu denKosten des ÖPNV im Kreisgebiet abzu-warten und auf dessen Grundlage die zu-künftige Verteilung der Zuschüsse vor-zunehmen. In eine ähnliche Richtung gehtauch ein Antrag der SPD-Fraktion, diesich zudem aus dem Gutachten Ant-worten darauf erwartet, ob beispiels-weise zukünftig innerörtliche Stadtbus-linien weiterhin vom Kreis gefördertwerden sollen.

Mit diesem Ergebnis können die Kreis-Kliniken lebenDie Krankenhausstrukturreform wird vom Vorsitzenden der SPD-Kreistagsfraktion, Ralf Göck, positiv bewertet

Rhein-Neckar. (sha/zg) „Einigermaßenzufrieden“ zeigt sich der SPD-Kreis-tagsfraktionsvorsitzende, Ralf Göck, mitder jüngst beschlossenen Krankenhaus-strukturreform, für die, wie Göck in ei-ner Mitteilung betont, der Landkreis inBerlin vorstellig geworden war.

Das Gesetz sei ein Beispiel für hart-näckige Arbeit: Proteste von Betroffe-nen, zahlreiche Briefe und der Kontaktzu Landes- und Bundespolitikern hättenzu einem guten Ergebnis für die GRN-Kliniken geführt. Der Sozialdemokratdankt in einer Pressemitteilung auch derCDU-Kreistagsfraktion, GRN-Ge-schäftsführer Rüdiger Burger und Land-

rat Stefan Dallinger, die sich alle ge-meinsam auf den Weg gemacht hatten.„Unsere vier Kliniken in Eberbach,Schwetzingen, Sinsheim und Weinheimhaben nun nicht die Nachteile, die wir be-fürchtet haben und können sich auf diemit dem Gesetz besonders angestrebteQualität konzentrieren“, schreibt Göck.

Erreicht worden sei unter anderem,dass der bisherige Versorgungszuschlagerhalten und ab 2017 durch einen Pfle-gezuschlag in gleicher Höhe ersetzt wer-de.

Die GRN-Kliniken würden auch da-von profitieren, dass die Tarifentwick-lung mehr als bisher in die Vergütung ein-

fließe. Zudem sei das Hygieneförder-programm bis 2019 verlängert und auf dieInfektionsmedizin ausgedehnt worden.

Somit könnten die Krankenhäuserauch hier zusätzliches Personal ausbil-den und neue Stellen schaffen, freut sichGöck. Als neue Leistung werde ein An-spruch auf pflegerische Übergangsver-sorgung nach einem Krankenhausauf-enthalt in den Leistungskatalog derKrankenkassen aufgenommen.

„Das heißt, wer sich künftig zu Hausenicht allein versorgen kann, hat einenAnspruch auf Kurzzeitpflege“, erläutertGöck. Damit auch in Zukunft in ländli-chen Regionen ein ausreichendes medi-

zinisches Versorgungsangebot besteht,sollen Sicherstellungszuschläge verein-bart werden, wenn ein Krankenhaus we-gen zu geringer Auslastung nicht aus-kömmlich wirtschaften könne, aber not-wendig für die Bevölkerung sei. Kran-kenhäuser, die in einem großen UmfangNotfallstrukturen bereithalten, sollenZuschläge erhalten.

Zudem soll eine höhere Vergütung fürdie ambulanten ärztlichen Leistungen inöffentlich geförderten Krankenhäusernerfolgen. Hier seien aber auch die Län-der gefordert, die Umsetzung dieser Tei-le der Reform im Sinne der kommunalenKrankenhäuser positiv zu begleiten.

Frisches Grün ausheimischen Wäldern

Rhein-Neckar. (RNZ) Das Kreisforstamtdes Rhein-Neckar-Kreises im Langen-bachweg 9 in Neckargemünd verkauftauch in diesem Jahr wieder frisches Tan-nengrün aus den betriebseigenen Weih-nachtsbaumkulturen. Das Reisig dientnicht nur zum Abdecken von Pflanzenoder Gräbern, sondern eignet sich auchhervorragend zur Herstellung von Ad-ventskränzen und Weihnachtsschmuck.

Der Schmuckreisigverkauf startet amDienstag, 24. November, und läuft bisFreitag, 4. Dezember. Zu den Öffnungs-zeiten, montags bis donnerstags von 8 bis16 Uhr sowie freitags bis 15. 30 Uhr, kön-nen die Zweige bundweise für zwei Europro Kilogramm erworben werden. DerVerkauf von Weihnachtsbäumen beimKreisforstamt findet am Freitag, 18. De-zember, von 7.30 bis 16.30 Uhr, statt. Andiesem Tag besteht die Möglichkeit,Schmuckreisig zu erwerben. Das ge-samte Sortiment wird frisch geschlagen.

Weihnachtsbäume selbst schlagen

Wer seinen Baum traditionellerweisemit der Familie selbst schlagen möchte,hat hierzu verschiedene Möglichkeiten:Am Samstag, 12. Dezember, und Sonn-tag, 13. Dezember, jeweils von 10 bis 16Uhr an der Weihnachtsbaumkultur amHansewiesenparkplatz direkt an derL590 zwischen Eberbach und Schwan-heim,sowieamFreitag,18.Dezember,von14 bis 16 Uhr an der K4176 zwischenEschelbach und Hoffenheim, schließlicham Samstag, 19. Dezember, von 9 bis 12Uhr auf der Kulturfläche in der Nähe vonWaldwimmersbach.

Fi Info: Weitere Informationen gibt esbeim Kreisforstamt in Neckargemündunter der Telefonnummer 06223/866536-7600.

Nahverkehr im ländlichen Raum: Eine Bus-haltestelle in Heiligkreuzsteinach. Foto: Alex

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METROPOLREGION10 Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 267Mittwoch, 18. November 2015

Bahnreisende brauchten gestern gute NervenTödlicher Unfall zwischen Mannheim und Heidelberg brachte Regionalverkehr in Bedrängnis

Von Harald Berlinghof

Rhein-Neckar. Der Nahverkehr auf derSchiene stellt ein komplexes System dar,dessen einzelne Teile aufs Engste mitei-nander verzahnt sind. Gibt es an einerStelle Probleme, dann funktionieren auchdie anderen Teile nicht mehr reibungs-los. Ähnlich eines Dominoeffekts pflanztsich das Problem innerhalb des Bahn-netzes fort. So geschehen gestern Mor-gen. Mitten im Berufsverkehr.

Um exakt 7.14 Uhr kam es zwischenMannheim-Seckenheim und Mannheim-Friedrichsfeld-Süd auf der S-Bahn-Ver-bindung Mannheim-Heidelberg zu ei-nem tödlichen Personenunfall. Über dreiStunden musste daraufhin der Regio-nalverkehr zwischen Mannheim undHeidelberg unterbrochen werden. DieBahn setzte sechs Ersatzbusse ein, letzt-lich waren aber mehr als 70 Züge be-troffen.DarunterachtGüterzüge,diezum

Teil bis zu 70 Minuten Verspätung hat-ten. 62 Regionalreisezüge waren durch-schnittlich rund zehn Minuten verspätet,und es kam sogar zu zehn Komplettaus-fällen, wie ein Bahnsprecher gestern aufRNZ-Anfrage sagte.

Ebenso beeinträchtigt war der Fern-verkehr in Richtung Stuttgart, weil Hei-delberg nicht mehr von Mannheim ausangefahren werden konnte. Der Fern-verkehr musste über Umleitungsstre-ckengeführtwerden.DerICEum8.38Uhrvon Heidelberg nach Stuttgart fiel des-halb komplett aus.

Auch die Fahrgäste der RNV-Linie 5bekamen die Bahnsperrung zwischenMannheimundHeidelbergzuspüren,weilviele S-Bahn- und Regionalzug-Passa-giere in ihrer Not auf diese Linie wech-selten. Die OEG-Züge waren überfüllt.„Man kam sich vor wie eine Press-wurst“, sagte ein verärgerter Fahrgast derRNZ. „Wir bekamen schon früh unge-

wöhnlich viele ,Besetzt-Meldungen‘ inunserer Leitzentrale“, so ein Sprecher derRNV, „sodass wir die Züge in Doppel-traktion, also mit doppelter Länge, nichtnur wie üblich im Berufsverkehr, son-dern länger fahren ließen. Aber auch sound mit zusätzlichen Zügen konnten wirdie gesamte Kapazität, die sonst die S-Bahn aufnimmt, nicht ohne Einbußen fürdie Fahrgäste transportieren.“

An den OEG-Haltestellen standenzahlreiche genervte Berufspendler, dienicht mehr in die vollen Bahnen steigenkonnten. Die Verspätungen auf derLinie 5 hielten sich aber mit durch-schnittlich rund fünf Minuten noch inGrenzen.

Erst nach gut drei Stunden war die S-Bahn-Strecke Mannheim-Heidelbergwieder voll befahrbar. Eine Stunde spä-ter, so ein Sprecher der Bahn, lief derBahnverkehr dann wieder einigermaßennormal.Zu Verspätungen und Zugausfällen kam es zwischen Mannheim und Heidelberg. Foto: vaf

Frau niedergeschossen, Schütze gesucht32-Jährige wurde in der Mannheimer Neckarstadt lebensgefährlich verletzt – Tatverdächtiger stammt aus dem Rockermilieu

Von Alexander Albrecht

Mannheim. Aufregung in der Mannhei-mer Neckarstadt: Am Dienstagmorgengegen 10 Uhr werden Polizei und Ret-tungskräfte zu einer Wohnung in einemviergeschossigen Mehrfamilienhaus ge-rufen. Eine 32-jährige Frau ist lebens-gefährlich verletzt worden. Ihr Lebens-gefährte soll auf sie geschossen haben.

Die Frau wird in eine Klinik ge-bracht, ihr Zustand ist nach Polizeian-gaben auch gestern Abend noch kritisch.Von dem mutmaßlichen Schützen (41)fehlt jede Spur. Weil er sich noch in demGebäude hätte befinden können, um-

stellen die Beamten zunächst das Haus.In solchen Fällen und wenn eine Schuss-waffe im Spiel ist, rückt das Spezialein-satzkommando (SEK) an.

Es fliegt ein, um genau zu sein. DieKollegen kommen per Hubschrauber ausGöppingen nach Mannheim. Mit zweiMannschaftswagen fahren sie vor, dieMänner in schusssicheren Westen und mitSturmhauben. Auch das Mobile Ein-satzkommando ist vor Ort.

Systematisch durchsuchen die SEK-Leute ab 14 Uhr den unübersichtlichenGebäudekomplex: So soll es einen groß-räumigen Keller geben, über den man inandere Häuser kommt. Bewohner stre-

cken ihre Köpfe aus den Fenstern, ver-lassen müssen sie ihre Wohnungen abernicht. Die umliegende Waldhofstraßewird während des gut zweistündigenEinsatzes streckenweise komplett ge-sperrt, an der angrenzenden Haltestelle„Untermühlaustraße“ brausen die Bah-nen ohne Stopp durch. Der 41-Jährigebleibt verschwunden.

Dafür entdeckt das SEK in der Woh-nung seiner Freundin eine Schrotflinte.Die Tatwaffe? „Möglicherweise, wir wis-sen es noch nicht“, sagt PolizeisprecherNorbert Schätzle auf RNZ-Anfrage. DieBeamten erhalten unterdessen Hinweiseauf weitere Orte, an denen sich der Tat-

verdächtige öfter aufhält. ZahlreicheEinsatzkräfte fahren kurz nach 16 Uhr zudrei Anwesen in der Innenstadt und imStadtteil Wallstadt. Doch auch dort hältsich der Mann nicht auf. Die Fahndungdauert gestern Abend noch an.

Der 41-Jährige gehört nach RNZ-In-formationen dem Rockermilieu an. LautSchätzle sind die Hintergründe für die Tatunklar. Dass Beziehungsprobleme imSpiel gewesen seien, sei Spekulation, soder Polizeisprecher. Als haltlos erweisensich Gerüchte, wonach der Flüchtige inder Zwischenzeit eine Geisel genommenhabe. „Da ist definitiv nichts dran“, sagtSchätzle.

Er legte Feuer in Zügen undgab sich dann als Polizist aus

Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen einen 33-Jährigen

Mannheim. (alb) Weil er in mehreren Zü-gen Feuer gelegt haben soll, hat dieStaatsanwaltschaft Mannheim Anklagegegen einen 33-Jährigen erhoben. DemMann, der keinen festen Wohnsitz hat,wird versuchte schwere Brandstiftungvorgeworfen. Er soll im Juli und Augustbei drei ICE-Fahrten Papierhandtücherin den Zugtoiletten ange-zündet haben, wie dieStaatsanwaltschaft gesternmitteilte. Eine weitereBrandstiftung sei geplantgewesen.

Anfang August war in ei-nem ICE, der auf dem Weg von Dort-mund nach München war, mitten in derNacht in einer Toi-lette ein Brand ausgebrochen. Passagierehatten die starke Rauchentwicklung ineinem Papierkorb entdeckt. Noch wäh-rend der Fahrt löschten ein Zugbegleiterund ein Reisender das Feuer. Da im Über-gang zum Bordrestaurant jedoch wei-terhin Rauch entwich, konnte der ICEnicht mehr weiterfahren: So endete im

Mannheimer Hauptbahnhof die Fahrt für250 Passagiere. Die Feuerwehr brachtedie Menschen in Sicherheit, drei Zugbe-gleiter kamen wegen des Verdachts aufRauchvergiftungen ins Krankenhaus. DieReisenden konnten rund zwei Stundenspäter mit einem Ersatzzug weiter nachMünchen fahren. Dem 33-Jährigen wird

neben der Brandstiftungvorgeworfen, sich damalsund in den anderen beidenFällen als Bundespolizis-ten ausgegeben zu haben.

Er soll bei der Lö-schung der Brände gehol-

fen und Passagieren Anweisungen erteilthaben. Dabei soll er einem Reisenden ei-nen Geldbeutel und ein Gepäckstück ge-stohlen haben. Durch den Rauch bei denBränden wurden zwölf Menschen leichtverletzt. Sie klagten über Atembe-schwerden, Kopfweh und brennende Au-gen. Der Schaden belief sich auf min-destens 6000 Euro. Der 33-Jährige wur-de am 9. August festgenommen und sitztseither in Untersuchungshaft.

ICE in Mannheimevakuiert

Früherer ACR-Chef belasteteseinen Geschäftspartner

Prozess gegen Buchener Unternehmer wurde fortgesetzt

Mannheim/Buchen. (sk) Am letzten Ver-handlungstag hatte der Angeklagte dasWort. Der 48-jährige Geschäftsmann, dereinst das Buchener Telekommunikati-onsunternehmen ACR leitete, soll nachAnsicht der Staatsanwaltschaft 3,2 Mil-lionenEuroveruntreuthaben.Dafürmusssich der Mann mit kroatischen Wurzelnjetzt vor der 23. GroßenStrafkammer des Mannhei-mer Landgerichts verant-worten. Jetzt bezog der An-geklagte ausführlich Stel-lung, wobei er einige Ver-gehen einräumte, gleichzei-tig aber auch seinen früheren Gesell-schafter stark belastete.

„Die ACR war mein Lebenswerk, ichhabe die Firma aufgebaut“, sagte Dra-gan M. Nie habe es Bestrebungen gege-ben, sie in die Insolvenz zu treiben. DerAngeklagte ging auf Details aus den ver-winkelten Geschäftsvorgängen der letz-ten Jahre ein, schilderte, wie ein Sattel-zug voller Handys umgeladen wurde, beidenen sich erst später herausgestellt ha-

be, dass sie nicht acht, sondern nur3,5 Millionen Euro wert gewesen seien.

Bei einem weiteren Deal sei dieACR GmbH offenbar von Geschäfts-partnern „beschissen“ worden. Liefer-scheine seien falsch oder unvollständigausgefüllt, Bücher nicht korrekt geführtworden, räumte er ein. Dann kam der An-

geklagte zu seinem Mitge-sellschafter. Berndt P. ha-be die Höhe seiner Provi-sionszahlungen sehr wohlgekannt, nachdem er beiseiner gerichtlichen Ver-nehmung im September

noch betont hatte, nichts von den Zah-lungen und dem aufwendigen Lebensstildes Angeklagten und seinen teuren Au-tos gewusst zu haben.

Jetzt holte M. zum Gegenschlag aus:P.habeversucht,anGeldzukommen.Undso wollte er die ACR nicht wie verein-bart nach sieben Jahren, sondern viel frü-her zum Verkauf anbieten. Der Prozesswird am Donnerstag, 26. November, um9.30 Uhr, fortgesetzt.

„Die Firma warmein Lebenswerk“

Bewährungstatt Haft

Letztes Plädoyer imFrankfurter Korruptionsprozess

Frankfurt/Heidelberg. (alb) Mehr alsneun Monate hat der Prozess um millio-nenschwere Korruption beim Ausbau desFrankfurter Flughafens gedauert – amkommenden Dienstag wird nun das Ur-teil gegen den Heidelberger Immobili-enentwickler Jürgen B. Harder und dreiweitere Geschäftsleute verkündet. Amletzten Verhandlungstag vor dem Frank-furter Landgericht plädierte gestern dieVerteidigung eines mitangeklagten Mak-lers. Sie beantragte für ihren geständi-gen Mandanten eine zweijährige Be-währungsstrafe. Die Staatsanwaltschafthatte eine Haftstrafe von drei Jahren undvier Monaten gefordert.

Urteil am nächsten Dienstag

Harder und sein ebenfalls vor Ge-richt stehender Geschäftspartner sollenlaut Anklage bei einem Treffen in Ho-ckenheim eine Million Euro für ein 14 000Quadratmeter großes Erbbaugrundstückin der „Cargo City Süd“ geboten haben.Das, obwohl sie schon früh ahnten, dassneben dem Makler auch ein vor Wochenbei einem Autounfall verstorbener Ex-Manager des Flughafenbetreibers Fra-port in den Deal involviert war.

Harders Partner nahm Kontakt zu ei-nem Treuhänder aus Liechtenstein auf,der ein Schmiergeldkonto anlegte. DerMakler sollte beim Erwerb des Grund-stücks, bei der Vermietung der Gewer-behalle und beim Verkauf des gesamtenAreals an einen Investor Provision kas-sieren. Doch das Geld ist nie geflossen.Der Makler zog daraufhin vor Gericht, dieSache endete mit einem Vergleich.

Die Staatsanwaltschaft forderte fürHarder eine zweijährige Bewährungs-strafeundeineZahlungsverpflichtungvonsechs Millionen Euro. Das sei das Vier-fache seines Jahresverdiensts, erklärtenseine Verteidiger. Sie widersprachen derAuffassung der Staatsanwaltschaft, beiden Taten handle es sich um einen be-sonders schweren Fall der Bestechung.

Polizei und Rettungskräfte waren gegen 10 Uhr zu dem rotbraunen, viergeschossigen Haus in der Neckarstadt gerufen worden. Foto: Alfred Gerold

Geo-Naturpark inUnesco-Netzwerk

Rhein-Neckar. (alb/lsw) Der Geo-Na-turpark Bergstraße-Odenwald ist als ei-ner von sechs deutschen Geoparks in einneues Netzwerk der Unesco aufgenom-men worden. Das teilte die Kulturorga-nisation der Vereinten Nationen gesternin Bonn mit. Ziel des Netzwerks sei un-ter anderem „der Schutz des geologi-schen, natürlichen und kulturellen Er-bes“. Zudem vermittelten Geoparks einBewusstsein und ein Verständnis für denglobalen Wandel, hieß es in einer Mit-teilung.

Der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald erstreckt sich über Hessen,Baden-Württemberg und Bayern. Erreicht von der Unesco-WelterbestätteGrube Messel bei Darmstadt im Norden,dem Rheintal im Westen über den Oden-wald bis nach Heidelberg und das Ne-ckartal im Süden. Unter dem Motto„Zwischen Granit und Sandstein“ machtder Geo-Naturpark über 500 MillionenJahre wechselvoller Erdgeschichte greif-bar. Im Westen des Gebietes liegt der fla-che Oberrheingraben. Der hoch aufra-gende, sanfthügelige Odenwald, der voretwa 340 Millionen Jahren aus Tiefen-gesteinen des Erdaltertums entstandenwar, bildet dazu einen Kontrast.

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MOTOR UND VERKEHR 11Nr. 267 / Rhein-Neckar-Zeitung Mittwoch, 18. November 2015

Mercedes C-Klasse Coupé: Dynamik und EleganzDer schwäbische Autobauer vervollständigt seine C-Klasse-Familie: Weniger Auto für mehr Geld

Malaga. (mid) Erst die Version für die ge-schäftlichen Vielfahrer – die Limousine.Dann die Mehrwert-Variante, die auch fürdie nicht allzu große Familie passt – der beiMercedes „T-Modell“ genannte Kombi.Und jetzt als Dritter im Bunde das Coupé- die Version fürs Gemüt und für die Emo-tionen. Nach dem Motto „aller guten Din-ge sind drei“ vervollständigen die Auto-bauer mit dem Stern ihre C-Klasse-Fa-milie. Der Zweitürer kommt im Dezemberzu den Händlern. Und er erfüllt seine Mis-sion in Sachen große Ge-fühle mit Bravour. Für nochmehr Dynamik ist dann abFrühjahr die AMG-Versionzuständig.

Weniger Auto für mehrGeld - diese Methode funk-tioniertbeidensportlichenDreitürernnachwie vor. Wegen des Designs, wegen der Dy-namik, die schon im Stehen spürbar ist. DasC-Klasse Coupé macht da keine Ausnah-me. Es wirkt fast wie eine maßstabsge-treue Verkleinerung der zweitürigen S-Klasse, zeigt perfekte Proportionen mitlangem Vorbau, knapp gezeichneter Pas-sagierkabine und knackigem Hinterteil.Der lange Radstand und das um 15 mmniedriger gelegte Fahrwerk sorgen fürFahrspaß, der sich durch die optionaleLuftfederungmitNiveauausgleichnochumeinen Tick steigern lässt. Neu konstruierteIntegral-Sportsitze mit Gurtbringern ge-ben Stabilität auch in sehr schnellen Kur-ven, die das Stern-Coupé geradezu mit Be-geisterung absolviert.

Das Interieur setzt auf lange, eleganteSchwünge, auf fließende Linien und auffeine Materialien, die sicht- und spürbarsorgfältig verarbeitet wurden. Zur Bedie-nung muss man nicht viel sagen: Das istMercedes und C-Klasse pur, die Schalter,Hebel und Tasten sind logisch sortiert undnach kurzer Eingewöhnung problemlos zubedienen.

Zum Start bringt Mercedes zwei Die-selmotorenmit125kW/170und150kW/204PS und vier Benziner, die von 115 kW/156

PS bis 180 kW/245 PS leisten. Der Ver-brauch wurde laut Mercedes-Entwick-lungs-Chef Thomas Weber durch Fein-schliff gegenüber dem Vormodell um bis zu20 Prozent reduziert, den Sparmeister gibtder kleine Diesel im Modell 220d mit ei-nem Normverbrauch von 4,1 Liter pro 100km, sowohl als Sechsgang-Handschalter,als auch mit der Neungang-Automatik.

Die Ausstattung mit Assistenzsyste-men ist im C-Klasse Coupé auf dem aktu-ellen Stand, serienmäßig sind zum Bei-

spiel der Aufmerksamkeits-Assistent und der Kollisions-Verhinderer installiert, derauch eigenständig bremst.Optional ist die ganze Hel-fer-Phalanx vom Abstands-regeltempomaten bis zum

Brems-Assistenten Plus verfügbar, derauch Querverkehr erkennt. Und selbst-verständlich lässt sich die C-Klasse auchals Zweitürer mit einer Burmester-Anlagezum rollenden Konzertsaal aufwerten. Ap-ropos Zweitürer: Die beiden Passagiere inder ersten Reihe haben reichlich Platz zurVerfügung. Hinten sitzen nicht allzu großeMenschen zwar einigermaßen ordentlich,aber das Rein- und Rausklettern ist wirk-lich eher was für Akrobaten und Yoga-Cracks. Das Coupé outet sich damit un-missverständlich als klassischer 2+2-Sit-zer, der Kofferraum ist mit 400 Litern aberanständig groß ausgefallen. Unterm StrichistdasCoupéeineoptischundtechnischge-

lungene Ergänzung der erfolgreichen C-Klasse, die sich Mercedes ordentlich be-zahlen lässt. Die Preisliste beginnt bei35 581 Euro für den C 180, das sind knapp4000 Euro mehr als bei der Limousine mitvier Türen. Der grundsätzlich mit der Au-tomatik kombinierte C 250d markiert der-zeit mit 45 041 Euro die Spitze.

Aber das wird sich rapide ändern, wennim Frühjahr die AMG-Versionen namensC63 und C63 S anrollen. Diese Sportge-räte bringen es auf 350 kW/476 PS und 375kW/510 PS aus einem Vierliter-V8 mitDoppelturbo. Nur Dach, Türen und Heck-deckel wurden vom „normalen“ Coupéübernommen, der Rest ist AMG pur, alsobreiter, flacher, eindrucksvoller, noch vielsportlicher.

Beim ersten Kennenlernen zeigte die S-Version ihre zwei Gesichter: Pures Renn-Feeling und gesittete Manieren, fast wie beiDr. Jeckyll und Mr. Hyde. Das 1800 Kilo-

Gerät saugt sich dank eineshöchst komplexen Fahrwerksmit Vierlenkerachse und ver-stellbaren Gasdruckdämpferngeradezu an der Straße fest,erlaubt sehr hohe Kurvenge-schwindigkeiten und vermit-telt auch durchschnittlich be-gabten Piloten echte Erfolgs-erlebnisse.

Echten Könnern am untenabgeflachten Sportlenkradsollte der Fahrmodus „Race“vorbehalten bleiben. Auf öf-fentlichen Straßen geben diestarken AMG-Versionen diebraven Gleiter mit durchauszufriedenstellendem Komfort,die nur durch ihr entspanntesBollern aus den Auspuff-En-drohren zeigen, dass sie auchganz anders könnten.

Ein klassischer2+2-Sitzer

TECHNISCHE DATEN

Mercedes C-Klasse Coupé 250dZweitüriges, 2+2-sitziges Coupé, Länge/Breite/Hö-he/Radstand in Meter: 4,69/1,81/1,41/2,84, Koffer-raumvolumen: 400 l, Wendekreis: 11,22 m, Leergewicht:1.645 kg, max. Zuladung: 480 kg, Tankinhalt: 50 l.

Motor: Turbo-Vierzylinder-Diesel mit 150 kW/204 PSbei 3.800/min, Hubraum: 2.143 ccm, 9-Gang-Automa-tikgetriebe, max. Drehmoment: 500 Nm bei 1.600/minbis 1.800/min, Beschleunigung 0-100 km/h: 6,7 Sek.,Höchstgeschwindigkeit: 247 km/h, Verbrauch: 4,2 l Die-sel auf 100 km, CO2-Emission: 109 g/km.

Preis: ab 45 041 Euro.

Wie eine maßstabsgetreue Verkleinerung der zweitürigen S-Klasse: Das neue C-Klasse Coupé. Foto: mid

C-Klasse pur: Das Cockpit des Coupés. Foto: mid

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FEUILLETON 13Nr. 267 / Rhein-Neckar-Zeitung Mittwoch, 18. November 2015

Die falschen Cranach-Bilder aus UntergriesbachDie Ermittlungen gegen den Maler Christian Goller sind vor dem Abschluss – Betrugsverdacht bei alten Meistern

Von Harald Raab

„Die Welt will getäuscht werden“, sin-nierte 2002 in einer Fernsehsendung derMaler und Restaurator Christian Goller.Er warb für sein Talent, im Stil alterMeister malen zu können. „Ich bin einImitator“, bekannte er. Dass er diesesHandwerk meisterlich beherrscht, wirdihm von Kunsthistorikern gern bestätigt.Jetzt jedoch schweigt Goller und bereutsicher, dass er seine Geheimnisse über al-te Maltechniken und Farbpigmente ein-mal stolz in der Öffentlichkeit preisge-geben hat. Dafür sind das BayerischeLandeskriminalamt und die Staatsan-waltschaft Passau um so eifriger am Zug.

Seit einem Jahr läuft gegen Goller undeinige Personen in seinem Umfeld ein Er-mittlungsverfahren wegen Betrugs. Essoll sich nach Einschätzung von Fach-leuten um den größten Altmeister-Fäl-schungsskandal seit Anfang des 20. Jahr-hunderts handeln. Als Fälschungen, be-ziehungsweise Imitate sind 40 bis 50 Wer-ke Gollers vom Landeskriminalamt un-tersucht worden. In der Mehrzahl sind esGemälde, die Lucas Cranach, der Cra-nach-Schule, aber auch der Donau-Schule und zudem italienischen und hol-ländischen alten Meistern zugeschriebenworden sein sollen. Die infrage stehen-den Summen bewegen sich um eine hal-be Million Euro.

Die Passauer Oberstaatsanwältin Ur-sula Raab-Gaudin erwartet noch in die-sem Jahr den Abschluss der polizeilichenErmittlungen. Zur Anklageerhebungkönnte es bereits zu Beginn des nächstenJahres kommen.

Die spannende Frage ist dabei: WirdGoller als Einzeltäter angeklagt undebenso die anderen Personen, die Bilderbei Auktionshäusern als Originale ein-geliefert haben, die aber aus GollersWerkstatt in einer alten Mühle bei Un-tergriesbach stammen sollen? Ober-staatsanwältin Raab-Gaudin will sich danoch nicht festlegen, sagt aber: „Der Zu-

fall wäre schongroß, wenn es ge-rade in einem ab-gelegenen Ort ander österreichi-schen Grenze soviele Kunstsamm-ler gäbe, die hoch-karätige Werkeeinreichen könn-ten.“

Es macht einenbedeutenden Un-terschied, ob Ein-zeltäterschaft oderbandenmäßigesVorgehen zur An-klage kommt. Beieinem Betrug vonEinzeltätern ist dieVerjährungsfristmit fünf Jahren er-staunlich kurz. Beieiner betrügeri-schen Bande ver-längert sich dieVerjährungsfristauf zehn Jahre.OberstaatsanwältinRaab-Gaudin be-dauert dieseRechtslage im FallGoller, verweistaber darauf, dass neben einem Straf-verfahren auch zivilrechtliche Scha-densersatzansprüche geltend gemachtwerden können, die nicht unter dies Ver-jährungsfristen fallen.

Den Stein ins Rollen brachte der Hei-delberger Lucas-Cranach-Forscher Mi-chael Hofbauer. Er war selbst auf ein Gol-ler-Werk hereingefallen. Das Cranach-Bildnis eines Jünglings aus dem Nach-verkauf einer Auktion stellte sich als Fäl-schung heraus. Hofauer bekennt: „Ich binnicht der Einzige, der Goller aufgesessenist.“ Nicht wenige der Cranach-Forscherseien von angeblich aus Gollers Atelierstammenden Bildern getäuscht worden.

Hofbauer erläutert: „Bei Goller-Ar-beiten fällt auf, dass er fahle Farben ver-wendet. Er hat einen gewissen Hang zuOrange beim Malen der Haare. Im Ver-gleich zur altmeisterlichen Lasur-Tech-nik verwenden er weniger Lasuren. Erträgt die Lasur nicht flächig auf. Er stri-chelt sie.“

Seit mehreren Jahren tauchen Werkealter Meister im Kunsthandel auf, die inGollers Maltechnik angefertigt sein sol-len. 2009 war es ein Cranach-Frauen-bildnis, das im Wiener Auktionshaus Do-rotheum zur Versteigerung kam, aber alsFälschung enttarnt werden konnte. BeiWeidler in Nürnberg war es eine Venus,

die für 60 000 Euro weggegangen ist. BeiHampel in München war 2010 eine Kreu-zigungsszene eingereicht worden. Da manZweifel an der Echtheit hatte, wurde dasBild zurückgezogen. Ebenfalls aus derAuktion genommen wurde 2014 nachProtesten von Cranach-Experten beiChristie’s ein Porträt Kaiser Karl V.; da-für wurde früher eine Justitia von dem re-nommierten Auktionshaus unbeanstan-det an den Mann gebracht.

Den Clou stellt ein allerdings längstverjährter Fall dar. Das Cleveland Mu-seum in Ohio kaufte 1977 für eine Milli-on Dollar ein Matthias-Grünewald-Bild,die Heilige Katharina. Das Werk fand so-

gar als Entdeckung eines „Originals“Eingang in die Fachliteratur. Es stelltesich aber als Fälschung heraus. Die Her-kunft konnte bis zu Goller zurückver-folgt werden. Der aber versicherte in ei-ner Art Selbstanzeige unwiderlegbar: Erhabe das Tafelbildnis zwar gemalt, aberausdrücklich als Imitat verkauft. Dass dieKäufer später das Tafelbild als „echten“Grünewald in den Kunsthandel gebrachthätten, könne ihm nicht angelastet wer-den.

Mit dieser Argumentation verteidigtsich Goller jetzt auch wieder. Er sei derredliche Imitator, die anderen seien dieBetrüger, die seine Malereien als Origi-nale weiterveräußern würden. Goller be-ruft sich auch darauf, dass die Bilder imStil alter Meister aus seiner Hand nichtmit einer Signatur versehen seien. Mit-hin sei ihm auch keine Täuschung vor-zuwerfen.

Doch die Ermittler des Landeskri-minalamts haben auch Bilder mit dem ty-pischen Cranach-Signet, eine geflügelteSchlange, ausfindig gemacht. Sie glau-ben, Goller habe sie mit Cranach-Sig-natur gemalt.

Noch einen äußerst verdächtigen Um-stand haben die polizeilichen Nachfor-schungen ergeben. Einige der zur Ver-steigerung eingereichten Bilder sollen auseiner ominösen Sammlung „A. Seefell-ner“stammen.AndreasSeefellnerwareinGastwirt und Bäcker in Obernzell beiPassau, nicht weit weg von Untergries-bach. Er ist längst verstorben. Dass aus-gerechnet ein biederer Handwerker undWirt eine wertvolle Cranach-Sammlungzusammengetragen haben soll, ist höchstunwahrscheinlich.

Noch etwas machte stutzig. Die Kreu-zigungsszene, die bei Hampel in Mün-chenaufgetauchtwar,aberdannnichtzurVersteigerung gekommen ist, hängt jetztin der Pfarrkirche in Untergriesbach.Christian Goller hat der Pfarrgemeindedas Bild geschenkt. Es stamme angeblichaus dem Goller’schen Familienbesitz.

DerHeidelbergerCranach-ForscherMichaelHofbaueramComputermiteinemgefälschtenBild,„MädchenmitTod“,an-geblich aus der Cranach-Schule. Foto: Raab

Originelles Fest für MusikerSWR-Orchester Baden-Baden und Freiburg gastierte letztmals im Wieslocher Palatin

Von Matthias Roth

Abschiedstournee: Das SWR-OrchesterBaden-Baden und Freiburg unter Fran-çois-Xavier Roth gastierte zum letztenMal vor der Fusion mit Stuttgart im Wies-locher Palatin, und allen war ein biss-chen wehmütig zumute. 1992 hatte die-ses Orchester diesen wunderbaren Kon-zertsaal eingeweiht – mit Ligetis Violin-konzert! Das damalige Wagnis blieb Pro-gramm, denn dieses Rundfunkorchester,das der Neuen Musik stets verpflichtetwar, brachte immer besondere Stücke mitnach Wiesloch.

So auch jetzt: Drei Konzertraritätenplus ein neues Werk, das gerade in Do-naueschingen uraufgeführt wurde, wa-ren zu hören. Haydns Sinfonia concer-tante für Oboe (Alexander Ott), Fagott(Eckart Hübner), Violine (Gunnar Pe-riscke), Cello (Frank-Michael Guth-mann) und Orchester machte den An-

fang, und Schumanns dreisätziges „Kon-zertstück“ für vier Hörner (Peter Bromig,Marc Noetzel, Benno Trautmann undHorst Ziegler) schloss sich an.

Zusammen mit Bartóks Suite aus „Derwunderbare Mandarin“ ergab sich einoriginelles Fest für Musiker, die sichselbstbewusst und unter François-Xa-vierRothsanfeuernderLeitungsowohlalsSolisten wie auch im Orchester ausge-zeichnet profilierten. Dass dem ErstenHornisten in Schumanns virtuosem So-loquartett beim virtuosen Finalsatz dietrockene Saalluft zu schaffen machte, erunterbrach, um ein Glas Wasser zu er-bitten und dann das Finale zum gutenSchluss brachte, dokumentierte den vol-len Einsatz dieser Musiker.

Heiter wurde es beim 20-minütigenDonaueschingen-Beitrag des ItalienersFrancesco Filidei, dessen Titel „KillingBach“ androhte, was letztlich unmöglichist: Denn Bach, bzw. dessen Musik, wirkt

auch nach der jetzigen Reprise vitalerdenn je. Doch was zunächst den Cha-rakter eines fröhlichen Happenings an-nimmt und durch die Verwendung un-orthodoxer Instrumente (Luftballons,Elektroschocker, Spraydosen, Fa-schingströten usw.) auch optische Kom-ponenten besitzt, ist letztlich tiefgrün-diger als vermutet. Diese Musik jeden-falls ist kein reiner Spaß, sondern wurdevor dem Hintergrund eines zunehmen-den Kulturverlusts geschrieben, wie erdurch die Fusion der SWR-Orchesterplastisch zutage tritt.

So wirkte auch der durch immer stär-keren Geräuschanteil geschundene Bach-Choral in seiner fragilen Zerbrechlich-keit in höchstem Maße anrührend. EineMahnung, die freilich kaum in die Chef-etagen verantwortlicher Entschei-dungsträger durchdringt: Vom Wieslo-cher Publikum aber wurde sie durchausverstanden.

Reichlich Vergnügen trotz Terror„Die ganze Welt ist himmelblau“ – Operettengala hatte am Mannheimer Nationaltheater Premiere

Von Rainer Köhl

„Verantwortungslose Heiterkeit“: dasKarl-Kraus-Zitat über die Operette imAllgemeinen prangt über der Szenerie derOperettengala „Die ganze Welt ist him-melblau“, die am Mannheimer Natio-naltheater Premiere hatte. Aber auch einkritischer Geist wie Karl Kraus hat dieOperette geliebt, denn deren Amüsementsei bestens geeignet, um „den Krampf desLebens zu lösen“. Der Kabarettist Mi-chael Quast, der diese Revue so launigmoderierte, hatte einige Kraus-Zitateparat und wusste auch: „Mannheim lechztnach Operette“.

Quast weiß um die Besonderheitendieses Genres, das heitere Gefühle wecktund gelegentlich eine Träne der Rührungfließen lässt, das Sehnsüchte hervorlocktund das Publikum von der tristen in eineschöne Welt entführt. Dass dieses Genrekeineswegs immer nur benebelt, dafürsorgte seinerzeit vor allem Jacques Of-fenbach, der kritische Töne gegen die Ob-rigkeit kaum verhüllt in seine Operettentrug und bei aller Lustigkeit deutlichmachte, dass die Welt keineswegs immerhimmelblau ist. Fatales Schicksal, dassdas schreckliche Attentat in Paris nun ge-nau in jenem Theater verübt wurde, dasnach einer Offenbach-Operette benanntwurde: „Bataclan“.

An satirischen Spitzen mangelt es denOffenbach-Operetten nie und die guteTradition, aktuelle Anspielungen insCouplet zu bringen, ließ sich auch Mi-chael Quast nicht nehmen, der das Coup-let des Prinzen von Arkadien (aus „Or-pheus in der Unterwelt“) sang und dieGelderverschiebungen großer Vereineaufs Korn nahm. Ansonsten aber sangenEnsemble-Mitglieder des Nationalthea-ters in Begleitung des Nationaltheater-Orchesters.

Die Mezzosopranistin Ludovica Belloetwa, die eine gute Portion verruchtenCharmes in das Rondeau der Metella (ausOffenbachs „Pariser Leben“) brachte,oder der Tenor Ziad Nehme, der mitklangvoll schmiegsamer Stimme ein auf-gewecktes Couplet aus der gleichen Ope-rette sang.

Neben der Pariser Operette gab esSchwenks nach Berlin und Wien. Im Ber-liner Ausleger waren die Modetänze der20er Jahre beste Grundlage für die me-lodienselige Vergnügtheit: Shimmy,Foxtrott und anderes, was die Sorgenvergessen ließ. Gute Stimmung brachteJoachim Goltz in ein Benatzky-Lied, be-vor er als verkleideter Jupiter die schöneEurydike umschwärmte. KoketterCharme und sichere Koloraturenge-schmeidigkeit waren bei Katharina Gö-res bestens aufgehoben.

Die Wiener Operette nahm weitenRaum ein, und dafür hatte das unter Lei-tung von Markus Huber geschmeidig auf-spielende Nationaltheater-Orchesterbesten Draht: in gefühlvoll und genüss-lich ausgekosteter Lyrik ebenso wie imschmissig Vitalen. Mondäne Coolness unddunkle Glut vereinte die Sopranistin As-

trid Kessler, und ein kernig dunklesPracht-Timbre ließ der Tenor TilmannUnger hören, der mit Astrid Kessler dasParadepaar für das edel Tönende abgab.

Fi Info: Nächste Vorstellungen am 22. und26. November. Kartentelefon: 06221-1680150

Markus Huber am Dirigentenpult (links) leitete das schwungvolle Duett von Astrid Kesslerund Tilmann Unger im Mannheimer Nationaltheater. Foto: Hans Jörg Michel

In viele Herzengesungen

25 Jahre „Festliche Operngala“in der Stadthalle Heidelberg

Von Simon Scherer

Schon im 25. Jahr verwöhnt VeranstalterJochen Flamme sein Publikum mit denschönsten Opern-Arien. Dass man sichnicht nur mit dem italienischen Opern-fach in die Herzen der Zuhörer singenkann, bewies nun das Jubiläumskonzertin der Heidelberger Stadthalle, das sichganz auf die deutsche Musikgeschichteverließ. Geburtstag feierte ebenfalls diePhilharmonie Südwestfalen, die bereitszum 20. Mal für diesen Festabend zur Sei-te stand und sich mit Mozarts „Zauber-flöten“-Ouvertüre auch gleich in Best-form präsentierte.

Bei glanzvollem Klang und fein-säu-berlich austarierter Balance zelebrierteDirigent Markus Huber schon die Er-öffnungsakkorde in großem Farbreich-tum. Abseits vom pompösen Forte diri-gierte die charmante Souveränität desMüncheners, der auch am MannheimerNationaltheater wirkt (siehe nebenste-henden Artikel), aber auch gerne mal nuraus dem Handgelenk heraus, was so man-ches kleine Motiv wunderbar filigran mitetwas Verschmitzt-Schelmischem ver-sah.

Die Sänger mussten sich in der „Zau-berflöte“ allerdings erst noch warmsin-gen. Hans Gröning als Vogelfänger über-zeugte zwar schauspielerisch, seinem Ba-riton fehlte aber noch etwas Resonanz-raum. Auch Megan Marie Hart musste bei„Ach ich fühls“ ihren Sopran noch mitgrößerer Anstrengung in die Höhen be-fördern, während sich Tenor MarkusFrancke gleich von Beginn an mit dezenteingesetztem romantischen Schmelz sei-nen Arien widmete.

Nach der herrlich-schaurigen „Frei-schütz“-Ouvertüre und einem uner-müdlich aufwühlenden Dirigenten bril-lierte in „Leise, leise“ die Sopranistin mitungemein weicher Stimmfarbe. Nichtfehlen durfte hier die Lieblingsarie vonMax, „Länger trag ich nicht die Qua-len“, wofür Franckes schlichter Anmutgenau das Richtige war.

Zur Hochform liefen die Solisten beiWagner auf: Da brillierte Gröning im„Holden Abendstern“ des Tannhäuers,wo er eindrucksvoll den Weg aus dunk-len Tiefen zu pathetischer Erhabenheitausgestaltete. Nicht weniger erhebendvereinnahmte Francke in der Gralser-zählung aus dem Lohengrin.

In den Zugaben ging es nach Lehárs„Lustiger Witwe“ doch noch nach Itali-en: „Libiamo“ aus Verdis „La Traviata“markierte den Konzertschluss.

KULTUR KOMPAKT

Schubert-Archiv onlineDie Österreichische Akademie derWissenschaften hat mehr als 1000handschriftliche und gedruckte Quel-len des Wiener Komponisten FranzSchubert (1797–1828) ins Internet ge-stellt. Unter www.schubert-online.atfinden sich Handschriften sowie Erst-und Frühdrucke von Liedern, Kla-vier- und Kammermusik, Sympho-nien, Messen und Bühnenwerken.Hinzu kommen Briefe und persönli-che Unterlagen.

Märchen-Enzyklopädie vollendetEines der größten volkskundlichenEditionsprojekte der deutschen Wis-senschaft ist abgeschlossen. Knapp 60Jahre nach Beginn der Arbeiten sei die„Enzyklopädie des Märchens“ vol-lendet, teilte die Akademie der Wis-senschaften zu Göttingen mit. DasHandwörterbuch liege nun in 15 Bän-den vor. Mehr als 1000 Autoren aus 80Ländern sind darin mit knapp 4000Artikeln vertreten.

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KLARO!14 Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 267Mittwoch, 18. November 2015

ALLES KLARO?

Wusstest du,dass Tannensich mit demWachsenmanchmal vielZeit lassen?Wenn sie imSchatten einesgroßen Baumesstehen, wachsen sie oft über viele Jah-re nur sehr wenig, sagen einige Fach-leute. Die Tannen verhielten sich dannwie in einer Art Halbschlaf. Erst wennder größere Baum zum Beispiel gefälltwird, und die Tanne plötzlich viel Lichtbekommt, wacht sie auf und wächstkräftig. Einige Tannenarten wie etwadie Weißtanne können mehr als 60 Me-ter hoch werden. Das ist höher als einHochhaus,dasetwa17Stockwerkehat.Eine Weißtanne kann außerdem mehrals 500 Jahre alt werden. Eine Birkewird rund 120 Jahre alt. Und wenn einMensch seinen 100. Geburtstag er-reicht, gilt das bereits als sehr alt.

Schimmel gegen BakterienFachleute sprechen über Antibiotika-Resistenzen

Ach, wie doof, da hat sich ja Schimmel-pilz in der Glasschale gebildet. EtwasÄhnliches dachte Forscher AlexanderFleming wohl vor fast 90 Jahren. Der Wis-senschaftler wollte nämlich in der Schalebestimmte Krankheits-Erreger züchten –und keine Schimmelpilze. Aber als er sichdie Schale genauer anschaute, entdeckteer: Oha! Die Schimmelpilze sorgen dafür,dass sich dort keine Krankheits-Erregerausbreiten. Deshalb forschte er damitweiter. So fand er heraus, dass ein Stoffdes Schimmelpilzes bestimmte Bakterien

abtötet. Diesen Stoff nannte er Penizil-lin. Alexander Fleming hatte damit daserste Antibiotikum entdeckt. Heute gibtes viele verschiedenen Arten von Anti-biotika. Allerdings lassen sich mancheBakterien nicht mehr davon bekämpfen.Fachleute sprechen in diesem Fall von:Antibiotika-Resistenz. Resistenz heißt soviel wie Widerstands-Fähigkeit. Überdieses Thema unterhalten sich Expertengerade in der Stadt Genf in der Schweiz.In den nächsten Tagen beraten sie dort,was man dagegen unternehmen kann.

Pilzkultur in einer Petri-Schale in einemFrankfurter Labor zur Antibiotika-Forschung.

Tanne und Fichte unterscheidenDas kann man ziemlich gut an den Zapfen der Bäume

„Geht doch mal Tannenzapfen sam-meln!“ Viele Lehrer oder Eltern schi-cken Kinder los, um im Winter Zapfen vonder Erde aufzuheben. Als Schmuck oderzum Basteln. Das Wort Tannenzapfen istdabei allerdings falsch. Tannenzapfenfallen nie im Ganzen auf die Erde. Dasmachen zum Beispiel Fichtenzapfen.Tannen und Fichten sind leicht zu ver-wechseln. Aber wer genau hinsieht, kanndie beiden Bäume doch unterscheiden:Die Zapfen einer Tanne wachsen auf-recht nach oben. Man sagt: Sie stehen aufden Zweigen. Der Wind bläst schließlichdie trockenen Zapfenschuppen weg, undzwar mit den Samen, die auf ihnen lie-gen. Vom Zapfen selbst bleibt nur ein Restauf dem Tannenzweig stehen, die soge-nannte Zapfenspindel. Sie zerbröselt ir-gendwann. Fichtenzapfen dagegen

wachsen nach unten. Man sagt: Sie hän-gen an den Zweigen. Irgendwann fallensie im Ganzen zu Boden. Zwischen Tan-nen und Fichten gibt es noch einen Un-terschied, den du fühlen kannst: Tan-nenzweige fühlen sich in der Regel weichund rund an. Das gilt jedenfalls für dieWeißtanne, die in Deutschland häufigvorkommt. Fichtenzweige dagegen sindhart und piksig.

Tannenbäume haben übrigens einenTrick, um sich selbst zu heilen. Eine ArtPflaster der Natur. Wenn eine Tanne ver-letzt wird und etwa ein Ast abbricht, trittan der Wunde eine zähe, klebrige Flüs-sigkeit aus. Sie wird Harz genannt. DerBaum verschließt damit seine Wunde, so-dass zum Beispiel keine Pilze oder an-dere schädliche Lebewesen in ihn ein-dringen können.

Der Forstwirt René Härtel pflückt in 35 Me-tern Höhe die Zapfen einer stattlichen Fichte.

Schwäneziehen um

Weg von der Alster in Hamburg

Sie zappeln und versuchen zu entkom-men. Doch letztlich werden die Schwä-ne von Menschen in Boote gezogen. DieSchwäne auf der Alster müssten das ei-gentlichschonlängstkennen.Dennwennder Winter naht, heißt es für sie jedes Jahraufs Neue: umziehen in die Winter-Un-terkunft. Die Alster ist ein Fluss. Er fließtdurch Hamburg und bildet dort auch ei-nen See. Auf dem halten sich die Schwä-ne in der warmen Jahreszeit auf.

Doch zum Winter hin werden dieSchwäne mit Booten zu einem anderenGewässer geschippert. Denn das kannnicht zufrieren. Die Bootsfahrt mit denSchwänen dauerte 20 Minuten. Etwa 40Schwäne waren an Bord. „Es hat allesideal geklappt, wir sind sehr zufrieden“,sagte Olaf Nieß. Er ist für die Wasser-vögel zuständig. Im nächsten Jahr gehtes zurück auf die Alster. Das wird EndeMärz sein.Schwanenvater Olaf Niefl fängt in der Rathausschleuse an der Alster vor dem Rathaus in Hamburg Schwäne ein.

WarumFrankreich?

Eine Ursache ist aufgestaute Wut

Die Menschen in unserem NachbarlandFrankreich erleben schwierige Tage. Sietrauern um die Opfer mehrerer An-schläge. Am Freitag hatten Terroristen inder Hauptstadt Paris viele Menschen ge-tötet. Seitdem ist überall von diesem The-ma die Rede. Besonders schlimm ist: Vornicht allzu langer Zeit mussten die Leutein Paris schon einmal so etwas durch-machen. Bereits im Januar gab es ein At-tentat. Nun fragen sich viele: Warum su-chen sich Terroristen gerade Frankreichals Ziel aus?

Experten sagen, das habe mit ver-schiedenen Dingen tun. Dazu zählen auchProblemeinFrankreich.Oftzeigensiesichin Vororten außerhalb der großen Städte.Die Menschen dort verdienen häufig we-nig Geld und finden keine Arbeit. Be-sonders junge Leute sehen keinen?Aus-weg aus ihrer Lage, sagt ein?Fachmann.Ein paar von ihnen sind so wütend, dasssie sich extremen Leuten anschließen -zum Beispiel Anhängern ei-ner Terror- Gruppe.Die An- hängermachen den jun-gen Leutenfalsche Ver-spre- chungen.Die Terror-Gruppe heißtabge- kürzt IS.Das steht für Islami-scher Staat. Die Anhänger des IS kämp-fen mit sehr brutalen Mitteln. Auch dieTäter der Pariser Anschläge gehörten zuder Gruppe. Eigentlich kämpfen die IS-Anhänger aber nicht in Frankreich, son-dern in zwei anderen Ländern: in Syrienund im Irak. Dort beherrscht der IS grö-ßere Gebiete. Wer anders denkt, wird hartbestraft. Millionen Menschen flüchtetenbereits vor der Gewalt. Das wollen vieleandere Länder auf der Welt nicht hin-nehmen. Sie versuchen, den IS zu schwä-chen. Auch französische Soldaten be-kämpfen die Terroristen schon länger, et-wa mit Kampfflugzeugen. Dafür wollensich die Terroristen rächen. Am Dienstagbat Frankreich noch mehr Länder da-rum, beim Kampf gegen den IS zu helfen.

Sein Text gefiel auch dem BundespräsidentenGeschichtswettbewerb zum Thema Anderssein: Julius Bayón hat mit seiner Geschichte gewonnen

Julius Bayón hat einen tollen Text ge-schrieben. Und zwar darüber, wie sichseine Großeltern kennengelernt haben.Und auch darüber, welche Schwierig-keiten sie deswegen hatten. Dafür erhältder Schüler einen Preis. Er hat beim Ge-schichts-Wettbewerb des Bundespräsi-denten mitgemacht. Der Preis wurde Ju-lius von unserem Bundespräsidenten Jo-achim Gauck überreicht. Der Bundes-präsident ist das Oberhaupt des deut-schen Staates. Beim Geschichts-Wett-bewerb ging es dieses Mal um das Thema

Anderssein. Und da war Julius’ Ge-schichte über seine Großeltern eine derfünf besten. Julius’ Großeltern kommenaus zwei verschiedenen Ländern. DerGroßvater aus Spanien, die Großmutterist Deutsche. Weil der Opa von Julius vorlanger Zeit aus einem anderen Land kam,grenzten ihn manche Menschen inDeutschland zunächst aus. Julius’ Groß-vater war ihnen fremd und eben auch an-ders. Dadurch wurde er für einige Zeit zueinem Außenseiter. Doch letztlich ak-zeptierten ihn die Leute.

Der Erstpreisträger des Geschichtswettbe-werbs des Bundespräsidenten, Julius Bayón.

Panda-Mädchenvorgestellt

Ganz flauschig sieht es aus, das Fell desRiesenpanda-Babys. Es ist auch schonschwarz-weiß. Genauso wie bei den er-wachsenen Riesenpandas. Das Panda-Mädchen wurde am Dienstag im Zoo vonKuala Lumpur in Malaysia vorgestellt.Malaysia ist ein Land in Asien. Von denneugierigen Blicken ließ sich das Tier al-lerdings nicht stören. Träge lag es da undhatte die Beine von sich gestreckt. Damitverhält es sich schon jetzt wie die ganzgroßen Pandas. Die bewegen sich auchwenig. Dafür fressen sie viel. Das Pan-da-Mädchen wiegt schon fast sechs Ki-logramm. Vor Kurzem war es noch so großwie eine Hand.Ein vier Monate altes Riesenpanda-Weibchen im Zoo Kuala Lumpur in Malaysia.

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AUS ALLER WELT 15Nr. 267 / Rhein-Neckar-Zeitung Mittwoch, 18. November 2015

Waffenarsenalim Haus des Vaters

Einen Tag nach dem tödlichen Schuss auf einen Schüler inFrankreich findet die Polizei erste Hinweise auf den Tathergang

Hégenheim. (dpa) Nach dem tödlichenSchuss auf einen Zwölfjährigen in einemSchulbus im französischen Hégenheimhat die Polizei beim Vater des mutmaß-lichen Schützen ein Waffenarsenal ge-funden. Es handele sich um annähernd150 Sport- und Jagdwaffen, berichtete dieNachrichtenagentur AFP gestern.

Der 13 Jahre alte Sohn des Waffen-sammlers steht im Verdacht, am Montageinen Mitschüler in einem Bus vor demCollège des Trois Pays (Drei-Länder-Schule) erschossen zu haben. Rettungs-kräfte hatten einen Zwölfjährigen mit ei-ner Schusswunde in der Brust leblos imBus aufgefunden. Der Vorfall ereignetesich im Süden des Elsass, nicht weit vonder deutschen und schweizerischenGrenze entfernt.

Kurz nach Unterrichtsschluss gegen16.00 Uhr hatte der Schuldirektor lautdem Fernsehsender France 3 einen Alarmausgelöst. Er ging zu diesem Zeitpunktdavon aus, dass ein Feuerwerkskörper imSchulbus gezündet worden war. Das Op-

fer, Schüler der siebten Klasse, wurde je-doch von einem Projektil getroffen. Wel-che Verletzung er erlitt, blieb unklar. Alsdie Rettungskräfte eintrafen, hatte derJunge bereits einen Kreislaufstillstand.Er konnte nicht wiederbelebt werden.

Zum Zeitpunkt der Tat befanden sichneben dem Opfer noch mehr als 30 Schü-ler im Bus. Wegen der Gefahr für die Kin-der war die Polizei mit einem Großauf-gebot angerückt. Während der Durch-suchungen fanden die Sicherheitskräftebei dem mutmaßlichen Schützen, derebenfalls im Bus war, eine Pistole. Mög-licherweise hatte er die Waffe aus demFundus seines Vaters entwendet. NachAngaben von Staatsanwalt DominiqueAlzéari wird noch untersucht, ob es sichumeinenUnfallodereinevorsätzlicheTathandelte, wie Medien berichteten.

Bisher ist laut Staatsanwalt nicht si-cher, ob der 13-Jährige wirklich der Tä-ter und die Pistole die Tatwaffe ist. DieSchüler des Collège gedachten des Ge-töteten mit einer Schweigeminute.

Obdach fürbedürftigeKinder undFlüchtlinge

Rockmusiker Peter Maffay(66) baut eine vierte Ein-richtung für benachteiligteund traumatisierteKinderaufund will dabei auch Flücht-lingenObdachbieten. ImGutDietlhofen in Weilheim inOberbayern sollen von De-zember an 20 Flüchtlingeetwa ein Jahr lang unter-kommen. Die Familien mitKindern müssten noch aus-gewählt werden, sagte eineSprecherin gestern. Die Auf-nahme werde mit dem Land-ratsamt abgestimmt. DieKinderundJugendlichen,dieauf dem Erlebnisbauernhofzur Therapie leben, sollen beider Arbeit mit Tieren sowiebeim Anbau von Obst undGemüse helfen. Foto: dpa

Patrick Hardison wird nicht mehr angestarrtFeuerwehrmann war nach Einsatz furchtbar entstellt – Neues Leben nach Gesichtstransplantation

New York. (dpa) Es ist nicht die erste Ge-sichtstransplantation gewesen, aber diebislang wohl umfangreichste: Ein im Ein-satz schwerst verletzter Feuerwehrmannhat in New York ein komplett neues Ge-sicht transplantiert bekommen. Drei Mo-nate danach stellten die Ärzte des Lang-one Medical Center der New York Uni-versity am Montag (Ortszeit) die Ergeb-nisse vor, die dem 41-jährigen PatrickHardison, einem Vater von fünf Kindern,ein neues Leben ermöglichen.

„Sie sind sehr aufgeregt, mich zu se-hen und ich bin sehr aufgeregt, sie wie-derzusehen“, sagte Hardison in einem Vi-deostatement der Klinik – mit schwererZunge, aber klar verständlich.

Insgesamt 100 Spezialisten operier-ten Hardison 26 Stunden lang und gabenihm ein Gesicht, die obere Schädelhaut,beide Ohren, Wangen- und Kinnknochensowie eine Nase. Der Spender war einBMX-Radfahrer aus Ohio, der im Som-mer im Alter von 27 Jahren mit dem Fahr-rad zu Tode gestürzt war.

Dessen Mutter hatte der Anfrage, dasGesicht zu spenden, sofort zugestimmt.Ihr Sohn sei „ein freier Geist, der das Le-ben liebte“ gewesen. Exakt 27 Jahre altwar auch Hardison, als der freiwillige

Feuerwehrmann in ein Haus rannte, umeine Frau zu retten und das Dach ein-stürzte, berichtete der Sender NBC. Erverlor seinen Helm, spürte seine Schutz-

maske schmelzen und sprang mit ge-schlossenen Augen aus dem Fenster. Ererlitt nach Klinikangaben starke Ver-brennungen im Gesicht, am Hals und amgesamten Oberkörper. Hardison verlorseine Augenlider, Ohren, Lippen, dengrößten Teil der Nase und seine Haare.„Nach diesem Tag hatte er kein norma-les Gewebe mehr im Gesicht“, berichteteder Chirurg Eduardo Rodriguez.

Nach dem Unfall begannen für Har-dison dunkle, schmerzreiche Jahre mit

über 70 Operationen. Dann erst, durchVermittlung eines Freundes, traf er aufden Transplantationsexperten Rodrigu-ez. Nach über einem Jahr Vorbereitungwagte dessen Team die Operation am 14.August 2015.

Drei Monate danach gehe es PatrickHardison gut, auch wenn er noch daranarbeite, seine Kraft und Sprechfähigkeitzu verbessern, teilte die Klinik nun mit.„Ich bin meinem Spender und seiner Fa-milie zutiefst dankbar“, sagte Hardison,der im US-Staat Mississippi wohnt. Erbete jeden Tag für sie und sei sich be-wusst, welch schwierige Entscheidung siegetroffen hätten, um ihm zu helfen.

Er danke auch Rodriguez und seinemTeam. „Sie haben mir mehr gegeben alsein neues Gesicht. Sie haben mir ein neu-es Leben gegeben.“ Rodriguez sagte laut„Washington Post“, einer der bewe-gendsten Momente für ihn sei gewesen,als Hardison nach dem Eingriff das Kran-kenhaus verließ, um sich neue Kleider zukaufen. „Für ihn war es so außerge-wöhnlich, weil ihn nun niemand mehr an-starrte.“

Zuvor hatte der 41-Jährige sich nurnoch mit Sonnenbrille und Baseball-kappe nach draußen getraut.

Patrick Hardison vor und nach der Gesichts-transplantation. F: Langone Medical Center/dpa

Im Leben nichts ausgelassenCharlie Sheen outet sich als HIV-positiv und berichtet von millionenschwerer Erpressung – Jetzt drohen dem 50-Jährigen Klagen

Von Chris Melzer

New York. So offen kann nur CharlieSheen über Sex und Prostituierte reden,über Rauschgift und Alkohol. Und überdas Aids-Virus. „Ich muss einräumen,dass ich in der Tat HIV-positiv bin“, sagtder 50-Jährige in der „Today“-Show desNew Yorker Senders NBC. Aber: Er ha-bekeinAids,beteuernderPatientundseinArzt live im Fernsehen.

Sheen bestätigt zugleich, dass er umMillionen erpresst wurde. Genau des-halb sei er an die Öffentlichkeit gegan-gen. „Ich will mich selbst aus diesem Ge-fängnis entlassen.“ Kaum zu glauben,dass Hollywood dieses Geheimnis vier

Jahre bewahrt hat. Er wisse „nicht so ge-nau“, wo er sich angesteckt habe. „Es fingmit Kopfschmerzen und Schweißatta-cken in der Nacht an“, sagt er. „Nach denganzen Tests und all dem Mist war dannklar,wasesist.“SeinArztsagt,dassSheensofort auf starke Medikamente gesetztwurde. Sheen beteuert, dass er keinRauschgift mehr nehme. „Aber trinken?Ja, schon noch. Klar.“

Sheen war mit der im Jahr 2003 ge-starteten Serie „Two and a Half Men“einmal der bestbezahlte Schauspieler desFernsehens. In der Sitcom, in der er dentrinkenden Schürzenjäger spielte, kas-sierte er in den besten Zeiten mehr als ei-ner Million Dollar pro Folge. Die Haupt-

rolle des Charlie Harper verlor er im Jahr2011 nach mehreren öffentlich gewor-denen Eskapaden. Heute sei seine fi-nanzielle Situation „nicht großartig“.

Der Grund: Sheen wurde erpresst undhat dafür bezahlt, „es waren Millionen“.Angeblich sogar um die zehn MillionenDollar, hieß es von NBC. „Eine Prosti-tuierte war bei mir, und nachdem ich ge-sagt hatte, „Danke für Deine Zeit, wirwerden uns nicht wiedersehen“, wollte siemehr Geld. Sie hatte ein Foto von den Me-dikamenten gemacht.“

Dieses Geld hätten die Erpresser sei-nen Kindern weggenommen, sagt Sheen,der drei Mal verheiratet war und fünfKinder hat. Gefragt, ob er noch immer

zahle, sagt er: „Von heute an nichtmehr.“ Waren es tatsächlich nur Er-presser? Oder musste Sheen an Frauenzahlen, die er angesteckt hatte, wie US-Medien spekulieren. „Unmöglich! Esist unmöglich, dass ich es weiterge-geben habe“, beteuert er. Und er habejedem Sexpartner vorher erzählt, dasser infiziert sei. „Ohne Ausnahme!“

Sein Arzt Robert Huizenga betont,dass die HIV-Viren in Sheens Blut kaumnachzuweisen seien. „Es ist nur eine un-glaublich niedrige Wahrscheinlichkeit,einen anderen anzustecken.“ Sofern mangeschützten Sex hat. Allerdings: Nur ei-ne halbe Stunde zuvor hat Sheen einge-räumt, dass er auch noch ungeschützten

Sex hatte. „Ja! Aber die beiden sind in Be-handlung meines Arztes.“

Sheen sei „sexuell extrem aktiv“ ge-wesen, sagt Interviewer Matt Lauer. Ober jetzt Klagen erwarte: „Ich bin mir si-cher, dass das das Nächste ist.“ In 35Staaten ist es strafbar, eine Infektion vordem Sex zu verschweigen.

US-Schauspieler Charly Sheen. Foto: dpa

IN ALLER KÜRZE

Sarah mag es heiß und kaltKälte macht Sarah Schmitt nichts aus.Vor allem nicht, wenn sie eine TasseGlühwein in der Hand hält. „Am liebs-

ten trinke ich ei-nen Riesling alsGlühwein, schönverfeinert mitZimt und Oran-gen plus ein biss-chenZucker“,sagtdie 20-Jährige ausKonz (Rheinland-Pfalz). In diesemJahr kann dieWinzertochter in

der Vorweihnachtszeit sogar hochof-fiziell mit Glühweintasse unterwegssein: Sie ist zur neuen deutschen Glüh-weinkönigin ernannt worden. Foto: dpa

Zugunglück in PakistanBeieinemZugunglück inPakistansindmindestens 16 Menschen getötet undmehr als hundert weitere verletzt wor-den. Nach Behördenangaben ent-gleistederZuggestern imSüdostendes

Landes, als die Bremsen an einemBerghang versagten. In dem Zug wa-ren rund 300 Fahrgäste. Zugunglückesind in Pakistan keine Seltenheit. Diefrühere Kolonialmacht Großbritan-nien hatte dem Land tausende Kilo-meter Bahnstrecke hinterlassen. DieStrecken verfallen seit JahrzehntenwegenKorruption,Misswirtschaftundfehlender Investitionen. Foto: AFP

Australien beim ESC am StartAustralien darf nach seinem Auftrittals Ehrengast beim Eurovision SongContest2015auch imkommendenJahran den Start gehen. Beim Wettbewerbin Schweden muss sich der australi-sche Kandidat dann im Halbfinale fürdie Endrunde qualifizieren. Das teilteder Veranstalter EBU gestern in Genfmit. Die Übertragungen des ESC wer-den weltweit von 200 Millionen Men-schen gesehen, seit 1983 wird derWettbewerb auch in Australien aus-gestrahlt und genießt dort Kultstatus.

Sechs der acht Babyswaren lebensfähig

Wallenfels. (dpa) Im Fall der acht Ba-byleichen von Wallenfels in Oberfrankenhaben die Ermittler nach der Obduktionmehr Klarheit. Sechs der entdeckten to-ten Neugeborenen hätten demnach vonihrerEntwicklungherlebenkönnen.ZweiSäuglinge wären dagegen vermutlichnach der Entbindung nicht lebensfähiggewesen, teilte die Polizei gestern mit.

Ob die sechs Kinder nach der Geburttatsächlich gelebt haben, sei jedoch bis-lang nicht nachzuweisen. Wann dieSäuglinge jeweils zur Welt kamen, konn-te bei der Obduktion nicht mehr geklärtwerden. Die Leichen seien sehr stark ver-west gewesen. Es stünden aber noch wei-tere Untersuchungen aus. So gebe es nochkeine belastbaren Ergebnisse zur To-desursache. Auch die Frage nach der Va-terschaft blieb zunächst ungeklärt.

Co-Pilotin zogFahrwerk zu früh ein

Luxemburg. (lrs) Ein Flugzeug der lu-xemburgischen Gesellschaft Luxair istEnde September in Saarbrücken wegeneines schweren Pilotenfehlers verun-glückt. Dies berichtete die Fluggesell-schaft gestern nach einer internen Un-tersuchung. Die 27 Jahre alte Co-Pilotinhabe das Fahrwerk zu früh eingezogen,hieß es in luxemburgischen Medien.

Der Firmensprecher bestätigte denSachverhalt, wollte aber zum Geschlechtdes Co-Piloten keine Angaben machen.Luxair-Chef Adrien Ney sagte, die ver-antwortliche Person werde nie wieder ineinem Cockpit der Firma sitzen. Das Pro-pellerflugzeug vom Typ Bombardier DashQ-400 war nach dem missglückten Startauf dem Bauch liegend auf der Start-bahn zum Stehen gekommen. Keiner der20 Insassen wurde verletzt.

Wundersame Rettungin Tansania

Daressalam. (AFP) Sie aßen Kakerlaken,tranken fauliges Wasser und warteten invölliger Finsternis auf Hilfe – bis sie nach41 Tagen endlich gerettet wurden: InTansania sind fünf Bergarbeiter nach fastsechs Wochen aus dem eingestürztenSchacht einer Goldmine herausgeholtworden. Die Männer seien in einem erns-ten Zustand, teilte das Bergbauministe-rium gestern mit. Einer ihrer Kumpel warunter Tage gestorben. Die Überlebendenwurden ins Krankenhaus eingeliefert.

Die überlebenden Bergleute kämpf-ten nach eigener Aussage nicht nur mitHunger und Durst, sondern auch mit derDunkelheit in dem etwa hundert Metertiefen Schacht. Zunächst funktioniertennoch die Lampen an ihren Schutzhelmensowie das Licht ihrer Handys, doch schonbald waren die Batterien und Akkus leer.

Schrecken amfrühen Morgen

Seebeben erschütterte WestenGriechenlands: Zwei Tote

Athen. (dpa) Ein Seebeben hat den Wes-ten Griechenlands erschüttert und zweiMenschenleben gefordert. TausendeMenschen waren gestern Früh in der Ha-fenstadt Patras und auf den Inseln des Io-nischen Meeres auf die Straßen gelaufen,wie Medien berichteten. Der Erdstoß warbis in den Nordwesten Griechenlands so-wie in den höheren Stockwerken derHauptstadt Athen zu spüren.

Eine Frau kam nach einem Bericht desstaatlichen Fernsehens im Dorf Athaniauf der Insel Lefkas ums Leben. Ein gro-ßer Fels löste sich von einem Steilhangund traf die Mauer ihres Hauses. DieMauer stürzte ein und verletzte sie töd-lich. Eine andere Frau ist nach Angabender Polizei in ihrem Haus ums Leben ge-kommen, als es wegen des Bebens ein-stürzte. Im Krankenhaus auf Lefka wur-den vier Menschen mit leichten Verlet-

zungen behandelt, teilte die Regional-verwaltung der Ionischen Inseln mit.

Besonders im Westen der Insel gab esErdrutsche, die den Verkehr behinder-ten. In anderen Regionen im Westen sindebenfalls leichte Schäden entstanden,hieß es im staatlichen Radio. Wie der Re-gionalgouverneur Theodoros Galiatsatosmitteilte, blieben gestern aus Sicher-heitsgründen die Schulen auf Lefkas undKefalonia geschlossen.

Nach einer Messung des Geodyna-mischen Instituts von Athen hatte das Be-ben eine Stärke von 6; andere Messun-gen ergaben Stärken von 6,4 und 6,5. DasZentrum lag 12 Kilometer unter demMeeresboden im Seegebiet nordwestlichder Insel Lefkas. Foto: dpa

Bewohner eines Hauses in Ponti Vassilikis aufLefkas betrachten die Erdbebenschäden.

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FERNSEHEN / WETTER16 Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 267Mittwoch, 18. November 2015

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SERVICE 17Nr. 267 / Rhein-Neckar-Zeitung Mittwoch, 18. November 2015

Rettichsirup hilftgegen Husten

dpa/tmn. Rettich (Fo-to: thinkstock) kann beiHusten beruhigend undschleimlösend wirken.Etwa als Sirup – und denkann man selbst her-stellen. Darauf weist dieZeitschrift „Naturarzt“(Ausgabe 12/2015) hin.Dazu schneidet man voneinem großen schwar-zen Rettich einen De-ckel ab und höhlt ihn zugut einem Drittel aus.Etwa mit einer Strick-nadel sticht man unteneinLochhineinundsetztden Rettich auf ein Glas.Nun vermengt man dieherausgelösten Teile mitder gleichen MengeKandiszucker, füllt siezurück in den Rettichund setzt den Deckelwieder drauf. Der Siruptropft nach und nach ins Glas und solltekühl gelagert werden. Die Zeitschriftempfiehlt, täglich etwa drei Esslöffel desSirups einzunehmen.

ROMAN

KurpfalzgiftRoman von Marlene Bach,

Copyright by Emons-Verlag GmbH

138. FortsetzungAls Maria es sagte, hatte sie keine Se-kunde an Vera gedacht. Nicht den Bruch-teileinerSekunde,sonsthättesiesicheherdie Zunge abgebissen, als auch nur einenTon von sich zu geben.

Aber bei Alsberger war es wohl an-ders angekommen.

»Ja, das müsste ich eigentlich gelernthaben.« Er stellte den Kaffeebecher aufden Tisch. »Einer schönen Frau glaube ichalles. Ich bin einfach zu dämlich. Ich ler-ne es nie.«

Schon war er zur Tür hinaus.Arthur schaute verblüfft hinter ihm

her. »Was ist denn mit dem los?«»Ach«, schnaubte Maria. »Der hat

auch Hormonstörungen.«Besser, sie sagte Arthur nichts. Nie im

Leben würde er das für sich behalten kön-nen. Es würde wie ein Lauffeuer die Run-de machen, dass Vera Alsberger abser-viert hatte.

»Hormonstörungen«, wiederholteArthur. »Meinst du damit, er hat Lie-beskummer?«

Am besten, sie ging. Wenn sie hier sit-zen blieb, würde Arthur sie ausquet-schen wie eine Zitrone.

Maria nahm den Bericht der Spu-rensicherung an sich. Doch noch bevor siefliehen konnte, riss Mengert die Tür miteinem solchen Schwung auf, dass allemöglichen Papiere von Arthurs Schreib-tisch auf den Boden flatterten. Erschro-cken flüchtete Mienchen, die bislang bravauf ihrem Schaffell geschlafen hatte, inden offenen Garderobenschrank.

»Habe ich mir doch gedacht, dass ihrhier hockt.«

»Dieter! Du bist unmöglich«,schimpfte Arthur. »Jetzt hat sie Angst be-kommen.«

Mengert bückte sich schuldbewusstnach den Papieren. »Tut mir leid.«

Auf einem der Blätter stand in gro-ßen Buchstaben: »Colorado TechnicalUniversity«.

»Das kannst du gleich mitnehmen,Maria.« Arthur drückte es ihr in die Hand.»Das gehört in die BeerkampAkte. Ichhatte mir noch einmal ein paar Sachenrausgeholt, um sie zu prüfen. Du musstes ganz hinten einsortieren. Bei den Fo-tos von Möllniks Schuppen.«

Maria drehte das Blatt um. Es war dasBild von der Baseballkappe mit den dreiweißen Buchstaben »CTU« auf demSchirm.

»Und weshalb steht da was von ›Tech-nical University‹ hinten drauf?«, fragte sie.

»Ich habe versucht herauszufinden,was die Buchstaben bedeuten. Ich nehmean, das ist die Abkürzung für »Colorado

Technical University«. Vielleicht ist dieKappe von einem Ami, der sie beim Spa-zierengehen verloren hat. Die Spusi hatsie auf einem Weg gefunden, der in derNähe von Möllniks Schuppen vorbei-führt. Sie ist zur Sicherheit zur DNA-Analyse weg.«

Arthur beugte sich zum Schrank undkam mit Mienchen auf dem Arm wiederzum Vorschein.

»Wollt ihr euch noch verabschieden?«,fragte er. »Sie wird uns heute verlassen.Ich bringe sie gleich mit Caro zu derenSchwester. Die hat auch eine kleine Kat-ze, da ist Mienchen nicht so allein.«

Mengert legte die restlichen Papiere,die er aufgehoben hatte, zurück auf denTisch.

»Du gibst die Katze weg? Bist duwahnsinnig?BeidemFrauenansturm,denwir hier hatten?«

»Morgen kommt Ferver wieder.«Es war klar, was das bedeutete. Wenn

der Chef eine Katze in seiner Abteilungvorfand, würde er toben, bis er tot um-fiel. Fortsetzung folgt

Kostenfallen beim Online-HandelAm sichersten ist die Bestellung per Rechnung – Ein Drittel der Händler bietet diese Möglichkeit an

afp. Das Einkaufen im Internet ist sehrbeliebt – doch beim Online-Shopping(Foto: thinkstock) drohen Kostenfallen,wie die Zeitschrift „Finanztest“ warnt.Bei einem am Montag vorab veröffent-lichten Vergleich von 30 der umsatz-stärksten Online-Händler aus verschie-denen Branchen stellten die Experten derStiftung Warentest teils erhebliche Un-terschiede bei den Kosten und Ver-fahren der Warenauslieferung fest. Alssicherste Methode empfiehlt „Fi-nanztest“ Online-Kunden eine Be-stellung per Rechnung. Obwohl dieBezahlung nach Erhalt der Ware inDeutschland das am häufigsten ge-nutzte Verfahren ist, bot im Test le-diglich ein Drittel aller Händler die-se Möglichkeit an. Ebenfalls als si-cher könnten Bezahldienstleister wieder Marktführer Paypal gelten, dieKunden eine Kostenerstattung selbstim Falle einer Insolvenz des Händlersversprechen. Ein Nachteil sei aber etwa

im Fall von Paypal, dass Käufer kaumKontrolle über ihre bei dem US-Unter-nehmen hinterlegten Daten hätten. Umeigene Daten möglichst gut zu schützen,sollten Anbieter ohne Registrierungs-pflicht auf der Website bevorzugt wer-den. Gerade bei großen Händlern wieAmazon oder Zalando sei eine anonymeBestellung jedoch nicht oder nur einge-schränkt möglich. Bei Zahlungen perLastschrift empfiehlt die Zeitschrift, denvom Konto abgebuchten Betrag genau zukontrollieren. Als besonders unsicherwurde die Zahlung per Vorkasse. Bei Lie-ferproblemen sei es damit besondersschwierig, bereits überwiesenes Geld zu-rückzubekommen; in manchen Fällenkönne es sogar ganz verloren gehen,warnten die Experten.

Unangenehme Überraschungenkönnen Kunden auch durch Ver-

sandkosten und Gebühren erleben,die nicht immer sofort ersichtlich

sind. Diese könnten sowohl beiKreditkartenzahlungen, Lie-

ferungen per Nachnahme alsauch bei den Online-Be-

zahldiensten erhobenwerden. Je nach Sys-

tem und Anbieterkönnten so zusätz-liche Beträge imhohen zweistelli-gen Bereich an-fallen, bei beson-ders teuren undschweren Artikelnsogar im dreistel-

ligen Bereich.

Gütesiegel für Onlineshops

eka. Für Verbraucher ist es gar nichtso leicht, auf Anhieb seriöse Online-shops zu erkennen. Ein Gütesiegel fürsichere Internetshops ist daher hilf-reich. Als verlässlich und relativ weitverbreitet gelten in Deutschland lautdes gemeinnützigen Vereins „Initia-tive D21“ die folgenden vier Güte-siegel: TÜV SÜD, Trusted Shops, dasEHI-Siegel und das Internet Shop-ping Gütesiegel ips.

Einnahme vonBlutdrucksenkern

Besser Morgens oder abends?

rnz. Viele Blutdruck-Patienten nehmenihre blutsenkenden Medikamente mor-gens. Doch Studien zeigen, dass geradedie Einnahme vor dem Schlafengehenpositive Effekte haben kann, so das Deut-sche Grüne Kreuz. Vor allem aber werdedas Diabetesrisiko durch die abendlicheEinnahme gesenkt. Denn Blutdruck undDiabtes gehen häufig Hand in Hand. Ineiner Studie untersuchten Wissen-schaftler, welchen Einfluss der Zeit-punkt der Einnahme von Blutdrucksen-kern auf das Diabetesrisiko hatte. EinigeHypertoniker entwickelten während desStudienzeitraums von sechs Jahren eineDiabetes. Dies betraf jene Patienten, dieihre Blutdrucksenker abends einnahmenseltener. Ihr Diabetes-Risiko reduziertesich bei ihnen um 52 Prozent. Der Grund:Blutdrucksenker wirken auf das RAAD,einen körpereigenen Mechanismus, derden Salz- und Wasserhaushalt im Kör-per steuert und damit den Blutdruck re-guliert. Es ist aber auch eines der wich-tigsten blutzuckerregulierenden Syste-me. Gängige blutdrucksenkende Medi-kamente, wie die sogenannten ACE-Hemmer oder Betablocker hemmen dieRAA-Aktivität und halten so Blutdruckund Blutzuckerspiegel niedrig. Die spät-abendliche Einnahme der Medikamentebeeinflusst den Blutzuckerstoffwechselpositiv, weil das RAAS vor allem nachtsaktiv ist. Patienten sollten jedoch denEinnahmezeitpunkt mit ihrem Arzt ab-klären. Bei einigen möchte man nachtskeine zu starke Blutdruckabsenkung, beianderen ist sie aber erforderlich.

Bei vier GradGlättegefahrEnde der Woche wird’s kalt

tmn. Der Gefrierpunkt liegt bei null GradCelsius. Doch Autofahrer, die erst dannan Glatteisgefahr denken, täuschen sich:Schon bei drei bis vier Grad Celsius kanndie Straße gefrieren, stellt Jürgen Bentevom Deutschen Verkehrssicherheitsrat(DVR) klar. „Kalte Luft zieht nach un-ten“, erklärt der Experte. Ist die Luft dannfeucht – wie das etwa bei Nebel der Fallist – kann sie auf dem Boden kondensie-ren und gefrieren. Besonders gefährlich istes in Waldschneisen und Senken sowie aufBrücken. Bei Schneisen und Brückenkönnen Luftströmungen für eine stärkereAuskühlung des Bodens sorgen. Senkenliegen tiefer, kältere Luft sinkt ab: „Des-halb gefriert es dort eher“, sagt Bente. Andiesen Stellen sollten Autofahrer bei küh-len Temperaturen vorsichtig fahren,empfiehlt Bente. „Besser schon vorher dieGeschwindigkeit drosseln.“ Bereits amSamstag sinkt die Temperatur, nachts solldas Thermometer sogar unter Null Gradanzeigen. Regen sorgt an trüben Herbsttagen für eine erhöhte Unfallgefahr auf den Straßen. Am Ende der Woche kann es sogar glatt werden. Foto: dpa

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POLITIK18 Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 267Mittwoch, 18. November 2015

EinWahrzeichen

wirdgeschlossen

Paris. Keine 24 Stunden nachseiner Wiedereröffnung ist derEiffelturm (Foto: AFP) amDienstag wieder geschlossenworden. Die Betreibergesell-schaft teilte mit, Grund sei einStreit über die Absperrungen.Die Angestellten verweigertenwegen aus ihrer Sicht „schwer-wiegender Sicherheitsmängel“die Arbeit. Die erste Schließungdes Turms war kurz nach denAnschlägen am Freitagabend,bei denen 129 Menschen getö-tet wurden, angeordnet worden.Nach einer Verstärkung der Si-cherheitsvorkehrungen öffneteer am Montagnachmittag dannwieder. Der Eiffelturm zählt fürgewöhnlich zwischen 15 000und 20 000 Besucher am Tag,im vergangenen Jahr waren esinsgesamtsiebenMillionen.Der324 Meter hohe Turm ist damitdas am meisten besuchte Mo-nument der Welt, in dem Ein-tritt verlangt wird.

Frankreich bittetEU um Beistand

Moskau verbündet sichmit Paris gegen IS

Von Ansgar Haase

Brüssel. Muss sich die Bundeswehr deut-lich aktiver im Kampf gegen den inter-nationalen Terrorismus engagieren?Vielleicht sogar Seite an Seite mit Russ-land? Diese Frage könnte in den kom-menden Tagen und Wochen ein neuesTopthema für die deutsche Politik wer-den. In einem beispiellosen Vorstoß ver-langt Frankreich nach den Anschlägenvon Paris unter Berufung auf die EU-Ver-träge militärische Unterstützung der an-deren Mitgliedstaaten.

Nahezu gleichzeitig kündigt Kreml-chef Wladimir Putin eine Zusammenar-beit mit Paris im Kampf gegen die Ter-rormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrienan. Französische Streitkräfte sollten „wieVerbündete“ behandelt werden, befahlPräsident Wladimir Putin seinen Militärs.

Alle vereint im Kampf gegen den Ter-ror? Selbst für Spitzendiplomaten ka-men die Entwicklungen vom Dienstagvöllig überraschend. Intensiv war amWochenende hinter den Kulissen darü-ber diskutiert worden, ob nach den An-schlägen der sogenannte Nato-Bünd-nisfall ausgerufen werden könnte. Kaumjemand hatte allerdings auf dem Schirm,dass es auch im EU-Vertrag eine Bei-standsklausel gibt. „Im Falle eines be-waffneten Angriffs auf das Hoheitsge-biet eines Mitgliedstaats schulden die an-deren Mitgliedstaaten ihm alle in ihrerMacht stehende Hilfe und Unterstützung(...)“, heißt es dort.

Welche zusätzliche Hilfe Frankreichvon Deutschland erwartet, blieb amDienstag zunächst unklar. Verteidi-gungsminister Jean-Yves Le Drian

machte bei einem Treffen mit den EU-Amtskollegen lediglich klar, dass es ihmvor allem darum geht, die Kapazitäten fürden Kampf gegen die Terrormiliz Isla-mischer Staat (IS) in Syrien und im Irakzu erhöhen. Dies sei entweder über einedirekte Unterstützung in diesem Bereichoder über eine Entlastung der französi-schen Streitkräfte zum Beispiel bei Ein-sätzen in Afrika möglich.

„Wir werden sehr genau hinhören, wasFrankreich uns zu sagen hat, und auf-merksam auch analysieren, worumFrankreich uns bittet“, sagte Bundes-verteidigungsministerin Ursula von derLeyen (CDU) am Rande des Treffens. Siewies darauf hin, dass eine Ausweitung desAnti-Terror-Einsatzes im westafrikani-schen Mali bereits in Planung sei. Dortkönnte die Bundeswehr im Rahmen derUN-Blauhelmmission Minusma auch imgefährlichen Norden des Landes einge-setzt werden und so französische Solda-ten entlasten.

Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Dri-an mit Ursula von der Leyen. Foto: AFP

Merkel hat aus dem Irak-Krieg gelerntKeine „uneingeschränkte Solidarität“ mit Frankreich – Deutschland will Paris aber in Mali beistehen

Von Andreas Herholz, RNZ Berlin

Berlin. Ist es eine „neue Art vonKrieg“, wie es Bundespräsident Jo-achim Gauck nach den Terroran-schlägen von Paris genannt hatte?Auch Frankreichs Präsident Fran-cois Hollande spricht nach den An-griffen des „Islamischen Staates“beinahe täglich von „Krieg“ undlässt Luftangriffe auf IS-Stellun-gen fliegen. Ganz anders die Bun-deskanzlerin.

Angela Merkel hütet sich vorsolchen Erklärungen. Hatte Bun-deskanzler Gerhard Schröder nachdem 11. September 2001, den Ter-ror-Angriffen auf die USA demPartner in Washington noch „un-eingeschränkte Solidarität“ ga-rantiert, verspricht Merkel demfranzösischen Nachbarn nach des-sen 9/11 „jedwede Unterstützung“und meint damit politische, logis-tische und finanzielle Hilfe, abernicht militärischen Beistand imKampf gegen IS-Terroristen. Weißsie doch, dass die „Grande Nation“diese wohl auch nicht einfordernwürde. Stattdessen will Berlin Pa-ris bei der Militärmission in Mali

unterstützen. Die Bundeswehr solldort Aufgaben von der französi-schen Armee übernehmen.

Merkel setzt auf besonnene Kri-sendiplomatie, hält nichts von Sä-belrasseln. Die Regierungschefin hatihre Lektion längst gelernt, setz-te zuletzt in der Vergan-genheit immer wiederauf Verhandlungen.Militärische Lösun-gen seien keine Op-tion, hat die Regie-rungschefin zuletztin der Ukraine-Kri-se immer wiederversichert.

Merkels Wand-lung von der Falkin zurTaube – ob Libyen, Uk-raine, Irak oder Syrien, dieKanzlerin hütet sich vor scharfenTönen, setzt auf den Verhand-lungstisch und nicht auf Drohge-bärden. Als sich die schwarz-gelbeRegierung Merkel 2011 im UN-Si-cherheitsrat bei der Entscheidungüber einen Militäreinsatz in Libyenenthalten und nicht mit den west-lichen Verbündeten dafür gestimmthatte, hagelte es international Kri-

tik und die rot-grüne Opposition sahDeutschland isoliert.

Merkel als Friedenspolitikerin –das war nicht immer so. 2003 sorgtedie CDU-Chefin damals noch in derRolle der Oppositionsführerin miteinem Namensartikel in der re-

nommierten US-Zeitung„Washington Post“

(„Schröder spricht nichtfür alle Deutschen“) füreine heftige Kontro-verse. Anlässlich einesBesuches im WeißenHaus unterstützteMerkel in dem Beitragdamals die Haltung der

Amerikaner im Konfliktmit dem Irak.

Während Schröder sichoffen gegen Washingtons

Kriegspläne gestellt und deutscheUnterstützung ausgeschlossen hat-te, kritisierte Merkel, dass derKanzler „mit leichter Hand“ und aus„wahltaktischen Gründen“ dieLektion nicht eingehalten habe, dasses nie wieder einen deutschen Son-derweg geben dürfe. Auch lehre dieeuropäische Geschichte, dass mili-tärische Gewalt als „letztes Mittel,

mit Diktatoren umzugehen“ nie-mals in Frage gestellt werden dürfe,so die CDU-Chefin damals. OffeneKritik an der deutschen Außenpo-litik aus dem Ausland heraus gilt alsVerstoß gegen die politischen unddiplomatischen Spielregeln.

Der damalige SPD-Fraktions-chef Franz Müntefering warf Mer-kel „Diffamierung der eigenen Re-gierung“ und einen „Bückling“ ge-genüber dem damaligen US-Präsi-denten George W. Bush vor. Die US-Administration hatte im Jahr 2002den Irak-Krieg damit begründet,dass es der Irak über Massenver-nichtungswaffen verfüge. Eine Be-hauptung, die sich später als falscherwies.

Merkels uneingeschränkte So-lidarität für ein militärisches En-gagement von damals wäre heutekaum noch denkbar. Der Irakkriegsei ein folgenschwerer Fehler ge-wesen, der Zigtausende von Lebengekostet habe, räumte der Vorsit-zende des Auswärtigen Ausschus-ses, der frühere Bundesumweltmi-nister Norbert Röttgen (CDU) zu-letzt ein. Merkel selbst hat sich da-zu nie so offen erklärt.

„Im Westen steht das Individuumim Mittelpunkt – im Islam das Kollektiv“

Die Freiheitsforscherin Ulrike Ackermann über den Hass der Islamisten auf unsere Werte und antiwestliche Ressentiments in Europa

Von Christian Altmeier

Heidelberg. UlrikeAckermann (58/Foto:zg) ist Politik-Profes-sorin mit dem Schwer-punkt Freiheitsfor-schung an der SRHHochschule in Heidel-berg und leitet das JohnStuart Mill Institut fürFreiheitsforschung.

> Frau Professor Ackermann, woherkommt der Hass der Islamisten auf un-sere westlichen Werte?

Dieser Hass auf den Westen lässt sich seitden Anschlägen vom 11. September 2001beobachten und er hat sich seitdem nochgesteigert. Es geht um all die Errungen-schaften der Moderne und um unsere frei-heitliche Weise zu leben. Dazu zählen dieGleichberechtigung zwischen Mann undFrau, die Freiheit, selbstbestimmt unsereSexualität zu leben, Alkohol zu trinken,das Recht auf freie Meinungsäußerungund die Religionsfreiheit. Das sind allesElemente, die den Hass der Islamistenhervorrufen. Nicht von ungefähr ist indem Bekennerschreiben die Rede davon,dass Paris die Hauptstadt der Unzuchtund des Lasters sei.

> Was sind die entscheidenden Gegen-sätze zum Weltbild der Islamisten?

Es ist ein völlig konträres Weltbild. Im

Westen steht das Individuum im Mittel-punkt, das in seinen Menschenrechtengeschützt ist und eigenwillig seinen Weggeht. Im Islam ist das Kollektiv die wich-tigste Größe, die sogenannte Ummah, al-so die Gemeinschaft der Gläubigen.

> Was wollen die Terroristen erreichen?Die Terroristen wollen auf jeden Fall dieTrennung von Staat und Religion auf-heben, die wir über Jahrhunderte er-stritten haben. Sie wollen einen Gottes-staat errichten, in dem sich alle Men-schendemWillenAllahsunterwerfen.DerIslam ist eine Unterwerfungsreligion. Dasist ein erheblicher Unterschied zu ande-ren Religionen, auch zum Christentum.Bei Christen steht das Individuum imZentrum und muss sich vor Gott ver-antworten. Im Islam ist es das Kollektiv.

> Wo gelten die westlichen Werte?Der Westen ist in diesem Fall kein geo-graphischer sondern ein kultureller Be-griff. Mit westlichen Werten sind dieWerte gemeint, die in der FranzösischenRevolution von 1789 und in der ameri-kanischen Revolution von 1776 festge-legt wurden. Sie gelten somit im altenWesten, nämlich Europa, und im neuenWesten, also Amerika. Und sie sind in dieErklärung der allgemeinen Menschen-rechte eingeflossen.

> Wie weit reicht diese Wertegemein-schaft? Ist Russland ein Teil davon?

Nein, das sehe ich nicht. Wir hatten nach1989 alle die Hoffnung, dass sich Russ-land nach dem Zusammenbruch desKommunismus in eine demokratischeRichtung entwickeln würde. Leider be-obachten wir das Gegenteil. Der russi-sche Präsident Putin hat einen Beraternamens Dugin, der ausdrücklich den„Dschihad gegen die liberalen Werte desWestens“ ausgerufen hat. Insofern seheich die westlichen Werte nicht nur durchden Islamismus bedroht. Auch Russlandsneo-imperiale Politik und wie Putin nachinnen regiert, wo er jegliche Oppositionausschaltet und Minderheitenrechte ein-schränkt, ist mit den westlichen Wertennicht in Einklang zu bringen.

> Nehmen die antiwestlichen Ressenti-ments in Europa zu?

Ja, leider. Wenn eine Gesellschaft in dieKrise gerät, erstarken die linken und dierechten Ränder. Ich beobachte mit gro-ßer Sorge, dass die antiwestlichen Res-sentiments, auch verbunden mit Anti-amerikanismus, inEuropazunehmen.Wirhaben das in Deutschland etwa in Formder Pegida und der AfD am rechten Randaber auch bei der Linken. Auch europa-weit sind links- und rechtspopulistischeBewegungen auf dem Vormarsch. An-gesichts dieser Bedrohungen ist es umsowichtiger, dass wir uns darüber klar wer-den, was das Herzstück unserer frei-heitlichenGesellschaft istundwasfürunsnicht verhandelbar ist.

> Welche Bedeutung haben die westli-chen Werte für die Deutschen?

Die Deutschen begreifen sich ganz klarals dem Westen zugehörig. Und es gibtauch ein Bedrohungsbewusstsein: 40Prozent der Befragten haben in unseremFreiheitsindex die Sorge geäußert, dassdie westlichen Werte bedroht sind. DieseUmfrage wurde vor den Anschlägen vonParis durchgeführt, daher wäre dieserWert heute vermutlich höher.

> Wie groß ist die Bereitschaft der Deut-schen, westliche Werte zu verteidigen?

Wir beobachten eine Zögerlichkeit, mi-litärisch einzugreifen, die mit der deut-schen Geschichte zusammenhängt. Dasehen wir einen großen Unterschied zuFrankreich, das auch in der Vergangen-heit stärker militärisch interveniert hat.

> Fürchten Sie, dass nach den Anschlä-gen von Paris die Sicherheit auf Kostender Freiheit ausgebaut wird?

Ich hoffe, dass es darüber endlich einebreite gesellschaftliche Debatte gebenwird. Dieses Thema ist ja bereits im Zu-ge der Flüchtlingskrise aufgekommen.Die Deutschen fühlen sich nicht sicher.Wir müssen natürlich unsere Grenzenschützen und die Kontrolle darüber be-halten, wer hier reinkommt. Aber wirkönnen keine totale Sicherheit in einemfreiheitlichen Staat garantieren. Die Si-cherheit muss aber groß genug sein, da-mit unsere Freiheiten geschützt werden.

Angela Merkel positioniert Deutschland sehr vorsichtig an der Sei-te Frankreichs – auch aus taktischen Gründen. Foto: dpa

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POLITIK 19Nr. 267 / Rhein-Neckar-Zeitung Mittwoch, 18. November 2015

Religiöse Bildunggegen Extremismus

BKA-Tagung zu Strategien gegen Terror – „Krieg ist keine Lösung“

Von Peter Zschunke

Mainz. Ein aktuelleres Thema hätte dasBKA für seine heute beginnende Herbst-tagung in Mainz nicht wählen können.Fünf Tage nach den Anschlägen in Parisstellen sich rund 600 Teilnehmer aus Po-litik, Polizei und Wissenschaft der Frage,wie „Prävention und Repression“ mit deminternationalen Terrorismus Schritt hal-ten können. Es geht darum, Ursachen desTerrorismus besser zu verstehen und An-sätze zu einer Lösung aufzuzeigen.

„Krieg ist definitiv nicht dieLösung“, sagt MouhanadKhorchide vom Zentrum fürIslamische Theologie der UniMünster. Der Soziologe wirdmit Innenminister Thomasde Maizière über nötigeSchwerpunkte in der Anti-Terror-Strategie sprechen.Wenn Frankreich jetzt Stel-lungen des IS bombardiere,„gießt man noch mehr Öl insFeuer“, sagt Khorchide. NebenVerlusten in der Zivilbevölkerung werdedadurch nur die Rhetorik des IS gestärkt.

Die Propaganda der Terroristen machtdas BKA ebenfalls zum Thema. Diese ver-helfe den Terrororganisationen „zu im-mer weiterem Zulauf“. Deutschland seierklärtes Ziel von islamistischen Terro-risten. „Rückkehrer aus den Kampfge-bieten in Syrien und im Irak sorgen für ei-ne ernst zu nehmende Bedrohungslage.“

Terror macht Angst; daraus könnenFurcht und Ressentiments entstehen. Si-cherheitsbehörden betonen, unter den ein-

getroffenen Flüchtlingen gebe es keine er-höhte Kriminalität. Allerdings könne mannicht ausschließen, sagt eine BKA-Spre-cherin, dass sich auch „Mitglieder terro-ristischer Organisationen oder Kriegs-verbrecher darunter befinden“.

Bislang hat das BKA etwas mehr als100 Hinweise zu Flüchtlingen, bei denender Verdacht einer Mitgliedschaft in ter-roristischen Organisationen aufkam.„Dem gehen wir nach. In den meisten Fäl-

len bestätigt sich der Verdacht nicht.“Aktuell gibt es laut BKA zwölf

Fälle in Deutschland, „bei de-nen der Verdacht nicht aus-geräumt werden“ konnte.

Mehr Gewicht könntelängerfristig die Fragenach der gesellschaftli-chen Einbindung der neueingetroffenen Menschenbekommen. In Frankreich

seien es vor allem sozialmarginalisierte Jugendliche,

die anfällig für eine Ideologieder Gewalt seien, sagt Khorchide.

Diese Ideologie biete ihnen Halt und ei-nen Ausweg aus der Ohnmacht zu einemGefühl der Macht.

Es wäre aber falsch, sagt Khorchide,die Verbindung der Terroristen zum Is-lam zu ignorieren. Wichtig sei eine ad-äquate religiöse Bildung – „einen Raumschaffen, in dem sich junge Muslime kri-tisch mit den Inhalten ihrer Religion aus-einandersetzen“. Ein solcher Unterrichtan den öffentlichen Schulen sei wichtig –„sonst überlassen wir die jungen Men-schen dem salafistischen Milieu“.

Von Waffenund

ChampagnerParis. (AFP) „Sie haben dieWaffen. Scheiß drauf, wir ha-ben den Champagner“: Die Sa-tire-Zeitschrift „Charlie Heb-do“, die selbst vor zehn Mona-ten Ziel eines islamistischenAngriffs war, reagiert in ihrer amMittwoch erscheinenden Aus-gabemit einemTrotz-Aufruf aufdie Anschläge von Paris. Die Ti-telseite zeigt einen tanzendenMann mit von Kugeln durchlö-chertem Körper, der sich einGlas Champagner in den Mundgießt. Dabei schießt der Cham-pagner aus den Löchern in sei-nem Körper wieder heraus.„Die Pariser sind entschlos-sen, sich weder der Angst nochder Resignation zu ergeben“, soChefredakteur Riss. Zugleichruft er dazu auf, sich weiter mitdem Islam auseinanderzuset-zen. „Die Klippe der Spaltungzu vermeiden darf uns nicht da-zu bringen, das Recht aufzu-geben, die Religion zu kritisie-ren“. Es sei eine Absicht der At-tentäter gewesen, „diese Frei-heit zu eliminieren“.Bei dem Angriff auf die „Char-lie-Hebdo“-Redaktion am 7.Januar waren zwölf Menschengetötet worden. IslamistischeAttentäter hatten die Zeit-schrift gezielt ausgesucht, weilsie Mohammed-Karikaturengedruckt und den Islamismuskritisiert hatte. Die überleben-den Redakteure und Zeichnerließen sich aber nicht ein-schüchtern und setzten ihre Tä-tigkeit fort.

Die Front gegen Putin könnte bröckelnKreml geht beim Flugzeugabsturz Ende Oktober von einem Attentat des IS aus – Akzeptiert der Westen nun Russland als Partner?

Von Wolfgang Jung undBenno Schwinghammer

Moskau/Kairo. Nach einer Schweige-minute für die Opfer des islamistischenTerrors spricht der russische Geheim-dienstchef Alexander Bortnikow die bru-tale Wahrheit aus. „Eindeutig eine Bom-be“ habe den russischen Ferienfliegerüber Ägypten Ende Oktober zum Ab-sturz gebracht, sagt er beim Treffen mitPräsident Wladimir Putin. Erstmalsräumt Bortnikow im Kreml ein, waswestliche Experten schon länger ver-muten: Russland steht im Fadenkreuz derTerrormiliz Islamischer Staat (IS), dieauch hinter den Anschlägen in Parissteckt. Nach dem Absturz der Maschineüber der Sinai-Halbinsel, bei dem 224Menschen starben, hatte sich der IS mitder Tat gebrüstet.

NurStundennachderMitteilungdannder Paukenschlag: Putin ordnet eine Zu-sammenarbeit mit Frankreich im Kampfgegen den IS ins Syrien an. Seit Wochenwirbt er für eine „Koalition der Gleich-

gesinnten“ im Anti-Terror-Kampf, dochder Westen lässt den Kremlchef bisherabblitzen. Für viele ist das Ziel Russ-lands, seinen Partner Baschar al-Assadmit Bomben im syrischen Präsidenten-amt zu halten, nicht akzeptabel. Im Ge-genteil: Menschenrechtsorganisationenund der Westen kritisieren die russi-schen Angriffe mit Marschflugkörpernscharf. Sie werfen Moskau vor, damit vorallem gemäßigte Gegner Assads zu tref-

fen – und nicht, wie vom Kreml be-hauptet, Stellungen des IS.

Doch Paris ändert alles, so scheint eszumindest. Nach dem „Schwarzen Frei-tag“ könnte die Front gegen Putin brö-ckeln. Bereits beim G20-Gipfel in derTürkei am vergangenen Wochenende warder Kremlchef ein wichtiger Gesprächs-partner von Bundeskanzlerin AngelaMerkel und US-Präsident Barack Oba-ma. Russische Medien werten dies be-

reits als vorläufigen Sieg imStreit mit dem Westen, der in derSyrien-Krise bislang auf derSeite der Aufständischen steht.

Der russische PolitologeSergej Markow meint, PutinsForderung nach einer breitenKoalition sollte jetzt ernst ge-nommen werden. Russland seimit der veröffentlichten An-schlagversion ein „offizielles“IS-Ziel. Hunderte radikale Is-lamisten aus dem russischenKonfliktgebiet im Nordkauka-sus kämpfen in den Reihen des

IS, teilweise mit Befehlsrang. Die Isla-misten haben in Videobotschaften schonmehrmals ihrem Heimatland mit An-schlägen gedroht – viele Russen fürchteneine Wiederholung von Attentaten wie inder Moskauer Metro im Jahr 2010 oder imFlughafen Domodedowo vor vier Jahren.

Für das Urlaubsland Ägypten sind dieAussagen über die Bombe an Bord derPassagiermaschine ein Desaster. Die teilskatastrophalen Sicherheitsmängel imLand könnten den Anschlag begünstigthaben. Urlauber berichten, am Flugha-fen in Scharm el Scheich nicht oder nichtgründlich untersucht worden zu sein. Zu-dem sei es möglich, Glas oder große Ge-tränkeflaschen mit ins Flugzeug zu neh-men. Von Scharm el Scheich war der Air-bus A321 der russischen Gesellschaft Ko-lavia voller Urlauber nach St. Peters-burg gestartet. Bei den trauernden Hin-terbliebenenderAbsturzopferdürftendieWorte von Geheimdienstchef BortnikowSchmerz und Erleichterung gleichzeitigauslösen. Sie wissen jetzt zumindest, wieihre Angehörigen starben.

224 Menschen starben in der russischen Maschine, dieEnde Oktober über dem Sinai abgestürzt war. Foto: dpa

„Terroristen scheren sich nicht umden Islam“Vorsitzender des Zentralrats der Muslime, Mazyek, warnt vor Pauschalisierung – Taten klar verurteilen

Von Benno Müchler, RNZ Berlin

Berlin. Interview mit Ai-man Mazyek (46, Foto:dpa), Vorsitzender desZentralrats der Muslimein Deutschland. Er sagt,mehr Religion und mehrWissen schützen vor Ra-dikalität.

> Die Terroranschläge in Paris werdenweiter zur Islamfeindlichkeit inDeutschlandbeitragen.Wasist jetztdasGebot der Stunde?

Wir müssen jetzt enorm wachsam sein.Die Anschläge von Paris sind Wasser aufdie Mühlen von Extremisten, egal vonwelcher Seite. Rechtsradikale werden eszu instrumentalisieren wissen, umStimmung gegen Flüchtlinge und Mus-lime zu machen. Wir müssen uns davorhüten, zu generalisieren und jetzt pau-schal alle Muslime in Verbindung mitden Tätern von Paris zu setzen. Denndann hätten die Terroristen ihr Ziel er-reicht. Ihnen ging es nicht um einen An-griff auf unsere Werte. Sie scheren sicheinen Dreck um unsere Werte, sie sche-ren sich auch einen Dreck um die Wertedes Islam. Ihr Ziel war es, einen Keil indie Gesellschaft zu treiben und sie inMuslime und Nicht-Muslime zu spal-ten. Wenn wir das zulassen, dann ha-ben sie gewonnen.

> Die Islamverbände in Deutschland ha-ben sich vom islamistischen Terror dis-tanziert. Darunter waren auch zweivom Verfassungsschutz beobachteteGruppen wie die radikale Milli Görüs.Ist dieser Schritt glaubwürdig?

Natürlich ist er das. Alle muslimischenVerbände haben klar gegen die Anschlägevon Paris Stellung bezogen und diese ver-urteilt. Übrigens ist Milli Görüs in vielenVerfassungsschutzberichten mittlerweiledraußen und es ist eine Anmaßung undProvokation,dieseOrganisationnurindieNähe solcher kriminellen Umtriebe wiedie Terroristen zu bringen. Die Terroris-ten würden sich sicherlich darüber sehrfreuen. Es ist doch so: Muslime sind nachden Anschlägen von Paris doppelt be-troffen. Erstens haben sie genauso AngstvordemTerrorwiejederandereauch.Undzweitens bricht jetzt wieder eine Gene-raldebatte gegen Muslimen vom Zaun,obwohl diese Taten aus muslimischerSicht absolute Totsünden sind.

> Oft wird davon gesprochen, dass demIslam die Aufklärung und eine zentraleFigur wie der Papst fehlen, der dieRichtung in der Katholischen Kircheunmissverständlich vorgibt …

Das mutmaßliche Fehlen der Aufklärungist nicht der Grund, warum sich Men-schen radikalisieren. Im Gegenteil einmehr an Religion und Wissen, macht vorRadikalität immun. Wir müssen diese

Diskussion endlich richtig führen. Es istebenso eine Anmaßung von den Muslimenzu verlangen: Distanziert Euch. Distan-zieren kann man sich doch nur von etwas,dem man vorher nahe steht. Taten wie inParis und Extremismus stehen den Wer-ten des Islam absolut entgegen.

> Wie kann man den Islamischen Staatbesiegen, der von sich selbst sagt, mus-limisch und religiös zu sein?

Wir müssen die Taten klar verurteilen.Doch die Ächtung funktioniert nur ge-samtgesellschaftlich. Deswegen war esnach Charlie Hebdo so wichtig, dass vordem Brandenburger Tor alle gesell-schaftlichen Gruppen standen, nicht nurdie Muslime. Sie dürfen nicht das Gefühlbekommen, alleine gelassen zu werden.Innerhalb der Gesellschaft müssen wiraufklären, auf die Gefahren des musli-mischen Extremismus hinweisen, mit Ju-gendlichen sprechen. Wir sollten versu-chen, die, die vielleicht schon auf der Kip-pe stehen, einzubinden und zurückzuge-winnen. Präventionsprojekte mit derSchule und staatlichen Behörden sind derrichtige Weg und die Bekämpfung desExtremismus, gleich ob Rechtextremis-mus oder muslimischer, ist eine Quer-schnittsaufgabe. Wenn soundso vielejunge Muslime zu IS auswandern, dannhaben wir alle versagt, die Schulen, dieBehörden, die Familien, aber auch dieMoscheen.

Athen undGeldgeber einigMilliardenhilfe steht bereit

Athen. (AFP) Nach wochenlangem Rin-gen hat sich Griechenland mit seinenGläubigern auf die Freigabe von zwölfMilliarden Euro aus dem dritten Ret-tungspaket geeinigt und kann am Frei-tag auf das frische Geld hoffen. „Wir ha-ben eine Einigung über alles gefunden“,verkündete der griechische Finanzmi-nister Euklid Tsakalotos am frühenDienstagmorgen in Athen. Vor der Über-weisung muss das griechische Parlamentden Kompromiss bestätigen.

Der Einigung waren Marathonver-handlungen mit den Geldgebern voraus-gegangen. Athen wollte zunächst nicht al-le Auflagen erfüllen. Gestritten wurde vorallem über die Pfändung von Immobili-enbesitz überschuldeter Haushalte. LautMinisteriumsquellen sieht der Kompro-miss nun so aus, dass 60 Prozent der über-schuldeten Haushalte vor Zwangsräu-mungen geschützt bleiben. Athen wolltezunächst einen Pfändungsschutz für 70Prozent der Betroffenen durchsetzen. DerGesetzentwurf zum gelockerten Pfän-dungsschutz sollte noch am Dienstag insParlament eingebracht werden, ebensoMaßnahmen, um die Staatsausgaben zuerhöhen.SomüssenSteuerrückständeundausstehende Sozialbeiträge schneller be-glichen werden. Eine Mehrwertsteuerer-höhung für die in Griechenland weit ver-breitetenPrivatschulenistabervomTisch.

NACHRICHTEN

Länger zu Hause pflegenDie Krankenkasse Barmer GEK hatangesichts der alternden Gesellschafteine bessere Unterstützung pflegenderAngehöriger gefordert. Kranke woll-ten möglichst lange zu Hause gepflegtwerden, daher seien auch mehr prä-ventive Angebote für die Pflegendennötig. Eine aktuelle Studie der deut-schen Stiftungen für Integration undMigration mahnt zudem, Pflegeein-richtungen seien auf die zunehmendeZahl alter Menschen mit Migrations-hintergrund bisher kaum eingestellt.

Neuer Libyen-SondergesandterDer deutsche Diplo-mat Martin Kobler(Foto: dpa) hat amDienstag seine Ar-beit als neuer UN-Sondergesandter fürLibyen offiziell auf-genommen. DerFührungswechsel

komme zu einem „kritischen Zeit-punkt“ für das Bürgerkriegsland. Ko-bler werde den Dialog mit den Kon-fliktparteien aufbauend auf dem bis-lang Erreichten fortführen, hieß es.

Schäuble muss mehr sparenDer Bundesrechnungshof hat Fi-nanzminister Schäuble (CDU) ange-sichts künftiger Risiken zu mehr Ein-sparungen und weiteren Schritten ge-gen Steuerschlupflöcher aufgefordert.Das Internet ist laut Rechnungshofweiter eine gigantische Steueroase. BeiInternetdienstleistungen gingen demFiskus durch laxe Kontrollen undmangelnde Absprachen zwischenBund und Ländern erhebliche Um-satzsteuer-Einnahmen verloren.

Jemens Präsident aus Exil zurückJemens Präsident Abed Rabbo MansurHadi ist aus dem Exil zurück. Er trafgestern mit mehreren Ministern undunter strengen Sicherheitsvorkeh-rungen in Aden ein. Hadi war im Märznach Saudi-Arabien geflohen, nach-dem schiitische Huthi-Rebellen denPräsidentenpalast gestürmt hatten.

Regierungsbildung in der TürkeiDer türkische Präsident Recep TayyipErdogan hat den bisherigen Minister-präsidenten Ahmet Davutoglu erneutmit der Regierungsbildung beauftragt.Es wird erwartet, dass Davutoglu amMittwoch oder Donnerstag eine Listemit den künftigen Ministern vorlegt.

Neuer Ministerpräsident in RumänienZwei Wochen nach dem Rücktritt vonMinisterpräsident Victor Ponta hatRumänien eine neue Regierung. NeuerRegierungschef ist der parteilose frü-here EU-Agrarkommissar Dacian Cio-los (46). Mit großer Mehrheit stimmtendie beiden Parlamentskammern in Bu-karest am Dienstag für sein Kabinettaus parteilosen Fachleuten.

Page 20: Länderspiel wegen Terrorgefahr abgesagte-paper.rnz.de/eweb/media/rnz/2015/11/18/pdf/18_11_2015_wn_wr... · mutmaßlichen Schützen ein Waffen-arsenal gefunden. > Aus aller Welt S

SÜDWEST20 Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 267Mittwoch, 18. November 2015

Sonderflug nach Pristina

Rheinmünster. Vom Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden ist am Dienstag ein Sonderflug mitabgelehnten Asylbewerbern ins Kosovo gestartet. In der Maschinemit dem Ziel Pristina flo-gen laut Medieninformationen rund 80 Menschen. Die Männer, Frauen und Kinder wur-den am Mittag unter Polizeibegleitung von einem abgesperrten Terminal aus mit einemBus zu der auf dem Rollfeld wartenden Maschine gebracht. Foto: Uli Deck / dpa

Grün-Rot überprüftAnti-Terror-Paket

Opposition: Verfassungsschutz besser ausstatten

Von Roland Muschel, RNZ Stuttgart

Stuttgart. Die Landesregierung denktnach den Anschlägen von Paris über eineAufstockung ihres im Februar beschlos-senen Anti-Terror-Pakets nach. Damalshatte Grün-Rot unter dem Eindruck derAnschläge auf die Redaktion der Satire-zeitschrift „Charlie Hebdo“ 131 neueStellen bei den Sicherheitskräften ge-schaffen und zugleich die Sachmitteldeutlich erhöht. Das Kabinett habe ihnnun beauftragt, zu prüfen, ob die Maß-nahmen ausreichen, sagte InnenministerReinhold Gall (SPD) am Dienstagnach der Kabinettssitzung.Andernfalls solle er den not-wendigen „Handlungsbe-darf“ anmelden. „JederRessortminister kann Per-sonal brauchen, auch ichkann Personal brauchen.Aber ich will solche For-derungen nicht aus demÄrmel schütteln“, sagte er.

Der Nachsatz war auf dieOppositiongemünzt.DerCDU-Fraktionsvorsitzende Guido Wolfhatte erklärt, die Sicherheitskräfte seien„für dieses Ausmaß an Gewalt nicht ge-rüstet“. Er forderte ein zweites Anti-Ter-ror-Paket und eine Stärkung insbeson-dere des Verfassungsschutzes. „Infor-mation ist der Schlüssel im Kampf gegendas Terrornetzwerk IS“, so Wolf. Manmüsse die Verfassungsschützer in die La-ge versetzen, den Daten-Verkehr der Ter-roristen zu überwachen. Auch die FDPhält das Engagement der Landesregie-rung für „völlig ungenügend“. Frakti-onschef Hans-Ulrich Rülke pocht auf1000zusätzlicheFachleutebeiPolizeiundLandeskriminalamt.

Gall versicherte, dass die Landesre-gierung alles tun werde, um die Sicherheit

„so gut wie möglich zu gewährleisten“. Esbestehe eine „hoch abstrakte Gefahr“.Der am Vortag geäußerten Einschätzungdes CDU-Landeschefs Thomas Strobl,wonach die Gefährdungslage inDeutschland mit der in Frankreich „ver-gleichbar“ sei, wollte sich der Ministernicht anschließen. Ob die Gefährdung„eins-zu-eins“ gleichzusetzen sei, könneman schwer sagen. Man könne aber nieausschließen, „dass es in so einer Situati-on Nachahmungstäter gibt“.

Das Land hat infolge der Anschläge inParis den Objektschutz für französische

Einrichtungen verstärkt. Die ba-den-württembergische Polizei

hatte in der Nacht von Freitagauf Samstag im Rahmen derAmtshilfe zudem die Bun-despolizei bei den Kontrol-len an der Grenze zu Frank-reich unterstützt. Die be-wältigt die Aufgabe inzwi-schen ohne Hilfe und zeigt

auch auf Bahnhöfen ver-stärkt Präsenz.

Baden-Württemberg hatGalls Angaben zufolge etwa 70

Personen registriert, die in Kriegsgebieteausgereist sind. Fünf davon sind zwi-schenzeitlich tot, um die 20 nach Baden-Württemberg zurückgekehrt. Ob sie allean Kampfhandlungen teilgenommen ha-ben, wissen die Behörden nicht mit Si-cherheit. Aber man habe die potenziellgewalterprobten Rückkehrer „selbst-verständlich im Visier“, versicherte Gall.

Ministerpräsident Winfried Kretsch-mann (Grüne) bezeichnete die Anschlägeals „Massaker“ und als Angriff „auf unsalle, wir unterscheiden da nicht zwischenirgendwelchen Religionsgruppen“. WieGall warnte Kretschmann davor, die Dis-kussion um die Terrorakte und die umFlüchtlinge zu vermischen.

Mappus scheiterterneut

Kein Erfolg im EnBW-Streit

Stuttgart. (lsw) Das OberlandesgerichtStuttgart hat die Schadenersatzklage desehemaligen baden-württembergischenMinisterpräsidenten Stefan Mappus(CDU) gegen seinen Rechtsberater beimKauf der EnBW-Aktien zurückgewiesen.Mappus sei kein Partner in dem Vertragzwischen der Anwaltskanzlei Gleiss Lutzund dem Land gewesen, argumentierteder 12. Zivilsenat am Dienstag. Deshalbkönne er keine Ansprüche infolge mögli-cher Pflichtverletzung der Rechtsberatergeltend machen. Bereits vor dem Land-gericht Stuttgart war Mappus unterlegen.

Der ehemalige Regierungschef hattedagegenbetont,dieKanzleihabeihnnichtauf die Risiken der Ausschaltung des Par-laments bei der Entscheidung hinge-wiesen, für 4,7 Milliarden Euro das Ak-tienpaket von der französischen EdF zu-rückzukaufen. Das Vorgehen Ende 2010hatte der Staatsgerichtshof später alsverfassungswidrig gerügt.

Ein Vergleich zwischen beiden Par-teien kam nicht zustande. „We agree todisagree (Wir stimmen darin überein, dasswir nicht übereinstimmen)“, hieß es ausbeiden Lagern. Auch einen vom Vorsit-zenden Richter Heinz Oleschkewitz an-geregten Vergleichsvorschlag lehnten sieab. Das Gericht ließ eine Revision zu. DerBundesgerichtshof solle eine Klärung desRechtsverhältnisses für Dritte in solchenVertragskonstellationen herbeiführen.

Martin Schockenhoff von Gleiss Lutzbetonte, er habe über die Voraussetzun-gen des Notbewilligungsrechts des Fi-nanzministers aufgeklärt. Er sagte mitBlick auf die Nacht der Kaufentschei-dung: „Es wurde überhaupt nicht viel ge-fragt“. Das habe ihn erstaunt. Finanz-minister Willi Stächele (CDU) habe dieNotbewilligung unterschrieben, ohne siezu lesen. Dass Stächele erst in der Nachtvor dem Kabinettsbeschluss am 6. De-zember 2010 von dem geplanten Kauf in-formiert worden war, sei ihm mit denWorten erklärt worden: „Weil er nichtdicht halten kann.“

Martin Schockenhoff (l.) von der KanzleiGleiss Lutz gibt Stefan Mappus. Danebendessen Anwalt Peter Gauweiler (r.). Foto: dpa

Amokalarmwegen Spielzeug

Großeinsatz in Schule –Männer unter Drogeneinfluss

Heidenheim. (lsw) Ein mit einer Spiel-zeugpistole bewaffneter Mann hat einenGroßeinsatz der Polizei an einer Hei-denheimer Schule ausgelöst. Gegen13 Uhr meldeten Zeugen am Dienstag ei-nen Mann mit einer Waffe nahe der Schu-le. Die Polizei rückte sofort mit allen ver-fügbaren Kräften an und umstellte dasGebäude. Alle Schüler wurden in Si-cherheit gebracht, verletzt wurde nie-mand. Weitere Einzelheiten wollte diePolizei über Stunden nicht nennen. Derrätselhafte Einsatz sorgte für große Auf-regung in der Kleinstadt.

Nach dem Einsatz mussten drei Män-ner zur Überprüfung mit auf die Dienst-stelle. Darunter auch der Mann, den dieZeugen gesehen hatten: Er war laut Poli-zei auf dem Weg zu einem Bekannten zu-fälliganderSchulevorbeigekommen.„Zudieser Zeit hatte er eine Spielzeugpistoledabei, die einer echten Waffe täuschendähnlich sieht.“ Die Polizei stellte die„Waffe“sicherundüberprüftnun,wasderMann damit vorhatte. Es gebe aber keineHinweise darauf, dass er einen Angriff aufdie Schule oder Dritte plante. Die Männerstanden aller unter Drogeneinfluss. Siewurden wieder auf freien Fuß gesetzt.

1431 Schüler gehen nach Angaben desLandratsamts Heidenheim an die Tech-nische Schule, rund 80 Lehrer arbeitendort. Das Gebäude wurde geräumt. DiePolizei war stundenlang mit einem Groß-aufgebot vor Ort. „Wir haben alle ver-fügbaren Kräfte hingeschickt“, sagte einPolizeisprecher. Das Umfeld der Schulewurde abgesperrt. Auch Schaulustigeversammelten sich vor der Schule.

„Ich bin unendlich erleichtert, dasssich an unserer Technischen Schule heu-te keine konkrete Bedrohungslage be-stätigt hat“, betonte der HeidenheimerLandrat Thomas Reinhardt. Es sei vonenormer Bedeutung, sensibel für derar-tige Ereignisse zu sein und entsprechendzu reagieren.

Die Deutsche Bahn darf nicht fahrenTrotz billigstem Angebot keine Auswahl für den Stuttgarter Nahverkehr – Grund: ein Formfehler

Von Andreas Böhme, RNZ Stuttgart

Stuttgart. Faustdicke Überraschung fürdie Deutsche Bahn: Sie fährt künftig aufkeiner der durch die Landeshauptstadtführenden Nahverkehrsstrecken, obwohlsie der billigste Anbieter war. Zum Zugekommen stattdessen Holländer und Briten.

Noch während VerkehrsministerWinfried Hermann auf einer Pressekon-ferenz das mit Spannung erwartete Er-gebnis erklärte, welches Nahverkehrs-unternehmen künftig die sogenanntenStuttgarter Netze bedient, zog die Regi-onaltochter der Deutschen Bahn langeGesichter. Die DB-Regio bedient bislangdas eine Milliarde Euro und 15 MillionenZugkilometer umfassende Netz allein – istab 2019 aber gänzlich außen vor. DerGrund, so Hermann nicht ohne Bedau-ern: Dem Unternehmen sei ein gravie-render Formfehler unterlaufen, man ha-be es deshalb aus dem Bieterverfahrenwerfen müssen.

Worum geht es? Die Stuttgarter Net-ze umfassen mehrere Teilstrecken imLand, die alle durch die Landeshaupt-stadt führen und besonders lukrativ sind.Die Strecken sind in drei Lose zusam-mengefasst: Los eins führt nach Bruch-sal, Mannheim/Osterburken und Tübin-

gen, Los zwei nach Crailsheim und Ulm,Los drei geht nach Aalen, Karlsruhe undWürzburg. Bislang werden im Rahmendes Großen Verkehrsvertrages alle dieseStrecken von der DB-Regio bedient. DerVertrag war der Landesregierung aber zuteuer: Gestartet war er im Jahr 2003 mitdurchschnittlich 8,20 Euro pro Kilome-ter, heute liegt der Kilometerpreis beiknapp 11,70 Euro. Nächstes Jahr läuftdieser Vertrag aus, deshalb wurde neuausgeschrieben – zu deutlich niedrigenPreisen: Ab 2019 zahlt das Land untersechs Euro pro Kilometer, bekommt da-für aber neueste Züge mit Internetan-schluss. Rund 75 Millionen Euro jähr-lich, verspricht Hermann, spare das Landdabei künftig ein.

Beobachter hatten fest damit gerech-net, dass die DB-Regio zwei dieser Losefür sich sichert. Das dritte Los musstezwangsweise an eine Nicht-DB-Gesell-schaft gehen, so wollten es die Bedingun-gen. Die sahen aber noch eine weitere Re-gelung vor, die bei der Bahn augenschein-lich übersehen wurde. Ein neuer Vertragbeschert jedem Unternehmen Anlaufkos-ten, die verrechnet werden können, imersten Jahr aber nicht über zehn Prozentzusätzlich liegen dürfen. Die DB, so Her-mann, habe indes 11,5 Prozent zugrundegelegt. Zahlreiche Rechtsexperten hättendeshalb geraten, die DB aus dem Bieter-verfahren zu nehmen – obwohl ihr Kilo-meterpreis noch ein paar Cent unter denender Konkurrenten lag, die gestern den Zu-

schlag bekamen.Beim Los eins ist

das Abellio Rail, ei-ne Auslandstochterder niederländi-schen Eisenbahn.Die anderen beidenLose gingen an Go-Ahead,einemanderLondoner Börsenotierten briti-schen Privatunter-nehmen.

Statt Deutscher Bahn bedienen ab 2019 ein niederländisches undein britisches Unternehmen zentrale Nahverkehrsstrecken. F.: dpa

Kein Abi an den Gemeinschaftsschulen?Schwierigkeiten bei der Einrichtung von Oberstufen an der neuen Schulart – Land muss jetzt den Übergang aufs Gymnasium regeln

Von Roland Muschel, RNZ Stuttgart

Stuttgart. Die Konstanzer Gebhard-schule ist eine der wenigen Gemein-schaftsschulen im Land, die von der Grö-ße her 2017 die Einrichtung einer drei-jährigen Oberstufe ab dem Schuljahr2018/2019 beantragen kann. Da in ihremFall zudem der Schulträger mitspielt,wird sie ihren Schülern den Weg zumAbitur anbieten können. So gut wie alleanderen Gemeinschaftsschulen dürftenindes an den Voraussetzungen scheitern:Das baden-württembergische Schulge-setz knüpft die Einrichtung einer Ober-stufe an den Willen des Schulträger unddaran, dass „für Klassenstufe 11 auf derGrundlage der Schülerzahl in Klassen-stufe 9 die Mindestschülerzahl von 60langfristig prognostiziert werden kann“.

DasGrosderzumSchuljahr2012/2013von Grün-Rot eingeführten Gemein-schaftsschulen ist viel zu klein, um dieseHürde nehmen zu können. „Von der Grö-ße her kommen einige wenige in Frage.

Aus heutiger Sicht dürfte aber nur einSchulträger 2017 den Antrag auf eineOberstufe stellen“, sagt der Bildungsex-perte des Städtetags Baden-Württem-berg, Norbert Brugger.

Die kommunalen Schulträger drängendas Land daher, nun die Weichen für diesich abzeichnende Ent-wicklung zu stellen. „Füralle Schüler von Gemein-schaftsschulen, die dasAbitur machen wollen undnicht in die KonstanzerOberstufe gehen werden,muss ein transparenter und passgenauerWeg zum Abitur geebnet werden“, fordertBrugger. „Da es kein flächendeckendesAbitur-Angebot an Gemeinschaftsschu-len geben wird, bleiben nur Kooperatio-nen mit beruflichen und allgemein bil-denden Gymnasien.“

Der Städtetag hatte sich früh für dieEntwicklung zu einem „Zwei-Säulen-System“ ausgesprochen, mit dem Gym-nasium und einer zweiten Schulart „auf

Augenhöhe“. Das deckt sich mit dem spä-testens 2013 propagierten Ziel der grün-roten Landesregierung. Anders als ge-plant, konstatiert der Städtetag indes, seidie Gemeinschaftsschule jedoch als zu-sätzliche Schulart entstanden – nebenRealschule und Werkrealschule/Haupt-

schule. „Aus dem instabilendreigliedrigen ist dadurchein instabiles vier-/fünf-gliedriges Schulsystem ent-standen“, heißt es im Positi-onspapier des Verbands.

Kultusminister AndreasStoch (SPD), seit Januar 2013 im Amt, istindes noch mit Vergangenheitsbewälti-gung beschäftigt. Gerade erst hat sein Mi-nisterium den Schulen eine 50-seitige Ar-tikelverordnung zukommen lassen. Dieregelt – drei Jahre nach der von Stochs ge-schasster Vorgängerin Gabriele War-minski-Leitheußer eingeführten neuenSchulart – formal erstmals die Kriterienfür den Wechsel von der Gemeinschafts-auf die Realschule oder das Gymnasium.

In den dort aufgeführten „besonderenRegeln für die Gemeinschaftsschulen“findet sich für einen Wechsel auf dienächsthöhere Klasse des Gymnasiums eineneue Wortkreation: die „fiktive Verset-zungsentscheidung“. Mit dieser Konst-ruktion versucht das Kultusministerium,den Widerspruch zu lösen, den ein Wechselvon einer Schulart ohne Sitzenbleiben undweitgehend ohne Noten, also der Gemein-schaftsschule, auf eine Schulart mit an-deren Regeln und dem schnelleren, acht-jährigen Weg zum Abitur mit sich bringt.

Im Wechselfall sollen Gemein-schaftsschüler demnach nicht wie üblichinnerhalb der drei Niveaustufen G, M undE bewertet werden, sondern für die „fik-tive Versetzungsentscheidung“ einheit-lich auf der höchsten Niveaustufe E. Aus-schlaggebend für die Feststellung, ob einSchüler die Voraussetzungen für die Ver-setzung im Gymnasium erfüllt, ist dabei„die Lerngruppenkonferenz der abge-bendenGemeinschaftsschule“–undnichtdas aufnehmende Gymnasium.

Städtetag:„Instabiles System“

NACHRICHTEN

Kretschmann: „Wir werden dieSchuldenbremse einhalten“Die Flüchtlingskrise wird die Schul-denbremse laut MinisterpräsidentWinfried Kretschmann (Grüne) nichtgefährden. „Wir werden die Schul-denbremse einhalten“, sagte Kretsch-mann am Dienstag. Ab 2020 dürfen dieBundesländer keine neuen Schuldenmehr machen. 2017 und 2018 rechnedas Land aber mit einer Deckungslü-cke von jeweils rund 2,2 MilliardenEuro, 2019 könnten es sogar 2,8 Milli-arden sein. Kretschmann sagte, dieEinschätzung beruhe auf eher konser-vativen Berechnungen. Sie gehe unteranderem von einer gleichbleibendenBelastung durch die Flüchtlingskriseaus – es sei aber nicht abzusehen, ob dieZahlen etwa sinken könnten.

Meßstetten: Iraker mit SchnittwundenEin Flüchtling ist am Dienstag kurznach Mitternacht mit Schnittverlet-zungen vor der Landeserstaufnah-mestelle in Meßstetten gefunden wor-den. Der 19-Jährige aus dem Irak be-fand sich neben der Hauptpforte undwar umringt von anderen Bewohnernals die Polizei ankam. Eine Kran-kenschwester versorgte bereits dieoberflächlichen Schnittwunden amOberkörper. Woher die Verletzungenkommen, war zunächst unklar.

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WIRTSCHAFT 21Nr. 267 / Rhein-Neckar-Zeitung Mittwoch, 18. November 2015

In der neuen TDI-Anlage der BASF in Ludwigshafen steckt mehr Stahl als im Eiffelturm. Mit einer Milliarde Euro ist sie die bisher teuerste Investition der BASF im Stammwerk. Foto: Kay Sommer

„Die Stärken unseres Landes“Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel lobt die BASF für Investitionen in die industrielle Produktion

Von Thomas Veigel

Ludwigshafen. Das Innere des neuenKonferenzzentrums der BASF in un-mittelbarer Nähe des abgerissenenHochhauses am Tor 2 versprüht denCharme eines Lagerhauses. Zumindestder Teil, den gestern die Gäste der Ein-weihungsfeier für die TDI-Anlage zu Ge-sicht bekamen. Wände, Böden und De-cken sind weiß, immerhin gibt es großeFenster. Geld für Deko wurde bisher ge-spart, die Investitionen werden sinnvol-ler eingesetzt: Eine Milliarde Euro kos-tete die neue Anlage, die bisher größteEinzelinvestition in Ludwigshafen. Dortwird ein Vorprodukt für Polyurethanhergestellt, das vor allem in Polstermö-beln und Matratzen verarbeitet wird.

Der Bedeutung der Investition ange-messen waren die Gäste, unter ihnen Vi-zekanzler und Wirtschaftsminister Sig-mar Gabriel und die rheinland-pfälzi-sche Ministerpräsidentin Malu Dreyer.Gabriel lobte das Unternehmen: „Mit sol-chen Investitionen zeigt die BASF, wo dieStärken unsers Landes liegen.“ Die star-ke Industrieproduktion sei eines der Ge-heimnisse, warum Deutschland so schnell

aus der Finanzkrise herausgekommen seiund ökonomisch so gut da stehe. Er er-innerte an die „ganz Schlauen“, die umdas Jahr 2000 herum empfohlen hatten,ganz auf Forschung und Dienstleistungzu setzen und die Produktion denen zuüberlassen, die es billiger könnten.

Deutschland sei kein Billiglohnlandund habe nicht die preiswertesten Ener-giekosten - das werde aber durch Enga-gement, Ausbildung und Produktivitätwettgemacht. Dennoch müsse, so Gab-riel, einiges getan werden, um den Stand-ort wettbewerbsfähig zu halten. Ener-

giekosten sind auch für die BASF einwichtiges Thema. Denn es drohte dieEEG-Umlage auf den Strom, den dieBASF im Werk selbst produziert. 400Millionen Euro Mehrkosten hatte BASF-Chef Kurt Bock einmal beziffert. Gabrielist hier mittlerweile auf Seiten der In-dustrie. Bestehende Anlagen – wie dasKraftwerk der BASF – sollen verschontwerden. Er will, so sagte Gabriel gestern,auch die EU von einer industriefreund-lichen Regelung überzeugen, damit die„Wirtschaftslokomotive Deutschland mitVolldampf laufen kann.“ Wenn die bis-herige Regelung nicht fortgeschriebenwerden könne, so Kurt Bock gestern, sei-en Anlagen in Ludwigshafen bedroht.

Deutschlandbrauche, soGabriel,auchdie„bestedigitaleInfrastrukturderWelt“– das soll bis zum Jahr 2025 verwirklichtwerden. „Glasfaser überall“ sei die zent-rale Voraussetzung dafür, dass Deutsch-land in den Wertschöpfungsketten derZukunft mithalten könne.

Auch in der Forschung müsseDeutschland zulegen. Andere Länderwürden einen deutlich höheren Anteil desBruttoinlandprodukts als drei Prozentaufwenden.

Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel will dieBASF auch bei der EU unterstützen. Foto: dpa

S T I C H W O R T

> TDI. Toluoldiisocyanat wird für dieHerstellung des Kunststoffs Polyur-ethan benötigt. Polyurethan auf TDI-Basis wird vor allem von der Möbel-industrie (elastische Schäume fürMatratzen und Polsterung) und derAutomobilindustrie (Sitzpolster, In-nenverkleidung) sowie für technischeAnwendungen eingesetzt.

Die neue TDI-Anlage der BASFkann jeden Tag rund 1000 Tonnen pro-duzieren, 300 000 Tonnen jedes Jahr.BASF ist der führende Lieferant che-mischer Grundprodukte für Polyur-ethane und betreibt neben der neuenTDI-Anlage in Ludwigshafen weitereAnlagen in Geismar (Louisiana, USA),Yeosu (Südkorea) und Caojing(Shanghai, China) mit einer Kapazi-tät von jeweils 160 000 Tonnen proJahr. TDI ist eine giftige Flüssigkeit,deren Dämpfe Asthma auslösen kön-nen. Am Standort wird es nur in ge-schlossenen Systemen gehandhabt.Auch das Giftgas Phosgen wird bei derTDI-Produktion benötigt. Die Anla-genteile, die Phosgen enthalten, be-finden sich in einer Sicherheitskam-mer. Es wird nur so viel Phosgen her-gestellt, wie gerade verarbeitet wird,gelagert oder transportiert wird Phos-gen nicht. Betrieben wird die Anlage,die über eine Milliarde Euro gekostethat, von 200 Mitarbeitern.

Ein Tropfen auf den heißen Stein?Es ist nicht einfach, Flüchtlinge einzustellen – Konzerne haben eigene Programme ins Leben gerufen

Von Annika Grah und Daniel Bernock

Stuttgart/Heidelberg. Die BASF-Spre-cherin ist ehrlich: „Natürlich ist das nurein Tropfen auf den heißen Stein.“ Ver-schiedene deutsche Konzerne bemühensich, Flüchtlinge zu beschäftigen oderauszubilden. Dabei geht es vor allem umPraktika und Qualifizierungsmaßnah-men für Flüchtlinge, die sich nicht ein-fach bei den Firmen im Rahmen norma-ler Stellenausschreibungen bewerben.Einige Beispiele:

> BASF: Die BASF (rund 50 000 Mitar-beiter in Deutschland) hat im Oktober be-gonnen, 50 Flüchtlinge für den Einstiegins Berufsleben vorzubereiten. Grund-lage ist ein Programm, mit dessen HilfeBASF normalerweise Jugendlichen mitschlechten Aussichten auf dem Arbeits-markt hilft. Das sei auf die Bedürfnissevon Flüchtlingen übertragen worden,sagte eine Sprecherin. Ziel ist es, dass dieFlüchtlinge in einem Jahr eine Ausbil-dung beginnen oder einen Job annehmenkönnen. Zunächst wird der Qualifizie-rungsgrad festgestellt, um die Flücht-linge dann mit Sprachkursen und Qua-lifizierungsmaßnahmen fit für einen Ein-stieg ins Berufsleben zu machen.

> HeidelbergCement: Der Baustoffkon-zern (rund 4000 Mitarbeiter in Deutsch-land) bietet fünf Praktikumsplätze fürFlüchtlinge in der Heidelberger Kon-zernzentrale an. Derzeit sei der Konzernim Kontakt mit der Stadt, um geeigneteKandidaten zu finden, sagte ein Unter-nehmenssprecher. Zudem hat Heidel-bergCement an den vielen kleinen Stand-orten in Deutschland geschaut, wo es freieFlächen oder leer stehende Immobilienzur Unterbringung von Flüchtlingen gibt.

Derzeit liefen die Gespräche mit den Ge-meinden und Städten vor Ort, sagte derSprecher.

> Siemens: Auch Siemens (115 000 Mit-arbeiter in Deutschland) will im kom-menden Jahr bis zu 100 FlüchtlingenPraktika bieten, die sich noch im Asyl-verfahren befinden. Bislang läuft dasProgramm in Erlangen mit zehn Plätzen– es soll auf andere Standorte ausgewei-tet werden. Hinzu kommen vier Förder-klassen für jeweils 16 Flüchtlinge.

> Daimler: In der vergangenen Wochehaben bei dem Autobauer 40 Flüchtlinge

ein sogenanntes Brückenpraktikum inZusammenarbeit mit der Bundesagenturfür Arbeit begonnen. Es dauert nur 14Wochen, die Teilnehmer wurden von derBundesagentur ausgewählt. Ziel ist es, dieFlüchtlinge so weit zu bringen, dass siesich bei anderen Unternehmen, Zeitar-beitsfirmen oder für eine Ausbildung be-werben können. Sie erlernen einfacheArbeiten in der Produktion – zum Bei-spiel, wie eine Maschine bestückt oderBauteile sortiert werden. Finanziert wer-den die ersten sechs Wochen von der Bun-desagentur, danach zahlt Daimler(170 000 Mitarbeiter in Deutschland) denMindestlohn und übernimmt dieDeutschkurse.

> DeutscheBahn:DieBahn(rund196 000Mitarbeiter in Deutschland) bietet einekonkrete Umschulung an. 15 berufser-fahrene Flüchtlinge mit Erfahrung imBereich Elektrotechnik werden zu Elekt-ronikern im Betriebsdienst ausgebildet,neun weitere sollen demnächst hinzu-kommen.

> SAP:BeimSoftwarekonzernSAP(rund18 000 Mitarbeiter in Deutschland) müs-sen Flüchtlinge einen Hochschulab-schluss oder eine vergleichbare Qualifi-zierung mitbringen. „Konkret werden wirin den kommenden zwölf Monaten min-destens 100 Flüchtlingen, die über eintechnisches Grundwissen verfügen, ei-nen Praktikumsplatz in unserem Unter-nehmen vermitteln“, so eine Sprecherin.Die 155 Stellen seien schnell identifiziertworden. Rechtliche und organisatorischeRahmenbedingungen verzögerten denEinstellungsprozess. Zudem will SAPzehn Plätze für ein duales Studium im Be-reich Wirtschaftsinformatik schaffen, dievon 2016 an besetzt werden können.

Ein Mercedes-Benz-Mitarbeiter (rechts) er-klärt einem Flüchtling die Arbeit. Foto: dpa

N A C H R I C H T E N

Kapitalerhöhung bei SygnisDas Biotech-Unternehmen Sygnis willsich durch eine Kapitalerhöhung neu-es Geld beschaffen. Wie die Heidel-berger Firma gestern mitteilte, sollenden bestehenden Aktionären fast 3,9Millionen neue Aktien mit einem Be-zugspreis von 1,90 Euro angebotenwerden. Durch die Kapitalerhöhungkönnten dem Unternehmen so 6,7 Mil-lionen Euro zufließen. Mit dem Geldwill das Unternehmen, an dem SAP-Gründer Dietmar Hopp mit 8,5 Pro-zent beteiligt ist, vor allem auf demamerikanischen Markt expandieren.Nach Bekanntgabe der geplanten Ka-pitalerhöhung verlor die Sygnis-Ak-tie gestern fast 14 Prozent.

Finanzspritze für Heckler & KochDer Waffenhersteller Heckler & Kochhat eine dicke Finanzspritze bekom-men. Der Mehrheitseigner AndreasHeeschen habe der Firma 60 Millio-nen Euro zur Verfügung gestellt, teil-te Heckler & Koch am Dienstag inOberndorf mit. Damit verbessert diezuletzt unter Druck geratene Waf-fenschmiede ihre Kreditwürdigkeit.Die geringeren Schulden seien einSignal an Firmen, dass Heckler & Kochein zuverlässiger Partner sei, erklärteHeeschen.

Goldpreis unter DruckDer Goldpreis ist am Dienstag auf dentiefsten Preis seit fast sechs Jahren ge-fallen. Eine Feinunze (31 Gramm) kos-tete am Abend 1068 US-Dollar unddamit so wenig wie seit Januar 2010nicht mehr. Zum Vortag gab die Fein-unze damit 14 Dollar nach. Von sei-nem Status als Krisenwährung kanndas Edelmetall derzeit nicht profi-tieren – trotz der angespannten glo-balen Sicherheitslage.

Neuer ZEW-Chefkommt aus KölnNachfolger für Clemens Fuest

Mannheim. (dpa) Das Mannheimer Zent-rum für Europäische Wirtschaftsfor-schung (ZEW) bekommt einen neuenChef. Der Kölner Ökonom Achim Wam-bach werde Nachfolger von Clemens Fu-est, sagte ein ZEW-Sprecher am Diens-tag. Der Zeitpunkt ist noch nicht klar. DerZEW-Aufsichtsrat hat bereits zuge-

stimmt, die Gremiender Universität Mann-heim müssen aber nochihr Placet geben – anden Chefsessel beimZEW ist auch eine Pro-fessur an der Hoch-schule gekoppelt. Die-se Zustimmung seiwohl eher eine For-malie. Der scheidendeZEW-Chef Fuest sollHans-Werner Sinn im

April 2016 beim Ifo Institut beerben.Wambach, Jahrgang 1968, leitet bis-

her das Institut für Wirtschaftspolitik ander Universität Köln. Er ist zudem Mit-glied des Wissenschaftler-Beirats beimBundeswirtschaftsministerium sowie derMonopolkommission, das als Experten-gremium die Bundesregierung in SachenWettbewerbspolitik berät. Seine akade-mische Laufbahn begann Wambach inden 80er Jahren mit einem Mathe- undPhysikstudium, erst später wechselte erin die Wirtschafts- und Staatswissen-schaften.

Interessant mit Blick auf die in knappzwei Wochen startende UN-Klimakon-ferenz in Paris: Wambach forderte 2012zusammen mit anderen Regierungsbe-ratern, mit internationalen CO2-Steuernmehr Tempo zu machen im Klimaschutz.Der Vorschlag wurde bisher nicht auf-gegriffen von der Realpolitik. Das ZEWberät Regierungen und EU-Kommissionin Wirtschaftsfragen. Zudem stellt es mo-natlich Konjunkturerwartungen von 300Finanzexperten vor, zuletzt hellte sich dieStimmung etwas auf.

Unterdessen haben sich die Kon-junkturerwartungen deutscher Finanz-experten im November erstmals nach sie-ben Rückgängen in Folge wieder aufge-hellt. Der Indikator des ZEW sei um 8,5Punkte auf 10,4 Zähler gestiegen, teiltedas Institut Dienstag in Mannheim mit.Bankvolkswirte hatten lediglich mit ei-nem Anstieg auf 6,0 Punkte gerechnet.

„Der Ausblick für die deutsche Volks-wirtschaft hellt sich gegen Ende des Jah-res etwas auf“, kommentierte ZEW-Prä-sident Fuest die Daten. Konjunkturpes-simismus aufgrund der Terroranschlägein Paris sei nicht erkennbar. „Die ro-buste deutsche Konjunktur dürfte sichinsbesondere auf die derzeitige Kon-sumfreude der Deutschen, den erneut ge-sunkenen Außenwert des Euro und dievoranschreitende Erholung in den Ver-einigten Staaten stützen“, so Fuest.

Achim Wambach

Viele Flüchtlingefinden ArbeitJobsuche aber schwieriger

Von Rasmus Buchsteiner, RNZ Berlin

Berlin. Immer mehr Flüchtlinge finden inDeutschland Arbeit. Zwischen Oktober2014 und Ende September 2015 fanden67 900 Arbeitslose aus den 15 wichtigs-ten Asyl-Herkunftsländern, darunterSyrien, Afghanistan und Irak, eine Stel-le. Rund 3500 machten sich selbststän-dig. Damit erhöht sich die Zahl der so-zialversicherungspflichtig Beschäftigtenaus diesen Ländern auf 362 000.

Darüber hinaus gibt es 104 400 Ar-beitnehmer mit Minijob aus diesen Län-dern. Das geht aus der Antwort des Bun-desarbeitsministeriums auf eine Anfrageder Linken hervor, die unserer BerlinerRedaktion vorliegt. Dabei haben Flücht-linge mehr Schwierigkeiten bei der Job-suche als deutsche Arbeitslose. Monat-lich finden vier Prozent der Flüchtlingeaus den wichtigsten Asyl-Herkunfts-ländern einen Job. Bei deutschen Ar-beitslosen sind es sieben Prozent. NachAngaben der Bundesregierung findet einViertel derer, die aus Ländern wie Af-ghanistan, Syrien und dem Irak stam-men und ihre Arbeitslosigkeit beenden,einen sozialversicherungspflichtigen Jobals Leiharbeiter. Überdurchschnittlichviele kommen in der Dienstleistungs-branche und im Baugewerbe unter. DieBundesregierung weist darauf hin, dassdie Statistik auch Personen einbezieht,die über reguläre Arbeitsmigration oderauf dem Wege des Familiennachzugs nachDeutschland gekommen sind. Linken-Arbeitsmarktexpertin Sabine Zimmer-mannsagte,dieArbeitsmarktchancenvonFlüchtlingen seien schlecht. Das hängemit den zahlreichen Hürden und man-gelhafter Förderung zusammen.

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WIRTSCHAFT22 Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 267Mittwoch, 18. November 2015

VW-Absatz sinkt gegen den TrendLeichter Rückgang in Europa – Verbraucherschützer fordern Autobauer auf, alle Kosten für betroffene Kunden zu übernehmen

Wolfsburg. (dpa) Volkswagen muss mit-ten in der Aufarbeitung des Abgasskan-dals Absatzrückgänge hinnehmen. ImOktober sanken die Auslieferungen desMarktführers in der Europäischen Uniongegen den Trend. In den USA wollen VW-Konzernmanager Ende dieser Woche mitVertretern der US-Umweltbehörden zu-sammenkommen. Bei dem Treffen sollenVorschläge vorgestellt werden, wie dieAbgasmanipulationen behoben werdenkönnen.

Bisher gibt es zwar noch keine mas-siven Auswirkungen des Skandals auf denAbsatz. Im Oktober aber ging die Zahl derNeuzulassungen in der EU beim VW-Konzern um 0,5 Prozent auf knapp277 000 Fahrzeuge zurück. Der Markt-anteil des europäischen Branchenprimussank im Vorjahresvergleich von 25,9 auf25,1 Prozent, wie der BranchenverbandAcea am Dienstag mitteilte. Insgesamtstieg die Zahl der neu zugelassenen Pkwin der EU im Oktober um 2,9 Prozent aufrund 1,1 Millionen Autos.

Zwischen Bestellung und Ausliefe-rung der Autos liegen allerdings meistmehrere Wochen oder sogar Monate.Deswegen könnte sich der Skandal ummanipulierte Abgastests, der Mitte Sep-tember bekannt wurde, in den kom-menden Monaten stärker auf die VW-Auslieferungen niederschlagen.

Im Einzelnen ging der Absatz derKonzern-Kernmarke VW mit Modellenwie dem Golf und dem Passat im Okto-ber in der EU im Vergleich zum Vorjah-resmonat um 0,2 Prozent zurück. Die spa-nische Tochter Seat verzeichnete ein Mi-nus von 11,4 Prozent, Skoda lag bei mi-nus 2,6 Prozent. Dagegen gab es für Audieinen Zuwachs von 4,1 Prozent, für Por-sche ein Plus von 13,9 Prozent.

VW hatte mit Hilfe einer Software Ab-gastests bei Dieselfahrzeugen manipu-liert. Dabei ging es Werte für das ge-sundheitsschädliche Stickoxid. Außer-dem hatte VW bei 800 000 Autos falscheAngaben zum Ausstoß des klimaschäd-lichen Kohlendioxids (CO2) gemacht.

Negative Auswirkungen der Mani-pulationen auf die Gebrauchtfahrzeug-preise gibt es bislang nicht, wie das For-schungsinstitut Deutsche AutomobilTreuhand unter Berufung auf Marktun-tersuchungen mitteilte. Dies gelte so-wohl für die betroffenen VW-Diesel-fahrzeuge als auch für den Gesamt-markt. Es würden aber frühestens in ei-nigen Wochen belastbare Erkenntnissevorliegen.

An dem geplanten Treffen der VW-Manager mit den US-Umweltbehördensoll unter anderem der Chef der VW-Mo-torenentwicklung, Friedrich Eichler,teilnehmen. In Konzernkreisen wurdenentsprechende Medienberichte bestätigt.

Die kalifornische Umweltbehörde CARBhatte VW eine Frist bis Freitag gesetzt,um Pläne zu präsentieren, wie VW dieManipulationen beheben will. In den USAsind rund 500 000 Volkswagen betroffen.

Die Verbraucherzentralen inDeutschland pochen unterdessen darauf,dass der VW-Konzern alle Kosten wegendes Abgasskandals für die Autobesitzerübernimmt. Der Chef des Verbraucher-zentrale Bundesverbands (vzbv), KlausMüller, rief BundesverkehrsministerAlexander Dobrindt (CSU) auf, dies perWeisung an das Kraftfahrt-Bundesamt(KBA) verpflichtend in die Wege zu lei-ten. Nach wie vor fehle eine eindeutigeErklärung des Autobauers dazu, heißt es

in einem Schreiben Müllers an Dobrindt.Zusagen gebe es lediglich dafür, die

vom KBA angeordnete Nachrüstung von2,4 Millionen Diesel-Fahrzeugen zu tra-gen und drohende höhere Kfz-Steuer-zahlungen wegen falscher CO2-Werte zuübernehmen. Völlig im Unklaren gelas-sen würden geschädigte Autobesitzerweiterhin über Neben- und Folgekostendes Rückrufs wie Verdienstausfall, Miet-wagen und geringere Wiederverkaufs-werte. Dies gelte auch für den Ersatz vonSchäden durch Falschangaben bei CO2-Werten. „Damit Verbraucher nicht aufSchaden sitzen bleiben, muss das KBA ei-ne Kostentragungspflicht anordnen“,bekräftigte vzbv-Chef Müller.

Im Oktober ging die Zahl der Neuzulassungen für VW in der EU um 0,5 Prozent zurück – obwohl der Markt zulegte. Foto: Jan Woitas

Springer undDöpfner als Zeugen

München. (dpa) Prominente Zeugen imProzess gegen Top-Banker Jürgen Fit-schen: Auf Wunsch der Staatsanwalt-schaft haben Verlegerin Friede Springerund Springer-Vorstandschef MathiasDöpfner im Strafprozess gegen Top-Ban-ker der Deutschen Bank vor dem Münch-ner Landgericht ausgesagt. Beide er-zählten den Richtern am Dienstag vonGesprächen mit dem verstorbenen Me-dienunternehmer Leo Kirch, der sein Le-ben lang die Deutsche Bank für die Plei-te seines Konzerns 2002 verantwortlichgemacht hatte.

In dem Prozess muss sich Fitschen zu-sammen mit seinen Vorgängern JosefAckermann und Rolf Breuer sowie zweiweiteren Angeklagten wegen versuchtenProzessbetrugs verantworten. Alle fünfsollen in einem Verfahren um Schaden-ersatz für die Kirch-Pleite vor vier Jah-ren Richter betrogen haben. Fitschen unddie anderen Angeklagten wiesen die Vor-würfe zurück. Kirch war bis zu seinemTod überzeugt davon, dass die DeutscheBank und ihr damaliger VorstandschefBreuer ihn 2002 absichtlich in die Pleitegedrängt haben, um an der Zerschlagungseines Unternehmens Geld zu verdienen.Kirch hatte damals auch Döpfner seinLeid geklagt.

H E I Z Ö L

Notierung für leichtes Heizöl (Superqua-lität). Dienstag, 17. November 2015. Ver-kaufspreis des Handels, frei Verbraucher-tankGroßraumMannheim,je100Liter (inkl.0,32 Euro je 100 l Bevorratungsbeitrag undinkl. 19 Prozent Mehrwertsteuer) im Tank-wagen frei Haus bei einer Abladestelle undeiner Verbrauchertankanlage. (Preise inEuro, Vorwoche in Klammern)

500-1000 l 73,78-72,71 (77,35-76,28)1001-1500 l 67,45-67,24 (71,10-70,81)

1501-2500 l 64,26-63,37 (67,83-65,45)

2501-3500 l 62,24-60,69 (65,81-64,26)

3501-4500 l 60,21-59,80 (65,15-63,07)

4501-5500 l 59,74-59,20 (64,56-62,48)

5501-7500 l 59,26-58,61 (63,37-61,88)

7501-9500 l 58,67-58,01 (62,77-61,29)

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SPORT 23Nr. 267 / Rhein-Neckar-Zeitung Mittwoch, 18. November 2015

Das Stadion in Hannover blieb gestern Abend leer. Eineinhalb Stunden vor dem geplanten Anpfiff wurde das Länderspiel abgesagt. Foto: dpa

„Spiel ist abgesagt. Alle raus“Nach Hinweisen auf einen Sprengstoffanschlag findet das Länderspiel der Nationalmannschaft gegen die Niederlande nicht statt

Von Marcus Bark

Hannover. Das Stadion ist noch weitge-hend leer. In der Kurve liegt die Cho-reographie bereit. Die deutsche Flagge istzu sehen, links davon die französische,daneben das Friedenszeichen mit demEiffelturm im Kreis. Das Fußballspielzwischen der deutschen Nationalmann-schaft und den Niederlanden sollte vierTage nach den Terroranschlägen in Parisein großes Zeichen für Demokratie undFreiheit sein. Es wird ein weiterer Alb-traum. Gestern Abend um etwa 19.15 Uhrgibt es eine knappe Ansage im Presse-zelt, in dem die Journalisten auf die Auf-stellungen warten, auch wenn der Sportwie selten zuvor in den Hintergrund ge-rückt war. „Spiel ist abgesagt. Alle raus.“

Selbst Polizisten mit höherem Dienst-grad versichern: „Wir wissen nicht ge-nau, was los ist. Aber entfernen Sie sich– so weit es geht – vom Stadion.“ Danngibt es Durchsagen der Polizei, dass „al-le Besucher sofort den Heimweg antre-ten“ sollen. Die Imbissbesitzer müssenihre Buden verrammeln.

Ist es tiefschwarzer Humor oder einVersuch der Deeskalation, dass es über

ein Megafon der Polizei heißt: „Gehen Sienach Hause, viel Spaß noch.“

Die Lage ist ernst. Sehr ernst. VolkerKluwe, Polizeipräsident von Hannover,sagt in der ARD-Tagesschau: „Wir ha-ben einen ernst zu nehmenden Hinweiserhalten, dass im Stadion einSprengstoffanschlag geplantwar. Dann haben wir uns so-fort entschlossen, das Sta-dion zu räumen.“

Es sind noch nicht vie-le Zuschauer in der Arenaam Maschsee gewesen.Diejenigen, die nun nachHause gehen, bleiben ru-hig. Von Panik keine Spur.Fast jeder versucht, über seinMobiltelefonInformationenzubekommen. Es dauert bis 21.25Uhr, dann tritt BundesinnenministerThomas de Maizière vor die Medien. „DieHinweise auf eine Gefährdungslage hatsich im Laufe des Abends so sehr ver-dichtet, dass wir auf meine Empfehlungdas Spiel abgesagt haben“, sagte de Mai-zière. Nähere Gründe wolle er nicht nen-nen, damit Terroristen keine Rück-schlüsse auf die Arbeitsweise der Si-

cherheitsbehörden ziehen können.Auch Reinhard Rauball, Präsident von

Borussia Dortmund und derzeit kom-missarischer Präsident des DFB, stelltsich den Medien: „Das ist ein traurigerTag. Dass unsere Mannschaft zweimal in

vier Tagen etwas solch Traumati-sches erleben muss, habe ich in

meinen schlimmsten Erwar-tungen nicht für möglich ge-halten.“ Dann bedankt sichRauball: „Höchsten Res-pekt vor den Sicherheits-behörden. Die Absage warrichtig.“

Bundeskanzlerin An-gela Merkel und einige an-

dere Mitglieder ihres Kabi-netts sind in Hannover gewe-

sen. Auch sie wollen ein Zeichensetzen.ManchesollenzumZeitpunktder

Absage schon im Stadion gewesen sein.Sie bilden nun den Krisenstab vor Ort.

Die deutsche Mannschaft ist zu je-nem Zeitpunkt an einem zunächst un-bekannten Ort. Ihr Sprecher Jens Gritt-ner teilt über Twitter mit: „Wir sind aufdem Weg ins Stadion von der Polizei um-geleitet worden und an sicherem Ort.

Mehr können wir derzeit nicht sagen, Bit-te um Verständnis.“

Später erläutert Rauball, dass dieSpieler teilweise noch am Abend nachHause geflogen sind.

In Hannover werden kurz nach derAbsage die U-Bahnhöfe zeitweise ge-sperrt. Größere Menschenansammlungensollen vermieden werden. Die etwa 3000Zuschauer, die schon im Stadion gewe-sen sind, verlaufen sich in der Stadt. Man-che von ihnen haben etwa eine Stundevorher den gleichen Weg mit einer Kerzein der Hand angetreten. Vor dem NeuenRathaus versammeln sich am Abend gut500 Menschen, um eine Lichterkette zubilden. Ein Pianist spielt „Imagine“ vonJohn Lennon, das Rathaus wird in denFarben der Tricolore angestrahlt – blau,weiß, rot. Zahlreiche Kamerateams sindgekommen. Eine Frau sagt: „Ich bin schonauf Friedensdemonstrationen gegangen,als ich 18 Jahre alt war. Deshalb bin ichhier. Ich bin kein Fußballfan, aber ich fin-de es richtig, dass das Spiel nicht abge-sagt worden ist.“

Kaum jemand ahnt, dass diese Aus-sage nur noch eine knappe Stunde gültigist.

90 000 singenin London

die MarseillaiseFranzosen und Engländer in

Wembley gegen Terror vereint

London. (sid) Starke Worte, große Ges-ten und die Marseillaise aus 90 000 Keh-len: Im Londoner Wembley-Stadion istdas vielleicht denkwürdigste Länder-spiel in Frankreichs Fußball-Geschichteangepfiffen worden. Vier Tage nach denAnschlägen von Paris vollzogen die Equi-pe Tricolore und England einen emotio-nalen Schulterschluss gegen Terror undHass. . Der britische Premierminister Da-vid Cameron stimmte auf der Tribüne mitden Fans die französische National-hymne an, die entgegen der Gewohnheitnach „God Save the Queen“ gespielt wur-de – so sollte die Solidarität mit dem fran-zösischen Volk unterstrichen werden.

Zahlreiche englische Fans hattenFrankreich-Flaggen mit ins Stadion ge-bracht, ein großes Banner trug die Auf-schrift „Pray for Paris“. Prinz Williamund Cameron legten mit den National-trainern Didier Deschamps (Frankreich)und Roy Hogson (England) sowie weite-ren Würdenträgern Blumen am Spiel-feldrand ab, Kinder trugen eine franzö-sische Fahne mit der berühmten Losung„Liberté, Egalite, Fraternite“ ins Stadi-on. Die Spieler beider Mannschaften ver-sammelten sich für ein gemeinsames Fo-to. Mit dabei waren auch FrankreichsMittelfeldspieler Lassana Diarra, der bei

den Attentaten seine Cousine verlorenhatte, und Angreifer Antoine Griez-mann, dessen Schwester dem Anschlagauf die Konzerthalle Bataclan entkom-men war. Beide saßen aber zunächst aufder Bank.

Nationaltrainer Didier Deschampshatte es jedem der 23 Spieler, die bereitsfür das Spiel gegen Deutschland (2:0) no-miniert waren, freigestellt, nach Londonmitzureisen.

Vor demWembley-Stadion:Mitgefühl undSo-lidarität mit Frankreich. Foto: AFP

Schatzmeister soll’s richtenGrindels Wahl zum DFB-Präsidenten nur noch eine Formsache

Hannover. (dpa) Das mächtige Ama-teurlager im Deutschen Fußball-Bund(DFB) hat Reinhard Grindel zum Präsi-dentschaftskandidaten gekürt und damitdie Liga-Vertreter um Reinhard Rauballbrüskiert. Der CDU-Bundestagsabge-ordnete und bisherige DFB-Schatz-meister soll die Nachfolge des zurück-getretenen Wolfgang Niersbach antre-ten. Dies gab Interims-Ver-bandschef Rainer Koch nachdem Treffen der 21 Landes-verbands- und fünf Regio-nalpräsidentenamDienstaginHannover bekannt. Mit ihremVorpreschen in der Perso-nalfrage widersetzten sich dieLandeschefs der Wunsch-Taktik des Profifußballs.

„Mein Ziel ist, dass Ama-teure und Profis unter dem ge-meinsamen Dach des DFB gutund vertrauensvoll zusam-menarbeiten“, sagte Grindelin einer Stellungnahme des DFB. Er gabbekannt, dass er seinen Sitz im Sport-ausschuss des Deutschen Bundestagesniederlegen werde. „Sollte ich zum Prä-sidenten des Deutschen Fußball-Bundesgewählt werden, werde ich auch meineTätigkeit als Bundestagsabgeordneteraufgeben“, kündigte Grindel an.

Der Politiker war bereits wiederholtwegenseinerDoppelfunktion imDFBundin der Politik kritisiert worden. Koch undDFB-Vize Peter Frymuth fanden nach dergut zweistündigen Sitzung auch harscheWorte zum Skandal um die Vergabe derWM 2006. „Es kann nicht sein, dass Mil-lionen von Fußballspielern, Fußball-spielerinnen und Hunderttausende vonEhrenamtlichen darunter leiden, wenneine Handvoll von Menschen vor vielen,vielen Jahren Dinge gemacht hat, die jetzt

den DFB zurecht kritisch betrachten las-sen“, sagte Frymuth in Richtung vonNiersbach, Franz Beckenbauer und an-deren damaligen Verantwortlichen.

Auch wenn die mehr als 25 000 deut-schen Amateurfußballvereine nichts mitden aktuellen Vorkommnissen zu tunhätten, erklärte Koch, „so werden diesedoch alle miterfasst von den aktuellen ge-

genüber Uefa, Fifa und demDFB erhobenen schwerwie-genden Vorwürfen.“ Der Ju-rist aus dem bayrischen Poingmahnte auch: „Es wäre demDFB viel geholfen, wenn inZukunft die Satzung immereingehalten werden würde.“

Rauball, zusammen mitKoch Interimspräsident beimgrößten Sportfachverband derWelt (6,9 Millionen Mitglie-der), hielt sich zwar im glei-chen Hotel auf wie die Lan-desfürsten. Er war aber als De-

legationsleiter der Nationalmannschaftin Hannover. Der Ligapräsident hatte inder FAZ gemahnt: „Es ist das Recht derLandes- und Regionalverbände, Vor-schläge zu machen. Die weitere Marsch-route, was die Strategie, die Inhalte, dieTermine und auch die Personen betrifft,sollte aber erst in der Präsidiumssitzungdes DFB am kommenden Freitag be-sprochen, beschlossen und dann veröf-fentlicht werden.“

InFrankfurt/Mainmüssensichnundiebeiden Lager bei der nächsten Sitzung deskrisengeplagten Verbandes zusammen-raufen. Der nächste ordentliche Bun-destag steht erst im November 2016 an -viel zu spät, um die Führungsfrage wievon Grindel und Koch gewünscht nochvor der Fußball-EM im Sommer inFrankreich zu klären. Foto: dpa

Reinhard Grindel

FUSSBALL-NACHRICHTEN

Bundesliga-Austragung offenDFB-Interimspräsident und Liga-präsident Reinhard Rauball hat nachdem abgesagten LänderspielDeutschland gegen Holland offen ge-lassen, ob am Wochenende Bundesli-gafußball gespielt wird. „Ich kann Ih-nen diese Frage nicht übel nehmen.Darüber denken wir natürlich auchnach“, sagte Rauball am Dienstag-abend in Hannover auf die Frage, wel-cheAuswirkungdieVorkommnisseaufdas kommende Bundesliga-Wochen-ende habe. „Mein Eindruck ist, dassder Fußball in Deutschland mit demheutigen Tage in allen Facetten eineandere Wendung genommen hat“,fügte Rauball hinzu.

Belgien sagte Länderspiel abNach den Terroranschlägen von Parishat der belgische Fußball-Verband dasTestspiel seiner Nationalmannschaftin Brüssel gegen Europameister Spa-nien abgesagt. Mit seiner Absage amspäten Montagabend reagierte derVerband auf die Anhebung der Ter-rorwarnstufe in Belgien. „Unter Be-rücksichtigung der außergewöhnli-chen Umstände können wir jedochkeinerlei Sicherheitsrisiko für unsereSpieler und Fans eingehen“, schriebder königlich-belgische Fußball-Ver-band auf seiner Homepage. Zu demSpiel waren 50 000 Zuschauer er-wartet worden.

Thiago fehlt FC BayernMittelfeldspieler Thiago wird dem FCBayern München zum wiederholtenMale für einen längeren Zeitraum feh-len. Der 24 Jahre alte Spanier erlittbeim Länderspiel der spanischen Na-tionalmannschaft gegen England amvergangenen Freitag (2:0) eine Kap-selverletzung im rechten Knie undmuss drei bis vier Wochen pausieren.

F FUSSBALL

EM-Qualifikation, Playoff-RückspieleDänemark - Schweden 2:2Slowenien - Ukraine 1:1Irland - Bosnien-Herzegowina 2:0Ungarn - Norwegen 2:1

LänderspieleDeutschland - Niederlande abges.Mazedonien - Libanon 0:1Estland - St. Kitts und Nevis 3:0Aserbaidschan - Moldau 2:1Türkei - Griechenland 0:0Russland - Kroatien 1:3Luxemburg - Portugal 0:2Österreich - Schweiz 1:2Polen - Tschechien x:xItalien - Rumänien x:xBelgien - Spanien abges.England - Frankreich 2:0Slowakei - Island 3:1

EM-Qualifikation, U21, 1. Runde, Gruppe 7Aserbaidschan - Russland 3:0

Deutschland - Österreich 4:2

B BASKETBALL

Eurocup, Vorrunde, Gruppe BAlba Berlin - MHP Riesen Ludwigsburg 79:90

V VOLLEYBALL

Champions League, Männer, Gruppe ABelogorie Belgorod - Berlin Volleys 3:0

SPORT IM FERNSEHEN

Mittwoch, 18. November15.45 - 18 Uhr, Eurosport: Fußball, Champions League

der Frauen, Achtelfinale, Rückspiel, VfL Wolfsburg -

Chelsea Ladies FC.

18 - 20 Uhr, Eurosport: Fußball, Champions League

der Frauen, Achtelfinale, Rückspiel, 1. FFC Frankfurt

- Lilleström SK Kvinner.

18.15 - 20.30 Uhr, Sky Sport 1: Handball, Champions

League, Rhein-Neckar Löwen - Montpellier HB, Grup-

penphase, 8. Spieltag.

20 - 22 Uhr, Sport1: Handball, 1. Bundesliga, 14. Spiel-

tag, HSG Wetzlar - THW Kiel.

E I N W U R F

SicherheitsfußballVon Frank Enzenauer

Es sollte ein Spiel sein für die Frei-heit, ein Zeichen gesetzt werden, dasszivilisierte Menschen nicht einkni-cken vor durchgeknallten Fanatikernund deshalb westliche Werte trotzigverteidigen. Doch der Entschluss derDFB-Spitze und der Führung der Na-tionalmannschaft, selbst unter demschrecklichen Eindruck der PariserTerrornacht gegen die Niederlandeanzutreten, war keineswegs so un-umstritten, wie die Öffentlichkeit ge-glaubt hatte. So bekannte gestern,noch vor der kurzfristigen Absage,Nationalspieler Ilkay Gündogan, dasses im Team erhebliche Bedenken ge-gen das Spiel in Hannover gegeben ha-be – Staatsräson hin oder her ...

Die schlimmsten Befürchtungentraten denn ein. Wegen eines dro-henden Sprengstoffattentats blieb denBehörden gar keine andere Wahl, alsZuschauer und Mannschaften nachHause zu schicken. Undenkbar, Fuß-ball zu spielen! Sicherheit war das Ge-bot der Stunde. Nicht Tollkühnheit.

Vielleicht bejubeln jetzt IS-Krie-ger den Sieg der Angst, doch auf Dau-er werden die nicht die Miesmachereiherbeibomben können.

Die U21 klarauf EM-Kurs

4:2 gegen Österreichs Junioren

Fürth. (sid) Die deutsche U21-National-mannschaft bleibt klar auf EM-Kurs. DasOlympia-Team von Trainer Horst Hru-besch gewann zum Jahresabschluss dasGipfeltreffen gegen Österreich mit 4:2(2:1) und bleibt nach dem fünften Sieg imfünften Qualifikationsspiel Spitzenreiterder Gruppe 7. Die DFB-Junioren liegennun drei Punkte vor Österreich. DerGruppensieger qualifiziert sich direkt fürdie EM-Endrunde 2017 in Polen.

„Wir haben uns in der ersten halbenStunde das Leben selbst schwer ge-macht, das 0:1 war aber dann ein Weck-ruf. Kompliment, wie die Mannschaft zu-rückgekommen ist. Sie hat gezeigt, dasssie eine echte Mannschaft ist. Das war eingroßer Schritt“, sagte Hrubesch. DFB-Sportdirektor Hansi Flick meinte: „DieArt und Weise, wie die Mannschaft zu-rückgekommen ist und wie sie Fußballgespielt hat, war sehr gut.“

Vor 7852 Zuschauern in Fürth gingÖsterreich in der 21. Minute durch Mi-chael Gregoritsch vom HSV verdient inFührung. Der Offensivspieler verwan-delte einen Foulelfmeter, den DFB-Kee-per Timon Wellenreuther an ihm selbstverursacht hatte. Max Meyer glich mit ei-nem Heber aus. Kapitän Leon Goretzkadrehte vor der Pause per Kopf das Spiel(42.), Davie Selke sorgte kurz nach derPause für die Vorentscheidung (50.).Deutschland: Wellenreuther - Akpoguma, Tah, Süle, Tol-jan - Weigl (83. Arnold - Meyer (89. Brandt), Kimmich, Go-retzka, Sané - Selke (79. Werner)

Österreich: Bachmann - Mwene, Gugganig, Lienhart, Mart-schinko - Rasner (90. Rasner), Jäger - Schöpf, Grego-ritsch, Lazaro (55. Gruber) - Friesenbichler (60. Kvasina)

Schiedsrichter: Hernandez (Spanien) - Zuschauer: 7852 -Tore: 0:1 Gregoritsch (21./Foulelfmeter), 1:1 Meyer (39.),2:1 Goretzka (42.), 3:1 Selke (50.), 4:1 Sané (76.), 4:2 Gre-goritsch (86.)

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SPORT24 Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 267Mittwoch, 18. November 2015

Dominik Bittners großer SprungAdler bauen heute im Landesderby gegen Schwenningen auf ihren kampfstarken Verteidiger

Von Rainer Kundel

Mannheim. Vielleicht trafen die Adlerzum falschen Zeitpunkt auf den falschenGegner. „Wir hatten am Samstag eineharte Aussprache“, plauderte MünchensTrainer Don Jackson nach dem 5:2 ausdem Nähkästchen, warum es für seineMannschaft zwei Tage nach der Nieder-lage in Straubing gegen Mannheim bes-ser lief. Für den Meister und seine übertausend per Sonderzug mitgereisten An-hänger lautete gestern das Motto: „Mundabputzen und eine neue Serie starten“.

Was gar nicht so abwegig ist, denn deretwas unausgeglichene Spielplan sieht abheute gleich vier Heimspiele in Folge vor.Los geht’s gegen die Schwenninger WildWings (19.30 Uhr, SAP Arena) – das schondritte Landesderby der Saison wurde we-gen der Spengler-Cup-Teilnahme derAdler vom 28. Dezember vorverlegt.

Mit dabei nach Ablauf einer Sperre istKapitän Marcus Kink. Gegen dieSchwarzwälder baut Trainer Greg Ire-land aber auch auf Dominik Bittner. DerVerteidiger, der im Meisterjahr nur 21seiner mittlerweile 121 DEL-Spiele be-stritten hatte und mitunter als „Notna-gel“ in der vierten Sturmreihe aushelfenmusste, hat einen großen Sprung hinter

sich. „Mein Job ist es, bei fünf gegen fünfdefensiv gut zu stehen, einen sicheren ers-ten Pass zu spielen und in Unterzahl ab-zuräumen“, gibt der 23-Jährige eine Ar-beitsplatzbeschreibung. Dabei über-nimmt der gebürtige Oberbayer (Weil-heim im Schongau) die Aufgabe des bisins neue Jahr hinein verletzen Denis Reul.„Ich habe viel dazu gelernt, letzte Saisonin den Extra-Schichten mit Jay Leach,jetzt mit Craig Woodcroft“, sieht der Mo-dellathlet seine Entwicklung.

Viele Extra-Schichten

Die jeweiligen Co-Trainer nehmensich in Extra-Schichten immer wiederjüngeren Spieler an, arbeiten an ihrenSchwächen, fördern ihre Stärken.

Trotz des Lehrjahres will Bittner dieZeit mit Geoff Ward keinesfalls missen:„Auch wenn ich im Playoff nicht ge-spielt habe, war ich immer sehr nah ander Mannschaft, da bekommt man mit,was ’Winning Spirit’ bedeutet“. Zu einerGewinnermannschaft gehöre hartes Ar-beiten, „in jedem Training, Tag für Tag,davon profitiere ich.“

Erste Station Bad Tölz, danach als 15-

Jähriger ausgebildet bei den Jungadlernmit Familienanschluss bei Gasteltern undeine Spielzeit in der nordamerikanischenJuniorenliga WHL mit 68 Einsätzen beiden Everett Silvertips im US-Bundes-statt Washington haben die Persönlich-keit von Dominik Bittner geprägt. Als ersich nach seiner Rückkehr im August 2012den Medienvertretern vorstellte, brachteer zwei Prinzipien mit: „Führe die In-terviews, wenn du noch deine Schlitt-schuhe trägst und begrüße deine Ge-sprächspartner immer mit Handschlag.“

Vergangenen Freitag, nach seinemstarken Auftritt gegen die Kölner mit demersten Saisontor des Rechtsverteidigers,traf sich Bittner noch mit seinem BeraterJaro Tuma. Das Arbeitspapier läuft zum30.April 2016 aus – Verlängerung wahr-scheinlich, denn deutsche Verteidiger,zudem noch mit physischer Präsenz undgesteigerter Disziplin, sind rar in der Li-ga. Dabei sah es Anfang des Jahres eherdanach aus, als wollte sich Bittner alsFörderlizenzspieler lieber in Heilbronnfest spielen als im Playoff auf der Tri-büne zu sitzen. Im Nachhinein hat es sichals richtig erwiesen, dass Teal Fowler hartblieb. Damals wie heute bauen die Trai-ner auf große Kader, um ihren kräfte-zehrenden Stil durchsetzen zu können.

Gefeierter Torschütze: Nach der Verletzung von Denis Reul ist Dominik Bittner (m.) wieder Leistungsträger bei den Adlern. Foto: vaf

Und wiederMontpellier

Löwen in Frankfurt gefordert

Von Daniel Hund

Heidelberg. „Na ja, ein bisschen komischist das schon.“ Bei einem kurzen Blick aufden Spielplan kann sich Nikolaj Jacobsen,der Trainer der Rhein-Neckar Löwen, einSchmunzeln nicht verkneifen. Warum? Na,weil die Gelben heute schon wieder Mont-pellier vor der Brust haben. Also genau denGegner, den Uwe Gensheimer und Co. amSonntag noch mit 30:28 geschlagen hatten.Diesmal steigt das Duell in Frankfurt.

Zur Erklärung: Da die SAP Arena durchdie Adler Mannheim geblockt ist, musstendie Badener in der Königsklasse auswei-chen. Gespielt wird ab 18.45 Uhr in derFrankfurter Fraport Arena. Jacobsen kenntdie Halle – und zwar aus seiner aktiven Zeit.„Ich habe dort früher gegen Wallau Mas-senheim gespielt“, verrät er. Und wie war’s?„Schön, das ist eine richtige Handball-Hal-le. Die Zuschauer sind nah dran. Ich hoffe,dass die Stimmung diesmal auch gut wird.“

Im Vorfeld hat der dänische Trainer-fuchs nichts dem Zufall überlassen. Neben

einer gezieltenTrainingseinheitstand auch einausführlichesVideostudiumauf dem Pro-gramm. „Wirhaben uns noch-mals genau un-sere Fehler vomSonntag ange-schaut und hof-fen, dass wir esdiesmal nochbesser machenkönnen.“

Vieles deutet übrigens auch darauf hin,dass Richard Stochl wieder zwischen diePfosten rücken wird. Mikael Appelgren, dieetatmäßige Nummer eins auf der Torhü-terposition, macht seine Oberschenkelzer-rung noch zu schaffen. „Er ist noch nichtvoll belastbar“, berichtet Jacobsen, „ichdenke aber, dass er am Samstag im Mel-sungen wieder spielen wird.“ Und das Bun-desliga-Gipfeltreffen in Melsungen ist oh-ne Zweifel das wichtigere Spiel.

Aber auch Stochl kann’s. Gegen Leip-zig und in Montpellier spielte der Slowakestark. Jacobsen nickt: „In den entschei-denden Phasen war er hellwach.“ Wasbleibt, ist die Frage: Wie lange läuft ei-gentlich der Vertrag des Zwei-Meter-Hü-nen? „Bis zum 31. Dezember“, verrät Ja-cobsen, „ dann werden wir entscheiden, obes mit ihm bis zum Saisonende weitergehtoder ob wir einen anderen Keeper holen.“

Nikolaj Jacobsen. F: vaf

Wuppertal ist nur eine Zwischenstation auf dem Weg nach RioDeutsche Kurzbahn-Meisterschaften haben für Heidelbergs Schwimmer nicht die höchste Priorität – Hocke wechselte zum SV Nikar

Von Claus Weber

Heidelberg. Jubelarien in der Wupper-taler Schwimmoper müssen diesmal nichtunbedingt sein. Denn die deutschenKurzbahnmeisterschaften haben für dieKaderathleten des BundesstützpunktesHeidelberg nicht die höchste Priorität.

„Im Jahr vor den Olympischen Spie-len konzentrieren wir uns auf die 50-Me-ter-Bahn“, sagt Stützpunkttrainer Dr.Michael Spikermann, „wir schwimmenam Wochenende aus dem vollen Trainingheraus.“ Deshalb – und aufgrund der Si-cherheitslage – ist noch unklar, ob dieHeidelberger im Falle einer Qualifikati-on überhaupt an den Europameister-schaften Anfang Dezember in Israel teil-nehmen würden.

Teilweise haben sie die EM-Norm so-

gar schon unterboten. Beim Nordsee-Cupvor wenigen Tagen im norwegischenStarvanger gewannen Philip Heintz undNina Kost von Nikar Heidelberg die 200m Lagen bzw. die 100 m Freistil und 100m Rücken und der am Stützpunkt trai-nierendeMainzerKevinWedelsiegteüber100 und 200 m Schmetterling.

Und bei den Weltcups in Katar undDubai errangen Martina van Berkel (Ni-kar Heidelberg) und die für Frankfurtstartende Sarah Köhler jeweils zweizweite Plätze. Köhler unterbot dabei so-gar die Olympianorm. Das ist allerdingsunerheblich, sie muss die Zeit bei dendeutschen Meisterschaften auf der 50 m-Bahn Anfang Mai in Berlin wiederholen.

Im vergangenen Jahr kehrten die Hei-delberger mit insgesamt zwölf Medaillenvon den Kurzbahnmeisterschaften nach

Hause. „Ein genaues Ziel haben wir unsnicht gesetzt“, sagt Trainer Spikermann,„allerdingssolltenunsereTopathletenaufihren Hauptstrecken auf jeden Fall insFinale kommen.“ Kurzbahn-Europa-meister Philip Heintz, Clemens Rapp undKevin Wedel sollten in die Medaillenschwimmen, ebenso wie bei den FrauenMartina van Berkel, Tina Rüger, NinaKost und Selina Hocke.

Die 19-jährige Berlinerin, die 2013aufhorchen ließ, weil sie schon mit 16Jahren deutsche Meisterin über 50 und200 m Rücken wurde, trainiert seit letz-tem Jahr am Stützpunkt Heidelberg. Die-ser Tage vollzog Hocke nun auch den Ver-einswechsel vom SV Poseidon Hamburg,für den sie zwei Jahre aktiv war, zum SVNikar Heidelberg.

„Ich will vorankommen“, erklärte sie,

„vor allem im Training habe ich noch vie-le Reserven oder auch im Bereich der Er-nährung und der Sportpsychologie istnoch viel Luft. Am Olympiastützpunktkann ich das alles super verbinden.“

Die Meisterschaften beginnen mor-gen mit den langen Strecken. Martina vanBerkel und Kevin Wedel (400 m Lagen)sowie Clemens Rapp (1500 m Freistil) ha-ben Medaillenchancen. Ob Sarah Köhlerüber 800 m Freistil startet, ist noch un-klar. Nach einer Erkältung hat die Ti-telverteidigerin Trainingsrückstand.Das Aufgebot des Bundesstützpunktes Rhein-Neckar: Ti-na Rüger, Martina van Berkel, Felix Ziemann, Mark Fi-scher, Philip Heintz, Clemens Rapp, Simon Hengel, SelinaHocke, Nina Kost, Judith Baumeister, Luis Steinmaßl, Ni-na Gröne (SV Nikar Heidelberg), Sarah Köhler (SG Frank-furt), Kevin Wedel (EWR Rheinhessen), Lil Zyprian, Maia-len Rohrbach, Maike Jung (Swimteam HedDos), Paul Reit-her, Torsten Rau, Meik Böpple, Oliver Tabor (Neptun Lei-men), Tabea Mose (SC Villingen-Schwenningen).

Mit Kosecki, aberohne Kuhn?

KSC am Freitag in Sandhausen

Heidelberg. (ber) Sandhausens TrainerAlois Schwartz kann im Derby gegen denKarlsruher SC am Freitag (18.30 Uhr,Sky) vermutlich nicht aus dem Vollenschöpfen. Moritz Kuhn, der in den letz-ten drei Spielen auf sich aufmerksam ge-machthat,plagenmuskuläreProblemeimOberschenkel. Eine MRT-Untersuchungsoll Klarheit bringen. Ob der 24-jährigeMittelfeldspieler gegen den KSC im Ka-der stehen wird, ist noch unklar.

Dafür kann Schwartz wieder aufLinksaußen Jakub Kosecki und StürmerRanisav Jovanovic zurückgreifen, die imTest in Mainz (0:2) eine Stunde bzw. eineHalbzeit lang Spielpraxis sammelten.„Wir haben in der Offensive wieder mehrOptionen“, freut sich GeschäftsführerOtmar Schork. Auch Andrew Wooten undFlorian Hübner, die in Mainz geschontwurden, sind am Freitag dabei. Ebensowie Leart Paqarada, der unverletzt vomLänderspiel des Kosovo gegen Albanien(2:2) aus Pristina zurückgekehrt ist. DerLinksverteidiger spielte durch und holtesogar einen Elfmeter heraus.

Schork rechnet am Freitagabend zwarnicht mit einem ausverkauften Stadion,aber mit einer schönen Kulisse von bis zu12000 Zuschauern. Schließlich befindensich beide Mannschaften im Aufwind.„Ein Samstags- oder Sonntagsterminhätte uns vermutlich noch mehr Zu-

schauer eingebracht“, ist der Ge-schäftsführermitderAnsetzungdurchdieDFL nicht ganz glücklich.

Wer jetzt noch eine Karte im Fanshopoder an der Tageskasse kauft und dazuden Flyer abgibt, der am Donnerstag demFreizeitmagazin RNZett beiliegt, be-kommteinenFanschalgratis – solangederVorrat reicht. Gegen den KSC sollen sichdie Sandhäuser – so der Titel der Mar-keting-Aktion – „in Schale werfen“.

Sandhausens Flügelflitzer Jakub Kosecki (r.)ist gegen den KSC wieder dabei. Foto: vaf

NACHRICHTEN

Nishikori wahrt ChanceDer japanische Tennisprofi Kei Nis-hikori hat seine Chancen auf den Ein-zug in die K.o.-Runde des ATP-Sai-sonfinals in London gewahrt. DerWeltranglistenachte gewann nachseiner deutlichen Auftaktniederlagegegen Top-Favorit Novak Djokovicsein zweites Match in der Gruppe„Stan Smith“ gegen Tomas Berdychaus Tschechien 7:5, 3:6, 6:3.

Bamberg holt RadosevicDie Brose Baskets aus Bamberg ha-ben den kroatischen Center Leon Ra-dosevic unter Vertrag genommen. Wieder deutsche Meister mitteilte, un-terschrieb der letztjährige Profi vonLiga-Rivale ALBA Berlin einen Kon-trakt bis zum Saisonende. Der 2,08Meter große Athlet kommt vom tür-kischen Spitzenclub Besiktas Istan-bul nach Bamberg und soll schon amFreitag in der Euroleague gegen Uni-caja Malaga zum Einsatz kommen.

Contador zählt Doping-SiegeDer spanische Radprofi Alberto Con-tador macht sich nichts aus seiner frü-heren Dopingsperre und zählt auch diezwei ihm aberkannte Siege bei großenLandesrundfahrten zu seiner Er-folgsvita. „Ohne Zweifel, ich habeneun (Grand Tours, d. Red.) gewon-nen. Ich habe beide Rennen sauber undehrlich gewonnen“, sagte Contador.Der 32-Jährige war bei der Tour deFrance im Juli 2010 positiv auf denWirkstoff Clenbuterol getestet wor-den. Nach einer Hängepartie hatte derInternationale Sportgerichtshof CASden Spanier schuldig gesprochen.

Haaß von Magdeburg nach ErlangenDer frühere Handball-WeltmeisterMichael Haaß wechselt im Sommer2016 innerhalb der Bundesliga vom SCMagdeburg zum HC Erlangen. Der 31-Jährige unterschrieb bei den Frankeneinen Zweijahresvertrag, der für dieerste und zweite Liga Gültigkeit be-sitzt. Haaß bestritt für die deutscheNationalmannschaft 120 Länder-spiele.

Mit diesem Aufgebot nimmt der Stützpunkt Heidelberg ab morgen an den deutschen Schwimm-Meisterschaften in Wuppertal teil, vorne v.l.:Paul Reither, Trainerin Uta Brandl, Maike Jung, Martina van Berkel, Tina Rüger, Nina Gröne, Selina Hocke, Nina Kost, Lil Zyprian, Sarah Köh-ler, Co-Trainerin Maike Zahn; hinten v.l.: Oliver Tabor, Meik Böpple, Torsten Rau, Maialen Rohrbach, Luis Steinmaßl, Felix Ziemann, TabeaMose, Simon Hengel, Kevin Wedel, Clemens Rapp, Mark Fischer, Philip Heintz und Trainer Dr. Michael Spikermann. Foto: vaf

Schaber schießtHoffenheim zum SiegHeidelberg. (mir) Die TSG Hoffenheim IIbleibt in der 2. Frauenfußball-Bundes-liga verlustpunktfrei an der Tabellen-spitze. Gegen den ETSV Würzburg ge-wann das Team des Trainerduos LenaForscht und Siegfried Becker nach einerstarken zweiten Halbzeit mit 2:1 (1:1). Ineiner chancenarmen ersten Halbzeit gingWürzburg vier Minuten vor der Pauseüberraschend durch Nicole Kreusser inFührung. Maxi Rall gelang jedoch nochvor dem Halbzeitpfiff der Ausgleich.

In der zweiten Hälfte war Hoffen-heim II überlegen und erarbeitete sichviele Torchancen. Ricarda Schaber er-löste ihr Team mit ihrem Freistoßtor. An-nika Erfreulich war das Comeback vonLeonie Pankratz, die nach langer Pausedurch eine Achillessehnenverletzungerstmals wieder auf dem Rasen stand.

Hoffenheim II: Döbke – Pankratz, Giehl, Specht (70. Be-yrer), Rall, Kaiser, Harsch, Schaber, Linder (73. Ebe-

rhardt), Keilbach (78. Beuschlein), Waßmuth.

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SPORT 25Nr. 267 / Rhein-Neckar-Zeitung Mittwoch, 18. November 2015

Oechsler bester LäuferKreiswaldlaufmeisterschaften: Sieg dank Sprintvermögen

Mannheim. (hz) Bei den Kreiswaldlauf-meisterschaften in Mannheim-Rheinaugewann Christian Oechsler (TSV Rot)beide Männerstrecken. „Es war für michein perfekter Tag. Auf der Kurzstreckehatte ich leichtes Spiel und konnte michetwas für die Langstrecke schonen“,freute sich der Doppelsieger.

Im Rennen über 3200 Meter gewanner überlegen in 12:07 Minuten vor Flori-an Graser (DJK Käfertal-Wald-hof/12:43). Schneller war über dieseStrecke jedoch der Juniorensieger MarcTrometer (TV Schriesheim) in 12:03 Mi-nuten. Zweiter wurde in dieser Konkur-renz Louis Stadtherr (SG Walldorf As-toria/12:08).

Äußerst spannend verlief das Haupt-rennen der Männer über 8100 Meter.Christian Oechsler, Florian Dienerowitz(SG Walldorf Astoria) und Marcus Imbs-weiler (TSG78 Heidelberg) belauertensich über die gesamte Strecke und keinerkonnte sich entscheidend absetzen. Mitdem besten Sprintvermögen ausgestattetsiegte dann Oechsler vor Dienerowitz und

Imbsweiler, der sich mit seinen 48 Jah-ren in den Dienst der Mannschaft stellteund dort zusammen mit Bernhard Pfei-fer und Oliver Maier auch erfolgreich war.Die Teamwertung auf der Kurzstreckeentschied der TSV Rot mit ChristianOechsler, Malte Kolb und Armin Bo-dirsky für sich.

BeidenFrauentriumphierteüber3200Meter die Seriensiegerin der letzten Jah-re Birgit Pfisterer (SG Walldorf Astoria)trotz ihres Trainingsrückstandes in 15:44Minuten. Am schnellsten in diesem ge-mischten Rennen war jedoch FranziskaSchildhauer (MTG), die sich bei der weib-lichen Jugend U 18 souverän in 13:42 Mi-nuten durchsetzte. Nach Verletzungs-problemen im letzten Jahr präsentiertesich Birgit Bodirsky (TSV Rot) wieder instarker Form und belegte in der Alters-klasse w 45 in beachtlichen 14:28 Minu-ten den ersten Rang.

Im Nachwuchsbereich konnten zahl-reiche Talente mit sehr gute Zeiten auf-warten und geben hoffnungsvolle Zu-kunftsperspektiven.

Rohrbach feiert wichtigen SiegVolleyball: In der Dritten Liga Süd siegen die TSG-Frauen gegen Stuttgart und klettern auf Rang fünf

Heidelberg. (th) Einen wichtigen Sieg ha-ben die Volleyballerinnen der TSG Rohr-bach am vergangenen Wochenende ein-gefahren. In der Dritten Liga Süd setz-ten sich die Rohrbacherinnen mit 3:1(19:25, 23:23, 25:21, 25:21) gegen den BSPMTV Stuttgart durch und klettern da-durch auf Platz fünf. Dabei starteten dieGastgeberinnen schlecht in den erstenSatz. Durch schnelles Spiel und starkeAngriffe behielt das junge Team vomBundesstützpunkt die Oberhand.

Mit zunehmender Spieldauer wurdendie Rohbacherinnen sicherer. Durchstarke Aufschläge, spektakuläre Ab-wehraktionen und klug positionierte An-griffe drehten sie das Spiel zu ihren Guns-ten. „Nach anfänglichen Schwierigkei-ten haben wir ab Mitte des zweiten Sat-zes gut ins Spiel gefunden und gegen star-ke Stuttgarter Mädels unser Spiel ge-spielt. Die taktischen Vorgaben wurdensehr gut umgesetzt. Das war eine starkeMannschaftsleistung“, sagte RohrbachsCo-Trainer Maik Wippel.

In der Regionalliga der Damen bleibtder Heidelberger TV weiter sieg-undpunktlos. In eigener Halle musste dasTeam von Bertram Beierlein eine ent-täuschende 0:3 (22:25, 18:25, 14:25)-Nie-derlage gegen den SVK Beiertheim hin-nehmen. Durch zu viele Eigenfehler gingin einer hektischen Endphase der ersteSatz verloren. Im weiteren Spielverlaufwaren die Gäste dominant und punkte-ten durch starke Angriffe. Der HTVmachte zu wenig Druck im Angriff, be-kam keinen Zugriff im Block und war zuunbeweglich in der Abwehr. Die über-legenen Gäste hatten keine Mühe dasSpiel letztlich zu entscheiden.

In der Oberliga der Damen befindetsich die TSG Wiesloch weiter auf demVormarsch und feierte den vierten Siegin Folge. Das 3:0 (26:24, 25:22, 25:21) ge-gen den SV Bohlingen war dabei schonder dritte Zu-Null-Sieg in Serie.

In der Regionalliga der Herren hat sichdie TSG Rohrbach mit einem wichtigenSieg im Rennen um die Tabellenspitze zu-

rück gemeldet. Mit 3:1 (25:23, 25:27, 25:19,25:17) gewann das Team von Spieler-trainer Noah Dutzi gegen den MTV Lud-wigsburg. Nachdem die Gäste den zwei-ten Durchgang knapp für sich entschei-den konnten, drehten die Rohrbacher auf.Besonders Moritz Hartmann punktetefast nach Belieben. Starke Annahmen vonThomas Henrichs brachten die nötige Ru-he, wodurch die Hausherren nicht mehraufzuhalten waren.

In der Oberliga der Herren musste derHTV/USC Heidelberg seine erste Sai-sonniederlage einstecken. Gegen die TSGBlankenloch verloren die „Wikinger“ vorheimischem Publikum mit 1:3 (17:25,22:25, 28:26, 17:25). Die Gäste aus Blan-kenloch agierten solide und nutzten diemangelnde Konzentration seitens derGastgeber und die eklatanten Block-schwächen aus, sodass das Team von Rü-diger Bauer lediglich im dritten Satz mü-hevoll die Oberhand behalten konn-te.Trotz der Niederlage bleiben die Hei-delberger an der Tabellenspitze.

DasSpitzentrio auf der Langstrecke:Mit derNummer 358FlorianDienerowitz (SGWalldorf As-toria), der spätere Sieger Christian Oechsler (291/TSV Rot) und Routinier Marcus Imbsweilervon der TSG78 Heidelberg. Foto: hz

DIE KORBJÄGER

Regionalliga Herren, SG Kirchheim: Fuchs 13 Punkte/1 Dreier, Chatzidamianidis 11/2, Ferri 11, Sommer 9,Jurkewitz 9, Zimmermann 6/1, Götz 6, Wörner 3, Go-lombek 3/1, Datz 3, Elmas 2.

USC Heidelberg: Rupp 18/2, Jovicic 12, Hintz 11/2,Steinort 10/2, Schmitt 6, Perger 4, Sefaja 3, Saam 2,Würzner 2, Ignatovic

2. Regionalliga Herren, KuSG Leimen: Rupp 34/10,Bohr 28, Dietz 17/1, Natto 6, Wolf 4, Schnitzler 4,Schroeder 2, Schwalb 1, Heimburger, Werner

Regionalliga Damen, USC Heidelberg 2: Bauder 5/1,Dorlöchter 5, Frenzel 2, Klötzl 8, Lummer 5, Saam,Schneider 6, Schwahn, Stampoulidou 10/1, Zipser 10

SG Kirchheim: Abt 14, Bentner 8/1, Marschmann 12(1,Roos 6, Saumer 4, Welker, Wodajo 2, C.Würth 2, L.Würth 7

KuSG Leimen: Arlt, Eisnecker 6, Frei 5, Hauck 2, Mül-ler 2, Pfeffer 2, Rahm 7/1, Soltau 2, Warmington 11

TG Sandhausen: Grunert-Baier 18/1, Baumann 13, Lü-pertz 12/2, Mussgnug 9/1, Schmitt 9/1, Aruna 8, Geh-ring 2, Schneider 2. miwi

U19-Junioren-Bundesliga (NBBL), Junior BasketsRhein-Neckar: Schmitt 23/1, Egbaiyelo 11/2, Sattler9/2, Fischer 8/1, Kuntz 8, Winkler 6/2, Schöpe 2, Mu-gagan 2, Bopp.

U17-Juniorinnen-Bundesliga (WNBL), Basket GirlsRhein-Neckar: Popp 9/1, Caglar 6, T. Spatzier 5, Zan-der 3, Hecker 2, Ortseifen 2, Sauermann 2, Eibner,Küchler, Arlt, Ünver.

U16-Junioren-Bundesliga (JBBL), Junior BasketsRhein-Neckar: Caivallet 35/3, Hendricks 5, Savic 5,Brunnenkant 4, Wenz 4, Heindel 3, Kwasnicki 3, Shoo-lian 3, Gieseck 2, Lamaj 2. mir

Leimen bestätigtAufwärtstrend

Basketball: Den KuSG-Herren gelingt ein 86:79 gegen Ludwigsburg

Von Michael Wilkening

Heidelberg. Durch den zweiten Sai-sonsieg in der 2. Regionalliga haben dieHerren der KuSG Leimen wieder Hoff-nung geschöpft. Gegen die BSG Lud-wigsburg gewann die Mannschaft vonTrainerin Tine Sauer mit 86:79 undzeigte dabei ihre bislang beste Saison-leistung. Herausragender Akteur wardiesmal Yannick Rupp, der zehn Dreier(!) in der Reuse versenkte und insge-samt auf 34 Zähler kam.

„Das war heute vor allem offensivunsere mit Abstand besteSaisonleistung. Wir habenes geschafft, die guten An-sätze, die wir vergangeneWoche in Fellbach gezeigthatten, mit in dieses Spielzu nehmen“, lobte Trai-nerin Tine Sauer ihre Spieler. Mit ei-nem 24:2-Lauf zu Beginn des drittenViertels entschieden die Leimener diePartie für sich. Die KuSG war perso-nell gut aufgestellt und das machte sichauf dem Feld sofort bemerkbar. Nebendem gefährlichen DistanzschützenRupp überzeugte außerdem David Bohr,der auf 28 Punkte kam. „Wenn wir esschaffen weiterhin als Team gut zu-sammenzuspielen, bin ich davon über-zeugt, dass wir da unten auch noch raus-kommen können“, sagte Tine Sauer zu-frieden.

Unzufrieden war hingegen RalfSchäfer, der beim USC Heidelberg alsTrainer fungiert. In der Regionalligaverloren die Heidelberger beim MTVStuttgart mit 68:71. „Heute war ich vonmeiner Mannschaft sehr enttäuscht“,sagte Schäfer nach der knappen Nie-derlage. Vor allem kämpferisch kamendie USC-Cracks nicht an die Vorstel-lung heran, mit der sie am vergangenenWochenende Tabellenführer Karlsruhegeschlagen hatten. Im letzten Viertelließen die Heidelberger einige Chancenungenutzt und kassierten deshalb letzt-lich eine verdiente, aber gleichzeitigauch unnötige Niederlage.

Ebenso wenig zufrieden war auchMichael Herb, Trainer der SG Kirch-heim, nach der 76:93-Niederlage seinesTeams beim 1.FC Kaiserslautern.„Heute kam unsere Rebound- als auch

Wurfschwäche deutlich zum Ausdruck.Wir lassen zu viele Chancen liegen undarbeiten nicht konsequent genug amBrett“, sagte der Coach, dessen Teamschon vor der Pause entscheidend inRückstand geriet. Im dritten Viertelkämpften sich die Kirchheimer zwarnoch einmal auf 52:58 heran, doch diePfälzer antworteten mit zwei erfolg-reichen Dreiern und brachten den Vor-sprung anschließend souverän über dieZeit.

In der Damen-Regionalliga bleibt dieTG Sandhausen auf der Erfolgsspur, al-

lerdings musste sich derTabellenführer strecken,um auch das siebte Sai-sonspiel erfolgreich zu ge-stalten. Beim 73:70 beimUSC Freiburg II hatten dieSandhausenerinnen auch

Glück. „Der Sieg heute war für uns alsTeam sehr wichtig. Obwohl vieles nichtso gelaufen ist wie wir es uns vorge-stellt haben, haben wir uns als Team insSpiel zurück gekämpft“, sagte TrainerThorsten Schulz. Der Coach musste beiden Südbadenerinnen auf vier Spiele-rinnen verzichten und lag nach dem ers-ten Viertel mit 7:18 im Rückstand. Da-nach steigerten sich die TG-Damen al-lerdings und behielten in der heißenSchlussphase die Nerven.

Nervenstark waren auch die Damender SG Kirchheim, die bei der SpVggMöhringen mit 55:49 gewannen. Bis indie Schlussphase hinein blieben die HotChocolates „cool“ und sicherten sichdeshalb den zweiten Sieg in Serie, durchden sie in der Tabelle den Anschluss ansMittelfeld geschafft haben. Das gilt auchfür den USC Heidelberg II, der sich beimMTV Stuttgart hauchdünn mit 51:49durchsetzte. Wie die SGK haben dieUSC-Damen nach sechs Partien dreiSiege eingefahren und dadurch wenigAbstiegssorgen.

Das gilt allerdings nicht für dieKuSG-Damen, die gegen die BSG Lud-wigsburg mit 37:63 verloren. Bis zumEnde des dritten Viertels konnten dieLeimerinnen noch einigermaßen mit-halten, doch im letzten Abschnitt gingder KuSG mit 5:20 ein. Mit nur einemSieg bisher ist längst der Abstiegs-kampf eingeläutet.

Sandhausen bleibtin der Erfolgsspur

Freudenberger undHeinold wieder vorn

Neckargemünd. (is)EstherHeinoldvonderTSG Wiesloch und Holger Freudenbergervom Engelhorn Sportsteam gewannen er-neut den 42. Berglauf in Neckargemünd,an dem 300 Läufer und 57 Radfahrer teil-nahmen. Die Vorjahressieger liefen in53:44 bzw. 44:55 Minuten durchs Ziel aufdem Königsstuhl. Der Streckenrekord –42:21 Minuten aus dem Jahr 1994 – bliebunangetastet. Die Plätze zwei und drei be-legten bei den Frauen Nadine Bucci undDaniela Kenty, bei den Männern MariusMeyfahrth und Jochen Uhrig.

Meyfahrt sicherte sich mit seinemTeampartner Christopher Henny, der alsErster mit dem Mountain-Bike ankam,den ersten Platz in der Team-Wertung.Diese separate Wertung – ein Läufer undein Radfahrer gemeinsam – erfreut sichJahr für Jahr großer Beliebtheit.Ergebnisse: www.lg-neckargemuend.de.

Begeisterung für den schnellsten Mann: Holger Freudenberger war auch in diesem Jahr beimBerglauf in Neckargemünd nicht aufzuhalten. Foto: F&S

Überraschungbei den Keglern

Pokal: Eppelheim scheidetgegen unterklassige Teams aus

Heidelberg. (mir) Mit einer riesigenÜberraschung endete das Viertelfinaleum den DCU-Pokal der Keglerinnen. DerDSKC Eppelheim scheiterte in Heidel-berg an den beiden unterklassigen KlubsSKG Roßdorf (Hessenliga) und DSKC AltHeidelberg (Verbandsliga). In einemwahren Kegelkrimi zog der deutscheMeister mit sechs Kegeln hinter Roßdorfund drei Kegeln hinter Heidelberg denKürzeren. „Mit dem Ausscheiden habenwir natürlich gar nicht gerechnet und sindsehr enttäuscht“, meinte Natalie Hafen.Sirikit Bühler war auf den ergiebigenBahnen in Heidelberg mit 456 Kegeln dieBeste. Ohne ein Topergebnis, wie es Hei-delberg mit Alexandra Werchner auf-wies (481 Kegel), war der Einzug in diePokal-Endrunde nicht zu realisieren.

Als einziges Team der Region schafftedieSGBW/GHPlankstadtdenSprungzurEndrunde Mitte nächsten Jahres in Ett-lingen. In souveräner Manier setzte sichder Bundesliga-Zweite in Hockenheimdurch. Nicht zuletzt dank einer überra-genden Steffi Blach hatte Plankstadt 93Kegel Vorsprung. „Auf diesen Bahnenhabe ich in der Jugend schon sehr gernegespielt, das hat richtig Spaß gemacht“,freute sich Blach über ihre 537 Kegel.Auch die Ex-Hockenheimerin YvonneSchränkler zeigte mit 497 Kegeln eineTopleistung. Um Platz zwei entwickeltesich eine spannende Auseinandersetzungzwischen Blau-Gelb Wiesbaden undFrisch Auf Leimen, die überraschend derHessenligist mit der starken SigridSchlund (506) für sich entschied.

Ergebnisse DCU-Pokal-Viertelfinale Frauen, Gruppe B inHockenheim: 1. SG BW/GH Plankstadt 1916 Kegel (Foos434, Blach 537, Schränkler 497, Amtsberg 448), 2. BG Wies-baden 1823 Kegel, 3. Frisch Auf Leimen 1813 Kegel (Baust459, Mahl 470, Herbig 422, Obländer 462), 4. SG DKC/KSC81 Hockenheim 1686 Kegel (Kraus 402, Klein 450, En-gelhardt 458, Roth/Partl 165+211=376).

Ergebnisse Gruppe C in Geraberg: 1. TSG Haßloch 1798 Ke-gel, 2. Kegelfreunde Obernburg 1716, 3. SG DKC/RW Neu-lußheim 1714 Kegel (Schwegler 401, Brossmann 465, Ebert414, Schiller434), 4. SV Geraberg 1617 Kegel.

Ergebnisse Gruppe D in Heidelberg: 1. SKG Roßdorf 1787Kegel, 2. DSKC Alt Heidelberg 1784 Kegel, 3. DSKC Ep-pelheim 1781 Kegel (Loy 447, Hafen 441, Bühler 456, Mül-ler-Stapf 438).

Junior Basketsüberraschen

Heidelberg. (mir) Mit einer beeindru-ckenden Vorstellung haben die JuniorBaskets Rhein-Neckar mit 69:61 (32:31)bei den BIS Baskets Speyer den erstenSaisonsieginderU19-Bundesliga(NBBL)errungen. Nach den letzten Leistungenund der Personalnot war dies nicht zu er-warten. „Das war die beste Leistung derMannschaft, seit ich hier Trainer bin“,freute sich Markus Jochum. MatthewKuntz und Marlon Fischer waren wiederdabei, das half der Mannschaft. NachProblemen im ersten Viertel (13:19) stei-gerte sich das Team, spielte sehr diszi-pliniert und ließ defensiv wenig zu. ZuBeginn der zweiten Halbzeit gab es nocheinmal eine kritische Phase, doch mit23:11 ging das dritte Viertel klar an dieJunior Baskets. Constantin Schmitt zeig-te eine hervorragende Leistung.

Das U16-Team der Junior Basketsverpasste beim ungeschlagenen Tabel-lenführer Tübingen nur knapp eine klei-ne Sensation. Trainer Alexander Schön-hals war trotz der 66:75 (35:37)-Nieder-lage zufrieden.

FürdieBasketGirlsRhein-Neckargabes mit 29:75 beim Rhöndorfer TV die vier-te Niederlage.

s SCHIESSEN

2. Bundesliga Südwest LuftpistoleSV Walldorf – SSV Sandhausen 0:5SV Welschingen – KKS Hambrücken II 2:3SV Hubertus Dörnsdorf – SV Aalen-Nesslau 4:1SV Hubertus Dörbsdorf – SV Murrhardt-Karnsberg 1:4

1. Murrh./Kransb. 6:0 5. SV Hub.-Dörnsd. 2:42. Aalen-Nesslau 6:0 6. Eckartshausen 2:43. SSV Sandhausen 4:2 7. SV Walldorf 0:64. Hambrücken II 4:2 8. SV Welschingen 0:6

Beste Schützen: Leo Braun (Murrhardt-Karnsberg) 385Ringe, Martin Just (Sandhausen) 377, Thomas Singvogel(Aalen-Nesslau) 377.

Oberliga Baden LuftpistoleSV Diana Eschelbach – SSV Malschenberg 0:5SV Diana Limbach – SG Pforzheim 3:2SSV Rot – SG 1744 Mannheim 1:4SSV St. Ilgen – Sgi Östringen 3:2

1. SV Malschenberg 8:0 5. SG 1444 Mannheim 4:42. SG Pforzheim 6:2 6. Diana Eschelbach 4:43. SSV Rot 4:4 7. SSV St. Ilgen 2:64. SV Diana Limb. 4:4 8. Sgi Östringen 0:8

Beste Schützen: Jürgen Dieckmann (Malschenberg) 373,Ralf Fritsch (Pforzheim) 369, Tobias Henn (Limbach) 368.

Landesliga Nord LuftpistoleSV Walldorf II – SSV Hemsbach 3:2SSV Malschenberg – SG Wieblingen 3:2SSV Neckarau – SV Rheinau 4:1SV Dielheim – SSV Weinheim 1:4

1. SV Walldorf II 8:0 5. SV Dielheim 4:42. SSV Neckarau 6:2 6. Malschenberg II 4:43. SSV Weinheim 6:2 7. SSV Hemsbach 0:84. SG Wieblingen 4:4 8. SV Rheinau 0:8

Beste Schützen: Martin Kitzbihler (Malschenberg) 374 Rin-ge, Nils Strubel (Walldorf) 371, Frank Lauer (Dielheim) 364.

Landesliga Ost LuftpistoleSgi Königshofen –SV Bad Rappenau 4:1KKS Hüffenhardt – KKS Weisbach 5:0KKS Osterburken – SSV Eberbach 4:1Ski Reichartshausen Wettkampffrei

1. Sgi Königshofen 6:0 5. KKS Hüffenhardt 2:42. KKS Osterburken 6:2 6. SSV Eberbach 2:43. Sgi Reichartshausen 4:2 7. KKS Weisbach 0:84. SV Bad Rappenau 4:4

Beste Schützen: Peter Senft 370 Ringe, Sebastian Noe (bei-de Osterburken) 370, Mario Kieser (Hüffenhardt) 369.

Landesliga Nord LuftgewehrSG Tell Edingen – SV Walldorf 2:3SSV Hemsbach – SSV St. Ilgen 4:1SV Kirchheim – KKS Plankstadt 2:3SV Dossenheim – SSV Rittenweier 1:4

1. SSV Hemsbach 8:0 5. SV Walldorf 4:42. SV Kirchheim 6:2 6. SV Dossenheim 2:63. KKS Plankstadt 6:2 7. SSV Rittenweier 2:64. SSV St. Ilgen 4:4 8. SG Tell Edingen II 0:8

Beste Schützen: Rene Nicolay (Hemsbach) 387 Ringe, Ni-co Wachter 385, Jennifer Engelhart (beide Walldorf) 383.

Landesliga Ost LuftgewehrSSV Moosbrunn – SSV Eberbach 2:3SSV Spechbach – SV Elsenz 5:0TV Epfenbach – SV Diana Eschelbach 3:2TSV Marbach – KKS Osterburken 1:4

1. SSV Spechbach 8:0 5. Diana Eschelbach 2:62. KKS Osterburken 6:2 6. SV Elsenz 2:63. SSV Eberbach 6:2 7. TV Epfenbach 2:64. TSV Marbach II 6:2 8. SSV Moosbrunn 0:8

Beste Schützen: Kirsten Wegner (Moosbrunn) 390, SelinaRohm (Spechbach) 386, Stephan Schölch (Eberbach) 385.

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