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Tag der Seenotretter erneut ein voller Erfolg – rund 25.000 Besucher Der Tag der Seenotretter hat längst ei- nen Stammplatz im Terminkalender vie- ler Touristen und Küstenbewohner ein- genommen. Rund 25.000 Menschen nutzten am 27. Juli 2014 an Nord- und Ostsee die Gelegenheit, den Besatzun- gen der Seenotkreuzer und Seenotret- tungsboote einmal ganz nahe zu sein. Die DGzRS dankt sehr herzlich allen Hel- fern und Besuchern, die den Tag zu ei- nem großen Erfolg gemacht haben! Und viele Gäste waren begeistert: „Sehr gelungene Vorführung und nette See- notretter zum Anfassen“, lobt beispiels- weise Nico Pelz auf der Seenotretter- Facebook-Seite den Tag. Martina Bier- mann und Mäli Steffenova ziehen auf der Social-Media-Plattform ebenfalls ein positives Fazit. „Tolle Aktionen, super Stimmung und prima Leute“, schreibt Martina Biermann. Und Mäli Steffenova kommentiert den Tag so: „Großes Lob an die Beteiligten – es war ein wunderschö- ner, unvergesslicher Tag.“ Ein ganz besonderer Tag war es auch für die Nordstrander Seenotretter: Sie feier- ten beim Hafenfest der Nachbarinsel Pellworm den 50. Geburtstag ihrer Station (siehe Bericht auf Seite 3). Längsseits AUSGABE 3 / 2014 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER „Wunderschöner und unvergesslicher Tag“ Bei den Besuchern besonders beliebt: Mitfahrten auf den Rettungseinheiten wie hier in Grömitz auf dem Seenotrettungsboot SIEGFRIED BOYSEN der Ausbildungsstation Neustadt i. H.

Längsseits · 2017. 6. 13. · 2 3 LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 / 2014 Gehört zum Ferienprogramm: Viele Urlauber informierten sich, wie die Familie Stepholt aus Kevelaer in Horumersiel

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Tag der Seenotretter erneut einvoller Erfolg – rund 25.000 Besucher

Der Tag der Seenotretter hat längst ei-nen Stammplatz im Terminkalender vie-ler Touristen und Küstenbewohner ein-genommen. Rund 25.000 Menschennutzten am 27. Juli 2014 an Nord- undOstsee die Gelegenheit, den Besatzun-gen der Seenotkreuzer und Seenotret-

tungsboote einmal ganz nahe zu sein.Die DGzRS dankt sehr herzlich allen Hel-fern und Besuchern, die den Tag zu ei-nem großen Erfolg gemacht haben!

Und viele Gäste waren begeistert: „Sehrgelungene Vorführung und nette See-notretter zum Anfassen“, lobt beispiels-weise Nico Pelz auf der Seenotretter-Facebook-Seite den Tag. Martina Bier-mann und Mäli Steffenova ziehen aufder Social-Media-Plattform ebenfalls ein

positives Fazit. „Tolle Aktionen, superStimmung und prima Leute“, schreibtMartina Biermann. Und Mäli Steffenovakommentiert den Tag so: „Großes Lob andie Beteiligten – es war ein wunderschö-ner, unvergesslicher Tag.“

Ein ganz besonderer Tag war es auch fürdie Nordstrander Seenotretter: Sie feier-ten beim Hafenfest der NachbarinselPellworm den 50. Geburtstag ihrerStation (siehe Bericht auf Seite 3).

Längsseits

AUSGABE 3 / 2014 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER

„Wunderschöner und unvergesslicher Tag“

Bei den Besuchern besonders beliebt: Mitfahrten auf den Rettungseinheiten wie hier in Grömitz auf dem Seenotrettungsboot SIEGFRIEDBOYSEN der Ausbildungsstation Neustadt i. H.

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Gehört zum Ferienprogramm: Viele Urlauber informierten sich, wie die Familie Stepholt ausKevelaer in Horumersiel beim freiwilligen Seenotretter Martin Milde (l.), über die oft gefahrvol-le Arbeit der Rettungsmänner und -frauen.

Beliebtes Fotomotiv: der Seenotkreuzer NIS RANDERS mit seinem Tochterboot ONKEL WILLIund das Seenotrettungsboot WUPPERTAL in Maasholm

Winschübung mit der THEODOR STORM inBüsum. Foto: Matthias Claussen

Der ehrenamtliche Mitarbeiter Hans-PeterKlahn und Frederick Zuber (9) mit Sammel-büchsen im Hafen von Norderney

Rettungsdemonstrationen waren fester Bestandteil des Tages der Seenotretter: Der Seenotkreuzer HARRO KOEBKE zeigte in Sassnitz, wieleistungsfähig seine Feuerlöschanlage ist. Foto: Jörg Zürner

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Vor dem Hafen von Laboe zeigten die beiden Seenotrettungsboote BOTTSAND/Station Laboeund FRANZ STAPELFELDT/Reserve-Seenotrettungsboot, wie wendig und schnell sie im Einsatz-fall sein können. Foto: Torben Balz

Großer Andrang beim Tag der Seenotretter: So wie in Timmendorf auf Poel sah es auf vielen Stationen aus.

Über 50Badewannen könnte der Seenotkreu-zer NIS RANDERS pro Minute mit dem Wasseraus seinem Feuerlöschmonitor füllen.

Freuen sich nach einem erfolgreichen Tag schon auf den 26. Juli 2015: Ulrich Fader (v. l.), Vor-mann der HERMANN RUDOLF MEYER/Station Bremerhaven, sowie die Ehrenamtlichen Man-fred Seidel, Andreas Vohberger und Andreas Hoyer. Dann heißt es wieder: Tag der Seenotretter.

Arne Heimann und sein Sohn Fabian befüll-ten das vom Ehrenamtlichen Andreas Voh-berger (r.) gehaltene Sammelschiffchen.

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Genau zielen: Mit einem Leinenwurfgerätstellte ein Seenotretter in Heiligenhafen eineVerbindung zur Rettungsinsel her.

Blitzblank: Den Maschinenraum vieler See-notkreuzer durften die Besucher ebenfallsbesichtigen.

Ein „nagelneues“ Schmuckstück in Timmendorf auf Poel: Lkw desTyps IFA-W50 dienten als Zugfahrzeuge der DDR-Seenotretter.

So wird gerettet: Die Seenotretter aus Sassnitz zogen einen „Schiff -brüchigen“ aus dem Wasser. Foto: Jörg Zürner

In der DGzRS-Zentrale sorgte der KünstlerNagelritz mit seiner einmaligen Mischungaus Comedy und Chanson für Kurzweil.

PELLWORM Die Seenotrettervon Nordstrand feierten den50. Geburtstag ihrer Rettungs-station auf dem 35. Hafenfestvon Pellworm. Im passendenAmbiente hatte das Rettungs-schiff „Eiswette“ mit seinemArbeitsboot imHafender Inselvor dem alten Dampferschup-pen festgemacht und konntevonderÖffentlichkeitbetretenund besichtigt werden. KeinSchalter, kein Knopf, kein He-bel war vor den Fingern derjüngsten Besucher in Sicher-heit und die Besatzung desSchiffestatihrMöglichstes,alleFragen zu beantworten. Wieman es von denHelfern inNotgewohnt ist, gab es immer eineAntwort, es wurde ein insze-niertes Problem gelöst. DassPellwormer und Nordstrandersich nahe sind, kommt nichtvonungefähr,schließlichistdieInsel ein Teil von Nordstrandentstanden – 1634 nach einergroßen Sturmflut. Die Verbun-

denheit, ja die Abhängigkeit zudenHelfern derDGzRS (Deut-sche Gesellschaft zur RettungSchiffbrüchiger) ist naturbe-dingt. Wer außer den Seenot-rettern könnte den InsulanernimNotfall helfen?Freilichwer-den Freunde und Helfer nicht

nur inNoteingeladen, sondernfreilich auch zum Feiern, unddas 35. Hafenfest war mehr alseinGrund.BeischönstemWet-ter,32GradimSchatten,einemreichhaltigen gastronomi-schen Angebot, einem Unter-haltungsprogramm mit Volks-

tanz, Life-Musik, Auftritt desPellwormer-Shanty-Chors,dem Festzelt der Partner-Ge-meinde Maikammer mit ihrenerlesenenWeinen aus der Hei-mat, der Fluggruppe Leck, mitderMöglichkeit zurTeilnahmean Inselrundflügen und demwichtigsten Angebot für diekleinsten Festplatzbesucher –einer riesigenHüpfburg.Am Ende der Kiosk- und La-

denstraße mit den vielfältigenAngeboten der Kleinkunst-handwerker konntenKleinkin-der auf den Pferden und Ponysvom Appelhof reiten. Das Pell-wormer Hafenfest ist undbleibt eine Attraktion.Dazu trugen Kuchen der

Landfrauen, die Lammbrat-würste, das frisch gezapfteBlonde vom Buddelschiff, dielaunigen Weisen des Shanty-Chors mit seinen Solisten, dieanmutig vorgetragenen Tänzeder Trachtentanzgruppebei.

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Die„Eiswette“wurdevonBesuchern inAugenscheingenommen. FNG

„Eiswette“ als Attraktion des 50. Geburtstags

Quelle: sh:z/Husumer Nachrichten vom 29.07.2014, Foto: Peter Fänger

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„Gerettet!“ – Erfolgreicher Einsatz der ersten Seenotretter vor 150 Jahren

Spiekerooger Rettungsmännerretteten französischenSeeleuten das Leben

„Um 11 ½ Uhr mittags kamen wir aufder Reede an und trugen die Schiffbrü-chigen an Land. Beim Betreten des fe-sten Bodens fielen alle auf die Knie, undder Kapitän sprach ein Dankgebet, dasvon dem Weinen und Schluchzen der an-deren oft unterbrochen wurde.“ So be-richteten die Spiekerooger Seenotretterüber ihre erste organisierte Rettungsak-tion am 7. September 1864 – vor 150Jahren. Ihre Zeilen sind ein beeindruk-kendes Dokument selbstlosen Einsatzesauf See. Neun Monate später, am 29.Mai 1865, wurde die DGzRS als einheitli-che, unabhängige Organisation für alledeutschen Küsten gegründet.

Noch im November 1860 hatten die In-sulaner auf Borkum untätig vom Strandaus zugesehen, als die Brigg „Alliance“von der Brandung zerschlagen wurde.Die verzweifelt um Hilfe rufenden See-leute waren ums Leben gekommen. In-nerhalb der nächsten kaum vier Jahrevollzog sich ein beinahe unbegreiflicherWandel. Erste Aufrufe zur Einrichtungvon Rettungsstationen erschienen inden Tageszeitungen. Gemeinschafts-geist und Hilfsbereitschaft setzten sichgegen jahrhundertealtes Strandrechtdurch und überwanden die verzagendeOhnmacht des Einzelnen.

Am 7. September 1864 legten bei derStrandung der „Gagnerie“ vor Spieker-oog alle Hand an, um das vom ersten re-gionalen Verein zur Rettung Schiffbrü-chiger angeschaffte Rettungsboot zuWasser zu bringen: „Da die Pferde nochauf der Weide waren und einige Minu-ten auf sich warten ließen, wurden dieInsulaner aufgefordert, den Transport-wagen mit dem neuen Rettungsbootzum Strand zu ziehen. Diese schwierige,und wie es zuerst schien, fast unmögli-che Arbeit wurde mit großer Bereit-schaft unternommen.“

Tod und Gefahr drohten

Eine tapfere Rettungsmannschaft wag-te das eigene Leben, um fünf fremde

Seeleute zu retten: „Kurz vor 9 Uhr wardas Boot flott, und rasch sprangen außerdem Vormann und dem Bootsmannsechs unserer kräftigsten Männer hin-ein. Es wehte ein sehr heftiger Wind ausNordwest, und die See ging hoch, sodassäußerste Vorsicht angewendet werdenmusste, damit das Boot nicht kenterte.Wir ruderten mit großer Anstrengungdem Schiffe zu.“

Kaum nachzuempfinden sind ange-sichts der nüchternen Zeilen die Strapa-zen, die die Seenotretter angesichtsWind, Strömung und Gezeiten durchma-chen mussten: „Wir sahen einen dunk-len Gegenstand und ruderten mit allerGewalt dem vermeintlichen Boot entge-gen. Bald bemerkten wir, dass es nur einFloß war. Wir konnten auf demselbenfünf Männer, teils liegend, teils sitzend,unterscheiden. Sie winkten um Hilfe.Jetzt verdoppelte sich der Eifer unsererMannschaft. Jede Minute drohte Gefahrund Tod. Glücklicherweise erreichten wirsie bald, und sofort warfen wir ihnen dieWurfleine zu, die sie ergriffen. Dann zo-gen wir das Floß an die Seite des Bootes.Nach getroffener Verabredung fasstenwir auf ein gegebenes Zeichen jeder mitraschem, kräftigem Griff einen der fünf

Schiffbrüchigen und warfen sie in unserBoot.“

Große Dankbarkeit und Erleichterungschlug den Seenotrettern entgegen:„Das erste, was die Geretteten, die wirals Franzosen erkannten, nun taten, war,dass sie uns die Hände küssten. Dannbaten sie uns um ‚du pain‘, und gernwurde ihnen das wenige trockene Brotgegeben, dass wir noch in unseren Ta-schen hatten und das die Erschöpften,die, wie sich später herausstellte, seitMitternacht nichts mehr gegessen hat-ten, merklich erquickte und stärkte.“

150. Geburstag im Jahr 2015

Seit den Gründertagen der DGzRS hatsich die Rettungstechnik vielfach weiter-entwickelt. Aus den einfachen Ruderret-tungsbooten von einst sind moderneSeenotkreuzer und Seenotrettungsboo-te geworden. Eines jedoch hat sich nichtgeändert: Geblieben ist die freiwilligeBereitschaft der Seenotretter zu ihrenselbstlosen und gefahrvollen Einsätzen– rund um die Uhr, bei jedem Wetter.Mehr Informationen zum Jubiläum gibtes auf unserer Sonder-Website www.150-jahre-seenotretter.de.

Die ersten Seenotretter waren vor 150 Jahren mit offenen Ruderrettungsbooten im Einsatz.Kaum nachzuempfinden sind die Strapazen und Gefahren, denen sie sich freiwillig aussetzten.Trotz aller technischen Entwicklung ist bis heute eines unverändert geblieben: die Bereitschaftder DGzRS-Besatzungen zum selbstlosen Einsatz rund um die Uhr und bei jedem Wetter.

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Erster neuer 28-Meter-Seenotkreu-zer: Im Herbst 2013 hat die DGzRSden Auftrag zum Bau des Typschiffseiner völlig neuen 28-Meter-Klasseerteilt. Dieser neu konstruierte 28-Meter-Seenotkreuzer ist als lei-stungsfähiger Nachfolgetyp für diebewährte 27,5-Meter-Klasse vorgese-hen. Die Stationierung des Typschiffssoll Mitte 2015 auf Amrum erfolgen.Zurzeit schweißen die Schiffbauer derFassmer-Werft an der Unterweserdas Netzspantengerüst zusammen.Im nächsten Arbeitsschritt beplankensie den Rumpf. Dazu bringen sie vor-gefertigte Aluminiumplatten exaktauf und verschweißen sie mit demLeichtmetallgerüst.

Bärbel Schäfer erzählt ihre Geschichte2015 feiern die Seenotretter einen be-sonderen Geburtstag: Die DGzRS wird150 Jahre alt. Eine Jubiläumswebsitesammelt schon jetzt persönliche Ge-schichten der Freunde und Förderer –und Spenden für den Seenotkreuzer-Neubau mit der internen BezeichnungSK 35 (siehe Bericht unten).

Viele Menschen verbinden mit den See-notrettern eigene Erfahrungen, Erinne-rungen, besondere Momente und Emo-tionen. Einige prominente Wegbegleiterder Seenotretter sind dort bereits mit ih-

ren Gedanken vertreten – wie die Auto-rin und Journalistin Bärbel Schäfer:

„Moin! Ruhige See hatten wir im Novem-ber auf unseren Überfahrten nach Lange-oog, Wangerooge und Spiekeroog selten.Meine Mutter liebte Ferientage ohne Ur-lauberandrang auf den Inseln – die gab eseben nur im Spätherbst. Ich hing als Kindalso regelmäßig, blass vor Übelkeit, an derReling, tankte mit Schnappatmung fri-sche Luft, versuchte den Horizont zu fixie-ren und die Überfahrt unbeschadet zuüberstehen.

Dabei hatte ich oft den Mitarbeiter desKapitäns im Auge, der einmal pro Fahrtmit der Sammelbox in Form eines Ret-tungsbootes umherging und um Spendenbat. Meine Eltern gaben uns Kindern im-mer Geld in die Hand – wir gehörten zuden Spendern. Mutige Männer in gelbemÖlzeug, die gegen die Wellen ankämpf-ten, waghalsig auf den Rettungsbootenin die aufgewühlten meterhohen unddunklen Wellen eintauchten, um Anderendas Leben zu retten.

Nach der Spende fühlte ich mich auf mei-nen wackeligen Beinen immer etwas auf-gehobener, sicherer.

Ich bewunderte diese Meeresheldenschon als Kind. Einen Freund meiner El-tern haben die Seenotretter mal mit sei-

nem kleinen Boot und dessen gebroche-nem Mast vor Wangerooge aus dem Meergefischt. Diese Story kreist seit Jahrendurch unsere Familie – und den Freundes-kreis. Damals schien die See harmlos, einruhiger sonniger Sommertag, aber ohnedie DGzRS wäre der Freund dort vielleichtauch nicht lebend herausgekommen.

150 Jahre Seenotrettung, heute mit digi-taler Technik, aber immer noch mit Män-nern an Bord, die sich ein Herz nehmen,Erfahrung und Kenntnisse im Gepäck ha-ben und sich für Laien und Profiseeleutein dieses unbekannte Meer stürzen. Ihnengebührt unser Dank und Ihre Spenden.“

Erzählen Sie uns genauso wie BärbelSchäfer Ihre Erlebnisse mit den Seenot-rettern auf www.150-jahre-seenotretter.de.

Alles zum 150. Jubiläum der Seenotretter istauf einer Website zusammengefasst.

Ein Aluminiumgerüst entsteht

Autorin Bärbel Schäfer bewundert die See-notretter.

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Zehn-Euro-Gedenkmünze zum JubiläumDie Bundesregierung hat am 20. August2014 beschlossen, eine Zehn-Euro-Gedenkmünze zum 150-jährigen Beste-hen der DGzRS 2015 prägen zu lassenund auszugeben. Damit ehrt die Bun-desrepublik Deutschland die unabhän-gige, eigenverantwortliche und reinspendenfinanzierte Arbeit der Seenot-retter seit anderthalb Jahrhundertenauf See.

„Diese Münze würdigt die lange beweg-te und bewegende Geschichte einer Ge-sellschaft, deren Rettungsmänner und-frauen immer dann zum Einsatz kom-men, wenn auf Nord- und OstseeMenschen in Gefahr sind“, heißt es aner-kennend in einer Mitteilung des Bundes-finanzministeriums. In seiner Sitzungvom 20. August hat das Bundeskabinettdie Ausgabe der Münze für den Jubilä-umsmonat der Seenotretter beschlos-sen: Die Sonderprägung soll ab 7. Mai2015 erhältlich sein. Am 29. Mai 2015begeht die DGzRS ihren 150. Geburtstagmit Festakt und Taufe eines neuen See-notrettungsbootes in Bremen (siehe Be-richt unten). Mehr Informationen unterwww.150-jahre-seenotretter.de.

Motiv der Gedenkmünze ist das bekann-te, Rettung verheißende Hansekreuz derSeenotretter. Der Entwurf stammt vondem Künstler Prof. Joachim Dimanskiaus Halle (Saale). „Er überzeugt durch ei-

ne sehr klare Gestaltung, sowohl die for-male Komposition als auch die inhaltli-che Aussage betreffend. Auf der Bildsei-te verschmelzen Hansekreuz und Ret-tungsboot zu einer Einheit, die, leicht an-geschnitten im Münzgrund, zu einerstrengen, fast abstrakten Gestalt wird.Dennoch bleiben die Kernsymbole derRettung – Schiff und Hansekreuz – klarerkennbar“, begründete die Jury ihreEntscheidung.

Die Gedenkmünze ist innerhalbDeutschlands gesetzliches Zahlungs-mittel. Sie soll in zwei Prägequalitätenund Legierungen geprägt werden: Die

Münze in Stempelglanzqualität aus ei-ner Kupfer-Nickel-Legierung (CuNi25)mit einem Gewicht von 14 Gramm wirdab 7. Mai 2015 in den Filialen der Bun-desbank und in vielen Banken und Spar-kassen zum Nennwert erhältlich sein.

Die Ausführung in höherwertiger Spie-gelglanzqualität aus einer Legierungvon 625 Tausendteilen Silber und 375Tausendteilen Kupfer mit einem Ge-wicht von 16 Gramm wird über die Ver-kaufsstelle für Sammlermünzen derBundesrepublik Deutschland zu bezie-hen sein. Ihr Ausgabepreis wird vomdann aktuellen Silberpreis abhängen.

Mit dieser Zehn-Euro-Gedenkmünze würdigt die Bundesrepublik Deutschland das 150-jährigeBestehen der DGzRS. Foto: BADV; Künstler: Prof. Joachim Dimanski, Halle (Saale)

Zur „Hochzeit“ Deckshaus aufgesetztEin neues Seenotrettungsboot für eineFreiwilligen-Station entsteht zurzeit beiTamsen Maritim in Rostock. Vor einigenWochen setzten die Werftarbeiter dieAufbauten auf den parallel entstande-nen Rumpf. Schiffbauer nennen diesenMoment „Hochzeit“. SRB 65, so die in-terne Bezeichnung, ist der erste Neu-bau der DGzRS auf einer Werft in Meck-lenburg-Vorpommern nach der Wieder-vereinigung. Das Seenotrettungsbootwird ein modifizierter Nachbau der be-währten 9,5-/10,1-Meter-Klasse und imRahmen der ständigen Modernisierungder Rettungsflotte eine ältere Einheitersetzen – auf welcher Station, stehtnoch nicht fest. Die Taufe ist zum 150-jährigen Bestehen der DGzRS 2015 ge-

plant. Im gleichen Jahr werden die See-notretter seit 25 Jahren wieder auf ih-

ren angestammten Stationen zwischenPoel und Ueckermünde im Einsatz sein.

Aufsetzen des Deckshauses auf den Rumpf Foto: Tamsen Maritim

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8 9 LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 / 2014

Abgetrieben – zwei Mädchen im Schlauchboot gerettetDie Seenotretter der Station Uecker-münde der DGzRS haben am 21. August2014 zwei Kinder aus einem abtreiben-den Badeboot gerettet und an Land ge-bracht.

Die beiden Mädchen im Alter von etwaacht bis zehn Jahren waren mit einemkleinen Gummiboot vom Badestrandvon Ueckermünde (Stettiner Haff) durchden Wind abgetrieben worden. Als be-merkt wurde, dass sie aus eigenen Kräf-ten nicht zurück an Land kommen konn-ten, versuchten zunächst Schwimmervergeblich, das Boot zu erreichen.

Die sofort alarmierten Seenotretter lie-fen kurz darauf mit dem 8,5Meter lan-gen Seenotrettungsboot GERHARD TENDOORNKAAT aus. Innerhalb kürzesterZeit erreichten sie die beiden verängstig-

ten Mädchen, nahmen sie an Bord undwickelten sie in wärmende Decken. An

Land wurden die beiden an den Strand -rettungsdienst übergeben.

Die Besatzung des Seenotrettungsbootes GERHARD TEN DOORNKAAT von der Station Uecker-münde rettete zwei Mädchen. Foto: Sven Junge

Seenotretter für zwei Fischkutter vor Rügen im EinsatzGleich zwei Mal hintereinander sind dieSassnitzer Seenotretter am 14. August2014 für Fischkutter in der Ostsee imEinsatz gewesen. Der SeenotkreuzerHARRO KOEBKE der DGzRS nahm einenmanövrierunfähigen Kutter auf den Ha-ken und schleppte ihn nach Sassnitz.Von dem zweiten Kutter bargen die See-notretter einen Fischer mit starken ge-sundheitlichen Problemen ab.

Gegen 1 Uhr war die Nachtruhe auf derHARRO KOEBKE vorzeitig beendet. DerKapitän des Fischkutters „Anne-Maren“(Heimathafen Freest) hatte sich überden internationalen Sprechfunk-Notruf-

kanal 16mit Maschinenausfall bei denSeenotrettern gemeldet.

Die „Anne-Maren“ trieb manövrierunfä-hig etwa 25 Seemeilen (zirka 46 Kilome-ter) nordöstlich Sassnitz im SeegebietAdlergrund. Dem Kapitän des elf Meterlangen Kutters gelang es noch, einen An-ker auszubringen, um seine Position – et-wa auf halbem Weg zwischen Rügenund Bornholm – zu halten.

Die SEENOTLEITUNG BREMEN alarmier-te den Sassnitzer Seenotkreuzer. Vor Ortstellten die Seenotretter eine Leinenver-bindung her. In gut viereinhalbstündiger

Schleppreise brachten sie den Kutterund seine zweiköpfige Besatzung sichernach Sassnitz.

Den Rettungsmännern blieb gerade ge-nug Zeit, den Seenotkreuzer aufzuklarenund zu frühstücken. An Schlaf war jedochnicht mehr zu denken, schon meldetesich die SEENOTLEITUNG mit dem näch-sten Notfall: Auf dem 17-Meter-Kutter„Wernigerode“ (Heimathafen Sassnitz)hatte einer der beiden Fischer an Bordstarke gesundheitliche Probleme bekom-men. Die Seenotretter nahmen eine Not-ärztin an Bord und anschließend Kurs aufdie „Wernigerode“. Sie befand sich etwa15 Seemeilen (zirka 28 Kilometer) nörd-lich Sassnitz auf Fangreise. Nun lief derKutter dem Seenotkreuzer entgegen.Nordöstlich des Königstuhls trafen sichdie beiden Schiffe.

Mit dem Tochterboot NOTARIUS gingendie Seenotretter längsseits und über-nahmen den 55-jährigen Patienten.Nach der Erstversorgung im Bordhospi-tal der HARRO KOEBKE entschied sich dieNotärztin zum Lufttransport in eine Spe-zialklinik. Kurz darauf übergaben dieSeenotretter den Patienten am Liege-platz der DGzRS in Sassnitz an die Besat-zung eines Rettungshubschraubers.Der Seenotkreuzer HARRO KOEBKE/Station Sassnitz war für zwei Fischkutter im Einsatz.

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Menschen und Schafen haben am 27.August 2014 zwischen Japsand undHooge die Seenotretter der DGzRS-Stati-on Nordstrand geholfen. Auf dem Wegzur Hallig Süderoog mit einem Fernseh-team und acht Schafen an Bord hatteder Motor plötzlich einen drastischenLeistungsverlust. Das kräftige kleineArbeitsboot, einzige Verbindungsmög-lichkeit der beiden Halligbewohner zumFestland, musste von den Seenotretternnach Pellworm geschleppt werden.

Mit an Bord waren auch die geplantenNeuzugänge für die Schafherde auf derHallig: acht Coburger Fuchsschafe, die

die Halligbewohner zuvor auf Föhr er-worben hatten. Erst nach Reparatur desBootsmotors der „Kingfisher“ am Anle-ger von Pellworm konnten die tierischenPassagiere beim nächsten Hochwasserihre neue Heimat auf der Hallig in derkleinen Schafherde der beiden Halligbe-wohner beziehen.

Für die Seenotretter war das Einschlep-pen des Havaristen trotz der „tierischenFracht“ Routine: „Alle Passagiere des Ha-varisten haben die Schleppreise gutüberstanden“, sagte Stefan Paulsen, Vor-mann des Seenotkreuzers EISWETTE –„auch die wolligen“.

Überstanden die Schleppreise unbeschadet: Ein Motorboot mit acht Schafen und menschlicherBesatzung wurden vom Seenotkreuzer EISWETTE eingeschleppt. Foto: Nele Wree

„Schiffbrüchige“ an Bord: Fünf Personen und acht Schafe

Feuer auf Containerschiff in der UnterelbeAuf einem Containerschiff ist am 13. Juli2014 auf der Unterelbe bei Brunsbüttelein Feuer ausgebrochen. Noch vor Ein-treffen der Cuxhavener Seenotretter derDGzRS hatte die Besatzung den Brandbereits unter Kontrolle gebracht, so dassSpezialisten der Feuerwehr es schnell lö-schen konnten. Es wurde niemand ver-letzt, und das Schiff setzte seine Fahrt inRichtung offene Nordsee fort.

Aus ungeklärter Ursache war in den frü-hen Morgenstunden auf dem Container-schiff „Cosco Pride“ in einem offenenContainer auf dem Achterschiff ein Feu-er ausgebrochen. Die alarmierten Cux-

havener Seenotretter nahmen acht Spe-zialisten der Feuerwehr Cuxhaven anBord des Seenotkreuzers HERMANNHELMS und eilten dem Havaristen zuHilfe.

Noch bevor die Seenotretter vor Ort ein-trafen, war es der Besatzung jedoch ge-lungen, mit Bordmitteln den Brand un-ter Kontrolle zu bringen. Bei guten Wind-und Seegangsverhältnissen ging dieHERMANN HELMS bei der 366 Meterlangen „Cosco Pride“ längsseits undsetzte die Feuerwehrleute und derenAusrüstung über, damit sie das Feuervollständig löschen konnten. Anschlie-

ßend setzte die unter der Flagge Hong-kongs fahrende „Cosco Pride“ ihre Fahrtin Richtung offene Nordsee fort.

Der Seenotkreuzer HERMANN HELMS/Station Cuxhaven war im Einsatz für ein Con-tainerschiff.

Danke!• „Danke!“ aus dem Persischen Golf:„Seit 15 Jahren haben wir die Ruf-nummer der Seenotretter in unseremHandy eingespeichert. Wir hättennicht gedacht, dass wir sie ausgerech-net an diesem Punkt der Erde einmalbrauchen würden. Danke!“ Mit diesenWorten endete am 17. August 2014das Telefonat zweier deutscher Touri-sten im Persischen Golf mit der SEE-NOTLEITUNG BREMEN.

Was war geschehen: Vor der Küste derVereinigten Arabischen Emirate nord-östlich von Dubai waren die beidenWassersportler mit einem kleinen ge-mieteten Boot in Schwierigkeiten ge-raten. Der Außenbordmotor war aus-gefallen, der Wind nahm zu. In dieserSituation rief die Besatzung mit ih-rem Mobiltelefon die SEENOTLEI-TUNG BREMEN an und bat um Hilfe.

Die erfahrenen Nautiker erfragten diePosition des Havaristen. Sie alarmier-ten die für den maritimen Such- undRettungsdienst vor Ort zuständigeAbu Dhabi Police und recherchiertenbeim Reiseveranstalter der Deut-schen. Telefonisch erreichten sieschließlich den Manager des Hotels,in dem die Wassersportler unterge-bracht waren. Er sandte ein anderesMotorboot aus, das das havarierteBoot auf den Haken nahm und an denStrand schleppte.

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10 11 LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 / 2014

Was wie ein Routineeinsatz begann,wurde am 18. Juni 2014 zur Rettung inbuchstäblich letzter Sekunde: Der Erfah-rung und Revierkenntnis der freiwilligenSeenotretter aus Kühlungsborn verdan-ken drei Schiffbrüchige vor Börgerende(Mecklenburg-Vorpommern) ihr Leben.Die Besatzung des Seenotrettungsboo-tes KONRAD-OTTO der DGzRS rettete dieMänner nach dem Untergang ihresMotorbootes vor der Küste zwischenHeiligendamm und Warnemünde ausder etwa 14 Grad kalten Ostsee.

Gegen 21.40 Uhr alarmierten die dreiMänner (30, 42 und 65 Jahre alt) die SEE-NOTLEITUNG BREMEN der DGzRS. Siewaren offenbar zum Angeln auf die Ost-see hinausgefahren und meldeten zu-nächst einen Motorausfall nahe der Hei-ligendammer Seebrücke.

Bereits um 21.50 Uhr verließen die frei-willigen Seenotretter mit der KONRAD-OTTO Kühlungsborn und begannen dieSuche. Telefonisch gab der Skipper an,sich in einem Seegebiet mit etwa zehnMetern Wassertiefe zu befinden. „Daspasste nicht zur ursprünglichen Ortsan-gabe“, schildert Vormann Rainer Kulack.Der ausgeprägten Revierkenntnis derSeenotretter ist es zu verdanken, dass siedennoch kurze Zeit später ein schwa-ches Licht voraus entdeckten.

Gegen 22.10 Uhr erreichte die KONRAD-OTTO das etwa sieben Meter lange Mo-torboot eine dreiviertel Seemeile (ca. 1,5

Kilometer) vor Börgerende östlich vonHeiligendamm. In diesem Moment sack-te das Heck des Havaristen plötzlich ab.„Wir konnten nur noch rufen: Sofort run-ter vom Boot!“, berichtet Kulack. DieSchiffbrüchigen kamen der Aufforde-rung buchstäblich in letzter Sekundenach – was ihnen vermutlich das Lebenrettete. Sie waren kaum im Wasser, als ihrBoot auch schon „auf Tiefe“ ging. „Wärenwir etwas später vor Ort gewesen, wäredie Suche bei Dunkelheit nach den dun-kel gekleideten Leuten sehr schwierig ge-worden. Keiner von ihnen trug eine Ret-tungsweste“, schildert Kulack.

Durch die Bergungspforte der KONRAD-OTTO nahmen die Seenotretter dieSchiffbrüchigen an Bord. Die medizi-nisch ausgebildeten RettungsmännerChristoph Müller und Daniel Broh ver-sorgten sie mit wärmender, trockenerKleidung. Die beiden jüngeren Männerstanden unter Schock, der ältere war so-gar apathisch. Vormann Kulack fordertedie Unterstützung des Landrettungs-dienstes an. Nach dem Festmachen derKONRAD-OTTO gegen 22.30 Uhr im Ha-fen übernahmen drei Rettungswagen-besatzungen und zwei Notärzte die wei-tere Versorgung der Schiffbrüchigen.

Zur Unglückszeit herrschten im Revierwestliche Winde um fünf Beaufort (bis38 km/h Windgeschwindigkeit) und einMeter Seegang. Ein Schiff der Wasser-und Schifffahrtsverwaltung sollte dieUntergangsstelle sichern.

Seenotrettungsboot KONRAD-OTTO/Station Kühlungsborn in seinem Revier

Die Lister Seenotretter haben westlichder Nordseeinsel Sylt einen schwer ver-letzten Arbeiter von einem Errichter-schiff bei einem Offshore-Windparkübernommen. Mit dem SeenotkreuzerPIDDER LÜNG der DGzRS brachten sieihn am 7. Juli 2014 in den Hafen von Listzum Weitertransport in ein Kranken-haus.

Bei einem Unfall auf dem Errichterschiff„Svanen“ hatte sich der Arbeiter schwerverletzt und musste in ein Krankenhaustransportiert werden. Ein Hubschrauberkonnte wegen Gewitter nicht zum etwa19 Seemeilen (rund 34 Kilometer) west-lich von Sylt gelegenen Offshore-Wind-park „Butendiek“ fliegen. Deshalb ver-ließ der Seenotkreuzer PIDDER LÜNG/Station List mit einem freiwilligen See-notarzt an Bord unmittelbar nach derAlarmierung den Hafen.

Gegen 2.45 Uhr traf die PIDDER LÜNGbei der „Svanen“ ein und übernahm den60-jährigen Mann bei guten Wind- undSeegangsverhältnissen. Auf dem Wegnach List wurde der Verletzte durch denfreiwilligen Seenotarzt und einen alsRettungsassistenten ausgebildeten See-notretter medizinisch erstversorgt, so-dass sich seine Lage stabilisierte. In Listübergaben die Seenotretter den Mannan einen Rettungshubschrauber, der ihnaufgrund des abgezogenen Gewittersnach Heide ins Krankenhaus bringenkonnte.

Die Seenotretter der Station List waren am 7.Juli 2014 im Einsatz für einen verletztenWindpark-Arbeiter.

Schwerer Unfall in Windpark

Motorboot in der Ostsee gesunken –drei Schiffbrüchige gerettet

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Vor der Küste von Lippe in Schleswig-Holstein hat die DGzRS am 16. August2014 die Suche nach einem vermisstenFischer koordiniert. Ein zweiter Fischerkonnte schnell gerettet werden. Derkleine Kutter der beiden ist gesunken.Im Einsatz waren in der HohwachterBucht zwei Seenotkreuzer und zwei See-notrettungsboote der DGzRS, mehrereBehördenschiffe und zwei Hubschrau-ber.

Gegen 7.30 Uhr erreichte die Alarmie-rung die SEENOTLEITUNG BREMEN. An-dere Fischer, die gleichfalls etwa eineSeemeile (knapp zwei Kilometer) vor Lip-pe an Stellnetzen arbeiteten, hatten ei-nen mit zwei Kollegen besetzten Kutterplötzlich außer Sicht verloren. Offenbarwar das Boot (Heimathafen Lippe) ge-sunken.

Die Seenotküstenfunkstelle BREMENRESCUE RADIO der DGzRS sendete ein„Mayday Relay“ aus. Die Besatzung desganz in der Nähe befindlichen Angel-bootes „Laura“ rettete einen der beidenmännlichen Fischer. Er kam mit Unter-kühlung ins Krankenhaus.

Der andere Mann wurde vermisst. Dasvon Freiwilligen gefahrene Seenotret-tungsboot HELLMUT MANTHEY, StationLippe/Weißenhaus, war als erste Ret-tungseinheit vor Ort.

Die SEENOTLEITUNG BREMEN alarmier-te außerdem das SeenotrettungsbootHEILIGENHAFEN der gleichnamigenFreiwilligen-Station sowie die Seenot-kreuzer BREMEN, Station Fehmarn/Gro-

ßenbrode, und BERLIN, Station Laboe.Außerdem hat die DGzRS die Wasser-schutzpolizeiboote „Neumühlen“ und„Fehmarn“, das Bundespolizeischiff„Neustrelitz“ sowie das Zollschiff„Schleswig-Holstein“ in die Suche nachdem Vermissten einbezogen. Aus derLuft unterstützten ein Such- und Ret-tungshubschrauber der Deutschen Ma-rine und ein Hubschrauber der Bundes-polizei die Suche.

Rund acht Stunden nach der Alar -mierung stellte die SEENOTLEITUNGBREMEN die Suche gegen 15.15 Uhr ein,ohne dass der vermisste Fischer gefun-den werden konnte. Einsatzleiter vor Ortwaren abwechselnd die SeenotkreuzerBERLIN und BREMEN.

Ein Hubschrauber hat den gesunkenenKutter am späten Vormittag geortet. DieDGzRS-Einheiten brachten Taucher desArbeiter-Samariter-Bundes und desTechnischen Hilfswerks zur Unglücks-stelle. Ihre Tauchgänge brachten jedochkein Ergebnis. Die Untergangsstelle wur-de provisorisch gekennzeichnet.

Ein Mehrzweckschiff der Wasser- undSchifffahrtverwaltung sollte gegenAbend am Wrack eintreffen und sich umdessen Bergung kümmern.

Im Einsatzgebiet herrschten zunächstgute Wetter- und Seegangsbedingun-gen mit Windstärken um drei Beaufort(rund 20 km/h Windgeschwindigkeit)und 19Grad Celsius Wassertemperatur.

Der Seenotkreuzer BERLIN und ein SAR-Hubschrauber der DeutschenMarine im gemeinsamen Sucheinsatz in der Hohwachter Bucht

Der Seenotkreuzer BERLIN koordinierte als Einsatzleiter vor Ort dieSuche nach dem vermissten Fischer.

Seenotretter koordinieren Suche nach Vermisstem

Sieben Passagiere von Fahrgastschiff geholt Das Fahrgastschiff „Jens Albrecht“ istam 24. Juli 2014 während einer Aus-flugsfahrt in der Nähe der Nordseein-sel Mellum bei ablaufendem Wasserfestgekommen. Obwohl keinerlei Ge-fahr für die 170 Menschen an Bord be-stand, nahm der Kapitän vorsorglichmit der DGzRS Kontakt auf.

In Absprache mit der Reederei wurdensechs Erwachsene und ein Kind sicher-heitshalber wegen gesundheitlicherBedenken vom Tochterboot des See-

notkreuzers VORMANN STEFFENS/Sta-tion Hooksiel von Bord geholt und anLand gebracht. Das Seenotrettungs-boot BALTRUM der DGzRS-StationHorumersiel sowie ein Boot der DLRGblieben in der Nähe des Festliegers.

Mit leichter Unterstützung der BAL-TRUM kam die „Jens Albrecht“ gegen20 Uhr bei auflaufendem Wasser wie-der frei und konnte mit Gästen und Be-satzung wohlbehalten in den Hafenvon Hooksiel zurückkehren.

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12 13 LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 / 2014

Riss im Rumpf – Boot droht zu sinkenMit ihrem schnellen und professionellenEingreifen haben die BremerhavenerSeenotretter am 13. August 2014 denUntergang eines Motorbootes vor Bre-merhaven verhindert. Der Seenotkreu-zer HERMANN RUDOLF MEYER derDGzRS eilte dem mit zwei Menschen be-setzten Havaristen zu Hilfe.

Gegen 15.30 Uhr wurde vom Seebäder-schiff „Geestemünde“ beobachtet, dasssich das rund zehn Meter lange, mit ei-ner Frau und einem Mann besetzte offe-ne Motorboot auf der Unterweser in Hö-he der Kaiserschleuse in Schwierigkeitenbefand. Offenbar war das Boot mit ei-nem im Wasser treibenden Hinderniszusammengestoßen. Durch einen etwazehn mal 80 Zentimeter großen Riss imVorschiff auf der Steuerbordseite unter-halb der Wasserlinie drang schnell viel

Wasser ein. Sofort verließ der Seenot-kreuzer HERMANN RUDOLF MEYERseinen Liegeplatz am Lotsengebäude imAlten Vorhafen von Bremerhaven.

Die „Geestemünde“ nahm den Havaris -ten derweil auf den Haken und sicherteihn. Langsam lief der kleine Schleppver-band dem Seenotkreuzer entgegen.

Die HERMANN RUDOLF MEYER über-nahm das Motorboot in Höhe der Seebä-derkaje und ging längsseits. Die Seenot-retter setzten starke Lenzpumpen ein.„Wir haben zwei bis drei Tonnen Wasseraus dem Rumpf herausgeholt. Ohne un-ser Eingreifen wäre das Boot wenige Mi-nuten später gesunken“, berichtet Vor-mann Torsten Möllenberg. Den Seenot-rettern gelang es, das Boot schwimmfä-hig zu halten. Sie brachten es samt der

zweiköpfigen Besatzung sicher in denHafen. Die Lenzpumpen konnten sie erstabstellen, nachdem ein Kran denHavaris ten am Haken hatte, um ihn anLand zu heben.

Der Seenotkreuzer HERMANN RUDOLFMEYER pumpt eindringendes Wasser aus ei-nem havarierten Motorboot.

„Strandgut“ – Fischkutter vor Rantum aufgelaufenZwei Krabbenfischer im Seegebiet west-lich der Nordseeinsel Sylt verdanken denglücklichen Ausgang ihrer Fangreise denSeenotrettern der DGzRS. Ihr Kutter waram 30. Juni 2014 nach einer Grundbe-rührung vor Rantum aufgelaufen. Auseigener Kraft konnten sie nicht mehrfreikommen. Der Seenotkreuzer PIDDERLÜNG/Station List befreite den Stahlkut-

ter aus seiner misslichen Lage undschleppte ihn nach Havneby.

Gegen 12.10 Uhr setzte die zweiköpfigeBesatzung des Krabbenkutters „Lam-bert“ (Heimathafen Greetsiel) auf deminternationalen Sprechfunkkanal 16 ei-nen Notruf ab, den die Seenotküsten-funkstelle BREMEN RESCUE RADIO der

DGzRS mithörte: Ihr Kutter war auf demStrand vor Rantum festgekommen,nachdem sich das Fanggeschirr amGrund verhakt und den Kutter herumge-rissen hatte. Im letzten Moment war esdem Kapitän gelungen, sein Schiff aufden Strand zu steuern, um so eine Kollisi-on mit den Holzbuhnen zu verhindern.Die SEENOTLEITUNG BREMEN schickteumgehend den Seenotkreuzer PIDDERLÜNG/Station List in den Einsatz.

Um kurz nach 13 Uhr erreichte die PID-DER LÜNG den Havaristen. Dieser lagzwischen zwei Holzbuhnen bereits ziem-lich hoch auf dem Strand. Vormann Chri-stian Koprek steuerte den Seenotkreuzerrückwärts an den Kutter heran, um sichnötigenfalls sofort selbst freiarbeiten zukönnen. Die Rettungsmänner stellten beiwestlichen Winden der Stärke drei bisvier (bis zu 28 km/h) sofort eine Leinen-verbindung her. „Wir mussten in dem fla-chen Wasser sehr vorsichtig manövrie-ren, damit weder der Kutter noch wir aufdie Holzbuhnen prallen“, berichtet Ko-prek. Mit der ganzen Kraft seiner 1.630PS starken Maschine zog der Seenotkreu-zer den Kutter schließlich erfolgreich intieferes Wasser. Anschließend schlepptedie PIDDER LÜNG den manövrierunfähi-gen Kutter zur dänischen Insel Rømø inden Hafen von Havneby.

Der Seenotkreuzer PIDDER LÜNG zieht den vor Rantum festgekommenen Krabbenkutter „Lam-bert“ in tieferes Wasser.

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Quelle: Badische Zeitung, Text und Fotos: Alexander Stein, 28. Juli 2014

vom 28.07.2014

Ruhig Blutgegen die PanikSeit fast 150 Jahren gibt es die Deutsche Gesellschaft zur RettungSchiffbrüchiger / Ein Besuch bei ihrem Nachwuchstraining

Vo n u n s e r e m M i ta r b e i t e rA l e x a n d e r St e i n

In marineblauen Arbeitsanzügen kletternsie in den stählernen Bootsrumpf, einDutzend Freiwillige. Vergitterte Decken-lampen werfen ein fahles Licht auf graueSpanten. Es ist schwül und stickig hier,Pumpgeräusche pulsieren im Raum. Mankommt sich vor wie in einem leerenAquarium. Plötzlich bricht Wasser durcheinen Riss in der Schiffswand. VomSchwall getroffen springt eine Frau zurSeite, auch die Männer weichen zurück.Vergebens. Hier bleibt keiner trocken.

„Im Leckabwehr-Torso kann man spie-len bis zum simulierten Untergang“, lachtHorst Kagel, Vormann der Ausbildungs-station in Neustadt bei Lübeck. Seit zwan-zig Jahren bereitet der 72 Jahre alte Fach-mann der Deutschen Gesellschaft zur Ret-tung Schiffbrüchiger (DGzRS) freiwilligeund hauptamtliche Seenotretter auf ihreEinsätze in Nord- und Ostsee vor. DieFreiwilligen des einwöchigen Lehrgangs„Sicherheit“ üben das Schleppen manöv-rierunfähiger Boote, die Bergung Verletz-ter sowie „persönliche Überlebenstech-niken“, im Hörsaal des Schulungszent-rums lernen sie die Theorie dazu.

Lecks, hören sie, sollen die Schüler mitHilfe bordüblicher Gegenstände wieHolzkeile und Textilien verschließen –

oder wenigstens verkleinern. Im Notfallkann man auf einer leckgeschlagenenYacht zur Materialbeschaffung die Ein-bauschränke zertrümmern – aber bitteerst nach Rücksprache mit dem Eigner.

Im Übungsschiffsrumpf liegen fertigeKeile bereit, noch aber schießt das Wasserungebrochen hinein. Regina Heinritz, ei-ne der drei Frauen, versucht mit Kolle-gen, das Leck per Schaumstoffmatratze zustopfen. Vollgesogen zieht diese jedoch inRichtung Schiffsboden, und dahinter

sprudelt ein weiteres Leck wie ein Spring-brunnen. Im hinteren Teil des Schiffs-raums dringt es ebenfalls literweise durchdie Wand. Man könnte Panik kriegen.„Hier ist eine Pumpe, die sie nutzen kön-nen“, flüstert Ausbilder Dieter Conradi,während er von einer Plattform die trie-fenden Schüler beobachtet. „Die Frageist: Kommen sie darauf?“ – „Wir gebenauf!“, ruft Regina halb ironisch zu denAusbildern. „Hier gibt keiner auf!“,schallt es zurück. Die Übung artet immermehr in körperliche Anstrengung aus, dieGesichter zeigen es. Zwar hilft gegen einLeck, die Quelle zu beseitigen – zu leichtwollen es ihnen die alten Hasen abernicht machen. „Wenn sie hingehen, umdas Ventil zu schließen, reißen wir diebeiden Einschusslöcher auf“, droht Aus-bilder Conradi und zeigt auf zwei Torpe-dotreffer in Knöchelhöhe. „Ein bisschenSpaß wollen wir ja auch haben.“

Einschusslöcher? Die lassen erkennen:Der „Torso“ ist kein ziviles Modell. Er istTeil des benachbarten Marinestützpunk-tes, den die Rettungsgesellschaft für ihrepraktische Ausbildung nutzen darf. Sosteht im Foyer auch nicht ein Retterleit-satz wie „Rausfahren, wenn andere rein-kommen“, sondern ganz kriegerisch:„Nicht Schiffe, sondern Menschen kämp-fen!“ Wie die meisten seiner Kollegenwar auch Horst Kagel bei der Marine, be-vor er zu den Seenotrettern stieß, dort bil-dete er Taucher aus.

Kagel ist ein einnehmender Mann, einjung gebliebener Geschichtenerzählermit einem maritimen Erfahrungsschatz,den er teilen will. Die ältesten Lehrgangs-teilnehmer haben etwa sein Alter undsind teils zur Auffrischung hier, der jüngs-te, Fiete Eckert, ist gerade 18 Jahre alt.Für den hochgewachsenen jungen Mannvon der Station Schilksee ist es der zweiteLehrgang, zwei Wochen zuvor absolvier-te er „Seemannschaft und Manöver“. DerHobbysegler will bei der Gesellschaft Er-fahrungen sammeln für seinen angestreb-ten Beruf: Schiffsmechaniker in der Han-delsschifffahrt. Später kehre er vielleichtzurück zu den Rettern. „Nicht jede Orga-nisation“, lobt er, „kümmert sich so gutum die Freiwilligen wie die DGzRS.“

Neben 180 Festangestellten sind es et-wa 800 Freiwillige, die auf 54 Stationenden deutschen Seenotrettungsdienst stel-len. Ohne sie wäre er nicht finanzierbar.Denn lediglich „bei technischer Hilfe“muss ein Einsatz bezahlt werden, erklärtKagel, „Lebensrettung ist kostenfrei“.

Dass sie oft mit Freizeitschiffern zu tunhaben, liegt aber – anders als oft behaup-tet – selten an deren Unvermögen. „Yach-tis sind keine schlechten Seefahrer“,stellt der Vormann klar, „wir haben mit

denen so viel zu tun, weil es so viele gibt.“Und Notfälle gibt es jederzeit, „auch beispiegelglatter See“, sagt er. „Einer hat ei-nen Herzinfarkt da draußen, Boote fahrenzusammen oder jemand geht über Bord.“

Nach einiger Zeit, abhängig von Klei-dung, Temperatur und körperlicher Ver-fassung, ist jeder Mensch im Wasserdurch Unterkühlung gefährdet. „Wennwir Unterkühlte finden und sie zeigenkeine Lebenszeichen, müssen wir trotz-dem davon ausgehen, dass sie noch le-ben!“, mahnt Kagel. Bei 35 Grad Körper-temperatur wird aus dem Erregungsstadi-um ein Lähmungsstadium. Die Herzfre-quenz sinkt, Müdigkeit stellt sich ein, da-nach Bewusstlosigkeit. Allerdings: Durchfalsche Erste Hilfe wie zu schneller Erwär-mung oder Veränderung der Körperhal-tung droht dem Patienten der „Bergungs-tod“, erklärt Kagel. Regina pfeift staunenddurch die Zähne. Die Verantwortung, diebei den Rettern liegt, ist groß.

Auch Feuer auf dem Wasserkann zum Problem werden

Die 48-Jährige mit den kurzen blondenHaaren aber hat sich bereits am Vortag be-währt – beim Heli-Winch-Verfahren. EinSea-King-Hubschrauber der Marine, derdie DGzRS bei ihrer hoheitlichen Aufgabedes SAR (Search and Rescue – Suchen undRetten) aus der Luft unterstützt, hatte sieund die anderen per Rettungskorb aus ei-nem in der Ostsee treibenden Rettungs-floß gezogen. Da saß sie nun, an der offe-nen Helikopterschiebetür auf der Kantezum Abgrund, und wartete, am Drahtseilauf eines der unter ihr kreuzenden See-notrettungsboote „abgewincht“ zu wer-den. „Eigentlich habe ich Flugangst“, er-zählt Regina, „aber im Hubschrauber ha-be ich mich sicher gefühlt – vielleicht,weil ich hier irgendwie dazugehöre. Ste-

wardessen fürchten sich ja auch nicht.“Ihre Nerven werden bei der Brandbe-kämpfung erneut auf die Probe gestellt.„Feuer ist immer gefährlich!“, warnt Aus-bilder Conradi – und frotzelt: „Wenn ihrzu nahe herankommt, werdet ihr sehen,wie der rote Friseur zuschlägt.“ Andersals bei der Leckabwehr kann man bei Feu-er nicht einfach die Schotten dichtma-chen und den Raum aufgeben, erklärt er,das Feuer fresse sich durch über Kabel-bahnen und Lüftungsschächte.

Und, als klebten sie nicht ohnehin anseinen Lippen, droht der freundlicheMann mit dem weißen Schnauzbart:„Wer hier im Unterricht eingeschlafenist, den werden wir mit ein bisschenZündmittel übergießen und dann mit derLöschdecke schnell oder weniger schnellversuchen abzulöschen.“ Zur allseitigenErleichterung ergänzt er schnell: „Dafürhaben wir natürlich einen Dummy!“

Das hat seinen Sinn, wie sich später inder Brandschutzhalle zeigt. Denn statt dieKleidung der mannshohen Stahlfigur vor-ab bloß zu durchfeuchten, wie es korrektwäre, schießen die Freiwilligen den Dum-my mit dem Löschwasserstrahl auf denschwarz verbrannten Ziegelboden.

Die Feuerbekämpfung hingegen ist er-folgreich. Mit CO2 und Schaum erstickendie Schüler, was Brandschutzsoldaten derMarine für sie entzünden: eine Helikop-terkabine, einen Schiffsraum und einenMotorblock mit gekreuzten Wasserstrah-len im Zangenangriff.

Später auf See dürfen die Lehrgangsteil-nehmer selbst „feuern“. Mit gespreiztenBeinen steht Fiete am Bug des Rettungs-bootes Siegfried Boysen, streckt die Armenach oben und drückt ab. Aus der großka-librigen Signalpistole steigt eine weißeLeuchtkugel in den blauen Ostseehimmel– im Ernstfall das Zeichen: Wir, die See-notretter, kommen!

Zur Übung „persönlicher Überlebens-techniken“ präsentiert sich den Schülern

im Hallenbad eine Art Weihnachtsmannin Badeshorts. Ausbilder Fridolin Büttnerhat sich die Henkel einer kleinen Plastik-tüte um die Ohren gehängt und grinstbreit durch seinen weißen Folienbart: Sohätten sie beim Erbrechen die Hände frei,erklärt er. Im Wellenbecken hinter ihmschaukelt eine Rettungsinsel, deren Kli-ma aus Gummigeruch, Sauerstoffarmutund Wärme schon manch gestandeneSeeleute niedergestreckt hat.

Im Ernstfall, berichtet Kagel, verändertsich darin mancher Charakter. Seekrankewürden mitunter aggressiv und wolltendie Insel verlassen. Deshalb gehören zurStandardausrüstung neben Schmerz- undSignalmitteln 50 Meter Perlonleine, mitder man auch fesseln kann. „Früher warauch mal ein Skatspiel drin“, erinnert ersich, heute sei es das Neue Testament.„Da kann man drüber lachen, aber wirkennen die Situation nicht, wenn das Le-ben dem Ende zugeht.“ Vielleicht besin-ne sich der eine oder andere, dass danachvielleicht doch noch etwas kommt.

Für die Lehrgangsteilnehmer kommtdanach zunächst das gemeinsame Ab-schlussessen im Offiziersheim. Nach ei-ner Woche in farbigen Overalls habensich die Absolventen schick gemacht. Fie-te Eckert faltet einen Viermaster aus einerStoffserviette. „Für deine Mutter?“, fragtein Kollege. Fiete blickt auf und antwor-tet: „Für meine Station!“Die rettende Halskrause

I N F ODGZRS

Die Abkürzung bedeutet „DeutscheGesellschaft zur Rettung Schiffbrüchi-ger“. Diese gemeinnützige nichtstaat-liche Organisation wurde 1865 in Kielgegründet und hat in Nord- und Ostseeeine Flotte von 60 Seenotkreuzern undRettungsbooten. Sitz ist heute Bremen.– www.seenotretter.de

Ihren Bericht . . .schicken Sie uns bitte direkt an dieRedaktion per E-Mail an die Adresse

[email protected], per Fax an +49 (0)421 · 53707 690 oder per Post an

die DGzRS, „Längsseits“, Werderstraße 2, 28199 Bremen.

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14 15 LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 / 2014

Reorganisation des Seenotrettungsdienstes in LaboeDGzRS-Station unter einheitlicher Leitung von Vormann Michael Müller

Die Rettungsstation Laboe der DGzRSsteht zukünftig unter der einheitlichenLeitung von Vormann Michael Müller.Ein moderner Neubau soll 2017 die BER-LIN ersetzen. Der Laboer Seenotkreuzersichert das Revier künftig gemeinsammit dem Seenotrettungsboot der Nach-barstation Schilksee. Die derzeit nochebenfalls in Laboe stationierte BOTT-SAND wird im Herbst 2014 außer Dienstgestellt.

Bereits seit längerer Zeit gibt es keinerettungsdienstliche Notwendigkeitmehr für zwei dauerhaft in Laboe statio-nierte Einheiten. Die BERLIN kann dasEinsatzaufkommen auf der Kieler Fördegemeinsam mit den Schilkseer Seenot-rettern optimal bewältigen. Der mariti-me Such- und Rettungsdienst, für dendie DGzRS die Verantwortung trägt,bleibt auf dem bekannt hohen Niveau.Gerhard Harder, ehrenamtlicher DGzRS-Vorsitzer, und Kapitän Udo Helge Fox,Leiter des Rettungsdienstes und der In-spektion sowie Mitglied der DGzRS-Geschäftsführung, haben am 19. Juni2014Vertreter der Gemeinde Laboe ent-sprechend informiert. „Wir haben unsdie Reorganisation nicht leicht gemacht.Allerdings hat sich die Entwicklung lan-ge abgezeichnet. Wir konnten die Ent-scheidung nicht länger hinauszögern“,sagte Fox. „Voraussichtlich 2017wird dieStation einen 28-Meter-Neubau mitTochterboot erhalten.“

Nicht zuletzt im Sinne ihrer Spender hatdie ausschließlich durch freiwillige Zu-

wendungen finanzierte DGzRS entschie-den, Laboe nicht länger als Doppelstati-on zu betreiben. „Wir sind unseren För-derern gegenüber verpflichtet, mit denuns freiwillig anvertrauten Mitteln ver-antwortungsbewusst umzugehen“, sag-te Fox.

Die DGzRS stellt die BOTTSAND imHerbst 2014 nach mehr als 20 Einsatz-jahren außer Dienst.

Sie dankt den freiwilligen Seenotretternfür ihren Einsatz. Sie können ihrenDienst auf der BERLIN fortsetzen und die

neun fest angestellten Rettungsmänner,von denen jeweils vier rund um die Uhrauf Wache sind, bei Bedarf entsprechendunterstützen.

Für Frühjahr 2015 ist die Eröffnung desneuen Informationszentrums der See-notretter am Laboer Hafen vorgesehen.Es war früher in einer Wohnstraße in Kielbeheimatet und wird nun in einem An-bau des Rettungsschuppens unterge-bracht. Die DGzRS möchte in dieser tou-ristisch zentralen Lage verstärkt auf diehumanitären Aufgaben der Seenotretteraufmerksam machen.

Nach mehr als 20 Einsatzjahren wird das Seenotrettungsboot BOTTSAND im Herbst 2014außer Dienst gestellt.

Wir trauern um . . .… Arnold Fastenau. Er warvon 1973 bis 1992Wachlei-ter in der SEENOTLEITUNGBREMEN. Fastenau trat am 8.August 2014 im Alter von 84Jahren seine letzte Reise an.

… Hans Gärke (Gerke), deram 19. Juli 2014 im Alter von79 Jahren verstarb. Er warvon 1976 bis 1994 Schlosserin der DGzRS-eigenen Werft-halle auf dem Gelände derZentrale in Bremen.

… Horst Krückenberg. Er warvon 1967 bis 1971 Maschi-nist auf dem SeenotkreuzerRUHR-STAHL/Station Am-rum. Er verstarb am 2. Sep-tember 2014 im Alter von 76Jahren.

… Bernd Ziegan, der von2003 bis zu seinem Tod frei-williger Seenotretter aufdem SeenotrettungsbootPUTBUS/Station Lauterbachwar. Er verstarb am 10. Juli2014 im Alter von 55 Jahren.

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Quelle: Thüringische Landeszeitung, Text und Fotos: dpa, Britta Kollenbroich, 7. Juli 2014; mit freundlicher Genehmigung der dpa Deutsche Pres-se-Agentur GmbH, Hamburg, www.dpa.de

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16 17 LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 / 2014

Von der Waterkant bis in die AlpenDie Seenotretter haben auch in denvergangenen Monaten wieder an derKüste und im Binnenland für ihre oft ge-fahrvolle Arbeit geworben. Hier vier Bei-spiele:

Im Juli 2014 informierte die DGzRS in Zü-rich über ihre Aufgaben. Die Teilnahmeam dortigen Hafenfest vom 4. bis 7. Julihatte ihr langjähriger Freund und Förde-rer Hajo Thümen initiiert und organi-siert. Das Hotel „Storchen“ spendete so-wohl Speisen und Getränke als auch denStellplatz für den Container, den dieSchenker Schweiz AG kostenfrei für einekleine Ausstellung zur Verfügung ge-stellt hatte.

Gemeinsam mit dem ehrenamtlichenMitarbeiter Ermo Lehari aus Reutlingenwarb Hajo Thümen an den drei Tagen inintensiven Gesprächen und mit kurzenVorträgen für die DGzRS, die in derSchweiz mehrere tausend treue Fördererhat. Der Lohn der Präsenz: drei neue För-derer, Spenden in Höhe von 500 Euround viele interessante Kontakte.

Einige Tage später waren die Seenotret-ter mit ihrem Informationsmobil inStuttgart beim Hamburger Fischmarkt.Auf dem Karlsplatz stellte ein ehrenamt-liches Team vom 10. bis 20. Juli 2014 denBesuchern ebenfalls fern der Küste mithohem Engagement und großem zeitli-chen Einsatz die unverzichtbare Arbeitder DGzRS vor. Der Hamburger Fisch-markt in Stuttgart ist für die Seenotret-ter jedes Jahr eine der wichtigsten Ver-anstaltungen im Süden Deutschlands.

Und die Bilanz der zehn Tage lässt sichsehen: elf neue Förderer und mehr als10.000 Euro Spenden.

Im Juli und August 2014 informiertendie Seenotretter mit einer großen Son-derausstellung im Auswanderermu-seum „BallinStadt“ in Hamburg über ih-re vielfältigen Aufgaben, oft gefahrvol-len Einsätze und bewegende Geschich-te. Im Mittelpunkt standen historischesRettungsgerät, eindrucksvolle Modellemoderner Seenotkreuzer sowie span-

nende Filme aus der Vergangenheit undGegenwart. Abgerundet wurde die Son-derausstellung mit beeindruckendenBildern des Hamburger Fotografen PeterNeumann.

Ohne die tatkräftige Hilfe der vielen eh-renamtlichen Mitarbeiter wäre die hohePräsenz der Seenotretter in den zurück-liegenden Monaten erneut nicht zu rea-lisieren gewesen. Darum: Vielen herzli-chen Dank an alle Helfer für ihren uner-müdlichen Einsatz!

Die Frankfurter Modellbaugruppe stellte am 2. und 3. August 2014 im Technik-Museum Speyerdetailgetreu Einsätze nach und das Museum bot Sonderführungen über den ehemaligen See-notkreuzer JOHN T. ESSBERGER an. Beides vermittelte den Besuchern ein Eindruck von der Ar-beit der Seenotretter. Foto: Technik-Museum

Der Schauspieler Markus Knüfken (l.) eröffnet mit Volker Reimers,Museumsleiter „BallinStadt“, die Sonderausstellung der Seenotretter.

Viele Menschen informieren sich beim Züricher Hafenfest über dieAufgaben der DGzRS.

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Quelle: Jeversches Wochenblatt, Text und Fotos: Dietmar Bökhaus, 7. Juli 2014

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Neue Ideen für die Förderergewinnung sammelnGespräche mit Freunden und Förderernder DGzRS gehören zum Alltag für dieSeenotretter auf den Stationen. Aus er-ster Hand berichten sie bei vielen Open-Ship-Terminen im Jahr entlang der Küsteund bei ungezählten individuellen Be-sichtigungen von ihrer Arbeit. Oft blei-ben auch Urlauber einfach vor den weit-hin sichtbaren Seenotkreuzern und See-notrettungsbooten stehen, möchtenmehr über die DGzRS wissen und kom-men mit den Besatzungen ins Gespräch.Die „Ideenwerft“ sammelt nun Erfah-rungen aus diesen Begegnungen, umneue Ansätze für die Förderergewin-nung und -bindung zu entwickeln.

Ideengeber der „Ideenwerft“ ist der eh-renamtliche Vorstand der Seenotretter.„Unsere Besatzungsmitglieder unterhal-ten sich fast täglich mit Freunden undFörderern. Dabei erfahren sie viel dar-über, wie die Menschen unsere Arbeitsehen. Diesen Erfahrungsschatz möch-ten wir heben und für neue Ansätze beider Spenderansprache nutzen“, erläu-

tert DGzRS-Vorsit-zer Gerhard Har-der. Die „Ideen-werft“ soll ein Fo-rum sein für denAustausch von Er-fahrungen undIdeen für neue An-sätze zur Förderer-gewinnung.

Welche Publikatio-nen stehen fürwelche Zwecke zurVerfügung? Wel-che Spendenwegegibt es online und offline? An wen kannman sich in der Zentrale mit bestimm-ten Fragen wenden?

13 freiwillige und fest angestellte See-notretter arbeiten auf der „Ideenwerft“mit. Zunächst sind drei Treffen im Jahrvorgesehen, dazwischen erfolgt der Aus-tausch auf elektronischem Weg. Zur„Werft-Crew“ gehören Thomas Engbert

(Station Gelting), Michael Haak (Bor-kum), Birgit Heinze (Gelting), ChristianKoprek (List), Michael Müller (Laboe),Jens Pagel (Prerow), Stephan Prahl (Grö-mitz), Wolfgang Schulz (Neustadt i. H.),Gerd Schwips (Norderney), Hark Seese-mann (Amrum) und Ingo Staack (Trave-münde). Chris Hartmann und Nora Jägeraus der DGzRS-Zentrale moderieren dieGruppe.

Sammelt neue Ideen für die Förderergewinnung und -bindung: dasTeam der „Ideenwerft“.

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18 19 LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 / 2014

Jetzt auch im Leeraner Miniaturland „einsatzbereit“50 Stunden hat Bernd Kruthaup gesägt,geschleift und gelötet, bis das 1:87-Modell des Seenotrettungsbootes WOL-TERA „einsatzbereit“ war. Seit Juni 2014liegt es jetzt im Leeraner Miniaturland,der zweitgrößten ModellanlageDeutschlands, im Hafen der Nordseein-sel Juist.

„Die Idee entstand im Oktober 2013 beider Emslandschau in Papenburg“, er-zählt Bernd Kruthaup. Dort kam der eh-renamtliche Mitarbeiter der DGzRS mitChristoph Adams vom Miniaturland insGespräch, und sie stellten fest, dass dieSeenotretter in der Modellanlage nochnicht vorkommen.

Das sollte sich ändern, fanden beide.Schließlich bildet das Miniaturland aufrund 600Quadratmetern Fläche zahlrei-che Sehenswürdigkeiten der Region Ost-friesland originalgetreu im Maßstab1:87 ab.

In den nächsten Wochen überlegte derbegeisterte Modellbauer Bernd Krut-haup, wie er die Idee umsetzen kann. „Fürmich war es das erste Modell in dieserGröße und das Schwierige war, den Maß-stab einzuhalten“, sagt der 39-Jährige.Schließlich entschied er sich, das Seenot-rettungsboot WOLTERA nachzubauen,

weil ihm für die auf Juist stationierte Ret-tungseinheit Baupläne vorlagen.

Mit viel Liebe zum Detail setzte er dieWOLTERA aus dem besonders leichtenBalsaholz zusammen. In mühevollerKlein arbeit sägte er aus dem Holz diePlanken für den Rumpf und die Teile fürdas Deckshaus aus, klebte sie zusammenund bemalte den Rohbau mit den typi-schen Seenotretter-Farben. 50 Stundensaß er an dem für ihn „ganz besonderen

Modell“, bis er es schließlich im Juni2014 gemeinsam mit Christoph Adamsim Leeraner Miniaturland vor Juist zuWasser ließ. Dort liegt der Zehn-Zenti-meter-Nachbau seitdem im Hafen derNordseeinsel und macht Werbung fürdie Seenotretter. Genauso wie das vonder ehrenamtlichen Mitarbeiterin derDGzRS, Marina Bents, betreute Sammel-schiffchen. Mit einem Unterschied: DieBesucher können es im Maßstab 1:1mitSpenden beladen.

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter der DGzRS Bernd Kruthaup (r.) und Marina Bents übergebendas Modell des Seenotrettungsbootes WOLTERA an Christoph Adams vom Leeraner Miniatur-land.

Essbares Unikat: In ihrer heimischen„Werft“ in Hamburg hat die „Kuchen-bauerin“ Wibke Borrmann zum fünftenGeburtstag ihres Sohnes Ove das Typ-schiff einer völlig neuen Seenotkreuzer-Kuchen-Klasse aus Mehl, Zucker und Ei-ern „zusammengeschweißt“. Es führtein der „Heckwanne“ sogar ein Tochter-boot mit und war in den typischen See-notretter-Farben „gestrichen“. Nachdem „Stapellauf“ hielt der neuartigeSeenotkreuzer allerdings nicht langedem Hunger der Geburtstagsgästestand. Für Ove war er dennoch ein groß-artiges Geschenk – schließlich will erSeenotretter werden, wenn er groß ist.Denn er findet es sehr beeindruckend,dass die Besatzungen auch „bei vielWind und hohen Wellen rausfahren“ –genau dann, wenn seine Familie und ermit ihrer Segelyacht im Hafen bleiben. Kurzlebiges Typschiff der neuen Seenotkreuzer-Kuchen-Kasse

Seenotkreuzer zum Essen

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Die Besatzung der HERMANN MAR-WEDE um Vormann Jörg Rabe (2. v. r.)bestaunte am 26. August 2014 diesesoriginalgetreue, voll fahr- und funkti-onstüchtige 1:25-Modell ihres Schif-fes. Unser ehrenamtlicher MitarbeiterReiner Zapatka (M.) aus Hamm kamdamit „längsseits“. Ohne vorgefertigteTeile verbaute er sieben Jahre lang Ma-terial im Wert eines Kleinwagens, umfür die DGzRS zu werben. Allzeit guteFahrt!

Seenotretter ziehen ins „Miniatur-Wunderland“ einNur knapp über zwei Zentimeter misstein Seenotretter von der Sohle bis zumScheitel – das ist wenig, doch im be-kannten Hamburger „Miniatur-Wunder-land“ sind „Menschen“ nicht größer. SeitKurzem gehören auch 13 Seenotretterund ehrenamtliche Mitarbeiter derDGzRS zu den rund 215.000 Mini-Ein-wohnern der größten Modelleisenbahnder Welt und werben dort für die Arbeitder „Großen“.

Die „Kleinen“ haben an den Landungs-brücken mit ihrem Nachbau des Seenot-rettungsbootes HANS INGWERSEN/Sta-tion Travemünde zum Open Ship festge-macht und einen kleinen Informations-stand aufgebaut. Besucher fotografie-ren, reden mit den Männern in Rot odersteuern eines der drei Seenotkreuzer-Modelle über die Elbe. Mit viel Fantasieund Liebe zum Detail hat die Modell-

bauerin Susanne Sander die Idee ihresKollegen Heiko Mundel umgesetzt. Er istseit vielen Jahren Förderer der DGzRSund ihm war es eine „Herzensangele-genheit“, die Seenotretter in die Ham-burger Speicherstadt zu bringen.

Zweieinhalb Wochen malte, klebte undschnitt Susanne Sander an den Figuren,Booten und Tischen im Maßstab 1:87herum, bis sie den großen Vorbildernpräzise entsprachen. Ein Sammelschiff-chen fehlt genauso wenig wie Faltblät-

ter und das Logo auf den Latzhosen derSeenotretter. „Besonders frickelig warendie drei Seenotkreuzer-Modelle im Maß-stab 1:1.250“, erzählt Heiko Mundel.Doch sie gehören einfach zu einem origi-nalgetreuen Seenotretter-Stand dazu,findet er. Zu bestaunen ist das nachemp-fundene Ensemble täglich in der größ-ten Stadt im Wunderland – in Hamburg.

Öffnungszeiten und Eintrittspreise sindauf der Internetseite www.miniatur-wunderland.de zu finden.

Seit Kurzem sind die Seenotretter mit einem Modell des Seenotrettungsbootes HANS ING-WERSEN im Hamburger „Miniatur-Wunderland“ zu sehen. Fotos: „Miniatur-Wunderland“

Rendezvous mit dem Original

Detailreiches Ensemble an den Landungs-brücken – sogar ein Sammelschiffchen bautedie Modellbauerin Susanne Sander nach.

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Einmal Seenotretter sein – davon träu-men nicht nur viele Kinder, auch man-cher Erwachsener hegt insgeheim oderganz offen diesen Wunsch. Zumindestvirtuell ist er künftig leicht zu erfüllen:Der realitätsnahe PC-Simulator „DieSeenotretter“ ermöglicht es, selbst See-notkreuzer zu steuern. Er ist im Seenot-retter-Shop erhältlich.

„Wir sind von den Seenotrettern so be-eindruckt, dass wir ein Spiel entwickelnwollten, das sich grundlegend von vor-handenen Schifffahrtssimulationen un-terscheidet“, sagt Sebastian Grünwald,künstlerischer Leiter des MünchenerComputerspiele-Entwicklers RealityTwist.

Für den hohen Anspruch, bei allemZwang zur Vereinfachung möglichstrealitätsnah zu sein, kam der Entwick-lungskostenzuschuss durch den bayeri-schen Filmförderfonds wie gerufen. 30Charaktere, von Profisprechern vertont,„erleben“ 20 Einsätze nach DGzRS-Origi-nalunterlagen: Suche und Rettung,Brandbekämpfung, Schleppen und Ber-gen – Routine, aber auch Fälle in schwer-

stem Wetter, fast wie im Bordalltag, ein-schließlich nachempfundenem Funkver-kehr mit der SEENOTLEITUNG BREMEN.Auf Helgoland oder in Sassnitz wird derSpieler Vormann. Er kann Kontrollfahr-ten unternehmen und sich frei über„seinen“ Seenotkreuzer bewegen, umBrücke oder Messe zu erkunden, aberauch die Löschmonitore bedienen oderdas Tochterboot aussetzen, um Einsätzeerfolgreich abzuschließen.

Die 3D-Modelle der Schiffe entstandennach DGzRS-Plänen. Tide, Tageszeit, Wel-len und Wetter von Orkan bis zu potten-

dickem Nebel beeinflussen alle Bewe-gungen in Echtzeit. Das Spiel richtet sichan nautische Anfänger ebenso wie anPatentinhaber: Es gibt eine vereinfachteSchiffssteuerung und eine komplexe Va-riante, in der jede Maschine und die Bug-strahlruder einzeln zu bedienen sind.

Die DGzRS hat die Idee des PC-Spiele-Vermarkters Rondomedia aus Mönchen-gladbach unterstützt, um einen ganzneuen Zugang zu ihrer Arbeit zu eröff-nen. Die Simulation ist im Seenotretter-Shop erhältlich (www.seenotretter-shop.de).

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Bücherschapp

Abenteuer auf Fischland-Darß-Zingst –Lilly, Nikolas und die Seenotretter

Steffi Bieber-Geske und Sabrina Pohle100 Seiten, ISBN: 978-3-942428-28-6,Verlag: Biber & Butzemann, 9,95 Euro

Das spannende Abenteuerbuch fürKinder ab fünf Jahren ist der perfekteLesestoff für den Urlaub an der Ostsee.Die Geschwister Lilly und Nikolas ver-bringen dort ihre Ferien. Robert, einSchulfreund ihres Vaters, ist bei denSeenotrettern und erzählt den beidenKindern aufregende Geschichten vonseiner Arbeit. In dem Buch lernen Kin-der mehr über Land und Leute auf derHalbinsel, und Erwachsene erhaltenTipps, welche Ausflugsziele und Aktivi-täten sich mit Kindern lohnen. Liebe-volle Illustrationen ergänzen die Ge-schichte.

Köhlers FlottenKalender 2015 –Internationales Jahrbuch der Seefahrt

Hans Jürgen Witthöft (Hrsg.)272 Seiten, ISBN: 978-3-7822-1099-7,Koehlers Verlagsgesellsch., 14,95 Euro

Für Seebären genau das Richtige: Köh-lers FlottenKalender 2015. Auch die104. Auflage des maritimen Traditions-werks ist wieder randvoll gefüllt mit in-formativen Reportagen, spannendenGeschichten und unterhaltsamen An-ekdoten aus der Welt der Seefahrt. DerHerausgeber Hans Jürgen Witthöft be-richtet in der Neuausgabe unter ande-rem über das 150-jährige Bestehen derSeenotretter, die Fregatte „Emden“und100 Jahre Marineflieger.

Beide Bücher gibt es im Seenotretter-Shop (www.seenotretter-shop.de).

„Schiff-Simulator:Die Seenotretter“ für den PC

Einmal Seenotretter sein: virtuell ist das mitdem PC-Spiel „Die Seenotretter“ möglich.

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„Bei der SEENOTLEITUNG geborgen und sicher gefühlt“Eine ausgefallene Idee auf einer langenSchiffsreise: Hans Hackbarth vom„Flensborg Yacht Club“ hat unter denClubmitgliedern eine handelsüblicheWasserflasche versteigert. Die hatten erund seine beiden Mitsegler Hans WernerPetersen und Frank Stelzer bei ihrem6.750 Kilometer langen Törn vom italie-nischen Lignano bis ins schleswig-hol-steinische Flensburg an Bord gebunkert.Den Erlös in Höhe von 444 Euro spende-te er an die Seenotretter, die den Seglernauf ihrer Reise in einer misslichen Situa-tion geholfen hatten.

Es ist ungemütlich in der Adria: Bei star-ken Winden aus Südosten hat sich eineunangenehme kurze Welle aufgebaut.Sie wirft die 12Meter lange Segelyacht„Aphrodite 42“ hin und her. Ralf Hack-barth kämpft mit seinem rebellierendenMagen – er ist seekrank. Skipper HansWerner Petersen verkraftet das Schau-keln dagegen besser. Erst einen Tag zu-vor haben die beiden den italienischenHafenort Lignano verlassen, um die Se-gelyacht ins rund 3.650 Seemeilen (rund6.760 Kilometer) entfernte Flensburg zubringen. Es sollte nicht der einzige Zwi-schenfall bleiben, den sie gemeinsammit dem später eingestiegenen drittenCrewmitglied Frank Stelzer auf ihrer„abenteuerlichen Reise“ vom 20. Aprilbis 4. Juni 2014 erlebt haben, erzählt RalfHackbarth. Für den Takelmeister des Se-gelvereins „Flensborg Yacht Club“ ist esder erste lange und anspruchsvolle Se-geltörn in seinem Leben.

Wenige Tage später fällt bei Flaute plötz-lich der Motor aus: Alle Versuche, ihn mit

Bordmitteln wieder in Gang zu bekom-men, scheitern. Sie beschließen, sich vor-erst treiben zu lassen und bei auffri-schendem Wind zum Yacht- und Fische-reihafen Roccella-Ionica an der italieni-schen Südwestküste zu segeln, um dortden Motor reparieren zu lassen. Doch esbleibt über Stunden windstill – das zerrtan ihren Nerven.

Sie werden immer unruhiger und rufenschließlich per Funk um Hilfe. Niemandantwortet. Erst ein Telefongespräch mitder SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRSberuhigt sie: „Der äußerst hilfsbereiteMitarbeiter Roland Erdmann stellte eineVerbindung zur italienischen Küstenwa-che Guardia Costiera her“, erinnert sichRalf Hackbarth. Diese organisiert ein Fi-scherboot aus Roccella-Ionica, das sieschließlich in den Hafenort schleppt.

Zwischendurch immer wieder kurze Te-lefonate mit Bremen: „Wir haben unssehr geborgen und sicher gefüllt“, lobtder Segler die Arbeit der SEENOTLEI-TUNG BREMEN.

Ob es diese positive Erfahrung war, dieihn bei einer Nachtwache in der Biskayaauf die Idee mit der Versteigerungbrachte, kann Ralf Hackbarth nicht mehrgenau sagen: Auf jeden Fall will er nachseiner Rückkehr in Flensburg eine vonden 150 in Italien gebunkerten Wasser-flaschen zugunsten der DGzRS verstei-gern. „Analog zu den früher in Flensburgverkauften Übersee-Rumflaschen solltees doch möglich sein, eine Flasche mitmittelmeerverwöhntem und atlantikge-schaukeltem Wasser an den Mann zubringen“, denkt er sich.

Auf der jährlichen „Pinsetour“ seines Se-gelvereins „Flensborg Yacht Club“ amPfingstwochenende nach Høruphavsetzt er schließlich seine Idee um: AmPfingstsamstag, 7. Juni 2014, versteigerter unter den Mitgliedern die Zwei-Liter-Plastikwasserflasche und ist noch heuteüber den Erfolg erstaunt: „Ich hatte ge-hofft, anschließend vielleicht 20 oder 30Euro in eines der Spendenschiffchenstecken zu können“, sagt er. Doch es kamganz anders: Segler Ralf Kohrs bekam fürseine Gebot in Höhe von stolzen 260Euro den Zuschlag für die handelsübli-che Flasche. Das Ergebnis motovierteRalf Hackbarth an dem Abend nochweitere Spenden zu sammeln undschließlich überwies er 444 Euro an dieDGzRS.

Hans-Werner Petersen (v. l.), Ralf Kohrs, Ralf Hackbarth und Frank Stelzer mit der weit gesegel-ten Wasserflasche, die sie zugunsten der Seenotretter versteigerten.

Dank der Vermittlung der SEENOLEITUNG BREMEN wird die manövrierunfähige „Aphrodite42“ in einen italienischen Hafen eingeschleppt.

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3.555 Euro für das erste Fass MatjesFische und Seenotretter, das passt auchfür die Veranstalter der 31. Tour de Mat-jes zusammen. Darum versteigerten siedas erste holländische Matjes-Fass aufBremer Boden am 12. Juni 2014 zuguns -ten der DGzRS, die sich am Ende über3.555 Euro freuen konnte.

Seit 31 Jahren beginnt in Bremen dieGourmet-Tour des neuen holländischenMatjes zu den Fischliebhabern in der ge-samten Bundesrepublik. In diesem Jahrwaren mehrere Hundert Besucher zumStartschuss der neuen Matjes-Saisonauf den Domshof gekommen, um dieers ten jungen Heringe zu probieren undauf das erste Fass mit dem frischen Fischzu bieten. Fünf Euro reichten hierfür beider amerikanischen Versteigerung aus.

Mit Witz und Eloquenz verstand es derAuktionator Dr. Matthias Keller, Ge-schäftsführer des Fisch-Informations-

zentrums e. V., dem Publikum immerwieder einen weiteren Geldschein ausdem Geldbeutel zu „schnacken“. Bei3.555 Euro war dann aber endgültigSchluss. Das Geld überreichten HeikeKück, Direktorin des Zoos am Meer in

Bremerhaven, und Peter Koch-Bodes,Vorsitzender des Fischfachhandels imBundesverband des Deutschen Lebens-mittelhandels e. V., an Hans-Joachim Ka-tenkamp, Leiter des Informationszen-trums Nordwest der Seenotretter.

Noch ist das Matjes-Fass nicht versteigert: Heike Kück (v. l.), Hans-Joachim Katenkamp, Dr. Mat-thias Keller und Peter Koch-Bodes auf der Veranstaltungsbühne.

WC-Benutzung im Hafen gegen Spende

„Es ist für mich Ehrensache, die harteund gefahrvolle Arbeit der Seenotretterzu unterstützen“, begründete StefaniePopp den Einsatz des gesamten Teamsdes „JadeWeserPort-InfoCenters“ in Wil-helmshaven für die DGzRS.

„Die Besatzungen fahren zu jeder Tages-zeit und bei jedem Wetter hinaus, umbedrohten Menschen auf See rasche Hil-fe zu bringen. Daher brauchen sie auch

jede Hilfe von uns Menschen an Land“,unterstrich Popp bei der Spendenüber-gabe am 17. Juni 2014 in Wilhelmsha-ven.

Und weiter: „Wir verstehen uns im Info-Center als Bestandteil des Hafens undals Bindeglied zwischen den interessier-ten Besuchern und den Dingen, die dieMenschen hier an der Küste faszinierenoder anziehen: Hafen, Schiffe, Seefahrt

und die Menschen.“ Daher habe sie sichGedanken gemacht, wie sie die Arbeitder Seenotretter auch mit barer Münzeunterstützen kann. Urlauber und Einhei-mische, die das Gebiet um den Jade-We-ser-Port zum Spaziergang oder zur Erho-lung nutzen und keine Gäste des Info-Centers sind, stellen oft die Frage: „Kön-nen Sie mir bitte sagen, wo die nächsteToilette ist?“ Die Antwort der Mitarbei-ter lautet: „Hier bei uns.“

Dafür nehmen sie jedoch kein Geld, son-dern weisen dezent auf das Sammel-schiffchen der DGzRS im Vorraum derWCs hin. „So bieten wir einen doppeltenNutzen: Die Spaziergänger sind froh, aufunsere Toilette gehen zu können undfreuen sich, eine sinnvolle Hilfsorganisa-tion zu unterstützen“, fasste MitarbeiterThomas Böttcher die Resonanz der Men-schen zusammen.

„Aber auch die vielen Besucher des Info-Centers beladen die kleinste Bootsklasseder Seenotretter sehr gerne“, sagte Bött-cher. So löschte Günter Thoß, ehrenamt-licher Mitarbeiter der Seenotretter, al-lein im vergangenen Jahr rund 1.200Euro aus dem Sammelschiffchen.

Lohnender Ankerplatz (v. l.): Stefanie Popp, Geschäftsführerin des „JadeWeserPort-InfoCen-ters“, die beiden ehrenamtlichen Mitarbeiter der DGzRS, Reinhold Klöpper und Günther Thoß,Hans-Joachim Katenkamp, Leiter des Informationszentrums Nordwest der Seenotretter, sowieInfo-Center-Mitarbeiter Thomas Böttcher bei der Spendenübergabe

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Die gute Urlaubstat auf der Nordseeinsel JuistFußballbegeistert sind viele in der Evan-gelischen Kirchengemeinde St. ReinoldiDortmund. Das kam in diesem Sommerden Juister Seenotrettern zugute.

Aus dem Ruhrgebiet hatten sie sich An-fang Juli 2014 auf den Weg gemacht, um14 Sommertage auf Juist zu genießen:40Urlauber aus Dortmund. Und auch im

Ferienzentrum der Evangelischen KircheDortmund war in den Wochen der Welt-meisterschaft das Fußball-Fieber ausge-brochen.

Gemeinsam verfolgten sie die Begeg-nungen in Brasilien und sammeltenTipp-Einlagen für die WM-Spiele. Schnellstand fest: Auf eine Auszahlung sollteverzichtet werden. Alt und Jung stocktenden „Pott“ auf und beschlossen, ihreSammlung den freiwilligen Seenotret-tern auf der Nordseeinsel zu spenden.

Am 18. Juli 2014 trafen sich die Teilneh-mer der generationsübergreifendenFreizeit im Inselhafen am Liegeplatz desSeenotrettungsbootes WOLTERA mitdem Vormann der Station, Hauke Jans-sen-Visser. Pfarrer Hartmut Neumann,Leiter der Dortmunder Reisegruppe,übergab ihm dort 250 Euro – zur Freudeder freiwilligen Seenotretter und der Ur-lauber, die auch in den „schönsten Wo-chen des Jahres“ Gutes tun konnten.

Urlauber aus Dortmund unterstützen die freiwilligen Seenotretter auf Juist um VormannHauke Janssen-Visser (Mitte).

Harte Jungs mit Herz: 2.600 Euro für die SeenotretterSie sind zwar keine Monarchisten, nen-nen sich aber trotzdem „Royalisten“. DerGrund: Ihre Leidenschaft gehört der„Royal Star“ – einem Zweirad aus der ja-panischen Motorradschmiede Yamaha.Einmal im Jahr treffen sie sich zum Aus-tausch von Tipps und Tricks, aber auchum ihre Freundschaften zu vertiefen. Die18. Zusammenkunft ihres Clubs „RoyalStar Germany“ fand vom 28. Mai bis 1.Juni 2014 in Ueckermünde statt.

Und dass die Motorradfahrer nicht nurBenzin im Blut haben und begeisterteSchrauber sind, bewiesen sie am 31. Mai2014 bei der WassersportveranstaltungHaff-Sail in Ueckermünde: Umrahmt vonzehn imposanten Maschinen überreich-ten die „Royalisten“ auf der Bühne eine2.600-Euro-Spende an den freiwilligenSeenotretter Ulf Albrecht von der Stati-on Ueckermünde.

Das gemeinnützige Engagement ist seitJahren fester Bestandteil des deutsch-landweiten Clubtreffens: Stets unter-stützen die Mitglieder eine Organisationaus der Region, in der ihre Zusammen-

kunft stattfindet. Nach einem Vorschlagvon Mitorganisator Wolf-Rüdiger Bandi-

ko fiel in diesem Jahr die Wahl auf dieSeenotretter als Spendenempfänger.

Der freiwillige Seenotretter Ulf Albrecht (l.) und der Leiter des Informationszentrums Nordostder DGzRS, Jörg Westphal (2. v. r.), nehmen den symbolischen Spendenscheck von Mario Meyer(2. v. l.), Präsident „Royal Star Germany“, und Clubmitglied Wolf-Rüdiger Bandiko entgegen.

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24 25 LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 / 2014

Die Seenotretter sind unverzichtbar, fin-den Kerstin Sprenger und Sven Mar-quardt aus dem Ostseeort Barhöft. Des-halb haben die Inhaberin der „Proviant-kiste“ und der Hafenmeister am 14. Juni2014 das Hafenfest genutzt, um für dieSeenotretter Geld zu sammeln. Viele Be-sucher waren schnell von der Notwen-digkeit der DGzRS überzeugt und öffne-ten bereitwillig ihr Portemonnaie, umdie aufgestellten Sammelschiffchen mitScheinen und Münzen zu beladen. DasErgebnis am Abend: 400 Euro für die Ar-beit der Seenotretter.

Das Geld überreichte Sven Marquardtam 1. August 2014 an die Besatzung des

Seenotkreuzers THEO FISCHER. Für dieSeenotretter um Vormann Lutz Gries-berg ist er kein Unbekannter: In den ver-gangenen Jahren musste die DGzRS denSeenotkreuzer mehrfach vom NothafenDarßer Ort nach Barhöft verlegen, da dieZufahrt zu seiner angestammten Stati-on immer wieder versandet und nichtbefahren werden kann. Als einziger Ha-fen auf einem langen Küstenstreifen abWarnemünde Richtung Osten hat derSchutzhafen für die Seenotretter jedocheine entscheidende strategische Bedeu-tung, weil er sich im Gegensatz zum re-lativ weit entfernten, östlich gelegenenBarhöft in unmittelbarer Nähe zur vielbefahrenen Kadetrinne befindet.

Hafenmeister Sven Marquardt (M.) überreicht Vormann Lutz Griesberg (2. v. r.) im Beisein derSeenotretter Andreas Pohola (l.), Bernd Patzelt (2. v. l.) und Ulf Dietrich die 400-Euro-Spende.

Für die OutSmart GmbH gehört das En-gagement für die DGzRS zur Firmenkul-tur. Schließlich ist das Unternehmen ausder Offshore-Windenergie-Branche „imNotfall auf die Seenotretter angewie-sen“, sagte OutSmart-MitarbeiterinAntje Frese am 17. Juni 2014 bei der offi-ziellen Spendenübergabe in der DGzRS-Repräsentanz in Hamburg. Denn jeder-zeit können Mitarbeiter unter anderembei Fahrten von und zu den Offshore-Windparks auf Nord- und Ostsee in ge-fährliche Lagen geraten.

Mit seiner 500-Euro-Spende möchte dasUnternehmen die DGzRS dabei unter-stützen, „die Sicherheit auf See weiter zuerhöhen, und zudem das große ehren-amtliche Engagement der Männer undFrauen würdigen, die unter Einsatz ihresLebens Menschen aus Seenot retten“,betonte Frese. Als rein spendenfinan-zierte Organisation ist die DGzRS auf je-

den noch so kleinen Beitrag angewiesen,„wenn auch in Zukunft Menschen inNotsituationen auf See schnell und ef-fektiv geholfen werden soll“, unterstrichder Leiter der DGzRS-Repräsentanz Kapi-tän Ralf Krogmann.

Symbol der Verbundenheit: OutSmart-Mitar-beiterin Antje Frese und Kapitän Ralf Krog-mann, Leiter der DGzRS-Repräsentanz inHamburg, halten das Sammelschiffchen derSeenotrettern in Händen.

500 Euro für Sicherheit auf See

Fleißig Spenden gesammelt

• Spende dank Segeltaschen-Aktion:Die Simoneit Sail & Service GmbHaus Neustadt i. H. hat die Messe „han-seboot ancora boat show“ vom 23.bis 25. Mai 2014 in der Hafenstadtfür eine besondere Kinder-Aktion ge-nutzt. Mädchen und Jungen durftenunter dem Motto „Gestalte Deine Se-geltasche“ in der Segelmacherei derFirma mit Stift, Schere und Kleber amindividuellen Aussehen ihres „Beu-tels“ feilen – und das alles kostenlos.Allerdings baten die Mitarbeiter dieEltern um eine Spende für die See-notretter. Das aufgestellte Sammel-schiffchen war am Ende mit rund 73Euro „beladen“.

• Radelnde Seenotretter: Eine außer-gewöhnliche Spende haben die See-notretter der Station Laboe erhalten.Barbara und Michael Baadge über-reichten ihnen am 20. Juni 2014 einFahrradergometer: „Als langjährigeSpender der DGzRS wissen wir, dassdie Rettung von Menschen aus See-not die Besatzungen manchmal vorgroße Herausforderungen stellt.“ Ausdiesem Grund müssen die Seenotret-ter nicht nur exzellent ausgebildetsein und über eine zuverlässige Tech-nik verfügen, sondern auch eine ro-buste Gesundheit besitzen und kör-perlich fit sein. Dank der Spende derFamilie Baadge hat die Besatzung inLaboe jetzt ein wetterunabhängigesTrainingsgerät, auf dem sie regelmä-ßig und gezielt das Herz-Kreislauf-System und die Beinmuskulatur fürdie kommenden schweren Einsätzestärken kann. Das Fahrradergometerwird zukünftig im Stationsgebäudestehen.

„Testfahrt“: Spender Barbara und MichaelBaadge (3. v. r.) mit der Besatzung desSeenotkreuzers BERLIN um Vormann Mi-chael Müller (l.) bei der Übergabe des Er-gometers.

Danke!

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Danke!Spende nach erfolgreichem Einsatz

Sammelschiffchen feiert mit

Uwe Hasemann aus dem niedersächsi-schen Hanstedt hat am 1. Mai 2014 diefreiwilligen Seenotretter der StationDamp vom Strand aus dabei beobach-tet, wie sie vor dem Ostseebad eine ma-növrierunfähige Segelyacht mit einemMann an Bord aus der gefährlichenBrandungszone befreiten. Beeindrucktvon dem schnellen und professionellenEingreifen der Besatzung des Seenotret-tungsbootes KARL VAN WELL spendeteer ihnen gemeinsam mit seiner Frau Ma-gret einen LED-Handscheinwerfer imWert von rund 300 Euro.

Das Ehepaar besitzt schon seit vielenJahren ein Segelboot im Hafen vonDamp und weiß um die Gefahren, dieauf See lauern und jeden Skipper schnellin gefährliche Situationen bringen kön-nen: „Deshalb möchten wir uns mit un-serer Spende auch für die ehrenamtlicheArbeit der Seenotretter für die Wasser-

sportler bedanken“, sagte Uwe Hase-mann bei der Spendenübergabe. DerLED-Handscheinwerfer ist für die Crewum Vormann Thomas Schulze bei Dun-kelheit ein sehr wichtiges Hilfsmittelbeim Ausleuchten von Havaristen undbei der Suche nach Schiffbrüchigen.

Neue Ausrüstung für die Seenotretter ausDamp: Uwe Hasemann und Vormann Tho-mas Schulze mit dem LED-Handscheinwerfer

Mit Yachtelektronik, Schiffsausrüstungund maritimer Mode ist „Marks Mari-tim“ in Schleswig kürzlich vom Wiking-hafen an den Stadthafen gezogen. An-lässlich der Geschäftseröffnung im Neu-bau der Stadtwerke Ende April standendie Sammelschiffchen der DGzRS imMittelpunkt der Feier. GeschäftsführerHeiko Ebsen hatte die Einnahmen ausdem Bratwurst- und Bierverkauf als

Spende an die Seenotretter vorgesehen.Und so war das Sammelschiffchen amEnde mit fast 500 Euro prall gefüllt. Er-gänzt wurde die Spende noch mit demErlös aus einer Tombola. Rund 715 Euroübergab Ebsen am 14. Juli 2014 imBeisein von Vormann der Freiwilligen-Station Schleswig Paul Cugier undVerkäuferin Gesa Neels an den Sammel-schiffchenbetreuer Paul Wetzel.

Spenden macht Spaß (v. l.): Paul Wetzel, freiwilliger Seenotretter und zugleich ehrenamtlicherMitarbeiter der DGzRS an Land, nimmt das Geld von Heiko Ebsen, Geschäftsführer „MarksMaritim“ entgegen; mit dabei sind Verkäuferin Gesa Neels und der Vormann der StationSchleswig, Paul Cugier.

• Kickern gegen Kohle: Die Fußball-weltmeisterschaft in Brasilien hat esauch bis zur Messe „Windforce“ in dieBremer Messehallen geschafft. AmStand der Firma „conferdo“ ausEsterwegen konnten sich vom 17. bis19. Juni 2014 Messebesucher undAussteller bei einer Runde am Tisch-kicker wie Neuer, Müller, Lahm undCo. fühlen oder ein spielentscheiden-des Tor wie Mario Götze schießen.„Mitdrehen“ durfte jeder, der vorSpielbeginn ein bisschen Geld insSammelschiffchen der Seenotrettergesteckt hatte. Nach vielen spannen-den Begegnungen an den dreiMesse tagen waren rund 150 Euro im„Pott“, die der Anlagenbauer aus demEmsland an die DGzRS weiterleitete.Vielen Dank für die nachahmenswer-te Idee!

Spielerlös für die Seenotretter: „confer-do“-Prokurist Andreas Pflügge (l.) undGeschäftsführer Dipl.-Ing. Georg Stichter-nath mit dem gefüllten Sammelschiff-chen

• Schlemmen und spenden: Die„Norddeutsche Grünkohlgemeinde“in Singapur hat 2014 ein weiteresMal ein Grünkohlessen zugunstender Seenotretter veranstaltet – wie-der mit großem Erfolg: Alle Stühlewaren am 7. März 2014 im Festsaaldes Traders-Hotel besetzt, und die ge-sammelte Spende in Höhe von 7.600Euro war erneut herausragend. Auchbei der 23. Auflage waren alle Gästeselbstverständlich im Fischerhemderschienen und pflegten im südost-asiatischen Stadtstaat den Brauchaus Norddeutschland.

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Die Deutsche Post AG hat die DGzRS einweiteres Mal mit einer 1.000-Euro-Spende unterstützt. Das Geld floss in dieturnusgemäße Generalüberholung desSeenotrettungsbootes OTTO BEHR derFreiwilligen-Station Wilhelmshaven, dasim Sommer 2014 in der DGzRS-eigenenWerft in Bremen gewartet wurde. ZurÜbergabe besuchte Stefanie Becker, Ver-triebsmanagerin der Deutschen Post,am 9. Juli 2014 die Zentrale der Seenot-retter.

Stefanie Becker informierte sich vor Ortüber die Aufgaben der Seenotretter unddie Fortschritte bei den Arbeiten an der

OTTO BEHR. Die Bedeutung der DGzRSsei wohl allen Menschen an den Küstenund vielen im Binnenland bewusst, sag-te die Vertriebsmanagerin.

„Für die Deutsche Post, die Tag für Tagund bei Wind und Wetter mit 99.000 Zu-stellern bundesweit in allen RegionenDeutschlands unterwegs ist, ist körperli-che Fitness ebenso wichtig wie eine guteAusrüstung, das ist bei den Seenotret-tern nicht anders“, sagte Becker. „Des-halb spenden wir für die Reparatur derOTTO BEHR, denn ohne ein einsatzberei-tes Boot können die Retter nicht hinaus-fahren.“

Spendenübergabe in der hauseigenen Werfthalle der DGzRS in Bremen: Erwin Clausen (v. l.),Vormann der OTTO BEHR, Seenotretter Günter Thoß, Stefanie Becker, Volker Horling, Meisterder hauseigenen Werft, und Seenotretter Günther Hahn vor der OTTO BEHR.

Metallbaufirma verzichtet auf GeschenkeZum zehnjährigen Bestehen seiner Me-tallbaufirma hat Gerald Laarz aus Wol-gast seine Freunde, Geschäftspartnerund Kunden um Spenden für die Seenot-retter gebeten. Auf Geschenke verzich-tete der Unternehmer ganz bewusst, umdie Arbeit der DGzRS auf der StationGreifswalder Oie zu unterstützen.

Gratulanten, befreundete Firmen undAuftraggeber des im Bereich Wolgast,Usedom und Greifswald tätigen Unter-nehmens mit sechs Mitarbeitern zeig-ten sich großzügig: Beim Besatzungs-wechsel des Seenotkreuzers EUGEN am19. August 2014 in Freest übergab Laarz1.200 Euro an Vormann Hartmut Trade-

mann und seine Mannschaft. Der Unter-nehmer ist in seiner Freizeit selbst Was-sersportler, hat die Hilfe der Seenotretteraber glücklicherweise bisher noch nichtin Anspruch nehmen müssen. Dennoch

ist es im wichtig, die selbstlose Arbeitder Seenotretter zu unterstützen. DieDGzRS wird die Spende seiner Gratulan-ten dazu verwenden, die Ausrüstung derStation Greifswalder Oie zu ergänzen.

Gerald Laarz übergibt die Spende seiner Gratulanten an Maschinist Marco Klossek (v. l.), Vor-mann Hartmut Trademann und Rettungsmann Denny Fastnacht auf dem Seenotkreuzer EUGEN.

Seenotretter dank der Deutschen Post AG gut ausgerüstet

• Gute Nachbarschaft: Die Alte Ton-nenhalle in List mit ihren kleinen Lä-den, Restaurants und dem SylterKreuzfahrtenkontor liegt gegenüberdem Stationsgebäude der Seenotret-ter. Man kennt sich, man grüßt sich,und man schätzt sich. Als die Ge-schäftsinhaber vom 20. bis 22. Juni2014 den zehnten Geburtstag derEinkaufszeile feierten, bedachten siedaher auch ihre Nachbarn in Rot undspendeten einen Teil des Tombola-Erlöses an die Seenotretter. Die 390Euro überreichten am 4. Juli 2014 Jo-chen Postfeld und Udo Fremder vomSylter Kreuzfahrtenkontor stellver-tretend für alle Beteiligten an die Be-satzung des in List stationierten See-notkreuzers PIDDER LÜNG.

Die Geschäftsführer des Sylter Kreuzfahr-tenkontors, Jochen Postfeld (2. v. l.) undUdo Fremder (r.), überreichen die Spendean Vormann Christian Koprek (M.) sowiedie Seenotretter Gerd Reinfeld (l.) undMarcel Hurtienne.

Danke!

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„Eine besondere Gesellschaft“

Für die freiwilligen-Besatzung des See-notrettungsbootes WUPPERTAL der Sta-tion Maasholm hat es am Tag der See-notretter, 27. Juli 2014, eine schöneÜberraschung gegeben: Wolfgang Woh-lers, ehrenamtlicher Mitarbeiter derDGzRS, war aus Wuppertal angereist,um eine 1.500-Euro-Spende der Stadt-sparkasse Wuppertal zu übergeben. DieStadtsparkasse hatte sich bereits in derVergangenheit mehrfach finanziell fürdie DGzRS engagiert.

„Viele Menschen aus unserer Gegendzieht es zum Urlaub an die Ostsee, undsie kennen die Seenotretter“, begründe-te Dr. Peter H. Vaupel vom Sparkassen-vorstand die neuerliche Spende. „Des-halb freut es uns, auf diese Weise diekomplett freiwillig finanzierte und ei-genverantwortliche DGzRS bei ihrer Auf-gabe zu unterstützen, Menschen ausSeenot zu retten.“

Erst im Frühjahr hatte die Stadtsparkas-se in ihren Räumen eine Ausstellungüber die Seenotretter gezeigt. „Wir ha-ben uns über das große Interessen unse-rer Kunden an der DGzRS sehr gefreut“,sagte Vaupel. „Darum spenden wir gernerneut für das Seenotrettungsboot, dasden Namen unserer Stadt trägt.“

Aus den Händen von Wolfgang Wohlersnahm Andreas Doose, freiwilliger Vor-mann der Station, den symbolischenSpendenscheck entgegen. „Auch jetztam Tag der Seenotretter sind viele Men-schen aus Nordrhein-Westfalen hier“,sagte Vormann Doose, „es ist großartig,dass die Stadtsparkasse ihre Verbunden-heit mit unserer Station zeigt, geradeweil unser Boot WUPPERTAL heißt.“

Der ehrenamtliche Mitarbeiter der DGzRS, Wolfgang Wohlers (3. v. l.) übergibt den symboli-schen Spendenscheck an Vormann Andreas Doose (r.). Mit im Bild von der Freiwilligenbesat-zung: Steffen Ottsen (l.), Yannick Hänelt (2. v. l.) und Florian Laß.

Lukas Seyferth aus Liebenburg im Harz-vorland ist ein eingefleischter Seenot-retter-Freund und „total begeistert“ vonder DGzRS, wie er selbst sagt. Den En-thusiasmus des Neunjährigen spürtenseine Mitschüler und seine Sachkunde-lehrerin, als er im Mai 2014 an der örtli-chen Grundschule ein Referat über dieArbeit der Seenotretter hielt. Anders istdas stattliche Spendenergebnis vonrund 40 Euro nicht zu erklären.

Illustriert hat Lukas seine Worte mit ei-nem selbst gestalteten Plakat, das er mit„eine besondere Gesellschaft“ überschrieben hatte.

Und besonders war auch seine Leistung:Seine Lehrerin gab dem Drittklässler fürseinen Vortrag die Bestnote – eine 1.

Überzeugendes Referat: Der neunjährige Lu-kas Seyferth bekam für seinen Vortrag überdie Seenotretter eine 1.

Danke!• Pitchen, putten und chipen: Auchbei der elften Auflage ihres „CharityGolf Cups“ am 13. Juni 2014 hat dieDeutsche Bank auf Startgelder ver-zichtet und stattdessen die Teilneh-mer um eine Spende für die Seenot-retter gebeten. Die Einnahmen run-dete das Geldinstitut erneut großzü-gig auf. Den symbolischen Spenden-scheck in Höhe von 25.000 Euro über-reichte Dr. Martin Klinkhammer, Mit-glied der Geschäftsleitung der Deut-schen Bank in Bremen, nach dem Tur-nier in Garlstedt bei Bremen anDGzRS-Vorsitzer Gerhard Harder.

Dr. Martin Klinkhammer (l.) übergibt densymbolischen Spendenscheck an DGzRS-Vorsitzer Gerhard Harder.

Foto: Hanse-Schnack/Lena Lühmann

Wuppertal spendet für WUPPERTAL

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LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 / 201428 29

Hochzeitsgeschenke für die SeenotretterKaum jemand kommt in Neu-harlingersiel an der ostfriesi-schen Nordseeküste an denSeenotrettern vorbei – fürHeike Klattenberg gehörtensie schon zur Kindheit und Ju-gend dazu. War doch ihr VaterHinrich Klattenberg von Be-ruf Seenotretter. Regelmäßigist er auf dem SeenotkreuzerGEORG BREUSING, der da-mals auf Borkum stationiertwar, im Einsatz gewesen.

Nach endgültigem Dienst-schluss engagierte sich Hin-rich – von allen „Hinni“ ge-nannt – weiter, nämlich eh-renamtlich in dem allen Neu-harlingersiel-Urlaubern wohlbekannten Rettungsschup-pen der DGzRS. Dieser erzählt auf vielfäl-tige Art und Weise von der bewegendenGeschichte der Seenotrettung. Als Gestean die Seenotretter haben nun HeikeKlattenberg und Jochen Hufschlag an-

lässlich ihrer Hochzeit im Sommer 2014auch um Spenden für die Seenotrettergebeten und konnten im Juni die großar-tige Summe von 825 Euro an die DGzRSüberweisen.

Familienbande: Heike Klattenberg, Hinrich Klattenberg(M.) und Jochen Hufschlag mit einem Sammelschiffchender Seenotretter

Danke!

• Geschenke für die Seenotretter: SeitJahren verfolgt Horst Kapelke ausKiel die Arbeit der Seenotretter mitgroßem Interesse. Deshalb war esihm ein besonderes Anliegen, seinen80. Geburtstag für eine Spendenakti-on zugunsten der DGzRS zu nutzen.Bereits auf den Einladungskarten zuseiner Feier am 21. Juni 2014 im Ver-einsheim des THW Kiel wünschte ersich keine Geschenke, sondern eineSpende für die Seenotretter. Dabeibeließ es der Jubilar jedoch nicht: Aufdem Fest erzählte sein Freund, derschleswig-holsteinische EntertainerJonny „Küstenlümmel“ Hansen, denGästen zwischen seinen musikali-schen Auftritten viel von der mitun-ter gefahrvollen Arbeit der Seenot-retter und animierte das Publikumimmer wieder, den einen oder ande-ren Geldschein zusätzlich in die Sam-melbox zu stecken. Und das Ergebnisder gemeinsamen Anstrengung lässtsich sehen: 410 Euro überwies HorstKapelke auf das Spendenkonto derSeenotretter.

• Schleppen dank „Espabau“: Die Bre-mer Wohnungsbaugenossenschaft„Espabau“ hat sich im Mai 2014 einweiteres Mal finanziell für die See-notretter engagiert. Das Unterneh-men spendete 1.000 Euro für denSeenotkreuzer-Neubau mit der inter-nen Bezeichnung SK 35. Dieser völligneu konstruierte 28-Meter-Seenot-kreuzer ist als leistungsfähiger Nach-folgetyp für die bewährte 27,5-Me-ter-Klasse vorgesehen. Das Typschiffsoll nach seiner Taufe zum Jubiläumder DGzRS im kommenden Jahr aufAmrum stationiert werden. Das Geldwerden die Seenotretter für den Kaufeiner Schleppleine verwenden.

An Bord des Seenotkreuzers BERLIN/Sta-tion Laboe übergibt Mark Bohn, Mitgliedder „Espabau“-Geschäftsleitung, symbo-lisch eine Schleppleine an Jörg Ahrend,Leiter des DGzRS-Infozentrums Nord

Gegen Wind, Regen und KälteDie Sparkasse Vorpommern ist seit vie-len Jahren verlässlicher Partner der See-notretter. Das Geldinstitut unterstütztsie regelmäßig mit großzügigen Spen-den. Zuletzt am 2. Juli 2014: Auf demSeenotkreuzer HARRO KOEBKE über-reichte Marktbereichsleiter Thomas Rit-zer eine 2.000-Euro-Spende an VormannHartmut Mühlwald.

„Die Sparkasse Vorpommern sieht überihr Kerngeschäft der Finanzdienstleis -tungen hinaus eine besondere Verant-wortung für die Region. Die Förderungder Rettungseinheiten der vor Ort ansäs-sigen Stationen der DGzRS nimmt hier-bei eine besondere Stellung ein“, sagteRitzer. Von dem Geld sollen fünf neueSchwerwetterjacken für die Besatzun-gen der DGzRS-Stationen auf den Ost-seeinseln Rügen und Hiddensee gekauftwerden. Die erste Jacke für einen See-notretter der HARRO KOEBKE nahm Vor-mann Hartmut Mühlwald in Sassnitzvon Ritzer entgegen.

Thomas Ritzer überreicht Vormann HartmutMühlwald die erste von fünf neuen Schwer-wetterjacken.

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Seenotretter-Experte

Spende auf Rädern

Danke!Danke!Der zehnjährige Matties Brummund ausGütersloh ist Seenotretter-Experte underfolgreicher Fundraiser in einem: DerViertklässler hat in einem Schulprojektsowohl einen fundierten Fachaufsatzüber die Arbeit der DGzRS geschrieben,als auch von seinen Mitschülern Geld fürdie Seenotretter gesammelt.

Im Juli 2014 brachte er während einerUrlaubsreise nach Laboe die rund 36Euro persönlich bei der Besatzung desdort stationierten Seenotkreuzers BER-LIN vorbei. „Ich wurde supernett emp-fangen, und es war ein tolles Erlebnis“,schwärmte Matties nach seinem Besuchauf dem Kreuzer. Diesen kennt er bereitsseit vielen Jahren, da seine Eltern ein Fe-rienhaus in dem Hafenort besitzen.

Matties Brummund mit den „supernetten“Seenotrettern der BERLIN (v. l.): MaschinstRolf Oster, Maschinist Dirk Göttsch, VormannWolfgang Höck und Maschinist MichaelPelzer.

Immer häufiger surren sie leise über denAsphalt von Städten oder Urlaubsorten:die elektrisch betriebenen „Segways“.Auch auf Norderney bietet das Unter-nehmen „LandTours“ geführte Fahrtenüber die Nordseeinsel mit dem „Ein-Personen-Roller“ an – nur nicht am 27.Juli 2014.

Am „Tag der Seenotretter“ hatte Man-fred Land, Firmeninhaber und ehren-amtlicher Mitarbeiter der DGzRS, am Ha-

fen unweit des Seenotkreuzers BERN-HARD GRUBEN einen Parcours aufge-baut, durch den Besucher die „Segways“nur mit dem Verlagern ihres Gewichtessteuern konnten. Rund 260 Erwachseneund Kinder testeten ihre Geschicklich-keit. Die Hälfte der Einnahmen spendeteManfred Land an die Seenotretter. Dasmit 400 Euro voll beladene Sammel-schiffchen übergab er am 31. Juli 2014im Hafen von Norderney an VormannHolger Freimuth.

Spendenübergab auf vier Rädern: Manfred Land (l.) überreicht das gut gefüllte Sammelschiff-chen an Holger Freimuth, Vormann der BERNHARD GRUBEN. Foto: Frank Kahl

• Fotos und Me(h)er: Uraufführungim Leonardo-Hotel in Hamburg-Still-horn – zum ersten Mal hatte dasTeam um Direktorin Patricia Stein-kuhl für den 22. Mai 2014 zur Charity-Veranstaltung „Vernissage &Me(h)er“ eingeladen, die maritimeKunst mit einem guten Zweck ver-band. Für das Künstlerische war dieHamburger Fotografin Andrea Krö-ger verantwortlich, die ihre Bilder mitHafen- und Strandszenen in der Emp-fangshalle ausstellte. Als Spenden-empfänger hatten Hotel-Direktorinund Künstlerin die Seenotretter aus-gewählt, weil es eine „absolut unter-stützenswerte Organisation ist“. DieDGzRS profitierte dabei von dem Er-lös einer Tombola, die das Hotel orga-nisiert hatte, in Höhe von rund 760Euro.

• Besserer Blick dank Spende: Ein leis -tungsfähiges Fernglas kann Men-schenleben retten. Deshalb habendie Unternehmen Busse Yachtshop,Marina Baltica GmbH und Yachtsup-port.de den Seenotrettern der Frei-willigen-Station Travemünde am 1.Juli 2014 ein modernes Marinefern-glas gespendet. Es ist ein robustesund druckwasserdichtes Fernglas mitStabilisator und Kompass, das der Be-satzung des SeenotrettungsbootesHANS INGWERSEN auch unter extre-men Bedingungen dabei helfen wird,Menschen in Not zu finden. Denn beistärkerem Seegang sind mit dem blo-ßen Auge kleinere Ziele zwischen denhohen Wellenkämen kaum auszuma-chen.

Erster Test: Horst-Dieter Eder (l.), Vormannder Station Travemünde, probiert dasneue Fernglas im Beisein von Torsten Gä-de, Geschäftsführer der Marina Baltica,aus. Foto: Karl Erhard Vögele

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LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 / 201430 31

Danke! Lieder für die Seenotretter

Campingplatz Seekamp spendet

Seit 30 Jahren sind die Norderneyer„Döntje Singers“ mit ihren Interpretatio-nen von Shantys und Seemannsliedernim In- und Ausland unterwegs. Ihren run-den Geburtstag haben sie am 2. Juni2014 für ein Benefizkonzert zuguns tender Seenotretter genutzt, denen sie be-reits lange eng verbunden sind. Das Er-gebnis: 1.250 Euro für die DGzRS.

Für die Spendenübergabe hatten sichdie Sänger und die Staatsbad NorderneyGmbH etwas ganz besonderes überlegt:Sie erfolgte bei einem gemeinsamen

Auftritt der „Döntje Singers“ mit denGerman Tenors am 27. Juni 2014 im Kur-theater Norderney.

Dieser war hierfür nicht nur der geeigne-te Rahmen, sondern bot gleichzeitig denehrenamtlichen Mitarbeitern der DGzRSFrank Kahl, Dirk Vißer sowie Georg undAnja Rass die Gelegenheit, den Besu-chern die Arbeit der Seenotretter vorzu-stellen. Den emotionalen Vortrag ver-stärkten die „Döntje Singers“ im An-schluss mit ihrem selbst komponiertenLied „Die Männer vom Rettungsboot“.

Geld für die Seenotretter: die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Seenotretter Dirk Vißer (l.),Georg Rass (2. v. l.), Anja Rass und Frank Kahl (2. v. r.) sowie Eilt Wessels und Bent Rass (r.) vonden „Döntje Singers“ Foto: Antje Köser

Seit vielen Jahren unterstützen die Be-treiber des Campingplatzes Seekamp inNeukirchen die DGzRS. Auch 2014 er-hielt sie und andere örtliche Organisa-tionen einen Teil der Einnahmen ausdem Getränke- und Wurstverkauf des

15. Hafenfestes vom 1. bis 2. August. Ei-ne Woche später übergab HafenmeisterMichael Lehmann den Vertretern – dar-unter der freiwillige Seenotretter BerndRichter der Station Heiligenhafen – je-weils eine Spende in Höhe von 600 Euro.

Der Hafenmeister Michael Lehmann (l.) überreicht die Spende des Campingplatzes Seekampan den freiwilligen Seenotretter Bernd Richter (2. v. l.) der DGzRS-Station Heiligenhafen und dieVertreter der anderen Organisationen.

• Musikalische Spende: Einen Tag vordem 16. Internationalen Festival Ma-ritim vom 1. bis 3. August in Bremen-Vegesack haben die Besucher derStadtkirche Vegesack bereits einenmusikalischen Vorgeschmack auf dieVeranstaltung in Bremens Nordenbekommen. Der Seemanns-Chor Ve-gesack eröffnete am 31. Juli 2014 dasBenefizkonzert zugunsten der DGzRSmit seinen hörenswerten Interpreta-tionen bekannter Shantys und See-mannslieder. Anschließend rezitierteMichael-Hans Hermann Texte undGedichte des Seemanns, Schriftstel-lers, Kabarettisten und Malers HansGustav Bötticher alias Joachim Rin-gelnatz. Bei der internationalen Sea-music der Bands „Four’n’Aft“ und„Paddy’s Passion“ wiederum war gu-te Laune garantiert. Die begeistertenZuschauer beluden die aufgestelltenSammelschiffchen mit 460 Euro –schließlich hatte der Veranstalter aufEintrittsgelder verzichtet und statt-dessen um eine Spende für die See-notretter gebeten.

• Sammelschiffchen als „Ehrengast“:Seit 30 Jahren sind Almut und Ger-man Frank aus Kiel verheiratet. Auchder DGzRS hält das Ehepaar als För-derer seit vielen Jahren die Treue.Deshalb war das Sammelschiffchender Seenotretter im Mai 2014 natür-lich als „Ehrengast“ auf ihrer Feierzum 30. Hochzeitstag dabei, um esvon den Gästen ordentlich mit Schei-nen und Münzen beladen zu lassen.Das Löschen der klimpernden und ra-schelnden Fracht ergab eine Summevon 333,33 Euro, die Almut und Ger-man Frank auf das DGzRS-Spenden-konto einzahlten.

Almut und German Frank mit ihrem „Eh-rengast“: dem Sammelschiffchen der See-notretter

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VeranstaltungenEinzelveranstaltungenHafenfeste, Open Ship, Rettungsvorführungen, Messen, Ausstellungen

28.09. Bonn – Schaufahren des Schiffmodellclubs Bonn mit Infostand der Seenotretter, Bonner Rheinaue, 10 bis 16Uhr

03.-05.10. Wilhelmshaven – 13. JadeWeserPort-CUP mit Infostand der Seenotretter, Bontekai, Fr. 10 bis 22Uhr, Sa. 8.30 bis 22Uhr und So. 10 bis 19Uhr

04.10. Gießen –„Shanty-Live“ mit Chören aus ganz Hessen, Marinekameradschaft Gießen und Infostand der Seenotretter, Kongresshalle, Berliner Platz 2, 19 bis 23Uhr

14.-16.10. Rostock – Messe für Yachtausstattung und Kreuzfahrtschiffe „IMIT Fair“ mit Infostand der Seenotretter, HanseMesse, tägl. ab 10Uhr

18.-26.10. Hannover – Erlebnis- und Einkaufsmesse „Infa“ mit Infowagen der Seenotretter, Messegelände, tägl. 10 bis 18Uhr

25.10.-2.11. Hamburg – Internationale Bootsmesse „hanseboot“ mit Messestand der Seenotretter, Messe- und Congresszentrum, tägl. 10 bis 18Uhr

07.-09.11. Horst/Holstein – Erlebnis- und Verkaufsausstellung „Elbmarscher Herbstmesse“ mit Infostand der Seenotretter, Elbmarschenhalle, tägl. 18 bis 20Uhr

08.-16.11. Essen –Verbraucherausstellung „Mode, Heim, Handwerk“ mit Infostand der Seenotretter, Messe-Halle 6, tägl. 10 bis 18Uhr

10.-15.11. Rostock – Im CITTI-Markt Rostock-Schmarl stellen die Seenotretter ihre Arbeit vor, Handwerkstraße 1, tägl. 8 bis 20Uhr

27.-30.11. Berlin –Wassersportmesse „Boot und Fun“ mit Messestand der Seenotretter, Halle 5.2, Stand 50e, tägl. 10 bis 18Uhr

28.-30.11. Bönningstedt – Hausmesse bei Gründls-Bootsimport mit Infostand der Seenotretter, Nordring 1, tägl. 11 bis 17Uhr

29.11. Hannoversch Münden –Weihnachtsmarkt Hedemünden mit Infostand der Seenotretter, rund um die Michaeliskirche, 10 bis 22Uhr

04.-07.12. Hannover – Ausstellung „Reiten, Angeln, Jagen“ mit Infowagen der Seenotretter, Messegelände Hannover, tägl. 10 bis 18Uhr

05.-07.12. Niendorf/Ostsee – Fischers Wiehnacht mit Infomobil der Seenotretter am Hafen und Open Ship auf dem Seenotkreuzer VORMANN JANTZEN, Sa. und So. 11 bis 17Uhr

06.12. Warnemünde –„Was hat der Nikolaus mit den Seenotrettern zu tun?“, Geschichten und Basteln für Kinder, Informationszentrum der Seenotretter, Am Leuchtturm 1, 10 bis 14Uhr

06.-07.12. Neustadt i. H. – „Advent-Boat-Show“ in der Ausstellungshalle der „ancora marina“ mit Infostand der Seenotretter, Sa. 10 bis 17Uhr und So. 10 bis 16Uhr

24.12. Warnemünde – Der Weihnachtsmann kommt mit dem Seenotkreuzer ARKONA zu den Kindern, Mittelmole, 11Uhr

29.12. Grömitz – Weihnachtspunschaktion der Gemeinde Grömitz mit Open Ship auf dem Seenotkreuzer VORMANN JANTZEN, Liegeplatz: Yachthafen Grömitz, Steg 6, 12 bis 16Uhr

Regelmäßig wiederkehrende VeranstaltungenOpen Ship, Rettungsvorführungen, Filmvorträge, Infotage

Borkum Filmvortrag „Rettung aus Seenot“, Kulturinsel Borkum, 20Uhr: 15.10.Burgstaaken Fisch- und Flohmarkt mit Infomobil der Seenotretter, Open Ship auf dem Seenotkreuzer BREMEN: 03.10.Büsum Open Ship auf dem Seenotkreuzer THEODOR STORM, Liegeplatz Westdeich, 17 bis ca. 18.30Uhr;

anschließend Filmvortrag, Sturmflutwelten „Blanker Hans“, Forum, 19Uhr: 15.10.Laboe Filmvortrag, Lesehalle an der Strandpromenade, 19.30Uhr, anschließend Open Ship auf dem Seenotkreuzer

BERLIN: 13.10.Norderney Schuppentag im historischen Rettungsbootschuppen, Weststrand, Ausstellung historisches Rettungsgerät,

15 bis 17Uhr: 27.09.Timmendorfer Filmvortrag, 19.30Uhr, Wandelhalle/Trinkkurhalle, Open Ship auf dem Seenotkreuzer VORMANN JANTZEN Strand 16 bis 18Uhr, Seebrücke: 30.09.Warnemünde Vortrag für Kinder, DGzRS-Informationszentrum Nordost, Am Leuchtturm 1, 15Uhr, anschließend Besichti-

gung des Seenotkreuzers ARKONA: 08./15./22.10.; am 29.10. leider ohne Besichtigung des SeenotkreuzersWarnemünde Filmvortrag, Informationszentr. Nordost der Seenotretter, Am Leuchtturm 1, 18Uhr: 08.10., 12.11., 10.12.Wilhelmshaven Filmvortrag, Rehaklinik (Aula), Bremer Straße 2, 19.30Uhr: 23.10., 13.11., 11.12.

Alle Angaben erfolgen ohne Anspruch auf Vollständigkeit und ohne Gewähr für Termine. Sofern nicht anders vermerkt, ist der Eintritt frei. Bitte beachten Sie lokale Aushänge und Presseankündigungen. Alle Termine finden Sie auch auf der Internetseite der DGzRS: www.seenotretter.de/termine

Page 32: Längsseits · 2017. 6. 13. · 2 3 LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 / 2014 Gehört zum Ferienprogramm: Viele Urlauber informierten sich, wie die Familie Stepholt aus Kevelaer in Horumersiel

LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 / 2014

Deutsche Gesellschaft zur Rettung SchiffbrüchigerPresse- und Öffentlichkeitsarbeit

Zentrale:Werderstraße 228199 BremenPostfach 10 63 4028063 Bremen

Telefon +49 (0)421 · 53 707 0Telefon +49 (0)421 · 53 707 610/611Telefax +49 (0)421 · 53 707 690E-Mail [email protected]

Spendenkonto:Sparkasse Bremen (BLZ 290 501 01)Konto 107 2016IBAN: DE36 2905 0101 0001 0720 16BIC: SBREDE22

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Stapellauf für www.seenotretter.de

Die Seenotretter-Website hat die ver-gangenen Monate in der Werft ver-bracht. Wie die Rettungseinheiten derDGzRS hatte auch sie nach einigen Jah-ren eine Generalüberholung „auf demZettel“. Die Seite hat einen neuen An-strich bekommen – emotional und über-sichtlich. Vor wenigen Wochen war Sta-pellauf für www.seenotretter.de mitvielen neuen Inhalten. Haben Sie Lustauf eine Besichtigung? Kommen Sie „anBord“!

„Unsere neue Internetseite ist einfach,modern und übersichtlich. In Verbin-

dung mit der klassischen Kommunikati-on bringt sie den Menschen die wichtigeArbeit der Seenotretter nahe”, sagtDGzRS-Geschäftsführer Nicolaus Stade-ler.

Große Bilder, Videos, mehr Informatio-nen zu Teams & Stationen, ein neuerSpendenlotse mit vielen Beispielen, wieMenschen den Seenotrettern helfenkönnen, und eine eigene Seite für „lüttjeSeenotretter“ gehören zu den augenfäl-ligsten Neuerungen. Aber auch Klassikerwie die Flottenübersicht oder das belieb-te Werft-Tagebuch kommen in neuem

Gewand und mit neuen Funktionen da-her.

Umfangreiche Informationen zu aktuel-len Einsätzen der rund 1.000 Seenotret-ter auf 54 Stationen, Termine an derKüste und im Binnenland, Porträts derprominenten Mitglieder der „Bootschaf-ter“-Familie und Neuigkeiten aus derWelt der DGzRS runden das Angebot derneuen Website ab.

Und dank einer einfachen Navigation istfür die Besucher ein schneller Einstieg indie Welt der Seenotretter möglich.

Unsere Besatzungsmitglieder geben der neuen Seenotretter-Website ein Gesicht – so wie Björn Westermann von der Station Juist.