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Logbuch: Antarktische Halbinsel Monika Schillat

Logbuch: Antarktische HalbinselMit Bildern und Fotos von Monika Schillat, Troels Jacobsen und Frits Steenhuisen Editorial Fuegia Logbuch: Antarktische Halbinsel Monika Schillat 5 In

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Logbuch: Antarktische Halbinsel

Monika Schillat

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Schillat, Monika, Logbuch: Antarktische Halbinsel, Ushuaia, Fuegia, 2006.

ISBN 987-05-1469-3Alle Rechte vorbehalten© Monika Schillat 2006 für Illustrationen und Text

Verlag: Editorial Fuegia, Teuk 882, 9410 Ushuaia / República ArgentinaDruck und Bindung: Offset NisLayout: Carlos Gabriel Pinto

ISBN 987-05-1469-3Todos los derechos reservados© Monika Schillat 2006 por ilustraciones y textosHecho el depósito que dispone la Ley 11.723Impreso en Argentina

Editorial Fuegia, Teuk 882, 9410 Ushuaia / República ArgentinaImpresión: Offset NisDiseño: Carlos Gabriel Pinto

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Mit Bildern und Fotos von Monika Schillat,Troels Jacobsen und Frits Steenhuisen

Editorial Fuegia

Logbuch: Antarktische Halbinsel

Monika Schillat

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In Ushuaia, an der Südspitze Arentiniens, dortwo die Anden eine dramatische Biegung nachOsten vollziehen, bevor sie im Südatlantik

untertauchen um erst wieder in Südgeorgien und derAntarktischen Halbinsel aufzutauchen, beginnt unsereReise. Sie führt uns durch den faszinierenden Beaglekanalund die oft sturmgepeitschte Drakestraße. Etwa 1000 kmbreit und bis zu 4750 m tief ist die vom Freibeuter SirFrancis Drake entdeckte Meeresstraße zwischen demlegendären Kap Hoorn und den Süd-Shetlandinseln, die

der Antarktischen Halbinsel vorgelagert sind. Sie stellt dieengste Stelle des Antarktischen Zirkumpolarstroms dar,der mit ungebremster Wucht in einem geschlossenenRing um die ganze Erde fliesst. Da muss man schon mithoch aufgetürmten Wellenbergen rechnen. Schiffe quälensich rollend und krängend über die offene See und ihreoft seekranke Besatzung betet inständig, es möge dochbald vorbei sein. Fast ein wenig enttäuscht ist man, wennnichts von dem wahr wird. Lammfromm kann die berüch-tigte Meerstrasse sein....

Ort: Ushuaia / Feuerland-Argentinien Position: 54°49’ S 68°18’ W

Datum: Uhrzeit:

Temperatur: Wetterlage:

Windgeschwindigkeit: Luftdruck:

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er Weisse Kontinent wird auch„Australkontinent“ oder „Antarktika“ bezeich-net. Damit sind die Land und Eismassen der

West- und Ostantarktis gemeint. Mit „Antarktis“ dagegenmeint man die gesamte Region innerhalb der antarktis-chen Konvergenz, einschliesslicch der dazugehörigenGewässer.

ie nördliche Grenze des antark-tischen Ozeans ist eine sich stän-dig bewegende, als antarktische

Konvergenz bezeichnete Linie. Sie verläuftzwischen dem 50. und 60. südlichenBreitengrad und zeigt an, wo sich dieantarktischen, kalten und salzhaltigenGewässer unter die wärmeren und wenigersalzhaltigen Wassermassen der gemässigtenZonen senken. Die antarktische Konvergenz istzugleich eine biologische Grenze, die denantarktischen Lebensraum mit seinen auf dasPolarleben spezialisierten Tieren von den sub-antarktischen Gebieten scheidet.

Temperaturtabelle Celsius - Fahrenheit

D

D

Antarktis oder Antarktika?

AntarktischeKonvergenz

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emperatur, Winde, Niederschläge undSonneneinstrahlung sind die Größen, die dasKlima bestimmen. In bezug auf jedes dieser

Klimaelemente stellt der antarktische Kontinent einenExtremfall dar: Er ist der kälteste, windigste und trockens-te Erdteil und wegen seiner hohen Albedo auch derjenigemit der geringsten absorbierten Strahlungsmenge. Allediese Superlative haben die gleichen Ursachen: die polareLage des Kontinents, seine permanente Schnee- undEisdecke, seine Kuppelform mit dem hohen, zur Küste hinabfallenden Zentralplateau und die Tatsache, daß dieLandmasse von einem wärmeren, energiereichen Meerumgeben ist.

Antarktika ist kalt. In weiten Teilen desLandesinneren steigen die Luft- und Bodentemperaturenniemals über den Gefrierpunkt und sind den größten Teildes Jahres erheblich niedriger. Die

Jahresdurchschnittstemperatur im kältesten Bereich desInlands liegt unter –55° Celsius. Auf dem antarktischenZentralplateau wurde mit –89,6° Celsius die niedrigstejemals auf der Erde ermittelte Temperatur gemessen. Ander US-amerikanischen Südpolstation betragen dieDurchschnittstemperaturen im Winter –59° Celsius, imFrühjahr –49° Celsius, im Sommer –32°C und im Herbst–57° Celsius. An der Küste ähneln die Temperaturen denfür die Antarktische Halbinsel ermitteltenDurchschnittswerten: zwischen –8 und –20 Grad Celsiusim Winter, -3 bis –11 Grad im Frühjahr, +1 bis –2 Gradim Sommer und –2 bis –14 Grad im Herbst.

Es gibt verschiedene Faktoren die dieTemperaturunterschiede zwischen Inland und Küstebeeinflussen. Erstens bedeutet eine Höhenzunahme um100 Meter eine Abnahme der Durchschnittstemperaturum etwa ein Grad Celsius – der Südpol liegt 2800 Meterüber dem Meeresspiegel. Zweitens liegt dieKüstengegend häufiger als die Zentralregion unter einerWolkendecke und gibt dementsprechend weniger

Das Klima

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Wärmeenergie in den Weltraum ab. Die Abstrahlung vonWärme führt zu Inversionswetterlagen, bei denen diebodennahen Luftschichten kälter sind als jene in größererHöhe. Solche Umkehrungen der normalenTemperaturschichtung werden an der Küste häufiger alsim Inland durch Winde wieder aufgehoben; dieLuftschichten vermischen sich, und die Temperatur imbodennahen Bereich steigt.

Das Meer spielt eine besonders entscheidende Rollefür das Klima der küstennahen Region. DieWassertemperatur des Südpolarmeeres liegt nur ein biszwei Grad unter null, und das Meereis weist die gleicheTemperatur auf wie das Wasser. Damit heizt das Meer dieumgebende Atmosphäre. Zudem ist der Anteil andschnee- und eisfreien Landes auf dem Kontinent nirgend-wo so groß wie an der Küste, vor allem auf derAntarktischen Halbinsel. Entsprechend wird dort ein rela-tiv großer Teil des Sonnenlichtes als Wärme absorbiert. Ansolchen Stellen ist die Erdoberfläche sechs Monate desJahres wärmer als die Luft.Unter solchen Bedingungenkann der Boden auftauen, wodurch dasPflanzenwachstum begünstigt wird.

Und wie ist das mit dem Wind?Durch die Kuppelform Antarktikas entstehen

Luftbewegungen, die als Fallwinde oder katabatischeWinde bezeichnet werden. Dabei strömen kalte, dichteLuftmassen, die sich infolge der Wärmeabstrahlung überdem Inlandeis gebildet haben, hangabwärts. Am Abfallvom Zentralplateau zur Küste gewinnen sie anGeschwindigkeit und erreichen Höchstwerte von bis zu 22Metern pro Sekunde. Die stärksten Winde wehen an derKüste Ostantarktikas, wo das Zentralplateau steil abfällt;auf der Antarktischen Halbinsel sind sie weniger heftig.

Auch kräftige Thermiken über dem Südpolarmeer sor-gen für starke Winde. Über dem Ozean erwärmteLuftschichten steigen auf und werden durch kühlere, vomFestland kommende Luftmassen ersetzt. Dabei entstehenablandige Südwinde, die im Winter besonders heftig sind,da zu dieser Zeit der Temperaturunterschied zwischenWasseoberfläche und Festland am größten ist. Auf derAntarktischen Halbinsel liegen die mittlerenWindgeschwindigkeiten je nach Jahreszeit zwischen vierund neun Metern pro Sekunde: An der ostantarktischenKüste treten im Herbst und Winter stellenweise mittlereWindgeschwindigkeiten von elf bis zwöf Metern proSekunde auf; Höchstgeschwindigkeiten von über 150

Stundenkilometern sind nicht selten. In normalen Winternist mit mindestens sieben orkanartigen Stürmen zu rech-nen. Diese hohen Windgeschwindigkeiten gehören zuSturmfronten, die sich über dem Südpolarmeer bilden.Mehr als jeder andere Kontinent wird Antarktika vomWind beherrscht. In Verbindung mit extrem niedrigenTemperaturen und geringer Luftfeuchtigkeit entstehtdadurch eine für Landlebewesen äusserst feindlicheUmwelt.

Oft wird davon gesprochen, daß Antarktika nicht nurder kälteste und windigste, sondern auch der trockensteKontinent ist. Vor allem im Landesinnern fallen so gut wiekeine Niederschläge, da durch den stetig seewärtswehenden Wind kaum Feuchtigkeit vom Meer herange-tragen wird. Wenn wir von Niederschlägen sprechen, istdamit fast ausschließlich Schnee gemeint; nur auf derNordhälfte, der Antarktischen Halbinsel fällt im SommerRegen. Eine genaue Messung des gefallenen Schnees istwegen des ständigen Verdriftens – bei dem charakteris-tische, Sastrugi genannte Schneewehen entstehen –schwierig. Über weiten Teilen des Inlands fallen imJahresmittel weniger als fünf Zentimeter Niederschlag, InKüstennähe 30 Zentimeter. Schätzungen desNettojahresniederschlags für den Gesamtkontinent liegenbei 14,5 Zentimetern. Bezieht man Schneedrift,Sublimation und Abschmelzung an der Oberfläche in dieBerechnung ein, dürfte die durchschnittlicheNettoniederschlagsmenge bei 14,6 bis19,2 ZentimeternWasseräquivalent im Jahr liegen. Die für diesen Kontinentso typischen, langanhaltenden Schneestürme täuschenüber seine Niederschlagsarmut hinweg. Sie transportierengrößtenteils keinen frischgefallenen, sondern altenSchnee und machen Antarktika damit zu einer echtenWüste.