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Protokoll

zur II. ILoNa-Innovationsplattform am 25. Januar 2017 in Witten

Die zweite Veranstaltung der Innovationsplattform Veranstaltungsreihe innerhalb des vom

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsprojektes

ILoNa (Innovative Logistik für nachhaltige Lebensstile) fand am 25. Januar in Witten statt.

1. Begrüßung und Vorstellung

Tim Gruchmann vom Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung (ZNU) eröffnete die

Veranstaltung. Den anwesenden Teilnehmern aus Forschung, Wirtschaft (v.a. Logistik-

Branche), von NROs und der Presse wurde die Gelegenheit geboten sich vorzustellen.

Anschließend präsentierten Klaus Krumme und Ani Melkonyan vom Zentrum für Logistik

und Verkehr (ZLV) den Anwesenden die Kernfragestellungen im Projekt ILoNa. Hierbei

wurde hervorgehoben, dass Lebensstile im engen Zusammenhang mit modernen

Logistikdienstleistungen stehen. Da Konsummuster von Individuen durch deren Lebensstile

bestimmt werden, stellen Logistikdienstleistungen einen Ansatzpunkt für Nachhaltige

Entwicklung dar. Neben der daran anknüpfenden Leitfrage Wie sollten innovative

Logistikdienstleistungen gestaltet sein, die nachhaltige Lebensstile von Konsumenten fördern

und ermöglichen? beleuchtet das Projekt ebenso die Frage Wie können Veränderungen auf

der Konsumentenseite aussehen, um nachhaltige Logistikstrukturen zu unterstützen? und

damit den Einfluss von Lebensstilen auf Logistikstrukturen. Unter Einbezug

sozioökonomischer und ökologischer Aspekte werden Wertschöpfungsketten ganzheitlich

analysiert, um nachhaltigere Handlungsoptionen aufzeigen zu können.

Ziel der Innovationsplattform ist es grundsätzlich, über die Grenzen des trans-disziplinären

ILoNa-Projektteams hinaus mit Vertretern aus Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft in

den Austausch zu treten. Hier kommen alle Projektpartner mit (potentiellen) Stakeholdern zur

Weiterentwicklung und Transferierung der (vorläufigen) Projektergebnisse zusammen. Im

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Sinne des Leaduser-Ansatzes gewährleistet die Plattform ein frühes Feedback seitens der

Praxispartner und gewährleistet eine schnellstmögliche Inwertsetzung für Wirtschaft und

Gesellschaft. Parallel zu den physischen Zusammenkünften wird eine Roadmap entwickelt.

Die Roadmap richtet sich insbesondere an Akteure aus Logistik und Handel und soll

Handlungsempfehlungen wie Innovationspotenziale aufzeigen.

Im nächsten Programmpunkt gab Tim Gruchmann eine Einführung zu Geschäftsmodellen und

Geschäftsmodellierung. Um das Thema möglichst fundiert darzustellen, wurde zunächst die

Vielfalt der Definitionen des Bergriffes „Geschäftsmodell“ angesprochen. Geschäftsmodelle

lassen sich als integriert, klassisch, produktorientiert oder serviceorientiert klassifizieren,

wobei hervorgehoben wurde, dass der Onlinehandel mit Lebensmitteln sich nicht eindeutig

zuordnen lässt. Mit dem Fokus auf innovative Geschäftsmodelle, stellen Nachhaltigkeit,

Flexibilität, Werte- und Kundenorientierung, Kosteneffizienz, R&D und Kosteneffizienz

zentrale Charakteristika dar. In Vorbereitung auf die späteren Workshops wurde die Methode

des CANVAS Business Modeling vorgestellt. Im Fokus der Methode steht die genaue

Beschreibung des Geschäftsmodelles eines Unternehmens. Um dies zu erreichen, wird eine

gemeinsame Sprache in Bezug auf das Beschreiben, Visualisieren, Beurteilen und Verändern

von Geschäftsmodellen entwickelt. Dazu wird eine konzeptuelle Landkarte bestehend aus

neun Bausteinen (Kostenstruktur, Einnahmequellen, Kundensegmente, Kundenbeziehungen,

Kanäle, Werteangebot, Schlüsselpartner, Aktivitäten und Ressourcen) entwickelt. Vor diesem

theoretischen Hintergrund wurden zwei konkrete Praxisbeispiele der Firmen Schachinger

Logistik und Lokaso GmbH mithilfe der CANVAS Business Modeling Methode innerhalb

des Workshops bearbeitet.

2. Unternehmenspräsentation Schachinger Logistik

Die Unternehmenspräsentation der Firma Schachinger Logistik erfolgte durch Klaus

Holzhaider. Schachinger Logistik ist ein österreichisches Logistikunternehmen mit Sitz in

Hörsching bei Linz. Das in der Nachkriegszeit als Transportunternehmen gegründete

Unternehmen wuchs in den Bereichen des grenzübergreifenden Verkehrs, der Spedition und

des Stückguttransports und ist heute noch in Familieneigentum. Innerhalb der letzten 10 Jahre

erfuhr es eine strategische Neuausrichtung hin zu Branchenlogistik und nachhaltiger Logistik.

Da Schachinger einen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz verfolgt, haben Optimierungen in

mehreren Bereichen stattgefunden. Hierzu gehören die Errichtung eines aus Holz

konstruierten Logistikzentrums, welches seinen Energiebedarf aus einer Photovoltaikanlage

speist, und die Elektrifizierung des Fuhrparks.

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Das präsentierte Geschäftsmodell betrachtet die geplante Zusammenarbeit mit dem Verein

NETs.werk. NETs.werk ist ein Verein zur Förderung eines nachhaltigen Konsums und

Lebensstils und stellt eine Plattform für regional erzeugte, biologische Lebensmittel, sowie

weitere nachhaltige Konsumgüter, zur Abholung bei mehreren regionalen Zweigstellen zur

Verfügung. Kunden können per Onlinebestellung jeweils bis Dienstag ihre Bestellung

aufgeben und diese dann Freitagnachmittags abholen. Aktuell wird eine Zustellung nur

begrenzt für größere Bestellungen angeboten. Mit der Kooperation von Schachinger Logistik

und NETs.werk könnte die Abwicklung der Last Mile durch Schachinger übernommen

werden. Hierdurch können Neukunden akquiriert, die Servicequalität gesteigert und die CO2-

Bilanz minimiert werden, da die meisten Kunden die Waren mit dem eigenen PKW abholen.

Die Kommissionierung wird weiterhin bei NETs.werk erfolgen, um dann nach Möglichkeit

die Bestellungen mit einem E-Van auszuliefern. Die Kühlkette soll mittels mobiler

Kühlschränke aufrechterhalten werden, wobei Tüten oder vorzugsweise Kisten als

Ladungsträger dienen und wöchentlich getauscht werden. Unter der Annahme, dass ca. 100

Kisten pro Woche umgesetzt werden, müssten für eine Wirtschaftlichkeit der Auslieferung

66,4% der Kunden im Raum Leonding–Hörsching bzw. 42,9% der Gesamtkunden auf den

Lieferservice umsteigen. Das nachhaltigere Geschäftsmodel gestaltet sich im Detail wie folgt:

vormittags werden die E-Vans für die Paket-Zustellung im B2B-Bereich genutzt, nachmittags

für die Lebensmittelzustellung im B2C-Bereich. Somit besteht die Möglichkeit die

Transporter zwischen den Touren aufzuladen und gleichzeitig eine hohe Gesamtlaufleistung

aufrecht zu erreichen. Die Zuhörerschaft stellte vor allem Fragen zur Wirtschaftlichkeit bzgl.

der Anzahl der Stopps pro Stunde und der kostentechnischen Kalkulation der E-Vans. Des

Weiteren wurden Fragen nach der praktischen Umsetzung gestellt, wie z.B. die Möglichkeit

Kisten abzustellen falls Kunden nicht anzutreffen sind und wie in diesem Fall die Kühlkette

aufrechterhalten werden soll.

3. Unternehmenspräsentation LOKASO

Thimo Eckel stellte mit Lokaso ein Start-Up vor, welches es sich zur Aufgabe gemacht hat für

den lokalen Einzelhandel in Siegen eine Online-Vertriebsplattform zu schaffen, und so den

regionalen Einzelhandel zu stärken. Kunden können auf einer gemeinsamen Plattform mittels

Filterfunktion und Detailansichten Produkte von verschieden lokalen Anbietern kaufen. Auch

eine Ansicht der einzelnen Shops ist möglich. Die gekauften Waren werden noch am selben

Tag innerhalb zweier Auslieferungsfenster versandkostenfrei durch eine Betreiberfirma

geliefert. Die Lieferung wird bewusst kostenlos angeboten. Somit kann die Einstiegsschwelle

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geringgehalten und ein strategischer Nachteil gegenüber etablierten Größen im Online-Handel

vermieden werden.

Sobald die Bestellung eingegangen ist, werden von den Händlern die Waren bereitgestellt und

vom Auslieferungsfahrzeug in definierten Zeitfenstern abgeholt. Aufgrund des bisher noch

geringen Bestellvolumens kann die Kommissionierung dezentral im Fahrzeug erfolgen.

Wichtiger Bestandteil des Geschäftsmodells ist die „gute Fee“, welche als Kundenservice eine

direkte Kontaktmöglichkeit bietet. Diese Möglichkeit leistet individuelle Beratung, erfüllt

Produktwünsche und bietet einen Einkaufzettel-Service. Aktuell zahlen die Einzelhändler in

Siegen eine Grundgebühr von 149€ monatlich, wobei 50€ für die technische Basis, und 99€

für das Marketing berechnet werden. Hinzu kommen 7% des Gesamtumsatzes als Logistik-

Vergütung an den regionalen Betreiber. Momentan verfügt Lokaso.Siegen über 90 Zusagen

von Einzelhändlern. Es stehen aktuell 1,4 Millionen Artikel online zur Auswahl, ein großer

Teil (ca. 900.000 Artikel) entfällt dabei auf Bücher. Bisher wurden 1050 Bestellungen

abgewickelt, diese entsprechen 1700 Bestellungen bei den einzelnen Händlern. Die LOKASO

GmbH fungiert als Konzept- und Technologieanbieter, während die Firma billiton internet

services GmbH der Betreiber in der Region Siegen ist. Dabei übernimmt die Betreiberfirma

die Akquise der Einzelhändler, den Kundenservice, die Logistik und das Management der

Marketingmaßnahmen. Ähnlich wie bei der Vorstellung der Firma Schachinger Logistik

wurden die ersten Fragen zu Wirtschaftlichkeit und Kostenstruktur gestellt. Darüber hinaus

gab es Interesse an den betrieblichen Abläufen wie Kommissionierung und Retouren und der

Konzeptionierung des Online-Angebotes, wie z.B. der Produktdarstellung.

4. CANVAS Workshops

Nach dem Mittagessen teilten sich die Teilnehmer auf zwei Gruppen auf, die jeweils mit der

vorgestellten CANVAS Business Modeling Methode die Geschäftsmodellelemente der

konkreten Praxisbeispiele vertieft diskutierten.

Schachinger CANVAS-Workshop

Das Schachinger-Geschäftsmodell zeichnet sich vor allem durch Regionalität und

Nachhaltigkeit als Wertangebot für den Kunden aus. Für die Zukunft wird hier ein „Market

Shift“ und damit einhergehend die Ausweitung des Produktkatalogs erwartet. Schachinger ist

durch die Regionalität ebenfalls in der Lage Schnelligkeit (der Lieferung) als Wert aufführen

zu können. Hierzu entstand eine Diskussion, dass Schnelligkeit im Widerspruch zu den

Werten der Nachhaltigkeit stünde. Der Standpunkt war, dass Schnelligkeit als solche nicht

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zwingend weniger nachhaltig sei, aber sie die Erwartung von hoher Geschwindigkeit und

Fluktuation in alle Lebensbereiche transportiert und sich somit auf Trends wie „Fast

Fashion“ begünstigend auswirkt. Als Kundensegmente wurden private Haushalte mit einem

Lebensstil, der nicht viel Zeit für Dinge wie Einkaufen lässt, identifiziert. Diese Zielgruppe

sei grundsätzlich sehr nachhaltigkeitsaffin und schätzt eine persönliche Beziehung zu

Landwirten und Lieferanten. Hier wurde der Vergleich zu einem Unternehmen gezogen, das

seine Fahrer aus Zwecken des Marketings in der Gastronomie rekrutiert, da diese bereits in

Aspekten des Kundenservice ausgebildet sind. Eine zukünftige Zielgruppenerweiterung zur

Belieferung von Gastronomie, Altenheimen und Kindergärten wurde diskutiert und allgemein

als sinnvoll erachtet. Die allgemeine Auffassung war, dass durch eine direkte Belieferung

zugleich der Kontakt zum Erzeuger der Produkte verloren gehen könnte. Ideen, um einer

Anonymisierung entgegenzuwirken, waren Hoffeste sowie eine Onlineplattform zur

Förderung kollaborativen Konsums, die auch Produktbewertungen ermöglicht.

Zudem wurden Fahrzeuge und vorhandene logistische Infrastrukturen (u.a. Lagerhallen) als

Schlüsselressourcen ausgemacht, sowie die bereits vorhandenen Strukturen der Produktion

und innerhalb der Kühlkette. Die Möglichkeit über die Erbringung eines Nachweises zur

Einhaltung der Kühlkette wurde bereits bei der Vorstellung des Fallbeispiels im Plenum

angesprochen und im Workshop vertieft. Als Schlüsselpartner wurden NETs.werk und die

regionalen Produzenten ausgemacht. Zudem wurden Logistik-Dienstleister als Potential für

weitere Synergie-Effekte genannt. Kontrovers wurden die Möglichkeiten des „Crowd-

Sourcing“ diskutiert, wobei vor allem Vertreter aus der Praxis die Nachteile des Aufwands

und der erforderlichen Regelmäßigkeit als überwiegend empfanden. Als aufzuwendende

Kosten wurden der Strom für die E-Vans, das Personal, die Fahrzeuge inkl. Anschaffung und

Wartung (wobei die Fahrzeuge nicht ausschließlich im B2C-Bereich genutzt werden und

somit auch an anderer Stelle Deckungsbeiträge erwirtschaften), Infrastruktur, IT-Plattform

und Behälterrückführung aufgezählt. Diese Kosten sind durch Einnahmen in Höhe von

jeweils 1,90€ durch Kunden und NETs.werk zu decken. In einer abschließenden Diskussion

wurde erneut die Thematik der Liefergeschwindigkeit aufgenommen. Explizit ging es um die

von den Marktgrößen geprägte Erwartungshaltung der „Same-Day-Delivery“ und die aus

dieser Haltung resultierende Wirkung für den lokalen von Schachinger bedienten Markt. Die

Implikationen dieses Geschäftsmodells finden sich vor allem in der Kongruenz der Werte von

Kunden und des Unternehmens, und somit das Potential eine starke Verbindung zu schaffen.

Zugleich stehen die von den großen Unternehmen gesetzten Standards (Kostenloser Versand,

Schnelle Lieferung) als Erwartung an die Dienstleistung im Raum.5

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Abbildung 1 gibt die erarbeitete eine CANVAS Landkarte für das Praxisbeispiel der Firma

Schachinger Logistik wieder.

Abbildung 1: CANVAS-Tafel aus dem Schachinger Workshop

LOKASO CANVAS-Workshop

Als zentraler Punkt war den Teilnehmern das Wertangebot von LOKASO gegenüber

Endkonsumenten in Erinnerung geblieben, dabei vor allem die Regionalität, bzw. regionales

Einkaufen mit wenig Aufwand, welches direkt an den Mehrwert der „Same-Day-Delivery“ in

zwei Zeitfenstern pro Tag und ohne Versandkosten anknüpft. Herr Eckel betonte im

Zusammenhang mit der Auslieferung, dass ein besonderer Fokus auf die

Kundenbeziehungen gelegt wird, etwa durch die „gute Fee“ oder durch kalkulierte Zeit für

die ausliefernden Fahrer. An diesem Punkt scheiterte auch eine spätere Überlegung zur sog.

„Crowd-Logistics“. Gleichzeitig kamen an dieser Stelle weitere Fragen zum Geschäftsmodell

auf. Dazu gehörte auch die Skalierbarkeit, da das Konzept einen starken regionalen Bezug

hat. Es wurde noch einmal das Lokaso-Konzept vorgestellt, so bildet Lokaso mit dem

Angebot in Siegen eine Pilotregion. Lokaso stellt die Schlüsselressourcen der Software und

IT-Infrastruktur mit Schnittstellen zu den Warensystemen und Erfahrungen aus dem Piloten in 6

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Siegen gegen Gebühr zur Verfügung. Deren Schlüsselpartner sind die Betreiber und

Einzelhändler innerhalb der einzelnen Regionen. Aktuell werden bereits Gespräche mit

interessierten Betreibern geführt, es sollen für das Jahr 2017 maximal 10 weitere Regionen

hinzukommen. Die Auswahl an geeigneten Partnern, auch im Sinne der Marke Lokaso, sei

dabei entscheidend. Wichtig sind dabei Kenntnisse der lokalen Strukturen und

Gegebenheiten, beiderseitiges Interesse an der Zusammenarbeit und Erfolg des Modells,

sowie Expertise zu Marketing bzw. Logistik. Letztere liegen in der Hand des lokalen

Betreibers. Damit besteht die Möglichkeit sich an lokale Gegebenheiten anzupassen, wie etwa

eine Überlegung in Berlin in der Auslieferung Elektro(lasten)fahrräder zu nutzen. Es handelt

sich also sowohl um die Betrachtung des Geschäftsmodelles von Lokaso, als auch der

Betreiber, die gerade in der aktuellen Startphase in starker Abhängigkeit stehen. Innerhalb des

Workshops waren daher je nach Blickwinkel sowohl die Endkonsumenten und lokalen

Unternehmen, als auch die Betreiber, als relevante Kundensegmente zu betrachten.

Einnahmen erzielt Lokaso von den teilnehmenden lokalen Unternehmen durch eine

monatliche Grundgebühr sowie einer Umsatzprovision für den regionalen Betreiber. Diese

erhalten im Gegenzug die automatisierte Anbindung an die Plattform mit der damit

verbundenen Sichtbarkeit im Online Handel und der möglichen Erweiterung des

Kundenkreises sowie Erhöhung der Reichweite, weiter das gemeinsame Marketing. Die

Produkte dürfen online nicht teurer als im stationären Handel angeboten werden, hier wurde

der Nebeneffekt höherer Transparenz der Preise und einfacherem Preisvergleich mit der

online Präsenz kritisch angemerkt. Eine aktuelle Herausforderung ist die Bereitstellung von

Artikeln, da von Kundenseite der Anspruch einer „Plattform für alles“ besteht, aber nicht alle

Produkte lokal verfügbar sind. Eine Vision ist die Flächenabdeckung über einzelne

LOKASO-Regionen. Hier wären an deren Schnittpunkten Übergabepunkte von Artikeln

denkbar, hier müssten Kunden dann allerdings mit längeren Lieferzeiten (ca. 12h) rechnen.

Die „gute Fee“ ist u.a. Ansprechpartnerin für nicht verfügbare Artikel, dies könnte um ein

Tracking von Verfügbarkeitsanfragen (gesuchte jedoch nicht gefundenen Artikel) erweitert

werden. Der Vorschlag des Angebots von Dienstleistung ist bereits in der Überlegung,

weitere Idee wären „Sharing“ und „Leasing“ Angebote sowie die Weiterentwicklung zur

Unterstützung sozialer Projekte und des Ehrenamt-Engagements.

Abbildung 2 gibt die erarbeitete eine CANVAS Landkarte für das Praxisbeispiel der Firma

Lokaso GmbH wieder.

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Abbildung 2: CANVAS-Tafel aus dem LOKASO Workshop

Nach Beendigung der Gruppenarbeitsphasen wurden die in den Workshops erarbeiteten

Ergebnisse von den Moderatoren der Einzelworkshops vorgestellt.

5. Feedback und Ausblick

Viele der Anwesenden begrüßten die Nähe zur Praxis und den Mix aus Wissenschaft und

Wirtschaft. Ebenfalls wurden die theoretischen Ansätze als geeignet empfunden, um als

Unternehmen damit zu arbeiten. Insbesondere war die Transparenz und Auskunftsbereitschaft

der Firmen Schachinger Logistik und Lokaso GmbH für eine konkrete Diskussion wichtig, für

welches sich die Teilnehmer ausdrücklich bedankten. Wünsche an die Zukunft waren mehr

Zeit und damit einhergehend zusätzliche Methoden und Werkzeuge zur Analyse der Cases,

um eine Tiefenanalyse zu gewährleisten. Ebenso wurde eine verstärkte Beachtung der

sozialen Dimension der Nachhaltigkeit sowie einen stärkeren Bezug auf zukünftige Szenarien

gewünscht.

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Vor diesem Hintergrund wird der nächste ILoNa Open Innovation Workshop zum Thema

Szenario-Entwicklung und (soziale) Nachhaltigkeitsbewertung im Oktober 2017 in Duisburg

stattfinden.

Teilnehmerübersicht

Institution Name EmailCentre for Sustainable

Consumption and Production

Rosa Strube [email protected]

DVZ Deutsche Verkehrszeitung

Axel Granzow [email protected]

Effizienzcluster Ruhr Nomo Braun [email protected] für

Bauphysik (IBP)Eva Knüpffer [email protected]

IMCLP, IT Management Consulting

Lazaros Panonides [email protected]

Internationales Technologie- und Service-Center Baesweiler GmbH

Irmgard Frett [email protected]

INTERSEROH Claus Jüsten [email protected] Thimo Eckel [email protected]

Lufthansa Cargo AG Markus Witte [email protected] Nagel Logistik Peter Jockenhövel [email protected]

NAHhaft - Institut für nachhaltige

Ernährungsstrategien

Doreen Havenstein [email protected]

Schachinger Logistik Nikolaus Skarabela [email protected] Logistik Klaus Holzhaider [email protected]

SEW-Eurodrive GmbH & Co KG

Thomas Jagla [email protected]

SSI Schäfer Jakob Beer [email protected]ät Duisburg-Essen Gerrit Stöckigt Gerrit.Stö[email protected]

Wirtschaftsförderung Dortmund, Invest / Logistik

Ralf Finger [email protected]

Zentrum für Logistik und Verkehr

Klaus Krumme klaus.krumme@uni-due-de

Zentrum für Logistik und Verkehr

Ani Melkonyan [email protected]

Zentrum für Logistik und Verkehr

Gustavo De La Torre

[email protected]

Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung

Tim Gruchmann [email protected]

Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung

Marianne Schmid [email protected]

Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung

Simon Hauser [email protected]

zühlke & bieker gmbh, edv- Carsten Bieker [email protected]

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