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Oktober 2010 • 2. Jahrgang stadtausgabe Evolution in der Straßenbahn Prof. Daniel Dreesmann macht Biologen zu Lehrern Wo das Leben tobt Das Travolta und seine Soulmates Nachtaktiver Bieradel Wenn es dunkel wird, bringen sie fast alles www.mainzmachtmit.de

Lokale Stadtausgabe 9 2010

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Lokale Stadtausgabe 9 2010

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Evolution in der StraßenbahnProf. Daniel Dreesmann macht Biologen zu Lehrern

Wo das Leben tobtDas Travolta und seine Soulmates

Nachtaktiver BieradelWenn es dunkel wird, bringen sie fast alles

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� lokale zeitung stadtausgabe oktober �010

Barbara Reiser • Herausgeberin

Jedes Kind will mitmachen bei dem, was andere tun. Mit dieser Einstellung wird der

Sozialisierungsprozess gefördert. Denn beim Mitmachen erlangen wir neue Erfahrungen,

können uns probieren in unbekannten Gebieten. Aber das Mitmachen hat auch noch eine andere Komponente. Jede Gemeinschaft ist auf ein Mitmachen angewiesen. In der Familie klappt es nur, wenn alle an einem Strang ziehen. Jeder Ver-ein braucht seine enga-gierten Mitglieder. Und

unsere Gesellschaftsordnung ist eine demo-kratische, der auch der Gedanke des Mitma-chens, Mitdenkens, Mitentscheidens zu Grunde liegt.

Das heißt also, auch wenn wir gerne mal alleine sind, alleine entscheiden, alleine uns erproben, so brauchen wir doch das soziale Miteinander, die Verzahnung mit den Men-schen in unserem näheren und weiteren Umfeld. Das hilft nicht nur dem Gemeinwe-sen, sondern ist auch immer eine Bereiche-rung für uns. Denn wo sollen wir denn die vielen Erfahrungen sammeln, wenn nicht in den Begegnungen mit Menschen, auf die wir treffen.

Also bleibt das Mitmachen uns als wert-volle Eigenschaft unser ganzes Leben lang erhalten, nutzen wir das.

Lieblingsstück

Kleiner Vogel ganz großProfessor Volker Mosbrugger ist der Chef des Senckenberg Museums. Aber sein Lieblingsstück ist nicht etwa eines der großen Dinosaurierskelette, für die das Museum so berühmt ist, sondern ein zierlicher kleiner Fasan.

Das lesen Sie in dieser Ausgabe:

Nachtschwärmer

Einfach nur gutJulian und Dennis Smith haben sich den Traum vom eige-nen Club erfüllt. Die Mission lautet: Spaß haben. „Do what you love and love what you do.“ Im TRAVOLTA sind die Gäste so willkommen, wie sie sind. Die beiden haben’s kapiert. Egal wo auf der Welt, „es gibt keine „richtigen“ Klamotten oder den „richtigen“ Style, sondern den individuellen Stil eines Menschen der sich wohl fühlt, der Teil des Clubs, Teil der Community wird.“

• Editorial •

Wir machen mit

Kunst

Aus dem Nichts heraus etwas schaffenDieter Grünewald malt mit Öl-, Acryl- und Alkydfarbe, er zeichnet am Computer abstrakte Formen in klaren, starken Farben und kombiniert sie mit veränderten Fotos von Fremden, die er in der Menge entdeckt. Im Stadium des Fotografierens spielen Intuition und Zufall noch eine Rolle. Doch das Resultat des Gesamtwerkes ist alles andere als Zufall.

Daniela Diehlmode + accesoires

Wir – Daniela Diehl-Eider,

Uschi Pahle und Elke Hertinger –

freuen uns auf Sie.

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�lokale zeitung stadtausgabe oktober 2010

Augustinerstraße 61, Ecke Kirschgarten, in der Altstadt von Mainz

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Sicherheits-Wochen!20.9. bis 31.10.2010

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20.9. bis 31.10.2010

HNR 100920

Auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse ist Argentinien als Ehrengast zu entdecken – und damit die weite Landschaft der

argentinischen Literatur in vielfältigen Facetten. Aus diesem Anlass präsentiert die Wissenschaftliche Stadtbibliothek Mainz, Rheinallee 3 B, vom 4. bis 30. Oktober 2010 auf ihrem „Aktu-ellen Büchertisch“ Literatur aus und über Argentinien. Alle Bücher sind ausleihbar. Die Öffnungszeiten der Ausleihe sind :Mo-Sa: 9.00 bis 12.30 Uhr,Mo-Do: 14.00 bis 18.00 Uhr

• Nachrichten •

Wo das mobilkomische Trash-Figurentheater „Poppets“ auf-taucht, da gibt es Theater. Die aberwitzige Puppentruppe um

die beiden Hauptfiguren Ulf und Bogart haben für das große Museums-Kinderfest alle Zutaten einer grandiosen Show, denn unter Hochdruck arbeiten sie natürlich am Besten. Ulfs spezielle Druckmaschinen und Bogarts technisches Wissen garantieren einen reibungslosen Ablauf, doch manchmal ist eben der Wurm drin und dann ist der Fortsatz ungewiss. Hoher Druck erzeugt auch Wärme, gerade in einem Waffelei-sen. Lecker! Zum Mitklatschen und Sofortessen. Lautes Lachen, lautes Krachen, lauter solche Sachen. Eltern verkraften das mit ihren Kindern. Herzlich willkommen zum Museums-Kinderfest im Gutenberg-Museum am Samstag, 23. Oktober 2010, 14-18 UhrEintritt: Erwachsene: 3,00 EuroKinder- und Jugendliche: bis 18 Jahre frei

Jetzt ist es wieder soweit: Die Anmeldefrist zum 12. Mainzer Marathon (So., 8. Mai 2011) hat mit der Veröffentlichung der Ausschreibungsunterlagen im Internet begonnen. Wie in jedem Jahr gilt es, sich möglichst bald einen Platz im Feld zu sichern, da die Startplätze in Mainz bekanntlich stark nachge-fragt sind und abermals ein Limit von 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gesetzt wurde. (Hinweis: Die Meldelisten waren 2010 binnen 17 Tagen gefüllt.) Auch 2011 bietet Mainz erneut die Gelegenheit, den kompletten Marathon wieder als „Doppel-Staffel“ zu bestreiten. Erstmalig wird die „Mainzer Stadt-Meisterschaft“ ausgerichtet. Diese Wertung erfolgt automatisch für alle startenden Läufer/Innen auf der Marathon-Strecke, die im Mainzer Stadtgebiet oder aber in den drei rechtsrheinischen AKK-Vororten beheima-tet und gemeldet sind. Honoriert wird die Meisterehre mit hoch-wertigen Sachpreisen. Infos und Anmeldung unter: www.marathon.mainz.de

Mainz macht 2011 das Dutzend voll – schnell anmelden

„Novo Nordisk Gutenberg Marathon Mainz“

Museums-Kinderfest im Gutenberg-Museum

„Eltern verkraften das mit ihren Kindern“

Aktueller Büchertisch

Argentinien – Gastland der Buchmesse

Bitburger Musikfestival – 9. Oktober 2010

Live Music in Mainzer Kneipen

Seit über fünf Jahren begeistert mittlerweile das Bitburger

Musikfestival alle Freunde authentischer und handgemach-ter Live-Musik. In Mainz startet die Städtetour in die Herbstrunde. Mit einmal zahlen, kann man in allen Kneipen mitfeiern. Groovie!

Zur Andau, 20 Uhr: Joe Casel – Sixties, 20 Uhr: Smoking StringsDomsgickel, 20 Uhr: Trinkgeld – Eisgrub, 20 Uhr: Cruise Control

Alexander The Great, 20 Uhr: UNCLE GULU’S BLUES BANDQuartier Mayence, 21 Uhr: White Strings

Heringsbrunnen, 21 Uhr: 2-Plugged – Irish Pub, 21 Uhr: Rockhouse

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Mainz ist in jeder Hinsicht obenauf: Befragungen nach Wohnwert, Kaufkraft und vor allem Wohlfühlfaktor platzieren unsere schöne Stadt immer wieder ganz oben – und spätestens seit Mainz 05 mit den „Bruchweg Boys“ die Bundesliga so herrlich durcheinander wirbelt, freuen sich die Mainzer des Lebens wie schon lange nicht mehr. Höchste Zeit, den Menschen aus Mainz und Umgebung ein Medium zu geben, mit dem sie ihrem Lebensgefühl auch Ausdruck geben können. Stolz präsentieren wir: Die Mainzer Mitmachzeitung!

Mainz machtmit

www.mainzmachtmit.de

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Liebe Leser,das ist neu in unserer Stadt: die Mitmachzeitung für Mainz und Rheinhessen. 

Im Verbund mit der Lokalen Zeitung, die seit zwölf Jahren mitten in Mainz ist, unternehmen wir den nächsten Schritt. Die Mainzer machen jetzt ihre eigene Zeitung.

Schnell, innovativ, vielfältig. So befördern wir die Zeitung in die Welt des Web 2.0.  Verknüpft mit sozialen Anwendungen schaffen wir Verbindungen zwischen den Menschen.

Jetzt kommt die Herausforderung: Sie veröffentlichen selbst Nachrichten, Artikel, Bilder, Videos oder kommentieren. Nehmen Sie das Angebot an – Autor zu  werden in der großen Community der Mitmachzeitung Mainz! Bringen Sie  frischen Wind in diese Stadt!

Sie haben die Themen: kulturelle News, Vereinsmeldungen, Initiativen im  eigenen Viertel, lokale Politik, Lifestyle oder Hobby.

Die Mainzer ziehen gerne los, nicht nur an Rosenmontag. Dafür haben wir einen Eventkalender entwickelt, den Sie selbst mitgestalten können. 

Dieses Projekt wäre ohne unsere Sponsoren, die uns als Partner zur Seite stehen, nicht denkbar  gewesen. Wir danken der Johanniter Unfall Hilfe, der Mainzer Volksbank, der VR-Bank Mainz, der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Mainz sowie eat für ihre Unterstützung. 

Noch stehen wir am Anfang und möchten gemeinsam mit Ihnen die Mitmachzeitung mit vielen Features ausbauen. Haben Sie Ideen oder Anregungen für uns? Schicken Sie Ihr Feedback an  [email protected]

Also: schreiben, kommentieren, mitmachen!   Viel Vergnügen dabei wünscht

David Weiss, Herausgeber

Die Mainzer Mitmachzeitung ist online – mach(t) mit!

Sie waren auf einer tollen Party, haben einen neuen 

Laden entdeckt, sich über eine Behörde geärgert oder ausgelas-sen einen Sieg gefeiert? Schrei-ben Sie darüber! Ihnen gelang ein toller Schnappschuss beim Chillen am Rheinufer, Sie ste-hen zu oft im Stau, haben ein-fach eine tolle Idee für Mainz oder eine lobenswerte Initia-tive? Schreiben Sie darüber und zeigen Sie uns Ihre schönsten Fotos! Bei der Mitmachzeitung kann jeder schreiben und Bilder veröffentlichen – vor allem schnell, einfach und kostenlos!

Mit dem Slogan „Mainz macht mit!“ wird sie online, 

auf Plakaten und Anzeigen beworben – die Mainzer Mit-machzeitung. Und genau das ist der Sinn der Sache: Mainz kann, soll und darf mitma-chen, denn den Inhalt der Mit-machzeitung bestimmt nicht eine Redaktion nach unbe-kannten Kriterien, sondern  die Menschen der Region.

Jeder kann mitmachenBei der Mainzer Mitmachzei-tung kann jeder selbst Autor werden, seine Texte und Bilder veröffentlichen, andere Bei-träge kommentieren, mögen oder weiterempfehlen. Die Mainzer Mitmachzeitung ist 

komplett kostenlos für Autoren und Leser. Finanziert wird das Angebot über Sponsoren, die Partnerschaften für einzelne Rubriken übernommen haben.

Viele Wege führen zu unsDie Mainzer Mitmachzeitung entstand in der Verlagsgruppe Reiser/Weiss, die auch dieses Magazin herausbringt. Die Redaktion hat einen kon-trollierenden Blick auf die Mitmachzeitung und lässt von Zeit zu Zeit eigene Artikel einfließen – ohne jedoch die Mitmacher zu zensieren.

Die Mitmachzeitung ist  ab sofort online unter 

www.MitmachzeitungMainz.de zu finden; aber auch über den Slogan www.MainzMachtMit.de  kommt jeder zum Ziel. Außer-dem gibt es eine Facebook-Seite unter www.facebook.com/ mainzmachtmit sowie einen Twitter-Account unter  www.twitter.com/mainzmachtmit.

Und so geht‘s: Auf der Startseite oben auf „Registrie-rung“ klicken. Dort braucht es einige wenige Angaben zur Person, die selbstverständlich nicht weitergegeben werden (Datenschutz). Das ist schnell gemacht, nach dem Klick auf „Jetzt registrieren!“ kommt eine E-Mail geflogen – das 

dient der Sicherheit, damit Spaßvögel niemand anderen, als sich selbst, anmelden kön-nen. Sobald der Bestätigungs-Link in dieser E-Mail geklickt ist, kann es auch schon los-gehen: Mit selbstgewähltem Benutzernamen und Passwort anmelden und den ersten Artikel für die Mitmachzeitung schreiben!

Bei Fragen, Anregungen, Kritik oder Lob einfach in unserer Homepage oben rechts auf „Kontakt“ klicken und dem Team der Mainzer Mit-machzeitung eine Nachricht schicken – oder gleich einen Artikel schreiben!

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� lokale zeitung stadtausgabe oktober 2010

Eiskaltes Vergnügen!Wir freuen uns auf Ihren Besuch.An jedem Freitag und Samstag Discoabend!

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Ich habe Hunderte von Fotos und experimentiere, spiele mit

dem Material und erkenne Beziehungen, die es in der Rea-lität gar nicht gibt“, erklärt der sympathische Künstler, der sich selbst gar nicht als solcher bezeichnen will. Dafür tun es andere. Erfolge verzeichnete er schon in etlichen Ausstellung-en. Die Bilder erzählen Geschichten, die je nach Betrachter sehr unterschiedlich ausfallen können.

Zeit für KunstBegonnen hat Dieter Grü-newald seine künstlerische Laufbahn mit Plastiken und Skulpturen, er verband Holz mit Eisen und erwies sich als „äußerst produktiv“. Als der frühere Stadtplaner vor zehn Jahren in Altersteilzeit ging, fand er endlich mehr Zeit, sich seiner Kunst zu widmen, doch dann machte ihm das Schicksal einen dicken Strich durch die Rechnung. Seine Frau erkrankte schwer. Erst da kam er auf die Bilder, die er weitgehend zu Hause schaffen konnte.

Ästhetik ist ein Begriff, der oft im Gespräch fällt. „Die berühmte Aussage strebe ich nicht an, aber es muss ästhe-tisch sein, zumindest für mich.“ Trotzdem geht es nicht nur um Formen und Farben. Ein Geheimnis, das zum Nachden-ken anregt, muss ein gutes Bild

Ein Einblick in die Arbeit von Dieter Grünewald

Aus dem Nichts heraus etwas schaffenDieter Grünewald malt mit Öl-, Acryl- und Alkydfarbe, er zeichnet am Computer abstrakte Formen in klaren, starken Farben und kombiniert sie mit veränderten Fotos von Fremden, die er in der Menge entdeckt. Im Stadium des Fotografierens spielen Intuition und Zufall noch eine Rolle. Doch das Resultat des Gesamtwerkes ist alles andere als Zufall.

immer wieder neu zusammen, verändert Bildschnitt und Farben, bis sie für ihn die opti-male Form haben.“ Manche bezeichnen ihn als Perfektio-nisten, und in gewissem Sinne stimmt Grünewald da zu. „In den Feinheiten ist das so“, sagt der 70-Jährige. „Erst wenn ich selbst zufrieden bin, ist das Bild fertig.“

Neueste Bilderserie in Arbeit„So lieb mir die gedruckten Bilder sind, die gemalten lie-gen mir wesentlich mehr am Herzen“, bekennt Grünewald in seinem verwunschenen Märchenhaus in Mombach. Porträts von Fremden, gemalt nach Fotos, hängen dort im Wohnzimmer und sind ihm zu Freunden geworden, nicht nur, weil sie auch seiner, im letzten Jahr verstorbenen, Frau, wäh-rend ihrer schweren Krankheit, Trost spendeten. „Die würde ich niemals verkaufen“, beteuert Grünewald.

Die neueste Bilderserie hat noch keiner gesehen, denn sie befindet sich noch im Experi-mentierstadium. Eine Vielzahl

von ungewöhnlichen Blickwin-keln einer Ballettaufführung in der Kunsthalle am Zollhafen wartet im Computer darauf, durch Auswahl und die Kom-bination mit Grünewalds Grafi-ken zu Kunstwerken zu werden. Den Computer betrachtet der 70-Jährige dabei nur als Werk-zeug, die Programme schreibt er selbst.

„Kreativ sein, das ist für mich das Thema, aus dem Nichts her-aus etwas schaffen.“ Das Schöp-ferische verleiht den Werken des gebürtigen Kasselers, Wahl-mainzer seit 1952, die Einzig-artigkeit. Etwas Vergleichbares hat man noch nicht gesehen. Und so hält Grünewald es auch mit seinen Geschichten, einer weiteren Schaffensfacette. Nun hat er auch einen Roman ver-fasst. „Flucht nach Venedig“ ist eine „Collage“ aus Werken von Hermann Hesse und Thomas Mann. Hier hält er es wie mit den Bildern: „Ich verstehe mich als einer, der experimentiert. Unvoreingenommen auspro-bieren, das ist mein Thema.“ •hb•Fotos: Helene Braun

Ausdrucksstarke gemalte Frühwerke weisen im Stil schon auf die spätere Entwicklung hin.

für ihn immer enthalten. Doch steht hier im Schaffensprozess nicht die Idee am Anfang. „Bei mir läuft das umgekehrt. Ich mache erst etwas aus den Bestandteilen, die ich habe, den Fotos und den von mir am Rechner erzeugten Formen.“ Diese Bestandteile setzt er

Der Computer ist Grünewalds Handwerkszeug.

• Kunst •

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Bei öffentlichen Planungen ist die Berücksichtigung der Bar-

rierefreiheit als wichtiges Krite-rium in den Köpfen angekom-men. Dennoch machten sich Marita Boos-Waidosch und Bau- und Kulturdezernentin Marianne Grosse (SPD) auf gemeinsame Erkundung, um die Sichtweisen abzugleichen. Bei ihrer Tour durch die Innenstadt ging es dabei um Aspekte in baulicher, als auch kultureller Hinsicht, denn beide Bereiche obliegen dem Dezernat von Marianne Grosse. Ausgangs-punkt war das Staatstheater, das sich vorbildlich präsentiert: Über eine gut zu befahrende Rampe und von selbst automatisch öff-nende Außentüren können Roll-stuhlfahrer problemlos ins Innere gelangen, wo sich die Barrierefreiheit mustergültig fortsetzt. Zugangswege, Theater-kassen und Behindertentoiletten sind auf die Bedürfnisse Behin-derter abgestimmt. Im Theater-saal stehen behindertengerechte Plätze in allen Preiskategorien

zur Verfügung. „Kultur ist für behinderte Menschen eine große Brücke zur Normalität“, betont die auf den Rollstuhl angewie-sene Marita Boos-Waidosch. Im kommenden Sommer, im Juni 2011, bietet das Staatstheater sogar eine besonders barriere-freie Vorstellung der Oper „Tann-häuser“ an, nicht nur für gehbe-hinderte, sondern auch andere Barrieren sollen hier überwun-den werden. „Das ist ein Mainzer Leuchtturmprojekt, das hoffent-lich in vielen Städten nach-

Wenn wenige Zentimeter trennen

Barrierefreies Mainz?Wenn wenige Zentimeter Welten trennen, ist zumeist Barriere-freiheit nicht gegeben. Oftmals sind es Kleinigkeiten mit großer Wirkung, scheitert Teilhabe an vermeidbaren oder leicht zu behebenden Fehlern. Um diese zu beseitigen, erfordert es oft einen langen Atem. Aspekte der Barrierefreiheit in Mainz, eine Annäherung.

geahmt wird“, hofft Grosse.Aber nicht überall ist Mainz

so weit vorne: Das Kopfstein-pflaster in Richtung Leichhof schüttelt die anwesenden Roll-stuhlfahrerinnen kräftig durch, für Verbesserung außer der Reihe fehlen die Mittel. Wo Bar-rierefreiheit an Grenzen stößt, fehlen zumeist die finanziellen Mittel oder wird das Verständnis für ein gleichberechtigtes und

normales Miteinander verach-tend übergangen. Der Brand ist leider ein anschauliches Beispiel: So sind die Geschäfte „Am Brand“ vom Marktplatz aus für Rollstuhlfahrer nur über einen großen Umweg oder einen nicht gleich zu erkennenden Aufzug in der Mailandsgasse 7 zu erreichen, denn die „Auf-fahrt“ vom Marktplatz aus ist zu steil und damit gefährlich.

Der Aufzug ist daher eigentlich prima. Aber auch hier sind es entscheidende Zentimeter in der Höhe, die die Rollifahrer nicht an das Bedienfeld des Aufzugs gelangen lassen. Dass sich der Eigentümer standhaft weigert, daran etwas zu ändern, ist für Boos-Waidosch nicht hinnehm-bar und „menschenverachtend“, zumal eine Veränderung kein großer Kostenaufwand bedeutet. Hier ist auch die Stadt machtlos. Dennoch versprach Grosse, den Kontakt zu suchen.

Über das Rathausplateau hinweg geht der Weg weiter zur Rheingoldhalle. Auch hier alles barrierefrei bis – ja bis ein Betonsockel als Stufe die entscheidenden Zentimeter ent-hüllt, die tatsächliche Freiheit ausmachen. Dass man um eine Rampe als Normalität und zur Teilhabe jahrelang kämpfen muss, hat Marita Boos-Waidosch schon oft erlebt. Eine sichtlich betroffene Marianne Grosse ist froh, mit Marita Boos-Waidosch eine nicht aufgebende Behin-dertenbeauftragte in Mainz zu haben. Vieles ist auf den Weg gebracht, aber es gilt den Blick immer wieder zu schärfen – wie bei dieser Tour. •th•Foto: Tom Höpfner

Vorbildlich: Der stufenlose Zugang zum Theater ist sogar elegant ins Gesamtbild der Treppe eingearbeitet, wie Behindertenbeauftragte Marita Boos-Waidosch (r.) und Baudezernentin Marianne Grosse übereinstimmend feststellen.

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Media Markt bringt iFA Trends zum KundenZum 50. Mal fand in diesem

Jahr die Internationale Funk-ausstellung statt. Die Schau zeigte die neuesten Errungen-schaften aus den Entwick-lungslabors der internationalen Elektronikindustrie. Dazu gehören neben der Unterhal-tungselektronik inzwischen auch Kommunikationstechno-logien und Elektro-Hausgeräte. „Praktisch repräsentiert die IFA weite Teile des Sortiments, das man auch bei Media Markt fin-det“, erklärt der Geschäftsführer des Media Markts in Wiesba-den, David Strack. „Deshalb sind wie in jedem Jahr viele unserer Mitarbeiter auf der IFA unterwegs, um frühzeitig neue Trends zu erforschen und unser künftiges Angebot darauf ein-zustellen.“

Schwerpunkte sind HDTV und 3D. Die Fernsehzukunft wird dreidimensional: 3D-taug-liche Fernseher, 3D-Brillen, 3D-Blu-ray-Player oder auch 3D-fähige Camcorder werden

binnen kurzer Zeit zu den High-lights sämtlicher Markenherstel-ler gehören. Ein weiterer Trend, ist die Vielfalt an modernen HDTV-Empfangsboxen, die bei höherwertigen Geräten bereits eingebaut sind. Ein anderer Trend ist die Verschmelzung von Internet und Fernsehen, die mit der kabellosen Vernetzung von verschiedenen Geräten ein-hergeht. Noch weiter reichende Perspektiven eröffnen neueste TV-Geräte, die mit eingebauten Mikrofonen und Mini-Kameras

ausgerüstet sind. Dadurch wird das Fernsehen zukünftig nicht nur als Unterhaltungsmedium, sondern auch als Medium sozialer Interaktion eine bedeu-tende Rolle spielen. Weitere wichtige Impulse gab die IFA bei der mobilen Unterhaltung, Navigation und Kommunika-tion in Form von MP3-Playern, Navigationsgeräten und Smart-phones bis hin zu mobilen Jukeboxen, die auch Digitalfotos zeigen und Sprache aufnehmen können. „Die Fortschritte der Digitalisierung führen auf allen Gebieten zu phänomenalen Leistungsverbesserungen“, meint David Strack vom Media Markt Wiesbaden. Die positive Nach-richt laute außerdem, dass diese fantastische Technik immer erschwinglicher werde.

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die iFA in Berlin für viele Verbraucher ein guter Grund, an die spree zu fahren, um sich über die neuesten Trends der Unterhaltungselektronik zu informieren. den daheimge-bliebenen sei zum Trost gesagt, Media Markt sorgt dafür, das die neuheiten schnellstmöglich in erreichbare nähe kommen.

• Gemeinsames und Trennendes •

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� lokale zeitung stadtausgabe oktober 2010

RNN

Mit Bus und Bahn zum Mainzer OktoberfestMainz feiert vom 7. bis 17.

Oktober auf dem Messege-lände in Hechtsheim das Mainzer Oktoberfest mit zünf-tiger Livemusik. Jeden Abend spielen im Festzelt bekannte Gruppen von den Isartaler Hexen bis zur Münchner Zwie-tracht.

Da die Platzreservierung für das Oktoberfest erstmals auch ein RNN-KombiTicket ist, sind An- und Abfahrt mit Bus und Bahn aus ganz Rheinhessen und Mainz/Wiesbaden zum Fest im Preis enthalten. Für gute Verbindungen zum Mes-segelände sorgt die Messebus-linie der MVG, die Besucher von der Straßenbahn zum Festgelände bringt.

Damit Besucher aus dem südlichen Umland nach dem feucht-fröhlichen Mainzer Oktoberfest wieder gut nach Hause kommen, werden ab Messegelände Zusatzfahrten auf der im Rheinland-Pfalz-Takt verkehrenden regionalen Buslinie 660 Richtung Mom-menheim bis Undenheim angeboten. Vom 7. bis 17. Oktober fährt täglich außer sonntags eine Spätfahrt um

0.30 Uhr direkt ab Messe. Frei-tag- und Samstagnacht sogar um 0.30 und 1.30 Uhr. Der Bus um 1.30 Uhr fährt Samstag-nacht sogar weiter bis Alzey.

Ab 21 Uhr bedienen alle Fahrten der 660 Richtung Undenheim und Alzey das Messegelände, sonntags die Fahrten von 17 bis 20 Uhr und die Zusatzfahrt um 19.35 Uhr.

Gegen Mitternacht starten vom Mainzer Hauptbahnhof täglich noch Regionalzüge bis Alzey, Bingen, Oppenheim, Worms und Frankfurt. Am Wochenende auch bis Bad Kreuznach und per Bus bis Sprendlingen sowie nach 1.00 Uhr auch noch bis Bingen. Und der Mainzer Nachtstern mit Straßenbahn und Bus bringt Gäste täglich um 1.15 Uhr in alle Stadtteile und bis Wies-baden und am Wochenende auch noch um 2.30 Uhr.

Den Fahrplan erhält man unter www.rnn.info und www.mvg-mainz.de und beim RNN-Servicetelefon unter01801 - 766 766* sowie im Verkehrs Center Mainz unter 06131–12 7777.

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Ein Sport, den man in der Natur ausübt, der kommunikativ ist

und den man von Kindesbeinen bis ins hohe Alter machen kann, das alles bietet der Golfsport. „Golf ist ein toller Sport, der Jung und Alt zusammenbringt, die Koordination fördert, viel Kondition und vor allem Kon-zentration verlangt“, meint Elke Diehm, die für das Marketing und die Eventorganisation der Golfanlage Domtal Mommen-heim verantwortlich ist. Immer mehr mausert sich die einstige Randsportart für die Elite zu einer Breitensportbewegung. Der Golfsport wird immer beliebter. Dazu trägt auch die Vielzahl von Golfplätzen in der Rhein-Main-Region bei, wie

auch die wunderschöne idyl-lisch, mitten in Rheinhessen gelegene, 18-Loch-Golfanlage Domtal Mommenheim. Die Anlage entspricht internationa-lem Standard mit Par 73. Der Golfkurs ist in das „Niersteiner Domtal“ eingebettet. „Wir sind einer der besten Golfadressen im Rhein-Main-Gebiet“, erklärt Elke Diehm. Die Golfanlage Domtal Mommenheim ist nahezu an 365 Tagen im Jahr aufgrund des milden Klimas bespielbar.

Um die Faszination des Golfsports selber einmal zu erleben, bietet die Golfanlage Domtal Mommenheim ver-schiedene Schnupperkurse an. Zudem gibt es die Möglich-

keit Jahresnutzungsverträge – ohne Aufnahmegebühr – zu erschwinglichen Preisen abzu-schließen. „Wir sind ein Golfclub zum Anfassen. Wir sehen uns wie eine große Familie, in der es untereinander keine Unter-schiede gibt“, erklärt Elke Diehm das Clubcredo. Nach einem Einsteigerkurs, kann das neu erworbene Wissen gleich auf dem Kurzspielplatz mit sechs liebevoll gestalteten Golfbahnen ausprobiert werden. Natürlich stehen die Kurzbahnen auch den Könnern zur Verfügung, die ihr golferisches Geschick ver-tiefen und üben möchten. Hier ist keine Platzreife erforderlich. Die Bahnen sind zwischen 50 bis 80 m lang und schlängeln sich durch einen Baum- und Buschbestand, der gleichzeitig auch als Hindernisse dient. Um den Golfsport noch bekannter zu machen, veranstaltet die Gol-fanlage Domtal Mommenheim über das Jahr viele Turniere, bei denen man nicht nur als Spieler, sondern auch als Zuschauer auf seine Kosten kommt. Des Weiteren legt der Club viel Wert auf die Nachwuchsarbeit. „Wir veranstalten separate Jugend-turniere, Feriencamps, Jugend-

training und ähnliches zu stark reduzierten Konditionen, die die Liebe zum Golfsport fördern soll“, erklärt Elke Diehm. Denn je früher man mit dem Golf beginne, umso besser. Kinder ab sechs Jahren lernen auf der Golfanlage spielerisch den Golfsport kennen. Ein junger Altersdurchschnitt spricht für die offene und herzliche Art, die im Golfclub herrscht. Auch außergewöhnlich und somit einzigartig, das Angebot der Physiotherapie auf der Golfan-lage. Die examinierte Physiothe-rapeutin Yvonne Stange denkt an die Gesundheit und das Wohlbefinden der Golfsportler. Kulinarische Genüsse in ange-nehmer Atmosphäre verspricht

das öffentliche, also auch für Nicht-Golfer zugängliche, Res-taurant. Bei einem herrlichen Blick über das Fairway klingt ein Golftag oder ein Besuch auf der wunderschönen Anlage gut aus.

Golfanlage Domtal MommenheimAm Golfplatz 1 55278 Mommenheimwww.golfanlage-domtal-mommenheim.de

Golfanlage Domtal Mommenheim lässt Golferherzen höher schlagen

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Roberto Schneider ist Kinder- und Jugendarzt, Geschichten-

erzähler und Musiker. Der 53-jährige Mediziner aus Gonsen-heim tingelte bereits als Student mit seiner Gitarre und einem alten VW-Bus durch Deutsch-land, um sich das Medizinstu-dium zu finanzieren. Er ist als Gitarrist unter dem Namen Robi Schneider seit über 30 Jahren in der akustischen Gitarrenszene bekannt.

Auch mit der Behandlung von Krankheiten kennt sich Roberto Schneider, der seit 1999 eine Kinderarztpraxis in Gonsenheim führt, bestens aus. Dass seine kleinen Patienten und inzwischen auch die eigenen drei Kinder dem Kinderarzt eine Menge Anregungen für fantasie-volle Geschichten geben, ist ein Umstand, den Roberto Schneider schon vor über 20 Jahren zu nutzen wusste. Für seine Tochter Anna nämlich erdichtete er die Gute-Nacht-Geschichten rund

Roberto Schneiders Filmphantasien

Murks im WaldImmer wenn im Wald etwas Ungewöhnliches passiert, wird der kleine Waldarzt von der Eule gerufen. Dann kuriert er seine Patienten auf ganz eigene Weise. Die Geschichten vom Waldarzt Doktor Murks sind eine Erfindung von Dr. Roberto Schneider.

Abschalten in der Mittagspause: Roberto Schneider ist ein Meister auf der Gitarre.

um den kleinen Waldarzt Doktor Murks, der mit seinem Pferd Snoop tief im Wald lebt. Die Idee, daraus kleine Filmgeschichten zu machen, entstand vor einigen Jahren, als Roberto Schnei-der mit seiner Ehefrau Nicole Jenal-Schneider einen eigenen Kulturverlag gründete. Im Jenal-Schneider-Verlag vertreibt das schöpferische Ehepaar Papier-kunst, die Musikproduktionen von Robi Schneider und eben die Erzählwerkstatt vom Dok-tor Murks. Als junger Mensch wollte er entweder Kinderarzt

oder Zeichentrickfilmer werden. Inzwischen ist er seinem Traum ganz schön nahe gekommen, denn die Filmgeschichten sind seine Antwort auf die hektisch überladenen Zeichentrickfilme von heute.

„Das Wort soll bei meinen Geschichten im Vordergrund stehen und nicht von Bildern abgelenkt werden“, so Roberto Schneider. Die liebevoll in zarten Pastelltönen gemalten Bilder stammen aus der Feder seines inzwischen verstorbenen Vaters Richard Schneider. Auch die Titelmusik stammt natürlich von Roberto Schneider, gesprochen werden die Erzählungen von Harry Borgner. •ust•Foto: Ute Strunk

• Kultur •

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�lokale zeitung stadtausgabe oktober 2010

Erleben Sie unvergessliche Kino-Momente und entdeckenSie Ihre neuen Lieblingsfilme in unserem vielfältigen Pro-gramm – wir freuen uns auf Sie! Weitere Informationen undKarten unter www.cinestar.de

So macht Kino Spaß.

Dr. med Britta Bockelmann

Praxis wieder geöffnetIch bin wieder für meine Pati-

enten da!“, freut sich Dr. Britta Bockelmann. Aus gesundheit-lichen Gründen musste die Mainzer Spezialistin für Venen- und Lympherkrankungen, ihre Praxis am Bonifaziusplatz 7/ Ecke Boppstraße für anderthalb Jahre schließen. Nun praktiziert sie wieder ab dem 4. Oktober 2010. Seit 2002 arbeitet Dr. Britta Bockelmann als selbständige niedergelassene Ärztin in Mainz. Neben der Spezialisierung auf das behandlungsbedürftige Lipö-dem (Reiterhose), von dem sehr viele Frauen betroffen sind, wid-met sich Frau Dr. Bockelmann ausgiebig der Besenreiser-Verö-

dung. Einen kostenlosen Vortrag über das Lipödem hält Dr. B. am 29.11.2010 um 19 Uhr im Erba-cher Hof. Weitere Schwerpunkte setzt Dr. Britta Bockelmann in ihrer Praxis auf Ästhetische-Medizin und Anti-Aging Medizin sowie Ernährungsmedizin.

„Zur ästhetischen Thera-pie gehört unter anderem Faltenbehandlung mit Botox und Hyaloronsäure. Beson-

ders für meine weiblichen Patientinnen interessant ist die Lipolyse, die sogenannte Fett-weg-Spritze“, meint Dr. Britta Bockelmann. In ihrer Praxis wird die Medizinerin von zwei medizinischen Fach-angestellten, Frau Tovari und Frau Krauß, unterstützt. Für Terminvergabe ist die Praxis täglich von 8 Uhr bis 16 Uhr telefonisch erreichbar.

Dr. med. Britta Bockelmann Bonifaziusplatz 7 55118 Mainz www.venen-mainz.deTelefon 06131-221311*alle Kassen

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Dahinter verbirgt sich laut Internetauftritt ein Nacht-

lieferservice für alkoholische sowie nicht-alkoholische Getränke, Snacks und „Kon-dome, Papers, Feuer, Zigaretten auf Anfrage“. Bis auf Ebers-heim umfasst ihr Baronat sämtliche Mainzer Stadtteile. Auch die andere Rheinseite – Kastel, Kostheim, Amöneburg – wird „im Dienste einer cari-tativen Sache beliefert“, so Scherner. Ihr Kundenstamm reicht von Punks, denen ihr Sinn nach Bier, Zigarren und Mayonnaise steht, bis zu Ver-bindungsstudenten, denen vor lauter „Gaudeamus igitur“ das Bier ausgegangen ist.

ÜberzeugungstäterSeit Herbst 2004 haben die bei-den Barone so manche Party gerettet, der es an Getränken mangelte, nicht jedoch an feierlustigen Gästen. Dass der-lei Konstellationen in einer Studentenstadt wie Mainz

regelmäßig vorkommen, darf als ausgemacht gelten. „Bis zu 15 Einsätze können es an einem Freitag oder Sams-tag Abend schon mal sein“, beziffert Sebastian Dany die Lieferungen an guten Tagen. Bei normalem Geschäftsgang seien es wochenends zwischen acht und zehn. Scherner und Dany, deren kleines Unterneh-men seinen Namen in Anleh-nung an eine Simpsons-Folge

Bier, Zigarren, Mayonnaise: Wenns dunkel wird, bringen sie fast alles.

Nachtaktiver Bier-AdelPierre Scherner und Sebastian Dany werden mit ihrem grünen VW-Bus in der Regel aktiv, wenn die Sonne über Mainz untergegangen ist. Von Dienstag bis Samstag, zwischen 20 und 4 Uhr rücken ihre bürgerlichen Namen in den Hintergrund und der „Bierbaron“ in den Vordergrund.

„Der mysteriöse Bierbaron“ erhalten hat, sind Überzeu-gungstäter. Ihr Konzept mache sie nicht zu reichen Männern, sondern sei vielmehr der auto-biographischen Erfahrung entsprungen, dass der nächt-liche Weg bis zur nächsten Tankstelle lang sein kann. Die Getränke dort sind teuer, ihre sind es nicht. So bezahlt man zum Beispiel zwischen 1,00 Euro und 1,90 Euro für eine

Flasche Bier. Der Bierbaron ist ein Vertreter des reinen Biergenusses. „Wir haben die Trendgeschichten nicht mit-gemacht. Insbesondere Pierre ist da Ästhet.“ Pink Grapefruit und Green Lemon ist mit dem Duo nicht zu machen.

Weg zu neuen UfernIn den sechs Jahren des baronesquen Geschäfts konnte von Langeweile kaum die Rede sein. Der Mainzer Doku-mentarfilmer Justin Peach hat einen Kurzfilm über den Bierbaron vorgelegt. Auch die Print- und Hörfunk-Medien haben die Arbeit begleitet. Und als 2009 dem Bierbaron der Bus, sein Markenzeichen, gestohlen wurde, planten einige Bands schon ein Bene-fiz-Konzert für einen neuen Bus, bis tags darauf Entwar-nung kam: „Der Bus ist wieder da, zwar komplett entleert, aber noch fast ganz,“ so Dany. Die Nachricht vom geklauten Bus verbreitete sich im Sause-schritt. Angesichts der Popu-larität, den ihr Lieferservice mittlerweile hat, dürften Pierre Scherner und Sebastian Dany mit ihrem neuen Projekt beste Erfolgsaussichten haben: Mitte Oktober eröffnen die beiden auf dem Universitätsgelände in den Räumen der ehema-ligen Taberna Academica den „Baron“, der auf der Semes-tereröffnungsparty mit den Disco Rockern Deluxe auch partymäßig Premiere feiern wird. •gro•Foto: Andreas Groth

www.bierbaron-mainz.de.

Stadtbekannt und viel geschätzt: Wenn der Bierbaron kommt, kann die Party weitergehen.

• Society •

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10 lokale zeitung stadtausgabe oktober 2010

Gude, ihr Leit! Als ich letztens zufällig mal wieder am Fast-

nachtsbrunnen vorbeikam, bin ich erst mal total erschrocken, weil ich dachte, ich hätte mich verlaufen. Ich hab das Ding nämlich fast nicht wiederer-kannt. Die ganzen letzten Jahre hindurch war es allmählich immer mehr verkalkt und ver-gammelt und hat sich so der Mainzer Bevölkerung langsam aber sicher aus dem Blick und dem Bewusstsein laviert. Und plötzlich erstrahlt das Teil wieder in funkelnagelschniegelniegel-neuem Glanz! Kein Siff und kein

Super Idee!Schmodder mehr dran! Alle Figuren wieder bis ins kleinste Detail zu erkennen!

Während ich mir noch die staunenden Augen reibe, spricht mich jemand an. „Schee worrn, gell? War awwer ’n Haufe Awweit. Hätt mer eigentlich schon viel frieher mol ebbes mache misse...“ Dann fügt er in leicht resigniertem Ton hinzu „Awwer die Stadt hot jo nix druff!“ Aha. Offensichtlich ein Insider. Obwohl – dass die Stadt so gut wie pleite ist, hat sich mittlerweile sogar bis zu mir rumgesprochen. Ich denke nur ans marode Rathaus. Auch so’n Prestigeobjekt, mit dem die Stadt den Molly macht, obwohl sie’s eigentlich längst nicht mehr unterhalten kann... Ich frage nach: „Unn wer hat des jetz bezahlt, wenn die Stadt die Beutelschwindsucht hat?“ „Des war e Stiftung,“ erklärt mir mein Gegenüber mit gewich-tiger Miene. „Die Firma, die den Brunne seinerzeit de Meenzer

spendiert hat, hat sich ach jetz widder drum gekümmert unn Geld gesammelt unn’s dann fer die Renovierung von dem Brunne gestift. Die Stadt hätt des zu Lebkuchedaach nit hie-kriet!“ Das glaub ich auch. Ich bin zutiefst – und nachhaltig – beeindruckt, kriege die Sache tagelang nicht mehr aus dem Kopf. Kurz darauf treffe ich zufällig ein paar ranghohe Mit-glieder des Stadtrates in meiner Stammkneipe. Da beschließe ich, die Gelegenheit beim Schopf zu packen und ihnen das Ergebnis meiner Grübeleien, nämlich mein genialitätsdurchflutetes Konzept zur Rettung des Rat-hauses, zu offenbaren. Streng vertraulich, versteht sich.

„Männer, die Sach is ganz ääfach,“ trumpfe ich auf. „Probiert’s doch emol mit ’ner Stiftung!“ Ich ernte eine volle Runde aufrichtiger Verständ-nislosigkeit. Jetzt nur nicht aufgeben, sage ich mir, und rede beherzt drauf los. Dass man an

namhafte ortsansässige Firmen herantreten und sie für eine Stiftung gewinnen müsse; dass man ihnen als kleines „Dan-keschön“ anbieten könne, sich dezent am Rathaus zu verewi-gen; beispielsweise könnten die Fensterscheiben, je nachdem, durch Ceranfelder ausgetauscht werden, das würde bei der sub-tilen, künstlerisch wertvollen Fassadenvergitterung kaum auffallen; oder man könnte eine überlebensgroße, neonbeleuch-tete Froschskulptur aufs Dach setzen; oder... oder? –

Ich habe mich so in Rage geredet, dass mir gar nicht aufgefallen ist, wie sich meine (zugegebenermaßen unfreiwil-ligen) Zuhörer einer nach dem andern verdünnisiert haben. Erst, als auch der Letzte sich dezent aus dem Staub machen will, bemerke ich es irritiert. „Also Schambes,“ sagt der tod-ernst zu mir, „des mit der Stif-tung is ja echt e subber Idee!“ „Unn wo sinn die Kollege uff

aamol all hie?“ „Ei die sinn sofort stifte gange!“ Und nimmt seine Jacke und geht.

In diesem Sinne: macht’s gut – unn immer schee beizeite stifte gehe!

Euern Schambes

• Schambes, der Bär •

Peter Beckhaus, Jahrgang 1956, ist selbstständiger Grafik-Designer in Mainz. Seine berufliche Ausbildung erwarb er an der Fachhochschule Mainz, wo er sein Studium als Diplom-Grafik-Designer abschloss. Peter Beckhaus war Schüler und langjähriger Mitarbeitervon Hans Peter Willberg, einem der bedeutendsten Typografen Deutschlands. Er arbeitet für Verlage in ganz Deutsch-land sowie für Institutionen, Firmen & mittelständische Betriebe, hauptsächlich im Rhein-Main-Gebiet.

Offen hell und freundlich ist die kieferorthopädische

Praxis Grüne Brücke gestal-tet. Dr. Miklos Szabo, Fach-arzt für Kieferorthopädie kümmert sich hier um seine Patienten. Erst seit kurzem bietet der Mediziner seine Dienstleistungen in Mainz an. „Ich liebe Mainz und habe auch an der Johannes Guten-berg-Universität studiert, daher war es für mich logisch, hier meine Praxis zu eröffnen“, erklärt der 42-Jäh-rige. Zwei Zahnmedizinische Fachangestellte unterstützen den Kieferorthopäden bei sei-

ner Arbeit. In der räumlich großzügig gehaltenden Praxis verfügt Szabo über fünf Behandlungsstühle. Von denen einer separat in einem eigenen Behandlungszimmer. „Ich habe diesen Stuhl allein gestellt, weil ich denke, das manche Patienten gerne lie-ber gesondert behandelt wer-den möchten“, meint Miklos Szabo. Dieser Extraraum ist auch für die Erwachsenen gedacht, denn in der Haupt-sache ist die „Zahnspangen-generation“ die größte Pati-entenklientel von Dr. Miklos Szabo

Neueste TechnikDie medizinischen Geräte, die bei Dr. Szabo zum Einsatz kommen, entsprechen alle der neuesten Technik, die auf dem Gebiet der Kieferortho-pädie zu bekommen sind. Unter anderem verfügt die Praxis über ein strahlungs-armes digitales Röntgengerät. Überhaupt wird Digitalität in der Kieferorthopädie Grüne Brücke großgeschrieben. „Die Praxis verfügt über ein digitales Netzwerk“, weist der Facharzt für Kieferorthopädie hin. Auch wenn zu Anfang noch mit Karteikarten gear-

beitet wird, so ist es doch der Wunsch des Facharztes, dass irgendwann auch das alles digitalisiert wird.

Internationale AusbildungDie Praxis von Dr. Miklos Szabo liegt verkehrsgünstig vis á vis der Feldberg-Schule und im Schatten der grünen Brücke, die der Kieferor-thopädischen Praxis ihren Namen gibt. Zudem stehen zahlreiche kostenfreie Park-plätze direkt vor der Praxis zur Verfügung. Neben seiner Ausbildung an der Johannes Gutenberg Universität kann der Facharzt noch einige internationale Weiterbil-dungen im Bereich der Kie-ferorthopädie vorweisen. „Ich habe in Amerika wie auch in Ost- und Westeuropa Schulungen in der Kieferor-thopädie besucht“, beschreibt Miklos Szabo seine Ausbil-dung. Der 42-jährige Facharzt legt viel Wert darauf, dass sich seine Patienten wohl in seiner Praxis fühlen. Dafür sorgt er nicht nur selber mit seiner Empathie den Pati-enten gegenüber, sondern auch damit, dass er zusam-

men mit seinen Zahnmedizi-nischen Fachangestellten, für eine angenehme Atmosphäre in der Praxis sorgt. Leise Musik hilft da ebenso wie ein freundlicher Umgangs-ton. „Hier muss niemand Angst haben vor möglichen Schmerzen, ich setze alles daran, dass meine Patienten mit einem guten Gefühl die Praxis wieder verlassen“, erklärt Miklos Szabo.

Kieferorthopädie Grüne BrückeFeldbergplatz 155118 Mainzwww.drszabo-kogb.de

Seit kurzem für den korrekten Biss im Einsatz – Kieferorthopädie Grüne Brücke

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Dr. Miklos Szabo

Die medizinischen Geräte, die zum Einsatz kommen, entsprechen alle der neuesten Technik, die auf dem Gebiet der Kieferorthopädie zu bekommen sind.

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11lokale zeitung stadtausgabe oktober 2010

Moderner Schulunterricht unterscheidet sich heute

ganz entschieden vom klas-sischen Frontalunterricht, weiß Daniel Dreesmann. Der 43-jährige Professor leitet seit April die Arbeitsgruppe Didak-tik der Biologie. Ein Lehrer sollte sich eher als ein Modera-tor verstehen und die Schüler dazu anleiten, selbst Lösungs-wege für Problemstellungen zu finden. Und weil der Lehrer heute nicht mehr dozierend vor der Klasse steht, um Fak-tenwissen einzutrichtern, ist es notwendig, dass auch in der Lehrerausbildung neue Wege gegangen werden. „Wir vermit-teln den Studenten unter anderem Grundsätzliches zur Unterrichtsplanung, fachge-mäße Arbeitsweisen und wir geben Anregungen für ein-fache Experimente, die schul-tauglich sind.“ Auch der Ein-satz von Medien in der Schule und die Entwicklung von neuen Unterrichtsmaterialien gehört zu den Aufgaben, denn nicht immer lässt sich der Schritt vom Labor ins Klassen-zimmer so leicht vollziehen.

Mehr Versuche in EigenregieDamit dieser dann auch wirk-lich gelingt, ist die Arbeits-gruppe stark an Kooperationen mit allen Schulformen inter-essiert. Häufig fehlt es in den Schulen nämlich an der not-wendigen Ausstattung, doch Daniel Dreesmann hat auch hier eine Lösung parat: „Viele Experimente können mit ganz einfachen Mitteln durchge-führt werden und das muss nicht immer teuer sein.“ Doch nicht nur die mangelnde Aus-stattung verhindert, dass der Biologieunterricht viel zu häu-fig viel zu wenig experimentell ist. „Manchmal ist es für Lehrer im hektischen Schulalltag ein-fach schwierig, Versuche und Experimente in Eigenregie zu entwickeln“, erklärt Drees-mann. Umso wichtiger sind hier Handlungsempfehlungen,

die schon während des Studi-ums auf Tauglichkeit für den Schulalltag geprüft werden.

Neben der Vernetzung mit Schulen ist auch eine Abstim-mung mit den Studiense-minaren wichtig, denn hier absolvieren die angehenden Lehrer den zweiten Teil ihrer Ausbildung, das Referendariat.

Für Daniel Dreesmann ist der Aufbau der Arbeitsgruppe eine wunderbare Chance, seine zahlreichen Erfahrungen einzubringen und Schwer-punkte neu zu setzen. Acht Jahre hat der Biologe am Ins-

Prof. Daniel Dreesmann macht Biologen zu Lehrern

Die Evolution in der StraßenbahnSeit April gibt es an der Mainzer Uni am Institut für Zoologie eine neue Arbeitsgruppe. Diese vermittelt angehenden Lehrern im Rahmen ihrer Ausbildung fachdidaktische Kompetenzen und praxisnahes Handlungswissen für den späteren Schulalltag.

titut für Biologie und Didaktik der Universität Köln gearbeitet. Eine Brücke zwischen Wis-senschaft und Öffentlichkeit hat der Professor hier gebaut. „Dass es einen Bedarf für Didaktik auch außerhalb von Schulen gibt, zeigen schon die vielen Wissenschaftsmaga-zine und Fernsehsendungen zum Thema.“ Dazu ist es notwendig, Wissen allgemein-verständlich aufzubereiten. Herausragendstes Projekt, bei dem dies auf ungewöhnliche Weise realisiert wurde, ist die künstlerische Gestaltung einer

Kölner Straßenbahn, um Evo-lution erlebbar zu machen. Die Entstehung der Arten wird dem Fahrgast und Betrachter anlässlich des Darwin-Jahres 2009 ganz anschaulich auf Wänden, Decke und Boden der Straßenbahn näher gebracht. Auch in Mainz möchte Dreesmann gerne ähnliche Projekte in Kombination mit Kunst, Musik oder Darstel-lender Kunst realisieren, doch zunächst steht erst einmal der Aufbau der Arbeitsgruppe im Vordergrund. •ust•Fotos: Ute Strunk/privat

Verbindung von Kunst und Wissenschaft: Die Darwin-Bahn fährt seit letztem Jahr durch Köln.

Professor Dr. Daniel Dreesmann mit seinem neuen Team: Meike Teuffer-Lehndorff, Heike Stypa und Dr. Cornelia Lechner-Walz (v.l.)

• Universität •

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12 lokale zeitung stadtausgabe oktober 2010

Österreichisches Restaurant

Gänsthaler‘s Kuchlmasterei

www.gaensthalers-kuchlmasterei.deMz-Finthen · Kurmainzstraße 35 · Reservierungen (0 61 31)47 42 75

Köstlichkeiten des Herbstes: Wild-Kürbis...NEU: November und Dezember

Sonntag Mittag von 12 bis 15 Uhr geöffnet!Der Tradition verpflichtet:

am 11.11.2010 ab 18.30 Uhr unser GäNSl-MENUE-AbEND.

Groß, meist orangefarben, so würden viele einen Kürbis

beschreiben. Doch Kürbis ist nicht gleich Kürbis. Die Pflanze gibt es in der essbaren und in der Dekorationsvariante. Die zum Verzehr geeigneten Kürbissorten sind unteranderem Hokkaido, Muscat und Buttercup. Das Lieb-lingsgemüse unserer Großmütter gab es meist nur in zwei Stan-dartzubereitungen zum Essen, nämlich als Kürbissuppe oder als „Kürbis süß-sauer“, doch die Zubereitungsmöglichkeiten sind sehr variationsreich. „Man kann den Kürbis in der Pfanne braten, als Auflauf zubereiten, aber auch füllen und überbacken“, erklärt Eventkoch Hans-Peter Berger von der Herdatmosphäre. Kürbis

passt zu vielen Speisen sowie zu Fleisch, zu Nudeln und Kartof-feln wie auch zum Fisch. Bei allen Gerichten ist es notwendig, dass man den Kürbis nicht nur

als einzelne Beilage serviert. „Kürbis ist ein Geschmacksträger, der nur innerhalb einer Kompo-sition schmeckt und farblich einiges hergibt“, meint Hans-Peter Berger. Bei der Zubereitung sollte auch immer die Schale

mitkochen. „In der Haut sitzten beim Kürbis die Vitamine und auch der Farbstoff, der dem Gericht dann diesen unverwech-selbaren kräftigen orangenen Farbton verleiht“, weiß der Eventkoch. Ausgrabungsfunde von Kernen und Schalenresten in Mexiko und Südamerika beweisen, dass der Kürbis schon vor über 12.000 Jahren vom Menschen genutzt wurde. Aber auch die Ägypter, Griechen und Römer dieser Zeit, sowie viele asiatische Völker kannten Kür-bisse. Lange Zeit galt der Kürbis als Randerscheinung in unserer Küche, doch seit einigen Jahren rückt die Pflanze vermehrt in den Fokus und hält Einzug auf dem Speiseplan.

• Gastlichkeit •Kürbis hält langsam aber sicher wieder Einzug in die heimische Küche

Das neue Trendgemüse

Mainz-GonsenheimGrabenstraße 55Telefon: 0 6131-4 37 30Fax: 9 71 93 26www.meijers-haeusje.de

Öffnungszeiten:Dienstag bis Sonntag

ab 17.00 UhrSonntag ab 11.30 Uhr Mittagstisch

Montag Ruhetag

wieder eingetroffen: Frische Trüffel aus Italien!

Gruß aus der KücheVorspeise Linsensalat mit Mozzarella-Perlen, Rucola

und SerranoschinkenFeine Waldpilzcremesuppe

Hauptspeise Gebratene Rotbarbe in Kürbissoße und Gemüsereis oderKalbsbäckchen in Meerrettichsoße, dazu Kartoffelstampf

Dessert Poffertjes mit Gewürztraminer-Zabaione

Weinempfehlung Weinhof Thörle – 09er Gutsriesling feinherbKalifornischer 06er Copperridge

Weihnachten feiern im Winzerkeller mit 4–200 Personen

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Öffnungszeiten: Mo/Mi/Do/Fr/So 12–14 und 18–22 Uhr • Di+Sa 18–22 Uhr

• Partyservice • Front-Cooking •

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bestellen und 1 Gericht bezahlen –

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jeweils von 18:00 bis 21.00 Uhr€URO 12,80 / PRO PERSON

teilnahme nur mit Reservierung möglich!

Schloß Sörgenloch

Im Schloß speisenDer Herbst im Schloß Sörgen-loch: Es wird gemütlich! Ob Romantisches Dinner zu zweit, private oder Firmenweih-nachtsfeiern, die Betreiber von Schloss Sörgenloch sind herz-liche Gastgeber. Zudem stehen spannende Veranstaltungen

an: 16. Oktober Kulinarisches Whisky-Tasting „Whisky Sec-rets“, 17. Oktober: Musikalische Komödie „Don Quichote reitet wieder“, 28. November Dinner-Theater: „Ich hab’ noch einen Kocher in Berlin. Ein Eintopf à la Marlene Dietrich“, 3. Dezember

Theater & Kulinarisches „Loriot Teil 2“ und 12. Dezember die musikalische Weihnachts-komödie „Glühend stand der Weihnachtsmann weinerlich am Glühweinstand“.

Mehr unter www.Schloss-Soergenloch.de

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Apfel-Birne-Kürbis-Süppchen Für etwa 4 Personen: von Eventkoch Hans-Peter Berger

Einen mittelgroßen Topf auf den Herd stellen • Auf mittlerer Stufe erhitzen • Halbe frische Chi-lischote (rot) entkernen und in kleine halbe Ringe schneiden • 2 Knoblauchzehen oder einen klei-nen chinesischen Knoblauch schälen und in kleine Würfelchen schneiden • 1 Zwiebel (mittelgroß) in Würfel schneiden • Von einem Zweig Rosmarin die Blätter vom Stiel ziehen • 2 Esslöffel bestes Olivenöl in den Topf geben • Chili, Knoblauch, Zwiebel, Rosmarin dazugeben • Etwa ein Teelöffel grobes Salinensalz (Saline Bad Luisenhall, bei Göttingen) • Zwei bis drei Drehungen weißer Pfeffer hineingeben • 3 bis 4 Minuten schmurgeln lassen • Etwa 200 ml guten Weißwein hineingießen • Hitze reduzieren.

Einen mittelgroßen Hokkaido (Kürbis) halbieren, die Kerne und die Fasern entfernen • Am besten mit einem Esslöffel vorsichtig raus kratzen • Auf keinen Fall den Kürbis schälen. Die Schale wird beim kochen weich • So bleiben die wunderbare Farbe und die Vitamine erhalten • Den Kürbis in etwa 2 cm große Würfel schneiden • Ein Viertel von einem Sellerie säubern und in kleine (0,5 cm) Würfel schneiden • 2 Äpfel schälen, entkernen und in Stücke schneiden, 2 Birnen schälen, entker-nen und in Stücke schneiden, ½ Stange Lauch, das Helle, in kleine Ringe schneiden • 2 Möhren, putzen, schälen- Ringe schneiden • Von 5 Stielen glatter Petersilie die Blätter abzupfen • 4 mittel-große festkochende Kartoffeln schälen, klein würfeln und in den Topf geben.

1 Esslöffel Salz, 1 Esslöffel Curry dazugeben • 2 L kaltes Wasser dazugeben und die Hitze steigern bis die Suppe kocht • Kurz aufkochen lassen und dann runter drehen • 30 bis 35 Minuten köcheln lassen. Wenn die Selleriewürfel schön weich sind dann mit dem Zauberstab pürieren. Jetzt etwa 150g Sahne hinzugeben. Wieder pürieren. Sollte die Suppe zu dick sein, dann mit Wein oder Wasser etwas verdünnen • Dann die Suppe mal probieren• Eventuell noch Salz und Pfeffer dazugeben • Einen Esslöffel Honig einrühren • Mit Petersilie dekorieren und ein wenig frischgeriebenen Par-mesan darüberstreuen • Lecker dazu sind frische Riesengarnelen • Größe etwa 20 bis 30 Stück per Kilo. Roh, geschält, glasiert • Einfach mit Olivenöl in einer Pfanne von jeder Seite ca. 2 bis 3 Minu-ten braten • In das Öl gebe ich ein wenig frischen Chili, Rosmarinzweig und Knoblauch • Mit Salz und Pfeffer würzen und dann auf einem extra Teller zur Suppe servieren oder vor dem anbraten auf einen Spieß stecken und dann den Spieß auf den Tellerrand legen

Die Weinempfehlung zum Gericht von Thomas Heinicke, Gastgeber im Schloß Sörgenloch:2009 Weißer Burgunder trocken „Kalkstein“, Niersteiner Hölle, Weingut Gröhl, Weinolsheim

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13lokale zeitung stadtausgabe oktober 2010

Das TravolTa und seine Soulmates

Einfach nur gut!Julian und Dennis Smith haben sich den Traum vom eigenen Club erfüllt. Die Mission lautet: Spaß haben. „Do what you love and love what you do.“. Im TravolTa sind die Gäste so willkommen, wie sie sind. Die beiden haben’s kapiert. Egal wo auf der Welt, „es gibt keine „richtigen“ Klamotten oder den „richtigen“ Style, sondern den individuellen Stil eines Men-schen der sich wohl fühlt, der Teil des Clubs, Teil der Commu-nity wird.“

Das Travolta in der Brönner-straße 17, mitten in der

Frankfurter City, hat eine gute Basis, nämlich zwei Menschen, – Dennis und Julian Smith – stadtbekannt und sehr viel unterwegs. Sie kommen dabei mit den neusten Trends in den Bereichen Lifestyle, Design, Musik & Fashion in Berüh-rung, wenn sie sie nicht gerade selbst setzen. Das spiegelt sich in ihrem Club wider, ein hervorra-gender (Dance-)Floor um sich auszutoben, Spielplatz für Konzerte und Jam-Sessions in Kombination mit DJ-Sets. Dienstag „Alive“. Für die Elect-ronic-Jünger ist der Donners-tag mit „Booom“ da. „YEAH“ jeden Freitag mit Julian und Mash-up-Sound und Satur-dayNightFever: Einfach nur gut, Dennis Smith verwöhnt mit einer bunten Mischung aus Soul, R‘n‘B, Dance und Hip-Hop. Das Interiordesign stammt aus deutschlandweit bekannten Händen der Frank-furter Firma Lebensraum, der Klang kommt von der Edel-musikmarke Tannoy.

gleichzeitig Proberaum und Studio. Des Weiteren haben wir nicht nur unsere Radio-sendung DIRTY DISKO bei youfm, sondern auch ein eigenes Radio innerhalb der Online-Community des Tra-volta. Insgesamt steht der Austausch im Vordergrund. Der Club als ein weiteres Ins-trument dafür. Auf der Inter-netplattform bieten wir auch noch einen Shop mit neuen und alten Motiven unseres Modelabels wegotsoul.

Whats the mission? Wann kön-nen wir kommen und vom Gast zum Freund werden, oder zum Travolta Seelenverwandten?

Das TRAVOLTA ist Diens-tag, Donnerstag, Freitag und jeweils an Samstagen geöff-net. Natürlich haben wir auch an Vorfeiertagen geöffnet und können auch für Firmen- und Sonderveranstaltungen zur Verfügung stehen. Die Mission lautet, einfach Spaß zu haben. Mit „Soulmates“ eben.

•Katja Siberg•Fotos: Travolta/Stratmann

Wer sind die Menschen hinter dem Travolta?

Das sind wir, Dennis und Julian Smith. Wir sind unter-wegs und möchten unsere Erfahrungen auch im Club widerspiegeln, mit dem Publi-kum teilen, was uns bewegt. Unsere Plattform ist Spielplatz und neue Herausforderung.

Bei Travolta denke ich zuerst an John, dann Revolta und dann an Polyester, was bedeu-tet für Euch der Name?

Der Name steht wie kein anderer für das unbeschwerte Lebensgefühl der 1970er Jahre. Mit Nightfever und dem Ein-zug von Discomusik wurde die urbane Unterhaltungswelt musikalisch und stilistisch revolutioniert. Im Vordergrund soll Unbeschwertheit stehen. Wir möchten unsere Positivität in die Stadt reflektieren und Frankfurt hat viel künstleri-sches und kreatives Potential.

Wen wünscht ihr Euch zum Mitfeiern?

Wir verfolgen im Gegensatz zu anderen Frankfurter Etab-

lissements keine starre Alters-zielgruppen oder auf finan-zieller Ausstattung basierende Strategie. Das Publikum cha-rakterisiert sich durch seine Affinität zu guter Musik und guter Unterhaltung. Sie suchen nach inhaltlichem Austausch sowie Tanz und Bewegung. Wir suchen im Prinzip nach Seelenverwandten, nach Men-schen mit Ausstrahlung, die sich ins Nachtleben stürzen. Sie wollen Tanzen, die Musik erleben und gehen respektvoll mit Mitmenschen um. Man kommt als Gast und geht als Freund. Guter und warmer Sound, faire Preise.

Fairness, schönes Wort. Der Grundgedanke der

Fairness setzt sich einfach im Clubkonzept um. Das Preis-niveau ist bewusst niedriger als der Frankfurter Durch-schnitt. Abendunterhaltung ist so auch mit einem über-schaubaren Budget möglich. Damit unterscheiden wir uns deutlich vom bestehenden gastronomischen Angebot in der Stadt. Tacheles: Ein Becks

0.33 wird sich um die 3 Euro, ein Wodk-Redbull wird sich um die 7-7,50 Euro bewegen. Für uns ist dies ein Signal. Die Frankfurter Preise müssen wieder zurück in eine normale Relation.

Tell us about the Music, please.Von Mashup über House bis

HipHop und Soul sowie Live-musik – Mix und für Musik-liebhaber mit Geschmack wird schon etwas dabei sein. Das heißt jedoch nicht, dass das Musikprogramm willkürlich ist. Wir fahren eine sehr klare Linie mit der Musik und wol-len das Programm über die verschiedenen Öffnungstage differenzieren. Mindestens zwei Tage in der Woche hosten wir übrigens selbst.

Und wie bekommt ihr das alles unter einen Hut, ihr seid doch laufend unterwegs?

Sehr gut. Wir arbeiten auch über den Club hinaus mit den auftretenden Künstlern zusammen. Im Hintergrund steht unser eigenes Musikla-bel. Der Club ist damit auch

„Frankfurter GotSouls“ und Travoltamacher. Julian und Dennis Smith leben Trends oder machen sie gleich selbst.

»Wir suchen im Prinzip nach Seelenverwandten, nach Menschen

TravolTaBrönnerstraße 17, 60313 Frankfurt am MainFon: 069-216 579 00Fax: 069-216 579 49Mobil: 0178 23 12 198E-Mail: [email protected]

mit Ausstrahlung,

die sich ins

Nachtleben stürzen.«

• Nachtschwärmer •

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14 lokale zeitung stadtausgabe oktober 2010

Angefangen hat alles in der Fußballkarriere von Steffen

Vogler noch zu DDR-Zeiten in Dresden, in der Jugendmann-schaft von Dynamo. Steffen Voglers Platz auf dem Spielfeld war immer zwischen den bei-den weißen Pfosten – er hielt als Torwart den Kasten sauber. Nicht verwunderlich, dass Vog-ler auch jetzt hauptsächlich als Torwarttrainer bei Wehen Wiesbaden im Einsatz ist. Auch wenn er jetzt nur noch nun als Trainer seinen „Schützlingen“

2xin Wiesbaden

•Businesspartner des SV Wehen-Wiesbaden•

Medical Point CitySchwalbacher Straße 38–4265183 WiesbadenFon: 0611-4113693Fax: 0611-401597Privat und alle KassenArbeits- und Schulunfälle

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nahzubringen“, beschreibt Steffen Vogler seine Arbeits-weise. Es bringe nichts, den Spielern oder auch den Tor-wart einfach nur zu kritisieren. „Man muss dem Spieler genau sagen, warum dieses oder jenes misslungen ist und warum er trotz einer glänzenden Parade den Ball nicht halten konnte“, erklärt der Torwarttrainer. Vor drei Jahren ließ sich Vogler noch zum Fußballlehrer in Köln ausbilden. „Es ist die höchste Trainerausbildung, die man machen kann, sie ist internati-onal anerkannt“, erklärt er. Das Wissen des DFB-Trainerlehr-gangs nutzt er nun, um Wehen Wiesbaden weiter voran zu bringen. „Der Klassenerhalt ist natürlich unser Ziel, wenn es sogar in die zweite Liga gehen würde, wäre es super. Wir sind nach den ersten Spielen auf jeden Fall auf dem richtigen Weg“, meint der Torwarttrainer.

Nicht nur im Leben von Steffen Vogler dreht sich alles um den Fußball, auch bei seiner Familie spielt der Sport eine große Rolle. „Ich kann schlecht abschalten, auch nach einem Spiel denke ich noch viel darü-

ber nach, was manchmal nicht einfach fürs Familienleben ist“, sagt Vogler.“ Seine drei Kinder, zwei Jungen und ein Mädchen, sind sehr sportlich. Während die Jungs auch auf dem Fußball-platz stehen, im Gegensatz zum Vater allerdings als Feldspieler, ist Voglers Tochter begeisterte Leichtathletin.

Fußball schauen in JapanSelbst im Urlaub regiert bei Vogler König Fußball. Vor kurzem unternahm er mit einem Freund eine Reise nach Japan, um dort einen alten Weggefährten, nämlich Volker Finke, langjähriger Trainer des SC Freiburg, zu besuchen. Volker Finke trainiert die Urava Red Diamonds in Tokio. „Dort mal das Training mitzuerleben und auch Spiele zu sehen, das war schon ein echtes Erlebnis“, berichtet Vogler.

Wenn er allerdings mit seiner Familie Urlaub machen will, dann fährt er gerne nach Skandinavien, aber natür-lich immer mit einem Ball im Gepäck, denn Fußball ist sein Leben. •ck•Foto: Claudia Krämer

im Training das Rüstzeug an die Hand gibt, um während des Spiels alle Torschüsse gut zu parieren, so denkt er doch gerne an seine aktive Zeit in Dresden zurück. „Ich habe bei-spielsweise mit Matthias Sam-mer, dem heutigen DFB Sport-direktor meine Jugend im Fuß-ballverein verbracht“, erinnert sich der 44-Jährige. Vogler spielte in verschiedenen Verei-nen in der DDR. „Ich konnte allerdings keine große Karriere machen, weil ich nicht in das vorgegebene politische Raster passte“, meint Vogler rückbli-ckend.

Nicht dem System entsprechendIhn hielt nichts in der Deut-schen Demokratischen Republik und er machte sich auf aben-teuerliche Weise auf den Weg in den Westen. „Morgens war ich noch beim Training, bin danach nach Berlin und von dort aus mit dem Flieger nach Budapest – natürlich mit Rückflugticket im Gepäck – man wollte sich ja nicht verdächtig machen“, erin-nert sich der Assistenztrainer. Nach einem kurzen Aufenthalt in der deutschen Botschaft ging es dann über Wien in den Wes-ten. Da sein Freund, der ihn auf der Flucht begleitet hatte, eine Schwester in Wiesbaden hatte, war es auch der erste Anlauf-punkt für Steffen Vogler. Er hatte viele Träume und Wünsche als er westlichen Boden unter den Füssen hatte, doch eine Nach-richt, die vom DDR Fußball-verband veröffentlich wurde, machte diese alle zunichte. „Ich weiß noch, als Abends in den RTL Nachrichten Ulrike von der Gröben, im Sportblock sagte, dass alle geflohenen DDR-Sport-ler lebenslang gesperrt seien, da konnte ich meine ganzen Pläne komplett begraben.

Ausbildung und Fußball spielenDoch das Glück sollte Steffen Vogler hold sein, er bekam die Chance eine Ausbildung bei Brita, einem der Sponsoren von Wehen Wiesbaden, zu machen und trotzdem noch Fußball spielen zu können. „Ob man einmal Trainer wird, das weiß man als Spieler noch nicht“, meint Steffen Vogler. Mit Anfang 30 wechselte er den-noch vom Tor auf die Trainer-bank. Dort ist er jetzt mit Leib und Seele dabei. „Ich versuche meinen Jungs immer ruhig und sachlich, die Trainingsinhalte

Er legt ihn selten aus der Hand: Auch im Urlaub hat Vogler den Ball im Gepäck.

• Sport•Leben zwischen den Pfosten: Torwarttrainer Steffen Vogler, SV Wehen Wiesbaden

Nur die Tochter kickt nicht„Fußball ist unser Leben…“, das Lied ist wohl vielen bekannt als der WM-Song von 1974. Die damaligen Fußballhelden hatten das Lied gesungen. Dieser Song passt auch gut zu Steffen Vogler, dem Assistenztrainer des Drittligisten SV Wehen Wiesba-den. Schon von Kindesbeinen an spielt das schwarz-weiße Leder im Leben des 44-Jährigen eine zentrale Rolle.

• Sport •

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lokale zeitung stadtausgabe oktober 2010 15

Vielleicht war es jugendlicher Leichtsinn, der gleich die

ganze Abteilung dazu brachte, den sicheren Arbeitsplatz aufzu-geben und ein eigenes Unter-nehmen, die Cube Optics AG, zu gründen. Doch der unterneh-merische Mut hat sich gelohnt, denn in den vergangenen zehn Jahren hat sich Cube Optics zu einem erfolgreichen Unterneh-men entwickelt, das stetig wächst und den Weltmarkt erobert.

Um die zunehmende Flut des Internet- und Datenver-kehrs via Glasfaserkabel über-tragen zu können, benötigen Systemhersteller und Netz-betreiber wie Telekom & Co. die Komponenten von Cube Optics. Die sogenannten Mul-tiplexer und Demultiplexer erlauben das gleichzeitige Ein- und Auskoppeln von mehreren Lasern, also mehre-ren Übertragungssignalen, in eine Glasfaser. Somit können bereits verlegte Glasfasern mehrfach genutzt werden und das aufwendige Verlegen zusätzlicher Kabel vermieden werden.

Doch kaum hatte das mutige sechsköpfige Gründer-team begonnen, da platzte die IT-Blase und der Markt brach zusammen. „Unser Glück war es, dass wir damals noch in der Entwicklungsphase waren und weit von einer Produktion entfernt“, erinnert sich Grün-dungsmitglied Sven Krüger zurück. Und dennoch war die Anfangszeit nicht leicht, denn der Kapitalbedarf zur Anschubfinanzierung war enorm. Spezialgeräte für das mikrooptische Herstellungs-verfahren wurden benötigt und passende Räumlichkeiten mit einem Reinraum mussten gefunden werden. Da Cube Optics für die herkömmliche Bankenkreditfinanzierung keine Sicherheiten bot, wurde die Finanzierung mittels Ven-ture-Kapitalgebern realisiert.

2001 war der erste Schritt

• Unternehmen •Cube Optics AG: Innovative Technologie

Mit gläserner Mikrooptik nach obenAls Ende der 90er Jahre die IT-Branche boomte, träumten viele junge Unternehmen vom schnellen Geld und Start up-Firmen schossen wie Pilze aus dem Boden. Der Ingenieur Ingo Smaglinski und der Physiker Dr. Thomas Paatzsch arbeiteten zu dieser Zeit in der Abteilung integrierte Optik im Institut für Mikrotechnik in Mainz-Hechts-heim. Und auch sie wagten den Schritt in die Selbstständigkeit.

geschafft und die jungen Unternehmer nahmen ihre Tätigkeit im Hechtsheimer Gewerbegebiet auf, heute arbeiten dort 65 Mitarbeiter auf insgesamt vier Etagen und die Firma platzt aus allen Nähten.

Mit seinem innovativen Herstellungsverfahren hat sich Cube Optics seinen Platz auf dem Weltmarkt erobert. Mittels einer patentierten Mikro-Spritzgusstechnik kön-nen die Bauteile mit extremer Präzision im Nanometerbe-reich hergestellt werden. Die würfelförmigen Multiplexer sind dadurch um ein Viel-faches kleiner als die Produkte konkurrierender Firmen. Entgegen der ursprünglichen Idee, an Systemhersteller zu verkaufen, wurde bereits 2004 das Geschäftsmodell geändert, als sich ein französischer Netz-

betreiber an die Firma wandte. Heute bietet das Unternehmen Komplettlösungen mit Multi-plexer-Bauteilen, Consulting, Installationen und Problem-lösung für alle großen Netzbe-treiber an. Allein im vergan-genen Jahr konnte damit 80 Prozent des Jahresumsatzes erzielt werden. Hinzu kommt ein weiteres Geschäftsfeld im Bereich Sicherheitstechnik und Ölförderung, wo Tempera-turmessungen über Glasfaser gemacht werden. Auch im Studioequipment von Fern-sehanstalten werden die Kom-ponenten von Cube Optics eingebaut.

„Von der Wirtschaftskrise war bei uns nichts zu spüren“, freut sich Sven Krüger. Der Physiker ist heute zuständig für den Vertrieb und Produkt-Management. Fünf der sechs Gründer sind nach wie vor

dabei und heute hat jeder von ihnen eine andere Aufgabe. Die Zusammenarbeit klappt nach wie vor ausgezeichnet. Seit 2008 haben die 15 Wis-senschaftler und Ingenieure von Cube Optics die Tech-nologie weit vorangetrieben. Anfang 2011 kommen die ersten „Cubo“ Multiplexer mit integrierten Laser-Detektoren für eine neue Generation von Transceivern auf den Markt. Der Prototyp eines noch kleineren Modells wird zur Zeit entwickelt, denn der Transceiver-Markt ist riesig. So riesig, dass bei Cube Optics inzwischen der Schichtbetrieb in der Produktion eingeführt werden musste. Produktions-leiter Matthias Graf erklärt, dass er gerne weitere Mitar-beiter hätte. Menschen mit einer sehr guten Feinmotorik, etwa aus den Berufen Optiker, Zahntechniker oder Elektro-niker seien für die Tätigkeit an den Spezialmikroskopen gut geeignet. Und um mit der Nachfrage Schritt zu halten, baut das Unternehmen gerade in China einen zusätzlichen Standort auf. Doch die Angst vor der Produktpiraterie der Chinesen ist ebenfalls vor-handen und so werden nur einzelne Arbeitsschritte nach China verlagert. „Unser Kern-Know-how, wie zum Beispiel der Spritzgussprozess, bleibt auf jeden Fall in Mainz“, versi-chert Sven Krüger. •Ute Strunk•Fotos: Ute Strunk

Erfolgs-Quintett der Cube Optics AG: Ingo Smaglinski, Francis Nedvidek, Thomas Paatzsch, Bernhard Heine und Sven Krüger (v.l.)

Produktionsleiter Matthias Graf und Mitarbeiterin Sandra Bech: Präzise Feinmotorik ist an den Mikroskopen besonders gefragt.

Marktvorsprung: Die würfelförmigen Multiplexer von Cube Optics sind um ein Vielfaches kleiner, als die der Konkurrenz.

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Das AutoCenter Heinz zählt zu den großen und erfolgreichen Unterneh-men in Mainz und kann auf eine inzwischen fast 60-jährige Historie des Familienunternehmens verweisen, das im Jahr 1951 als „Mainzer Kraft-fahrzeug-Börse“ von Manfred Heinz gegründet wurde.

Im Jahr 2001 wurde ein modernes, repräsentatives Autohaus errichtet, in dem hoch motivierte Mitarbeiter die aktuellen Modelle von Ford, Volvo, Mazda, Hyundai und Toyota offerieren.

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• Stadion •

Was die Webcams auf der Internetseite www.coface-

arena.de vom zügigen Baufort-schritt nicht vermitteln, können die Fans live auf der Baustelle durch Führungen erleben: die Coface Arena zum Anfassen. Dort können sich die Besucher selbst ein Bild von der künftigen sportlichen Heimat der 05er machen. Die Teilnahme an der Stadionführung kostet pro Per-son 5 Euro. Kinder, Jugendliche und Rentner zahlen ermäßigt 3 Euro. Teilnahmeberechtigt sind

aus Sicherheitsgründen Kinder ab 7 Jahre. Kinder bis 14 Jahre dürfen die Baustelle nur in Begleitung von jeweils einem Erwachsenen betreten. Bau-helme, Sicherheitswesten und Sicherheits-Gummistiefel (ab Schuhgröße 38) werden den Besuchern vor Ort zur Verfü-gung gestellt. Für die roten Bau-helme wird eine Leihgebühr von 10 Euro erhoben, gegen diese Gebühr können die Fans die Helme als Souvenir behalten. Jeder Besucher erhält zudem

Die Coface Arena zum Anfassen

Baustellenführungen sind begehrt

Stadion-Guide Fabian Herrmann erklärt den Besuchern, wo es langgeht. Auch Stadionsprecher Klaus Hafner interessiert sich für die Details.

einen Pin der Coface Arena.Anmeldungen sind unter www.coface-arena.de oder telefonisch unter 06131-375500 möglich. Die Stadionführungen werden von Mitarbeitern des 1. FSV Mainz 05 durchgeführt und beinhalten eine Begrüßung mit einer Fotoshow sowie den gut 90-minütigen Rundgang. Aus-gangspunkt für alle Stadionfüh-rungen ist die rote Info-Box auf der östlichen Seite der Coface Arena zur Koblenzer Straße hin. Buchbare Termine:Do., 07.10., 14 Uhr und 17 UhrMo., 11.10., 17 UhrMi., 13.10. 14 Uhr und 17 Uhr Do., 14.10., 14 Uhr – Fr., 15.10., 14 Uhr und 17 Uhr

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lokale zeitung stadtausgabe oktober 2010 17

Impressum

Verlag und Herausgeber:Medien Verlag Reiser GmbHKurt-Schumacher-Straße 56, 55124 MainzHR Mainz B 40331Telefon: 06131/57 63 70Fax: 06131/57 63 719E-Mail: [email protected]

Visdp: Barbara Reiser M.A.

Bezug: über Promoter + je 500 Auslagestellen in den Innenstädten

redaktionsleitung: Tom Hö[email protected]

redaktion und Fotos:Claudia Krämer, Henning Berg, Helene Braun, Armin Gemmer, Andreas Groth, Hubert Neumann, Anja Otto, Annette Pospesch, Katja Siberg, Ute Strunk

Anzeigenleitung mainz:Dennis Maier, Tel. 06131/57 63 712Mobil: 0160/90 55 05 [email protected] 01/2010

Anzeigendisposition und Verwaltung:Diana Becker, Tel. 06131/57 63 720

Art Direction: Stephan Weiß

Herstellung: Christian Müller

Druck: Druck- und VerlagshausFrankfurt am Main GmbHRathenaustraße 29–3163263 Neu-Isenburg

Gesamtauflage mainz/Frankfurt/Wiesbaden: 92.000

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Die Mainzer Tanztage werfen ihre Schatten voraus. Schon jetzt sollte man an der Kondi-tion arbeiten denn ab dem 30. Oktober jagt ein Tanzevent das

mainzer Tanztage vom 30. Oktober bis zum 7. November 2010

eine stadt im Tanzrausch- Anzeige -

nächste. Den Startschuss der neuntägigen Veranstaltungs-reihe gibt eine gemeinsame Auftaktveranstaltung der Tanz-schaffenden von Mainz und Umgebung im Haus der Jugend. Zahlreiche Mainzer Tanzinitia-tiven präsentieren zum Start der Mainzer-Tanztage ein bunt gemixtes Tanzfest. Die Aktionen am Nachmittag sind für Kinder und Jugendliche gedacht, der Abend gehört ganz den Erwach-senen. Die Veranstalter hoffen, dass es ein rauschendes Tanzfest geben wird, das um Mitternacht noch lange nicht zu Ende sein muss. Man muss nicht zwan-gläufig ein guter Tänzer sein,

um bei den Mainzer Tanztagen Spaß zu haben. Wer ein Faibel für Tanzfilme hat, der kommt ebenso auf seine Kosten. Zudem werden zahlreiche Schnupper-kurse angeboten. Dort kann man gleich austesten, ob Tanzen ein neues Hobby werden könnte. Unter anderem gibt es Work-shops in Orientalischem Tanz, in lateinamerikanischer Samba, im lasiven „tango argentino“ oder auch im Breakdance. Für jeden wird etwas dabei sein. Die Mainzer Tanztage enden am 7. November mit einem Einstei-gerkurs im Aquadanza, auch im Wasser lässt sich gut das Tanz-bein schwingen.

es geht uns nicht um indivi-dualistische, private Interes-

sen, die wirtschaftlich ausge-schöpft werden können“, erläutert Ago Rurek von der Gesellschaft zur Förderung von Design, Kunst und Kom-munikation, kurz und lautma-lend „Peng“ genannt. Ago, stellvertretender Vorsitzender des Vereins, und seine Mit-streiter planen das Internet frei verfügbar zu machen, um so die soziale Vernetzung in Mainz voranzutreiben. Das Ganze läuft unter dem Motto

„Internetbrunnen“ in freier Kooperation mit dem Projekt „Stadt der Wissenschaft 2011“.

Künstler und Kreative wer-den sich zusammentun und schon bald mitten in der Stadt, vielleicht sogar direkt am Hauptbahnhof, oder auf dem Theatervorplatz eine offene WLAN-Skulptur errichten, aus der, ganz so wie bei einem Brunnen, die Datenströme sprudeln. Es soll ein Münz-zählwerk geben, das nach und nach von Passanten mit Geld gefüttert wird und lediglich die Kosten der Aktion trägt. Wenn zu wenig gespendet wird, drosselt der Internet-Router die Geschwindigkeit und der Datenstrom wird so lang-sam, dass man keine Videos anschauen oder Fotos laden kann. „Schon ein Euro pro Tag wäre genug Geld, um die Aktion am laufen zu halten“, so Ago, der voller Enthusias-mus vom Peng-Projekt Inter-netbrunnen spricht.

Word Wide Web auf allen plätzen

Heiße Quellen in mainzDem Verein peng e.V. ist es in der Vergangenheit immer wie-der gelungen, mit interessanten Aktionen in mainz auf sich auf-merksam zu machen. Jetzt gibt es von den bilderstürmerischen Kreativen erneut eine Idee: Hot spots in der ganzen stadt.

„Das wird in der erfolg-reichen Fortsetzung, ganz so wie die Idee der sozialen und interaktiven Skulptur, unsere Gesellschaft revolutionieren, weil es das Internet, dass im Moment noch der Gegenstand von Kapitalinteressen ist, end-gültig zu einer frei und überall verfügbaren Ressource macht“, gibt sich der Soziologie-Stu-dent visionär und zukunfts-froh. „Es geht uns um die Idee und um die Gemeinschaft, die sich um diese Idee herum bil-den wird. Wir werden die Kos-ten von Anfang an transparent halten, so dass sich das Projekt Internetbrunnen nach seiner Realisierung von selbst weiter fortpflanzt.“ Gelänge dies, wür-den nach Mainz irgendwann in allen deutschen Städten die Datenströme frei sprudeln. Eine traumhafte Perspektive, oder?

Herzlich eingeladen, sich am Projekt Internetbrunnen des „Peng“ zu beteiligen, sind

ausdrücklich die umliegenden Geschäfte, andere Vereine und alle Künstler und solche die es werden wollen. Die umlie-genden Geschäfte profitieren aber automatisch von einem kostenlosen Internetzugang, den ihre Kunden nutzen können. „Das Internet ist ein Medium, das verbindet und als solches soll es in Zukunft in Mainz und überall in Deutsch-land von allen Menschen und zu jeder Zeit fast kostenlos genutzt werden können, ohne ein Diktat des Preises!“, so die Botschaft von „Peng“.

Zuletzt hatte „Peng“ auf dem Jockel-Fuchs-Platz eine Demonstration organisiert, auf der mit einem bunten Veran-staltungsprogramm für mehr Entfaltungsmöglichkeiten für junge Kulturschaffende gewor-ben wurde. Mittlerweile hat der Verein in der Rheinallee neue Räumlichkeiten für sich gefunden. •hen•www.pengland.de

• Kultur •

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Weiss und blank geputzt steht der Jaguar FX R im Sonnen-

licht. Startbereit für die Test-fahrt vom Inhaber des Wiesba-dener IPunkt Oliver Henrich. Nach einer kurzen Einweisung durch Thorsten Renkel, Assis-tent der Geschäftsleitung im Autohaus Fuhrmeister, über-nimmt Henrich das Lederbezo-gene Steuer. Per Knopfdruck erwachen die 510 Pferdestärken unter der Haube. Vier Auspuff-rohre sorgen für einen satten Klang. Die Chemie zwischen Fahrer und Wagen stimmt, Hen-rich fühlt sich sichtlich wohl am Steuer des XF R. Er liebt den rasanten Fahrstil, das ist schnell zu merken. Ein kurzer Tipp auf das Gaspedal und die Katze setzt zum Sprung an. Das Aufheulen des Motors erinnert an das Fau-chen einer Katze- eben Jaguar. „Tolles Handling, die Lenkung reagiert prompt“, bewertet Hen-rich sein Gefährt. Ein kurzes Straßenstück ist frei, endlich Gelegenheit mal zu testen, was der XF R im Stande ist zu leis-ten. Es geht ein Ruck durch den Jaguar, man wird mit Druck in die feinen, weichen Ledersitze gepresst. Sekundenschnell wan-

dert die Tachonadel in Richtung 200 km/h, die Landschaft fliegt am Autofenster vorbei. Man bemerkt aber die hohe Geschwindigkeit im eleganten Innenraum nur wenig. Der Himmel ist mit dunkelgrauem Alkantara ausgeschlagen. Die Sitze sind mit hellem und dun-kelbrauen Leder überzogen, die Amaturen sind aus gebürstetem Chrom. Souverän lenkt Oliver

Henrich den spritzigen Wagen, er genießt den besonderen Fahrspaß.

Fazit„Ich bin absolut positiv über-rascht über das Design, die Fahreigenschaften des Jaguars, er spricht die junge Kaufkli-entel an“, bewertet Henrich. Nach der Fahrt streicht er zärt-lich über den Lack. Der XF R

aus der britischen Edelwagen-schmiede hat mit Gastronom Oliver Henrich einen neuen Fan. •ck•Fotos: Claudia Krämer

Technische Daten:Jaguar XF R Leistung: 375kW/510 PSHubraum: 5.000 cm3

Gastronom Oliver Henrich freut sich auf eine rasante Ausfahrt mit dem formschönen Jaguar-Modell.

• Promifahrtest •Gastronom Oliver Henrich testet den Jaguar XF R

Die elegante und rasante KatzeEin 510 PS Boliden zu steuern, ist ein echter Männertraum. Gastronom Oliver Henrich macht mit dem Jaguar XF R eine temporeiche Ausfahrt. Die britische Edelmarke erschuf mit diesem Modell eine Symbiose aus Eleganz und sportlichem Fahrvergnügen.

Das Design und die Fahreigenschaften des XF R haben Oliver Henrich eindeutig überzeugt und ins Schwärmen gebracht.

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Fragestellungen der Evolution sind für den Paläontologen jedoch am wichtigsten, weil sie all diese Aspekte beinhalten. Insbesondere dem Zusammen-hang von Evolution und Kli-mawandel will der Museums-chef auf den Grund gehen. Als Mosbrugger vor fünf Jahren zum Direktor des Sencken-

Der Diamantfasan stammt aus den Bergwäldern Ost-

asiens und wurde im 19. Jahr-hundert nach Großbritannien eingebürgert. Für Mosbrugger ist der Fasan das spannendste Objekt im Senckenberg Museum, weil man an ihm so viel erklären kann. Zudem hat der Vogel viel mit seiner Kind-heit und seinen ersten Natur-erlebnissen zu tun. Er erinnert ihn an seine Jugend am Bodensee, als er mit seinen Freunden das Wollmatinger Ried durchstreifte.

Die Evolution der Verführbarkeit Aber für ihn hat der Fasan noch eine ganz andere Bedeu-tung. Er ist ein Symbol für die Schönheit und die Verführbar-keit. „Fasane zeigen uns, wie wichtig die Verpackung ist, wenn ich mich fortpflanzen will“, erklärt der Museumslei-ter und zieht Vergleiche zum Menschen. So wie das Weib-chen auf den schönen Schein des Kavaliers hereinfällt, so reagiert auch der Mensch bei der Partnerwahl. Aber auch wenn wir einkaufen, fallen wir auf das ästhetische Design eines Produktes herein. „Anse-hen, berühren und besitzen - wenn uns Dinge gefallen, bekommen wir vor Augen geführt, dass auch wir nur Teil der Evolution sind.“

Mehr erdgeschichtliche Umweltforschung Bevor Mosbrugger Chef des Senckenbergmuseums wurde, hat er in Freiburg Biologie und Chemie und an der Univer-sität Montpellier Meeresbio-logie studiert. Anschließend habilitierte er am Institut für Paläontologie der Universität Bonn und wurde Professor in Tübingen. Ein Tausendsassa also, der nie vergisst über den Tellerrand zu schauen. An Hand des wasserabweisenden Federkleides von Diamantfa-sanen könnte er genauso gut eine Stunde über Bionik und Ingenieurskunst referieren. Die

bergmuseums ernannt wurde, hat er sofort den Aspekt der erdgeschichtlichen Umweltfor-schung auf die Forschungsa-genda gesetzt.

Das Museum als Nebenprodukt der ForschungDie meisten Frankfurter ken-nen das Senckenbergmuseum

als Ausstellungshalle für aus-gestorbene Tiere. Bei Kindern genießen die Dinos geradezu Kultstatus. Aber viele wissen gar nicht, dass das von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung verwaltete Museum nur ein Beiwerk ist. Etliche Wissenschaftler des Forschungsinstituts sind

• Lieblingsstück •Klimawandel im Senckenbergmuseum

Schöner kleiner Diamant

zugleich Professoren der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität. Auch Mos-brugger ist nicht nur Direktor des Museums sondern auch Generaldirektor der Gesell-schaft. Und spätestens hier schließt sich der Kreis, denn Evolution, das ist nicht nur die Lehre von ausgestorbenen Tie-ren, sondern ein Teilgebiet der Biologie. Und sie ist ein perma-nenter Prozess, der in der Ver-gangenheit, in der Gegenwart und in der Zukunft stattfindet. Mosbrugger beschäftigte sich sowohl mit der historischen Umweltforschung als auch mit aktuellen ökologischen und klimatischen Veränderungen. Nach seiner Auffassung verän-dert der Klimawandel fast alles: „Viele denken bei dem Wort aussterben an Dinosaurier, aber heute verschwinden mehr Arten als jemals zuvor.“ Oder anders ausgedrückt: „Was nützt dem Diamantfasan seine ganze Schönheit, wenn er ausstirbt, weil die Wälder in denen er lebt verschwinden.“ •ag•Fotos: Armin Gemmer„Was nützt dem Diamantfasan seine Schönheit, wenn er ausstirbt, weil die Wälder in denen er lebt verschwinden.“

Professor Volker Mosbrugger ist der Chef des Senckenberg Mu-seums. Aber sein Lieblingsstück ist nicht etwa eines der großen Dinosaurierskelette, für die das Museum so berühmt ist, sondern ein zierlicher kleiner Fasan.

Volker Mosbrugger und sein Lieblingsstück: „Fasane zeigen uns, wie wichtig die Verpackung ist, wenn ich mich fortpflanzen will.“

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Die Biedermeier-Möbel gleich nebenan sprechen eine ganz

andere Sprache. Feinste Jugend-stilornamentik-Einlegearbeiten zeugen von Reichtum und erle-sener Handwerkskunst. „Wie haben die Menschen zur Zeit der Industrialisierung gelebt, diese Frage hat mich schon immer interessiert“, erklärt Hed-wig Brüchert. Das Museum das sie leitet, wird von einem Verein betreut und beschäftigt aus-schließlich ehrenamtliche Mit-arbeiter.

Im Hauptberuf ist Hedwig Brüchert Historikerin am Insti-tut für geschichtliche Landes-kunde. Ihr Forschungsschwer-punkt ist Städtische Sozialpo-litik des späten 19. Jahrhun-derts. Schon als Studentin hat sie sich für die Lebensbedin-gungen der Menschen zur Zeit der Industrialisierung interes-siert. Vieles von dem, was sie im Laufe ihres akademischen Lebens gelernt hat, kann sie als Wissen im Museum mit einbringen. Der Biedermeier-Sekretär ist ihr Lieblingsstück, weil dieses Schreibpult für eine ganz besondere Mainzer Epoche steht.

Ein Stück Mainzer GeschichteIm Mainzer Stadthistorischen Museum werden mit den Arbeits- und Lebensbedin-gungen der Menschen sowie die Erzeugnisse aus wichtigen Zweigen der Mainzer Wirt-schaft ausgestellt. Fast ist es so, als sei ein Stück Geschichte verloren gegangen, denn heute weiß es kaum noch jemand, dass es eine Zeit gab, in der Möbel aus Mainz die besten waren, die man bekommen konnte. „Der Sekretär gehört zu einem originalgetreuen Wohnzimmer aus der Produk-tion der Firma Bembé“, erläu-

tert Brüchert und berichtet aus einer Epoche, in der Mainzer Möbel begehrte Kunst- und Repräsentationsobjekte an europäischen Höfen waren. Anton Bembé, Wilhelm Kim-bel und Wolfgang Knussmann galten damals als innovative Vorreiter der Möbelindustrie. Bereits 1840 gab es in der Fabrik auf der Großen Bleiche eine Furniermaschine, die alle drei Möbelhersteller gemein-sam genutzt haben. Die dort gefertigten Objekte standen auf den Weltausstellungen in Paris und London, die Firma Bembé hat die Villa Hügel und den Reichstag ausgestattet. In keinem Palais durften die Möbel „Made in Mainz“ fehlen.

• Lieblingsstück •In keinem Palais durften sie fehlen

Möbel „Made in Mainz“Ein Schulbuch liegt auf dem Schreibtisch, so als ob gerade noch jemand darin geschrieben hätte. Gegenüber ist ein Schlaf-zimmer aufgebaut. Kaum vor-stellbar, dass dort einmal zwölf Menschen geschlafen haben sollen. Für die Begegnung mit historischen Alltagssituationen öffnet Hedwig Brüchert, Leiterin des Mainzer Stadthistorischen Museums, den Besuchern die Augen.

Der lange Weg zum Mainzer MuseumLange hat es gedauert, bis die Mainzer ihr Stadthistorisches Museum wieder hatten. Genau genommen gibt es erst seit Dezember 2000 eine Ausstel-lung, die sich ganz auf die Mainzer Geschichte konzent-riert. Wobei erwähnt werden muss, dass die heutige Samm-lung in den 1920er Jahren mit dem Museum für städtische Altertümer schon einen Vor-läufer hatte. Dieses musste jedoch während der Welt-wirtschaftskriese in den 1930 Jahren geschlossen werden und auch in der Folgezeit war die Stadt nie mehr bereit, Geld in ein historisches Museum zu investieren. Nach der Schlies-

sung wurden die Exponate ein-gelagert. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude in denen sie aufbewahrt waren, sogar zerstört. Auch mit dem Bau des Landesmuseums erhielten die Mainzer Ausstellungsgegen-stände kein neues zu Hause, denn ein „Landesmuseum ist ja kein Stadtmuseum“, hieß es damals. In den 1970er und 1980er Jahren gab es eine deutschlandweite Bewegung, das Interesse an Stadtge-schichte stieg und auch die Mainzer Bürger wollten wieder ein Stadtmuseum. Das Pro-viantamt sollte umgebaut wer-den, aber wieder einmal fehlte das Geld. Entschlossene Bürger gründeten daraufhin einen

1996 Förderverein und nah-men die Mainzer Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes selbst in die Hand. Zwanzig Gründungsmitglieder riefen einen Förderverein ins Leben. Heute hat der Verein 160 Mit-glieder und das Museum 30 ehrenamtliche Mitarbeiter. Nachdem die Sammlung in einem Privathaus unterge-bracht war, ist sie seit Juli 2003 auf der Zitadelle. Und auch das Wohnzimmer aus der Bembé-Produktion hat endlich wieder ein zu Hause. •ag•Fotos: Armin Gemmer

Stadthistorisches Museum Mainz Zitadelle, Bau D Geöffnet: Fr., 14-17; Sa.,/So., 11-17 Uhr

Ein Schulbuch aus vergangenen Zeiten

Hedwig Brüchert erzäht von der Möbelfabrik auf der Großen Bleiche.

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lokale zeitung stadtausgabe oktober 2010 21

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Die unterschiedlichsten Souve-nirs zieren die Regale der

Hauptfiliale auf der linken Seite am Ende der Malakoffpassage. Angefangen bei kleinen Zinnfi-guren von Johannes Gutenberg, über Miniaturdarstellungen vom Mainzer Dom aus Messing oder aus Plastik in der Schnee-kugel, bis hin zu einem bunten Porzellan-Sortiment mit Abbil-dungen der wichtigsten Main-zer Sehenswürdigkeiten.

Das Besondere: Die Produkte sind fast alle echte Innova-tionen auf dem Markt mit den kleinen Andenken. „Es gab nur wenige passende Souvenirs im Großhandel, wir mussten fast alles selbst entwerfen”, erklärt Richard Mimoun. “Man muss mit Herzblut bei der Sache sein und ständig neue Ideen entwi-ckeln, um am Ball zu bleiben”. So gibt es mittlerweile z.B. auch ein Frühstücksbrett mit dem Plan der Mainzer Innenstadt und viele andere Kuriositäten. „Lokalpatriotismus wird bei uns großgeschrieben“, kommentiert Lucman Mimoun (23).

Die Kunden von „Souvenirs de Mayence“ stammen aus der ganzen Welt, es sind Japaner, Chinesen, Araber, Israelis, Amerikaner, Spanier und viele mehr. Die Touristen ergattern entweder ein Souvenir oder den Stadtführer, der in allen Spra-chen der Welt vorliegt. “Wir hal-ten das hier ganz international, man kann ja nicht erwarten, dass die Leute alle deutsch spre-chen”, so Myriam Mimoun (28).

Die Mimouns stammen ursprünglich aus dem fernen Algerien. Sie siedelten vom französischen Nizza nach Mainz um, weil der Vater eine Stelle als Barkeeper im Hilton annahm. Das Geschäft ist ein reiner Fami-lienbetrieb, den Vater Mimoun 1997 eröffnete. Sohn Lucman ist jetzt schon 5 Jahre aktiv mit dabei. Er studiert Physik. Tochter Myriam arbeitet schon seit den Anfangstagen mit im Geschäft. Hauptberuflich ist sie als Dispatcherin für interna-tionale Konzerne unterwegs. Dort, wie auch bei „Souvenirs de Mayence“ kommen ihr die

• Mitbringsel •„Souvenirs de Mayence“ entwirft originelle meenzerische Geschenkartikel

Die Stadt auf dem FrühstücksbrettIn Mainz boomt das Geschäft mit „kleinen Mitbringseln“. „Souvenirs de Mayence“ bietet in zwei Filialen, im Malakoffpark und in der Augustinergasse, eine breite Produktpalette an. Mit ihren einfallsreichen Eigen-Kreationen machen der Geschäftsführer Richard Mimoun und seine Kinder Myriam und Lucman Mainz in aller Welt bekannt.

ausgeprägten Fremdsprachen-kenntnisse zu gute. Zweispra-chig mit arabisch und franzö-sisch aufgewachsen, beherrscht sie mittlerweile neben deutsch auch die Sprachen Italienisch und Spanisch.

Der Geschäftsalltag der Mimouns kann mitunter hek-tisch werden, kein Wunder bei mehr als fünfzig Lieferanten und einem großen Kun-denstamm. Manchmal kommt sogar ein Anruf aus Mallorca für eine Sammelbestellung, denn auch dort sind mittler-weile Andenken aus Mainz sehr gefragt. Besonders beliebt sind die “Ich bin `en Meenzer” - Auf-kleber fürs Auto.

Die Preise für die meisten Artikel bei “Souvenirs de May-ence” liegen unter 10 Euro. Trotz der wirtschaftlichen Lage läuft seit dem ersten Tag alles gut. Eine Verkaufstrategie habe man aber nicht: Es lässt sich nach Auskunft von Richard Mimoun nie voraussagen, welche Pro-dukte in einem Jahr gut lau-fen, das sei immer Zufall. Von

der Stadt wünscht er sich für die Zukunft, dass seine Arbeit mehr gewürdigt wird, als bis-her. Schließlich ist er bis heute der Einzige, der sich um die Souvenirs aus Mainz kümmert. Stolz präsentiert er sein großes Sortiment an Postkarten, die fast ausschließlich neu angefer-tigt wurden: “Wir mussten das selbst in Angriff nehmen, denn alles was es auf dem Markt gab, waren völlig veraltete Motive der Stadt. Wir werden das Mainz von heute in aller Welt bekannt machen!”

Ein Highlight bei “Souvenirs de Mayence” sind die kleinen ZDF-Mainzelmännchen und ein Kristallwürfel mit dem eingela-serten Mainzelmännchen “Det” vom Lerchenberg, eine limitierte Sonderanfertigung, die Richard Mimoun höchst persönlich selbst entworfen hat. •hen•Fotos: Henning Berg

Souvenir-Designer Richard Mimoun liefert kuriose Sammelbestellungen auch bis nach Mallorca.

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22 lokale zeitung stadtausgabe oktober 2010

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Die persönlich Wahrnehmung ist trügerisch. Leider wird sie

allzu häufig für wahr gehalten und dazu benutzt, die Welt zu beurteilen. Was wiederum der persönlichen Bestätigung dient. Man kennt das von Wahl-abenden, wo politische Niederla-gen zu beachtlichen Erfolgen umgedeutet werden. Beinahe umgekehrt ist es in der Wirt-schaft: Hier werden Erfolge oft-mals kleingeredet oder gar als Niederlagen umgemünzt, um mögliche Gewinne bloß nicht mit anderen teilen zu müssen.

Aber davon soll hier nicht die Rede sein. Sprechen wir aus gege-

benem Anlass über die Wahr-nehmung des Herbstwetters. Das wird nämlich meist als besonders regnerisch wahrgenommen, obwohl es im Vergleich mit dem Sommerwetter als regenarm einzustufen ist. Warum ist das so? Sicher liegt das in der Natur des Herbstes selbst, den abneh-menden Tagen und den sinken-den Temperaturen. Im Herbst ist der Regen einfach unangenehmer und kälter als im Sommer. Außer-dem verdunkelt er die Tage noch zusätzlich. Ein Regen um fünf und der Tag vorbei. Das schlägt aufs Gemüt.

Ein anderer aber nicht min-

derwertigerer Grund ist das plötzlich gehäufte Auftauchen von Regenschirmen. Das klingt jetzt komisch, aber wie bei so vielem, was komisch klingt, verbergen sich dahinter oft bit-tere Tragödien, die bleibende Eindrücke hinterlassen. Wie alle Dinge, die dem technischen Menschengeist entstammen, hat auch der Regenschirm zwei Seiten. Sein Vorteil liegt auf der Hand. Und sein Nachteil? Die meisten Regenschirmträger sind sich nicht bewusst, dass sich mit dem Regenschirm auch ihr Akti-onsradius erheblich erweitert. Ihr Körpergefühl kommt dem

nicht nach. So wird das trans-portable Regendach alsbald zur gefährlichen Waffe. Wer hat denn noch keine Regenschirmspei-chen im Gesicht gehabt? Solange es regnet, beschränkt sich die Gefahr auf mögliche Kratz- oder Risswunden im Kopf- und Brust-bereich. Gemeingefährlich aber wird es erst in einer Regenpause. Dann werden die Schirmträger nicht selten zu Lanzenreitern und Schwertträgern. Es zerreißt einem manchmal das Herz, wenn man sieht, wie viele Hieb- und Stich-verletzungen sie mit ihren Regen-schirmen verursachen. Besonders gefährlich wird es beim telesko-

• Das Allerletzte •Kolumne

Lanzenreiter und Schwertträger Hubert Neumann

pierbaren Taschenschirm und seiner Duomatik, mit der man per Knopfdruck schwalbenschnell den Schirm öffnet und auch wieder schließt. Das kann beim Nebenmann ins Auge gehen.

Angesichts dieser Gefähr-dungen ist man leicht geneigt, einen Regenführerschein zu fordern. Der hätte darüber hinaus noch den Vorteil, dass der Herbst nicht mehr mit Regen, sondern mit seinen goldenen Tagen und der Farbenvielfalt gleichgesetzt wird. Übrigens sollte das mit dem Führerschein auch für Rucksäcke gelten, aber das ist ein anderes Thema.

Krimi Teil 17

Auch ein blindes Huhn … Hubert Neumann

In ihren Ohren spürte Lucia ein immer heftigeres Sausen, ein

schriller Ton, der sich konzent-risch auszubreiten schien. Wie benommen schwankte sie hin und her und drohte zu fallen. Doch sie konnte sich gerade noch rechtzeitig am Sarg festhalten. Konnte es sein, dass hier wirklich eine andere lag, die Frau Pfeiffer

bis aufs Haar glich? Lucia beugte sich über die Tote. Kein Zweifel, es war eine andere. Um sicher zu gehen, kramte sie die Fotografie, die das Porträt von Frau Peiffer zeigte aus ihrer Tasche, zitternd vor Ungeduld und Aufregung, um es der Toten auf die Brust zu legen. Die Mund- und Augenpartie der Toten stimmten mit dem Porträt

überein, auch das Kinn. Die Haut aber war anders, sonnengegerbt wie bei einem Stadtstreicher. Die Wolken verdunkelten den Raum. Sie ging noch näher heran, in dem Moment ging die Tür auf und der Friedhofswärter kam herein und drehte am Schalter. Das plötzlich aufspritzende Licht blendet sie.

»Sie wissen, dass die 10-Uhr-Beerdigung gleich beginnt«, sagte er ohne Vorwurf, als wollte er sich nur erkundigen. Er hatte sich beeilt und rang ein bisschen nach Luft.

Lucia nickte, unfähig, etwas zu sagen. Sie fühlte, dass sie rot war und schwitzte. Ihre Augen tasteten die Tote langsam ab, von unten nach oben, von oben nach unten, und verweilten auf ihren kleinen, halb von Strähnen dun-klen Haares bedeckten Ohren, auf ihren zusammengefalteten Händen, die ungewöhnlich unge-pflegt waren und auf ihrer Nase, die schmaler als auf dem Foto zu sein schien. Sie merkte, dass der Friedhofswärter näher kam, so nahe, dass sie seinen Atem spürte, der nach Zigaretten roch.

»Was haben Sie denn?«, fragte er. »Sie sind ja ganz bleich.«

Lucia wusste nicht, was für eine Bewegung sie machte, jeden-falls blieb er hinter ihr stehen. Der

Zeuge in ihrem Rücken war ihr peinlich.

»Geht es Ihnen nicht gut?« Lucia antwortete nicht, son-

dern strich sich fahrig durch das Haar und begann mit sich selbst zu reden und das Gesicht der Toten zu beschreiben, um ihr Bild zu verwahren.

»Was haben Sie denn?«, fragte er jetzt besorgt.

»Nichts«, antwortete sie und drehte sich zu ihm um. »Haben Sie was zu schreiben und ein Stück Papier?«

»Warum?«, fragte er zurück. »Weil das nicht Frau Pfeiffer

ist.« »Nicht Frau Peiffer?« Er schaute

sie mit nachsichtiger Neugier an. »Das ist Frau Pfeiffer«, sagte er. »Ich kannte sie, als sie noch in Gonsenheim wohnte. Hier in der Nähe in einer kleinen Villa. Bis ihr Mann alles verspielte?«

»Alles verspielte?« Die Bedeu-tung dieser Worte schlug über ihr zusammen wie eine Welle. »Haben Sie ein Handy«, fragt sie.

»Ein Handy?« Der Friedhofswärter kam ihr

jetzt wie ein Trottel vor. »Ja, damit ich die Leiche fotografieren kann.«

»Sie wissen, dass das verboten ist«, sagte er

»Papperlapp«, wollte Lucia ihm gerade entgegen, als sie Hel-gas Stimme hörte. Sie ging zum Fenster, durch das ein schwerer Geruch nach Erde und Bäumen zu ihr drang, und öffnete es. Es roch nach Regen. Ihre Freundin stand ein paar Meter weiter vor einem zwischen Kiefernbäumen

eingebetteten Grabfeld. »Helga,« rief sie und winkte, »hier bin ich.«

»Du bist ja schon in der Lei-chenhalle«, sagte Helga echauf-fiert. »Warum hast du nicht auf mich gewartet. Warst du heute morgen nicht beim Arzt? Du weißt, mit einer gebrochenen Rippe ist in deinem Alter nicht zu spaßen.«

»Nicht jetzt, Helga. Komm doch bitte herein.«

Es begann zu regnen. »Sie wissen, dass die 10-Uhr-

Beerdigung gleich beginnt«, sagte der Friedhofswärter abermals, als Lucia zur Tür ging, um Helga zu öffnen. Er blickte um die Ecke, als Helga nach einigen Sekunden den Nebenraum betrat, unschlüssig, was er nun tun sollte.

Helga wirkte sehr solide, ein bisschen steif und wie immer fast ein wenig streng; in ihrem Gesicht erkannte Lucia eine ver-borgene Zaghaftigkeit, und in ihren kurzsichtigen Augen lag ein unbefriedigter, halb ängstlicher Ausdruck. Dennoch stürzte sie sofort zum Sarg, nahm das Foto von der Brust der Toten und ver-glich es mit deren Gesicht. Es war still. Nur der Regen schlug gegen die Scheiben und ließ auf ihnen dicke Tropfen zurück, die bald unter ihrem eigenen Gewicht zerfielen. Helga blickte Lucia an, ohne ein Wort zu sagen, blickte wieder zu der Toten, blickte wie-der zu Lucia und sagte schließlich: »Das ist sie nicht!

»Ich weiß«, entgegnete Lucia trocken. »Deswegen werde ich jetzt die Beerdigung verhindern.«

Fragen: Ist die Tote wirklich nicht Frau Pfeiffer? Kann Lucia die Beerdigung verhindern? Wird sie die Polizei einschalten?

Hubert Neumann ist Historiker, Dozent für wissenschaftliches Schreiben und Autor. Für sein literarisches Schaffen hat er mittlerweile mehrere Preise erhalten. Sein grotesk-trashiger Kriminalroman „Lusthängen“ wurde von den Lesern der Wochenzeitung DIE ZEIT auf Platz 9 der Leser-Bestenliste des Jahres 2008 gewählt.

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lokale zeitung stadtausgabe oktober 2010 23

das Konzept als „einzigartig“. Jesse Kaya (42) betreibt unter anderem seit vielen Jahren den beliebten Dreikönigs-keller in Sachsenhausen. Im Orange Peel, seinem neuen Club, setzt er auf Erfahrung und auf die Fähigkeit, sich von der Konkurrenz abzu-setzen. Stolz kann Jesse auf einen gut sortierten Veran-staltungskalender verwei-sen: Im Orange Peel wird an jedem Dienstag unter der Woche eine Bluessession mit

dem Altstar Tommie Harris geboten, die sich zu Recht großer Beliebtheit unter Kennern erfreut. Ferner ste-hen regelmäßig 50ties und 60ties Rock’n’Roll, Rocka-billy und Rockin’ Blues auf dem Plan, z.B. dann, wenn die mittlerweile legendäre „Wildcat Night“ mit ihren DJs und Special Guests Einzug hält. Außerdem geben sich im Orange Peel wechselnde Bands und Solokünstler unterschiedlichster Prove-

Der Club „Orange Peel“ fei-ert Mitte Oktober erst sein

einjähriges Jubiläum, aber er ist im Laufe des zurücklie-genden Jahres bereits aus den Kinderschuhen herausge-wachsen und konnte sich einen Ruf als Geheimtipp in der Frankfurter Ausgehkultur erwerben.

Die Atmosphäre im Orange Peel, das zugleich Bar und Lounge ist, ist in erster Linie familiär, das Interieur und Ambiente im 70er-Jahre-Retro-Style sind betont spar-tanisch gehalten, zugleich aber auch anheimelnd und gemütlich. Das Motto des Orange Peel könnte heißen: klein aber fein!

Zwischen den hoch aufra-genden Jugendstilgebäuden der Kaiserstraße und unter der erhabenen Silhouette der Bank-Türme, gut versteckt zwischen einem Lokal für Pferdewetten und einem Asia-Imbiss öffnet es seine Pforten. Der Geschäftsfüh-rer und Inhaber beschreibt

• Clubbing •Wenn die legendäre „Wildcat Night“ mit Special Guests Einzug hält

Einzigartiges KonzeptNachts schwärmen muss auch heißen, sich auf bislang nicht betretenes Terrain zu wagen, Neues auszuprobieren und sich immer wieder in neuer Umge-bung neu zu erfinden, oder? Das „Orange Peel“ bietet dafür die besten Voraussetzungen.

wöhnlichen Pfaden und jen-seits des Mainstreams sowie mit einem unverkrampften, bunt-gemischten Publikum. „Vom Banker bis zum Punker kommt hier wohl jeder mal vorbei“, so Geschäftsführer Jesse, „Seit geraumer Zeit treffen sich hier die unter-schiedlichsten Leute, die gerne die Nacht zum Tag machen. Das der Laden so gut läuft, habe ich einer wohl-wollenden Mundpropaganda zu verdanken.“

Bis 23 Uhr ist der Eintritt im Orange Peel frei, dann werden vier Euro fällig. Die Preise für die Getränke sind moderat. •hen•Fotos: Henning Berg

www.orange-peel.de

nienz mit Live-Auftritten ein Stelldichein, ferner wird „Russendisko“ großgeschrie-ben, aber auch Electro, Rap, B-More und Funk geben im Orange Peel den Takt zum Abtanzen vor, wie z.B. bei den beliebten Sessions mit DJ EB-Clectic.

Insgesamt besticht das Orange Peel mit musikalisch-künstlerischem Anspruch auf Großstadtniveau, mit vollends partytauglichen Veranstaltungen auf unge-

Impressionen aus dem Orange Peel, das zugleich Bar und Lounge ist: Die Atmosphäre ist in erster Linie familiär, das Interieur und Ambiente im 70er-Jahre-Retro-Style sind betont spartanisch gehalten.

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Erst hat Gutenberg den Buchdruck erfunden. Jetzt schreiben die Mainzer Klimaschutz-Geschichte.Über 85.000 Mainzer Haushalte haben Ökostrom von ENTEGA. Klimaschutz-Hochburg Mainz. (Stand 01.09.2010)